Hallo, Ihr Lieben,
ich weiß, dass ich hier nicht die Einzige bin, die gerne mit einem Korb in der Hand durch Wälder und Wiesen streunt und hier und da einsammelt, was die Natur an Leckereien zu bieten hat.
Vielleicht interessiert Euch, was ich in diesem Frühjahr schon gesammelt und verarbeitet habe. Oder - was natürlich toll wäre - Ihr habt selbst ein paar Rezepte beizusteuern.
Gestern waren wir (und dafür wohnen wir hier am südlichsten Schwarzwaldzipfel einfach ideal) an den Waldrändern unterwegs und haben Tannen- und Kiefernspitzen gesammelt. Für die, die nicht genau wissen, was damit gemeint ist: das sind die ganz jungen, hellgrünen Triebe.
Einen großen Korb verschiedenster Sorten haben wir heimgebracht, gleich gesäubert und in Wasser gekocht. Über Nacht blieben die Spitzen im Wasser und heute morgen wurde Tannenspitzenhonig daraus. 6 große Gläser und mehrere Flaschen leicht rötlichen Tannenspitzenhonigs hat unsere Ernte ergeben. Und ich glaub, ich geh auch noch mal los. Der Honig hält sich kühl und dunkel gelagert sehr lange und ist auch ein schönes Mitbringsel, wenn man mal wo eingeladen ist.
Das Rezept ist einfach.
Für 1kg http://blog.nz-online.de/lieb/files/2010/05/tannenspitzen.jpg braucht man knapp 4 Liter Wasser; die Spitzen werden etwa eine Stunde lang ordentlich ausgekocht und dann über Nacht stehen gelassen.
Am Morgen durch ein gekochtes Baumwoll- oder Leinentuch abseihen und messen, wie viel Flüssigkeit übrig geblieben ist.
Auf je einen Liter Flüssigkeit kommt dann eine Tasse Orangensaft, der Saft einer halben Zitrone und 1,5 kg Zucker (ich mische Vollrohrzucker mit raffiniertem zu gleichen Teilen); das Ganze wird etwa 3 Stunden gekocht, bis der Honig die richtige Konsistenz angenommen hat (dafür bitte Gelierprobe machen; d.h. einen Löffel Sirup auf ein Tellerchen geben und kühl stellen. Wenn der Honig erkaltet ist, kann man die Konsistenz feststellen) und heiß in ausgekochte Gläser oder Flaschen abfüllen.
Ach ja: Tobt Euch nicht an einem Baum aus, wenn's geht. Lieber ein bisschen hier und da wegnehmen.
Ebenfalls gestern habe ich entlang einer http://de.wikipedia.org/wiki/Wuhr große Mengen http://de.wikipedia.org/wiki/Pimpernelle gefunden. Es ist ein bisschen mühsam, sie zu ernten, aber mit einer kleinen Schere und ein wenig Geduld beim anschließenden Verlesen klappt das schon.
Dieses Kraut schmeckt lecker an Blattsalaten, aber ich nehm es auch für Gemüsesuppen und zum Marinieren von Auberginen. Der Geschmack ist ein bisschen wie junge Walnuss und Gartengurke gemischt. Jedenfalls sehr fein.
Einfach pflücken, mit nachhause nehmen und die kleinen Blättchen von den Stängeln zupfen, einfrieren; hält lange vor, wenn man ordentlich geerntet hat und lässt sich gefroren problemlos portionsweise entnehmen.
Morgen werde ich http://www.wechseljahre-kapseln.eu/assets/images/Rotklee-bei-Wechseljahresbeschwerden.jpg sammeln und daraus leckeres Gelee herstellen.
Dafür nimmt man nur die Blüten, kocht diese aus (ich hebe immer ein bisschen von den Blüten auf und mische diese zum Schluss direkt im Glas bei - sieht schön aus ) und verwendet die so entstandene Flüssigkeit mit einem Spritzer Zitronensaft und Gelierzucker zum Geleekochen.
Ganz einfach gemacht und schmeckt herrlich. Und hilft auch gegen Wechseljahrbeschwerden.
Dasselbe geht übrigens auch mit http://www.awl.ch/heilpflanzen/taraxacum_officinale/loewenzahn_2.jpg, wenn es auch in diesem Jahr schon zu spät dafür ist.
Besonders zu achten ist nur darauf, dass wirklich nix Grünes in den Sud kommt - die Kelche machen das Gelee bitter.
Und http://hahler.de/media/holunder.jpg... der blüht ja gerade. Wir pflücken die Blüten, tauchen diese in einen leichten Crèpes-Teig und backen sie in Butterschmalf knusprig aus. Dazu gibt es Vanilleeis und ein bisschen Tannenspitzenhonig - ein sehr delikates Dessert.
Vielleicht hat ja Eine von Euch Lust, auch noch ein bisschen sammeln zu gehen.
Es ist ein schönes Gefühl, so einfach und preisgünstig selbst Leckereien herzustellen, die besser schmecken als alles, was man im Supermarkt kaufen kann.
Einfach mal ausprobieren!
Liebe Grüße
shark
Wow, Shark, ich bin schwer(st) beeindruckt!
Leider hab ich für die Natur so gar keinen Sinn. Zuletzt habe ich bei Dir um die Ecke, wo ich ja mal wohnte, von meiner lieben Nachbarin selbst geerntete Pilze gegessen, das war super lecker. Das war es dann auch schon. Ich selber kann mir nicht vorstellen, etwas zu sammeln und dann zuzubereiten. Leider, ich wünschte, ich wäre da anders.
Naja, wenn Du je noch mal Deine Meinung ändern solltest, dann hast Du jetzt ja schon mal ein paar wirklich einfach Einsteigerinnenrezepte.
