Hallo ihr Lieben,
ich weiß nicht, ob das Thema hier richtig ist, ansonsten liebe Strösen, verschiebt es bitte
Ein Bekannter von mir hat sich neulich auf dem großen blauen Socialnetwork über die sogenannten "Wirtschatsflüchtlinge" ausgelassen. Ich habe eine Diskussion mit ihm angefangen, weil ich das, was er dazu geschrieben hatte, nicht so stehen lassen konnte und wollte. Vor allem auch deshalb nicht, weil er rechtspopulistische Internetseiten zitierte und diese als Wahrheiten darstellte. Letztendlich kann ich sagen, dass mit ihm und mir, zwei Welten aufeinander geprallt sind.
Daher einfach mal meine Frage an euch. Was haltet ihr von diesem Thema. Ist es für euch in Ordnung, dass z.Z. viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen, oder seht ihr das skeptisch. Und vor allem, was haltet ihr von dieser Kategorisierung der Flüchtlinge in Kriegs- und Wirtschaftsflüchtende?
Ich bin gespannt, was ihr von all dem haltet.
Ich glaube, Probleme entstehen, wenn sich Nicht-Asyl-berechtigte unter die Flüchtlinge mischen und sie, verfassungsgemäß, abgewiesen und letztendlich, auch gesetzeskonform, in ihre sicheren Herkunftsländer abgeschoben werden.
Asylrecht ist in unserem Grundgesetz verankert und Ausländern vorbehalten, die in ihrer Heimat bedroht und/oder verfolgt werden.
Wir haben kein klares Einwanderungsgesetz. Demzufolge finde ich es richtig zwischen Asylanten und Einwanderer zu unterscheiden.
Die einen haben einen gesetzlichen Anspruch aufgenommen zu werden, die anderen nicht.
In vielen Teilen der Erde gibt es strenge Vorgaben um in dieses Land Einwänden zu dürfen. Dazu zählt z.B. ein bestehender Arbeitsvertrag, Eigenkapital, Bürgen etc. und niemand regt sich deswegen auf. Es wird halt akzeptiert.
Klar, wenn ich in meinem Wunschland keinen Job und kein Geld habe, was soll ich da, bzw. warum sollen die mich aufnehmen sollen?
Ohne Job, Wohnung und Geld kann ich auch bleiben wo ich gerade bin, solange mich niemand verfolgt und ich nicht von Krieg bedroht bin, oder?
Liebe Schräubchen,
ich verstehe dein Bedürfnis, so etwas nicht einfach so stehen zu lassen. Das kann ich auch in den wenigsten Fällen, das ist einfach zu menschenverachtend.
Die Kategorisierung, die du gerade aufmachst, geht noch etwas weiter. Man unterscheidet zwischen den Flüchtlingen im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention (politische Verfolgung), de-facto-Flüchtlingen, die humanitären Schutz genießen (sollten), also denen, die vor (Bürger)Kriegen oder Ähnlichem fliehen (selbst diese Menschen sind keine Flüchtlinge im Sinne der GFK!), na ja, und es gibt noch "den Rest".
Die Menschen, die so argumentieren, die sich anmaßen, zu entscheiden, wer ein Recht auf Schutz hat und wer nicht, nur weil sie das Glück haben, in einem nicht ganz so unsicheren Land geboren zu sein und leben zu dürfen, lehnen die Menschenrechte ab. Entweder alle haben Rechte oder niemand. Es gibt kein Recht auf Bessergeborensein. Es heißt Menschenrechte, nicht Altdeutschenrechte.
Sollen sie doch woanders einfach verhungern, erfrieren, an Gewalt oder heilbaren Krankheiten sterben, oder was?
Es gibt nicht nur politische Menschenrechte. Es gibt soziale Rechte, auf Wohnung, Nahrung, Gesundheitsversorgung etc. Wenn ein Staat diese Rechte verletzt, ist es ein gutes Recht einer jeder Person, aus diesem Staat zu fliehen. Wer keine Wohnung hat, ist nicht sicher. Und es gibt keine sicheren Herkunftsstaaten, da es in jedem Staat Menschenrechtsverletzungen gibt. Das Konzept gehört in die Mülltonne. Es gibt nur mehr oder weniger unsichere Staaten. Menschen verhungern oder erfrieren lassen in einer Welt, wo es genügend Essen und Wohnraum gibt, ist nichts Anderes als politische Verfolgung.
Ja, es gibt Wirtschaftsflüchtlinge. Gerard Depardieu, der Frankreich verlassen hat, um Steuern zu sparen, ist einer. Nur werden nicht diese Menschen so genannt, sondern andere, die einfach nur versuchen, sich selbst und ihre Nächsten am Leben zu erhalten.
Genau dieselbe Argumentation wurde übrigens in den 30er Jahren in der Schweiz verbreitet, um die Grenzen dichtzumachen und keine jüdischen Flüchtlinge aus dem Nazi-Deutschland mehr ins Land zu lassen. Wo die vermeitlichen "Wirtschaftsflüchtlinge" dann endeten, wissen wir, denke ich, alle. Eine Schande gerade für dieses Land, dass solche "Argumentations"muster wieder in Mode sind.
Warum können nicht alle Menschen, die gerade "Wirtschaftsflüchtling" sagen, nicht eine ganz einfache Denkleistung erbringen, einfach mal überlegen, aus welchen Gründen sie sich doch vorstellen könnten, ihre ganzen Sachen in drei Taschen zu packen und Hals über Kopf in ein weit entferntes Land aufzubrechen, dessen Sprache sie vielleicht nicht sprechen, ohne Visum, auf unsicheren Wegen, um dort dann so empfangen zu werden? Also z.T. jahrelang in einer Sammelunterkunft dahinvegetieren, ohne Privatsphäre, ohne Arbeits- oder Ausbildungsgenehmigung, von Behörden erniedrigt und von den Nachbarn angepöbelt werden, jeden Tag Angst haben müssen, dass die Polizei die Tür einschlägt und dich und deine Kinder in Handschellen abführt und in ein Flugzeug "nach Hause" packt. Sieht so eine freiwillige Einwanderung aus? Etwas, was sich Menschen wünschen würden, wenn sie denn eine Wahl hätten?
Das Asylsystem ist der schwierigste, unwürdigste, unsicherste Einwanderungsweg überhaupt. Alle, die es sich leisten können, nutzen andere Wege.
Eine Flucht ist keine Urlaubsreise. Niemand tut sich so etwas an ohne einen guten Grund. Es leuchtet nur vielen Menschen wohl nicht ein, weil sie sich gar nicht die Mühe machen, überhaupt mal darüber nachzudenken.
Das ist meine Überzeugung, und ich lebe sie, artikuliere sie und kämpfe für sie und werde das auch weiterhin tun.
Liebe Grüße
so what
PS: Ich bitte alle Teilnehmerinnen sehr darum, auf die Bezeichnung "Asylant" zu verzichten. Es ist ein Schimpfwort, das von extremen Rechten extra eingeführt wurde, um Geflüchtete abzuwerten, und es verletzt mich und andere Menschen sehr, es als quasi-neutralen Begriff zu hören oder zu lesen.
Dass das Wort "Asylant" abwertend aufgenommen werden kann, war mir nicht bewusst.
