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Die gute alte Küche - in neuem Gewand _ Leserunde mit Litt Leweir: "Migräne" _ Leserundencafé mit Litt Leweir
Geschrieben von: regenbogen am 18.Dec.2009 - 14:40
Ab 11. Januar 2010 begleitet uns die Autorin Litt Leweir durch ihren Thriller "Migräne".
Hier im Leserundencafé könnt ihr Litt Leweir Fragen stellen, die nicht in die Threads zu den einzelnen Abschnitten des Buchs passen.
Bitte beachtet dabei: Zum Buch gibt es eine Triggerwarnung, und die gilt auch für die Kommentarthreads zu den einzelnen Abschnitten. Hier im Leserundencafé sollen aber alle mitlesen können, auch diejenigen, die Triggern aus dem Weg gehen möchten. Darum postet hierin diesem Thread bitte nichts Explizites zu den Triggerthemen.
Kommentare zum Buch gehören hierher:
http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=13401
http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=13400
http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=13383
http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=13382
http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=13381
Wenn ihr Einzelheiten aus dem Buch posten möchtet, dann "spoilert" euren Text bitte (= macht ihn unsichtbar), damit den anderen, die noch nicht so weit gelesen haben, der Lesespaß nicht verdorben wird.
Das geht so:
Ihr klickt links unter "Schnellzugriff" auf "Einfügen: SPOILER" und tippt euren Text in das Feld "Content Text". Dann klickt ihr auf OK.
Das sieht dann im Eingabefeld so aus:
QUELLTEXT
[spoiler];) Dies ist ein Geheimnis!;)[/spoiler]
Und im fertigen Posting:
Dies ist ein Geheimnis! Wer den Spoiler lesen möchte, markiert ihn einfach mit der Maus, dann wird der weiße Text sichtbar.
Weitere Infos:
http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=13355
http://www.littleweir-texte.de/index.html
Geschrieben von: kawa am 11.Jan.2010 - 00:27
Erst noch mal hallo und willkommen an alle, die sich hier fragender- und plaudernderweise oder einfach nur lesenderweise einfinden, ganz besonders natürlich an Litt Leweir!
Liebe Litt, ich hoffe, du bist gewappnet, was die Fragen betrifft, denn besonders für den Schlussteil brennen mir so einige auf den Nägeln. Aber hier im Café soll es ja um Allgemeineres gehen.
Und so stelle ich mal meine erste Frage: du lässt ja zwei Erzähler zu Wort kommen. Im Laufe der Lektüre drängte sich mir immer mal die Frage auf, wie du da beim Schreiben vorgegangen bist. Hast du erst die eine Sicht geschrieben, dann die andere und dann beide miteinander verwoben? Oder bist du von Anfang an "zweigleisig" gefahren?
Geschrieben von: Litt Leweir am 11.Jan.2010 - 07:50
Aus der Weihnachtspause zurück bin ich nun sehr gespannt auf eure Eindrücke und Fragen. Und natürlich auch etwas aufgeregt.
Die erste Frage ist auch schon da.
ZITAT(kawa @ 11.Jan.2010 - 00:27)
Und so stelle ich mal meine erste Frage: du lässt ja zwei Erzähler zu Wort kommen. Im Laufe der Lektüre drängte sich mir immer mal die Frage auf, wie du da beim Schreiben vorgegangen bist. Hast du erst die eine Sicht geschrieben, dann die andere und dann beide miteinander verwoben? Oder bist du von Anfang an "zweigleisig" gefahren?
Ich habe von Anfang an gleichzeitig (bzw. abwechselnd) aus beiden Perspektiven geschrieben. Anders hätte sich die Geschichte auch gar nicht so entwickeln können. Ich bin eher eine intuitive Schreiberin, keine, die vorher alles genau austüftelt, d.h. die Geschichte entwickelt sich beim Schreiben, auch wenn ich so ungefähr weiß, wo ich hinwill.
Ausführlicher kann ich leider erst heute Abend antworten, weil ich ab heute auch wieder meinem Brotberuf nachgehen muss. Also bitte nicht wundern, wenn meine Antworten ein paar Stunden auf sich warten lassen. Sie werden auf jeden Fall kommen.
Wünsche allen erst einmal einen guten Wochenstart.
Litt Leweir
Geschrieben von: kawa am 11.Jan.2010 - 11:15
ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 07:50)
Und natürlich auch etwas aufgeregt.
Ist dies die erste Leserunde, der du dich stellst? Welche Erfahrungen hast du auf deinen Lesungen mit LeserInnenreaktionen gemacht?
Welcher Art ist denn im Allgemeinen die Leserschaft von "Migräne"? Lesben, klar, aber sicher nicht nur, oder? Und welche Zielgruppe schwebte dir vor, als du den Roman geschrieben hast?
ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 07:50)
Ich habe von Anfang an gleichzeitig (bzw. abwechselnd) aus beiden Perspektiven geschrieben. Anders hätte sich die Geschichte auch gar nicht so entwickeln können. Ich bin eher eine intuitive Schreiberin, keine, die vorher alles genau austüftelt, d.h. die Geschichte entwickelt sich beim Schreiben, auch wenn ich so ungefähr weiß, wo ich hinwill.
Legst du dir dann während des Schreibens irgendwelche "Karteikarten" oder Diagramme o.ä. für die Figuren und Figurenkonstellationen an, um den Überblick zu behalten, oder hast du alles im Kopf?
ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 07:50)
Ausführlicher kann ich leider erst heute Abend antworten, weil ich ab heute auch wieder meinem Brotberuf nachgehen muss.
Arbeitest du Vollzeit? Wie viel Zeit bleibt dir neben dem Brotberuf noch zum Schreiben? Schreibst du kontiniuierlich jeden Tag, auch wenn's nur eine Stunde ist, oder eher, wenn du frei hast (Wochenende, Urlaub)?
ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 07:50)
Also bitte nicht wundern, wenn meine Antworten ein paar Stunden auf sich warten lassen.
Du, das ist hier im Forum so, schließlich können wir nicht immer alle gleichzeitig und ständig online sein.
Wir haben also Geduld und freuen uns auf deine Antworten.
Und ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht überrannt mit meinen vielen Fragen...
Geschrieben von: Litt Leweir am 11.Jan.2010 - 21:11
ZITAT(kawa @ 11.Jan.2010 - 11:15)
... Ist dies die erste Leserunde, der du dich stellst? Welche Erfahrungen hast du auf deinen Lesungen mit LeserInnenreaktionen gemacht?
Ja, es ist die erste Leserunde.
Ich habe nicht viel Lesungserfahrung. Alleine habe ich bisher erste einmal gelesen, dort habe ich sehr positives Feedback bekommen, bei den anderen Lesungen gab es wenig Resonanz, wenn dann aber auch positive, aber das betraf eher die Art wie ich lese und meine Stimme. Ich finde es auch schwierig, bei so einem umfangreichen Roman eine Textauswahl zu treffen, die einen guten Eindruck vom Text vermittelt, ohne zuviel zu verraten.
Die Menschen, die den ganzen Roman gelesen haben - Bekannte und Unbekannte - waren die Reaktionen auch fast nur positiv, ich fand es spannend, wie unterschiedlich die Eindrücke waren.
ZITAT
Welcher Art ist denn im Allgemeinen die Leserschaft von "Migräne"? Lesben, klar, aber sicher nicht nur, oder? Und welche Zielgruppe schwebte dir vor, als du den Roman geschrieben hast?
Das weiß ich nicht. Ich denke aber es sind leider überwiegend Lesben. Ich wünsche mir natürlich, dass möglichst viele Menschen meinen Roman lesen. Ich möchte Geschichten erzählen, in denen Lesben vorkommen, ich möchte aber keine Lesbenlitaeratur schreiben. Das sagt aber wahrscheinlich jede lesbische Autorin.
ZITAT
Arbeitest du Vollzeit? Wie viel Zeit bleibt dir neben dem Brotberuf noch zum Schreiben? Schreibst du kontiniuierlich jeden Tag, auch wenn's nur eine Stunde ist, oder eher, wenn du frei hast (Wochenende, Urlaub)?
Ich arbeite Teilzeit.
Zeit zum Schreiben habe ich genug, mir fehlt nur oft der Mut und vor allem die Kraft. Ich finde Schreiben sehr kräftezehrend, allerdings kommt, wenn es läuft, die Kraft wieder zurück. Wenn ich einen Roman neu beginne, versuche ich zunächst, täglich zu schreiben. Um überhaupt anfangen zu können, muss ich mich überlisten, d.h. ich gestatte mir, erst mal mit einer halben Stunde zu beginnen. Ohne große Ansprüche an den Text. Hauptsache irgendwie anfangen. Später werdens dann bis zu drei Stunden. Wenn ich in einen "Flow" komme, wird es automatisch mehr. Aber viel länger als drei Stunden geht selten, so nach ungefähr drei Stunden bin ich "alle" und muss neu auftanken. Wenn ich mal richtig drin bin, meistens nach 20 - 30 Tagen, kann ich mir auch gestatten, ein, zwei Tage, gelegentlich auch einen Urlaub lang, Pause zu machen. Bis zum Ende der ersten Fassung. Überarbeitungszeiten sind dann wieder ganz anders. Und bei kurzen Texten ist es ganz unterschiedlich.
Viel von der Arbeit findet außerhalb des Schreibtisches statt, auf dem Fahrrad, beim Laufen, beim Putzen, im Bett... Ich tagträume meine Geschichten, meistentens schon Wochen, bei Romanen machnmal auch Jahre, bevor ich mit dem eigentlichen Schreiben beginne. Und das Tagträumen geht dann weiter am Schreibtisch.
