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Die gute alte Küche - in neuem Gewand _ Coming-out und andere LesbenLebenslagen _ Prostitution von und für Lesben?

Geschrieben von: pantoffelheld am 29.Nov.2008 - 02:03

ich frage mal so, da sich ja um dieses thema bereits der 2.thread rankte und viele beiträge geschrieben wurden bzw. viele seitenaufrufe stattfanden und ein bestimmtes interesse da war.

da es sich aber um an "männer" als zielgruppe gerichtete p. handelte, wäre es ja mal interessannt, wie es wäre, wenn es in d´land an lesben gerichtete p. gäbe.

ich weiss zwar, dass es mal so eine art projekt in berlin gegeben hat, weiss aber den aktuellen sachstand nicht bzw. ahbe mich damit im detail nicht so beschäftigt.
sollte eine sich da informiert fühlen, bin an diesen information natürlich interessiert.

lg
pantoffelheld


edit: Tippfehler in der Umfrage soweit möglich korrigiert

Geschrieben von: cat70 am 29.Nov.2008 - 08:02

Grundsätzlich halte ich, wenn Frauen oder Männer sich freiwillig prostituieren, für einen Job, wie jeden anderen,
sie tun es aus freien Stücken, ob des Geldes oder des Spaßes wegen, völlig egal,
nur sieht leider die Realität etwas anders aus, aber das stand ja jetzt hier nicht zur Debatte.

die Frau für Frau P. ist ein interessantes Thema, hab ich noch nie drüber nachgedacht,
und ich halte es tatsächlich für utopisch, dass es diese Art der P. gibt, also ich halte eine "Nachfrage" für utopisch,
da ich denke, für die wenigsten Frauen steht eine Befriedigung im Vordergrund, das macht (für mich) nen "großen " Unterschied zum Mann aus. cool.gif

Geschrieben von: Polly am 29.Nov.2008 - 10:11

Ich finde hier keine passende Antwort, die ich ankreuzen wollte. Auch ich denke, dass Prostitution, solange sie unter hygienisch, sozial und ökonomisch angemessenen Umständen stattfindet, ein durchaus ehrbarer Beruf ist, vielleicht kein Beruf wie jeder andere, aber doch in gewisser Weise vergleichbar mit dem Beruf des TV-Comedians oder des Fitnesstrainers. Auf mich persönlich übt sie allerdings überhaupt keinen Reiz aus, weswegen ich sie auch nicht in Anspruch nehmen würde. Ganz zu schweigen davon, dass ich wahrscheinlich so hohe Ansprüche auf Authentizität hätte, dass ich eine zufriedenstellende Leistung gar nicht bezahlen könnte.

Utopisch ist lesbische Prostitution keineswegs. Schließlich gibt es sie in den USA. Und wahrscheinlich auch hier. Soweit ich weiß, sind sowieso viele Prostituierte, ob männlich oder weiblich, nicht auf ein bestimmtes Geschlecht des Kunden fixiert. Hauptsache, die Kohle stimmt.

Geschrieben von: Oldie am 29.Nov.2008 - 11:36

Völlig OT:
Gibt es für Umfragen mehr Punkte als für andere Beiträge? Erreicht frau die Anzahl der Beiträge, um einen eigenen Userinnentitel zu kreieren dadurch schneller? gruebel.gif

Geschrieben von: MrsM am 29.Nov.2008 - 11:44

gruebel.gif gruebel.gif
.... für mich gibt es kein kästchen ph34r.gif

zum einen, weil ich mir noch nicht wirklich gedanken drüber gemacht habe, zum anderen, weil es derzeit keinen grund gibt, mir gedanken drüber zu machen....

und ob frau durch eine umfrage 2 threads 'zusammenfassen' kann, glaube ich nicht....
zudem lese ich ich lieber meinungen als statistiken und zusätzlich soll hier auch noch diskutiert werden gruebel.gif , das ist mir gerade etwas 'too much'

Geschrieben von: Peggyperplex am 29.Nov.2008 - 13:42

Ich finde es ungewöhnlich, dass eine neue Userin eine Umfrage nach der anderen startet, oder in anderen Threads sehr selbstbewußt auf ältere Häsinnen losgeht. Ich habe mich gewiß schon an einigen früheren Umfragen hier im Forum beteiligt. Nimm es mir übel, oder nicht, aber dieses Forum hier funktioniert anders und mir scheint, Du magst es neu erfinden. Foren, an die mich Deine Schreibart erinnert, gibt es aber auch schon. Genau deshalb wählte ich genau dieses hier.

Nichts für ungut!
Peggy

Geschrieben von: Rafaella am 29.Nov.2008 - 13:55

ZITAT(Oldie @ 29.Nov.2008 - 11:36) *
Völlig OT:
Gibt es für Umfragen mehr Punkte als für andere Beiträge? Erreicht frau die Anzahl der Beiträge, um einen eigenen Userinnentitel zu kreieren dadurch schneller? gruebel.gif



Vielleicht sollte es für hier nicht geschaltete Umfragen Sonderpunkte geben. Das wäre doch mal eine Win-Win-Lösung rolleyes.gif

Geschrieben von: Oldie am 29.Nov.2008 - 13:56

ZITAT(Rafaella @ 29.Nov.2008 - 13:55) *
ZITAT(Oldie @ 29.Nov.2008 - 11:36) *
Völlig OT:
Gibt es für Umfragen mehr Punkte als für andere Beiträge? Erreicht frau die Anzahl der Beiträge, um einen eigenen Userinnentitel zu kreieren dadurch schneller? gruebel.gif



Vielleicht sollte es für hier nicht geschaltete Umfragen Sonderpunkte geben. Das wäre doch mal eine Win-Win-Lösung rolleyes.gif


thumbsup.gif

Geschrieben von: blaustrumpf am 29.Nov.2008 - 14:20

Welchem Zweck soll diese Umfrage eigentlich dienen?
Ist es ein Vortasten, ob ein Geschäftsmodell eventuell Erfolgschancen hätte?
Ist es Thema in einer Diskussion während einer Ausbildung?
Ist es schlichte Neugier? Oder Langeweile?

Geschrieben von: Rafaella am 29.Nov.2008 - 14:22

ZITAT(blaustrumpf @ 29.Nov.2008 - 14:20) *
Welchem Zweck soll diese Umfrage eigentlich dienen?
Ist es ein Vortasten, ob ein Geschäftsmodell eventuell Erfolgschancen hätte?
Ist es Thema in einer Diskussion während einer Ausbildung?
Ist es schlichte Neugier? Oder Langeweile?


ode profilneurose? gruebel.gif

Geschrieben von: Oldie am 29.Nov.2008 - 14:34

Präsenile Bettflucht? gruebel.gif

Geschrieben von: Rafaella am 29.Nov.2008 - 14:36

Logorrhoe?

Geschrieben von: shark am 29.Nov.2008 - 15:05

*räusper*

Und: wir haben die Triggerwarnung entfernt, da wir sie in diesem Falle für nicht notwendig erachten.

Geschrieben von: Mausi am 29.Nov.2008 - 15:38

1. Lehne ich ab
2. Glaube ich ihnen dies

Aber ich verstehs nun auch nicht mehr, wieso Du - pantoffelheld - nun so viel Umfragen startest, zumal Du Dich mit Deinen Meinungen zumeist zurück hältst.
Was bezweckst Du?

So langsam find ichs undurchsichtig, sorry gruebel.gif

edit: Logorrhoe kanns nicht sein *g*, dafür wird zuwenig selbst geäußert wink.gif

Geschrieben von: -Agnetha- am 29.Nov.2008 - 16:36

Ich habe mich nie besonders mit dem Thema beschäftigt, habe allerdings vor einiger Zeit einmal einen Blog einer P. gefunden, die von ihren Erfahrungen, negativ wie positiv schreibt. Ich habe den Link auch schon einmal hier gepostet.
Viele der Berichte waren ziemlich traurig, schockierend. Sie schreibt aber sie würde es freiwillig machen und das habe ich auch geglaubt. Der Blog kommt für mich authentisch rüber, ich denke nicht, dass es ein Fake ist.

Weil es mich interessiert hat (nicht weil es für mich in Frage käme!) habe ich die Schreiberin in einem Blogkommentar einmal gefragt, ob es auch Frauen gibt, die Frauen buchen.
Sie antwortete, dass es bei ihr erst ein einziges Mal vorgekommen wäre, aber dass die meisten P. wohl auch mit Frauen schlafen würden.




Geschrieben von: Liane am 29.Nov.2008 - 17:44

Mich interessiert neben dem Hintergrund dieser Umfrage speziell dieser Punkt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen sich dafür hergeben."
Hergeben? Für Prostitution? Das tun aber doch bekanntlich sehr viele (ob gerne oder nicht, ist ein anderes Thema).
Oder für Prostitution an Frauen hergeben? Diese Auswahlmöglichkeit fände ich seltsam. Sollte es schlimmer/ entwürdigender/ langweiliger/ weniger lukrativ/ weniger erotisch/ (...) sein, sich an eine Frau zu verkaufen als an einen Mann? gruebel.gif

Geschrieben von: mandelbäumchen am 29.Nov.2008 - 17:48

Prostitutionsangebote für Lesben lehne ich weder ab, noch halte ich sie für utopisch, denn es gibt sie ja, wie Polly bereits geschrieben hat.

Es gab Zeiten in meinem Leben, da habe ich darüber nachgedacht, sie in Anspruch zu nehmen. Vielleicht hätte ich es sogar mal versucht, wenn ich das nötige Geld dafür gehabt hätte. Ich schließe auch nicht aus, dass ich es noch tun werde.

Gelegentlich habe ich auch darüber nachgedacht, sie (die Angebote) zu machen, vor allem in Zeiten, in denen ich mich sehr unfreiwillig in nach außen hin respektablen Arbeitsverhältnissen befand, in denen ich aber sehr unglücklich war. Und in Zeiten der Geldnot. Aber wie für viele andere Berufe, die die unmittelbare "Arbeit" am Menschen verlangen (z.B. Lehrerin, Ärztin, Krankenpflegerin ...) eigne ich mich nicht wirklich dafür.

Seit einigen Jahren bin ich übrigens im nicht-physischen Prositutionsgewerbe tätig. Anfangs tat ich es eher widerwillig, finde es aber mittlerweile sehr reizvoll. Ich hoffe, dass das auf der Nachfrageseite ebenso gesehen wird. ;-)

Ich habe großen Respekt vor der Arbeit von Putzfrauen, Erzieherinnen, Krankenpflegerinnen, Ärztinnen ... und Prostituierten. Und ich glaube ihnen zunächst, wenn sie mir sagen, dass sie ihre Arbeit freiwillig machen, auch wenn ich sie nicht (mehr) machen will. Einfach weil ich grundsätzlich davon ausgehe, dass Menschen über ihre eigenen Angelegenheiten besser Bescheid wissen als ich. Alles andere halte ich für belehrend und gängelnd. Deshalb habe ich im zweiten Teil der Umfrage "glaube ich ihnen dies" angeklickt.

Ich habe aber keinen Zweifel daran, dass viele, vielleicht sogar die meisten - ich weiß es nicht - diesen Beruf nicht freiwilliog ausüben. Auch dass die Bedingungen, unter denen die meisten Frauen (und Männer) sich prostituieren müssen, unerträglich und zu verfolgen sind, stelle ich nicht in Frage. Am Angebot sexueller Dienstleistungen an sich sehe ich dennoch nichts Verfolgenswertes, auch nicht an der Inanspruchnahme solcher Angebote. Ein Verbot halte ich für ziemlich unlogisch. Es kommt ja auch niemand auf die Idee, das Häuserbauen zu verbieten, weil Menschen auf dem Bau schwarz eingesetzt und ausgebeutet werden. Verfolgt werden müssen Missbrauch, Ausbeutung, Zwang, gerne hart und konsequent. Aber mit Rücksicht auf die betroffenen (= als Prostituierte arbeitenden) Frauen und Männer, die jede notwendige Hilfe bekommen sollten.

Mandelbäumchen

Edit: überflüssiges a entfernt und anderes korrigiert

Geschrieben von: freedom am 29.Nov.2008 - 19:09

ZITAT(Oldie @ 29.Nov.2008 - 11:36) *
Völlig OT:
Gibt es für Umfragen mehr Punkte als für andere Beiträge? Erreicht frau die Anzahl der Beiträge, um einen eigenen Userinnentitel zu kreieren dadurch schneller? gruebel.gif


auch OT
Frage mich gerade, ob sich das System bezüglich der Userinnentitel geändert hat. Gilt jetzt nicht mehr die Anzahl der Beiträge, sondern die Anzahl der Umfragen oder sogar der getippten Zeilen als Weg zum selbsterwählten Userinnen-Titel? Nennt man das jetzt short cut?



Geschrieben von: shark am 29.Nov.2008 - 19:29

Sei unbesorgt, freedom. In dieser Hinsicht hat sich im Forum gar nichts geändert.

Gruß


shark

Geschrieben von: DerTagAmMeer am 29.Nov.2008 - 20:20

Es gibt einige kostenpflichtige Dienstleistungen, die ich sehr gern in Anspruch nehme und als besonderen Luxus erlebe:
Beispielsweise den Frisörbesuch. Definitiv keine Notwendigkeit aber ein Genuss ... Kopfmassage, duftende Schnickschnackpackungen, Volumenklimbim, ganz viel Aufmerksamkeit und Beachtung für einen Teil von mir, der im Alltag meist kurz angebunden bleibt (fönen, flechten, fertig!)