Ich bin mir sicher, diesen Begriff schon in der "Tagesschau" gehört zu haben.
Wollten sie Menschen mit dieser Bezeichnung tatsächlich herabwürdigen?
Ich verwende gerne eine andere Bezeichnung
Ein interessantes und vermutlich noch für lange Zeit ziemlich kontroverses Thema.
Ich habe in meinem Nebenjob, den ich mittlerweile seit knapp 17 Jahren machen, vor allem in den letzten Monaten jede Woche
mit hunderten von Flüchtlingen zu tun. Ein paar Gedanken dazu:
- Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass vermutlich niemand sein Heimatland verlassen würde, wenn er nicht einen guten Grund hat.
Sich auf eine - teils monatelange - Odyssee mit ungewissem Ausgang zu wagen, ist nichts, was einem mal so nebenbei einfällt.
- Ist es korrekt, einen Unterschied zwischen den Flüchtlingen zu machen? Strenggenommen nein, denn, wie So What sagte, hat
jeder (im Idealfall) das Recht (zumindest theoretisch) seine Grundbedürfnisse befriedigen zu dürfen.
Aber: Das ist, wie gesagt, das Ideal. Die Realität sind allerdings anders aus.
Es ist nun einmal so, dass sich diese gigantische Flüchtlingswelle schon vor Jahren abgezeichnet hat. Man musste nur regelmäßig einen
Blick in die entsprechenden Länder werfen, um sich denken zu können, dass dies früher oder später passieren würde.
Nur war und ist es Gang und Gäbe, nur dann zu handeln, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Und seien wir mal ehrlich:
Es wäre doch ein Aufschrei der Entrüstung durch Deutschland gegangen, wenn irgendein Politiker vor zehn Jahren gesagt hätte, wir
müssten zig Millionen für eine Situation bereitstellen, die noch gar nicht eingetreten ist.
Jedes Land, nicht nur Deutschland, hat beschränkte Kapazitäten - und wir machen uns etwas vor, wenn wir glauben, wir könnten
Millionen von Menschen aufnehmen. Das ist - auch wenn der Vergleich ein bisschen hinkt - ähnlich wie bei den Leuten, die aus Mitleid
Straßenhunde in Massen in ihre Zwei-Zimmer-Wohnung packen, wo diese Tiere vielleicht in der Wärme sind, aber dafür unter entsetz-
lichen Bedingungen dahinvegetieren müssen.
Wir nehmen also die Flüchtlinge mit offenen Armen auf ... Und dann? Ich kenne einige der Flüchtlingsunterkünfte und ich würde es
dort nicht einmal eine Nacht aushalten. Für die meisten ist das ein ziemlicher Schock, wenn sie sehen, wie sich die Realität in
Deutschland zu ihrer Vorstellung verhält, die sie bisher von dem Land hatten.
- Es geht nicht nur darum, Menschen aufzunehmen. Man muss auch wissen, warum sie hier sind, was sie planen, ob sie wieder in
ihre Heimat zurückwollen usw. Außerdem sind gerade diejenigen, die aus Kriegsgebieten kommen, zum Teil schwer traumatisiert
und müssten eigentlich in Behandlung. Es gibt Kinder und Jugendliche, die jede Nacht schreiend aufwachen, weil sie im Traum
wieder und wieder das erleben müssen, was in ihrem Dorf, ihrer Stadt geschehen ist.
Es reicht nicht zu sagen "Herzlich Willkommen" und Blümchenplakate hochzuhalten. Diese Menschen sind keine Straßenhunde, die
schon dankbar sind, wenn sie ein bisschen Futter bekommen. Sie brauchen sehr viel mehr und das kann man ihnen, soweit ich das
bisher mitbekommen habe, nicht geben - zumindest nicht unter den bisherigen Bedingungen.
- Es gibt viele Hilfsorganisationen, aber die sind in der Regel darauf spezialisiert, die Leute mit mehr oder weniger passendem Essen
zu versorgen (viele haben übrigens immer noch nicht begriffen, dass Muslime nun einmal kein Schweinefleisch essen) und sie an
irgendwelche Einrichtungen weiterzureichen. Das genügt aber nicht.
Soweit ich das sehe, fehlt es vor allem an kulturellem Verständnis. Viele Leute würden nicht einmal das Land auf der Karte finden,
aus dem die Flüchtlinge kommen. Und mit den jeweiligen Sitten, Gebräuchen usw., von der Sprache ganz zu schweigen, kennt
sich ebenfalls kaum einer aus.
Auch wenn es uns nicht gefällt: Wenn wir in Europa dieses Geschichte auch nur ansatzweise in den Griff bekommen wollen, müssen
wir sehr viel tiefer in die ganze Sache eintauchen, als uns lieb ist. Aber letztlich bleibt uns keine andere Wahl, denn wir stecken
bereits mittendrin und die Probleme beispielsweise der Länder des Nahen Ostens sind nun einmal auch unsere - egal, ob uns das
jetzt in den Kram passt oder nicht.
Und ohne diese ganz spezielle Thema vertiefen zu wollen: Wir in Europa wären sehr gut beraten, möglichst schnell eine Lösung,
vor allem für letztgenannte Probleme zu finden, bevor es andere tun und möglicherweise entweder die Ängst und die Frustration
der Flüchtlinge oder die der "besorgten Bürger" für ihre Zwecke missbrauchen.
- Zu Wirtschaftsflüchtlingen: Gérard Depardieu überhaupt in diesem Zusammenhang zu nennen, halte ich für ziemlich unpassend.
Es ist doch ein großer Unterschied, zwischen jemandem, der sein Land verlässt, weil er keine Arbeit findet und seine Familie nicht
ernähren kann, und jemandem, der sein Land verlässt, weil er es nicht einsieht, die Hälfte seines Vermögens dem Fiskus zu geben.
Die Menschen, die aus dem Kosovo oder Mazedonien kommen, von Rumänien und Bulgarien mal ganz abgesehen, stammen i. d. R.
aus extrem armen Gegenden. In vielen Dörfern leben nur noch alte Leute und kleine Kinder. Die jungen sind allesamt im Westen
in der Hoffnung auf Arbeit und der Möglichkeit, ihre Familien nachzuholen. Ich habe von einigen gehört, dass sie überhaupt nur
nach Deutschland gekommen sind, weil man sie in ihrem Dorf schräg angesehen hat, da sie die einzigen jungen Erwachsenen waren,
die "ihren Familien offenbar nicht helfen wollten" ...
Wie oben bereits gesagt, jeder hat das Recht auf die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse. Aber: Wenn die Mittel eingeschränkt sind,
und das ist der Fall, dann muss man einfach Prioritäten setzen. Und wenn ich die Wahl habe jemandem zu helfen, der Krieg, Folter
und Verfolgung entflohen ist und jemandem, der Arbeitslosigkeit und Armut entfliehen möchte, dann entscheide ich mich für ersteren.
Ist hart, aber es geht nun einmal nicht anders.
- Letzter Punkt: "Reiches Deutschland". Dazu sage ich nur: Geld ist nicht alles - man muss auch damit umgehen können. Außerdem
ist oft nicht das Geld das Problem, sondern Bürokratie, Uneinigkeit, Unsicherheit, Ängste usw. Das in den Griff zu bekommen wird
dauern.