ZITAT
Legst du dir dann während des Schreibens irgendwelche "Karteikarten" oder Diagramme o.ä. für die Figuren und Figurenkonstellationen an, um den Überblick zu behalten, oder hast du alles im Kopf?
Ich habe ein Notizbuch für Dialoge und Formulierungen, die mir z.B. im Bett einfallen. Bei Migräne habe ich das allerdings kaum genutzt. Da habe ich bei der ersten Überarbeitung eine Zeittafel, ein Personenregister und einen Grundriss von Tonis Wohnung erstellt.
ZITAT
Und ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht überrannt mit meinen vielen Fragen...
[/color]
Dafür ist die Leserunde ja da.
Aber jetzt muss ich doch mal Pause machen und was essen. Ich widme mich dann später noch den Fragen.
Geschrieben von: Hortensie am 11.Jan.2010 - 23:29
Hallo, ich habe auch mal ein paar Fragen >lächel<, da dies meine erste Leerunde ist, an der ich hier im forum teilnheme, hoffe ich jetzt keinen Fehler zu machen. Ansonsten: einfach Bescheid sagen und vielleicht hilft mir ja dann eien ströse weiter.
Mein erster Eindruck von dem Buch war, dass es sehr benutzerfreundlich gestaltet wurde, wenn frau gerne in bequemer Haltung und in Begleitung von Katzen liest: es bringt eine sehr praktische Variante der Lesezeichen mit.
Die Namen sind mir aufgefallen:
Wie kam es zu der Namensauswahl und welcher Bezug steckt dahinter?
Spoileranfang:
(Martin und Georg z.B. für 2 Steuerberater fand ich sehr humorig ausgewählt)
Dann die Sache mit Dr. Blalock und Dr. Taussig und dann noch M. Fallot (gibt es da einen persönlichen Bezug)?
Spoilerende
Dann die Sache mit Antonias Broterwerb. Gibt es hier auch einen persönlichen Bezug?
Edith: spoilerschwierigkeiten
Geschrieben von: kawa am 11.Jan.2010 - 23:54
Kleiner Tipp, @Hortensie: schreib doch vor den Spoiler noch "Spoiler:" (mit Doppelpunkt und in Schwarz), dann kommt man drauf, dass ein Spoiler folgt. Hättest du im edit nicht die Spoilerschwierigkeiten erwähnt, wäre ich nicht darauf gekommen, die Stelle zu markieren.
Geschrieben von: Litt Leweir am 12.Jan.2010 - 00:04
ZITAT(Hortensie @ 11.Jan.2010 - 23:29)
Mein erster Eindruck von dem Buch war, dass es sehr benutzerfreundlich gestaltet wurde, wenn frau gerne in bequemer Haltung und in Begleitung von Katzen liest: es bringt eine sehr praktische Variante der Lesezeichen mit.
Ich werds meiner Verlegerin weitersagen :-)
Ich glaube, Fehler kannst du hier nicht große machen. Ich hoffe, ich mache keine ;-)
Fragen nach dem persönlichen Bezug finde ich immer etwas schwierig zu beantworten, denn ich will ja keinen Seelenstriptease betreiben oder mein Leben völlig offenlegen.
Ich schreibe nicht autobiographisch, aber natürlich haben die Texte viel mit mir zu tun. Und natürlich "verwurschte" ich auch sehr viel von dem, was mir in meinem Leben so begegnet ist und begegnet.
Was die Namen angeht: die Figuren haben sich mir so vorgestellt. Bei wenigen habe ich lange überlegen müssen.
Ich bemühe mich eher keine Namen von Menschen zu verwenden, die ich kenne. Menschen, die ich kenne finden natürlich gelegentlich Elemente von sich und anderen in meinen Texten wieder, aber es nie so, dass eine bestimmte Figur, eine bestimmte Person "ist".
Die Katzennamen haben schon eine Beudeutung, die wird aber im Roman erklärt. Warum ich sie gewählt habe? Ich bin den beiden historischen Personen zum ersten Mal mit 14 Jahren in einem Buch begegnet, das am Ende des Romans erwähnt wird, ein Buch, das mich seither begleitet.
ZITAT
Dann die Sache mit Antonias Broterwerb. Gibt es hier auch einen persönlichen Bezug?
Welchen der beiden Broterwerbe meinst du?
Da hier der persönliche Bezug zum Schreiben von "Pornographie" offensichtlich ist, kann ich ihn ja zugeben. Obwohl ich da auch nicht allzusehr ins Detail gehen möchte. ;-)
Jetzt werde ich mch erst mal für heute verabschieden, damit ich morgen wieder frisch genug bin, weiter zu antworten.
Ich freue mich, dass ihr so viele Fragen habt und hoffe, ich erschlage euch nicht mit meinen Antworten.
Gute Nacht.
Litt Leweir
Geschrieben von: kawa am 12.Jan.2010 - 00:09
ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 21:11)
Ich finde es auch schwierig, bei so einem umfangreichen Roman eine Textauswahl zu treffen, die einen guten Eindruck vom Text vermittelt, ohne zuviel zu verraten.