Und ich leg sogar noch zwei drauf. Zum Nachmachen ist es für dieses Jahr schon ein bisschen zu spät, aber da das immer so ziemlich das Erste ist, was ich im Frühling sammle und zubereite, muss auch noch der Bärlauch genannt werden.
Ganz klassisch mache ich aus den jungen Bärlauchblättern Pesto.
Dazu die Blätter waschen und in Streifen schneiden.
Zusammen mit etwas Salz, Pinienkernen und geriebenem Parmiggiano in den Blender geben, Olivenöl angießen und ordentlich zerkleinern. Das Ganze dann in kleine Schraubgläschen füllen und mit Olivenöl aufgießen, bis die Paste bedeckt ist (darauf auch später achten, wenn schon Pesto entnommen worden ist, da sonst die Paste schlecht wird). Und ab in den Kühlschrank damit. Passt super zu Pasta, aber auch als Klecks auf einer Kartoffelsuppe und zur Marinade von Grillfleisch.
Und später dann, wenn der Bärlauch zum Pflücken nix mehr ist, weil die Blätter zu derbe werden, die Knospen abnehmen, ordentlich waschen und mit Kräuteressig etwa 5 min. aufkochen, dann die Knospen abseihen, den Essig noch mit ein wenig Salz und Pfeffer weiterköcheln lassen und dann zu den Bärlauchkapern in ein Gals geben. Nach einem oder zwei Tagen den Essig noch mal herausnehmen und erneut aufkochen und wieder zurückgeben zu den Kapern. Dunkel lagern. Schmecken herrlich!
Bei mir gibt´s vor allem regelmäßig Wildkräuter-Pesto, mit allem an Kräutern drin, was so um´s Haus herum wild oder ausgewildert wächst: Löwenzahn, Breit- und Spitzwegerich, zarter Mauerlattich (Vorsicht, sehr bitter! Nur wenig davon hineintun. Es sei denn, es soll ganz speziell ein Bitterpesto sein zur Pflege von Leber und Gallenblase), Knoblauchrauke, Brennessel, Kresse, Giersch, Waldmeister (ebenfalls nur gering dosieren), Gundelrebe, Zitronenmelisse, diverse Minzesorten, Taubnesselblüten, Goldnesselblüten, Stockrosenblätter, Schöllkraut (Die Dosis macht das Gift! Ein Blättchen in einer großen Schale voll Kräuter ist völlig ungefährlich und bereichert die Komposition mit seiner feinen Schärfe), weißer Gänsefuß, Scharbockskraut (ist natürlich inzwischen durch), Vogelmiere, Gänseblümchen, ... allmählich zeigt sich der Beifuß, ... Borrtetsch, Huflattich, Beinwell (ja, alle drei enthalten Pyrrolizidinalkaloide, die leberschädigend und möglicherweise krebserregend wirken könnten. Auch hier: Die Menge macht´s!!! Und auch der Zeitraum der ständigen Einnahme.
In den Studien der Kommission E, die zur entsprechenden Warnung führten, wurden Dosierungen an Tiere verabreicht, die die übliche medizinische Dosierung um das Hundertfache mehrmals (!) überstiegen. Wer isst schon wochenlang täglich hundertkiloweise Huflattich- oder Borretsch- oder Beinwellblätter? Oder -wurzeln? Und: Was können die Tiere für die Borniertheit mancher Menschen?), Schafgarbe, Sauerampfer, Sauerklee (Wer SEHR viel davon isst, kann Calcium-Oxalat-Steine in Nieren und Blase bekommen, denn beide enthalten Oxalsäure. Wie übrigens auch Rhabarber ...), Nelkenwurz, Spuren von Salbei und Lavendel, etwas Rosmarin, Majoran, Oregano ... Das Wunderbare ist: Das Pesto schmeckt von Woche zu Woche anders, das eine Kraut hat seine Zeit gehabt, das andere kommt hervor ...
So wird´s (bei mir) gemacht: Blätter frisch gezupft, noch in der Sammelschüssel mit der Schere zerkleinern. Ich wasch die Kräuter in der Regel nicht. Dann entweder mit dem Wiegemesser weiterzerkleinern und anschließend mit etwas Salz, wenn´s beliebt etwas gehacktem Knoblauch, und gutem Olivenöl vermischen. Das ist die schonendere Methode. Das Öl erwärmt sich dabei nicht, und die Kräuter erfahren mehr direkte Hinwendung. Schneller geht´s im Püriermixer.
Schmeckt mir zu allem Möglichen: Zu Vollkornnudeln, auf´s Brot, in Joghurt gerührt, pur ...
Hei, klasse Shark, ganz mein Thema.
Von Bärlauchpesto bis Bärlauchcremesuppe bis Salat mit oder aus Wildkräuter gibt es auch z.B. Gänseblümchen-Sauerampfer-Gemüse.
Rezept dafür:
Je zur Hälfte Gänseblümchen und Sauerampfer pflücken. Menge je nach Hunger.
Gründlich waschen und zugedeckt in Butter weichdünsten und etwas Mehl darüberstäuben. Mit Gemüsebrühe aufgießen und einige Eßlöffel saure Sahne dazugeben. Abschmecken mit Salz und Pfeffer. Wer Knoblauch mag kann dies mit kochen oder statt Knoblauch Bärlauch. Dazu kann frau Kartoffeln oder selbstgebackenes Bauernbrot reichen.
