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Die gute alte Küche - in neuem Gewand _ Mit Leib und Seele _ Vegan, Vegetarisch oder doch Fleischesser?

Geschrieben von: Cookie85 am 07.Sep.2013 - 11:47

Mich würde mal interessieren ob es hier Veganerinnen oder Vegetarierinnen gibt?

Ich selber lebe seit 13 Jahren vegetarisch, und in letzter Zeit tendiere ich mehr und mehr in Richtung Vegan.
Wobei ich überhaupt nicht "missionieren" möchte, ich bin der Meinung dass jede selber entscheiden muss was sie auf dem Teller haben mag - meine heimliche Flamme roetel.gif zum Beispiel isst auch Fleisch, das wäre für mich also kein Grund auf eine Beziehung zu verzichten. Nur Fleischgerichte kochen würde ich nicht, das müsste sie dann schon selber tun wink.gif

Welche Gedanken habt ihr zu diesem Thema? smile.gif

Geschrieben von: -Agnetha- am 07.Sep.2013 - 19:16

Ich finde es sehr schön, wenn jemand Vegetarier ist. Da ich finde, dass Tiere großteils nur noch wie Ware behandelt werden.
Grundsätzlich finde es es nicht schlimm ein Tier zu essen, so wie es früher war. (Jagen, essen...)
Schließlich fressen sich Tiere auch gegenseitig.

Falsch aber finde ich, was Tiere mitmachen müssen bis sie geschlachtet werden.

Ich selbst war 5-6 Jahre halber Vegetarier, habe in der Zeit kein Fleisch (abgesehen von Fisch --> darum halb) gegessen.
Warum ich wieder aufgehört habe ist nicht ganz einfach zu erklären. Irgendwann hatte ich den Eindruck die Zeit ist vorbei. Es fehlt mir.
Und vorallem ist es bei Essenseinladungen schwierig. Ich hatte keine Lust die zu sein, die eine Extrawurst (bzw eben nicht *g*) gebraten haben will.

Da zB meine Freundin noch bei ihrer Familie lebt und dort meistens Fleisch auf den Tisch kommt, wäre es eher unpraktisch. Wenn natürlich auch nicht unmöglich.
Zu Hause esse ich aber eher wenig Fleisch.
Ca. 1 Mal die Woche Huhn, einmal die Woche Fisch und sonst vegetarisch.


Einen Monat lange habe ich mich als Versuch mal vegan ernährt.
Das war sehr interessant, weil ich so erst gemerkt habe wie schwierig das ist.

Das Frühstück fand ich besonders schwer. Denn entweder esse ich normalerweise Müsli mit Milch oder Brot mit Butter/Lätta und Käse.
Jedoch kann man sich mit Sojamilch ganz gut behelfen.
Etwas fürs Brot zu finden fand ich schwer, da ich rein pflanzliche Margarine nicht so mag.

Dafür war ich positiv überrascht was warme Speisen (Mittagessen) betrifft. Da habe ich bemerkt, dass einige Speisen, die ich gerne esse, sowieso schon vegan sind. (Nudeln mit Tomaten-Gemüse-Sauce zB, sofern man Nudeln ohne Ei kauft)
Da hätte ich auch dauerhaft kein Problem.

Lieber Veganer, wie macht ihr das wenn ihr mal essen geht oder im Urlaub seid?

Ich vermute als strenger Veganer kommt nur eine Ferienwohnung in Frage, oder?
Denn zB bei Hotelbuffets hat man doch keine Ahnung wo Milch oder tierische Fette versteckt sein könnten?

In Restaurants stelle ich es mir auch schwer vor. Zwar gibt es in manchen Lokalen Gerichte die extra als vegan gekennzeichnet sind, aber lange nicht in allen.

Geschrieben von: Lucia Brown am 08.Sep.2013 - 09:43

Ich unterscheide nicht in vegetarisch, vegan oder so was, sondern ich esse hauptsächlich die ersten Nahrungsmittel. Also, frisches Gemüse, Obst, Körner, Getreide, Hülsenfrüchte, Milch, Eier, Butter und ab und zu mal Fleisch vom Biobauern. Ich kaufe nur im Bioladen ein und bekomme Gemüse aus dem eigenen Garten.

Alles was schon mal gekocht, erhitzt oder auf anderen Ebenen haltbar gemacht wurde, esse ich nicht. Ausnahme ist Selbsteingelegtes oder Marmeladen.

Beim Kochen kombiniere ich verschiedene Geschmacksrichtungen und dabei achte ich darauf, dass ich auch Bitterstoffe (neben all den Vitaminen usw.) dabei sind.

Und wenn ich mal Lust auf Pommes habe, dann gehe ich sie essen. Das kommt einmal im Jahr vor.

Geschrieben von: shark am 08.Sep.2013 - 18:46

ZITAT(Lucia Brown @ 08.Sep.2013 - 10:43) *
Und wenn ich mal Lust auf Pommes habe, dann gehe ich sie essen. Das kommt einmal im Jahr vor.


Das ist bei mir auch so. biggrin.gif

Ich bin keine Vegetarierin.
Aber ich esse viel mehr pflanzliche Lebensmittel als solche tierischen Ursprungs.
Die meisten meiner Mahlzeiten sind also zwar pflanzlich, aber eben nicht alle.

Das Gemüse und Obst kommt vom Bauern hier ums Eck, das Mehl fürs Brot bzw. das Brot ebenfalls.
Dasselbe gilt für Eier (echte Freilandhaltung weniger Hühner) und Käse - und bis ich von meiner Lactose-Intoleranz wusste, auch die Milch. Die muss ich leider inzwischen wieder im Supermarkt kaufen.
Bei Fisch schauen wir auf das Siegel für "nachhaltige Fischerei" (was aber leider keine Garantie für ein würdiges Sterben der Fische ist, sondern nur den Bestand an sich zu schützen versucht) und das wenige Fleisch, das wir essen, bekommen wir von einem Bauern, der ausschließlich Weiderind hält und nicht zum Schlachter geht mit den Tieren, sondern eine mobile Schlachtbox besitzt.

Ich könnte wohl auch Vegetarierin sein, aber ich gestehe: ich esse ab und an einfach gern Fleisch.
Manchmal wochenlang nicht, aber trotzdem bin ich im Prinzip eine "Allesfresserin".

Was mir bei VegetarierInnen und noch mehr bei VeganerInnen immer wieder auffällt, ist, dass viele von ihnen wahnsinnig ungesundes Zeug essen.
Es wird mengenweise genmanipuliertes Soja verzehrt und viele der einschlägigen industriellen "Ersatz"-Lebensmittel (Pasten, veganer "Käse", vegetarische "Würstchen" usw.) strotzen nur so von Chemie und sind außerdem auf eine derart denaturierende Art verarbeitet, dass ich sie niemals essen würde.

Da leb ich deutlich gesünder, denn ich wähle meine pflanzliche Kost nicht um Fleisch zu "ersetzen", sondern ich kaufe (oder baue an) naturbelassene, saisongerechte, regional verfügbare Gemüse & Co und übernehme die Verarbeitung selbst; ich find, wer/welche kein Fleisch essen will, der/die braucht auch kein "Schnitzel" und keine "Bratwurst" und wer keine Milch trinken mag, braucht keinen "Joghurt" und keinen "Käse".
Das ist für mich die verkehrte Grundhaltung und auch so ein bisschen... naja... lächerlich.
Ist ja nicht so, als gäb es abseits alldessen nicht noch einen Haufen pflanzliche Lebensmittel.

Insgesamt wäre ich allerdings froh, wenn die Menschen mehr Bewusstsein dafür entwickeln würden, wie es den Tieren, deren Fleisch sie essen, zu Lebzeiten gegangen ist und wie sie gestorben sind.



shark

Geschrieben von: Hortensie am 08.Sep.2013 - 18:55

Vegetarisch, Lacto Ovo, mit Fisch ohne Fisch, oder ganz vegan, wie weit geht die vegane Lebensweise (mit Leder für Kleidung/Schuhe oder ohne) sind Themen, die mich häufig in meinem Leben begleitet haben.
Mittlerweile habe ich mehrere Ernährungsumstellungen, viele verschiedene Diätformen und gefühlte tausend Diskussionen darüber hinter mir.

Ich habe Aufläufe mit Nüssen, Pilzen oder Schmorgerichte mit Fleisch zubereitet. Für uns hier oder für GästInnen. Ich koche regelmäßig Mahlzeiten für 2-6 Personen, die alltagstauglich sind und ohne viel SchnickSchnack auskommen.
Genauso koche ich regelmäßig 3-5 Gänge Menues für einen überschaubaren GästInnenkreis, ich bereite Büffets für bis zu 50 Personen zu.

Mittlerweile liegt mein Schwerpunkt nicht mehr auf der Frage vegetarisch, vegan oder wie auch immer. Ich lege beim Essen in erster Linie Wert auf Qualität und Geschmack. Darüber bin relativ schnell zu regional und saisonal gekommen.
Von da ist dann nur noch ein kleiner Schritt zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Mein Einkaufsverhalten habe ich mittlerweile so strukturiert, dass ich den Hauptteil von gemüse und Obst, Eiern und Fleisch auf dem Wochenmarkt einkaufe. Das bedeutet regionale Produkte, die ein saisonales Kochen ermöglichen.

Das, was wir darüber hinaus benötigen, kommt aus dem umliegenden Supermärkten, dem örtlichen Bäcker, dem türkischen Supermarkt "um die Ecke" und gelegentlich aus dem Asia-Markt.

Da wir wenig Lebensmittelallergien haben (vielleicht ahben wir auch gute Gene) und uns relativ fit und gesund fühlen, denke ich mal, dass wir uns bei unserer Ernährung relativ gut an unserem Nährstoffbedarf ausrichten.

Da wir fast jeden Tag frisch kochen, dabei aber auch unterschiedliche Arbeitszeiten (dadurch dass ich Vollzeit in 3 Schichten arbeite) berücksichtigen müssen, will die Woche und der "Küchenfahrplan" gut geplant und organisiert sein.
Natürlich essen wir auch mal "Fertigprodukte" wie z.B. Pizza oder gehen auch mal auswärts essen.


Geschrieben von: kahikatea am 08.Sep.2013 - 23:41

Seit Frühjahr 2004 lebe ich vegetarisch. Der Auslöser damals war ein längerer Aufenthalt in Neuseeland bei einem vegan lebenden Frauenpaar (mit damals schon vier Kindern). Die beiden haben so wunderbar gekocht, wub.gif dass sämtliche Vorurteile, die ich bis dahin beim Stichwort "vegan" im Kopf hatte (à la fad/einfältig/geschmacksreduziert u.ä. wink.gif ) in kürzester Zeit verflogen waren. Eine von beiden hatte auch eine explizit vegetarische Kochausbildung gemacht.

Beide waren auch im Tierschutz engagiert, und herumliegende Zeitschriften mit Undercover-Reportagen aus Fleisch-"Produktion" und Massen-Schlachtung haben mich dann sehr ins Grübeln gebracht. So habe ich während meines Aufenthalts dort spontan beschlossen, einfach mal bis zum Ende des Urlaubs versuchsweise vegetarisch zu leben. Das "versuchsweise" ist dann bis heute so geblieben. smile.gif

(@ Agnetha: Für den Urlaub käme also auch eine vegane Privatunterkunft in Frage - wenn man denn das Glück hat, eine zu finden ...)

Generell kaufe ich ganz überwiegend Bioprodukte, eher wenig verarbeitete Sachen, und mitbedingt durch Laktose-Intoleranz schätze ich Sojamilch und Sojajoghurt sehr. Vegane Küche reizt mich, aber für ein komplett veganes Leben würde ich beim Essen auswärts und bei Schuhen scheitern. Zumindest mein Umgang mit Leder hat sich seit damals aber auch verändert.

Was ich nicht verstehe und mir auch hier gerade wieder auffällt: Häufig, wenn jemand eine Frage zum Thema "vegetarisch" stellt, wird erst mal von FleischesserInnen betont, dass sie Fleisch essen, und anschliessend in irgendeiner Weise "vegetarisch" mit "ungesund" und "komisch" in Verbindung gebracht.

Mich erinnert das etwas an Situationen, in denen bei Fragen zum Thema Homosexualität erst einmal die Heterosexuellen ihre Heterosexualität betonen, gefolgt von Äusserungen, was sie an Lesben und Schwulen alles so komisch finden. Und genauso, wie ich da den Eindruck habe, dass deren Bild von Lesben und Schwulen sehr wenig mit meinem zu tun hat, wundert mich oft, was VegetarierIinnen oder gar VeganerInnen von FleischesserInnen zugeschrieben wird. Praktisch alle Vegetarierinnen, die ich persönlich kennengelernt habe, kaufen - wenn sie es sich irgendwie finanziell leisten können - in Bioläden-/abteilungen, Reformhäusern, Hofläden, oder bei entsprechenden Ständen auf Märkten, und eben nicht mengenweise genmanipuliertes Soja.

@shark: Ist nicht etwa persönlich gemeint und ist mir hier im Forum auch schon in anderen Threads aufgefallen. Ich find's nur einfach anstrengend, weil es zumindest mit meiner Realität von "vegetarisch leben" eher wenig zu tun hat. bluemele.gif


Geschrieben von: Lucia Brown am 09.Sep.2013 - 09:39

ZITAT(shark @ 08.Sep.2013 - 18:46) *
Was mir bei VegetarierInnen und noch mehr bei VeganerInnen immer wieder auffällt, ist, dass viele von ihnen wahnsinnig ungesundes Zeug essen.
Es wird mengenweise genmanipuliertes Soja verzehrt und viele der einschlägigen industriellen "Ersatz"-Lebensmittel (Pasten, veganer "Käse", vegetarische "Würstchen" usw.) strotzen nur so von Chemie und sind außerdem auf eine derart denaturierende Art verarbeitet, dass ich sie niemals essen würde.

Da bin ich ganz deiner Meinung. Verstehe auch gar nicht, warum Vegetrarierinnen Soja-Würstchen (dich auch noch in Plastik eingeschweißt sind) grillen. Da gehe ich lieber zum Biobauern meines Vertrauens und hole mir lecker Bratwürstchen.

Mir ist schon auch bewusst, dass es gegen die schreckliche Massentierhaltung und Abschlachtung geht. Das lehne ich ab.

Wir essen viel zu viel Fleisch und Wurst. Früher gab es wohl mal eine Zeit, da wurde am Sonntag Fleisch gegessen und am Freitag Fisch und ansonsten Gemüse und dass was der Garten hergab und es wurde nichts aus fernem Lande dazu gekauft. Die Lebensmittel kamen aus eigenem Lande. Jetzt essen wir ganzjährig Tomaten, Gurken, Erdbeeren und Schokoladennikolaus usw... rolleyes.gif

Geschrieben von: Lucia Brown am 09.Sep.2013 - 09:47

ZITAT(kahikatea @ 08.Sep.2013 - 23:41) *
Seit Frühjahr 2004 lebe ich vegetarisch.