Das sollte eigentlich kein Roman werden, aber wenn ich mal anfange zu schreiben ... ^^
edit kawa: auf Wunsch der Userin eine unglückliche Formulierung geglättet
Nach einigen ausgefallenen Ernten ist von der Bevölkerung Irlands ein Teil einfach verhungert im 19. Jahrhundert. Viele retteten sich per Schiff in die USA. Auf demselben Weg flohen Deutsche jüdischen Glaubens oder mit jüdischgläubigen Vorfahren vor und während des zweiten Weltkriegs. Oft zunächst erstmal nur in europäische Nachbarstaaten. Nach dem Krieg, der die Staatengrenzen veränderte, mussten viele im ehemaligen Ostpreußen, Schlesien, Pommern die Heimat ihrer Familie seit Generationen verlassen und sich im zerbombten Deutschland mit den dortigen Überlebenden Essen, bewohnbare Ruinen und unbeschädigte Gebäude teilen. Nach dem Mauerfall hat es 15-20% der Menschen von Ost nach West bewegt. Zu wenig berufliche Perspektiven, zu viel Sanierungsstau oder einfach die Zusammenführung getrennter Familienzweige. Der Zuzug in die Städte ist seit der Industrialisierung im Gange, Speckgürtel sind die einzigen ländlichen Gebiete mit Zuwachszahlen. Auch hier: wovon leben auf dem Land, wo arbeiten? Landmaschinen, Zusammenlegung von Höfen... Ein Landwirt bewirtschaftet heutzutage mindestens das zehnfache an Fläche, wie noch vor 50 oder 100 Jahren. Seine Familie ist nicht so kinderreich. Und trotzdem langt es geradeso zum Leben...
Warum hätte irgendjemand einen guten Grund gehabt, diese Menschen aufzuhalten, an ihren Ursprungsorten zu belassen? Welchen Sinn hätte es gehabt?
Sie wären verhungert, umgebracht worden, gelyncht oder ausgegrenzt worden, verarmt und arbeitslos...
Reisefreiheit, Wahlfreiheit der Lebensgestaltung, es woanders versuchen... Berlin ist zu laut, München zu teuer geworden? Umziehen. Vielleicht auch dahin, wo der nächste Job ist oder die nächste Beziehung.
Es ist schon sehr schwierig, Grenzen zwischen Ländern als unüberwindbar zu gestalten, finde ich. So rein moralisch und ethisch. Gerade wenn die Begründung ist: zu arm, zu unnütz. Oder auch: geh doch woanders hin.
Die Greencard-Initiativen der Regierung haben eindrucksvoll bewiesen: wer nach Skandinavien oder in die USA kann, geht mit dem Fachwissen lieber dorthin als in unser Land. Aus Indien, aus China... Die meisten klugen Köpfe wollen nicht hierher. Zu wenig willkommen, zu distanziert, zu bürokratisch, zu unfreundlich.
Und Postings wie die von Dir angerissenen gehören zu der alltäglichen Unfreundlichkeit, die sich Menschen hierzulande ständig anhören müssen, wenn sie nicht weiß genug sind. Egal ob sie hier in der xten Generation leben. Da reicht ein Urgroßvater, der in den 50ern als G.I. die deutsche Urgroßmutter kennen und lieben lernte.
Da verändern auch Steffi Jones, Dunja Hajali, Cem Özdemir oder Dr. Phillip Rösler nicht mal eben was...
Es liegt an uns, uns da zu ändern. Alte Gewohnheiten zu brechen. Sich Selbstverständlichkeiten bewusster zu machen und weniger selbstverständlich zu nehmen.
Egal aus welchem Geund ich umziehe: es ist immer ein guter. Weil ich am neuen Ort, im neuen Land was finde, bin, lebe, das ich an vorheriger Stelle so nicht war oder sein konnte. Eigentlich gibt es nur wenig Rechte, die mit meiner Staatsangehörigkeit zusammenhängen: Wahlrechte zum Beispiel. Oder es gibt Pflichten, wie die Visumpflicht. Mit der beginnt die Einschränkung der freien Ortswahl.
Wir nehmen das so selbstverständlich hin. Weil es alle Länder tun. Weil es immer so war. Weil es ein Zeichen von Zugetan-Sein von Staaten ist, wenn sie es lockern/anders handhaben. Zum Beispiel als Europäische Union. Oder Schengenraum. Das verschiebt manche Grenzen, nämlich die weniger durchlässigen.
Für Waren machen wir die Tore weit auf. Sollenie Hosen von New Yorker doch in Bangladesh zusammengenäht werden, die Fußbälle von adidas in Indien, der VW in Brasilien oder China gefertigt... Da nehmen wir(!!!) gern die Armut in Kauf, die wir damit auslösen. Zu Hause, wo Menschen Arbeit verlieren oder nur noch schlecht bezahlt werden (zynisch: sonst lagern wir das auch aus) und in den Ländern, in denen die Migrationswilligen dann zahlreicher werden.
Auch hier sind vor allem wir es, die den Kreislauf starten und befeuern.
Und welchen guten Grund haben wir wohlhabenden westlichen Staaten, Menschen die Wahl über ihre Geschicke einzuschränken? Eine Einschränkung, die unsere Wirtschaft und damit unseren Alltag nicht betreffen soll (denn genau das ist ja der Ansatz der Fremdenfeinde: es könnte sich was ändern hier. Mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, um die günstigeren Wohnungen, um die Möglichkeiten, sich nach eigenem Gusto zu entfalten, zu konsumieren, das aLeben zu genießen)...
Frag doch mal. Warum soll eine Deutsche in Paris studieren und arbeiten dürfen, eine Albanerin aber nicht? Warum war es gut, dass die USA jüdische Flüchtlinge aufegnommen haben (obwohl es nicht die Mehrheitsreligion dort war) und warum sind Muslime die vor Krieg fliehen in Europa keine gute Idee? Warum kann ich eine Einreiseerlaubnis samt Arbeitsmöglichkeit in Kanada beantragen (und ggf nicht bekommen), aber ein albanischer junger Mann soll sich hierzulande gar nicht wrst melden und es versuchen?
Nachtgrüße
McVorLeod
@ McLeod:
Nachtrag
Ich überlege gerade, ob ich mich nicht vielleicht verlesen bzw. schlichtweg überreagiert habe. McLeod: Meintest Du mich oder doch
jemand anderen? Dein Post folgt direkt auf meinen und es war beim Lesen nicht ganz klar, an wen er sich richtet.
Solltest Du nicht mich gemeint haben und sollte ich die komplett Falsche mit meiner Tirade erschlagen haben, dann entschuldige ich
mich.
Bin bei dem Thema wohl ein bisschen empfindlich - Du glaubst gar nicht, wie oft ich mir schon dumme Sprüche anhören musste.
Da wird man irgendwann unnötig reizbar.
Wow, da sind einige interessante Gedanken verfasst worden. Dafür danke ich euch schon einmal
Meine Familie ist so deutsch, wie eine Familie nur sein kann. Bin ich stolz darauf? Warum sollte ich, denn ich kann nichts für meine Herkunft. Vielleicht liegt es mir aber im Blut gegen rechtspopulistisches Gedankengut anzukämpfen, denn meine beiden Großväter haben das in den 30er/40er Jahren getan, so gut sie konnten.