Zeitgemäß ist auch Giersch-Brennesel-Gemüse:
Ca. 2 Teile Giersch und 1 Teil Brennesselblätter. Je nach Hunger. Brennesseln, wer möchte, mit Handschuhen ernten. Gut waschen, frau weiß nie wer darübergepieselt hat. Das Gemüse dann in kochendem Wasser kurz aufwallen lassen, abseien und hacken. In einem Topf mit etwas Öl oder Gee eine in Würfel geschnittene Zwiebel andünsten, dann mit etwas Weisswein und/oder nur Gemüsebrühe ablöschen und das gehackte Giersch-Brennesel-Gemüse dazugeben. Ca. 20 Minuten bei kleiner Flamme köcheln. Salz und Pfeffer nach Geschmack dazugeben. Wer möchte kann Salzkartoffeln und Spiegelei dazu reichen.
Wer es ganz wild haben möchte... Brenneselchips.
Eine Schüssel frisch gepflückte Brennesel, wenns geht junge einzelne Blätter.
Ca. 125g Gee (oder Öl) in einer Pfanne schmelzen. Die Blätter unter ständigem Rühren darin rösten bis sie gekraust und knusprig sind. Dann aus der Pfanne nehmen und das Fett abtropfen lassen. Die Chips dann in einer Mischung aus Salz, Cayennpfeffer oder Paprika bestruen und heiß genießen.
Oder einen Huflattich-Kartoffel-Eintopf.
Was auch sehr lecker ist, ist Löwenzahnblütengemüse. Das schmecken fast wie Rosenkohl. Oder Vogelmiere schmeckt wie Zuckermais. Im Salat einfach superlecker.
Oder Suppe aus Breitwegerich. und und und........
Der Fantasie ist keine Grenze gesetzt und Gesund ist das Ganze auch noch. Und wer es nicht lassen kann, kann auch Fleisch dazu essen.
Ja, diese Zubereitung kenne ich auch - schmeckt aber anders und wird von uns wirklich nur (gemischt mit Zwiebel) gegen Husten verwendet.
Heute habe ich dieses Rezept nachgekocht und kann es sehr empfehlen:
http://www.chefkoch.de/rezepte/878951193300875/Giersch-Maultaschen.html
Krautige Grüße
shark
Heute hatte ich unverhofft eine Stunde frei, und da mein Montags-Arbeitsplatz mitten im Wald gelegen ist, und das Wetter einladend war, bin ich schweifenden Blickes draußen umhergestreift, und mit etlichen Nelkenwurz-Wurzelstöcken in meinen Raum zurückgekehrt. Dort das feine Wurzelwerk (sieht aus wie ein Büschel dicke Haare) unter fließendem Wasser von Erdresten befreit, und auf einem Geschirrhandtuch zum Trocknen auf die Fensterbank gelegt. Der ganze Raum duftete fein nach Gewürznelken (sowohl Gewürznelken als auch Nelkenwurz enthalten Eugenol, einen Ätherischen Öl-Bestandteil, der das Aroma ausmacht).
Später, zuhause, hab ich das Büschel zusammengebunden und aufgehängt. Nun riecht meine Küche danach - lecker!
Wenn die Wurzeln ganz trocken sind, werde ich sie erst kleinschneiden, und dann im Mörser zerreiben. Und als Gewürz verwenden. Z.B. auf Butterbrot. Oder (wenig davon!) im Apfelkompott. Oder (mal was anderes als Zucker - oder auch vermischt mit Zucker/in etwas Honig gerührt) auf Apfel- oder Pfirsich-Pfannkuchen, auf Gurkenbrot ...
Falls dann noch was übrig ist. Denn ich zupf mir immer wieder was von dem Bund ab und nasche es weg.
P.S.: http://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Nelkenwurz hilft übrigens gut bei Entzündungen im Mund. Entweder frisch gekaut, oder in Alkohol (Doppelkorn oder Wodka) in einem großen Schraubglas zur Tinktur angesetzt: Gewaschene und getrocknete Wurzeln mit dem Alkohol übergießen, 6 Wochen lang an einen warmen Ort (z.B. Sonnenfenster) stellen, abseihen (Mulltuch/Kaffeefilter), in ein sauberes Dunkelglas füllen. Bei Bedarf ca. 20 Tropfen (Pipette!) in ein kleines Glas mit lauwarmem Wasser geben, damit nach und nach den Mund gründlich ausspülen. Die Tinktur hält sich recht lang, ohne an Wirkkraft zu verlieren (1-2 Jahre).
Edit: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bb/Geum_urbanum_Sturm44.jpg?uselang=de noch eine schöne Zeichnung mit Rhizom (Wurzelstock).
Neulich gab´s bei mir: Apfelpfannkuchen mit http://view.stern.de/de/picture/1437276/Himmel-Blau-Bl%FCten-Brandenburg-wolfmen-Akazien-Robinien-510x510.jpg
(Robinienblüten schmecken auch pur total klasse: Ein bisschen wie frische Erbsen, aber blumig-süß.)
Mindestens so lecker wie die Zuchtsorte, die´s - meist unter dem italienischen Namen "Rucola" - zu kaufen gibt: Die wildwachsende http://www.hippocampus-bildarchiv.de/images/PFFT10332_Sisymbrium_officinale.jpg. Wächst jetzt überall (zumindest wo ich wohne). Ihre Blätter sind etwas härter als die der Garten-Senfrauke (Rucola), und ihre Schärfe ist milder. Was für Leute, die gerne kauen.