Oder ein Abend im Restaurant. Sicher kann ich mein Gemüse auch selbst garen und hübsch anrichten. Eigenhändig auftragen, abräumen, abwaschen. "Bekocht werden" ist aber von ganz anderer Qualität ... angefangen von der Speisekarte (statt Kühlschrankgucken) über besonders empfehlenswerte saisonale Köstlichkeiten (statt heimische Resteverwertung) bis hin zu extravaganten Dessertvariationen (statt Nachtisch).

Ebenso lasse ich mir die Erfahrung einer Therapeutin oder die Fertigkeit einer Künstlerin gern etwas kosten. Und gerade überlege ich, ob ich meinem Mausarm und dem schwindelproduzierenden Bildschirmnacken zu Weihnachten den Besuch bei einer Osteopathin schenke (statt ABC-Pflastern und Kirschkernkissen) ...

Es gibt also etliche Dinge, bei denen ich professionelle Zuwendung sehr wohl zu schätzen weiß und durchaus bereit bin mich mit barer Münze zu revanchieren. Ob ich mich mit einem solchen "Geschäft" wohl fühle, hängt von etlichen Rahmenbedingungen ab: Übt die Frau ihren Beruf gern aus, ist sie stolz auf ihr Können, stimmen die wirtschaftlichen Konditionen, wird ihr der entsprechende gesellschaftliche Respekt engegengebracht, kann ich mir mit einem guten Gefühl vorstellen, mir selbst meine eigene Kundin zu sein? ...

Deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, einen "Puff" zu besuchen. Einfach, weil mich Machtmissbrauch, Bigotterie und Entfremdung als zentrale Elemente des Rotlichtmilieus abturnen.

Einer Erweiterung im Angebot "ehrbarer Dienstleistungsberufe" stehe ich hingegen sehr offen gegenüber - schließlich finde ich es ja auch nicht verwerflich Kino, Kunst, Tanz und Theater als erotische Appetizer zu erleben.

Geschrieben von: nico am 29.Nov.2008 - 21:13

ZITAT(cat70 @ 29.Nov.2008 - 08:02) *
, also ich halte eine "Nachfrage" für utopisch,
da ich denke, für die wenigsten Frauen steht eine Befriedigung im Vordergrund, das macht (für mich) nen "großen " Unterschied zum Mann aus. cool.gif



Einspruch!

Auch ich als Frau bin ein se*uelles Wesen, genau wie der Mann neben mir. Ich habe ebenso se*uelle Bedürfnisse wie er.
In Deiner Argumentation entdecke ich das alte Klischee des se*uell aktiven Mannes, dem es nur um's eine geht, der Frau hingegen wird der passivere, weichere, nur erotisierende Part zugeschrieben.
Folge ich also meinem Standpunkt, müsste ich P. für Frauen/Lesben befürworten.
Vielleicht frei nach dem Motto, gleiches Recht für alle?
Was ich bekanntlich nicht tue, da se*uelle Dienste von Menschen gegen Austausch von Gütern Ausbeutung ist ...


Geschrieben von: Liane am 29.Nov.2008 - 21:39

Danke für Deine Offenheit, Mandelbäumchen. smile.gif

Geschrieben von: robin am 29.Nov.2008 - 23:10

ZITAT(Liane @ 29.Nov.2008 - 21:39) *
Danke für Deine Offenheit, Mandelbäumchen. smile.gif


thumbsup.gif

Was das eröffnen von mehreren umfragen angeht: Stört es? (es scheint so... ) Aber warum denn?
Ich finde es wirklich sehr unfreundlich, pantoffelheld direkt/indirekt deswegen zu kritisieren, denn es gibt überhaupt keinen stichhaltigen grund dafür!
Oder habe ich ... wichtige beschlüsse verpennt??

Geschrieben von: pantoffelheld am 29.Nov.2008 - 23:24

ZITAT(Oldie @ 29.Nov.2008 - 11:36) *
Völlig OT:
Gibt es für Umfragen mehr Punkte als für andere Beiträge? Erreicht frau die Anzahl der Beiträge, um einen eigenen Userinnentitel zu kreieren dadurch schneller? gruebel.gif


auf den gedanken bin ich garnicht gekommen, aber ist ja immer wieder überraschend auf was für gedanken leute so kommen.
lg pantoffelheld

ZITAT(shark @ 29.Nov.2008 - 15:05) *
*räusper*

Und: wir haben die Triggerwarnung entfernt, da wir sie in diesem Falle für nicht notwendig erachten.


ja, danke schön. ich war mir nicht sicher, wollte aber auch niemandem zu nahe treten.
lg pantoffelheld

Geschrieben von: cat70 am 29.Nov.2008 - 23:26

ZITAT(nico @ 29.Nov.2008 - 21:13) *
ZITAT(cat70 @ 29.Nov.2008 - 08:02) *
, also ich halte eine "Nachfrage" für utopisch,
da ich denke, für die wenigsten Frauen steht eine Befriedigung im Vordergrund, das macht (für mich) nen "großen " Unterschied zum Mann aus. cool.gif



Einspruch!

Auch ich als Frau bin ein se*uelles Wesen, genau wie der Mann neben mir. Ich habe ebenso se*uelle Bedürfnisse wie er.
In Deiner Argumentation entdecke ich das alte Klischee des se*uell aktiven Mannes, dem es nur um's eine geht, der Frau hingegen wird der passivere, weichere, nur erotisierende Part zugeschrieben.




Also meine Worte/Meinung entsprechen dem, was ich in meinem Leben vor und während den letzten 4 Jahren erlebt habe... cool.gif




Geschrieben von: -Agnetha- am 30.Nov.2008 - 01:23

ZITAT(Liane @ 29.Nov.2008 - 17:44) *
Mich interessiert neben dem Hintergrund dieser Umfrage speziell dieser Punkt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen sich dafür hergeben."
Hergeben? Für Prostitution? Das tun aber doch bekanntlich sehr viele (ob gerne oder nicht, ist ein anderes Thema).
Oder für Prostitution an Frauen hergeben? Diese Auswahlmöglichkeit fände ich seltsam. Sollte es schlimmer/ entwürdigender/ langweiliger/ weniger lukrativ/ weniger erotisch/ (...) sein, sich an eine Frau zu verkaufen als an einen Mann? gruebel.gif



Das habe ich mich auch gefragt.
Als frauenliebende Frau fällt es schwer sich das vorzustellen, doch es gibt sicher auch Frauen die sich davor ekeln würden mit anderen Frauen zu schlafen. Ist aber wahrscheinlich doch eher die Ausnahme.
Ansonsten stelle ich es mir, wenn ich versuche es ganz objektiv zu betrachten, für die P. angenehmer vor. Ist vielleicht ein Vorurteil, aber die Gefahr dabei Schmerzen zu haben ist ja wahrscheinlich geringer. Und wohl auch die Gefahr der Gewalt. Nicht dass es unter Frauen keine Gewalt gibt, ist aber seltener und die Kräfte meistens ausgeglichener.


Geschrieben von: Mausi am 30.Nov.2008 - 02:18

ZITAT(-Agnetha- @ 30.Nov.2008 - 01:23) *
Ansonsten stelle ich es mir, wenn ich versuche es ganz objektiv zu betrachten, für die P. angenehmer vor. Ist vielleicht ein Vorurteil, aber die Gefahr dabei Schmerzen zu haben ist ja wahrscheinlich geringer. Und wohl auch die Gefahr der Gewalt. Nicht dass es unter Frauen keine Gewalt gibt, ist aber seltener und die Kräfte meistens ausgeglichener.


Ehrlich?
ich kann mir kaum vorstellen, dass es "angenehmer" ist oder "unangenehmer" mit einer Frau S*x zu haben - in der Lage einer Prostituierten. Ich denke es ist nachwievor Job, hat vielleicht andere Anforderungen - aber je nachdem, welche Praktik die Frau dann wünscht kann es durchaus eben auch Gewalt, Schmerzen & alles andere geben. Ich kann mir auch vorstellen, dass es Frauen ekeln könnte - wenn eine Frau eben garnicht ihrem "Vorzugsgebiet" entspricht. Ob die Kräfte ausgeglichener sind wage ich zu bezweifeln - kommt auch auf die Frau an, und nochmal den Ekel betreffend - je nachdem wie gepflegt und welches Auftreten die Frau hat, kann es ekel hervor rufen oder eben verschwinden.

Wie bei den s. Bedürfnissen finde ich, dass die Frauen sich von den Männern kaum unterscheiden - in beiden Geschlechtern ist alles möglich, abhängig von den "Trieben" & der Persönlichkeit sowie der Erziehung & ich denke Selbstreflektion sowie Wahrnahme der eigenen Bedürfnisse.

@robin
Die Häufigkeit ist nur, für mich, etwas kurios - dafür, dass eben pantoffelheld so wenig Ihre eigene Meinung kund gibt sondern dauerhaft mit brisanten Themen "herum schmeißt", die, wenn die Userinnen hier nicht eben ernsthaft interessiert wären, auch durchaus einen Rahmen sprengen könnten.

Mausi

Geschrieben von: pantoffelheld am 30.Nov.2008 - 03:35

ZITAT(Mausi @ 30.Nov.2008 - 02:18) *
Die Häufigkeit ist nur, für mich, etwas kurios - dafür, dass eben pantoffelheld so wenig Ihre eigene Meinung kund gibt sondern dauerhaft mit brisanten Themen "herum schmeißt", die, wenn die Userinnen hier nicht eben ernsthaft interessiert wären, auch durchaus einen Rahmen sprengen könnten.

Mausi


1.) äußere ich mich durchaus und tue meine meinung sehr wohl kund in den threads, wo ich mitdiskutiere.
2.) verstehe ich nicht, was an den umfragen "falsch" sein soll, denn sie werden ja als diskussionangebot genutzt.

so ist das eben, manche einfach nur so threads und andere mögen eben lieber eine umfrage, um vielleicht auch ihre gedanken zu dem thema zu ordnen.
aber bei umfragen ist ja immer auch beides möglich, solange diejenige, die die umfrage startet dies so einrichtet.
(eine option, die vielen unbekannt zu scheint, obwohl sie ja "alles" wissen)

darüberhinaus bin ich mir der brisanz der themen ja durchaus bewusst und gehe ja auch sehr achtsam an die sache heran. wobei die strösen selber ja da bei diesem thread "lockerer" waren als ich und den trigger-hinweis entfernt haben bzw. bei anderen ja keine notwendigkeit zur achtsamkeit sahen.

lg
pantoffelheld

Geschrieben von: mandelbäumchen am 30.Nov.2008 - 10:32

ZITAT(DerTagAmMeer @ 29.Nov.2008 - 20:20) *
Deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, einen "Puff" zu besuchen. Einfach, weil mich Machtmissbrauch, Bigotterie und Entfremdung als zentrale Elemente des Rotlichtmilieus abturnen.

Einer Erweiterung im Angebot "ehrbarer Dienstleistungsberufe" stehe ich hingegen sehr offen gegenüber - schließlich finde ich es ja auch nicht verwerflich Kino, Kunst, Tanz und Theater als erotische Appetizer zu erleben.


Ja, so sehe ich das auch.

Geschrieben von: Liane am 30.Nov.2008 - 10:47

ZITAT(pantoffelheld @ 30.Nov.2008 - 03:35) *
1.) äußere ich mich durchaus und tue meine meinung sehr wohl kund in den threads, wo ich mitdiskutiere.

Ich würde immer noch gerne verstehen, wie Du eine Antwortmöglichkeit gemeint hast:
ZITAT(Liane @ weiter oben)
Mich interessiert neben dem Hintergrund dieser Umfrage speziell dieser Punkt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen sich dafür hergeben."
Hergeben? Für Prostitution? Das tun aber doch bekanntlich sehr viele (ob gerne oder nicht, ist ein anderes Thema).
Oder für Prostitution an Frauen hergeben? Diese Auswahlmöglichkeit fände ich seltsam. Sollte es schlimmer/ entwürdigender/ langweiliger/ weniger lukrativ/ weniger erotisch/ (...) sein, sich an eine Frau zu verkaufen als an einen Mann?



Geschrieben von: DerTagAmMeer am 30.Nov.2008 - 11:48

ZITAT(Liane @ 30.Nov.2008 - 10:47) *
Mich interessiert neben dem Hintergrund dieser Umfrage speziell dieser Punkt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen sich dafür hergeben."
Hergeben? Für Prostitution? Das tun aber doch bekanntlich sehr viele (ob gerne oder nicht, ist ein anderes Thema).