Auch wir haben hier bei uns Flüchtlingsunterkünfte. Die Uni hat die Sporthalle während der Semesterferien als Notunterkunft zur Verfügung gestellt und wird dies auch während des Semesters weiterhin machen. Ich habe viele Menschen dort kennengelernt, habe geholfen, wo ich helfen konnte. Eine Freundin ist mit ihrer Familie aus dem Kosovo geflüchtet, als sie noch ein kleines Mädchen war. Allein, was sie erlebt, gesehen, gefühlt hat, ist unbeschreiblich. Was mich einfach an dem Begriff "Wirtschaftsflüchtling" nervt, ist, dass dieser (oftmals) pauschal für alle Menschen aus den Balkanstaaten verwendet wird. Doch auch dort ist die Lage nicht für alle Bevölkerungsgruppen einfach. Ich habe einige Roma gekennengelernt und die haben mehr erlebt, als "nur" keine Arbeit zu finden.
Mir ist klar, dass wir "nicht die ganze Welt" aufnehmen können, das verlangt auch keiner. 2014 hat Frankreich die meisten Flüchtlinge aufgenommen, Deutschland stand da an Rang sechs der europäischen Länder. Außerdem haben die Flüchtlingszahlen 2007 (meine ich, korrigiert mich gern) einen Tiefpunkt erreicht und steigen seitdem wieder an. Klar reicht es nicht, Flüchtende herzlich zu begrüßen und mit dem Notwendigsten zu versorgen. Hier werden nur Symptome behandelt, aber nicht die Krankheit, die in den Herkunftsländern steckt und die Menschen zur Flucht treibt. Eine Lösung hab ich sicherlich nicht, ich bin im Moment eher ratlos. Aber soweit ich kann, werde ich mich weiterhin gegen eine solche Hetze, wie ich sie im Eingangspost erwähnt habe, auflehnen. Da kommt einfach meine christliche und humanistische Erziehung durch
Mir ist klären lieber, als löschen.
Und als beruflich ambitionierte schreibkraft darf ich mich sehr wohl entschuldigen, wenn ich so texte, dass es nicht gut auf den Punkt kommt. Wollte ja einen Dialog, es war aber zu sehr Monolog. Also nur mir verständlich, was ich eigentlich meinte
Als ich heute Abend von der Arbeit nach Hause ging, mein Weg führte mich dabei quer durch die Innenstadt, hörte ich kaum Deutsch. Mir kam der Gedanke, dass ich nicht weiß, wie die Dialekte, Sprachen der Menschen aus Syrien, Kosovo, Albanien, Irak usw. überhaupt klingen. Wie soll ich dann überhaupt noch unterscheiden, warum die Menschen hierher geflüchtet sind.
Ich kann gar nicht alle Sprachen lernen. Doch ich kann Musik.
Die Musik ist eine Sprache, die Menschen und Welten miteinander verbinden. Zu meinen Musikangeboten kommen Flüchtlinge und wir können voneinander lernen, indem wir unsere kulturellen musikalischen Wurzeln austauschen.
Irgendwie wird mir mein Kommilitone immer suspekter. Bis Anfang letzter Woche veröffentlichte er täglich mehrere Artikel diverser Onlinezeitungen, die sich allesamt gegen die Asylpolitik richteten, bzw. in denen Menschen einer bestimmten Partei zu Wort kamen, die alles andere als fremdenfreundlich sind. Einmal habe ich auf einen seiner Post geantwortet. Er hatte dort geschrieben, dass es Zeit würde "geeignete Mittel" einzusetzen. Das hatte mich irritiert, weshalb ich nachgefragt habe, was er denn damit meine. Seine Antwort hat mich noch mehr aus dem Konzept gebracht. Er meinte, dass "dies (also die öffentliche Seite von FB) nicht der geeignete Raum sei um über diese Mittel zu referiern".
Letzte Wochen haben die Dozenten unserer Fakultät eine eigene FB-Seite aufgemacht und uns als gute Studenten gefällt das natürlich. Direkt danach hat der Kommilitone einige seiner Post von seiner Seite entfernt, u.a. auch den, zu dem ich die Frage gestellt hatte. Ein Schelm, der böses dabei denkt!?
Gestern habe ich dann einen Bericht der Tageschau geteilt. Anstelle direkt unter meinem Post zu antworten, hat er mich persönlich angeschrieben. Dabei hat er mir einen Link geschickt, dass einer dieser oben genannten Partei zu Waffengewalt rät, wenn die Situation an den Grenzen nicht besser wird. Dazu schrieb mir der Kommilitone, dass er genau dies "prophezeit" habe und dass es früher oder später zu Neuwahlen komme und dies somit nur eine Frage der Zeit wäre. Er sagte, "es ist demokratischer, wenn unsere Polizei das macht, als dass Merkel das an Erdogan und die Türkei delegiert".
Ehrlich gesagt, bin ich grad fassungslos. Ich hab ihm nur geantwortet, dass ich mit ihm nicht über dieses Thema weiter diskutieren möchte, weil wir da eh nicht auf einen grünen Zweig kommen und jetzt schreibt er mich pausenlos an. Kommt mir mit Statistik, die er aber nicht belegt (und das obwohl er immer alles belegt). Meint, dass es egal wäre, wenn es sich bei den Flüchtlingen um Österreicher oder Holländer handelte, aber dass es doch nicht geht, dass die alle aus einer so fremden Kultur kommen.
Was mich am meisten schockiert, ist, dass dieser Kommilitone auch Theologie studiert und mit mir im selbigen Gremium ist. Das heißt, wir vertreten die Studierenden unserer Fakultät und darunter sind eben nicht nur Deutsche, Österreicher oder Holländer. Ehrlich gesagt, weiß ich grad nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich euch damit belästige und mir das hier von der Seele schreibe. Verzeiht.
Ich glaube, dass bei vielen Menschen hinter der Fremdenfeindlichkeit eher die Kompensation eigener Probleme steckt. Die wenigsten,
die mit sich und ihrer Situation im Großen und Ganzen zufrieden sind, neigen zu verbaler oder tatsächlicher Gewalt.
Von daher würde es gar nichts bringen, wenn Du mit ihm diskutierst. Entweder wird er auf jedes Argument mit einem Gegenbeispiel
antworten oder, wenn ihm kein passendes einfällt, mir irgendwelchen Phrasen daherkommen.
Einerseits halte ich es für falsch, solche Leute komplett zu ignorieren, aber auf der anderen Seite, weiß ich auch nicht so recht, wie man
mit ihnen umgehen soll.
Sie als dumme Rassisten zu bezeichnen würde sie vermutlich nur ermuntern, jetzt erst recht loszulegen. Mit ihnen zu reden ist wahrscheinlich
auch nicht besonders ergiebig (siehe oben) ...
Dass er Theologie studiert, sagt doch eigentlich gar nichts. Ein kluger Mensch hat mal gesagt "man wird ja auch kein Auto, nur weil man in
eine Garage geht". So gesehen sagt das Studium, die Ausbildung, der Beruf oder was auch immer, nichts über den Charakter oder das Weltbild
eines Menschen aus.
Mein Vorschlag auf Deine Frage wäre folgender: Es ist wohl das beste, sich überhaupt nicht mehr groß mit diesem Studenten auszutauschen.