Ja, das kann ich mir vorstellen. Aber davon mal abgesehen, hältst du gerne Lesungen ab?
ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 21:11)
Viel von der Arbeit findet außerhalb des Schreibtisches statt, auf dem Fahrrad, beim Laufen, beim Putzen, im Bett... Ich tagträume meine Geschichten, meistentens schon Wochen, bei Romanen machnmal auch Jahre, bevor ich mit dem eigentlichen Schreiben beginne. Und das Tagträumen geht dann weiter am Schreibtisch.
Ach, wie spannend!
ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 21:11)
Ich habe ein Notizbuch für Dialoge und Formulierungen, die mir z.B. im Bett einfallen. Bei Migräne habe ich das allerdings kaum genutzt. Da habe ich bei der ersten Überarbeitung eine Zeittafel, ein Personenregister und einen Grundriss von Tonis Wohnung erstellt.
Oh, dieser Grundriss von Tonis Wohnung interessiert mich brennend! Dürfen wir den hier als Bildchen einstellen?
(Vorausgesetzt, du hast die Möglichkeit, ihn einzuscannen.)ZITAT(Litt Leweir @ 12.Jan.2010 - 00:04)
Ich freue mich, dass ihr so viele Fragen habt und hoffe, ich erschlage euch nicht mit meinen Antworten.
Ganz im Gegenteil, es ist schön, dass du so ausführlich antwortest.
Geschrieben von: Hortensie am 12.Jan.2010 - 00:12
ZITAT(kawa @ 11.Jan.2010 - 23:54)
Kleiner Tipp, @Hortensie: schreib doch vor den Spoiler noch "Spoiler:" (mit Doppelpunkt und in Schwarz), dann kommt man drauf, dass ein Spoiler folgt. Hättest du im edit nicht die Spoilerschwierigkeiten erwähnt, wäre ich nicht darauf gekommen, die Stelle zu markieren. Danke, für den Tipp. Habe ich schon umgestzt. Ich dachte, dass Wort Spoiler kommt automatisch.
Geschrieben von: Litt Leweir am 12.Jan.2010 - 18:26
ZITAT(kawa @ 12.Jan.2010 - 00:09)
ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 21:11)
Ich habe ein Notizbuch für Dialoge und Formulierungen, die mir z.B. im Bett einfallen. Bei Migräne habe ich das allerdings kaum genutzt. Da habe ich bei der ersten Überarbeitung eine Zeittafel, ein Personenregister und einen Grundriss von Tonis Wohnung erstellt.
Oh, dieser Grundriss von Tonis Wohnung interessiert mich brennend! Dürfen wir den hier als Bildchen einstellen?
(Vorausgesetzt, du hast die Möglichkeit, ihn einzuscannen.)Ich muss ihn mal suchen, er ist vermutlich auf einem Notebook, das ich mittlerweile ausrangiert habe.
Melde mich später noch mal.
Litt
Geschrieben von: Litt Leweir am 12.Jan.2010 - 20:51
Hier ist der Grundriss, nichts Großartiges und die Proportionen stimmen auch nicht. Es ging mir nur darum, festzulegen, wo sich welche Räume befinden. Die wollte ich nicht wandern lassen, das haben sie in der ersten Fassung nämlich getan.
ZITAT(kawa @ 12.Jan.2010 - 00:09)
ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 21:11)
Ich finde es auch schwierig, bei so einem umfangreichen Roman eine Textauswahl zu treffen, die einen guten Eindruck vom Text vermittelt, ohne zuviel zu verraten.
Ja, das kann ich mir vorstellen. Aber davon mal abgesehen, hältst du gerne Lesungen ab?
Ja, aber ich habe auch sehr große Angst davor. Vor zehn Jahren, als ich meine erste Geschichte veröffentlich habe, war die Vorstellung, vielleicht lesen zu müssen, für mich der blanke Horror. Vier Jahre und ein paar Geschichten später, hatte der Horror nachgelassen, dann kam dann die erste Einladung. Ich nahm an und war natürlich furchtbar nervös. Als ich dann in einem vollbesetzen Raum mit einer Handvoll Autorinnen vorne saß, war ich zwar immer noch aufgeregt, aber ich fühlte mich wohl, spürte ganz deutlich, dass sich in mir doch irgendwo unter einer Menge Gerümpel so eine Art Rampensau versteckt wusste ich natürlich auch schon vorher ,-). Ich war trotzdem weiterhin nervös. Nach einigen Jahren Pause vor meiner Buchpremiere war es dann wieder besonders schlimm. Langsam normalisiert es sich in Richtung normales Lampenfieber.
Im Grunde ist es so ähnlich wie mit dem Schreiben, davor habe ich auch Angst, aber ich weiß, dass ich es unbedingt machen möchte, also stelle ich mich der Situation. Manchmal. Und wenn ich mal drin bin, gehts nicht ohne Angst, aber leichter, nach einer Pause erst mal wieder schwerer.