Ein bisschen seifig im Abgang, wenn frau ihn solo verspeist - aber nett zum Druntermischen in einen Wildkräutersalat (evtl. auch mit Tomaten/Möhrenraspeln/Rotebeteraspeln/Gurke ...): http://www.flogaus-faust.de/photo/chenalbu.jpg
Und noch ein köstlich-bitteres Wildkraut, das jetzt überall grünt und blüht: http://www.naturalium.de/Bluetenpflanzen/A%20Rainkohl%201.jpg. Ich zupf mir meist im Vorbeigehen drei, vier Blätter ab, und mampf sie so weg - aber auch im Salat find ich das Kraut lecker. Letzte Woche hab ich übrigens eine rotblättrige und -stänglige Varietät am Bahndamm entdeckt. Davon konnte ich aber im Internet nirgends Bilder finden. Geschmeckt hat´s wie die häufige grünblättrige Schwester - vielleicht noch eine Spur bitterer.
edit: Achtung: Im Gegensatz zu den Blüten sind Samen und Rinde der Robinie giftig!
das klingt ja lecker
hm, ich war mal bärlauch sammeln, aus dem dann eine wunderbar cremige suppe gezaubert wurde. überraschend erfrischend, v.a. bei dem wetter jetzt
Ich habe Holunderblütensirup angesetzt. Schmeckt absolut lecker mit Wasser verdünnt oder auch in Sekt.
Zum Holunderblüten sammeln ist bei uns - Rhein-Main-Gebiet - jetzt höchste Zeit. Ein paar warme Tage und die Blüten sind weg.
oder ein paar mal Kraeuterhexe und die blüten sind weg
Wie meinen letzten Beiträgen zu entnehmen war, mag ich es gerne bitter. Abgesehen davon brauch ich davon täglich ein Quäntchen, um mich wohlzufühlen. Und wirklich bittere Kräuter und Gemüse sind dank Wegzüchtung von allem, was nicht durchschnittlich schmeckt, fast nur noch wild zu kriegen.
Hier nun noch ein Lattich (neben meinem absoluten Bitter-Liebling, dem http://www.luontoportti.com/suomi/images/9922.jpg ), der meinem Gelüst entgegenkommt: Der http://www.ruhr-uni-bochum.de/boga/html/Lactuca_serriola_Foto3.html. Macht sich gut im Salat. Oder gehackt auf Butterbrot. Oder in selbstgemachter Tofu-Creme. Die Stacheln an der Blattunterseite sind allerdings nur was für Gourmet-Fakirinnen. Ich schneid sie meist lieber weg.
edit: ein "r"
Hier noch ein Lieblingskraut von mir, das jetzt überall wächst und blüht: Die http://www.google.de/imgres?imgurl=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5e/Sonchus_arvensis_susai_bgiu.jpg/300px-Sonchus_arvensis_susai_bgiu.jpg&imgrefurl=http://de.wikipedia.org/wiki/Gem%25C3%25BCse-G%25C3%25A4nsedistel&usg=__4k-1Ja_NWTM4GYmOHoNgUpUVUaQ=&h=367&w=300&sz=47&hl=de&start=0&zoom=1&tbnid=VUusl2Mm-NJjKM:&tbnh=158&tbnw=129&ei=ltvvTZezM8e3-wbB2LjzBw&prev=/search%3Fq%3Dkohl%2Bg%25C3%25A4nsedistel%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26hs%3DKxk%26sa%3DX%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26biw%3D1280%26bih%3D641%26tbm%3Disch%26prmd%3Divns&itbs=1&iact=hc&vpx=613&vpy=286&dur=33&hovh=248&hovw=203&tx=116&ty=262&page=1&ndsp=21&ved=1t:429,r:17,s:0&biw=1280&bih=641 - diesmal kein Bitterkraut, sondern ein knackig-zartes, mild-süßes, das annodazumal tatsächlich als Gemüse angebaut wurde. Man kann die Blätter, die Triebe, die Blüten essen - und die jungen Stängel wie Spargel zubereiten. Ich, als voll- und viel-berufstätige Puristin, die nicht täglich stundenlang in der Küche steht, ess vor allem die Blätter - im Vorbeigehen.
Die mag ich auch.
Und im Moment wächst sie hier bei uns auch aus allen Ritzen.
Als Salat und auch angeschwitzt mit Zwiebeln in der Pfanne zu frischem Brot - sehr lecker.
@ shark
Diese Gänsedistel... ich habe sie im Google nachgeschlagen. Ich habe hier im Garten/Hof ein Kraut, das sich vermehrt wie Kaninchen und es sieht in allen Details so aus wie diese Gänsedistel und es fühlt sich auch an wie eine Distel;) Obwohl man es einfach ausreissen kann, hatte ich bis jetzt immer den Eindruck, dass es aus eher zähem Material gemacht ist und eben, es sticht extrem. Ich wäre im Leben nie auf die Idee gekommen, es zu essen (hatte so das Bild von einer völlig verwundeten/verbrannten Mundhöhle vor Augen... ) Die Pferde allerdings fressen es gerne, wie alle Distelgewächse überhaupt....
Ist eure Gänsedistel auch so wie beschrieben? Und frau kann wirklich die Blätter roh essen, wenn es sein muss? Sticht das nicht unangenehm ???
Sieht sie so aus?
http://file1.npage.de/005870/87/bilder/gaensedistel.jpg
Wenn ja: nein, wir verletzen uns beim Essen nicht.
Aber nicht, weil wir unempfindliche Mundhöhlen hätten, sondern weil wir die Blätter nur essen, solange sie jung sind. Dann haben sie noch keine festen Stacheln.
Ich kenne aber auch Leute, die die älteren Exemplare auch essen - aber gekocht. Und dadurch werden wohl auch die Stacheln weich.
Ich freu mich übrigens auch gerade über eine Ernte.
Hinter unserem Haus in der Innenstadt steht ein verwilderter Pfirsichbaum - geschützt an einer Mauer - und seit Jahren erntet niemand je die Pfirsiche.
Es ist nicht mal klar, auf wessen Grund er überhaupt steht.
Eigentlich auf dem Polizeihof, aber ganz nah an unserem Haus, direkt vor der Terrasse.