Keine Ahnung, was sich Pantoffelheld bei dieser Antwortmöglichkeit gedacht hat ... mir erschien sie aber nachvollziehbar.
Es gibt recht viele anerkannte Lehrberufe, deren Anforderungen mein persönliches Vorstellungsvermögen sprengen ... Fleischfachfrau (früher: Metzgerin), Podologin (med. Fußpflegerin), Dental-Hygienikerin, eigentlich die meisten pflegenden oder medizinisch versorgenden Berufe. Ich kann mir z. B. beim besten Willen nicht vorstellen, wie frau schon als kleines Mädchen den Wunsch verspüren kann, Krankenschwester zu werden ... kranke Lebewesen und beschädigte Körperteile haben mich schon damals total überfordert. Lieber 100 defekte Rechner, verdreckte Abflüsse, kaputte Fahrräder und baufällige Bruchbuden in meiner Obhut als eine Schnittwunde! Trotzdem höre ich immer wieder, wie (viele!) Frauen es gibt, die aus anderem Holz geschnitzt sind als ich und als Berufung erleben, was für mich der blanke Horror wäre. Und ich bin sooooo froh, dass dies so ist und sich unsere Fähigkeiten und Kompetenzen gegenseitig ergänzen.

Insofern hätte ich vielleicht eher geschrieben "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen das können und wollen" ... so hab ich die Anwortmöglichkeit jedenfalls verstanden (auch wenn ich sie nicht gewählt habe).

Geschrieben von: -Agnetha- am 30.Nov.2008 - 12:47

Vielleicht war das von mir zu einfach gedacht.
Ich kann es nicht wissen, hätte mir aber schon vorgestellt, dass Gewalt unter Frauen seltener vorkommt. Natürlich gibt es auch stärkere und schwächere Frauen. Trotzdem ist doch ein Durchschnittsmann meist stärker als eine Durchschnittsfrau.
Bei den Schmerzen dachte ich eher an den GV an sich, weniger an spezielle Praktiken (SM), die es natürlich auch bei Lesben gibt.


Geschrieben von: Liane am 30.Nov.2008 - 21:54

ZITAT(DerTagAmMeer @ 30.Nov.2008 - 11:48) *
Insofern hätte ich vielleicht eher geschrieben "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen das können und wollen" ... so hab ich die Anwortmöglichkeit jedenfalls verstanden (auch wenn ich sie nicht gewählt habe).

Aber was können und wollen sie nicht?
Ich glaube, wir reden (schreiben) immer noch aneinander vorbei.
Frauen können (und wollen?) sich prostituieren. Wieso nicht für Frauen? Weil Lesben sich nicht prostituieren? Wieso nicht? Weil heterosexuelle Frauen lesbischen Sex eklig finden im Gegensatz zu heterosexuellem, egal mit wem?

Geschrieben von: DerTagAmMeer am 30.Nov.2008 - 23:23

ZITAT(Liane @ 30.Nov.2008 - 21:54) *
Aber was können und wollen sie nicht?

Sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung anbieten. Darum ging es doch (?)
Dabei dachte ich eigentlich nicht, dass das Geschlecht der Kundschaft irgendeinen Unterschied macht. Immerhin haben im 2. Teil über 25 % der Userinnen mitgeteilt, dass sie einer Prostituierten ohnehin nicht glauben würden, wenn diese behauptet, ihren Beruf freiwillig auszuüben.
Aus dieser Perspektive existiert anscheinend keine freiwillige Prostitution. Zwang wird als einzig mögliche Erklärung für die Existenz von Prostitution akzeptiert und rechtfertigt die eigene politische Haltung. Vielleicht ist es mit dem eigenen (heiligen) Frauenbild nicht vereinbar, mit der Sexualität Handel zu treiben, vielleicht wird Sexualität im eigenen Denken so stark mit Machtverhältnissen assoziiert, dass ein leichtfertig kalkuliertes Spiel mit dem Feuer gar nicht in den Sinn kommt (?)

Wie gesagt ... ich weiß nicht, was Pantoffelheld gemeint haben könnte, ich kann nur erläutern, wie ich diese Antwortmöglichkeit verstanden habe.

Geschrieben von: pantoffelheld am 01.Dec.2008 - 01:16

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen sich dafür hergeben.

das habe in dem sinne gemeint, dass dies eine so nahe form von sexualität ist, dass diese nähe genau der grund sein könnte, warum frauen ablehnen könnten, dies zu tun.

auf diesen gedanken bin ich gekommen, als ich im fernsehen mal eine doku über porno-darstellerinnen gesehen habe, ide u.a. auch "lesben-szenen" dargestellt haben und sich in den dazu gehörenden interviews zu den partnerinnen wesntlich differenzierter geäußert haben und auch immer auf diese nähe eingegangen sind. auch haben sich die frauen immer zu den partenrinnen differenziert geäußert und auch angegebn, warum sie mit welchen frauen nicht arbeiten können.

im vergleich haben sie sich zu den männlichen szene-partner sehr allgemein geäußert.


das die fragestellung auch in bezug auf stigmatisierung weibl. homosexualität bezogen sein könnte, stellt einen aspekt da, an den ich (noch) garnicht gedacht hatte.

lg pantoffelheld

Geschrieben von: McLeod am 02.Dec.2008 - 20:30

Es gab Zeiten in meinem Leben, da hat mich das Thema gestreift: Eine Freundin dachte laut darüber nach, den (oder einen?) Berliner Service in Anspruch zu nehmen. Ich fand's auf ihr Nachfragen und nach kräftigem Nachdenken ganz okay. Die Preise waren so hoch, dass ich mir vorstellte, dass die ... Sexarbeiterin? ... Dienstleistende? ... Gewerbetreibende? ... nicht allzuoft aktiv werden muss (spricht gegen (Selbst-)Ausbeutung, fand ich gut). Gleichzeitig würde das nach meiner Vorstellung dazu führen, dass mit der Gutsituiertheit der Auftraggeberin ein gewisses Maß an guter Erziehung zu erwarten war. Sorry, ich krieg das grad nicht weniger geschraubt formuliert. Ich bin halt im Grunde meines kleinen Herzchens verklemmt. wink.gif

Ich glaube daher anhand meiner minimalistischen Feldforschung, dass es einen überschaubaren Markt dafür gibt, sprich Nachfragerinnen und Anbieterinnen. Und das finde ich in diesem Setting (Preise, Zielgruppenniveau) ganz okay. Und ich hoffe natürlich, dass brav Steuern bezahlt werden und die Sozialversicherung dabei ist. wink.gif

McLeod

Geschrieben von: sonnenstrahl am 03.Dec.2008 - 00:17

morgen.gif Würde P. nicht deutlich häufiger als andere Gewerbe unter besonders menschenverachtenden Umständen verübt, wäre es in meinen Augen nichts weiter als ein Beruf von vielen, die sich nicht jede gerne für sich vorstellen mag: Sei es Krankenpflegerin, Altenpflegerin (regelmäßiges Windelnwechseln inklusive), Zahnärztin, Chirurgin, Sozialarbeiterin, Klempnerin, IT-Fachfrau, Stewardess, Metzgerin, Tierpflegerin, Leichenwäscherin, Kassiererin, Bahnschalterbeamtin, Landwirtin, Masseurin und medizinische Bademeisterin, Hausfrau und Mutter etc ....

Auch P. für Lesben, natürlich.

Ich persönlich habe durchaus Beides schon in Erwägung gezogen, wobei die eigentliche "Schuld" an derartigen Gedanken ein innerer Anteil von mir trägt, den ich "Warum nicht-chen?" oder auch "Kleiner Bürgerschreck" getauft habe :

Das Anbieten für Frauen - mit Mitte 20 - ,denn ich wäre gerne noch länger in Spanien geblieben, und fühlte mich abgebrannt wie abgebrüht als auch kompetent und (nicht nur von allen guten Geistern) verlassen genug, um ernsthaft und offen darüber nachzudenken, entsprechend zu annoncieren.
Es scheiterte dann schon allein daran, dass ich dort keine eigene Wohnung hatte, und der gute alte Freund, bei dem ich (in einem eigenen Zimmer) untergekommen war, mir weder seine Telefonnummer noch seine Wohnung dafür zur Verfügung stellen wollte.

Und auch das Nutzen: Verzweifelt darüber, dass sich zwischen mir und meiner Seelengefährtin die gemeinsame Körperlichkeit in einer, die meisten Wünsche klaffend offen lassenden, Schieflage befand, in der ich se.uell fast nur noch "bedient" wurde, und das seit langem, hätte ich mir irgendwann mein Verwöhnprogramm gerne von einer seriösen und erfahrenen Dienstleisterin abgeholt - und meine Liebste und mich von den Mühen befreit, uns in einem Bereich füreinander passend zu machen, wo es nun mal nicht passte.
Die Umsetzung dieser pragmatischen Anwandlung wiederum scheiterte (vordergründig) daran, dass ich, bevor ich den speziellen Service in Anspruch nehmen konnte, von meiner inneren Romantikerin, der alten Schlampe, in eine heisse Affäre geschubst wurde, die nicht lange eine blieb.
Aber das ist eine andere Geschichte ...

Geschrieben von: Joey am 03.Dec.2008 - 01:05

Ich habe mich für keine Antwort entscheiden können. Schön wäre, ich hätte mehreres ankreuzen können, aber beschränken geht nicht.

Hm... ein schwieriges Thema, dem gegenüber ich sehr ambivalent bin.

P. als "Dienstleistung" im frauenliebenden Bereich - das gibt es sicher und ich glaube einer P. auch, wenn sie sagt, sie verrichte ihre Arbeit (ob auf Mann oder Frau bezogen) aus freien Stücken.

Ich persönlich hatte mich vor längerer Zeit schon ernsthaft gefragt, ob das Aufsuchen einer P. für mich in Frage käme. Mittlerweile kann ich dieses größtenteils verneinen. Größtenteils, weil ich niemals meine Hand dafür ins Feuer legen könnte und würde, dass jenes Aufsuchen nie passieren könnte. Ich bin Mensch und Menschen werden schwach. Es gibt viele nachvollziehbare Gründe, die eine Frau in die Arme einer anderen Frau treiben können - und halten jene Arme auch das Händchen für die gegenleistungserbringenden Geldscheinchen offen.
Ich selbst habe eine Phase durchgemacht, in der ich vieles gegeben hätte, um nur ein wenig "Nähe" und "Anerkennung" zu bekommen. Da hätte es mich nur wenig gestört, dass ich dafür hätte zahlen müssen. Aber wozu ist man nicht alles bereit, wenn man sich nach Nähe und Berührung sehnt?
Es gab eine Zeit, da habe ich mich gefragt, ob ich so ein Gewerbe ausüben würde und könnte, wenn ich nicht mehr die finanziellen Sicherheiten hätte, die ich nun genieße, um mir das tägliche Brot leisten zu können. Zur Lebenserhaltung... würde ich vermutlich über meinen Schatten springen. Als Nebenerwerb könnte ich es mir nicht vorstellen. (Aber auch hier sage ich nicht "nie". Man kann eben nie wissen, was passiert und was Eine wohin treibt und in wessen Arme.)

Was mich allerdings schockiert ist die häufige Gleichstellung von P. gegenüber anderen Dienstleistungsberufen wie Friseurin, Alten-/Krankenpflegerin, Masseurin, etc. pp. Es schockiert mich ehrlich!
Denn P. handelt mit einem (in meinen Augen) durchaus sehr kostbaren, wertvollen Gut - dem Körper, Intimität, seelischer wie auch physischer Hingabe.
Ich mag es nicht so verkomplizieren - ganz platt gesagt: mit einem Menschen das Bett zu teilen ist eines der kostbarsten Dinge für mich. Mich einem Menschen so auszuliefern, mich hinzugeben, ihn zu lieben (herzlich wie körperlich), mit ihm zu "verschmelzen"... das ist für mich eines der schönsten Liebeszeichen.
Ich gestehe, dass ich auch wilde Phasen hatte, in denen ich diese Kostbarkeit mit Menschen teilte, die mir nichts bedeutet haben. Für den damaligen Moment gab es mir kurzfristig das Gefühl, angenommen und geliebt zu sein. Utopisch vielleicht, aber diese Illusion machte ich mir. Im Nachhinein kann ich sagen, dass jede einzelne Nacht - so wild, so leidenschaftlich, so erfüllend sie in dem Moment war - im Nachhinein eine tiefe Leere in mir hinterlassen hat.

Aber mich vor einem anderen Menschen so zu offenbaren, mich so zu entblößen und alles fallen zu lassen... nackt und ausgeliefert zu sein - das hat für mich mit "Verletzlichkeit" zu tun. Für Geld "Liebe vorspielen", verletzlich machen, sich ausliefern... das hat für mich etwas würdeloses. Ich mag P. nicht verurteilen und ich mag auch nicht jene Frauen verurteilen, die diesem Gewerbe nachgehen. Manchen bleibt ja wirklich keine andere Wahl, als diesen "Beruf" auszuüben. Ich glaube auch, dass es einige Menschen gibt, die in Körperlichkeit nichts Anderes sehen als interessengleichen Triebnachgang und -austausch. Aber irgendwo hinterlässt in meinen Augen jedes "unaufrichtige" Mal einen schalen Beigeschmack, eine Leere... ob man sich dies nun eingestehen mag oder nicht.
(Und ich wollte es mir damals lange Zeit nicht eingestehen)

Ich glaube schon, dass manche Frauen es gerne und freiwillig machen. Ich glaube aber auch, dass es irgendwie ein Stückchen "Liebe" entfernt... ein Stückchen Glauben an "echte" und "aufrichtige" Zweisamkeit - voreinander sein, miteinander sein... zusammen sein. Ganz unverblümt. Ganz ohne Scham. Ganz verletzlich... ganz nah...