Litt
Geschrieben von: kawa am 13.Jan.2010 - 00:03
Danke für den Grundriss! Dass die Proportionen nicht stimmen, ist völlig egal, mir ging es um die Anordnung der Räume, denn das Arbeitszimmer, das Schlafzimmer, Sols Zimmer und die vordere Terrasse rutschten mir in der Vorstellung immer weg.
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Aus dem Thread 1. Teil habe ich mal folgenden interessanten Satz von dir, Litt, hier ins Café gezogen:
ZITAT(Litt Leweir @ 12.Jan.2010 - 21:46)
Und ein Lesbenkrimi ist Migräne für mich nicht, aber das ist ein Thema für des Leserundencafé.
Ich denke auch, dass "Lesbenkrimi" das Genre von
Migräne nicht so ganz trifft. Denn es tummeln sich neben den Lesben auch Schwule, Bisexuelle, ein Transmann und Heteros. Und es ist mehr als nur eine Kriminalgeschichte.
Auf dem Buchumschlag steht "Thriller". Bei Wikipedia heißt es: "Charakteristisch für Thriller ist Spannung, die nicht nur in kurzen Passagen, sondern fast während des gesamten Handlungsverlaufs präsent ist." Das gilt bei
Migräne durchaus.
Aber es wird ja nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch recht eindrücklich die Psychen zweier Menschen beleuchtet. Das geht für mich über den bloßen Nervenkitzel eines Thrillers hinaus. Außerdem geht es um Themen wie Trauerarbeit und Kindheitstraumen. Und nicht zu vergessen die Auswirkungen unserer Titelheldin. Für mich als Nicht-Migränikerin ein Einblick in dieses Krankheitsbild, das über das, was mir eine betroffene Freundin davon erzählt, weit hinausgeht.
Was sind eure Gedanken zum Genre?
Und eine Frage dazu speziell an Litt: wolltest du ausdrücklich einen Thriller schreiben? Trifft für dich diese Genrebezeichnung?
Geschrieben von: Hortensie am 13.Jan.2010 - 00:41
Also, bei dem Thema "Migräne" fand ich, dass "Toni" ziemlich unbedarft damit umgeht (Rotweinkonsum, Rotwein nach Etikett gekauft) und Joshua im Gegenteil etwas sehr sorgsam seine "Migräne" pflegt.
Hier fand ich die Umkehrung des gesellschaftlichen Klischees fast schon wieder witzig.
Geschrieben von: Litt Leweir am 13.Jan.2010 - 22:01
ZITAT(kawa @ 13.Jan.2010 - 00:03)
Auf dem Buchumschlag steht "Thriller". Bei Wikipedia heißt es: "Charakteristisch für Thriller ist Spannung, die nicht nur in kurzen Passagen, sondern fast während des gesamten Handlungsverlaufs präsent ist." Das gilt bei
Migräne durchaus.
Aber es wird ja nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch recht eindrücklich die Psychen zweier Menschen beleuchtet. Das geht für mich über den bloßen Nervenkitzel eines Thrillers hinaus. Außerdem geht es um Themen wie Trauerarbeit und Kindheitstraumen. Und nicht zu vergessen die Auswirkungen unserer Titelheldin.
Das ist nichts thrilleruntypisches, es gibt gibt ja eine Menge psychologische Thriller, viele, die auch Kindheitstraumen zum Thema haben, und die lese ich selbst auch am liebsten, lieber als die reinen "Whodunnits", die ich allerdings auch nicht verschmähe.
Aber es freut mich sehr, wie du es beschreibst, genau so wollte ich es.
ZITAT
Für mich als Nicht-Migränikerin ein Einblick in dieses Krankheitsbild, das über das, was mir eine betroffene Freundin davon erzählt, weit hinausgeht.
Ich habe selbst Migräne, aber zum Glück kenne ich auch nicht alle Symptome, die im Buch vorkommen (wobei ja nicht ganz klar ist, was ist noch Migräne-Symptom und was nicht mehr). "Migräne" ist ja auch Metapher und so habe ich mir durch Sacks Zitat am Anfang einen Freibrief ausstellen lassen, da ziemlich weit zu gehen
ZITAT
Und eine Frage dazu speziell an Litt: wolltest du ausdrücklich einen Thriller schreiben? Trifft für dich diese Genrebezeichnung?
Zum zweiten Teil der Frage: Ja, siehe oben.
Zum ersten Teil: Irgendwann habe ich wohl begonnen, es zu wollen. Aber ich kann dir nicht genau sagen, wann.
Genre ist mir gar nicht so wichtig. Ich halte mich auch ungern an Grenzen. Je nach dem, wie du es interpretierst , hat Migräne ja auch was von einer Geistergeschichte
Zunächst einmal möchte ich kluge und spannende Geschichten erzählen, die berühren und ordentlich den Kopf und die Seele durchpusten, auch einmal meine eigene
.