Und jetzt haben wir und zwei NachbarInnen aus den Nebenhäusern beschlossen, dass wir nicht zulassen, dass auch in diesem Jahr die Früchte (und so viele waren es noch nie!) am Baum vergammeln.
Also runter über die Terrassenmauer und ran an den Baum! Mit meiner langen Leiter, ein paar Körben und ein bisschen zittrigen Knien haben wir die reifsten Früchte abgenommen. Und das werden wir wohl noch ein paarmal machen, bis die letzten Pfirsiche reif geworden sind.
Ich freu mich so über die Früchte; habe gerade in einen reingebissen: süß und saftig. Und ganz und gar ungespritzt!
Meine Frau teilt sie jetzt zwischen uns und den (etwas betagteren und damit nicht steigefreudigen, aber an den Fenstern gerne Schmiere stehenden) Nachbarinnen.
Wir machen Marmelade, eine Andere Likör und die Dritte backt Kuchen - und dann halten wir zusammen ein zünftiges "Pfirsichvesper" ab.
War ein Abenteuer... auch wenn wir uns vermutlich selbst beklaut haben...
Seit langen Jahren geht die eigene Ernte einmal wieder weit über drei aus dem Balkonkasten gepresste Kirschtomaten hinaus:
gestern habe ich Tomatenmarmelade eingekocht und anschliessend aus den im Garten üppenden Zucchini, Bohnen¨, Paprika und Tomaten eine feine Sommergemüsesuppe geköchelt.
Und in der nächsten Woche fällt mir bestimmt was gegen die Apfelflut ein.
@Leila
Da gehe ich doch morgen glatt schauen, ob es Kirschen gibt.
Also... in unserer Region ist es für Kirschen schon ein bisschen spät im Jahr.
Ah, Kornelkirschen! Aus solchen habe ich vergangenes Jahr leckere Marmelade gekocht.
Gestern übrigens habe ich aus den Pfirsichen Marmelade hergestellt und auch aus Nashis. Die habe ich aus dem Garten eines Freundes und ich habe sie mit Zimt und Kakao eingekocht und gehobelte Mandeln dazugegeben. Ganz neue, aber sehr leckere Marmeladenkreation - sagt meine Frau, die sie heute morgen schon probiert hat.
Morgen bekomme ich noch Äpfel und Pflaumen. Ich komm aus dem Konservieren gar nicht mehr raus...
Oh wie köstlich!
Ich sah heute einen Beitrag , bei dem beim Grillen mit Fisch die Bananenblätter durch Platanenblätter ersetzt und der exotische Fisch durch Forelle ersetzt wurde.
Falls eine Interesse hat, hier das Rezept:
Forelle mit Kokosmilch und Chili im Platanenblatt
Forelle mit Kokosmilch und Chili im Platanenblatt
8 große, frische Platanenblätter
Küchengarn
2 Forellenfilets, entgrätet
1 Limone
1 Tomate
1 El. rote Chili-Paste
4 El. Kokosmilch
Salz
1 El. brauner Rohrzucker
Zubereitung: Die Kokosmilch mit der Chilipaste und dem Rohrzucker in eine Schüssel geben, mit etwas Limonensaft und Salz abschmecken und die Forellenfilets dazugeben. 15 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Die Limone von der Schale befreien und in kleine Filets schneiden, die Tomate vierteln, entkernen und grob würfeln. Die Platanenblätter heiß abwaschen, trocken tupfen und je 4 nebeneinander verteilen. Die Forellenfilets aus dem Kokossud nehmen, auf die Blätter legen, Limonen und Tomatenwürfel dazugeben, einen Esslöffel vom Kokossud dazugeben, mit Salz vorsichtig würzen und fest einrollen. Mit Hilfe des Küchengarns alles zu einem festen Paket verschnüren und bei kleiner Temperatur 15 Minuten auf dem Grill garen. Am besten als verschnürtes Paket direkt servieren. Der Geruch beim Öffnen des Paketes am Tisch ist phantastisch.
Lange wurde hier schon nichts mehr geschrieben...
Drum mach ich heut mal wieder den Anfang:
Dass ich gern Pilze jagen gehe und die auch, wenn die Beute groß ist, trockne, hab ich andernorts ja schon beschrieben.
Hier mag ich heute erklären, wie man waldpikze außerdem konservieren kann; nämlich sauer eingelegt:
1kg frische und möglichst kleine, feste Pilze (ich nehme meist Edelreizker, Steinpilze oder Wiesenchampignons; kann man aber auch gut mischen)
jodiertes Salz
750ml Weißweinessig
3 Lorbeerblätter
3 EL Zucker
10-15 Pfefferkörner
100ml Olivenöl
Die Pilze putzen. Dann im Ganzen oder (wenn größere Exemplare) in Stücke geschnitten in leicht gesalzenem Wasser (so dass die Pilze gerade bedeckt sind) etwa 20 Minuten kochen. Vorsichtig abgießen und gründlich abtropfen lassen. Dann den Essig mit den Gewürzen aufkochen und etwa 15 Minuten bei schwacher Hitze weiter ziehen lassen. Die Pilze in ein Glas geben, den heißen Essig darüber gießen und das Glas fest verschließen.
Etwa 3 Monate lang lass ich die Pilze dunkel stehen, bevor ich das erste Glas öffne.
So konserviert halten Pilze übrigens genau wie getrocknete jahrelang und sie schmecken uns gut zu Raclette oder auch einfach mal als feinsaure Beilage zu einer zünftigen Brotzeit.