[color=gray]Was ich nicht verstehe und mir auch hier gerade wieder auffällt: Häufig, wenn jemand eine Frage zum Thema "vegetarisch" stellt, wird erst mal von FleischesserInnen betont, dass sie Fleisch essen, und anschliessend in irgendeiner Weise "vegetarisch" mit "ungesund" und "komisch" in Verbindung gebracht.

so war das von mir nicht gemeint. ich verstehe nur nicht, dass doch dann Fleischersatzprodukte hergestellt, verkauft und gegessen werden.
Und doch kenne ich auch Frauen, die lange vegetarische gelebt haben und Erkrankungen aufgrund ihrer Ernährung bekamen. Jede Ernährung die einseitig ist kann nicht gesund sein.

Immerzu nur rohes Gemüse ist genauso nicht gut, wie immerzu nur Fleisch.
Immerzu lesbisch ist dagegen super! rolleyes.gif

Geschrieben von: pfefferkorn am 09.Sep.2013 - 09:48

meine seele ist vegan.... mein leib leider nicht:-)

und in diesem widerspruch bewege ich mich

regional saisonal bio und nachhaltig - so kaufe ich ein...
trotzdem esse ich auch unterwegs... auch wenn ich oft was mitnehme, lande ich manchmal in der kantine,
in meinem umfeld essen die meisten menschen sehr bewußt, manchmal kaufen wir auch sachen zusammen ein,
damit wir kleine portionen haben können, leinöl und so....

ich hab beruflich mit ernährung zu tun und hab deshalb letzthin mal wieder die sogenannten fleischersatzprodukte probiert.... und bin
angetan von mock duck ... seitan mag ich sowieso ganz gerne... und ich glaube, dass jedes sojaschnitzel und tofuwürstchen besser ist für die tierwelt als
die noch so faire wurst von der metzgerei.. und bei den produkten gibt es auch einiges, was bio ist... und ... mein letzter test war vor zwei jahren... in der zeit hat sich geschmacklich einiges getan, finde ich


Geschrieben von: Aylaa am 09.Sep.2013 - 16:24

Schon seit meiner Kindheit lebe ich vegetarisch. Irgendwann hat sich dann meine Küche nach und nach veganisiert. Da ich Tiere habe (Hunde und Pferde) bezeichne ich mich als Vegetarierin mit einer veganen Bio-Vollwertküche.

Vor vielen vielen Jahren habe ich mich damit auseinandergesetzt, wie ich meine Tiere halten will, vor allem da ich mich auch im Tierschutz (Gross-/und Nutztiere) betätige. Ich habe mich damals für artgerechte Haltung entschieden. Sowie bei mir, bekommen auch meine Tiere keine 'Fertigprodukte', was bedeutet dass ich zBsp. meine Hunde barfe. Ich habe das Glück, dass es in meiner Nähe ein sehr grosser Bio-Gutsbetrieb mit wirklich perfekter Tierhaltung hat, die selber schlachten und ich beziehe das Fleisch für meine Hunde von dort. Ebenfalls bewirtschaften meine Schwester und mein Schwager einen Bio-Landwirtschaftsbetrieb von wo ich auch jede Menge Dinge beziehen kann.

Da ich schon seit meiner Kindheit kein Fleisch und Käse esse, habe ich auch kein Bedürfnis nach 'Fleisch-/oder Käseersatz' und esse das relativ selten. Bei einer veganen Ernährung muss frau sich wirklich mit Nahrungsmitteln auseinander setzen um sich so zu ernähren, dass keine Mängel entstehen. Ich stehe jetzt in der 2.Hälfte meines Lebens und bin bis jetzt von Mängeln und dergleichen verschont geblieben. Auch meine Tiere sind sehr gesund ;-)

Gesellschaftlich ist es manchmal nicht ganz so einfach, da ich weit und breit die Einzige bin, die sich vegan/vegetarisch ernährt (ausser meinem Umkreis von der Tierschutzarbeit). Aber ich bin immer irgendwie satt geworden bei Anlässen und wenn nicht, auch kein Problem. Ich gehe da der Gesellschaft wegen hin und nicht weil ich ausgehungert bin wink.gif Manchmal, je nach Anlass, nehme ich auch etwas Eigenes mit für mich.... oft wenn ich etwas fürs Buffet oder so mitbringe, merken die anderen Leute gar nicht, dass es vegan gekocht oder gebacken wurde und sind jeweilen ungläubig erstaunt.

Auch in Restaurants findet sich immer irgendetwas zu essen, aber da ich gehe ich nicht so häufig hin, da ich nicht wirklich gerne in Restaurants essen gehe. Es gibt aber immer mehr Restaurants, die auch vegetarische/vegane Küche anbieten.
Muss aber ehrlich sagen, wenn es sich nicht vermeiden lässt (Anlässe oder so) in 'normalen' Restaurants zu essen, dass ich dann häufig darum bitte, mir ein vegetarisches, laktosefreies Menue zusammenzustellen, da ich an einer Laktose-Intoleranz leide.... das wird besser akzeptiert als wenn ich sage, ich esse vegan. Schade, aber es ist so....

Urlaub? Das ist ebenfalls kein Problem, da meine Urlaube eh nicht dem 'normalen' Urlaubsschema entsprechen.... und - ich bin noch nie verhungert wink.gif

Alles andere im Alltagsleben versuche ich so gut wie möglich zu meistern. Einfach ist es nicht, aber es zwingt einem, sich mit vielem auseinander zu setzen, nicht die Augen zu verschliessen, Kompromisse einzugehen und vor allem, meiner Meinung nach, macht es einem extrem unabhängig im Sinne von, weil frau lernt, dass frau nicht alles haben muss, was einem Werbung und Wirtschaft suggeriert, haben zu müssen, um ein glückliches Leben zu führen.... smile.gif

Geschrieben von: -Agnetha- am 09.Sep.2013 - 17:07

ZITAT
Was mir bei VegetarierInnen und noch mehr bei VeganerInnen immer wieder auffällt, ist, dass viele von ihnen wahnsinnig ungesundes Zeug essen.
Es wird mengenweise genmanipuliertes Soja verzehrt und viele der einschlägigen industriellen "Ersatz"-Lebensmittel (Pasten, veganer "Käse", vegetarische "Würstchen" usw.) strotzen nur so von Chemie und sind außerdem auf eine derart denaturierende Art verarbeitet, dass ich sie niemals essen würde.


Warum man solche Ersatzprodukte braucht, habe ich eigentlich nie verstanden. gruebel.gif

Vorallem weil sie ja doch nicht wie Fleisch schmecken.
Fand ich jedenfalls.

Ab und zu habe ich mal ein Soja-Würstchenen probiert und fand es eigentlich immer grausam.

Es gibt doch genug vegetarische Gerichte die ohne Tofu auskommen.
Bei vielen Speisen kann man das Fleisch einfach weg lassen. Zum Beispiel schmeckt mir Chili genauso gut ohne das Hackfleisch, da ja sowieso auch noch Paprika, Mais und Bohnen drin sind, die sehr satt machen.

Als ich ein Kind war hatten wir öfters Rindfleisch mit Dillsauce und Kartoffeln. Das schmeckt auch ohne Rindfleisch lecker. icon4.gif
Klingt blöd, aber es fehlt mir eigentlich nichts.





Als ich vegetarisch gelebt habe, habe ich mir auch manchmal blöde Sprüche anhören.
Sowas wie: "Du brauchst aber nicht glauben, dass du davon abnimmst!" (hab ich nie behauptet)
Oder: "Da fehlt einem dann doch dies und jenes"

Ich vermute, dass sich Nicht-Vegetarier dann irgendwie versuchen zu rechtfertigen, weil sie ein schlechtes Gewissen bekommen. Was aber gar nicht nötig wäre, finde ich, da das ja jeder für sich entscheiden muss.



Geschrieben von: Larilara am 09.Sep.2013 - 19:24

Ich lebe auch schon seit meiner Kindheit vegetarisch, hatte zwischendurch mal eine zweijährige vegane Phase und seit etwa einem Jahr handhabe ich es so, dass ich für mich nur vegan koche, auch in Restaurants versuche, vegan zu essen, aber "wenn es sein muss" steige ich auch mal auf vegetarisches Essen um (oder wenn ich meine Eltern besuche und es dort meine Lieblingsessen aus der Kindheit gibt, die eben alle vegetarisch, aber nicht vegan sind rolleyes.gif ).

Für mich ist das so am besten und damit geht es mir gut. Als ich vor ein paar Jahren schon mal vegan gelebt habe, war es auch deutlich schwerer, veganes Essen zu bekommen (vor allem in Restaurants), da hat sich in den letzten Jahren doch einiges getan.

Ich finde übrigens, dass Tofu ganz wundervoll schmeckt! Und Tofu hat auch nichts mit "Fleischersatz" zu tun...
Aber natürlich kann man auch ohne Tofu lecker vegan kochen.

Bei mir gab es übrigens gerade Kürbis gefüllt mit Couscous wink.gif

Geschrieben von: dragonfly am 09.Sep.2013 - 20:11

Ich lasse in der Regel einfach das Fleisch weg und nutze nur sehr selten Fleischersatzprodukte.

Ab und an überfällt mich der Heißhunger auf etwas wirklich Herzhaftes und das verbinde ich einfach noch mit dem Geschmack von Fleisch (vor allem Geflügel oder auch Hackfleisch) und dann gehe ich wieder los und teste hoffnungsvoll irgendeinen Fleischersatz, der nicht mal im entferntesten an das "Original" heranreicht und bin enttäuscht. Täglich grüßt das Murmeltier.

Heute habe ich zum ersten Mal Seitan ausprobiert, aber ich hätte es auch lassen können :-). Es hat halt überhaupt keinen Eigengeschmack, im Gegensatz zu Fleisch, und ist daher meiner Meinung nach wirklich überflüssig, weil es für mich keinen Sinn macht etwas Geschmackloses so lange zu würzen bis es irgendwie hinhaut
Satt wird man auch so. Sojawürstchen habe ich auch schonmal gestestet, aber naja, Konsistenz wie Knete und Geschmack war nicht festzustellen.

Ich esse nur alle paar Monate mal Fleisch und hoffe aber, dass ich irgendwann ganz damit aufhöre. Beschäftige mich im Moment viel mit der Art und Weise wie wir mit Tieren umgehen und musste dabei leider auch feststellen, dass die Tiere im Biobereich oftmals auch nicht gerade in Glücksgefühlen baden können.

Ich wünschte wirklich die Menschen würden vernünftiger werden und einsehen, dass man nicht jeden Tag Fleisch essen muss. Ich finde es schockierend, wenn man durch den Supermarkt geht und die Kühltruhen voll von Enten, Hühnern, Puten, Steaks usw. sind. Das ist völlig unnötig. Man könnte den Tieren so viel Leid ersparen, wenn man sich selbst mal etwas drosseln würde. Aber viele Menschen denken ja überhaupt nicht mehr darüber was das auf ihrem Teller eigentlich ist.

Und genauso schlimm finde ich die versteckten Tierprodukte, die sich in so vielen - auf den ersten Blick vegetarischen - Lebensmitteln finden lassen.

Geschrieben von: Hortensie am 09.Sep.2013 - 20:39

Bei Getreidegerichten (in erster Linie mit Dinkelschrot) hat mir selber auch oft die gewohnte "Würzung" gefehlt. Eine Kollegin von mir gab mir dann den Tip mit Majoran zu würzen.
Ich habe es ausprobiert und plötzlich schmeckte es besser und war mir geschmacklich vertrauter.
Ich habe mich dann ein bisschen informiert und festgestellt, dass Majoran ein klassisches Fleischgewürz ist, das in fast allen Wurstarten (also in verabeiteten Fleisch steckt).
Bei fast jedem Metzgereibesuch kann mensch dann beobachten, wie mit der berühmten Scheibe Fleischwurst der geschmackssinn von Kindheit an auf die klassischen Fleischgewürze geprägt wird.
Ich vermute, dass es aus dieser Prägung heraus geschieht, dass bestimmte Gerichte mit den klassischen Fleischgewürzen gewürzt werden.

Es halt letztlich eine persönliche Entscheidung, über die sich auch nicht diskutieren lässt, ob jemand Vegan, Vegetarisch (egal in welcher Ausprägung) oder Fleischesser bzw. Allesesser ist.
Diese Entscheidung wird meistens freiwillig getrofffen und meistens gut begründet. In manchen Fällen wird diese Entscheidung durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten diktiert.

Klar, vom Kopf her weiss ich auch, dass es ökologisch sinnvoll wäre, meine Eiweissquellen zu überdenken und nicht immer auf tierische Produkte zu verzichten.
Ich habe auch nichts dagegen, mich regelmäßig vegetarisch zu ernähren. Mir selber ist nur zu kompliziert, mich vegan zu ernähren.
Sicher, der selbstgerührte Dip ist sicher gesünder und bekömmlicher als der fertiggerührte aus dem Einkausparadies meiens Vertrauens, aber in welcher Portionsgröße kann ich selber anrühren und wieviele Tage wird es wieviel Bakterien ansammeln?
Manchmal macht der fertiggerührte Dip da einfach mehr Sinn.

Im Grunde geht es doch darum, dass ich nicht stumpf konsumiere, sondern durchaus informiert bin und einfach darauf achte, was ich in mich hineingebe und was nicht.
Letztlich geht es im Kern ja nicht nur um meine Umwelt oder den Tierschutz. Es geht ja auch nicht unwesentlich um meine Gesundheit und um meinen Körper.

...und mein Körper funktioniert immer noch wie in der Steinzeit und sicher hat es neim Steinzeitmenschen nicht täglich mehr Fleisch als Gemüse gegeben.
Dieses überdimensionierte Fleischangebot gibt es ja erst in den letzten 20 Jahren.
Wobei es mich schon nachdenklich macht, dass das Kilo Fleisch im Supermarkt manchmal billiger als ein vergleichbares (weil auch Eiweissquelle) Kilo Gemüse.

Vor diesem Hintergrund finde ich es immer gut, wenn Menschen sich miteinander darüber austauschen, welche Entscheidung sie selber für sich getroffen ahben und wie diese Entscheidung im Alltag umgesetzt werden kann.
:roetel
...und ganz ehrlich: Einen Austausch ohne erhobenen Zeigefinger oder ohne das selbsternannte Recht auf das alleinige "Richtige" macht mir selber mehr Spass, als wenn sich eine "Lebensform" mit negativen Äußerungen gegen die andere, als die vermeintlich "bessere, gesündere, geschmackvolleere" abzugrenzen versucht.

Spannend finde ich an den Beiträge "hier" in diesem thread gerade, dass es Menschen mit vegetarischen Kindheiten gibt.
Meine Eltern waren noch zu dicht an den entbehrungsreichen Kriegs - bzw. Nachkriegsjahren, als dass sie über vegetarische Ernährungsformen (besonders für Kinder) nachgedacht hätten.
In meiner Kindheit galt vielmehr: Kinder brauchen tierisches Fett, um Krankheiten (wie z.B. TB) vorzubeugen.


Geschrieben von: Larilara am 09.Sep.2013 - 20:46

ZITAT
Spannend finde ich an den Beiträge "hier" in diesem thread gerade, dass es Menschen mit vegetarischen Kindheiten gibt.
Meine Eltern waren noch zu dicht an den entbehrungsreichen Kriegs - bzw. Nachkriegsjahren, als dass sie über vegetarische Ernährungsformen (besonders für Kinder) nachgedacht hätten.
In meiner Kindheit galt vielmehr: Kinder brauchen tierisches Fett, um Krankheiten (wie z.B. TB) vorzubeugen.