Das sich Hingeben, Vorspielen, verletzlich Machen vor Jemanden, der absolut fremd ist... wirkt auf mich schon, als würde man einen Teil seiner Würde aufgeben.

Geschrieben von: pantoffelheld am 03.Dec.2008 - 01:44

@joey. ich habe mich tief angerührt (oder sage ich besser berührt?) gefühlt, als ich deinen beitrag gelesen habe.nein, der augenblick war so kostbar, ich werde einfach kein herzchen mehr an meine umfragen machen. und ja, du darfst es jedesmal als hommage an dich und deine ehrlichkeit (fast hätte ich offenheit geschrieben ) sehen.
lg pantoffelheld

Geschrieben von: DerTagAmMeer am 03.Dec.2008 - 10:25

ZITAT(Joey @ 03.Dec.2008 - 01:05) *
Was mich allerdings schockiert ist die häufige Gleichstellung von P. gegenüber anderen Dienstleistungsberufen wie Friseurin, Alten-/Krankenpflegerin, Masseurin, etc. pp. Es schockiert mich ehrlich!
Denn P. handelt mit einem (in meinen Augen) durchaus sehr kostbaren, wertvollen Gut - dem Körper, Intimität, seelischer wie auch physischer Hingabe.

Ich verstehe nicht, was daran schockierend ist. Wirklich nicht. Wahrscheinlich, weil der von Dir beschrieben Konflikt aus meiner Sicht in jedem Beruf vorhanden ist und ganz individuell gelöst werden muss. Frauen, die in einem Hospiz arbeiten, werden schließlich nicht mit einem Schalter geboren, der es ihnen ermöglicht, sich vom Schicksal ihrer Patienten abzuschotten. Auch Frauen, die täglich mit kleinen Kindern arbeiten, müssen lernen, Nähe, Machtlosigkeit und Hingabe auszuhalten, sich innerlich abzugrenzen und dennoch aufmerksam zu bleiben. Auch therapeutische Gespräche sind nur deshalb heilend, WEIL sie intime Berührungen ermöglichen. Mit einer "abstrakten Gebrauchsanleitung" zur Selbsthilfe ist es ja nicht getan - persönliche Begegnungen, Übertragungen, emotionale Spannungen finden tagtäglich statt und müssen auf beiden Seiten ertragen werden.
Sicher gibt es auch Jobs, in denen ausschließlich emotional entleerte Tätigkeiten vorgesehen sind. Aber dort ist genau DAS eine Schwierigkeit ... wie diszipliniert man die eigene Lebendigkeit, um tagtäglich an einem Fließband, an einem Schreibtisch oder in einer Baugrube zu stehen und entfremdete Handgriffe ausüben zu können?
Ich hab mich in meiner Berufsfindung sehr schwer getan - aus genau diesem Grund: Welche Handlungen vollführe ich mit welcher inneren Distanz? Was kann und will ich professionalisieren? Wo möchte ich mich weiterhin impulsiv, naturbelassen, unreflektiert, zwanglos und kritikbefreit "ausleben" dürfen?
Zwei Ängste haben mich davon angehalten einen kreativen* Beruf zu erlernen: die vor der inneren Abtumpfung und die vor einer Kritik, die mich als ganzen Menschen - als Person trifft. Genau diese Ängste löst bei mir auch die Vorstellung aus, das Ausleben von Sexualität zum Beruf zu machen. Dabei spielt der finanzielle Aspekt für mich überhaupt keine Rolle (Professionalität und Qualität ... und damit meine ich eine gute Ausbildung, Berufserfahrung, Geschick, ein breit gefächertes Leistungsspektum und fachliche Kompetenz ... haben nunmal ihren Preis).

Was mich - zwar nicht schockiert, aber doch verwundert, ist die Vorstellung bei einer Prostituierten "Nähe" und "Anerkennung" zu suchen, "physische Hingabe" oder "Verschmelzung" zu erhoffen. Von einer Verhaltenstherapeutin erwarte ich doch auch nicht, dass sie meine beste Freundin und Seelenverwandte ist. Ganz im Gegenteil! Ich erwarte von ihr eine professionelle Distanz, die es ihr ermöglicht frei von eigenen Ambitionen auf mich einzugehen.

* einerseits führt es sicher zu weit und ist wohl auch zu speziell. Trotzdem ist das für mich Kern des Themas, dass "Kreativität" und "Prostitution" für mich gleichbedeutend sind. Denn beides bedeutet "sich selbst" in einer kunstvollen Form zu verkaufen. Kunst lebt von der Authentizität der Künstlerin, während Gebrauchstexte und -grafiken, Pop- und Fahrstuhlmusik, Fernseh- und Theaterspiel für sich selbst stehen - Handwerk sind und auch sein dürfen.

Geschrieben von: LadyGodiva am 03.Dec.2008 - 10:54

Selbstvermarktung ist bei explodierten Vergleichsmoeglichkeiten ein immer wichtigerer Evolutionsfaktor, sicherlich - und schliesst in der direktesten Konsequenz sicherlich den (vor allem weiblichen) Koerper ein, auch ohne explizit anschaffen zu gehen.
Natuerlich kann man konsequenterweise alles, das dieser dienlich ist, grosszuegig als Prostitution bezeichnen - und begeht damit einen fatalen Fehler, indem man verharmlost, was Prostitution im konkreten Sinne seit Jahrtausenden bedeutet: akzeptiertes Vergehen an Weiblichkeit. Und je marktwirtschaftlicher organisiert, desto vernichtender.
Mit erotischem Appetizing hat das, was den Begriff gepraegt hat, nicht im Geringsten zu tun. Prostitution bedeutet (im engeren und sicherleich auch gemeinhin so verstandenen Sinn) die Veraeusserung koerperlicher Zugestaendnisse an ein vermeindlich maennliches Urbeduerfnis.
Lesben sind fuer mich Frauen, die Frauen lieben und (ver)ehren - auch oder vor allem erotisch.
Sinnlichkeit ist fuer mich unveraeusserlich, um attraktiv zu bleiben.
Welche sich lediglich als homosexuell versteht, fuer die mag's ein Weg sein - mit einem nach wie vor verinnerlichten frauenverachtenden Fokus.

Geschrieben von: DerTagAmMeer am 03.Dec.2008 - 11:28

ZITAT(LadyGodiva @ 03.Dec.2008 - 10:54) *
Natuerlich kann man konsequenterweise alles, das dieser dienlich ist, grosszuegig als Prostitution bezeichnen - und begeht damit einen fatalen Fehler, indem man verharmlost, was Prostitution im konkreten Sinne seit Jahrtausenden bedeutet: akzeptiertes Vergehen an Weiblichkeit. Und je marktwirtschaftlicher organisiert, desto vernichtender.

Ich habe keinen "großzügigen" Begriff von Prostitution - ganz im Gegenteil: meiner ist ausgesprochen eng gesteckt. Und ich verharmlose auch nicht die Konsequenzen, die sich aus jahrhundertelangem Machtmissbrauch ergeben.
Ich versuche mich lediglich von einer Prüderie und Doppelmoral zu verabschieden, die traditionelle Ehen als finanzielles Versorgungsmodell für "Hausfrauen" gesellschaftlich respektiert, gesetzlich verankert und im Falle einer Scheidung finanziell entschädigt, während sie dasselbe Prinzip als "Zeitarbeitsmodell" kriminalisiert. Sexualisierte Gewalt kommt in beiden "Geschäftsbeziehungen" vor ... und wurde bis vor wenigen Jahren vor Strafverfolgung geschützt.

Geschrieben von: LadyGodiva am 03.Dec.2008 - 11:32

Warum dann die Verharmlosung* von Sex gegen Geld, dtam?

Mein (lesbisches) Lebenskonzept sieht eine monetaere Verguetung von Hingabe in keiner Dimension vor.
Ich wuerde mich auch hueten, ein Weibchen auszuhalten - vorrangig im eigenen Interesse.

*es stellt fuer mich eine Verharmlosung dar, Bezahlerotik (wie auch immer die aussehen mag) fuer homosexuelle Frauen salonfaehig zu sehen, waehrend Prostitution nach wie vor recht eindeutig fest gelegt ist.

Geschrieben von: DerTagAmMeer am 03.Dec.2008 - 11:49

ZITAT(LadyGodiva @ 03.Dec.2008 - 11:32) *
Warum dann die Verharmlosung von Sex gegen Geld, dtam?

Mein (lesbisches) Lebenskonzept sieht eine monetaere Verguetung von Hingabe in keiner Dimension vor.
Ich wuerde mich auch hueten, ein Weibchen auszuhalten - vorrangig im eigenen Interesse.


Ich dachte, ich hätte deutlich gemacht, dass Sex und Hingabe für mich zwei sehr unterschiedlich Paar Schuhe sind.

Auch habe ich geschrieben, dass die konkrete Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen für mich durch den Umstand ausgeschlossen ist, dass die etablierten Rahmenbedingungen ein Klima voll Machtmissbrauch, gesellschaftlicher Ächtung und Demütigung schaffen, das ich nicht bereit bin zu unterstützen, (abgesehen davon, noch dass es mich erotisch nicht anspricht).

Trotzdem würde ich mit ähnlicher "Harmlosigkeit" einen Workshop bei Laura Méritt buchen wie an der hiesigen Volkshochschule einen Kochkurs. Einfach weil da jemand etwas gut kann, was ich gern lernen möchte.

Geschrieben von: sonnenstrahl am 03.Dec.2008 - 11:52

ZITAT(LadyGodiva @ 03.Dec.2008 - 11:32) *
Warum dann die Verharmlosung* von Sex gegen Geld?


Ich sehe nicht das Geld, das es für se.uelle Dienste gibt, als das Problem, sondern die Herabwürdigung, den Mangel an Achtung. die Wegwerfmentalität, die meist damit einhergeht.



Geschrieben von: DerTagAmMeer am 03.Dec.2008 - 11:57

ZITAT(LadyGodiva @ 03.Dec.2008 - 11:32) *
*es stellt fuer mich eine Verharmlosung dar, Bezahlerotik (wie auch immer die aussehen mag) fuer homosexuelle Frauen salonfaehig zu sehen, waehrend Prostitution nach wie vor recht eindeutig fest gelegt ist.


Da hast Du mich tatsächlich völlig falsch verstanden. Aber wie so oft bei unseren Missverständnissen liegt's wohl an unserer unterschiedlichen Sicht auf Heterosex und möchte auf dieser Plattform nicht erörtert werden wink.gif

Geschrieben von: LadyGodiva am 03.Dec.2008 - 12:04

Gut, dann haben wir offensichtlich vollkommen andere Ansprueche an uns selbst und uns als Beziehungsmenschen oder Hobbykoechinnen- ich empfinde gerade im Umstand, nichts zu muessen, sondern alles zu duerfen eine derartige sexuelle Befreitheit, Lust und Leichtigkeit, dass es wohl schwer faellt, dem nicht gerecht zu werden. Wenn ich allerdings jede meiner vermeindlichen "Schwaechen" fuer therapierbar oder gar -beduerftig halte, mag eine professionelle Inspirateurin auf dem Laken schon eine plausible Loesung sein, mit einer aehnlichen Selbstverstanlichkeit wie eine Sarah Wiener am Herd.
Aber mein Frauenbild ist da wohl grosszuegiger auf ein wenig groeberes Leinen gepinselt und ich koche und liebe immer anders charmant dilettantisch-freestyle. Und irgendwie lebt auch mein Begehren davon, ein wenig sehr unvermittelt bleiben zu duerfen.
Ebenso wenig glaube ich, dass Liebesdienerinnen Maennern ueber die Jahrhunderte zur Initiation vollendeter Liebeskunst gereichen durften.
Denn eigentlich bleibt's immer dabei: Verkaufte Exklusivitaet - anders uebrigens als in der traditionellen Versorgungsehe, ohne diese lobpreisen zu wollen.

Geschrieben von: LadyGodiva am 03.Dec.2008 - 12:10

Geld hierarchisiert - und so lange Frauen durch ihre Geschlechtszugehoerigkeit wirtschaftlich generell benachteiligt sind, so lange ist "Bezahlerotik" ein mieser Deal. Egal, von wem in Anspruch genommen.
Und danach..., naja, mei, wem's denn g'faellt... blink.gif Ich bin dann eher in anderen VHS-Kursen zu finden.

edit: Franzoesich fuer Fortgeschrittene, zB. biggrin.gif

Geschrieben von: DerTagAmMeer am 03.Dec.2008 - 12:15

ZITAT(LadyGodiva @ 03.Dec.2008 - 12:04) *
Wenn ich allerdings jede meiner vermeindlichen "Schwaechen" fuer therapierbar oder gar -beduerftig halte, mag eine professionelle Inspirateurin auf dem Laken schon eine plausible Loesung sein, mit einer aehnlichen Selbstverstanlichkeit wie eine Sarah Wiener am Herd

Hab ich das geschrieben?
Oder ist es eine Interpretation deinerseits, die mehr über Dich aussagt als über mich?

Geschrieben von: LadyGodiva am 03.Dec.2008 - 12:20

ZITAT
Trotzdem würde ich mit ähnlicher "Harmlosigkeit" einen Workshop bei Laura Méritt buchen wie an der hiesigen Volkshochschule einen Kochkurs. Einfach weil da jemand etwas gut kann, was ich gern lernen möchte.