Und noch schnell ein Rückblick auf meine heuer konservierten Gratis-Gaben der Natur:
6 große Gefrierbeutel Pimpernelle (kleiner Wiesenknopf; kann ich noch bis Mitte, Ende Dezember nachsammeln; die Pflanze findet sich bis in den Winter hinein)
4 große Gefrierbeutel gemischter Wiesenkräuter
1 Steinguttopf Wiesenkräutersalz
4 Dosen getrocknete Minze
2 große Beutel Brennnessel
8 Gläser getrocknete Waldpilze
6 große Gefrierbeutel Waldpilze
4 Gläser eingelegte Mischpilze
2 kleine Gläser Pilzpulver (vor allem von den Stielen der Parasolpilze und von Totentrompeten)
4 Gläser Bärlauchpesto
5 Eimerchen Tannenspitzenhonig
4 Flaschen Tannenspitzensirup
1 große Flasche Hustensirup (Gleiche Teile Tannenspitzen, Spitzwegerich und Zwiebel in Zucker einlegen, in der Sonne stehen lassen, dann abgießen und in dunkler Flasche verwahren)
10 Gläser Löwenzahnblütengelee
6 Gläser Holunderblütengelee
4 Flaschen Holunderblütensirup
4 Gläser Rosenblütengelee
5 Gläser Marmelade von wilden Pfirsichen
3 Gläser Marmelade von wilden Brombeeren
2 Gläser Marmelade von wilden Heidelbeeren
4 Gläser "Hägenmark" (Hagebuttenmarmelade)
5 Gläser Kompott von Wildäpfeln
3 Säcke Walnüsse
1 Sack Haselnüsse
1 Glas gemischte Trockenbeeren
4 Dosen getrocknete Wildäpfelchen
1 großes Glas Lavendelzucker
1 großes Glas Rosenzucker
4 Gläser Quittengelee (von verwilderten Quitten)
... und ich hab bestimmt noch viel vergessen.
Ich find das immer wieder toll, wenn sich meine Speisekammer mit Leckereien und Gesundem füllt, ohne dass ich dafür wirklich Geld ausgeben musste; statt dessen hab ich mit den Jahreszeiten gelebt und wurde auf meinen Streifzügen durch die Natur einfach beschenkt.
Und wenn ich schaue, was zum Beispiel ein Tütchen Rosenzucker im Handel kostet oder ein Fläschen Holundersirup, dann freu ich mich noch viel mehr.
Wahnsinn. Finde es toll, dass du so vieles gesammelt hast.
Ist zwar gratis, aber natürlich eine Menge Arbeit (die man aber wahrscheinlich nicht als solche empfindet, wenn es Spaß macht)
Wirklich schön, dass es noch Menschen gibt, die sich die Zeit dafür nehmen.
edit: Fehler ausgebessert
Ja, mir macht das wirklich Freude.
Seit ich berentet bin (also seit 2010) habe ich ja auch reichlich Zeit für solche Dinge. Nicht immer die Kraft, aber Zeit halt schon.
Es dauert zum Beispiel ewig, bis so ein Löwenzahnblütengelee fertig ist; drum kann man es auch kaum wo kaufen; die Herstellung ist einfach zu zeitintensiv und dadurch auch zu teuer.
Aber wenn man die Zeit vernachlässigen kann, weil davon eh genug da ist, dann kann man auch solch "unwirtschaftlichen" Tätigkeiten nachgehen.
Und fast alle Wildkräuter zum Beispiel enthalten viel, viel mehr Vitamine usw. als die gleiche Menge Kulturgemüse. Und oft werden sie auch besser vertragen.
Mich macht es sehr zufrieden, zu wissen, wo in der Natur ich mich womit bedienen und wie ich die Ernte zubereiten/haltbar machen kann. Das ist so ein erdendes Gefühl, zu sammeln, zu konservieren und irgendwann dann die Vorräte aufzuessen oder als Heilmittel benutzen zu können.
Und ich bin froh, dass ich das auch an meine Töchter weitergeben konnte.
Die kämen auch nicht auf die Idee, sich Marmelade zu kaufen; wenn man Marmelade will, macht man sich welche. Und wie die Früchte ausschauen, die dafür taugen und wo und wann die wachsen, wissen sie ja.
Ich find, das ist ein gutes Rüstzeug fürs (Über)-Leben.
Feuer machen können, Essen sammeln können und sich einen Unterschlupf zum Schlafen bauen - das sind für mich ganz elementare Fähigkeiten, die ein Mensch besser gelernt haben sollte.
shark
Hallo, miteinander!
Ich möchte gern diesen Thread reaktivieren.
Nun ist ja wieder Frühling und ich bin längst mittendrin im Auffrischen meiner Vorräte und damit mittendrin im Ernten und Sammeln und Zubereiten.
Eine neue Generation Gläser voll duftenden Löwenzahnblütengelees stehen schon in den Regalen, der Spitzwegerich-Hustensaft ist angesetzt, die eine und andere Salbe bzw. Paste ist hergestellt, verschiedene Wildkräuter trocknen vor sich hin oder sind eingefroren und jeden Tag gibt es Neues zu tun und zu finden in der Natur.
Bald sind die Tannenspitzen soweit, der Holunder wird blühen, der Klee, Vogelmiere, Giersch und andere Wildgemüse sind schon dabei, hervorzukommen und hie und da seh ich auch schon ein paar Maipilze aus dem Gras hervorlugen...
Und dazu kommt die "Gartenarbeit" in unserem Minigarten namens "Balkon". Am Montag, oder spätestens wenn die Eisheiligen verstrichen sind, kommen meine selbstgezogenen Tomaten und Paprika und Pfefferschoten aus dem geschützten "Brutkasten" auf er Fensterbank nach draußen auf den Balkon in die vorbereiteten Kästen und Töpfe.
Meine Kräuter und Zwiebeln und auch die Rosen und Lilien wachsen längst der Sonne entgegen und werden jeden Tag stärker.
Ich hab viel Freude gerade an all diesen Dingen. Seid Ihr auch schon dabei?