Vielmehr würde es Sinn machen, die aktuelle Situation neutral und vor allem von allen Seiten zu beleuchten, und dabei auch auf die Ängste der
Leute einzugehen.
Ich glaube, dass viele im Grunde gar keine allzu negativen Tendenzen gegenüber Ausländern/Asylsuchenden etc. haben, sich aber unverstanden
fühlen und bei jeder Äußerung gleich in die rechte Ecke geschoben sehen. Das führt dann oft zu der sogenannten self-fulfilling prophecy und "Peng"
sind neue Anhänger gewisser Parteien geboren.
Mich machen die vielen Kommentare gegen Flüchtlinge in den sozialen Netzwerken traurig. Wenn ich kann, schreibe ich auch meistens etwas dazu.
Leider hetzt in Österreich die FPÖ gegen Flüchtlinge und verbreitet viele Unwahrheiten, die leider auch geglaubt werden.
Mir kommt es so vor als würden sich zwei Lager bilden, aber beide schießen über das Ziel hinaus.
Viele, die eigentlich grundsätzlich meine Einstellung haben (Flüchtlinge sind willkommen, sie hatten gute Gründe her zu kommen), bezeichnen Menschen die sich negativ über Flüchtlinge äußern gleich als Nazis.
Das finde ich persönlich auch nicht richtig und vor allem nicht sinnvoll.
Wenn ein Mensch die Meinung hat, dass wir in Österreich/Deutschland keinen Platz für Flüchtlinge haben und sie wo anders hin gehen sollen, dann ist man alleine durch diese Aussage für mich kein Nazi.
Die Aussage ist zwar nicht sehr warmherzig, sagt für mich aber eigentlich (noch) nicht aus, dass Menschen anderer Herkunft weniger wert sein sollen.
Ein Beispiel:
Person A: Ich finde wir haben jetzt genug Flüchtlinge. Mehr können wir nicht aufnehmen! Wo soll das enden?
Person B: Schon wieder so ein Nazi, halt die Klappe.
Person A wird durch die Antwort von Person B ihre Meinung sicherlich nicht ändern. Sie ärgert sich nur.
Leider gibt es natürlich schon auch Kommentare die deutlich in eine antisemitische Richtung gehen, das steht außer Frage.
Aber wenn man von diesen absieht, frage ich mich eben ob es sinnvoll ist den "besorgten Bürgern" auf der "Keine Nazis"-Schiene entgegen zu kommen.
Til Schweiger setzt sich ja zB sehr ein, was ich auch toll finde. Aber ob das unbedingt die richtige Methode ist, weiß ich nicht.
Eher halte ich es für sinnvoll immer wieder aufzuklären, Fakten zu nennen, Hetz-Artikeln mit den richtigen Fakten den Wind aus den Segeln zu nehmen.....
Was meint ihr?
Ich fände es sehr schön und nicht ganz so verletzend, wenn man aufhören würde, von Menschen, die zufälligerweise nicht hier geboren sind, als willen- und rechtslosen Objekten oder Marionetten zu reden. Vor allem, anstatt mit ihnen selbst zu reden, als wären sie keine Menschen.
Wie wäre es, wenn ich den selbsternannten "echten" Deutschen jetzt verbieten würde, ihre Staatsgrenzen zu verlassen?
Es ist absolut richtig, an die Situation in anderen Ländern zu denken und zu versuchen, sie zu verbessern. Aber niemand, aber auch wirklich NIEMAND hat das Recht, andere Menschen dazu zu "bringen", gefälligst in ihrem "Herkunftsland" zu bleiben. Wo soll das bitte denn sein? Migration ist NORMAL. Jeder Mensch hat einen so genannten "Migrationshintergrund", wenn man nur lange zurück schaut. Was heute passiert, ist nichts Besonderes, und auch die Debatten und die Panikmacherei gab es vor Jahrzehnten schon, und zwar in erschreckend ähnlicher Form.
Diese Debatten sind willkürlich und zutiefst rassistisch. Menschen werden wie Bäume behandelt, die Wurzeln haben und schön in ihrem Biotop bleiben sollen. Man sagt "Migration" und meint selbstverständlich transnationale Migration. Das, was heute Deutschland heißt, bestand früher aus mehreren kleinen Staaten, machen wir doch am besten gleich die Grenze zwischen Preußen und Sachsen wieder zu! Wir sind alle Migranten, auch solche, die sich anmaßen, keine zu sein. Ein Umzug von Hamburg nach München ist auch Migration. Dass das nicht so gesehen wird, ist ein Ergebnis von gewaltvollen, oft tödlichen Machtverhältnissen.
Es sollte ein Recht jeder Person sein, selbst zu entscheiden, wo sie hingehört, und nicht nach ihrer Geburt beurteilt zu werden. Alles Andere ist Ausgrenzung und Chauvinismus. Und wer ein ganzes Territorium mit seinem Schlafzimmer verwechselt und so tut, als würde ihm hier alles gehören, leidet an massivem Realitätsverlust und völkischem Wahn.
@Schräubchen: Diese besagte Partei, die zu Waffengewalt aufrief, hat daraufhin mehrere Hundert Strafanzeigen kassiert, was mich sehr beruhigt. Ich weiß leider keinen Rat, da mein Pazifismus bei solchen Aussagen wie denen deines Kommilitonen einfach an seine Grenzen stößt. Ich würde ihm Kontaktaufnahme verbieten, alles dokumentieren, auf die Möglichkeit einer Strafanzeige hinweisen und bei Zuwiderhandlung das auch umsetzen. Ich habe nur den Eindruck, dass das nicht der richtige Weg für dich wäre. Es tut mir unheimlich leid, dass du dich mit solchen Menschen und Aussagen herumschlagen musst.
Mit "wie kann man die Menschen vor Ort langfristig dazu bringen, in ihrem Land zu bleiben und dort eine Perspektive zu sehen?"
meinte ich nicht, den Leuten zu verbieten ihr Land zu verlassen.
Vielmehr ging es mir um Folgendes: Warum verlassen so viele Menschen in diesen Tagen ihre Heimat? Nicht, weil sie das Reisefieber
gepackt hat, sondern weil sie in ihrem Land beruflich keine Perspektive sehen oder weil die Zustände z. B. wegen Bürgerkrieg/Terrorismus
so schlimm geworden sind, dass sie um ihre Leben fürchten müssen. Diese Menschen reisen nicht freiwillig um die halbe Welt.
Und darauf wollte ich hinaus. Denjenigen, die eigentlich gerne in ihrem Land bleiben würden, soll die Chance gegeben werden, dies auch
gefahrlos tun zu können. Die meisten mit denen ich gesprochen habe, würden nur allzu gerne sofort wieder in ihr Heimatland zurück-
kehren. Vielen ist es in Deutschland zum Beispiel viel zu kalt. Doch das geht erst dann, wenn sich die Lage in ihren jeweiligen Ländern
stabilisiert hat - und das wird kaum von selbst passieren.