So wollte ich es auch mit Migräne.
Die ersten Ideen dazu hatte ich vor zehn Jahren, angestoßen durch meine eigenen Migräneanfälle und meine Lärmempfindlichkeit. Ursprünglich hatte ich eine Amokläufergeschichte im Kopf. Nun ist etwas ganz anderes daraus geworden.
ZITAT(Hortensie @ 13.Jan.2010 - 00:41)
Also, bei dem Thema "Migräne" fand ich, dass "Toni" ziemlich unbedarft damit umgeht (Rotweinkonsum, Rotwein nach Etikett gekauft) und Joshua im Gegenteil etwas sehr sorgsam seine "Migräne" pflegt.
Hier fand ich die Umkehrung des gesellschaftlichen Klischees fast schon wieder witzig.
Spannend, ist mir selbst noch nicht aufgefallen, habe ich also nicht bewusst so gemacht. Tonis Umgang spiegelt wohl meinen eigenen Umgang damit wieder
Litt
(Bin grade etwas müde und habe Formulierungsschwierigkeiten, vielleicht geht es am Wochenende etwas besser)
Geschrieben von: regenbogen am 13.Jan.2010 - 22:31
Ich ziehe mal ein Zitat aus einem Kapitelthread hierher. Litt, zu einer Figur sagst du:
ZITAT(Litt Leweir @ 13.Jan.2010 - 22:21)
Ich mochte sie auch auf Anhieb, habe mich auf den ersten Satz in sie verliebt und hatte sie so gerne um mich, dass ich gar nicht mit dem Roman fertig werden wollte...
Du hast die Tage schon einmal etwas Ähnliches geschrieben, und ich habe es auch bei anderen Autor(inn)en schon gelesen: Dass sie nicht ihre Figuren erfinden oder gar konstruieren, sondern dass diese Figuren ein eigenes Leben führen, sich der Autorin "vorstellen" und sich manchmal auch ganz anders entwickeln, als die Autorin es will. Magst du erklären, wie du zu deinen Figuren kommst, wie du sie erlebst? Ich kann mir das mit dem "eigenen Leben" nur sehr schwer vorstellen.
Geschrieben von: Litt Leweir am 13.Jan.2010 - 22:40
ZITAT(regenbogen @ 13.Jan.2010 - 22:31)
... Magst du erklären, wie du zu deinen Figuren kommst, wie du sie erlebst? Ich kann mir das mit dem "eigenen Leben" nur sehr schwer vorstellen.
Das ist eine schöne Frage, zu der ich gerne etwas schreiben möchte, ich weiß nur noch nicht was.
Ich würde sie mir gerne für Feitag aufheben, dann werde ich etwas ausgeruhter sein. Morgen bin ich den ganzen Tag unterwegs und werde es wahrscheinlich nicht schaffen, mich hier zu beteiligen.
Litt
Geschrieben von: regenbogen am 13.Jan.2010 - 22:45
ZITAT(Litt Leweir @ 13.Jan.2010 - 22:40)
Ich würde sie mir gerne für Feitag aufheben, dann werde ich etwas ausgeruhter sein.
Aber gerne doch.
Geschrieben von: Litt Leweir am 15.Jan.2010 - 13:15
ZITAT(regenbogen @ 13.Jan.2010 - 22:31)
Du hast die Tage schon einmal etwas Ähnliches geschrieben, und ich habe es auch bei anderen Autor(inn)en schon gelesen: Dass sie nicht ihre Figuren erfinden oder gar konstruieren, sondern dass diese Figuren ein eigenes Leben führen, sich der Autorin "vorstellen" und sich manchmal auch ganz anders entwickeln, als die Autorin es will. Magst du erklären, wie du zu deinen Figuren kommst, wie du sie erlebst? Ich kann mir das mit dem "eigenen Leben" nur sehr schwer vorstellen.
Nun hatte ich zwei Tage Zeit zu überlegen, was ich auf diese Frage antworten kann und weiß es immer noch nicht so recht.
Ich kann gar nicht genau sagen, wie meine Figuren entstehen, es ist auch nicht bei allen gleich. Manche sind mir näher, manche ferner, manche sind konstruierter als andere.
Aber ich würde schon sagen, dass ich meine Figuren in der Regel nicht konstruiere. Aber ich glaube auch nicht, dass es Wesen sind, die unabhängig von mir existieren, nicht während ich sie schreibe, so esoterisch ist meine Vorstellung vom Schreiben nicht. Sie beginnen unabhängig von mir zu existieren, in dem Moment, in dem ich sie in die Welt schicke, in dem sie mit der Leserin, dem Leser in Kontakt kommen. Dann habe ich keinen Einfluss mehr auf sie.