Frühlingsfrohe Grüße
shark
ja.ich mache gerade sehr gerne kräuterbutter
mit bärlauch
und knoblauchsrauke
minze
und den blüten der nesseln, das gibt so schöne farbe
und etwas abgeschmeckt mit ein wenig öl.in das ich im winter orangenschalen eingelegt habe
und ich warte daraud, wieder gewürzmischnungen zu machen mit lavendelblüten... aber das dauert noch!
... alles mischen, nein das mach ich nicht...
bärlauch geht prima mit einem hauch orange ... und sonst nichts außer fleur de sel
gemischt gehen die anderen dinge, ... halt immer nur ein wenig... und
ehrlich gesagt mache ich im winter gewürzsalze mit gerösteten erdnüssen oder gerösteten sesamsamen und dann entsprechenden aromen dazu,
die reste davon... machen sich in einer gemischten butter mit allem aus dem garten auch ziemlich gut...
da ich das einfriere, gebe ich keine frischkäse dazu, werd mir das aber schön merken.... :-) für eine andere gelegenheit
und: ich lass die butter oder für veganerinnen geht natürlich auch alson prima einfach bei zimmertemperatur... was auch immer das gerade ist :-)... weich werden und
mische dann alles unter... mehr zauber mache ich nicht...
bärlauchkapern hab ich auch mal probiert und finde, dass da die "brühe teuer ist als die brocken" .... also irgendwie lohnt für mich das ergebnis die mühe nicht
hast du schonmal rosenbutter gemacht? das steckt mir ein wenig im hinterkopf.... rosenessig liebe ich sehr... und dachte, vielleicht schmeckts auch als butter
ja klar geb ich das "preis"
grundlage sind entweder gerösteter sesam oder geröstete erdnüsse, was anderes hab ich noch nicht ausprobiert
dazu im falle von sesam, abgeriebene angetrocknete Orangenschale und wiederrum gerösteter Fenchelsamen und etwas thymian, das alles mit salz in den blitzhacker
bei erdnüssen im grunde genauso, allerdings mit Lavendelblüten und getrockneter Zitronenschale - das ist so eine frische sommervariante, etwas rosmarin erdet das ganze...
die mengen? so nach gefühl und wellenschlag... das ist ein bisschen das "problem" :-)
schmeckt super über einfach gedünstetem gemüse und auch aufs frischkäsebrot und auch zum gekochten ei
die idee hab ich, glaub ich, aus einem Buch über Würzmischungen und weil ich früher ein fan von gomasio war... das gibts in der asiatischen Küche glaub ich ... fertig
und weil ich meine zitronen- und orangenschalen nicht wegwerfen kann :-)
Danke, pfefferkorn.
Das probier ich kommenden Winter auch mal aus.
Seit ich ein Häuschen mit Garten habe, habe ich auch Gefallen am "selber machen" gefunden - in erster Linie verschiedenste Marmeladen mit Obst aus dem eigenen Garten, bzw. den Gärten der Verwandtschaft
Heuer habe ich gemacht: Kirsche-Vanille, Kirsche-Kakao und Kirsche-Whisky Marmelade, Powidl, Pfirsich-Kirsche und Pfirsich-Zwetschken Marmelade Apfel-Zwetschken Marmelade möchte ich heuer auch noch probieren
Und da ich hinterm Haus einen riesigen Lavendelstrauch habe, habe ich Lavendelöl und Lavendelcreme gemacht, und auch einiges an Lavendel getrocknet zum Haus beduften und verschönern
Freut mich, dass Du auch Spaß am Selbstmachen gefunden hast, cookie.
Mit "Lavendelöl" meinst Du sicher "mit Lavendel aromatisiertes Öl", oder?
Ich hab in diesem Jahr welches mit Pfirsichblüten gemacht - das hat soooo fein geduftet....
Ansonsten ist es bei mir auch vor allem Eingemachtes; klassische Marmeladen und Muse, Blütengelees und -sirups (heuer hab ich tatsächlich allein 60 Gläser Löwenzahnblütengelee hergestellt; und davon hab ich ne Menge schon weggegeben. 10 Gläser haben gar den weiten Weg nach USA angetreten), eingekochte Gemüsemischungen, aber auch Kräuter- und Gewürzsalze, getrocknete Pilze und Pilzpulver, Peperoncini-Öl, Blütenzucker, verschiedene Pestosorten, getrocknete Beeren, Birnen und Äpfel usw.
Im Moment ist ja herrlichste Pilzzeit! Die Wälder sind voll von Steinpilzen und Maronen - und ich trockne und friere die schönen Burschen ein, damit wir auch im Winter noch leckere Waldmahlzeiten genießen können.
Mein Bruder hat mir am Wochenende eine riesengroße Kiste Äpfel aus seinem Schrebergarten (oder wie ich immer sage: Strebergarten) mitgebracht. Die meisten hab ich entsaftet und aus einem Teil des herrlichen Saftes Gelee gekocht. Aus dem anderen Teil wurde Apfel-Zimt-Likör.
Morgen probiere ich mich noch an einem Bratapfellikör. Der Rest der Äpfel wird dann in der Vorweihnachtszeit zu Bratäpfeln werden. Da freu ich mich jetzt schon drauf
Ach ja, aus meinen Lavendelblüten hab ich Sirup hergestellt.
Die armen Schlehen austricksen also, soso....!
Wir waren gestern wieder in den Pilzen und haben unheimlich viele gefunden; Steinpilze, Maronen, Grünspanträuschlinge, Anischampignons, Trompetenpfifferlinge, Lila Lacktrichterlinge, Hexenröhrlinge, Ziegenlippen, Pfifferlinge....