Ok, wenn du nur diejenigen meintest, die eine erzwungene Migration hinter sich haben und eigentlich zurück gehen wollen, finde ich das völlig richtig. Ach, Frieden ist doch was Tolles
Es ist so schwer, das zu unterscheiden. Menschen sind eben sehr komplex, migrierende Menschen erst recht. Bei vielen gibt es so viele Faktoren und Motive, manche selbstbestimmt und freiwillig, manche nicht, bei den meisten scheint es eine Mischung zu sein. Ich habe vor Kurzem eben mit einigen gesprochen, die geflohen sind hier arbeiten oder studieren wollen, aber nicht dürfen, und das macht mich echt fertig. Die wollen eine Perspektive, und zwar hier und jetzt. Und andere wollen dann lieber zurück. Und wieder manche (wie meine Wenigkeit) sind seit Jahren hier, haben sich ein Leben aufgebaut oder sind sogar hier geboren und haben einfach keinen Bock mehr, bewertet, inspiziert und verdächtigt zu werden für ihre bloße Existenz, die eigentlich selbstverständlich sein soll.
Kulturen sind fließend und wandelbar. Staatsgrenzen sind nichts Dauerhaftes, wir alle sehen alle paar Jahre mal, wie sie sich verändern. Es ist nichts, wofür mensch sterben oder sterben lassen sollte.
Deutsche Hybris. Selten gut gegangen.
Vor 10 Jahren hat mein Vater kapituliert vor den Sozialsystemen, den Arbeitsagenturen, aufgezwungenen Bewerbungstrainings, wirtschaftspolitischer Hilfslosigkeit in einem ehemals agrargeprägten Flächenland das nur noch vom Tourismus 7 Monate im Jahr zu leben versucht und vielen Absurditäten der Agenda 2010, vor allem der Tatsache, dass seine Arbeitgeber fürs Einstellen Geld bekamen, nicht fürs Angestellt-halten. Es hat ihn entwürdigt. Ein kluger Kopf, der aber nicht gut in so sonderbare Regelwerke passt und der in seienr Unangepasstheit lange auch immer wieder ein gutes Berufsleben und ein gutes Leben hatte. Und dann hat er frustriert, fahrig und perspektivlos auf einen Teil seiner Rente verzichtet und ist früher in selbige gegangen. Ich bin sehr froh, dass er als Generation68 dieser Anti-Naziväter-Haltung treu geblieben ist. Seine Paranoia und Wut lebt er im Bereich Patientenverfügung und Entrechtung dementer Menschen aus, die verschwörungstheoretisch von irgendwelchen umherziehenden, vorträge-haltenden Professoren und Dr. Dr. irgendwas genährt wird.
Und auch wenn es wirklich Unsympathen sind, von denen viel zu viele kriminell werden und un-glaub-lich menschenfeindlich agieren, keifen, sprechen... Ich glaube es wäre ganz gut, wenn wir zusätzlich zu den Stabilisierungs-Maßnahmen in den Herkunftsregionen der Menschen die hierher kommen auch über die Gründe nachdenken, warum es Menschen hierzulande so geht, dass sie so saumäßig wütend werden und sich an den vermeintlich noch Schwächeren abreagieren. Und mal ehrlich: mir geht es ja ganz gut, wirtschaftlich. Und trotzdem fühlt sich das aktuelle Wirtschaftssystem für mich so an, dass es nicht sonderlich fair zugeht. Und das Sozialsystem als eins, in das ich lieber nicht geraten möchte. Ein Labyrinth aus Teufelskreisen. Nur von außen betrachtet. Wenn wir denken, wir könnten in der Fremde für eine Stabilität sorgen, dann müssten wir das hierzulande doch auch können. Es würde das Land befrieden.
Behaupte ich. Was denkt Ihr? Herzlich
McLeod
was ich unerträglich finde, ist das wort "wirtschaftsflüchtling" - weil es imho suggeriert , dass mensch nur kommt, weil sie nichts zu essen mehr hat ... und das ist dann nicht ok.... weil nicht schlimm genug...
das finde ich zynisch - ich finde, wenn leute keine möglichkeit haben in ihrem land eine perspektive aufzubauen, ist es völlig legitim dahin zu gehen, wo das geht - und wo ... das ist wiederum meine moral bei der sache, die leute wohnen, deren wohlstand sich darauf gründet - oder ist es nicht der französische uranabbau, der den leuten im niger land und ressourcen nimmt? sind es nicht die deutschen waffen, die heckler und koch gerade wieder in den nahen osten liefern, von denen menschen hier leben?
mir wäre es lieb, die menschen hier möglichst schnell was arbeiten oder was lernen zu lassen, statt sie hier mit almosen ruhigzustellen - wer da ist, soll möglichst schnell deutsch lernen können und dann versuchen arbeit zu finden - ... ich war letzte woche im flüchtlingsheim, ich würde es nüchtern dort keine woche aushalten - und bewundere jede, die da noch energie hat, sich für sich einzusetzen -
die lage ist ziemlich kompliziert, meine vorbehalte ängste und befürchtungen bei aller politischen korrektness für mich zu sortieren hat auch gedauert, ich habe lange anlauf gebraucht , um zu wissen, wo ich denn überhaupt mal hingehen kann, um zu gucken, was ich tun kann - so easy ist das für mich nicht - ich fahr da "nicht eben mal vorbei" ... aber ich habe sehr viele erkenntnisse gesammelt -
ich bin kein fan von ihrer schreibe in dem buch, aber ich finde, sie trifft den richtigen ton
https://www.perlentaucher.de/buch/jenny-erpenbeck/gehen-ging-gegangen.html
und ich habe da vieles von mir wiedererkannt - wie ich mich in dieser situation fühle, wie privilegiert, hilflos, ängstlich, be-fremdet - und wie ich mir selbst dabei peinlich bin :-)
Ich habe letzte Woche spontan zwei Afghanen vom Bahnhof der nächsten Stadt zum Hbf hier und von dort mit dem Bus bis ins Aufnahmelager geholfen. Handschrift auf dem Zettel, Großbuchstaben an der Zuganzeige, dazu eine Uhrzeit an der der Bus nicht fuhr. Wie soll das jemand ohne Englischkenntnisse und eventuell aus einer andern Schrift-"Welt" stammend hinbekommen? Ab der Bushaltestelle vergrößerte sich die Gruppe um eine Familie mit zwei Kindern, so um die 3-4 Jahre alt. Der Vater konnte Englisch. Dazu: Zwei Afrikaner, mit denen lief es gut auf Französisch. Im Bus dann auch jede Menge Asylbewerber und solche die es noch werden möchten, die schon länger da sein dürften. Es entwickelten sich rege Gespräche. Ein Südosteuropäer versuchte es auch mit Zeichensprache. Studis und Einwohner stiegen ein und aus, am Ende ruckelte der Bus am Stadtrand durch ein Waldstück. An der ehemaligen Kaserne(?) machte ich den beiden Afghanen ein Zeichen. Sie hatten sich einfach weiter an mir orientiert, nicht an den anderen. Erleichtert, vom ersten Augenblick an, da ich veruschte per Geste zu zeigen: ich helfe Euch, ich kenne den Weg.