Mag sein, dass du die harmlosere bist.

Mich macht nur stutzig, welche seltsamen Verknuepfungen und welch fuer mich kleinbuerglichen Mensch kuriose Vorstellungen es innerhalb des Themas zu geben scheint.
Also, ehrlich gesagt, macht mich die Selbstverstaendlichkeit sehr nachdenklich, mit der am (eigenen) Frauenbild gefeilt wird - allzeit wohlschmeckend und verfuehrerisch. Aber das leitet wirklich vom Thema weg.

Geschrieben von: Joey am 03.Dec.2008 - 12:42

ZITAT(DerTagAmMeer @ 03.Dec.2008 - 10:25) *
ZITAT(Joey @ 03.Dec.2008 - 01:05) *
Was mich allerdings schockiert ist die häufige Gleichstellung von P. gegenüber anderen Dienstleistungsberufen wie Friseurin, Alten-/Krankenpflegerin, Masseurin, etc. pp. Es schockiert mich ehrlich!
Denn P. handelt mit einem (in meinen Augen) durchaus sehr kostbaren, wertvollen Gut - dem Körper, Intimität, seelischer wie auch physischer Hingabe.

Ich verstehe nicht, was daran schockierend ist. Wirklich nicht. Wahrscheinlich, weil der von Dir beschrieben Konflikt aus meiner Sicht in jedem Beruf vorhanden ist und ganz individuell gelöst werden muss. Frauen, die in einem Hospiz arbeiten, werden schließlich nicht mit einem Schalter geboren, der es ihnen ermöglicht, sich vom Schicksal ihrer Patienten abzuschotten. Auch Frauen, die täglich mit kleinen Kindern arbeiten, müssen lernen, Nähe, Machtlosigkeit und Hingabe auszuhalten, sich innerlich abzugrenzen und dennoch aufmerksam zu bleiben.


Hm... ich möchte nicht anmaßend klingen und hoffe, dass dies nun auch nicht so rüberkommt. Ich finde dennoch, dass man diese Art von Berufen nicht vergleichen kann.
Vielleicht ist das meine konservative Sichtweise, vielleicht meine romantische Vorstellung von Nähe und Liebe - sich hingeben dem Menschen, der mir auch etwas bedeutet.

Aber Prostitution... das mag ich nicht schön reden. Das mag ich nicht verharmlosen. Ich verstehe darunter nichts weiter, als seinen Körper zu verkaufen. Wo kämen wir hin, wenn wir all sowas mit Kreativität oder freier Entfaltung oder sonstigen schönklingenden Begriffen belegen würden?

Ich habe in meinen jungen Jahren im Bekanntenkreis einige Frauen kennen gelernt, die dieses Gewerbe einst ausgeführt haben und das mehr oder weniger freiwillig. Eines haben aber alle gemeinsam durchlebt: trotz des Geldes, das sie verdienten, haben sie Eines verloren - den Selbstwert. Alle kamen sich irgendwann wertlos vor, obwohl man für sie zahlte. Ihr Bild von Liebe und Beziehung, von Nähe und Berühren hat sich verschoben. Zurück blieben verschwommene Bilder in den Köpfen, Angst, sich auf eine echte Beziehung einzulassen, Misstrauen.

Den Körper hinzugeben - ob beim Sex oder "sich lieben" - stellt für mich eines der kostbarsten und verletzlichsten Dinge dar, weil man sich öffnet, jeden Schutz fallen lässt und sich dem Gegenüber völlig ausliefert. Gehört da nicht eine Menge Vertrauen zu?
Und das alles für Geld (oder auch ohne) einem Menschen zu geben, den ich nicht kenne, der mich vielleicht "anwidert", der mir nichts bedeutet. Nein, das könnte ich nicht (mehr).


ZITAT(DerTagAmMeer)
Was mich - zwar nicht schockiert, aber doch verwundert, ist die Vorstellung bei einer Prostituierten "Nähe" und "Anerkennung" zu suchen, "physische Hingabe" oder "Verschmelzung" zu erhoffen. Von einer Verhaltenstherapeutin erwarte ich doch auch nicht, dass sie meine beste Freundin und Seelenverwandte ist. Ganz im Gegenteil! Ich erwarte von ihr eine professionelle Distanz, die es ihr ermöglicht frei von eigenen Ambitionen auf mich einzugehen.


Nunja, wie soll ich das erklären? Es gab eine Zeit, da war die Suche nach Anerkennung und Nähe für mich... hm... Ventil. Lebenserhaltung. Ich müsste zu weit ausholen, um das näher zu erklären. Hätte es keinen Menschen gegeben, der in greifbarer Nähe war und mir auch jene körperliche Nähe hätte geben können, vielleicht... ja, vielleicht hätte ich diese dann gegen Bezahlung gesucht.
Ich weiß mittlerweile, dass ich nicht die Nähe gefunden hätte, die ich damals suchte... Meine Definition von "Nähe" hat sich nun auch im Laufe der Jahre gewandelt. Aber damals... damals hätte ich geglaubt, jene Nähe nur auf grund der körperlichen Nähe zu finden.
Besser erklären kann ich es leider nicht. Ich hoffe dennoch, dass in etwa verständlich ist, was ich damit sagen möchte.

Geschrieben von: -Agnetha- am 03.Dec.2008 - 13:02


Ich frage mich, ob P. der einzige Beruf ist, bei dem man etwas von sich verkauft oder zurücklässt. gruebel.gif
Es gibt Berufe, in denen ich es wohl so empfinden würde, als müsste ich meine Seele verkaufen.
Wahrscheinlich wäre ich lieber P. als Le*chenwäscherin. Ich hatte schon immer ein großes Problem mit dem Tod. Müsste ich so einen Beruf ausüben, hätte ich wahrscheinlich Albträume und könnte mein Leben nicht mehr wie gewohnt führen. Ich hätte das Gefühl für Geld in Kauf genommen zu haben, dass meine Seele angeknackst, vielleicht gar nach und nach zerstört wird.
Anderen könnte das bei anderen Tätigkeiten so gehen.

Geschrieben von: dandelion am 03.Dec.2008 - 14:18

ich hätte das Gefühl gehabt, sogar als Rechtsanwältin meine Seele zu verkaufen. deshalb bin ich nun keine.

Das Problem bei P. stellt sich vor einem Hintergrund besonders:
Es gibt keine rechtlich verbindliche Ausbildung. Die meisten Menschen erfüllen also die formalen Bedingungen, diesen Beruf auszuüben. Trotzdem sind wohl nur wenige tatsächlich in der Lage dazu.
Und hier kommt das Problem: was sagt das Arbeitsamt? Ist P. ein Beruf wie alle anderen, haben Arbeitsuchende dann auch die Pflicht, die angebotenen Stellen anzunehmen?

Körperlich gesehen ist es schon einer der Berufe, die die körperliche Intimsphäre am meisten einschränken (um nicht von deren völliger Zerstörung zu sprechen).
Seelisch sieht das anders aus, das denke ich auch. Danke dtam. flowers.gif

@LG: das geht allerdings eine ganze Ecke weiter, hin zur "Selbstverwirklichung/-perfektion". Sicher, da kann auch P. einen Weg aufzeigen. Kommt halt drauf an, was man aus sich machen will (in jeglicher Marschrichtung und Intensität gesprochen).
ich finde schade, daß angenommen wird, nur Frauen würden diesem Druck gegenüberstehen. Bedauerlicherweise war es mal so, und man hat als Ausweg die Männer mit ins Boot geholt, statt die Frauen herauszuholen. Schade.

Ein Punkt, den ich in Joeys Beitrag mißverstanden sehe (und hoffe, nicht selbst mißzuverstehen), ist die Diskrepanz zwischen dem, was "Kunden" sich von P. versprechen, sich selbst vormachen, und dem, was P. zu leisten in der Lage ist:
Auf der Suche nach Nähe wird deren Hülle gefunden, auf der Suche nach Abenteuer ein "Handwerk". Sicherlich. Das ändert aber die Motive, die zu dem ganzen führen, nicht.
Man kann auch versuchen, mit einer Karotte eine Zwiebel zu schneiden. Der Umstand, daß es nicht funktionieren wird, hält nicht jede(n) vom Versuch ab.

Geschrieben von: McLeod am 03.Dec.2008 - 15:50

ZITAT(Joey @ 03.Dec.2008 - 12:42) *
Ich habe in meinen jungen Jahren im Bekanntenkreis einige Frauen kennen gelernt, die dieses Gewerbe einst ausgeführt haben und das mehr oder weniger freiwillig. Eines haben aber alle gemeinsam durchlebt: trotz des Geldes, das sie verdienten, haben sie Eines verloren - den Selbstwert. Alle kamen sich irgendwann wertlos vor, obwohl man für sie zahlte. Ihr Bild von Liebe und Beziehung, von Nähe und Berühren hat sich verschoben. Zurück blieben verschwommene Bilder in den Köpfen, Angst, sich auf eine echte Beziehung einzulassen, Misstrauen.


Hallo joey,

siehst Du - ähnlich erlebe ich derzeit einige Kreativ-Arbeiter/innen in meinem Umfeld. Nicht mit allen Konsequenzen, was Beziehungen angeht (wobei mangelnder Selbstwert sich sicherlich grundsätzlich auch ins sogenannte Privatleben zieht). Und ich glaube fast, das dieses Phänomen des Selbstwertverlustes mit Folgen im gesamten Leben letztlich alle berührt, die solche Entwicklungen in ihrem Berufsleben erfahren. Und das unabhängig davon, ob sie den Beruf einmal aus Passion und freiwillig begonnen haben. Ich habe die Vorstellung, dass wer sich ernstlich freiwillig prostituiert, sich gerade nicht hingibt, wie es in einer Liebesbeziehung geschieht oder geschehen kann. So wie sich ein Anzeigenmotiv auf Bestellung (von außen) von freier Kunst als Selbstausdruck unterscheiden wird. Auch wenn es mittlerweile Ausstellungen über Werbung gibt und umgekehrt Prostituierte freundschaftliche Beziehungen zu einigen Freier/inne/n führen mögen, unterscheiden sich Kunst und Kreativjob, Prostitution und Beziehung genau in diesem Punkt. Bestenfalls nur in diesem. Wichtig: ich spreche nicht von erzwungener Prostitution.

McLeod grüßt herzlich

Geschrieben von: mandelbäumchen am 03.Dec.2008 - 17:44

@McLeod (nur dieser Absatz)
Stellt sich mir die Frage, wie frei ist die freie Kunst wirklich (wenn sie sich nicht gerade vor dem Hintergrund einer Millionenerbschaft oder im Hobbykeller abspielt). Welche Künstlerin kann schon ihre Kundinnen handverlesen?


Ich verstehe mich als als Kunstschlampe, die sich zurzeit leider (noch?) für sehr wenig Geld, aber alles in allem doch sehr selbstbestimmt und meistens mit Herzblut, Leidenschaft und Hingabe schreibend prostituiert. Und mitunter ist die Abgrenzung zum Kreativ- oder Brotjob gar nicht so stark: auch Künstlerinnen nehmen Auftragsarbeiten an, auch für Kreativjobberinen kann die Arbeit Passion sein.
Aber dass zur Prostitution Hingabe gehört will ich damit überhaupt nicht sagen. Mich stören nur Überhöhungen, sei es von S*x, von bestimmten Berufen oder von bestimmten emotionalen, s*xuellen und politischen Orientierungen.
Wir müssen alle essen, wir wollen es warm und kuschlig haben (ich jedenfalls). Und wir müssen alle sterben. Und notfalls fressen wir Dreck. Und nein, ich bin nicht die Spur zynisch. Ich mag Menschen sehr und finde sie oft besser als ihren Ruf.

Und wenn manche Berufe das Selbstwertgefühl untergraben, liegt das am Beruf oder nicht vielleicht doch an der Geringschätzung, die ihm und der ihn Ausübenden entgegen gebracht wird? Aber ich sehe ein, jetzt, hier und heute ist der Unterschied vielleicht ja gar nicht von Bedeutung.
Ich bedanke mich trotzdem bei der Putzfrau, die mein Büro putzt, und freue mich, wenn meine Chefin mir Kaffee kocht.

Ansonsten sehe ich mich mal wieder sehr stark auf einer Wellennlänge mit dtam (Überraschung!) mit Abweichungen im Einzelnen, sonst wär's ja auch unheimlich. wink.gif

Einen neuen Aspekt würde ich gerne noch hinzufügen:
Wie steht ihr zur Prostitution oder S*xualassistenz für Menschen, die selbst nicht mehr in der Lage sind, sich selbst Befriedigung zu verschaffen? Da sind ja sicher auch Lesben darunter. Ist das für Euch etwas anderes als "herkömmliche" Prostitution. Ehrbarer vielleicht? Vergleichbar mit Betreuung und Pflege? Macht es einen Unterschied, wie stark der eigene Körper dabei eingesetzt wird, wie weit es nur "Handarbeit" ist?