Ein großer Teil des Schreibprozesses läuft ja unbewusst ab. Ich schrieb ja bereits, dass Schreiben für mich viel mit Träumen zu tun hat. Es soll ja luzide Träume geben, die Träumende ist sich bewusst, dass sie träumt und kann die Handlung auch steuern
Und es gibt die Theorie, dass die Figuren, die in Träumen vorkommen, immer eigene Anteile darstellen. Bei einer Figur wie Monika Haberstroh, gefällt mir diese Vorstellung außerordentlich, bei anderen weniger, aber ich glaube schon dass da was dran ist.
Beim Schreiben kommt es auf die richtige Mischung zwischen sich Einlassen und Steuern an. Es ist für mich nur zu einem geringen Anteil eine intellektuelle Tätigkeit, es ist für mich sehr emotional und auch sehr physisch. Ich betrete Räume, schaue mich um, fühle, rieche, lausche auf Geräusche, höre meinen Figuren zu, wie sie sich miteinander unterhalten, stelle sie vor Herausforderungen und beobachte, wie sie damit umgehen, wie sie sich verhalten, wie sie damit fertig werde oder auch nicht… Dazu muss ich mich völlig von der Außenwelt abschotten, sonst katapultiert es mich raus und es bleibt alles an der Oberfläche… Manchmal komme ich gar nicht erst rein, und das ist fürchterlich… Aber das ist schon wieder ein anderes Thema…
Ich habe als Kind, als Jugendliche, als junge Erwachsene in einer Parallelwelt gelebt, die sich im Laufe der Jahre verändert hat, bis sie sich dann aufgelöst hat, als ich Mitte zwanzig war und sie wohl nicht mehr brauchte. Wenn ich mich für längere Zeit auf ein Romanprojekt widme, mache ich mir die Fähigkeit, mir Parallelwelten zu erschaffen zunutze. Und die Parallelwelt umfasst mehr als dann im Buch vorkommt. Nicht alle Figuren sind mir in dieser Parallelwelt gleichermaßen nah, aber über die, die mir sehr nah sind, weiß ich mehr, als ich verrate. Und ich verliebe mich auch in meine Figuren, die meisten mag ich zumindest sehr, auch wenn sie oft Dinge tun, die ich auch nicht so toll finde. Ich weiß, warum sie es tun.
Die Figuren aus meiner Kindheits- und Jugendparallelwelt kamen meistens aus dem öffentlichen Leben, aus dem Fernsehen, dem Sport, aus Büchern oder Filmen, ich habe sie adaptiert und integriert. Ganz so ist es beim Schreiben nicht.
Obwohl ich mich beim Schreiben sehr abschotte und sehr in einer Traumwelt lebe, bin ich nicht alleine. Ich fühle mich – und darüber bin ich sehr glücklich – eingebunden in einen großen Zusammenhang. Ich bin in einer bestimmten Kultur aufgewaschen, mit einer bestimmten Religion, hatte Eltern, Geschwister, Verwandte, habe Freundinnen, Arbeitskolleginnen, gehe einem Beruf nach, lese sehr viel, mag Filme, sehe fern…
Und aus diesen Quellen schöpfe ich auch meine Figuren oder Anteile meiner Figuren.
Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich Monika Haberstroh zum ersten Mal getroffen habe. Irgendwann hatte ich es einfach, dieses Bild einer kauzigen, columboähnlichen Kommissarin namens Monika Haberstroh (der Name war einfach da), die völlig erschöpft und sinnierend auf dem Sofa meiner Protagonistin liegt. Die Frage war nur, wie kommt sie da hin. Und irgendwie habe ich sie da hinbekommen, auch wenn’s dann ganz anders war, als ich es mir zuerst vorgestellt habe. Und mit Columbo hat sie nicht viel zu tun, auch wenn es zwischendurch ein paar Anspielungen auf Columbo gibt.
Wahrscheinlich weiß ich wirklich nicht so genau, woher meine Figuren kommen und ich schöpfe grade nur die Fettaugen ab, die an der Oberfläche schwimmen, ohne zu wissen, was das nun eigentlich für eine Suppe ist.
Im Moment stehe ich kurz davor, einen neuen Roman zu beginnen, in dem die Vorstellungskraft als Überlebens- und Heilmittel Thema ist. Vielleicht wäre meine Antwort hier ganz anders geworden, wenn ich mich nicht gerade so mit Traumwelten beschäftigen würde.
Geschrieben habe ich noch keine Zeile, aber den ersten Satz habe ich schon seit zwei Jahren im Kopf. Eine Figur sehe ich schon relativ klar, richtig kennen lernen werde ich sie aber erst, wenn ich mit dem Schreiben beginne. Bei der zweiten weiß ich noch nicht mal, ob es eine Figur ist oder ob es nicht eigentlich zwei sind. Und ich weiß auch noch nicht, ob ich erst anfange zu schreiben, wenn ich es weiß, oder ob ich mit dem Schreiben anfangen muss, um es herauszufinden. Mal sehen.