Als sich die Bustüren schlossen, blieb ich allein im Bus. Wir fuhren noch viele hundert Meter entlang an erleuchteten Fenstern, in denen es weiße Wände und Doppelstockbetten gab. Manchmal hing ein Tuch im Fenster, als provisorischer Vorhang. Eine Halle, offen einsehbar, mit Feldbetten über Feldbetten. Dann tauchten wir ab ins Dunkel des Industriegebiets. Hinter der Autobahn plötzlich die Forschungseinrichtungen, ebenfalls Lichter hinter Glas: ein leerer Hörsaal, dessen stylische Bestuhlung geschickt beleuchtet in Szene gesetzt war. Am Flughafen die Autos der Konzernmanager, die von hier losfliegen zu ihren Weltkonzern-Meetings. Polierte Limousinen. An der Endhaltestelle unterhielt ich mich kurz mit dem Busfahrer, dann fuhren wir zurück. Als wir wieder entlang des Aufnahmelagers fuhren, war alles, wie zuvor. Menschen in kargen Räumen, alle möglichen Hautfarben. Die Afghanen hatten nicht mal Gepäck dabei gehabt, die Familie zwei große blaue Ikea-Tüten auf denen die Kinder im Sitzen Kopf vornübergefallen eingeschlafen waren, am Hbf. Hinter dem Tor war es nun menschenleer. Doch schon eine Ecke weiter kamen zwanzig, vielleicht dreißig Menschen zu Fuß. Die andere Buslinie biegt vor dem Waldstück ab. Vermutlich auch darunter wieder welche, für die es das erste Mal auf dieser Strecke war.
Die Menschen helfen sich gegenseitig. Monate stehen ihnen bevor mit Bürokratie, Warten, vielleicht in ein Flüchtlingsheim, dann ins nächste.
Unsere Verwaltungen arbeiten nicht mal so zusammen, dass es einen strukturierten Weg gibt. Die Bundespolizei hatte am Bahnhof der nächsten Stadt ein Ticket ausgestellt und einen handschriftlichen Zettel mitgegeben, auf dem das Wichtigste fehlte: was hier in der Stadt auf den Wegweisern und am Bus in großen Buchstaben steht, um weiterzuhelfen. Ab Hauptbahnhof hier findet sich das erste Schild im(!) halbdunklen Pavillon der Verkehrsbetriebe. Ich war nicht der einzige Mensch, der bei der Orientierung half. Die Familie war von einem Mann begleitet, man erkennt das an dem unsicheren Blick immer zurück: "seid Ihr noch da, trete ich Euch nicht zu nah mit meiner unverlangten Hilfe, was denkt Ihr von uns?" Die beiden Afrikaner waren von einem zugewanderten Schwarzwälder mit Bierfahne zum Busbahnhof gebracht worden. Beide Männer gaben erleichtert an mich weiter. Ich hatte halt Zeit für eine Ehrenrunde im Bus raus an den Stadtrand.
Niemand am Bahnhof fühlte sich verantwortlich dafür, dass die Menschen am Abend gut weiterfinden. Es gibt keine Ketten, keine einheitlichen Symbole, die BuPo hatte es gut gemeint, die Verkehrs-AG, der Busfahrer winkte alle durch auf meine Frage, ob es noch Ticket bräuchte weil nicht alle ein Länderticket der Bahn hatten, das auch in der Stadt gilt.
Ehrenamtlerin für ne Stunde. Es war irgendwie einfach, aber auch sehr sonderbar. Hatte ich anfangs nur bis zum Busbahnhof helfen wollen, erschien es am einfachsten, noch mitzufahren. Was ich erlebte und sah, war nur ein klitzekleiner Ausschnitt. Zu keinem Moment habe ich mich unwohl gefühlt. Vielleicht bis auf die surreale Alleinfahrt durch die spätabendliche Glitzerwelt hinter dem Lager. Es ist dreifach überbelegt. Die Polizei ist bei den Supermärkten mit Infoständen präsent, damit sich die Einwohner des Stadtteils besser fühlen. Auf FB kann ich dann lesen, dass sie Präsenz als Indiz dafür nehmen, dass es krimineller wird, bei ihnen. Dabei ist die Ladendiebstahlrate nicht mal im gleichen Maß mitgewachsen wie die Zahl der Menschen, die aktuell dort im Stadtteil die Tage und Nächte verbringen. Einbrüche gibt es sogar gar keine. Geschweige denn Vergewaltigungen.
Aber in der Innenstadt, da pöbeln Freitags und Samstags Abends die guten, betrunkenen Deutschen, dass es nur so kracht. Der PEG*DA-Ableger besteht hier aus 30-40 Menschen, die jeden Montag Hundertschaften und berittene Polizei für ihre Meinungsfreiheit bemühen. Dann fahren oft auch keine Busse durchs Zentrum. Zum Glück liegt die Route Hbf-Aufnahmelager außerhalb der City. Gewaltbereit aus einer Gruppe heraus ist hier in der Stadt nach meinem Empfinden am stärksten die antifaschistische Jugend. Mit Polizei und Pegidingsens haben sie gleich zwei Gruppen, die sie bekämpfen wollen. Und die alltäglichen Streitereien, Prügeleien und Eskalationen, auch in seltenen Fällen mit Todesfolge, die rund um etwas heruntergekommene Kneipen wohl in jeder Stadt die regionale Zeitung für ein, zwei Wochen beschäftigen. Mord im Familienumfeld oder in verkrachten Beziehungen. Ehrenmorde übrigens bislang Null.
Mein Alltag ist durch die "Flut" bis auf jenen Abend unberührt. Keine "Welle" brach bislang auf meinen Wegen über die Menschen herein. Im Zug sehe ich jetzt etwas aufmerksamer hin und entdecke einige, die quer durchs Land geschickt werden und sich dort wieder durchfragen und -suchen müssen. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich ja gar nicht weiß, ob das nicht die zweite Generation mit Pass von hier oder einfach ein indischer Software-Spezialist bei seinem Wochenend-Outdoor-Trip ist mit dem Rucksack...
Je weniger ich vor dem Rechner oder Fernseher sitze, um mir ein Bild zu verschaffen, umso ruhiger werde ich in Sachen "Menschen die zu uns kommen, weil sie woanders keine Lebensperspektive haben".
McLeod, einfach mal so.
Ich habe vor einigen Wochen mit den Menschen gesprochen, die diese Mini-Dokumentation gemacht haben (Betroffene und deutsche Unterstützende)
http://yalla-connect.de/video/
und finde sie ziemlich gut. Wenn jemand also 18 Minuten Zeit hat und sich ein Bild von einer Erstaufnahestelle machen möchte... Das Schlimmste ist, der Film ist im Frühjahr, also vor der sogenannten "Krise" entstanden.
Ich sehe es ähnlich wie pfefferkorn: Es ist wichtig, Menschen, die hier ankommen, möglichst schnell die Möglichkeit zu geben, Deutsch zu lernen (außer sie können es schon). Nicht nur weil sie dann was arbeiten oder lernen können (was auch richtig ist), sondern vor allem, weil sie dann für sich selbst sprechen können. Wenn man über andere Menschen dauerhaft in der dritten Person redet, anstatt mit ihnen zu reden, schließt man sie symbolisch aus dem Kreis von Personen aus und macht sie zu Objekten. Sie wissen selbst am besten, was sie brauchen. Die Helfer_innen bei uns in der Gegend berichten, dass Geflüchtete weniger nach Essen und Kleidung fragen (die reichen mittlerweile), dafür aber massenweise nach Deutsch-Lehrbüchern.
danke regenbogen für den wertvollen link -
hier probieren gerade meine kollegen apps aus, die vielleicht helfen können - in den heimen ist ja leider oft kein wlan - wobei es bei uns in der stadt freies wlan an einigen stellen gibt - wußte ich vorher auch nicht :-)
hier noch zwei links.... das "spiel" für die kinder kommt wohl supergut an.... auch bei erwachsenen...
https://www.planet-schule.de/index.php?id=13609
https://www.planet-schule.de/wissenspool/deutsch-als-zweitsprache/inhalt.html
ich freu mich, dass der thread helfen kann, infos weiterzugeben!