Und eben auch sooo viele Riiiiiesensteinpilze, die als alte vermoderte Schlappen in den Wäldern standen... eine Woche früher dort und man hätte wunderbarste Pilze ernten können... naja, waren aber auch so echt schöne Exemplare dabei. Und ich hab über 4 Stunden gebraucht, um alle zurechtzumachen zum Einfrieren, Gleichkochen und Trocknen.
Aber jetzt haben wir wieder ein bisschen Vorrat.
Pilzige Waldgrüße
shark
Guten Morgen, PikSieben!
Ja, ich genieße den Herbst inzwischen auch sehr... Jedenfalls solange ich draußen nicht nur kahle Äste und Frost vorfinde... derzeit ist es wunderbar. Die Natur bietet noch soviel am Wegesrand... Früchte, Pilze, Kräuter, Nüsse.... man braucht nur hinzuschauen. Und die roten Blätter und alles riecht so erdig.....
Zu deiner Frage:
Sagen wir mal so: die eingefrorenen Pilze werden auch nicht matschiger als sie sowieso immer erst mal werden, wenn man sie brät.
Und wenn man weiß, wie man es richtig macht, ist in beiden Fällen Knusprigkeit kein Problem.
Für ein knuspriges Ergebnis sind 5 Dinge wichtig:
- Die Pilze nicht abwaschen vor dem Einfrieren (auch sonst nicht, wenn nicht absolut nötig und wenn doch, dann abtrocknen); je weniger Flüssigkeit mit in den Gefrierbeutel kommt, desto besser. Ich putze sie eigentlich immer trocken (mit Küchenkrepp und Pilzbürstchen). Das reicht vollkommen.
- Die Fruchtkörper nicht allzu dünn aufschneiden; das ist gut, wenn man sie trocknen will, aber fürs Einfrieren empfiehlt sich eine Dicke von etwa einem halben Zentimeter bis 1 Zentimeter. Dicker geht auch, aber dann dauert hernach das Brutzeln eben etwas länger.
- Aus dem Gefrierbeutel so viel Luft herausdrücken wie möglich (ohne die Pilze dabei zu zerquetschen). Das geht sehr gut mit den wiederbefüllbaren Zipperbeuteln. Man lässt eine kleine Lücke beim Verschließen, drückt aus dieser die Luft heraus und schließt dann vollständig. Und: den Beutel am besten nicht ganz vollmachen; so geht das alles leichter.
- Die Pilze keinesfalls auftauen lassen und dann erst verarbeiten; sie müssen gefroren in die Pfanne, denn Pilze verderben sehr, sehr schnell.
- Die Pfanne, in der die Pilze gebraten werden, sollte sehr heiß sein. Und deshalb braucht es auch ein Bratfett, das große Hitze aushält ohne zu verbrennen. Ich benutze geklärte Butter. Die gibt auch noch ihren herrlichen Geschmack mit. Zunächst werden die Pilzstücke trotzdem matschelig werden; das macht aber nix. Einfach weiterbrutzeln, bis die Flüssigkeit verdunstet ist. Pilze sollten eh mindestens eine Viertelstunde lang gut gebraten werden und diese zeitspanne passt auch, um die Pilze knusprig werden zu lassen. Und wichtig: wenn noch was in die Pilzpfanne soll (Zwiebeln oder Speck oder Tofu oder was auch immer): immer damit warten, bis die Pilze einen Großteil ihrer Flüssigkeit verloren haben, sonst braten die anderen zutaten zu lange und verbrennen leicht.
Ich wünsche einen schönen Tag!
shark
danke! ich hab immer angenommen, dass ich nur gebratene Pilze selbst einfrieren kann... wenn ich also nochmal was finde... probier ichs aus!
Vielen Dank, @shark.
Der Frühling ist in diesem Jahr von der üppigen Sorte. Die saftigen Wiesen sind übersät mit gelben Punkten: Löwenzahnblüten.
Nachdem ich durch das letzte Wichteln das unverschämte Glück hatte, in den Genuss von sharks aufwändig zubereitetem Löwenzahnblütengelee zu kommen, das bei keinem Sonntagsfrühstück fehlen durfte, bis das Unvermeidliche kam: Glas leer , wollen wir uns jetzt mal selbst daran versuchen.
Wir würden jetzt laut Kochbuchrezept 500 Blüten sammeln (Liebe Zeit! Ich sehe mich schon über die Wiese springen: 1, 2, 3, ..., 276, ..., 391, ..., 407, ..., 499, 500 - fertig! ), sie eine halbe Stunde in 3l Wasser zusammen mit zwei geschnittenen Zitronen köcheln lassen, die Blüten absieben und ausdrücken und den erhaltenen Sud mit 3 kg Zucker etwa 3 Stunden langsam einkochen lassen.
Hättest du noch irgendwelche Tipps für uns, @shark, oder ist deins ein Geheimrezept?
Frühlingsfrohe Grüße
pik7
Mit Eurem Rezept macht Ihr nix falsch. Das wird ein gutes Gelee werden. Ich mach es ein bisschen anders, aber das ist tatsächlich "geheim".
Nur soviel: Das "Aufwändige" an der ganzen Sache ist, nicht die gesamten Blüten zu verwenden, sondern wirklich nur die Blütenblätter. Wenn man Kelch und Stielansatz dranlässt, erhält das Gelee eine Bitternote, die ich persönlich störend finde.
Freut mich übrigens sehr, dass Ihr durch das Glas Gelee Lust bekommen habt, es selber zu machen. So soll das sein!
Viel Freude am Sammeln und Zubereiten.
Und natürlich am Schmausen!
shark (die morgen auch wieder ne Ladung Gelee kochen wird)
Vielen Dank für den Tipp, @shark.
Sehr gerne.
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