Mandelbäumchen

Edit: Kenntlichmachen, wobei ich mich mich auf McLeod beziehe und vergessenes Wort eingefügt

Geschrieben von: Leila am 03.Dec.2008 - 18:27

ZITAT(mandelbäumchen @ 03.Dec.2008 - 17:44) *
Einen neuen Aspekt würde ich gerne noch hinzufügen:
Wie steht ihr zur Prostitution oder S*xualassistenz für Menschen, die selbst nicht mehr in der Lage sind, sich selbst Befriedigung zu verschaffen?

Dieser Aspekt hat ja auch eine Bezeichnung, wie ich gerade in Wikipedia lernen durfte: http://de.wikipedia.org/wiki/Surrogatpartner.
Etwas, über das ich mir noch nie Gedanken gemacht habe, aber - wie ich finde - eine gute und wichtige 'Therapie-Arbeit'
Darauf kam ich übrigens bei der Erklärungssuche nach 'Prostitution' in Wikipedia und dabei fiel mir auch der Begriff der http://de.wikipedia.org/wiki/Het%C3%A4re auf: Gefährtinnen für "Kunst, Kultur, Literatur und Philosophie" und Geschl*tsverkehr... eine durchaus überlegenswerte Kombination ;-)

Geschrieben von: LadyGodiva am 03.Dec.2008 - 19:53

Ich denke, "Berührerinnen" arbeiten lediglich in anderen Abhängigkeiten - ob allerdings die genitale (?) Sexualität um jeden Preis reanimiert werden muss, wenn es auch andere Wege gibt, die (nunmehr eingeschränkte) Körperlichkeit zu erfahren, liest sich vielleicht zynischer als es tatsächlich gedacht ist.
Und der Themenzusammenhang? Den find' ich sicher noch.

Geschrieben von: Grübler am 03.Dec.2008 - 20:38

hm.. das Thema ist interessant und die unterschiedlichen Sichtweisen, noch mehr.

Kleiner Einwurf, es gibt Menschen die gehen mit einem Menschen Essen, verbringen einen schönen Abend. Mensch A, der alles bezahlt hat, geht stillschweigend davon aus, mit Mensch B anschließend in die Kiste zu hüpfen. So seltsam es klingen mag. Wo ist der Unterschied? mit der P. ist es faierer, die o.g Variante ist sozialisierter? huh.gif
Ich persönlich finde das Verhalten mies und würde es nicht machen. (die Essen gehen Geschichte wink.gif ) Das mit der P. weiß ich schlicht nicht.

P. ist ein harter Beruf ja. Vielleicht hat es sich mittlerweile geändert, leichter geworden, er ist anerkannt. P. können "alleine" arbeiten. Aber hier wird darüber geredet, wie es
den Frauen geht. Ehrlich gesagt kann ich mich auch in meinem Beruf prostut. und behalte dabei die Klamotten an. Kann mich verbiegen, tue Dinge die ich nicht möchte. Weil ich das Geld brauche. Miete, Essen, Heizung will alles bezahlt werden. Bin ich nun eine P? je nach Sichtweise.. Aber ich habe es einfacher den Job zu wechseln. In meinem CV steht etwas anderes und ich muß nichts erklären. Vielleicht ist das für diese Frauen schwieriger. Keine Ahnung.

Was bewegt eine Frau dazu, diesen Beruf auszuüben? darüber wurden mehrere Bücher geschrieben. Es gibt keine Antwort, es gibt viele. Aber wer sind wir, dass wir über diese Frauen urteilen oder verurteilen können?

Geschrieben von: mandelbäumchen am 03.Dec.2008 - 21:12

ZITAT(LadyGodiva @ 03.Dec.2008 - 19:53) *
Ich denke, "Berührerinnen" arbeiten lediglich in anderen Abhängigkeiten - ob allerdings die genitale (?) Sexualität um jeden Preis reanimiert werden muss, wenn es auch andere Wege gibt, die (nunmehr eingeschränkte) Körperlichkeit zu erfahren, liest sich vielleicht zynischer als es tatsächlich gedacht ist.
Und der Themenzusammenhang? Den find' ich sicher noch.


Ich wollte das nicht auf genitale Sexualität beschränkt sehen. Die Möglichkeiten, überhaupt Berührung zu erleben sind mitunter sehr eingeschränkt, egal an welchen Körperstellen.

Beim Finden des Themenzusammenhangs kann ich dir auch nicht helfen. Für mich ist er klar und ergibt sich einfach aus einem völlig anderen Verständnis von Prostitution, als du es hat. Zur Erläuterung meines Verständnisses verweise ich einfach auf meine bisherigen Beiträge zum Thema, auch in anderen Threads. Einem weiteren Clinch erlaube ich mir hier einfach aus dem Weg zu gehen.

Mandelbäumchen

Geschrieben von: sonnenstrahl am 03.Dec.2008 - 22:30

ZITAT(mandelbäumchen @ 03.Dec.2008 - 17:44) *
Wie steht ihr zur Prostitution oder S*xualassistenz für Menschen, die selbst nicht mehr in der Lage sind, sich selbst Befriedigung zu verschaffen? Da sind ja sicher auch Lesben darunter. Ist das für Euch etwas anderes als "herkömmliche" Prostitution. Ehrbarer vielleicht? Vergleichbar mit Betreuung und Pflege? Macht es einen Unterschied, wie stark der eigene Körper dabei eingesetzt wird, wie weit es nur "Handarbeit" ist?

Mandelbäumchen


Habe ich bei meinem besten Freund, der ALS hatte, als unglaublich glücksbringend erlebt, und den freundlichen Dienstleister als enorm einfühlsam, um nicht zu sagen zärtlich und liebevoll - Ich hatte ihn bestellt, hereingelassen und sah im Nebenraum fern. Als der Mann nach gut bezahlten 1 1/2 Stunden wieder gegangen war, empfing mich mein Freund mit einem tiefen Strahlen, das noch wochenlang anhielt.

Ehrbarer, weil es Menschen dient, die selbst nicht mehr Hand/Duschkopf/Wasauchimmer anlegen können? Find ich nicht. Es gibt so viele Handicaps in unseren Köpfen, Seelen, Herzen. Bezahlte "S.xualassistenz" kann meiner Meinung nach ebenso eine heilsame Stufe auf dem Weg zur Selbstentfaltung sein, wie der Luxus einer Shiatsu-Session oder das Lesen eines guten Buches - ob dieser Weg nun nach der nächsten Abbiegung schon zum Tode führt, oder erst nach unzähligen Windungen, Irrungen und mitunter auch Höhenflügen, ändert für mich nichts an ihrer Wertigkeit.

Ob es einen Unterschied macht, ob nur die Hände oder mehr eigener Körper zum Einsatz kommen? Das kann, denke ich, nur die/der Dienstleistende selbst erspüren.
Ich vermute allerdings: Je mehr ein Mensch lernt, die eigenen Bedürfnisse wahr- und ernstzunehmen, und gut auf sich aufzupassen, um so weniger kommen bestimmte Berufe überhaupt noch in Frage. P. gehört mit großer Wahrscheinlichkeit in den meisten Fällen dazu, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrzahl der S.xarbeiterInnen ihr Gewerbe betreibt, ohne das Spüren und Fühlen weitgehend zu verdrängen oder wegzudröhnen, Teile von sich abzuspalten, sich für vermeintliche Schuld/Wertlosigkeit zu bestrafen, oder etwas für ihre Seele weit Schlimmeres aus ihrer Vergangenheit schematisch zu wiederholen. Ausnahmen mag es wohl geben.
Mich persönlich würde heutzutage "Handarbeit" - sollte ich innerhalb eines Zwanges noch die freie Wahl haben - sicherlich am wenigsten Überwindung kosten.

Geschrieben von: LadyGodiva am 04.Dec.2008 - 09:43

Wie gesagt - Berührerinnen "arbeiten" in anderen Abhängigkeiten - und vielleicht gibt's auch eine Menge anderseingeschränkter Menschen, denen eine Portion körperliche Zuwendung in aller Zärtlichkeit nicht schaden würde. Deren Problem eher eine mentale Spastik ist und die sich von erkaufter Zärtlichkeit eine Form von Lösung versprechen.
Jedoch setzt sich so Kreislauf aus Vermissen und Verfehlen fort. Je mehr ich Interaktion (nicht nur sexuell) zum Wirtschaftsfaktor mache, desto mehr veräußere ich meine eigene Freiheit, Weiblichkeit und Unbefangenheit darin - also eigentlich das, was mich liebens- und begehrenswert macht. Aber das obliegt dem... Geschmack der Einzelperson.
Wäre aber Prostitution nicht ein so geschlechtsdeterminiertes "Geschäft",... rolleyes.gif

Ich würde mich sehr vermutlich im gegebenen Fall einer guten Freundin körperlich-liebevoll und sinnlich zuwenden - wäre es ihr Wunsch und mein Bedürfnis, ihr eine unmittelbar erfahrbare Freude bereiten zu dürfen. Aber nicht gegen Geld oder zum Preis einer anderen Abhängigkeit, sondern, weil ich Frauen generell, und meine Freundinnen besonders liebe und gerade meine Freundinnen wissen, dass ihre Offenheit meinen unbedingten Respekt findet. Und worum sie mich bitten können. Und ich verrate niemanden, wenn ich dazu stehe, dass ich dergleichen schon einmal gemacht habe.

Geschrieben von: mandelbäumchen am 04.Dec.2008 - 11:19

Schön smile.gif

Nur hilft das denen nicht, die so eine Freundin wie dich nicht haben und deren Betreuerinnen oder Pflegerinnen hier an Grenzen stoßen.

Mir geht es gar nicht darum, "Prostitution" als Heilsbringer anzupreißen, als etwas was für uns alle als Anbieterinnen und Nachfragerinnen erstrebenswert ist. Ich möchte einfach nur der schlichten Tatsache Rechnung zu tragen, das wir in einem Wirtschaftssystem leben, in dem Interaktion in verschiedener Form Ware ist. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Ich möchte jedenfalls meine Kartoffeln nicht selbst ziehen und auch kein Wild schießen. Ich ziehe es vor, meine Seele zu verkaufen. Weil es meine Passion ist und weil ich mir Kartoffeln kaufen will.

Prostitution wäre für mich unter den entsprechenden Bedingungen einfach nur eine weitere Dienstleistung, die - wie so viele andere auch - nicht für alle geeignet ist, wahrscheinlich auch nicht für mich. Für dich ist sie offensichtlich untrennbar mit Frauenverachtung- und Untersdrückung verknüpft. Das ist sie jetzt auch noch. Wie so vieles, das ich deswegen trotzdem nicht aus der Welt haben will, weil es einen Wert "an sich" hat oder haben kann, wenn nicht für mich, dann für andere.

Für mich reicht es nicht aus, im stillen Kämmerlein frei und unbeschwert meiner Frauenliebe zu fröhnen. Sie ist mir sehr wichtig, aber es gibt wichtigeres. Mich zieht es hinaus in die Welt, eine Welt, die durchdrungen ist von Frauenverachtung, Frauenundrückung, Ungleichheit..., an der ich nichtsdestotrotz teilhaben möchte und der ich mich - endlich - zugehörig fühle. Ich wäre das Kind, das ich mit dem Bade ausschütten würde, setzte ich mich davon ab. Deshalb blicke ich etwas anders in die Welt als du. Und du blickst anders in die Welt als ich, und das ist auch okay so.
Aber mein Blick macht mich nicht weniger lesbisch, weniger feministisch oder unfreier als du es bist.

Geschrieben von: Mausi am 04.Dec.2008 - 14:05

Auch auf die Gefahr hin, etwas zu wiederholen, was hier schon genannt wurde.

Ich denke der Knackpunkt an den gesamten P.-Diskussionen hier im Forum ist eben die Sichtweise dessen, so wie Mandelbäumchen es im vorangegangenen Beitrag schon benannt hatte.
Für LG ist Prostitution vollkommen anders besetzt, als für sie.

Ich denke jede/r hat sein/ihr eigenes Bild über P. - danach richtet sich die Entscheidung.
Was die Seele verkaufen angeht - finde ich persönlich wahrlich schlimmer als den Körper.
Für mich käme, im Heute, beides nicht mehr in Frage. Früher hätte ich mich vielleicht darauf eingelassen, den Körper zu verkaufen - aber es wäre eben nur der Körper gewesen, nicht mehr und nicht weniger.


Viel davon hängt auch davon ab, was S* für den Einzelnen ist. Wirklicher S* hat für mich nichts mit Macht zu tun, das ist Gleichberechtigung - auch das Recht Nein zu sagen - auch in einem Job. Ich denke da sollte sich vielleicht jede drüber klar werden, was S* wirklich für einen selbst bedeutet, bevor man sich eine Meinung über P. bildet. - Kann der Zusammenhang deutlich gemacht werden von mir? -

Heute ist mein Körper für mich mehr als "nur" da. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Dienstleistung möglich ist, wenn man weiterhin trennen kann.
Mein Begriff von P. hat auch nichts mit Macht & Gewalt per Se zu tun.
Es ist eine Handlung (wobei bei P. unter Frauen die P. ja eher die Aktive wäre, oder wie würdet Ihr Euch das vorstellen? ) - nicht mehr und nicht weniger - für mich.
Es ist S* in weitestem Sinne - kein Gefühl, sondern "Triebbefriedigung" - und ich denke auch das ist (wie gesagt - ich rede hier von Freiwilligkeit!) ein Job, der mit Sicherheit Spaß bringen kann, wenn man es kann.