.. wenn noch eine was lesen will, ... mich hat es sehr aufgerüttelt und bewegt
http://www.edition-nautilus.de/programm/belletristik/buch-978-3-89401-820-7.html
das trifft die absurdität .... des systems gut... und ist grob "ehrlich" ...
Der mutmaßliche Totschlag durch zwei Geflüchtete oder die Reaktionen darauf?
Ungemeint geantwortet:
@ June: Mir macht beides Angst.
Ihr beiden,
so geht es mir auch - und ich verstehe mich als dezidiert links.
Wir führen in Deutschland zu wenige Gespräche darüber, dass viele geflüchtete Menschen höchst traumatisierte sind und eine Gewalt gesehen und erlebt haben, wie wir sie uns nicht vorstellen können. Dazu die Massenunterkünfte mit vielen Männern unter 40 und verschiedener Nationalität - eine explosive Mischung, wenn dies a) auf einen unbekannten Lebensstil oder auf Pöbeleien trifft.
Nun darf man wie immer nicht vergessen, auch Deutsche töten und 98 Prozent aller geflüchteten Menschen sind friedlich.
Und trotzdem haben wir hier ein Gewaltpotenzial, über das wir offen reden müssen und das nur durch Trauma-Therapie und Sozialarbeit sowie durch angemessene Wohnverhältnisse irgendwie einzudämmen ist - selbst das ohne Garantie...
Woher kommt eigentlich dieses Gewaltpotenzial der Menschen hierzulande, die nicht geflüchtet sind? Und auch deren Eltern nicht...?
Wie kommt es, dass die junge Frau in dem Artikel ein Gefühl beschreibt, das ich nachvollziehbar finde (auch wenn ich Absolutheit nicht teile): "Wenn wir Frauen auf die Straße gehen, dann interessiert das ja niemanden"?
Wie kommt es, dass es für immer mehr Menschen nachvollziehbar und akzeptabel erscheint, anhand des Aussehens (das nicht eine Form von Machtdemonstration, wie eine Glatze und Springerstiefel es zB sein können ist) zu entscheiden: "Ist diese Person potenziell gefährlich?" Oder auch "Lebt diese Person nicht nach den richtigen Regeln?" Und dass es akzeptabel scheint, jene die womöglich ein anderes (aber durchaus friedliches, den Gesetzen entsprechendes) Leben führen... Dass es irgendwie okay scheint, die zu maßregeln. Oder anzugehen. Oder anzugreifen? Und was bedeutet das für eine, wie mich, die sehr sichtbar anders lebt? Ich höre diese Aggression näher rücken, wenn im queeren Zentrum die Trans*frau, die mit ihrem roten Lippenstift und der tiefen Stimme und dem Adamsapfel noch eine Spur auffälliger ist, als ich, von ihren Straßenbahnerlebnissen erzählt. Aus den Vierteln, in denen ich gar nicht unterwegs bin, weil mein Geld für eine citynahe Wohnung im hippen Quartier reicht...
Wer sind wir, dass wir es für selbstverständlich halten, unsere Mitmenschen in Töpfe zu werfen und mit einem Wort (Herkunftsland, Religion, Geschlecht, politische Haltung) einen kompletten Verhaltenskanon abzuleiten? Was macht das mit uns... Verhalten wir uns entsprechend der Kategorien? Ist es deutsch, über "ausländisch aussehende Menschen" nachzudenken, als ob in unserer Kindheit nicht längst zweite und dritte Generationen oder die Kinder binationaler Eltern aufgewachsen wären? Verquicken wir Fundamentalismus mit einer Religion oder einem ehemaligen Heimatland lieber, als mit unserem Land, das eins der extremsten fundamentalistischen Systeme seit der Industrialisierung etabliert hatte? Wie können wir mot dem Finger auf die Kinder anderer Nationen zeigen und denen einen Hang zum gewaltvollen Fundamentalismus unterstellen und die Gewalt aus unserer eigenen Heimat nicht in derselben Form betrachten? Wohin weisen wir bloß die Nazis aus? Was für eine sonderbare Strategie, die Gewaltpotenziale zu senken...?
Strukturelle Diskussionen führen können ist zur Zeit wohl nicht unsere Kernkompetenz. Es springt zwischen persönlicher/individueller Ebene oft hin und her in die Beschreibung von Strukturen und analysierbaren Zzsammenhängen. Wenn es vor allem Männer sind, die sich Luft verschaffen, die einschüchtern und zuschlagen... Wenn es im Umfeld aogenannter Volksfeste oder einst unterhaltsamer Sportveranstaltungen zu erhöhter Gewaltausübung kommt... Wie entkommen wir der inneren Pauschalisierung, dass jeder Fußballfan ein Hooligan, jeder phänotypisch nicht-weiße Mann ein Frauenunterdrücker und jeder katholische Priester einer Kinderschänder sei? Wie kommen wir weg davin, Verurteilen und Ausgrenzen als Weg zu einer Lösung zu leben? Wenn es doch auch eine Selbstschutz-Komponente hat? Aus dem Weg gehen... Klare Kante zeigen... Ich sehe da noch nicht, dass diese Strategien und Taktiken wirklich nutzbringend sind. Es wird keine friedlichere, sicherere Welt dadurch, scheint mir. Denn die Aggression rückt näher. Auf Twitter ist sie Alltag, in der Straßenbahn in manchen Vierteln ist sie es. Und sie kommt aus allen Kulturkreisen, alle Geschlechter mischen mit, alle Hautfarben, alle Religionen werden zur Begründung herangezogen.
Gewaltlosigkeit - kann sie durch Gewalt herbeigeführt und gestärkt werden?
Ich hab Fragen, noch keine Antworten... Die Einteilung in Gruppen, um persönliche Konsequenzen zu ziehen, erscheint mir eine ungünstige Schlussfolgerung aus den strukturellen Beobachtungen. Das verschärft die Strukturen. Oder?
McNachdenklich
Ich glaube, dass Gewaltbereitschaft immer von Menschen ausgeht, die zu wenig Liebe und Geborgenheit erfahren (haben).
Danke, Francoise.
Danke für die eloquente Longversion meiner viel zu kurzen Antwort!
Grüße aus dem Superstress, june
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-09/regierungserklaerung-chemnitz-sachsen-michael-kretschmer
Ich bin erleichtert, dass es wohl doch nur einzelne rassistische Übergriffe einzelner gewaltbereiter Leute waren.
Schlimm genug!!!!, aber dennoch gottseidank etwas anderes, als nach den ersten Berichten zunächst befürchtet werden musste.
Die Kommunikation der Polizei vom Abend und der Angriff/Überfall auf das Restaurant "Schalom" lesen sich anders. Die Nachtichtenlage ist noch in Bewegung, während über sie diskutiert wird. https://www.zdf.de/politik/frontal-21/pressemitteilung-interner-polizeibericht-chemnitz-100.html
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