Ja, das ist sicher eine Generationenfrage. Meine Eltern waren nie Vegetarier, haben aber Wert gelegt auf eine gesunde, vollwertige Ernährung. Mit sieben oder acht Jahren habe ich "entschieden", dass ich kein Fleisch mehr essen möchte und meine Eltern fanden das immer in Ordnung, während meine Großeltern immer wieder versucht haben, mich (und meine Eltern) dazu zu überreden, dass ich Fleisch essen soll wegen irgendwelcher angeblicher Mangelerscheinungen oder Krankheiten - sie waren wahrscheinlich einfach noch ganz anders geprägt.

Geschrieben von: Lucia Brown am 09.Sep.2013 - 22:42

ZITAT(Hortensie @ 09.Sep.2013 - 20:39) *
Spannend finde ich an den Beiträge "hier" in diesem thread gerade, dass es Menschen mit vegetarischen Kindheiten gibt.


Gehöre ich auch dazu. Meine Eltern hatten ein riesiges Grundstück und dort wurde sogar nach dem Mondkalender alles angebaut. Damals war biologisch-dynamischer Gartenbau in Mode gekommen. Sie waren eine der ersten hier in der Stadt, die einen VHS-Kurs Yoga belegten. Das Korn fürs Müsli wurde am Abend frisch geschrotet... vieles schmeckte für mich damals nicht wirklich lecker. Ab und zu bekam ich bei Freundinnen ... Schnitzel, Pommes oder Nudeln. rolleyes.gif

Ja und als ich dann auszog, habe ich erst mal alles so richtig krachen lassen. Es gab viel Fleisch, Junk Food, viel Bier, Wein und anderes und Rauch.

Irgendwann kam ich dann wieder zur gesunden Ernährung zurück und inzwischen bin sehr froh darüber, dass ich von meinen Eltern. gutes Handwerkszeug fürs Leben mitbekommen habe. Yoga ist allerdings nie so mein Ding geworden.

Geschrieben von: Lucia Brown am 09.Sep.2013 - 22:52

ZITAT(Cookie85 @ 07.Sep.2013 - 11:47) *
meine heimliche Flamme roetel.gif zum Beispiel isst auch Fleisch, das wäre für mich also kein Grund auf eine Beziehung zu verzichten. Nur Fleischgerichte kochen würde ich nicht, das müsste sie dann schon selber tun wink.gif

Oh, diesen Aspekt habe ich ja noch gar nicht bedacht. Die Ernährung soll für mich in der Beziehung einen Level haben. Wenn die Geschmäcker zu weit auseinander wären, dann wär ein Zusammenleben nicht möglich.

Geschrieben von: svan am 10.Sep.2013 - 09:33

Als Jugendliche bekam ich von meinem Opa Bücher über vegetarische Lebensweise. Das hat schon mehrere Generationen in der Familie gegeben, die zeitweise so gelebt haben.
Ich hab teilweise vegetarisch gelebt und dann nach einem Unfall hatte ich einfach das Gefühl Fleisch zu brauchen und jetzt lebe ich wieder vegetarischer. Es hängt auch davon ab, wo ich lebe und was es dort an Nahrung gibt. Hier haben wir die unglaubliche Möglichkeit zu jeder Jahreszeit frisches Gemüse und Obst zu bekommen, wenn ich da an meine Kindheit denke, wo es im Winter eben das gab, was es gab. dabei war es bei uns noch relativ abwechslungsreich im Vergleich zu meinen Schulfreundinnen, wo es oft getrocknete Bohnen und ähnliches gab. Ich könnte mir allerdings nicht vorstellen mit jemandem zusammen zu sein, der gerne fettes Schwein ißt oder raucht.

Geschrieben von: Amelia am 10.Sep.2013 - 23:08

Ich habe mich mit fünfzehn aus ethischen Gründen entschieden, Vegetarierin zu werden, und bin dabei geblieben, was mir nie schwergefallen ist.

Geschrieben von: Amber am 11.Sep.2013 - 19:57

Ich esse seit meinem Vorschulalter kein Fleisch mehr. Mir taten schon immer die Tiere leid.
Im Moment nehme ich diese lästigen Eisentabletten, ich merke sofort, wenn ich wegen Eisenmangel abbaue. Was tut ihr dagegen? ich hab gehört, in grünem Gemüse (Broccoli etc.) und Vollkornbrot sei Eisen enthalten, das esse ich, aber es reicht anscheinend nicht...

Geschrieben von: Channa am 11.Sep.2013 - 20:14

...@Amber: Ein Tip: Zitronensaft über Gemüse (Rote Bete z.B.) verbessert die Aufnahme von Eisen.
Ich esse seit der ersten Klasse kein Fleisch mehr... damals hieß es noch:"Wer kein Fleisch isst bleibt dumm" :-)


Geschrieben von: Cookie85 am 11.Sep.2013 - 21:46

Wow, da gab es ja einige Reaktionen auf mein Thema smile.gif

Zu der immer wiederkehrenden Thematik warum Vegetarier Fleischersatzprodukte essen: ich habe nicht aufgehört Fleisch zu essen weil ich kein Fleisch mag (im Gegenteil, ich war vorher ein regelrechter Fleischtiger!), sondern weil ich nicht will dass wegen meiner Ernährung Tiere sterben.
Wenn ich also Lust habe ein Wurstbrot, Bratwürstchen oder ein Schnitzel... zu essen, dann greife ich zu Ersatzprodukten die ich eben so zubereiten kann - auch wenn sie natürlich nicht gleich schmecken. Es gibt aber immer mehr, und immer bessere Produkte, die ich durchaus gerne esse. Was eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse ja nicht ausschließt wink.gif
Ich muss zugeben dass es mich ärgert dass dieser "Vorwurf" immer wieder auftaucht - denn wenn ein Vegetarier es wagt einen Fleischesser zu fragen wie er verantworten kann das ein vormals lebendes und fühlendes Tier wegen des eigenen Genusses getötet wird... dann ist man ja gleich furchbar radikal gruebel.gif (und das habe ich jetzt bewusst provokant geschrieben, ich würde nie mit einem Fleischesser eine Diskussion über dieses Thema angefangen... muss mich aber immer und immer wieder rechtfertigen, was wirklich langsam langweilig wird wink.gif )

ZITAT(Amber @ 11.Sep.2013 - 20:57) *
Im Moment nehme ich diese lästigen Eisentabletten, ich merke sofort, wenn ich wegen Eisenmangel abbaue. Was tut ihr dagegen? ich hab gehört, in grünem Gemüse (Broccoli etc.) und Vollkornbrot sei Eisen enthalten, das esse ich, aber es reicht anscheinend nicht...


Pilze sind meines Wissens auch super Eisenlieferanten - hatte zum Glück noch nie ein Problem damit, meine Blutbilder sind immer perfekt smile.gif

Geschrieben von: Sägefisch am 12.Sep.2013 - 08:12

Gut und schön, ich suche aber vergeblich nach einem eigentlichen Argument. Was ist "immer besser" an diesen Ersatzprodukten? Es wurde ja nicht moralisch daran herumkritisiert sondern darauf hingewiesen, dass es sich um hoch industrielle Produkte handelt. Frischer Tofu oder gleich direkt Sojabohnen, ein Rührei o.ä. sind schon naturbelassener und ernährungsmässig hochwertiger, daran ändert die rein geschmackliche Verfeinerung von Granulaten, Pressprodukten und dergleichen einfach nix. Dieses Zeug mag einem vom Empfinden her das Schnitzel ersetzen, gesundheitsmässig steht es aber eher Fertiggerichten nahe.

Geschrieben von: Cookie85 am 12.Sep.2013 - 08:55

ZITAT(Sägefisch @ 12.Sep.2013 - 09:12) *
Dieses Zeug mag einem vom Empfinden her das Schnitzel ersetzen, gesundheitsmässig steht es aber eher Fertiggerichten nahe

Na, und?
Darf man als Vegetarier kein Junk Food essen? Es kommt zum Einen immer auf die Menge an, zum Anderen muss doch jeder für sich entscheiden dürfen was er essen mag ohne sich ständig rechtfertigen zu müssen?

Geschrieben von: pfefferkorn am 12.Sep.2013 - 08:55

... die ersatzprodukte... kommt drauf an, ... veggie duck z.B. ist pures weizeneiweiß eingelegt mit sojasauce und gewürzen, da ist nichts gepanscht..

die milchschnitzel sind "zugerichtet" und mit ziemlich vielen zusatzstoffen versehen...

die bandbreite ist bei den produkten also ziemlich groß... muß eine auf die zutatenliste gucken... aber nicht immer sind "schlimme" sachen drinne...
ich finde seitan sehr lecker und natürlich muß ich das würzen, dass muß ich allerdings bei fleisch doch auch...

selbst gemacht hab ich noch keinen, aber meine kollegin hats letzt gezaubert und die ganze familie fands superlecker... und sie fand die herstellung sehr meditativ:-)



Geschrieben von: Larilara am 12.Sep.2013 - 10:10

ZITAT
Gut und schön, ich suche aber vergeblich nach einem eigentlichen Argument. Was ist "immer besser" an diesen Ersatzprodukten? Es wurde ja nicht moralisch daran herumkritisiert sondern darauf hingewiesen, dass es sich um hoch industrielle Produkte handelt. Frischer Tofu oder gleich direkt Sojabohnen, ein Rührei o.ä. sind schon naturbelassener und ernährungsmässig hochwertiger, daran ändert die rein geschmackliche Verfeinerung von Granulaten, Pressprodukten und dergleichen einfach nix. Dieses Zeug mag einem vom Empfinden her das Schnitzel ersetzen, gesundheitsmässig steht es aber eher Fertiggerichten nahe.


Du suchst vergeblich nach einem Argument, weshalb Ersatzprodukte "besser" sind als richtiges Fleisch? Es muss dafür kein Lebewesen sterben (und vor seinem Tod über 90 Prozent der Nahrungsenergie auf der Strecke.

Häh? Was für ein Argument willst du denn noch? Dieses vielleicht:
Zur Produktion einer tierischen Kalorie werden je nach Tierart fünf bis dreißig pflanzliche Kalorien verfüttert. Beim Rind bleiben deutlich über 90 Prozent der Nahrungsenergie auf der Strecke. Mehrfach so viele Menschen können daher mit der gleichen Getreidemenge ernährt werden, wenn statt einem Schweineschnitzel ein Weizen- oder Sojaschnitzel daraus würde.

Oder dieses? Um die Tiere in unserer Agrarindustrie zu ernähren, wird Getreide zu großen Teilen aus Lateinamerika importiert. Auch für deutsche Schweinemästereien und Milchfabriken brennen dort Regenwälder, um neuen Platz für Futtergetreidefelder zu schaffen.

Sorry, aber manchmal muss man echt den Kopf schütteln. Es geht bei Fleischersatzprodukten nicht um die eigene Gesundheit, wie schon geschrieben, können ja auch Vegetarier/Veganer manchmal Junkfood essen. Es geht um Verantwortung und Wertschätzung von Natur, Welt, Tier und Mensch.

Auch ich fange niemals mit diesem Thema an, missionieren mag ich nicht, aber wenn man sich als Veganer oder Vegetarier ständig rechtfertigen muss, dann hört es wirklich auf. So, und nun? Was ist nochmal "besser" an echtem Fleisch? was.gif

Geschrieben von: Amber am 12.Sep.2013 - 12:30

@Channa: Das hab ich ja noch nie gehört. Klingt aber gut und nicht umständlich und so, als könnte ich das gut mal ausprobieren! smile.gif

@Cookie: Pilze mag ich leider überhaupt gar nicht....brrr... hmm. Also meine Blutbilder waren zwischendurch auch super, nur ganz selten, alle paar Jahre, habe ich solche Probleme.

Ich persönlich kritisiere nicht, dass andere Fleisch essen. Das ist m.E. ihre persönliche Entscheidung. Wenn man sich bloß vorstellt, dass unsere Gesellschaft ihren Fleischkonsum auf das reduziert, was der menschliche Körper braucht (soweit ich weiß, reicht es, zweimal pro Woche Fleisch zu essen), wäre das schon sehr viel wert.

Genau, Larilara:An einem Kilo Fleisch hängt ja nicht nur ein "unschuldiges Wesen", welches getötet wird: Auch dessen Ernährung und der Anbau des Futters gehören dazu, also Abholzung,...

Wobei man sagen muss, wenn man das ganze weiterspinnt: Woher kommen unsere Möbel, andere Produkte, Kleidung.... in welcher Form auch immer schädigt das u.U. die Umwelt. Womit wir beim Altruismusproblem sind: Wie viel kann ich allein überhaupt ausrichten?

Auf jeden Fall ist es wichtig, sich bewusst zu ernähren und nicht irgendwas zu kaufen, sondern zum Beispiel Biofleisch.

Geschrieben von: Lucia Brown am 12.Sep.2013 - 12:40

ZITAT(Larilara @ 12.Sep.2013 - 10:10) *
Sorry, aber manchmal muss man echt den Kopf schütteln. Es geht bei Fleischersatzprodukten nicht um die eigene Gesundheit, wie schon geschrieben, können ja auch Vegetarier/Veganer manchmal Junkfood essen. Es geht um Verantwortung und Wertschätzung von Natur, Welt, Tier und Mensch.

Auch ich fange niemals mit diesem Thema an, missionieren mag ich nicht, aber wenn man sich als Veganer oder Vegetarier ständig rechtfertigen muss, dann hört es wirklich auf. So, und nun? Was ist nochmal "besser" an echtem Fleisch? was.gif


Beim Essen geht es mir immer um die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Menschen, die ich bekoche.
Wir Menschen essen weltweit zu viel Fleisch. Ob Vegetarier oder Veganer gegen die massentierhaltende Fleischindustrie an-essen können, mag ich derzeit zu bezweifeln. Jedoch ist es ein Anfang.

Wenn ich mit Bewusstsein und Achtsamkeit frische Lebensmittel (keinerlei Fertigprodukte, weil mich die Verpackung nervt!!!) selber verarbeite, koche und esse und respektiere ich Natur und unterstütze meine Gesundheit. Leider produzieren inzwischen Bioläden auch Massenware. Der erste Grundgedanke der Bioläden war, alle Lebensmittel frisch aus der Region anzubieten. Inzwischen gibt es hier z.B. auch Erdbeeren ganzjährig. Das finde ich fürchterlich, ganz echt.

Echtes Fleisch stammt für mich von Tieren die im Freilauf aufgewachsen sind und die biologische Nahrung erhalten haben. Aber davon sollte ganz wenig gegessen werden und Wurst schon gleich gar nicht. Ich habe zum Glück einen Biobauern in der Familie.


Hier habe ich gerade im Internet zwei interessante Seiten gefunden. http://www.meinekleinefarm.org/ und http://www.pickapig.de/index.php/de/

Geschrieben von: Lucia Brown am 12.Sep.2013 - 12:49

ZITAT(Amber @ 12.Sep.2013 - 12:30) *
Ich persönlich kritisiere nicht, dass andere Fleisch essen. Das ist m.E. ihre persönliche Entscheidung. Wenn man sich bloß vorstellt, dass unsere Gesellschaft ihren Fleischkonsum auf das reduziert, was der menschliche Körper braucht (soweit ich weiß, reicht es, zweimal pro Woche Fleisch zu essen), wäre das schon sehr viel wert.