Vielleicht sollte man sich auch mal verdeutlichen, was bitte eben der Job einer P. beinhaltet (ja - ich rede hier wirklich nur aus der Theorie, wenn jmd. Beispiele aus der Praxis - sei es von sich selbst, sei es von Freundinnen/Bekannten nennen kann, lasse ich mich gerne belehren!). Es ist, denke ich, nicht "nur" der GV - es gibt ja soviele Arten von S* - die auch dort mit Sicherheit ausgespielt werden & in der Freiwilligkeit, kann jede P. ablehnen zu tun, was sie nicht möchte. Es wird, denke ich, immer jemand anders geben, der bedient was der Kunde gerne möchte - und das auch gerne.

Und nein - ich bin weder frauenfeindlich, noch Frauenunterdrückend - es ist für mich eher die Aufwertung der Selbstbestimmtheit, was bringt es denn, einen Job abzuurteilen? Einen Menschen zu verurteilen, weil sie/er diesen Beruf ausübt (was ist dann eigentlich mit den ganzen Callboys - *schuldigung* - ich weiß ist ein Frauenforum aber zu P. - das gehört aber in den anderen Thread - ist es denn bei denen ok?). Ich bin eine Frau - und möchte, dass Frauen sämtliche Rechte haben - auch das Recht sich einen Beruf auszusuchen - Freiwillig!

Was die Befriedigung von Personen angeht, die sie sich selbst eben nicht mehr geben können - es war mal vor Jahren eine Diskussion, dass Pflegekräfte eben Komapat. oder ähnlich (körperlich) eingeschränkten Pat. "Befriedigung" verschaffen sollen, ob es in den Job mit aufgenommen wird! Ich könnte es nicht, wäre es mit einem Male in mein Berufsfeld aufgenommen würde ich mir entweder eine andere Spate suchen oder den Job aufgeben - da hört dann die Freiwilligkeit auf.
Das ist ebenfalls P. des Körpers - auch wenn da die "vermeintlichen" Machtverhältnisse anders liegen - es ist egal. Es ist s. Handlung, diese gibt es - und wer P. verurteilt muss auch diese verurteilen, sonst ist es einfach nicht konsequent.

edit: Und ich könnte das auch nicht für "nur" Freundinnnen, mit denen ich keine partnerschaftliche Beziehung pflege - das wäre für mich auch ohne das Gefühl, sondern Triebbefriedigung. V.a. würde es mir, persönlich, da noch wesentlich ferner liegen als mit jmd. Fremden, einfach weil da die Grenzen von unpersönlichkeit & "nur" Körper zu "Hey - wir haben uns einander anders gezeit" verschwimmen würde, und die Freundschaft gefährdet wäre, weil weniger Anonym. (ich kanns nicht verdeutlichen)

Und nochmal - ich rede hier nur von der Freiwilligkeit! Alles andere ist für mich keine P. sondern Menschenhandel!

Mausi

Geschrieben von: mandelbäumchen am 04.Dec.2008 - 17:25

ZITAT(Mausi @ 04.Dec.2008 - 14:05) *
Was die Seele verkaufen angeht - finde ich persönlich wahrlich schlimmer als den Körper.


Ach, so schlimm ist das gar nicht. Ich tu's auch ganz freiwillig wink.gif

Geschrieben von: pantoffelheld am 05.Dec.2008 - 03:39

ich habe kürzlich mal -zwar in einem anderen kontext - gelesen, "das die würde des menschen an sich, sich aus dem mensch sein ergibt."
also ich verstehe dass so, dass wir menschen unsere würde haben, weil wir menschen sind und solange wir menschen sind auch nicht verlieren können.
... und da ist dann egal, ob wir uns prostituieren oder als beatmungsfall auf´ner intensivstation liegen.

manchmal glaube ich ja schon, dass man auch bei einem ons ein stück seiner seele verkauft und ich wage zu bezweifeln, ob die absprache mit einer lesbischen prostituierten da soviel unterschiedlicher ist.

mit den "handwerklichen" dingen, die getan werden, um anderen menschen erleichterung zu verschaffen ist es ja nicht immer einfach.

wenn ich z.b. an die altenpflegerinnen oder krankenschwestern denke, die andere menschen digital ausräumen* müssen oder an putzfrauen, die erbrochenes wegwischen.

aber jetzt s*******handreichungen?? ich meine, lesben wären dann ja meistens sowieso aussen vor, weil sich in pflegeheimen oder krankenhäusern ja nicht so häufig geoutet wird. man darf ja auch nicht vergessen, dass homosexualtät mit icd-nummer versehen ja auch immer noch als geistige/psychische erkrankung bewertet (who-skala) werden kann.
da käme es ja einem wirklichen akt gleich, z.b. zu sagen: 1. ich bin lesbisch. 2. ich hab´jetzt so s****** bedürfnisse, aber ich hab´jetzt gerade beide arme in gips, hallo, dass traut sich doch keine (verständlicherweise).
aber auf der anderen seite, ich denke mir, wenn man jetzt eine wirklich gute freundin besuchen geht, und die wäre in so einer sit., da kann man doch durchaus.... behilflich sein.


oder es gibt ja auch extreme fälle. man geht eine freundin besuchen und die hat gerade eine niederschmetternde diagnose bekommen, da kann man doch nur in den arm nehmen und festhalten, was soll man denn da mit worten ausrichten können??
und da kann es auch anders kommen. aber eigentlich doch nur, um das leben noch zu spüren
----------------------------------------
*digitales ausräumen
kot per hand aus dem darm "ausräumen", weil keine verdauung vorliegt, z.b. bei wirbelsäulenverletzungen oder bei älteren pat. bei denen ein "einlauf " zu kreislaufbelastend wäre.

Geschrieben von: Sandra Wöhe am 05.Dec.2008 - 08:58

Drei lesbische Prostituierte -auch für Frauen- sind in meinem Freundinnenkreis und besetzen einen Platz in meinem Herzen. Davon sind zwei an AIDS gestorben und eine davon war meine erste lesbische Gefährtin. Meine erste grosse Liebe.

Geschrieben von: MrsM am 05.Dec.2008 - 09:53

ZITAT(pantoffelheld @ 05.Dec.2008 - 03:39) *
ich habe kürzlich mal -zwar in einem anderen kontext - gelesen, "das die würde des menschen an sich, sich aus dem mensch sein ergibt."
also ich verstehe dass so, dass wir menschen unsere würde haben, weil wir menschen sind und solange wir menschen sind auch nicht verlieren können.
... und da ist dann egal, ob wir uns prostituieren oder als beatmungsfall auf´ner intensivstation liegen.


Ich habe zwar nicht wirklich eine Idee, was das so wirklich mit dem Eröffnungs-Thread zu tun hat aber.....und
da geht mir grad 'der Kragen auf'..... Du hast noch nie auf der Intensivstation gelegen, oder????? was.gif

Geschrieben von: mandelbäumchen am 05.Dec.2008 - 10:25

ZITAT(MrsM @ 05.Dec.2008 - 09:53) *
ZITAT(pantoffelheld @ 05.Dec.2008 - 03:39) *
ich habe kürzlich mal -zwar in einem anderen kontext - gelesen, "das die würde des menschen an sich, sich aus dem mensch sein ergibt."
also ich verstehe dass so, dass wir menschen unsere würde haben, weil wir menschen sind und solange wir menschen sind auch nicht verlieren können.
... und da ist dann egal, ob wir uns prostituieren oder als beatmungsfall auf´ner intensivstation liegen.


Ich habe zwar nicht wirklich eine Idee, was das so wirklich mit dem Eröffnungs-Thread zu tun hat aber.....und
da geht mir grad 'der Kragen auf'..... Du hast noch nie auf der Intensivstation gelegen, oder????? was.gif


Warum platzt dir der Kragen? Ich sehe das genau so: Ein Mensch kann seine Menschenwürde niemals verlieren. Daraus ergibt sich für mich das Recht auf und die Pflicht zur menschenwürdigen Behandlung, egal, in welcher Situation sich ein Mensch befindet und egal was er/sie getan hat.
Ob diese menschenwürdige Behandlung nun stattfindet oder nicht ist eine andere Frage.
Diese Haltung ist für mich u.a. die Basis für meine absolute Gegnerschaft zur Todesstrafe und meine Anhängerschaft zur Hospizbewegung.
Vielfach nehmen sich Menschen heraus, andere menschenunwürdig zu behandeln, eben weil sie ihnen diese Würde absprechen (Beispiel, das zum Thema passt: Vergewaltigung von Prostituierten als legitim ansehen).

@pantoffelheld
Warum verkauft man bei einem ONS ein Stück seiner Seele?

Was das Seele verkaufen angeht, da sprechen wir glaube ich, von verschiedenen Dingen. Ich weiß (so ungefähr), was gemeinhin darunter verstanden wird, und meine Verwendung hier ist ein wenig provokant.
Ich verwende es hier im Sinne von sich in einer professionellen Situation als Person einbringen. Bis zu einem gewissen Grad geschieht dies in fast jedem Beruf, aber in manchen eben viel mehr als in anderen. Da ich u.a. in so einem Beruf arbeite, in dem ich unheimlich viel von mir preisgebe (laut Wikipedia kommt Prostitution von lateinisch pro-stituere aus pro und statuere – nach vorn stellen, zur Schau stellen, preisgeben) - ohne dass das unbedingt nach außen hin sichtbar sein muss - beschäftige ich mich auch immer wieder damit. Ich sehe es aber nicht als etwas, was mir schadet oder was ich verwerflich finde. Ich leide auch nicht darunter.

Aber ich habe jetzt leider nicht die Zeit näher darauf einzugehen. Und es führt auch wohl zu weit vom Thema weg.

Mandelbäumchen

Geschrieben von: MrsM am 05.Dec.2008 - 10:38

Warum mir der Kragen platzt?
Weil ich bei der Äusserung leider nur interpretieren kann, das sie noch auf keiner Intensivstation gelegen hat.... und da gehts nicht um menschen'würdiges' behandeln, sondern um das ganz eigene gefühl.... wo meine würde ist und bleibt, die ich dafür halte und nicht wie ich behandelt werde

Und das 'einfach' nur so dahin schreiben.... da geht mir der Kragen auf....
Ich hoffe, ich konnte mich ein wenig verständlich ausdrücken unsure.gif

Geschrieben von: Lucia Brown am 05.Dec.2008 - 10:44

Ich kann in der Abstimmung keine anderen Abstimmungen sehen. Ich hatte bereits abgestimmt, doch es wird nicht mehr angzeigt.

Geschrieben von: mandelbäumchen am 05.Dec.2008 - 10:57

ZITAT(MrsM @ 05.Dec.2008 - 10:38) *
Warum mir der Kragen platzt?
Weil ich bei der Äusserung leider nur interpretieren kann, das sie noch auf keiner Intensivstation gelegen hat.... und da gehts nicht um menschen'würdiges' behandeln, sondern um das ganz eigene gefühl.... wo meine würde ist und bleibt, die ich dafür halte und nicht wie ich behandelt werde

Und das 'einfach' nur so dahin schreiben.... da geht mir der Kragen auf....
Ich hoffe, ich konnte mich ein wenig verständlich ausdrücken unsure.gif


Ich habe keinen Zweifel, dass es Erfahrungen gibt, in denen das Gefühl für die eigene Würde erschüttert wird oder gar verloren geht. Und wenn ich auch noch nie auf der Intensivstation lag, so gab es doch Momente in meinem Leben, wo ich es auch so empfunden habe.

Dennoch lese ich aus Pantoffelhelds Zeilen nichts leichtfertig Dahingeschriebenes. Sie beschreibt eine Haltung (ob sie sie selbst einnimmt, sagt sie ja gar nicht mal), die ich auch habe und die ich - aus oben bereits genannten Gründen - auch für grundlegend halte, denn ohne kommen wir in Teufels Küche. Nicht umsonst ist sie in Artikel 1 unseres Grundgesetzes verankert (siehe Mausis Signatur).

Mandelbäumchen


Edit: kleine Ergänzung

Geschrieben von: Mausi am 05.Dec.2008 - 11:00

ZITAT(Lucia Brown @ 05.Dec.2008 - 10:44) *
Ich kann in der Abstimmung keine anderen Abstimmung sehen. Ich hatte bereits abgestimmt, doch es wird nicht mehr angzeigt.

*musste eben erstmial nachschauen, was Du gemeint hast* - habs aber verstanden jetzt!

Die ganzen Umfrageergebnisse sind weg - *judschini pfeif.gif - hattest Du Hunger* - & die Leute, die schon abgestimmt haben, können nicht mehr neu abstimmen.