Das habe ich gerade dazu gelesen: "Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, pro Woche höchstens 300 bis 600 Gramm Fleisch oder Wurst zu essen. Der durchschnittliche Deutsche verzehrt allerdings etwa 170 Gramm pro Tag und damit deutlich zu viel."


Geschrieben von: kenning am 13.Sep.2013 - 12:06

Ich finde es interessant wie schnell dieses Thema polarisiert.

Die Vegetarier fühlen sich in ständiger Erklärungsnot (ist es nicht ungesund?). Die Fleischesser werden mit der Moralkeule (die armen Tiere) geprügelt. Ein wertfreier Diskurs über persönliche Vorlieben scheint kaum möglich.

Woran liegt es, daß es vielen so nahe geht? Muß man sich wirklich dafür rechtfertigen was oder wie man ißt?

Meine persönlich Meinung ist, daß wir nicht im Krieg sind, wir haben auch keine Dürre oder sonstwelche Extremzustände. Wir haben Lebensmittel in Hülle und Fülle und jeder kann und darf essen wohnach ihm/ihr ist. Ich finde wir sollten dankbar sein für das was wir haben und daß es eben auch unterschiedliche Lebensstile (vegetarisch, vegan, usw) ermöglicht. Ich finde es gut ökologisch sinnvoll anzubauen und artgerechte Tierhaltung zu pflegen. Es lohnt sicher diese Dinge zu unterstützen. Ich halte es für "ungesund" anderen Leute Vorschriften zu machen oder eine Kluft zwischen den unterschiedlichen Lebensweisen aufzubauen. Wir sind alle Menschen und was gut für einen ist, ist eine sehr individuelle Entscheidung.

kenning

Geschrieben von: Lucia Brown am 14.Sep.2013 - 08:40

ZITAT(kenning @ 13.Sep.2013 - 12:06) *
Ich finde es interessant wie schnell dieses Thema polarisiert.
Woran liegt es, daß es vielen so nahe geht? Muß man sich wirklich dafür rechtfertigen was oder wie man ißt?

Ganz so sehe ich es hier nicht wie du. Wir haben hier eine Vielfalt von Beispielen und ich habe nicht den Eindruck, dass sich hier eine rechtfertigt.

Und bezüglich der Polarisierung finde ich diese sogar notwendig und zwar Weltweit. Deutlich zu machen, dass es was anderes gibt als, es ist doch alles möglich, also essen wir was wir wollen. Egal ob die Meer leergefischt werden, es Massentierhaltung gibt, es immer mehr Menschen gibt die kaum Wasser haben... usw. Es ist 5 vor 12 und das Thema hier ist klasse und notwendig, so wie es ist.

Wünsche einen schönen Tag.


Geschrieben von: Amber am 14.Sep.2013 - 11:33

Das sehe ich genauso. Ich möchte niemandem meine Meinung oktroyieren und das geht auch gar nicht. Ich halte das aber für eine gute Diskussion, die sicherlich niemanden "bekehrt", aber vielleicht zu einem bewussteren Umgang anregt, in welchem Maße auch immer.

Zum Thema Rechtfertigung: Wenn mich jemand fragt (obgleich auch skeptisch), wieso ich kein Fleisch esse, ist die Begründung in einem Satz gesagt. Und wenn die Frage zu unverschämt gestellt wird - dann fühl ich mich nicht verpflichtet, ernsthaft zu antworten.

Geschrieben von: runaway am 14.Sep.2013 - 12:12

So, nun möchte doch auch ich mal ein wenig meines vegetarischen Senfes dazu abgeben! cool.gif
Glücklicherweise musste und muss ich mich in meinem Unfeld noch nie dafür rechtfertigen Vegetarierin zu sein. Es ist selbstverständlich, dass -wenn ich zu Besuch komme- für mich etwas fleisch- und gelatinefreies Essbares zur Verfügung steht! Und davon gibt es doch nun wirklich en masse! Ich esse ja schließlich nur kein Fleisch, aber den gesamten Rest! happy.gif
Der Diskussion um das "warum" setze ich mich gar nicht mehr aus. Es gibt so viele Gründe kein Fleisch zu konsumieren (und vor allem nicht in dieser Masse, wie es bei vielen leider heutzutage üblich ist). Die Gründe Fleisch zu essen liegen mir allerdings eher fern, denn außer des Geschmackes, was bleibt da?
Ernährungstechnisch ist es absolut bedenkenlos sich vegetarisch zu ernähren. Ein wenig aufs Eiweiss und Eisen achten und fertig. Trotz dass ich sehr intensiv Sport treibe hatte ich noch nie Probleme aufgrund meises Fleischverzichtes!
Meine Frau isst übrigens Fleisch, allerdings wenig...und seit sie vor Kurzem einen Bericht auf Arte über die Konsequenzen des Fleischkonsums und die Produktion dessen gesehen hat noch bedeutend weniger und meist Bio.
Vegane Ernährung wäre mir allerdings zu heikel! Da würde ich dann wohl doch musküläre Probleme bekommen.

Übrigens, Tipp, äußerst lecker und keine fiesen Zusätze: Lupinen Filet! Lediglich Süßlupinensamen und Kräuter bzw. Gewürze. Seeeeeeehr lecker, eben noch gegessen! Gibt es bei uns im Biomarkt.




Geschrieben von: shark am 14.Sep.2013 - 13:16

Lupinen sind eh Klasse; kürzlich habe ich (laktoseintolerant und daher mit normaler Milch nicht gut befreundet) Lupineneiscrème gegessen und war begeistert. Und als Kinder haben wir die leckeren Samen immer genascht. Machen heute auch kaum noch Leute....

Möchte übrigens für meinen Teil nur rasch anmerken, dass ich keine Vegetarierin jemals dazu auffordern würde, sich zu rechtfertigen.
Wer kein Fleisch isst, hat sowieso schon mal recht.

Mir ging es nur darum, zu erwähnen, dass ich viele Menschen kenne, die zwar vegan bzw. vegetarisch essen, dabei jedoch Essen zu sich nehmen, das vollkommen denaturiert bzw. gesundheitlich und ethisch durchaus auch problematisch (siehe: genetisch manipuliertes Soja) ist.
Und man kann ja durchaus auch vegetarisch essen, ohne solche Dinge zu sich zu nehmen.
Das war alles, worum es mir ging.

Gruß

shark

Geschrieben von: Schräubchen am 14.Sep.2013 - 17:17

Als Jugendliche habe ich lange Zeit komplett auf Fleisch verzichtet. Irgendwann hatte ich dann einfach mal wieder Hunger drauf und habe festgestellt, dass es mir eigentlich nicht so gut schmeckt. Deshalb verzichte ich auch heute noch weitgehend auf Fleisch. Aber eben hauptsächlich aus Gründen des Geschmacks. Ironischerweise kann man mich mit einem Filet vom Rind jagen, wenn ich Fleisch essen, dann hauptsächlich Geflügel oder Hackfleisch, was meinen Bruder immer auf die Palme bringt smile.gif da er zu den Feiertagen immer kocht. Wie sagt er immer so schön: "Vegetarier sind eingefleischte Pflanzenfresser, die immer eine Extrawurst brauchen!"

Geschrieben von: kenning am 24.Sep.2013 - 03:04

QUOTE(Lucia Brown @ 14.Sep.2013 - 09:40) *
QUOTE(kenning @ 13.Sep.2013 - 12:06) *
Ich finde es interessant wie schnell dieses Thema polarisiert.
Woran liegt es, daß es vielen so nahe geht? Muß man sich wirklich dafür rechtfertigen was oder wie man ißt?

Ganz so sehe ich es hier nicht wie du. Wir haben hier eine Vielfalt von Beispielen und ich habe nicht den Eindruck, dass sich hier eine rechtfertigt.

Und bezüglich der Polarisierung finde ich diese sogar notwendig und zwar Weltweit. Deutlich zu machen, dass es was anderes gibt als, es ist doch alles möglich, also essen wir was wir wollen. Egal ob die Meer leergefischt werden, es Massentierhaltung gibt, es immer mehr Menschen gibt die kaum Wasser haben... usw. Es ist 5 vor 12 und das Thema hier ist klasse und notwendig, so wie es ist.

Wünsche einen schönen Tag.


Naja, es war ja auch nur mein Eindruck. In eben diesem Thread in dem wir schreiben, haben sich schon mehrere beschwert, daß sie es leid seien sich zu rechtfertigen bzw daß ihnen eben auch öfters Rechtfertigungen abverlangt würden, sobald sie von ihrem Lebensstil bzw ihrer Entscheidung vegetarisch oder vegan zu leben erzählen. Auf der anderen Seite fühlen sich Fleischesser zu Sojaprodukten genötigt und müssen sofort hervorheben wie wenig diese als Fleischersatz dienlich sind, was ja im Grunde auch soetwas wie eine Rechtfertigung ist.

Mit Polarisierung meinte ich eben, daß jede Fraktion meint sich gegen die andere abgrenzen zu müssen. Fleischesser müssen sich moralisch rechtfertigen, was sie den armen Tieren antun. Vegetarier müssen sich rechtfertigen daß ihr Lebensstil nicht ungesund ist wg mangelnder Nähstoffe usw. So werden zwei Pole gebildet - Vegetarier auf der einen Seite, Fleischesser auf der anderen Seite.

Was Du geschrieben hast bzgl Polarisierung, daß man sich Gedanken über die Nachhaltigkeit von Ressourcen machen sollte, woher das Essen kommt, usw stimmt natürlich, war aber nicht das was ich gemeint habe.

Wünsche ebenfalls einen schönen Tag.

kenning

Geschrieben von: Sägefisch am 24.Sep.2013 - 13:11

ZITAT(Larilara @ 12.Sep.2013 - 11:10) *
Du suchst vergeblich nach einem Argument, weshalb Ersatzprodukte "besser" sind als richtiges Fleisch? Es muss dafür kein Lebewesen sterben (und vor seinem Tod über 90 Prozent der Nahrungsenergie auf der Strecke.

Häh? Was für ein Argument willst du denn noch? Dieses vielleicht:
Zur Produktion einer tierischen Kalorie werden je nach Tierart fünf bis dreißig pflanzliche Kalorien verfüttert. Beim Rind bleiben deutlich über 90 Prozent der Nahrungsenergie auf der Strecke. Mehrfach so viele Menschen können daher mit der gleichen Getreidemenge ernährt werden, wenn statt einem Schweineschnitzel ein Weizen- oder Sojaschnitzel daraus würde.

Oder dieses? Um die Tiere in unserer Agrarindustrie zu ernähren, wird Getreide zu großen Teilen aus Lateinamerika importiert. Auch für deutsche Schweinemästereien und Milchfabriken brennen dort Regenwälder, um neuen Platz für Futtergetreidefelder zu schaffen.

Sorry, aber manchmal muss man echt den Kopf schütteln. Es geht bei Fleischersatzprodukten nicht um die eigene Gesundheit, wie schon geschrieben, können ja auch Vegetarier/Veganer manchmal Junkfood essen. Es geht um Verantwortung und Wertschätzung von Natur, Welt, Tier und Mensch.

Auch ich fange niemals mit diesem Thema an, missionieren mag ich nicht, aber wenn man sich als Veganer oder Vegetarier ständig rechtfertigen muss, dann hört es wirklich auf. So, und nun? Was ist nochmal "besser" an echtem Fleisch? was.gif


Immer ruhig, Du hast ja nun wirklich überhaupt nicht gelesen was ich geschrieben habe.

Es ging nicht darum ob Ersatzprodukte moralisch besser sind als tote Tiere sondern um eine Nebendiskussion. Shark hatte eingeworfen, dass viele Ersatzprodukte stark industrialisiert und denaturiert hergestellt werden. Die Bemerkung, eben diese Produkte würden "immer besser" werden habe ich in Frage gestellt da sie meiner Erfahrung nach nur geschmacksverstärkermässig immer mehr verfeinert werden, aber trotzdem noch auf der gleichen alten Industriepampe basieren. Es ging also nur darum, wie man sich vegetarisch gut und naturbelassen ernähren kann - und dass dieses eine eingehendere Beschäftigung mit gutem Kochen erfordert.

Geschrieben von: Lucia Brown am 24.Sep.2013 - 18:34

ZITAT(kenning @ 24.Sep.2013 - 03:04) *
Mit Polarisierung meinte ich eben, daß jede Fraktion meint sich gegen die andere abgrenzen zu müssen. Fleischesser müssen sich moralisch rechtfertigen, was sie den armen Tieren antun. Vegetarier müssen sich rechtfertigen daß ihr Lebensstil nicht ungesund ist wg mangelnder Nähstoffe usw. So werden zwei Pole gebildet - Vegetarier auf der einen Seite, Fleischesser auf der anderen Seite.

Was Du geschrieben hast bzgl Polarisierung, daß man sich Gedanken über die Nachhaltigkeit von Ressourcen machen sollte, woher das Essen kommt, usw stimmt natürlich, war aber nicht das was ich gemeint habe.

Wünsche ebenfalls einen schönen Tag.

kenning

Liebe Kenning, jetzt habe ich dich verstanden. Danke für deine Erklärung.

Geschrieben von: Jumple am 22.Oct.2013 - 12:10

Seit einiger Zeit ernähre ich mich vegan und ich empfinde es als eine absolute Offenbarung.
Lustig ist, dass ich mich mit der veganen Lebensweise fast ausgegrenzter fühle als mit meiner lesbischen ;-))

Ich könnte mich amüsieren, wie die Reaktionen der Nachbarn, Freunde und Familie ausfallen, wenn ich sage, dass ich mich nur noch vegan ernähre und das mit Leidenschaft!
So wurde ich noch nicht einmal wegen meines Lebischseins angesehen.

Spannend ist, dass die Umstellung sehr einfach ging (von heut auf morgen, ohne vorher vegetarisch gelebt zu haben) und man ein geschmacksreicheres Angebot bekommt als ich es als Normalverbraucher zu mir nahm.
Ich bin sehr dafür, dass die Leute aufgeklärt werden sollten - dass Tiere gequält werden, weiß jeder, aber damit ist für Viele das Thema schon abgehakt - mit entsprechenden Hintergrundinfos, z.B. wieviele Krankheiten keine Rolle spielen bei der veganen Ernährung, jedoch, ist es eigentlich unumgänglich dass sich die Menschen ändern.

Ich bin gespannt, wie sich das Ganze für mich weiterentwickelt. In unserem Dorf stößt die Nachfrage an veganen Produkten auf offene, interessierte Ohren und ich denke, man könnte hier einiges bewegen in Sachen Aufklärungsarbeit a la "Was kann man denn dann überhaupt noch essen??" oder "Ist das nicht total kompliziert?".

Geschrieben von: Jumple am 25.Oct.2013 - 13:43

Ich glaube, ich beginne zu verstehen, warum Freunde so heftig auf meine vegane Ernährung reagieren.
Wenn ich mich oute, lesbisch zu sein - dann ist das eine Sache, die mich betrifft. Homosexualität lässt sich nicht übertragen.
Wenn ich jedoch sage, dass ich mich vegan ernähre - dann fühlen sich die Leute offenbar sofort angegriffen, da es eine Sache ist, der sie auch nachgehen könnten. Dabei ist es so schwer, Gewohnheiten abzulegen. Also bedient man sich irgendwelchen von irgendwo gehörten Aussagen "Das ist auch nicht gesund" und damit ist die Debatte beendet, derjenige geht mit erzürntem Gemüt und man selbst bleibt sprachlos zurück.

Na dann liebe Leute, traut Euch, zu Eurer Homosexualität zu stehen, es ist längst nicht so schwer, wie eine vegane Lebensweise anzudeuten!

Geschrieben von: menina am 18.Nov.2013 - 05:02

Im Grunde finde ich, dass die Sache mit dem vegetarisch/vegan leben wie mit dem Alkohol ist: Menschen, die gar kein Alkohol trinken, sind aus Sicht der Gesellschaft nicht normal. In jedem Fall haben sie irgendwelche Probleme oder Ansichten, die das gesellschaftliche Beisammensein irgendwie beeinträchtigen. Herrje, es geht um Rücksichtnahme.

Ich finde das so furchtbar.

Und es gibt immer mehr Übergewichtige? Immer mehr Herzkrankheiten? Immer mehr Alkoholkranke? Jugendliche, die sich mit Komasaufen das Wochenende verschönern? Ja, wo mag das nur herkommen?!
Es mag vielleicht ein bisschen übertrieben scheinen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Kultur ein viel größeres Alkoholproblem hat, als es ein einzelner Mensch jemals haben könnte. Und ähnlich sehe ich es auch mit dem übermäßigen Fleischkonsum. Es wird viel über diese Themen geredet; alles naturwissenschaftlich mögliche ist inzwischen über Alkohol oder Fleisch bekannt, Probleme wurden dadurch aber noch längst nicht behoben. Im Grunde wird nur um den heißen Brei herumgeredet. Einfach ein bisschen weniger von allem. Ich glaube, das würde schon viel bewirken.


Geschrieben von: Amber am 18.Nov.2013 - 12:21

@menina: Ja, da stimm ich dir zu. Als ich mal genauer hingesehen habe, ist mir mal aufgefallen, dass es einige, einige Menschen in meinem Bekanntenkreis gibt, die mindestens Gewohnheitstrinker sind. Alkoholprobleme werden sehr oft bagatellisiert, finde ich (z.B. erzählen Leute stolz von Geschehenissen ihres letzten Suffs, die ja so lustig gewesen wären; oder von ihrem letzten Kater,...). Fakt ist ja, dass es eine (legale) Droge (und Gift für unseren Körper) ist! Allerdings wird Alkohol nicht als solche anerkannt/wahrgenommen. Weil er einfach so vergesellschaftet ist... die Menschen wollen überhaupt nicht die Fakten vor Augen haben, weil der Drang nach Genuss größer ist. Das ist meine Beobachtung...

Ganz recht, sowohl Alkohol als auch Fleisch in Maßen (oder wahlweise gar nicht) würden viel bewirken. Aber das erscheint mir momentan utopisch, wenn ich unsere Gesellschaft betrachte. Leider.

Geschrieben von: Hortensie am 19.Nov.2013 - 09:27

Ich finde es sehr bedauerlich, dass die sogenannte Zutatenliste bei vielen Lebensmittel des täglichen Lebens, wie z.B. Margarine, Gummibärchen etc..., oftmals tierische Zusätze nicht aufführt und so eine vegane Ernährung erschwert umgesetzt werden kann.

Geschrieben von: Rafaella am 20.Nov.2013 - 13:25

ZITAT(Amber @ 18.Nov.2013 - 12:21) *
@menina: Ja, da stimm ich dir zu. Als ich mal genauer hingesehen habe, ist mir mal aufgefallen, dass es einige, einige Menschen in meinem Bekanntenkreis gibt, die mindestens Gewohnheitstrinker sind. Alkoholprobleme werden sehr oft bagatellisiert, finde ich (z.B. erzählen Leute stolz von Geschehenissen ihres letzten Suffs, die ja so lustig gewesen wären; oder von ihrem letzten Kater,...). Fakt ist ja, dass es eine (legale) Droge (und Gift für unseren Körper) ist! Allerdings wird Alkohol nicht als solche anerkannt/wahrgenommen. Weil er einfach so vergesellschaftet ist... die Menschen wollen überhaupt nicht die Fakten vor Augen haben, weil der Drang nach Genuss größer ist. Das ist meine Beobachtung...

Ganz recht, sowohl Alkohol als auch Fleisch in Maßen (oder wahlweise gar nicht) würden viel bewirken. Aber das erscheint mir momentan utopisch, wenn ich unsere Gesellschaft betrachte. Leider.



thumbsup.gif Sehr interessanter und guter Aspekt - die Analogie von exzessivem Fleisch- und Alkoholkonsum. Sowohl, was den Suchtfaktor, die Auswirkungen auf indviduelle und gesellschaftliche Gesundheit und die Ökologie des Planeten betrifft. Auch der gesellschaftliche bzw. Gruppendruck ist in beiden Fällen ähnlich.

Geschrieben von: Hortensie am 20.Nov.2013 - 13:45

morgen.gif

"Die Dosis macht das Gift" cool.gif *Duck und weg*

Geschrieben von: Rafaella am 20.Nov.2013 - 18:17

ZITAT(Hortensie @ 20.Nov.2013 - 13:45) *
morgen.gif

"Die Dosis macht das Gift" cool.gif *Duck und weg*

komm wieder zurück biggrin.gif - nichts anderes war gemeint, zumindest von Seiten meiner Wenigkeit

Geschrieben von: menina am 20.Nov.2013 - 22:20

Sicherlich macht die Dosis das Gift. Ich möchte niemanden den kompletten Verzicht auf Fleisch, Alkohol oder was auch immer vorschreiben. Mich stört aber, dass diese "Völlerei" inzwischen als völlig selbstverständlich hingenommen wird und es insofern gar nicht mehr so einfach ist, die Dosis so niedrig zu halten, dass es sich halt im Rahmen hält. Bzw. sich dafür rechtfertigen zu müssen, heute mal keine Lust auf die Bratwurst zwischendurch zu haben. Oder die Frage: "Oh, heute mal nur ein Bier? Gehts dir schlecht?", "Machst du gerade Diät?" mad.gif

Aber in der Sache bin ich wohl auch sehr radikal und ich kann es verstehen, wenn mir Leute erzählen, dass ich mit meiner Ansicht ein bisschen übertreibe. Aber meine "Wut" hat auch ihre Gründe; ich habe mal eine Zeit in Brasilien gelebt. Generell die Art, wie dort mit Tieren umgegangen wird, ist einfach nur grauenhaft. Dazu kommt, dass es morgens, mittags, zwischendurch und zum Abendbrot IMMER Fleisch gibt. Aber das wird einem auch für Centbeträge hinterhergeschmissen. Wer komplett auf Fleisch verzichten möchte, muss sich dort schon stark durchsetzen und sich vielen nervigen Diskussionen aussetzen. An sich bin ich ein Mensch, der gerne auswärts essen geht, aber diese Sache hat dazu geführt, dass ich am Ende eigentlich ausschließlich nurnoch zu Hause gekocht und gegessen habe. Brasilien ist ein wunderschönes Land, aber seine Esskultur habe ich für mich persönlich in sehr negativer Erinnerung behalten.
In Deutschland finde ich das nicht ganz so schlimm. Aber nun gut, dafür das Deutschland an sich ein sehr reiches und gebildetes Land ist, ist es irgendwie schon auffällig, wie "dumm" die Menschen sind, wenn es um Essen geht. Hauptsache billig und so. Steak mit Cola light. Da setzt oft der Verstand aus.

Geschrieben von: Hortensie am 20.Nov.2013 - 23:02

Ich persönlich finde ja auch den Zuckerkonsum teilweise bedenklich....vielleicht schwenke ich jetzt wieder in mene asketische Phase....

Geschrieben von: menina am 22.Nov.2013 - 00:33

Ich hab als Carnivore ständig auch Migräne gehabt. Also auf reine Gewichtsprobleme oder Probleme, die den Bauch betreffen, lässt sich die Sache mit dem Essen auch nicht nur reduzieren.

In dem Zusammenhang fällt mir auch ein, dass manche Produkte mit "jetzt noch natürlicher" werben. Haha, was soll das sein?! biggrin.gif
oder "mit echten Früchten".. da versucht die dicke Nahrungsmittelindustrie offensichtlich mit dem neuen Bewusstsein irgendwie mitzuhalten. Lächerlich ist das schon, aber scheinbar fallen da auch genug Leute drauf ein.

Geschrieben von: Lucia Brown am 22.Nov.2013 - 09:52

ZITAT(menina @ 18.Nov.2013 - 05:02) *
Im Grunde finde ich, dass die Sache mit dem vegetarisch/vegan leben wie mit dem Alkohol ist: Menschen, die gar kein Alkohol

Ich finde das so furchtbar.

Und es gibt immer mehr Übergewichtige? Immer mehr Herzkrankheiten? Immer mehr Alkoholkranke? Jugendliche, die sich mit Komasaufen das Wochenende verschönern? Ja, wo mag das nur herkommen?!
Es mag vielleicht ein bisschen übertrieben scheinen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Kultur ein viel größeres Alkoholproblem hat, als es ein einzelner Mensch jemals haben könnte.


Jeder Mensch ist 100% für sich selber verantwortlich. Welche Nahrungsmittel, Getränke, Gedanken sie/er täglich in sich hineinschüttet oder achtsam auswählt liegt in seiner Verantwortung und Eigenliebe.

Und im jeden Menschen sind sowohl die negativen und positiven Gedanken angelegt.

Daher kann ich auch denken:

Immer mehr Menschen leben bewusster (Yoga, Meditation, Heilung) und ernähren sich gesünder und geben der Nachhaltigkeit nicht nur Raum, sondern leben sie auch.

Die Sauna ruft. Wünsche einen wunderschönen Tag.




Geschrieben von: Jumple am 11.Dec.2013 - 03:50

Ihr sprecht mir aus der Seele ;-)
Da ich ja noch nicht soooo lange vegan lebe - der Umstieg ging von heut auf morgen übrigens sehr gut; auch für meine Partnerin, die den Käse ja auch soooo liebt (dafür gibts aber sehr gute Alternativen finde ich) :-) - bin ich wirklich entsetzt, wie mein Umfeld darauf reagiert. Meine Familie gab sich sehr "tolerant" (das andere das Wort "tolerant" gegenüber veganem Lebensstil benutzen finde ich schon paradox genug); wollte aber nicht ein Stückchen meines veganen Essens probieren. rolleyes.gif
"Freunde" haben sich abgewandt, da man nun z.B. nicht mehr gemeinsam grillen könnte morgen.gif

Auf dem Dorf war die erste Lektion, die ich zu lernen hatte, um von allen akzeptiert werden zu können, ordentlich saufen zu können. Ich war in der kurzen Zeit auch noch nie so betrunken wie in meinem ganzen Leben zuvor. Der Alkohol war auch einer der Gründe, warum ich die Vereine im Dorf verließ. Der Dezember hat es besonders in sich : Jeden Tag öffnet ein anderes Türchen, alle versammeln sich dort, essen ihre Bratwurst und trinken kübelweiße Bier, Glühwein und andere alkoholische heiße Getränke. Und das bis zum 24. unsure.gif

Seit meinem Austritt Anfang des Jahres habe ich auch keinen Alk mehr angerührt, schon allein aus Protest. Mir ist der Appetit auf all das grundsätzlich vergangen, ich sehe keinen Sinn darin, seinem Körper zu schaden, nur weil es ja so normal oder cool sei.

Geschrieben von: Zelandonia am 11.Dec.2013 - 09:54

Hallo zusammen

ich würde gern vegan Leben aber leider spielt der Kostenfaktor eine große Rolle ich bekomme 400 Euro monatlich zum Leben und davon kann ich mir nicht viel Bio und vegane Sachen kaufen auch kann ich mir aufgrund meiner Behinderung viel Sachen nicht selbst machen und die Hilfe die ich bekomme hat nicht viel Zeit

Ich versuche aber viel Obst und Gemüse zu essen und auch weniger Milchprodukte zu essen

lg Zelandonia

Geschrieben von: Jumple am 11.Dec.2013 - 15:11

Ein bisschen teurer ist es schon, sollte aber kein Grund sein, es nicht zu tun.
Viele Sachen kannst Du bei veganwonderland bestellen, da bekommst Du es direkt nach Hause geliefert.
Alles einzeln zu kaufen ist es etwas mühsam, da jeder Laden nur einen sehr begrenzten Teil an veganen Lebensmitteln hat und man zum Teil 5 Läden abklappern muss, um schließlich alles zusammen zu kriegen.
Es gibt denke ich andere Dinge, an denen man sparen kann, man sollte es nicht bei seiner Gesundheit tun.

Geschrieben von: menina am 14.Feb.2014 - 05:42

Zu der Kostensache: Ich habe neulich gelesen, dass PETA eine Info-Seite erstellt hat, wie es sich vegan mit HartzIV-Satz leben lässt. Vielleicht ist das ja ganz hilfreich für dich, Zelandonia ;-)
Aber abgesehen ganz davon bin ich der Meinung, dass eine vegane oder vegetarische Lebensweise auch ohne viel Geld möglich ist (ich bin selbst arme Studentin). Die teuren Ersatzprodukte für Eier, Käse oder Wurst kaufe ich eher selten und bleibe dafür beim klassischen "Hasenfutter". Schlimm finde ich beim Einkaufen allerdings, dass ich mir selten sicher sein kann, dass die Produkte tatsächlich ohne Tier hergestellt wurden. Im Internet lassen sich zB schauderhafte Dinger über Schweineborsten in Backwaren lesen.. urgh. Warum gibt es dafür noch keine Kennzeichnungspflicht??

In letzter Zeit habe ich auch viel über Milch gelesen und war erstaunt, wie ungesund Milch eigentlich sein soll. Viele der heutigen Zivilisationskrankheiten lassen sich mehr oder minder auf den übermäßigen Milchkonsum schieben - und der Konsum ist in Deutschland zweifelsohne sehr hoch!
Richtig glauben kann ich das alles aber auch nicht ganz. Schließlich haben wir doch alle gelernt, dass Milch gesund ist und dass vor allem Kinder reichlich Milch trinken sollen. Was meint ihr zu dem Thema Milch?

Hab auch mal einen Link zum Thema rausgesucht:
http://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/lebensmittel/milch175.html
(Ist aber nur eine kurze Zusammenfassung, es gibt wirklich unglaublich viel zu dem Thema zu lesen..)