Gibts da irgendwie ne Stimmenbegrenzung? *wunder*

P.s.: Was ich mit Seele verkaufen meinte @mandelbäumchen - ich denke Du weißt was ich meinte wink.gif - nein aber sowas wie Jurist - in meinem Job was machen müssen, hinter dem ich nicht stehen kann, wo ich meine Werte aufgeben müsste (und die nun nicht auf körperlichkeit bezogen!) - das könnte ich nicht.
Sämtlichen künstlerischen Berufe haben für mich nichts mit Seele verkaufen zu tun, man immernoch entscheiden kann, was man davon verkauft & preis gibt wink.gif

Geschrieben von: MrsM am 05.Dec.2008 - 11:06

Ok, über die 'Haltung' brauchen wir uns, glaube ich, hier nicht unterhalten. das sehen wir wohl ähnlich...

dennoch, und das ist lediglich meine meinung, sehe ich bei pantoffelheldin's geschriebenem keinen wirklichen zusammenhang zur umfrage und empfinde es als doch ein wenig leichtfertig dahingeschriebenes..

lediglich meine meinung... flowers.gif

Geschrieben von: Mausi am 05.Dec.2008 - 13:09

ZITAT(Sandra Wöhe @ 05.Dec.2008 - 08:58) *
Drei lesbische Prostituierte -auch für Frauen- sind in meinem Freundinnenkreis und besetzen einen Platz in meinem Herzen. Davon sind zwei an AIDS gestorben und eine davon war meine erste lesbische Gefährtin. Meine erste grosse Liebe.

Haben sie Dir mal erzählt, wie sie es empfanden oder empfinden?
Wie ging es Dir damit, dass Deine 1. große Liebe P. war?

Hoffe, es ist ok, wenn ich frage? - falls Du nicht antworten willst - ignorier es einfach!

Liebe Grüsse
Mausi

Geschrieben von: neelia am 05.Dec.2008 - 13:12

So, nachdem ich fleißig mitgelesen habe mische ich mich auch mal ein smile.gif

1: Ich verstehe nicht, warum es schlimm ist, dass Pantoffelheld so viele Umfragen eröffnet. Das kann uns doch egal sein. Immer muss alles so kritisch gesehen werden. Vielleicht hat sie einfach viele Fragen. Also wen es stört muss ja nicht drauf antworten, gell?! wink.gif

So, jetzt zum Thema: Mir persönlich ist P. von und für Lesben egal. Ich würde es nie selbst in Anspruch nehmen, weil ich zu geizig bin und auch so S*x haben kann. Praktizieren würde ich es nicht, weil ich dafür keine Zeit habe und es auch mal Tage gibt an denen ich mit Jogginghose und Schlabbershirt rumlaufen will. Also aus rein bequemlichen Gründen. Ach ja, ein weiterer Grund ist, dass ich eine Freundin habe (puh, fast hätte ich dich vergessen, Schatz tongue.gif )

Zum Punkt Seele verkaufen: Der Mensch hat keine Seele, also kann sie auch nicht verkauft werden wink.gif (Ich weiß, dass das eher metaphorisch gemeint war...)

Zum Punkt Menschenhandel: Natürlich gibt es viele Dinge im Geschäft der Prostitution die für uns moralisch und auch gesetzlich verwerflich sind. Das gibt es jedoch in jedem Geschäft. Prostitution wird aber von Anfang an mit etwas Schlechtem assoziiert und daher kommt es uns so vor, als würden Dinge wie Menschenhandel gerade häufig bei Prostitution vorkommen. Ich glaube, dass es nicht stimmt. Es wird nur im Zusammenhang mit P. oft publik gemacht. Wenn wir das ständig in den Nachrichten hören muss ja was hängen bleiben. Das ist genauso mit den vergewaltigten Kindern. Immer wenn ein neuer Fall passiert, werden alle Fälle von vor 10 Jahren wieder auf erlebt und so kommt es uns vor als würde jeden Tag ein Kind verschleppt werden.
Zurück zum Thema: Menschenhandel passiert fast überall aber würde es in jedem Geschäft publik werden, wüssten wir bald nicht mehr wo wir überhaupt sicher sein können und wo nicht.
So denke ich einfach mal. Kann auch sein, dass ich es zu einfach oder einseitig sehe aber das wird mir sicherlich mitgeteilt wink.gif

Geschrieben von: Mausi am 05.Dec.2008 - 13:17

ZITAT(neelia @ 05.Dec.2008 - 13:12) *
Das ist genauso mit den vergewaltigten Kindern. Immer wenn ein neuer Fall passiert, werden alle Fälle von vor 10 Jahren wieder auf erlebt und so kommt es uns vor als würde jeden Tag ein Kind verschleppt werden.


Entschuldige, aber DAS würde ich nicht in1 Topf werfen! Die Dunkelziffer bei Sexualverbrechen v.a. bei Kindern ist horrent - und nur deswegen noch "offen" niedrig angesetzt, weil viele es nicht anzeigen!

Wenn jede Familie D, in der Verbrechen an Kindern verübt werden, es öffentlich machen würde (die Kinder sich trauen würden oder es ihnen bewusst wäre) - wäre es mit Sicherheit nicht nur 1 Kind pro Tag, das derbe leidet oder eben vergew* wird!
Das zu vergleichen ist absoluter Nonsens!

Mausi

Geschrieben von: neelia am 05.Dec.2008 - 13:23

Natürlich ist die Dunkelziffer viel höher. Hier beziehst du dich aber auf das, was in Deutschlands Familien zu Hause passiert. Ich beziehe mich auf Fälle wie: Kind wird auf dem Weg zur Schule aufgegriffen...

Geschrieben von: Mausi am 05.Dec.2008 - 13:31

ZITAT(neelia @ 05.Dec.2008 - 13:23) *
Natürlich ist die Dunkelziffer viel höher. Hier beziehst du dich aber auf das, was in Deutschlands Familien zu Hause passiert. Ich beziehe mich auf Fälle wie: Kind wird auf dem Weg zur Schule aufgegriffen...

Ich denke auch da ist die Dunkelziffer viel höher!
Das eignet sich nicht zum Vergleich - Kinder(!) - da ist noch nicht mal mehr an eine Spur der Freiwilligkeit zu denken!

Mag sein, dass andere diesen Vergleich machbar finden - für mich ist er mehr als unmöglich/ nicht möglich - und daher verwehre ich mich dagegen vehement!

Geschrieben von: Lucia Brown am 05.Dec.2008 - 19:19

Hier ein paar nützliche Informationen:

http://www.frauengesundheit-nuernberg.de/p_kassandra.htm



Geschrieben von: Lucia Brown am 05.Dec.2008 - 19:24

Hallo liebe Admins! Warum sind denn hier die Abstimmungszahlen verschwunden?

Geschrieben von: Sandra Wöhe am 05.Dec.2008 - 19:26

ZITAT(Mausi @ 05.Dec.2008 - 13:09) *
Haben sie Dir mal erzählt, wie sie es empfanden oder empfinden?

Wir waren sehr, sehr, sehr jung. Und andere Themen begleiteten unser Leben.

ZITAT(Mausi @ 05.Dec.2008 - 13:09) *
Wie ging es Dir damit, dass Deine 1. große Liebe P. war?

Ich war einfach in sie verliebt, liebte sie heiss, begehrte sie leidenschaftlich. Alles war so neu, so spannend -und zu der Zeit übte ich mich in Toleranz und überprüfte mein Wertesystem. Und das war ziemlich Durcheinander geraten.

Wenn du mehr wissen willst, liebe Mausi, dann schreibe mir bitte eine PM.

Sandra

Geschrieben von: pantoffelheld am 05.Dec.2008 - 22:25

ZITAT(MrsM @ 05.Dec.2008 - 09:53) *
ZITAT(pantoffelheld @ 05.Dec.2008 - 03:39) *
ich habe kürzlich mal -zwar in einem anderen kontext - gelesen, "das die würde des menschen an sich, sich aus dem mensch sein ergibt."
also ich verstehe dass so, dass wir menschen unsere würde haben, weil wir menschen sind und solange wir menschen sind auch nicht verlieren können.
... und da ist dann egal, ob wir uns prostituieren oder als beatmungsfall auf´ner intensivstation liegen.


Ich habe zwar nicht wirklich eine Idee, was das so wirklich mit dem Eröffnungs-Thread zu tun hat aber.....und
da geht mir grad 'der Kragen auf'..... Du hast noch nie auf der Intensivstation gelegen, oder????? was.gif


@MrsM:
ich kenne die situation auf intensivstationen, in pflegeheimen, in hozpizen, auf palliativstationen und in anderen grenzbereichen menschlichen seins und auch sterbens sehr genau und ja ich unterschreibe jederzeit den satz :
"das die würde des menschen an sich, sich aus dem mensch sein ergibt."

und ich verstehe, das nach wievor so, dass wir solnge wir menschen sind unserer würde nicht verlieren können.

ja, aber wir können trotzdem unwürdig behandelt werden oder uns entwürdigt fühlen.

was ich aber nicht verstehe ist, warum man jetzt auf einer intensivstation gelegen haben muss (deine argumentation) um sich sicher zu sein, dass man seine würde als mensch nicht verlieren kann und auch in dieser extremsituation behalten kann???

bei so einer argumentation wie deiner muss ich immer aufpassen, dass ich nicht flapsig sage, und um beurteilen zu können, dass ein huhn "glücklich" ist muss man ein huhn sein?


Geschrieben von: Masi am 06.Dec.2008 - 00:38

ZITAT(Lucia Brown @ 05.Dec.2008 - 10:44) *
Ich kann in der Abstimmung keine anderen Abstimmungen sehen. Ich hatte bereits abgestimmt, doch es wird nicht mehr angzeigt.

judschini! mecker.gif
das liegt daran, dass pantoffelheld gestern morgen die tippfehler in der umfrage editiert hat. dabei hat judschini - ganz wie mausi vermutete - genüßlich die bisherigen klicks verspeisst. *grummel* und zweimal abstimmen geht leider nicht. es empfiehlt sich also, tipperlis zeitnah zur eröffnung einer umfrage zu eliminieren. wieder was gelernt. wink.gif

Geschrieben von: pantoffelheld am 06.Dec.2008 - 01:04

das tut mir leid, dass ducrh das nachträgliche editieren die umfrage verloren gegeangen ist. dabvei hatte ich mich eigentlich gefreut, dass ich es geschafft habe, das herz gegen ein fragezeichen auszutauschen. na ja, es ging vielleicht doch zu einfach.

wer ist den judschini???

Geschrieben von: pantoffelheld am 06.Dec.2008 - 01:47

nicht aufregen, aber da durch das nachträgliche editieren die umfrage eh´nicht mehr richtig funktionierte, habe ich sie jetzt mal ganz entfernt. die ergebnisse waren auch vorher schon weg.
die umfrage an sich war sowieso nur so spielerei, fargen aufstellen, sie diente weder einer studie noch sonstwie statischen zwecken.

aber allen, die sich beteiligt haben, trotzdem vielen dank.

ich hoffe, es besteht konsens darüber, dass der diskussionsthread auch ohne umfrage für sich spricht.

Geschrieben von: -Agnetha- am 06.Dec.2008 - 13:13

ZITAT(neelia @ 05.Dec.2008 - 13:12) *
Zum Punkt Seele verkaufen: Der Mensch hat keine Seele, also kann sie auch nicht verkauft werden wink.gif (Ich weiß, dass das eher metaphorisch gemeint war...)


Nun ja, ob es eine Seele gibt ist wahrscheinlich Glaubensfrage.
Unbestritten ist aber doch, dass der Mensch eine Psyche hat. Und dass schlechte Erlebnisse unser Leben und selbst die körperliche Gesundheit sehr beeinflussen können.

Geschrieben von: robin am 06.Dec.2008 - 13:35

ZITAT(pantoffelheld @ 06.Dec.2008 - 01:04) *
das tut mir leid, dass ducrh das nachträgliche editieren die umfrage verloren gegeangen ist. dabvei hatte ich mich eigentlich gefreut, dass ich es geschafft habe, das herz gegen ein fragezeichen auszutauschen. na ja, es ging vielleicht doch zu einfach.

wer ist den judschini???



Judschini ist ein admin-'bug' ähm, käferin, die die bösen bösen forums-bugs bekämpft [eine art 'WIB' (woman in bunt)] ... und manchmal verpennt! biggrin.gif

Geschrieben von: judschini am 06.Dec.2008 - 20:42

ZITAT(pantoffelheld @ 06.Dec.2008 - 01:04) *
wer ist den judschini???

ZITAT(robin @ 06.Dec.2008 - 13:35) *
Judschini ist ein admin-'bug' ähm, käferin, die die bösen bösen forums-bugs bekämpft [eine art 'WIB' (woman in bunt)] ... und manchmal verpennt! biggrin.gif

liebe robin, du verwechselst da was gaaaanz gewaltig! mecker.gif ich jag doch keine süssen kleinen bugs no.gif und admin bin ich auch keine.
guck dir mal meine http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?act=Help&CODE=01&HID=32 an.

Geschrieben von: robin am 06.Dec.2008 - 22:12

ZITAT(judschini @ 06.Dec.2008 - 20:42) *
ZITAT(pantoffelheld @ 06.Dec.2008 - 01:04) *
wer ist den judschini???

ZITAT(robin @ 06.Dec.2008 - 13:35) *
Judschini ist ein admin-'bug' ähm, käferin, die die bösen bösen forums-bugs bekämpft [eine art 'WIB' (woman in bunt)] ... und manchmal verpennt! biggrin.gif

liebe robin, du verwechselst da was gaaaanz gewaltig! mecker.gif ich jag doch keine süssen kleinen bugs no.gif und admin bin ich auch keine.
guck dir mal meine http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?act=Help&CODE=01&HID=32 an.




Jaja, tschuldigung, ich wollte dich nicht beleidigen... roetel.gif

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