Geschrieben von: pfefferkorn am 14.Feb.2014 - 09:26

ich befass mich jetzt seit 25 jahren sehr ausführlich mit ernährung - und merke, immer wieder wird eine andere kuh durchs dorf getrieben -

motivation: alle wollen "gesund" sein - das finde ich mittlerweile ziemlich fragwürdig, was damit verbunden ist -
menschen werden sicher nicht en einem lebensmittel krank - ich glaube, wir werden an unserer ganzen art zu leben krank - oder eben auch nicht -
das ständige "gesunde" essen-wollen, das lenkt ja auch ab von anderen gesellschaftlichen problemen - als ginge es nur noch darum, dass alle gesund essen, während gleichzeitig große konzerne unmengen damit verdienen, dass sie hochindustriellen mist als lebensmittel verkaufen
- da stimmt doch im kern was nicht, finde ich

"gesünder" als andere ernährung in veganes essen nicht per se und nicht für jede - das kommt jeweils sehr auf den speiseplan an -
sicher ist es tierfreundlicher -
und: trotzdem ist es so, dass auch zur "Herstellung"von Obst gemüse und auch mandeln z.B. unmengen von bienen zur bestäubung in der gegend rumgekarrt werden - wers nicht glauben mag, die sehe sich mal "more than honey" an - einen film, den es bei uns jetzt auch in der stadtbibliothek zu leihen gibt - das war ein wichtiger dokufilm im letzten jahr über bienen

wichtig ist beim ernähren einfach auch, dass jeden von uns eine ganz unterschieldliche darmflora hat - 2 kg bakterien tragen wir mit uns rum und jede hat eine andere zusammensetzung an mitbewohnerinnen - dementsprechend vertragen wir dinge auch unterschiedliche und eines ist sicher ganz wichtig: unser essen soll verträglich für uns sein, für unseren körper, wie auch für unsere seele und unser herz
wie das jede für sich handhabt, wie jede mit den widersprüchen umgeht, mit denen wir leben - ... das entscheidet jede für sich


Geschrieben von: Jumple am 14.Feb.2014 - 15:44

ZITAT(menina @ 14.Feb.2014 - 05:42) *
Richtig glauben kann ich das alles aber auch nicht ganz. Schließlich haben wir doch alle gelernt, dass Milch gesund ist und dass vor allem Kinder reichlich Milch trinken sollen. Was meint ihr zu dem Thema Milch?

Ich kann die genauen medizinischen Hintergründe usw. nicht richtig wiedergeben, aber ein paar Dinge sind bei mir hängen geblieben, die für mich überzeugend sind:

- Zum einen ist die Milch für ein Kalb. Ein Kalb, das innerhalb von ein paar Stunden bereits stehen/laufen muss. Ein Baby krabbelt erst nach ein paar Monaten, das braucht diese "Hammerdröhnung" gar nicht, bzw. bekommt es einem Baby gar nicht. Man würde ja auch nicht auf die Idee kommen, Tieren menschliche Muttermilch zu geben. Die Babymilch ist immer für das jeweilige Säugetier und somit spricht überhaupt nichts dafür, als Mensch Kuhmilch zu trinken.

- Die zweite Sache ist, dass Milch eigentlich ein totaler Klebstoff ist. Wenn man Milch trinkt, bleibt am Glas ja immer ein Rand zurück. Wenn man das Glas mal über Nacht stehen lässt, ist es am nächsten Tag schon aufwendiger, die Milch wieder abzuwaschen. Sie klebt eben. Gruselig sich vorzustellen, wie verklebt erst der Körper innen sein mag, wenn da überall der Milchrand lagert.

- Dann gibt es in der China Study etliche Belege dafür, dass Milch in den Kreisen, wo sie hoch konsumiert wird, zu einigen Krankheiten führt, die in anderen Ländern, Kulturen, die keine Milch verzehren, wenig bis gar nicht auftreten.

- Und was ich noch gehört habe, ohne es wie gesagt wissenschaftlich korrekt wiedergeben zu können: Die Milch enthält zwar Calcium, jedoch welches, das unser Körper nicht verarbeiten kann. Der Körper muss also im schlimmsten Falle unseren Knochen Calcium entziehen, wodurch dann eben Krankheiten wie Osteoporose entstehen können.

Geschrieben von: pfefferkorn am 14.Feb.2014 - 16:09

... das milch irgendwas verklebt hält sich irgendwie - anscheinend ist das eine vorstellung, die alle eklig finden ... aber die vorstellung, dass lebensmittel, wie wir sie essen im darm rumliegen, ist schon ein bisschen einfach gedacht ... und wer schonmal hafermilch selbstgemacht hat, weiß auch , wie die rumschleimt...


Geschrieben von: shark am 14.Feb.2014 - 18:35

Keine Ahnung, inwieweit, falls man das überhaupt so generell sagen kann, Milch Menschen schaden kann... ich bin jedenfalls laktoseintolerant und sehr froh, dass ich das inzwischen weiß, denn das Gefühl, sich irgendwie schon mit dem Morgenkaffee vergiftet zu haben, vermisse ich gar nicht.
Ich hab lang nicht geahnt, dass dieses Gefühl von Schwäche, Kranksein und die krassen Auswirkungen auf mein Verdauungssytem irgendwas damit zu tun haben könnten, dass ich keine Kuhmilch mehr vertrage, aber seit ich das weiß und mich entsprechend verhalte, geht es mir viel besser. smile.gif


Geschrieben von: revelo am 15.Feb.2014 - 07:09

Ich esse mittlerweile vegan (trage aber die alten Schuhe und Wollpullover noch auf). Ich hatte vorher schon längere Zeit vegetarisch gelebt und mich immer mehr mit dem Thema Ernährung auseinander gesetzt.
Und wer jetzt unkt, dass eine vegane Lebensweise ja irgendwie ungesund sein könnte, weil einem doch so viel fehlen würde - ich nehme an einer Langzeitstudie zum Thema Ernährung teil und seitdem ich vegan lebe, sind alle Werte und die Versorgung mit Vitaminen, Eisen etc. im Top-Bereich (und das waren sie vorher nicht in allen Bereichen). Darüber hinaus fühle ich mich auch tatsächlich besser (aber das mag ja auch reine Einbildung sein rolleyes.gif).

Geschrieben von: Jumple am 15.Feb.2014 - 14:28

Egal was darüber jemand denkt, uns geht es seitdem auch viel besser. Das mag nicht alles körperlich bedingt sein, aber es ist einfach ein Lebensgefühl, diese bewusste Entscheidung, die uns glücklich macht.

Geschrieben von: pfefferkorn am 17.Feb.2014 - 09:53

ja, das kann ich gut nachvollziehen... wohlbefinden hängt auch bei mir davon ab, dass ich weiß, dass ich gute sachen esse -
und manchmal ärgere ich mich auch, dass ich lust auf "ungute" sachen habe - aber noch ziehe ich daraus nicht immer die konsequenz:-) leider!

und: unverträglichkeiten sind natürlich ganz wichtig zu beachten - laktoseintoleranz und auch andere intoleranzen - und die hängen eben stark von unseren individuellen systemen ab, schwächen sehr - weil das ein zustand von dauerdurchfall ist, bei dem mineralstoffe und nährstoffe nicht mehr verstoffwechselt werden - andere menschen z.B. meine mutter, braucht ständig milchsäure für ihr wohlbefinden - ohne ihren joghurt ist die aufgeschmissen

da es bei uns letztlich für jede ernährung alle möglichkeiten gibt, ist es halt eine aufgabe, rauszufinden, was einer jeden gut tut

mir in dieser woche vor allem kartoffeln :-) ich bin ganz begeistert davon :-)

Geschrieben von: Hortensie am 19.Feb.2014 - 15:41

ZITAT(revelo @ 15.Feb.2014 - 07:09) *
Ich esse mittlerweile vegan (trage aber die alten Schuhe und Wollpullover noch auf). Ich hatte vorher schon längere Zeit vegetarisch gelebt und mich immer mehr mit dem Thema Ernährung auseinander gesetzt.
Und wer jetzt unkt, dass eine vegane Lebensweise ja irgendwie ungesund sein könnte, weil einem doch so viel fehlen würde - ich nehme an einer Langzeitstudie zum Thema Ernährung teil und seitdem ich vegan lebe, sind alle Werte und die Versorgung mit Vitaminen, Eisen etc. im Top-Bereich (und das waren sie vorher nicht in allen Bereichen). Darüber hinaus fühle ich mich auch tatsächlich besser (aber das mag ja auch reine Einbildung sein rolleyes.gif).


Ach, das klingt ja spannend...wie bist Du in diese Studie gekommen? was hat sich denn konkret in deinem Leben durch die Ernährungsumstellung verändert?

Wie sieht denn so ein Alltag ernährungsmäßig bei Dir aus?

Geschrieben von: MsGreen am 18.Mar.2014 - 10:29

Ich lebe vegan, schon mehrere Jahre und sehr sehr gerne smile.gif Habe mich zuerst (schon fast mein ganzes Leben lang) vegetarisch ernährt, mich im Tierschutz engagiert und dann mehr und mehr festgestellt, dass ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann, tierische Produkte zu essen. Deshalb dann vor ein paar Jahren vegan. Und ich freue mich sehr, dass es immer mehr Produkte (teilweise sogar in normalen Supermärkten) und mittlerweile ja wirklich schon viele vegane Restaurants gibt, wundervoll smile.gif


Geschrieben von: Meeresrauschen am 25.Mar.2014 - 16:55

Ich bin schon seit Ewigkeiten Vegetarierin und beschäftige mich in letzter Zeit mit dem Thema vegan. Mit der Umstellung klappt es leider noch nicht so ganz, da mir noch die richtigen Rezepte fehlen. Hat jemand einen Kochbuch-Tip?
Herzliche Grüße in die Runde

Geschrieben von: Jumple am 25.Mar.2014 - 20:35

Ein bewährtes Einsteigerbuch ist von Attila Hildmann (Vegan for Fun oder Vegan for Fit).

Geschrieben von: MsGreen am 26.Mar.2014 - 08:53

ZITAT
Ich bin schon seit Ewigkeiten Vegetarierin und beschäftige mich in letzter Zeit mit dem Thema vegan. Mit der Umstellung klappt es leider noch nicht so ganz, da mir noch die richtigen Rezepte fehlen. Hat jemand einen Kochbuch-Tip?
Herzliche Grüße in die Runde


"Vegan for fit/fun" habe ich mir nur mal bei einer Freundin angeschaut, das soll ja wirklich gut sein. Ich habe nur ein veganes Kochbuch, das finde ich auch sehr toll ("Veganguerilla"), allerdings denke ich, dass das für den Einstieg vielleicht nicht ganz so gut geeignet ist. Schau dich doch einfach mal um.

Was genau fällt dir denn schwer? Mein "Vorteil" war, dass ich schon bevor ich von zuhause ausgezogen bin vegan gelebt habe, das dann einfach fotgesetzt habe und deshalb keine Rezepte hatte, die ich sonst immer gekocht habe. Falls du "deine" Rezepte hast, die du gerne kochst, könntest du den Einstieg ja auch so gestalten, dass du erstmal alle tierischen Produkte ersetzt (das mache ich jetzt kaum noch, weil es ja so vieles gibt, was lecker und sowieso schon vegan ist). Also Milch durch Soja-, Reis- oder irgendeine andere Milch (ich liebe Mandelmilch im Müsli!), Sahne durch Sojasahne, Butter durch vegane Margarine, Eier weglassen oder "zur Not" durch Eiersatz bzw. Seitanpulver. Das wäre für den Anfang wahrscheinlich am einfachsten.... da kannst du ja einfach ein bisschen rumexperimentieren, im Grunde ist jedes tierische Produkt ganz einfach zu ersetzen (bis auf Käse zum Überbacken was.gif ).

Kannst ja mal berichten, wie es geklappt hat smile.gif

Geschrieben von: pfefferkorn am 26.Mar.2014 - 09:41

ich finde, dass es auch viele tolle blogs gibt, auch von menschen, die umstellen... und ausprobieren und ihre erfahrungen da teilen -

attila... mag ja kult sein, ... aber ich bemängele, dass es da einfach zu viele zucchinis und auberginen gibt - wo bitte sollen die denn herkommen, als aus spanischen riesengewächshäusern... mag ja vegan sein, aber wer sich auch mal mit den hiesigen wintergemüsen, mit dem was gerade wächst und so... beschäftigen will, der ist da nicht so gut aufgehoben -

mal wieder zeit, ein hoch auf die heimische gerade frisch waschsende brennessel auszubringen :-) ... lecker!





sooo... jetzt hab ich auch wieder gefunden...

http://www.rapunzel.de/rezepte-attila-hildmann.html

Geschrieben von: nightshade am 27.Mar.2014 - 08:13

Ich war vor ein paar Wochen auf einer Vegetarier-Messe. Der Trend zu immer mehr Fleisch- und Milchersatzprodukten aller Art war da sehr gut zu erkennen. Mich als Nicht-mehr-Vegetarierin hat das mehr befremdet als meine vegetarisch lebende Begleitung.
Ich bin ein bisschen zwiegespalten. Einerseits mag ich Hafer-, Mandel- und Haselnussmilch, esse gerne Tofu und Tempeh. Andererseits fühle ich mich nicht gut, wenn ich Sojawürstchen und -schnitzel esse. Eben weil es denaturiert und Fast Food ist und das meinem persönlichen Ernährungsideal von möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln mit wenigen Zutaten widerspricht. Aber ich sehe auch, dass es ein wachsender Markt für die Lebensmittelindustrie ist. Wenn ich die Menge an Fertiggerichten im Kühlregal bei Discounter und Biosupermarkt vergleiche, dann kann der Biosupermarkt mittlerweile ganz gut mithalten... Und es gibt ja immer mehr Leute, die auf Fleisch verzichten bzw. ihren Fleischkonsum einschränken und dann halt zu dem für sie einfachsten greifen: Der Fertig-Sojabolognese oder der Veggiewurst.

Geschrieben von: MsGreen am 27.Mar.2014 - 14:48

ZITAT
Ich bin ein bisschen zwiegespalten. Einerseits mag ich Hafer-, Mandel- und Haselnussmilch, esse gerne Tofu und Tempeh. Andererseits fühle ich mich nicht gut, wenn ich Sojawürstchen und -schnitzel esse. Eben weil es denaturiert und Fast Food ist und das meinem persönlichen Ernährungsideal von möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln mit wenigen Zutaten widerspricht.


Jaaa, Tempeh wub.gif

Mir fällt auch auf, dass das Angebot an veganen Fertigprodukten sehr schnell wächst. Und ich kann verstehen, dass du das nicht essen willst.
Ich persönlich freue mich aber sehr über das Angebot smile.gif Natürlich würde ich mich auch am liebsten immer regional und saisonal, von frischen Produkten, die möglichst wenig verarbeitet wurden, ernähren. Das würde ich aber wahrscheinlich nur dann hinbekommen, wenn ich täglich bekocht werden würde wink.gif Kochen gehört nicht zu meiner liebsten Beschäftigung, das muss irgendwie nebenher laufen und ich greife deshalb doch öfter mal zu Fertig-Bolognose, veganen Bratlingen usw. Wahrscheinlich kommt es darauf an, wo der eigene Fokus liegt. Gesunde Ernährung ist natürlich wichtig, mir geht es aber in erster Linie darum, dass ich nicht möchte, dass für mein Essen Tiere leiden müssen (+ die ganzen Gründe, die darüber hinaus für eine vegane Ernährung sprechen).


Geschrieben von: Rafaella am 04.Apr.2014 - 17:38

Für mich hat sich seit einiger Zeit die Frage erledigt. Nach langen Jahren Vegetarierin, teilweise auch vegan, aus Überzeugung, dann wieder "rückfällig", kann ich seit einiger Zeit weder Fleisch noch zunehmend auch andere tierische Produkte essen, schmeckt einfach nicht mehr, auch Butter und Käse nicht mehr. Es riecht auch ganz penetrant...
Was gut geht, ist mal ein Joghurt oder Quark. Das wiederum muss auch nicht sein, eben wegen der Tierhaltung und deren Problematik.
Fürs Kochen und Essen daheim kein Problem. Schwierig ist es draußen - ich gehe ab und zu gerne essen - außerhalb der ausgewiesen veganen Restaurants was zu finden. Gestern habe ich auswärts gegessen einen sehr verlockenden Melitsanta, Auberginensalat mit Walnüsse. So was in der Art finde ich wunderbar.

Geschrieben von: MsGreen am 06.Apr.2014 - 12:51

ZITAT
kann ich seit einiger Zeit weder Fleisch noch zunehmend auch andere tierische Produkte essen, schmeckt einfach nicht mehr, auch Butter und Käse nicht mehr. Es riecht auch ganz penetrant...
Was gut geht, ist mal ein Joghurt oder Quark. Das wiederum muss auch nicht sein, eben wegen der Tierhaltung und deren Problematik.


Ja, so geht es mir auch. Wie Fleisch/Fisch schmeckt, weiß ich schon gar nicht mehr, weil ich schon als kleines Kind keine Tiere mehr essen wollte. Ich war dann auch immer mal wieder vegan mit kleinen "Rückfällen", seit ein paar Jahren (in denen ich auch komplett vegan gelebt habe) geht es mir auch so, dass ich (nicht veganen) Käse, Butter usw. gar nicht mehr essen könnte. Genau, da stört mich auch schon der Geruch. Joghurt und Quark würde auch noch gehen, das vermisse ich manchmal auch ein bisschen, weil Sojajoghurt, finde ich, vom Geschmack her, nicht wirklich großartig ist... aber für die Tiere verzichte ich gerne auf den Joghurt rolleyes.gif und esse dann eben einfach andere leckere Dinge.

Ja, das essen gehen ist manchmal problematisch. Mit Freunden gehe ich eigentlich nur noch in vegane Restaurants (die es ja zum Glück mittlerweile wirklich schon oft gibt thumbsup.gif ), schwierig finde ich es aber in "normalen" Restaurants. Beruflich musste ich in letzter Zeit ziemlich oft mit Kollegen/Chefs usw. essen gehen, das war immer ein kleines Problem - aber ja, irgendetwas gibt es ja immer. Und der Auberginensalat hört sich fantastisch an smile.gif

Geschrieben von: Hortensie am 07.Apr.2014 - 09:05

Vielleicht sind asiatische Restaurants eine Alternative?

Geschrieben von: Jumple am 26.Apr.2014 - 20:28

Mal eine Frage an die Veganer: Wie geht ihr mit Fleischkonsumenten um?

Ich bin noch gar nicht so lange vegan, wie ich es am liebsten wäre - lustig, das einzige, was jeder Veganer zu bedauern scheint, ist, dass man nicht früher vegan geworden ist. Das war das erste, was meiner Frau und mir auffiel seit unserem Wechsel. Ich kann mich erinnern, dass es mir ziemlich auf die Nerven ging, als die Veganer, die mich letztendlich überzeugten, die Augen verdrehten, als ich genüsslich in meinen Döner biss. Letztlich hat mich das leckere vegane Essen meiner Freunde dazu gebracht, von heut auf morgen komplett umzusteigen ohne auch nur ein einziges Mal rückfällig zu werden. Nicht die "aggressive" Art des Freundes, der gerne mit Fakten um sich warf, sondern die "liebevolle" der Freundin (Köchin) hat mich letztlich dazu bewegt.
Nun mögen meine übrigen Freunde nicht einmal vom veganen Essen probieren. Als sei es Gift.
Ehrlich, ich merke, wie es hier einige Menschen gibt, denen das Lesbischsein sehr wichtig ist. Ich habe keine realen homosexuellen Freunde, es ist mir schier nicht wichtig, wer welche Gesinnung hat. Ich scheine mich inzwischen dafür umso mehr über mein vegan-sein zu definieren. Es ist mir sehr wichtig, bedeutender als alles andere und am liebsten wäre es mir, wenn nicht nur 40 Leute unseres Dorfes davon angesteckt wären, sondern am liebsten alle 2000 Einwohner auf tierische Produkte verzichten würden.
Ich weiß, ich muss meinen Weg alleine finden, aber es fällt mir schwer. Plötzlich, wo man drauf achtet, merkt man wie alles um einen herum auf Fleisch ausgerichtet ist. Grillen mit einem ordentlichen Steak. Juhu wir bekommen neue Landtiere her, die wirklich glücklich leben, denn sie werden erst 2 Monate später als normale Nutztiere geschlachtet. Da wird mit etwas Schlechtem geprahlt, nur weil es immer noch etwas besser als die Norm ist. In jeder Werbung kommen tierische Produkte vor, ach ne, jetzt gibts neuerdings sogar Werbung für Smoothies.
Dann werde ICH als Tierquäler beschimpt, weil ich meinen Hund vegan ernähre. Jeder der ihn sieht, betont jedoch, wie wunderhübsch er ist und wie agil.
Ich stelle einfach nur fest, wie absolut verquer die Welt ist und wie absurd. Ich sähe es ja schon als Fortschritt, wenn nicht jeden Tag Fleisch konsumiert werden würde, sondern die Preise wieder steigen würden, so dass man es sich eben wirklich nur als etwas Besonderes leistet. Wie die Gans an Weihnachten.
Obwohl ich das natürlich dennoch als unnötig erachte. Gerade, weil mir der Wechsel so leicht fiel. Es ist ja nicht das Fleisch, das schmeckt. Niemand würde auf die Idee kommen, es roh zu verzehren, sondern es lebt von der Würze. Und einen Tofu kann ich genauso gut würzen.

Anyway. Ich verspüre wieder einmal den Weltverbesserungsdrang und frage mich nur, wie soll das gehen. Ich möchte kein Schlafwandler sein und die Welt lassen wie sie ist. Mir begegnen so viele Menschen, die vor allem resignieren. Wenn man sich ihnen gegenüber äußert, belächeln sie einen oder gucken einen ganz besorgt an und sagen "Lass die Leute wie sie sind, Du kannst da eh nichts machen!". Und so bleibt alles wie es ist; doch wie es ist, ist es nicht gut.

Ich habe jedenfalls beschlossen, meine Stimme den Tieren zu geben. Menschen machen genug Lärm, können sich selbst wehren. Tiere nicht.
Genauso gebe ich ja auch meine Stimme für Petitionen, wenn es um Rechte von Homosexuellen geht oder anderen Ungerechtigkeiten.

Puuh, da musste einiges vom Herzen. Aber ich möchte gerne verstehen, wie es Euch damit geht. Stumpft man irgendwann ab und lässt die anderen wirklich so sein wie sie sind. Oder habt ihr eine charmante Art gefunden, anderen wenigstens einen Denkanstoß geben zu können?

Geschrieben von: MsGreen am 27.Apr.2014 - 14:56

Hallo Jumple,

zuerst mal muss ich dir schreiben, dass ich es gerade wirklich schön fand, deine Worte zu lesen!! smile.gif Weil es mir genauso geht und ich mich sehr in deinen Worten wieder gefunden habe!

ZITAT
Ehrlich, ich merke, wie es hier einige Menschen gibt, denen das Lesbischsein sehr wichtig ist. Ich habe keine realen homosexuellen Freunde, es ist mir schier nicht wichtig, wer welche Gesinnung hat. Ich scheine mich inzwischen dafür umso mehr über mein vegan-sein zu definieren.


Ja, das kenne ich! Ich habe zwar auch recht viele schwule und lesbische Freunde, das liegt aber vor allem daran, dass ich nicht so gerne "hetero" feiern gehe. Im Grunde scheine ich mich aber auch mehr über mein vegan-sein zu definieren. Ein Großteil meiner Freunde lebt auch vegan, zumindest aber vegetarisch. In der WG wird teilweise noch Fleisch gekocht, was immer mal wieder zu Diskussionen führt (vor allem, weil wir eine doch deutlich links orientierte und politische WG sind - und da kann ich es noch weniger verstehen, dass tierische Produkte konsumiert werden, weil Antispeziesismus, finde ich, logischerweise mit dem Ablehnen von Herrschafts- und Machtstrukturen zusammen hängt).

Im Grunde lehne ich jegliche Form von Missionierung ab, allerdings bemerke ich doch immer mal wieder, dass ich mit Argumenten um mich werfe (es gibt auch einfach so viele Argumente, die für eine vegane Lebensweise sprechen wink.gif) und damit andere Menschen auch manchmal nerve... ich lebe jetzt ja schon ziemlich lange vegan und es ist so selbstverständlich und so einfach, dass es mir manchmal schwer fällt, nichts dazu zu sagen, wenn ich sehe, wie Menschen um mich herum ohne schlechtes Gewissen ein Steak oder eine Bratwurst essen.... trotzdem versuche ich, mich zurück zu halten und konzentriere mich eher darauf, mich im Tierschutz und der Antispe-Bewegung zu engagieren (machst du das auch? Ich finde ja, dass es gut tut, sich zu engagieren - die Verzweiflung über unsere absurde und kranke Welt verschwindet dadurch zwar nicht, es macht die Gesamtsituation aber etwas erträglicher).

ZITAT
Ich verspüre wieder einmal den Weltverbesserungsdrang und frage mich nur, wie soll das gehen. Ich möchte kein Schlafwandler sein und die Welt lassen wie sie ist. Mir begegnen so viele Menschen, die vor allem resignieren. Wenn man sich ihnen gegenüber äußert, belächeln sie einen oder gucken einen ganz besorgt an und sagen "Lass die Leute wie sie sind, Du kannst da eh nichts machen!". Und so bleibt alles wie es ist; doch wie es ist, ist es nicht gut.


Oh, wie schön, das zu lesen smile.gif Ich kann dich sehr sehr gut verstehen, mir geht es ganz genauso!! Ich verstehe die Welt bzw. die Menschen auch so oft nicht und fühle mich manches Mal alleine damit. Bei mir wird immer gesagt, ich solle mich nicht so aufregen, weil man da eh nichts machen könne. Genau, es bleibt alles so, wie es ist. Meiner Meinung sind diese Aussagen einfach Ausreden. Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen nur ihr eigenes, kleines Leben im Fokus haben (das wird uns ja auch von klein auf quasi anerzogen. In der Schule geht es nur darum, später ein gutes Abi zu schreiben. In der Uni darum, einen guten Abschluss zu machen, um danach 10 Stunden am Tag zu arbeiten. Mir kommt es oft so vor, als sei jedes Engagement neben diesem straighten Ablauf im Grunde unerwünscht. Immer wieder bekomme ich zu hören, dass ich mich doch lieber voll und ganz auf das Studium/den Job konzentrieren solle... ich kann das alles nicht verstehen und es macht mich manchmal wirklich traurig. Es läuft gerade so vieles schief, darunter auf jeden Fall auch die Ausbeutung der Tiere (was meiner Meinung nach auch etwas mit dem Ausüben von Macht zu tun hat) und da kann mensch eigentlich nicht wegschauen.

Ohje, da musste ich mir gerade auch ziemlich viel von der Seele schreiben sad.gif Ich habe also leider keinen Tipp für dich, weil es mir ganz genauso geht. Das Einzige, was immer wieder positiv und nicht als Form der Missionierung aufgenommen wird ist es, für andere vegan zu kochen (meine nicht-veganen Freunde liebe Pizza mit Hefeschmelz wink.gif) - wenn sie aber nicht mal bereit sind, es zu probieren, ist das natürlich wirklich schade sad.gif

Ich schicke dir auf jeden Fall viele bunte, solidarische Grüße und viele Grüße auch an deinen veganen Hund (der Hund meiner Freundin lebt auch vegan wink.gif)!!

Geschrieben von: Jumple am 27.Apr.2014 - 18:36

Grins, das ist süß, danke :-)
Also, ich verwalte eine Seite, die sich nun mehr und mehr um vegane Themen dreht. Ich habe nur immer das Gefühl, dass das keinen kümmert. Die meisten Likes erhalten eher belanglose Themen.

Ich merke auch, dass die Kluft zum "Rest der Welt" immer größer wird. Zum Beispiel wurde mir die Freundschaft gekündigt, kaum dass ich stolz berichtete, dass wir uns jetzt vegan ernähren. Dann habe ich mich zwangsläufig von den anderen distanziert. Ich kann einfach nichts mehr damit anfangen, dieser gedankenlose Umgang mit dem Essen und den gleichzeitigen Liebesbekundungen an ihre Haustiere.
Ich bin schon versucht, uns Schäfchen und Schweinchen "anzuschaffen" bzw. gerettete aufzunehmen, so als Maskottchen: "Schaut liebe Nachbarn, so glücklich können Schweine sein! So lieb die Lämmchen!"
Da wir uns ohnehin etwas freier bewegen als andere, könnte ich mir gut vorstellen, dass ich dann eben nicht nur mit dem Hund, sondern auch mit meiner kleinen gemischten Herde Gassi gehe, mal Schäfchen zu dem Nachbarn bringe, damit der nicht den Rasenmäher betätigen muss, mal Schweinchen im Waldschlamm baden lasse.
Natürlich trüge jedes von ihnen ein hübsches Lätzchen mit einem Vegan-Slogan und wäre einfach zum Knuddeln.
Leider klappt das wegen unserer begrenzten Grünfläche nicht so. Wobei ich schon einen Umzug richtig aufs Land erwogen habe :-))
Meinen Kleiderschrank dekoriere ich auch gerade rum. Überall muss der Vermerk "Vegan" drauf. Lach.
Ich habe noch ein paar andere verrückter Ideen, die ich vielleicht mit ein paar Leuten umsetzen kann. Zum Beispiel Straßenkunst, immer mit einem Signum, dass wir Vegan sind. Also, dass z.B. Leute dastehen und staunend unserer Musik lauschen (ich kann noch kein Instrument, aber man kann ja alles noch lernen :-)) und sich fragen, was sind das bloß für Leute? - "Das sind die Veganer, die machen immer solche Sachen"
Na ja, da ich im Moment einige meiner Gelüste umsetze, falle ich schon ein bisschen auf. Das ist gut, jetzt muss ich das, womit ich auffalle, nur noch vegan dekorieren, damits auch der letzte weiß.

Seit erst ganz kurz fällt mir jedoch auf, dass ich meine Hemmschwelle (Bedränge die anderen bloß nicht) überwunden habe. Wenn jemand eine Hemmschwelle haben sollte, dann ja wohl "die".
Die Bratwurst kann erst recht nicht mehr quieken, also übernehme ich das eben.

Es ist aber schön, zu sehen, dass man damit nicht allein ist. :-)

Geschrieben von: MsGreen am 27.Apr.2014 - 19:52

Hallo Jumple,

oh wow, du hast ja einige Ideen, gefällt mir smile.gif (vor allem die mit den Schafen und Schweinchen, die ein Vegan-Lätzchen um den Hals tragen wub.gif ). Ich wohne mitten in einer großen Stadt, deshalb scheiden solche Ideen für mich leider aus, es hört sich aber sehr sehr schön an smile.gif (auch die Straßenperformances - im Moment sehe ich ständig radikale Christen, die irgendwelche Sachen aufführen, da wären ein paar Veganer eine sehr sehr schöne Abwechslung smile.gif). Was hältst du von einem Vegan-Brunch? Ich organisiere mit meiner Tierrechts-Gruppe zweimal im Moment einen veganen Brunch. Diese Wochenende sind zwar unglaublich anstrengend, weil wir studenlang in der Küche stehen, es lohnt sich aber auf jeden Fall (macht unglaublich viel Spaß und die Resonanz ist sehr sehr positiv - auch wenn mir bewusst ist, dass die meisten Menschen, die dort hin kommen, sowieso schon vegan oder zumindest vegetarisch leben und eher auch ansonsten eher kritisch sind. Ob man mit einem Vegan-Brunch auch die breite Masse ansprechen kann, weiß ich nicht. Einen Versuch wäre es ja aber vielleicht wert wink.gif). Das Positive an dem Brunch ist, dass die Menschen, die nicht sowieso schon vegan leben, immer wieder erstaunt sind, wie lecker die Sachen sind (es herrscht ja leider immer noch das Vorurteil, dass Veganer nur Körner und Salat essen und "verzichten" müssen).

ZITAT
Seit erst ganz kurz fällt mir jedoch auf, dass ich meine Hemmschwelle (Bedränge die anderen bloß nicht) überwunden habe. Wenn jemand eine Hemmschwelle haben sollte, dann ja wohl "die".
Die Bratwurst kann erst recht nicht mehr quieken, also übernehme ich das eben.


thumbsup.gif Damit hast du absolut recht smile.gif

Und ja, ich finde es auch immer wieder schön, zu sehen, dass mensch nicht alleine damit ist smile.gif

Ach ja, und wirklich schade, dass die veganen Themen die Homepage-Leser nicht wirklich interessieren. Das ist so eigenartig. Wenn meine Freundin und ich mit ihrem Hund unterwegs sind treffen wir auch immer wieder andere Menschen mit Hund, die dieses Tier über alles lieben - aber teilweise Pelz tragen und von veganem Leben überhaupt nichts halten. patsch.gif Das werde ich wohl nie verstehen...

Hab einen schönen Abend!! Ich esse jetzt ein Brot mit Wilmersburger wink.gif

Geschrieben von: Jumple am 27.Apr.2014 - 20:13

Ja, die Idee finde ich auch süß. Zumal wir schon mal über Schäfchen nachgedacht haben, da wir zu doof sind, einen Rasenmäher leben zu lassen. Das dauert aber noch, dass sich diese verrückte Idee wohl umsetzt in diesem Schicki-Micki-Dorf :-)

Es gibt auch einen veganen Stammtisch; dort hat man uns jedoch letztens Brot mit Schinken aufgetischt und den Schinken als "getrocknete Tomaten" verkaufen wollen. Ich war erstaunt, wie schnell mir der Geschmack zuwider war. Schon beim ersten Bissen wusste ich, dass da was nicht stimmt. Die Kellnerinnen waren ziemlich genervt von uns "Was regen die sich auf über so ein Stückchen Speck".
Deswegen hat sich das erstmal für mich erledigt.

Ich bin eher Einzelgänger und nach einigen Enttäuschungen hier, nicht wirklich interessiert an neuen Bekanntschaften. Eher an Bekanntmachungen, Aufmerksamkeit erregen usw. Gerne informieren, vorleben, aber nicht mehr diese Treffen.

Lass es Dir gut schmecken :-)
Dein Kommentar mit der Hefeschmelz-Pizza hat mich auf die Idee gebracht, uns auch eine zu machen.

Ebenso einen schönen Abend :-))

Geschrieben von: PikSieben am 02.May.2014 - 13:13

ZITAT(Jumple @ 26.Apr.2014 - 21:28) *
Dann werde ICH als Tierquäler beschimpt, weil ich meinen Hund vegan ernähre. Jeder der ihn sieht, betont jedoch, wie wunderhübsch er ist und wie agil.

Hallo, Jumple,
nach allem, was du schreibst, habe ich nicht das Gefühl an dieser Stelle mit dir diskutieren zu können oder zu wollen.
So ganz unwidersprochen will ich es trotzdem nicht stehenlassen.
Daher möchte ich, nur der Vollständigkeit halber, zum Thema "vegane Ernährung von Hunden" http://www.artgerecht-tier.de/kategorie/ausgabe/beitrag/die-seltsame-mutation-des-hundes.html hier verlinken, den ich ersuchmaschinelt habe. Der letzte Satz (vor der Klammer; der mit dem Kaninchen) hätte von mir sein können, wenn er mir denn eingefallen wäre.

Geschrieben von: Aylaa am 02.May.2014 - 15:21

Seit meiner Kindheit ernähre ich mich vegetarisch, seit vielen Jahren bio/vegan.

Alle meine Tiere ernähre ich artgerecht... bei den Hunden bedeutet das und ist mein Kompromiss: barfen. Alle Nahrungsmittel stammen aus artgerechter regionaler (Bio)Produktion. Das bedeutet beim Fleisch, von Tieren die artgerecht und respektvoll gehalten und besonders auch artgerecht und gesund gefüttert werden.
Nein, unter dem Strich kommt mich das nicht teurer, denn ich habe praktisch keine Tierarzt-/Therapeuten-/Zusatzfutter-/Medikamentenkosten. Ich brauche höchstens ein paar Minuten mehr Zeit. Und wenn ich die für meine Tiere nicht mehr aufwenden kann, dann stimmt sowieso etwas nicht.

Geschrieben von: MsGreen am 02.May.2014 - 18:06

Ich dachte mir schon, dass dieses Thema (vegane Ernährung beim Hund) hier zu Diskussionen führen würde. Wie ja schon geschrieben, ernährt meine Freundin ihren Hund auch vegan. Ich selbst habe ich mich zu wenig damit auseinander gesetzt, um sagen zu können, ob ich einen Hund auch vegan ernähren würde oder nicht.
Dem Hund meiner Freundin (der schon seit mehreren Jahren vegan ernährt wird) geht es auf jeden Fall sehr gut, sie ist super fit, so gut wie nie krank und eine wunderschöne Hündin wub.gif Die vegane Ernährung scheint ihr also auf jeden Fall nicht zu schaden.

ZITAT
So ganz unwidersprochen will ich es trotzdem nicht stehenlassen.
Daher möchte ich, nur der Vollständigkeit halber, zum Thema "vegane Ernährung von Hunden" diesen Beitrag hier verlinken, den ich ersuchmaschinelt habe. Der letzte Satz (vor der Klammer; der mit dem Kaninchen) hätte von mir sein können, wenn er mir denn eingefallen wäre.


Naja, da gibt es aber schon noch einen Unterschied!!! Das ist genau so, wie wenn Veganern in Diskussionen "vorgeworfen" wird, sie würden andere Ernährungsgewohnheiten nicht akzeptieren. Der Punkt ist hier ja, dass es eben nicht nur eine Ernährungsform ist, die lediglich den Einzelnen betrifft. Sobald Fleisch gegessen und damit Tiere ausgebeutet werden (zumindest in der Massentierhaltung), ist es eben nicht mehr nur Sache eines jeden Einzelnen. Und so ähnlich ist es auch bei dem Beispiel mit dem Kaninchen: ein Mensch, der seinem Kaninchen ein Stück Steak vor die Nase setzt, ist in der Tat pervers. Weil er seinem Tier seine eigene Ernährungsweise aufzwängen möchte, die für das Kaninchen ungesund ist, ohne dass es hierfür einen Grund gibt. Veganer, die ihre Tiere vegan ernähren, machen das nicht einfach so (weil ihnen "vegan" so gut schmeckt), sondern weil sie nicht wollen, dass andere Lebewesen ohne Grund für den eigenen vermeintlichen Vorteil leiden müssen. Vegane Ernährung hat also auch für Haustiere durchaus einen bestimmten Sinn und schadet dem Tier im Gegensatz zu dem Steak-Beispiel auch nicht. Einem Haustier, das vegan ernährt wird, wird ja nicht einfach das vor die Nase gesetzt, was die sich vegan ernährenden Menschen essen, sondern extra für die Tiere zubereitete Nahrung (meine Freundin kocht gerade Kohlrabischnitzel mit Süßkartoffeln für uns und richtet parallel dazu das Essen für ihre Hündin. Sie bekommt u.a. auch etwas von den Gemüsen, aber natürlich ungewürzt). Und das ist schon ein Unterschied zu dem Steak-Beispiel!

Geschrieben von: PikSieben am 02.May.2014 - 20:27

@MsGreen
Ich meinte den Satz VOR der Klammer, in dem gesagt wurde, dass jemand, der seinem Haustier kein Fleisch verfüttern könne, sich von vornherein eben lieber ein Kaninchen anschaffen sollte.

Jumple und deine Freundin, ihr habt da eure (unverrückbar erscheinende) Ansicht zu, ich habe eine andere, ebenfalls unverrückbare.

edit: @Aylaa: Unser Hund erhält auch BARF.


Da es ja in diesem Thread vorrangig nicht um die Ernährung von Haustieren, sondern um unsere eigene geht, möchte ich nicht damit hinterm Berg halten, dass ich mich zu den Allesfressern zähle. Ich bin, was Essen betrifft, auch relativ undogmatisch.
Ich esse ausgesprochen gern und am liebsten mit Genuss. Gutes Essen sollte für mich aus frischen und echten Zutaten bestehen. Industriefraß und Fertigpulver brauche ich nicht und mag ich nicht essen. Ob Essen für mich "gut" ist oder nicht, mache ich nicht davon abhängig, ob es Fleisch enthält oder nicht. Ich fände es vollkommen albern, veganes Essen abzulehnen, es sei denn, es ist unappetitlich oder unverdaulich. Deswegen habe ich mich bei Jumple sehr gewundert, dass sie von solchen Erfahrungen berichtet.
Wenn ich bei anderen oder außerhalb esse, bin ich eigentlich sehr unkompliziert. Ich esse, was es gibt und gut ist. Ich würde nicht auf die Idee kommen, am Essen herumzumäkeln, es sei denn, es ist wirklich absolut ungenießbar.

Natürlich ist es dumm, bei alledem nicht auch die Herkunft der Nahrungsmittel im Kopf zu haben.
Dass Nahrungsmittel möglichst saisonal, regional, biologisch und nachhaltig erzeugt sein sollten - das wird wohl kaum jemand infrage stellen wollen. Und trotzdem weiche ich selbst mitunter davon ab, weil ich eben doch gern auch mal eine Banane, eine Avocado oder zur biologischen Unzeit eine Tomate esse. Oder eben Fleisch, Wurst, Käse oder Eier, die ich eben nicht immer direkt beim Bio-Bauer kaufen kann. Oder unterwegs oder im Restaurant oder ...
Ich finde es gut, dass es immer wieder Diskussionen zum Thema gibt und auch, dass es diesen Thread gibt.
Ich weiß, dass nicht alles, was ich esse, hundertprozentig im Einklang mit oben genanntem Ideal steht (und einen Teufel würde ich tun, im Restaurant oder als Gästin oder im Supermarkt einen Aufstand wegen des Essens anzuzetteln), aber ich entdecke gern Möglichkeiten, dem nahe zu kommen.
Ich mache mir dennoch keine allzugroßen Illusionen über meine Einflussmöglichkeiten als Konsumentin.

Wo ich übrigens absolut mit Jumple übereinstimme, ist dieser Punkt:

ZITAT(Jumple @ 26.Apr.2014 - 21:28) *
Ich stelle einfach nur fest, wie absolut verquer die Welt ist und wie absurd. Ich sähe es ja schon als Fortschritt, wenn nicht jeden Tag Fleisch konsumiert werden würde, sondern die Preise wieder steigen würden, so dass man es sich eben wirklich nur als etwas Besonderes leistet. Wie die Gans an Weihnachten.
thumbsup.gif Das käme nicht nur den Tieren, sondern auch den Bäuerinnen und Bauern zugute. Leider braucht es dafür jedoch nicht weniger als eine Weltrevolution. Der Kapitalismus ist eben nicht nur die Ausbeutung des MENSCHEN durch den Menschen.

Geschrieben von: Jumple am 02.May.2014 - 23:07

Naja, ich könnte jetzt entsprechende Links mit "Gegenargumenten" heraus suchen, wenn eine Diskussion denn erwünscht wäre.

Wir bekamen den Hund mit 6 Jahren, er wurde von Anfang an vegan ernährt, lebte also schon lange vor uns vegan. Mir ist noch kein Schöneres - im Sinne von gesundem Aussehen - Tier begegnet. Wir hatten vorher Hunde, die immer normal ernährt wurden, die hatten gesundheitlich zu dem Zeitpunkt schon erste Probleme, kleine Tumore z.B.
Ich habe eine Weile bei einer Tierärztin gearbeitet, die über jedes Hundefutter schimpfte, so dass ich also keinerlei Veranlassung sehe, das Futter umzustellen, da er es gewohnt ist und es ihm bekommt smile.gif

Geschrieben von: dandelion am 19.Jun.2014 - 23:29

Ich halte es sehr ähnlich wie PikSieben, wobei mir schon auffällt, dass ich zuhause mittlerweile vielleicht noch ein- bis zweimal in der Woche überhaupt Fleisch zu mir nehme. Und wenn, dann bevorzugt vom Dorfmetzger, der in der Hauptsache Fleisch aus eigener Haltung anbietet. Entsprechend den lokalen Gegebenheiten ein positives Prädikat.
Unter der Woche hatte ich zuletzt nicht die meisten Optionen (Kantinenfutter...), vermute aber, dass sich das in Zukunft in ähnlicher Richtung ändern wird wie zuhause.

Am letzten Wohnort gab es zwischen zwei Freundinnen und mir einen "Hexenzirkel", in dem man sich regelmäßg zum Kochen getroffen hat. Da eine der beiden Vegetarierin ist, natürlich fleischlos. Die dort verwendeten Rezepte fand ich sehr praktisch. Da wir alle Studentinnen/Auszubildende waren, waren die Rezepte zumeist auf günstig und simpel ausgelegt. Außerdem waren sie sehr aromatisch. Und sie hatten gegenüber fleischhaltigen Gerichten einen unschlagbaren Vorteil für die Studentenküche: die Zutaten hielten sich im Kühlschrank gerne mal 1-2 Wochen, man konnte flexibel entscheiden, wann gekocht wird. Kein Vergleich zu beispielsweise Hackfleisch.

Grundsätzlich esse ich, wonach mein Körper "schreit". Wenn er Salat will, kriegt er, so gut es geht, Salat, bei Fleisch-Heißhunger kriegt er Fleisch, und so weiter. Um die Selbstregulierung nicht unnötig aus dem Gleichgewicht zu bringen, meide ich vor allem Fernseh- und Printwerbung, erst recht vor den Mahlzeiten. Nur wenn mir die Idee kommt, dass irgendwas über Gebühr Verlangen verursacht, überlege ich, warum. Heißhunger auf Zucker kann auch auf Überlastung hindeuten, Heißhunger auf Fleisch auch ein Bedürfnis nach Gesellschaft (Grillfest) oder Kreislaufanregung (zu niedriger Blutdruck durch zu niedrigen Salzpegel) sein. Also Dinge, die sich auf anderem Wege konpensieren lassen (und kompensiert werden sollten) als bestimmte Nahrungsmittel zu konsumieren.

Ein völlig von Abstufen des Veganismus losgelöstes Verhalten. Aber für mein Empfinden, ähnlich wie Veganismus, eins, das zu wenig praktiziert wird.

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