Litt
Geschrieben von: regenbogen am 15.Jan.2010 - 19:14
ZITAT(Litt Leweir @ 15.Jan.2010 - 13:15)
Beim Schreiben kommt es auf die richtige Mischung zwischen sich Einlassen und Steuern an. Es ist für mich nur zu einem geringen Anteil eine intellektuelle Tätigkeit, es ist für mich sehr emotional und auch sehr physisch. Ich betrete Räume, schaue mich um, fühle, rieche, lausche auf Geräusche, höre meinen Figuren zu, wie sie sich miteinander unterhalten, stelle sie vor Herausforderungen und beobachte, wie sie damit umgehen, wie sie sich verhalten, wie sie damit fertig werde oder auch nicht…
Das klingt nach einer beneidenswerten Erfahrung.
Danke für deine ausführliche Antwort!
Geschrieben von: rheinfee am 16.Jan.2010 - 20:45
Darf ich dich fragen, ob du deine privaten Erlebnisse, also, wenn du unterwegs bist, mit in deine Geschichten einfügst?
Es passiert oft, dass Autorinnen über die Erlebnisse am Tag schreiben, aber im nachhinein dennoch alles anders wird, als es gewesen ist.
Warum wird an den Texten so viel lektoriert? Können Autorinnen nicht alles schreiben was sie wollen?
Geschrieben von: Litt Leweir am 17.Jan.2010 - 15:04
ZITAT(rheinfee @ 16.Jan.2010 - 20:45)
Darf ich dich fragen, ob du deine privaten Erlebnisse, also, wenn du unterwegs bist, mit in deine Geschichten einfügst?
Grundsätzlich kann alles, was ich erlebt, beobachtet, gelesen, gehört... habe in meine Texte einfließen, meistens allerdings sehr viel später, gelegentlich auch in Texte, die ich aktuell schreibe... Einige meiner Kurzgeschichten haben Erlebnisse als Ausgangspunkt, was ich dann daraus mache, hat aber meistens nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Erlebnis zu tun. Einige meiner neueren Kurzgeschichten haben Songtexte als Ausgangspunkt, so z.B. "Nachtzug nach München", zu dieser Geschichte hat mich der Song "Nighttrain to Munich" von Al Stewart inspieriert. Die Idee, mich von diesem Songtext inspirieren zu lassen, hatte ich im Nachtzug von München nach Berlin.
Bei Migräne fällt mir jetzt leider kein Beispiel ein, aber natürlich habe ich mich auch da während des Schreibens von allem Möglichem inspirieren lassen, z.T. auch von Büchern, es werden ja einige erwähnt. Eines, die Sieben Minuten von Irving Wallace hat mich mit 14 anscheinend so sehr beeindruckt, dass es bei Migräne plötzlich wieder auftauchte. Ich habe es dann noch mal gelesen, auch wenn ich wusste, dass es keine größeere Rolle spielen würde, nur ein kleines Detail am Rande.
Manchmal weisen mir auch Dinge, die mir im Alltag begegnen den Weg, wenn ich mit irgendetwas nicht mehr weiter weiß. Das können private Erlebnisse sein, meistens sind es jedoch Dinge, die ich beoachte, höre, lese. Musik spielt eine große Rolle, ich unterbreche das Schreiben häufig, uim Musik zu hören, tigere durch die Wohnung und höre Songs, die zur Stimmung passen, oder umgekehrt beinflusst ein Song die Atmosphäre im Text, es ist ein Wechselspiel.
ZITAT(rheinfee @ 16.Jan.2010 - 20:45)
Warum wird an den Texten so viel lektoriert? Können Autorinnen nicht alles schreiben was sie wollen?
Ich bin froh, dass lektoriert wird. Autorinnen machen Fehler, kriegen manchmal etwas durcheinander und können vom Feedback anderer lernen. Es ist gut zu wissen, dass sich das noch mal jemand genau ansieht, es beruhigt. Ich bin manchmal sogar erstaunt, wie wenig lektoriert wird.
Bevor ich meine ersten Geschichten veröffentlicht habe, hatte ich noch große Angst vor Lektoraten, ich fürchtete, dass meine Geschichten komplett umgeschrieben würden. Aber ich habe überwiegend gute Erfahrungen gemacht und bin an sehr kompetente Lektorinnen geraten, die meinen Schreibstil zu schätzen wissen. Zu 99% bin ich mit ihren Änderungsvorschlägen einverstanden, nur selten bin ich anderer Meinung, und wenn ich etwas unbedingt beibehalten will, darf ich es oder es mir nicht so wichtig, es so zu lassen. Meistens betrifft das Kleinigkeiten.
Lediglich einmal bin ich mit einer Lektorin überhaupt nicht klargekommen. Die hat mir einen Text derart vermurkst, dass ich ihn überhaupt nicht mehr mochte. Die Veröffentlichung ist dann nicht zustande gekommen. Es war keine meiner Lieblingsgeschichten und zum Glück htte ich zu dem Zeit Punkt bereits ein Polster an guten Erfahrungen, so dass mich dieses Erlebnis nur geringfügig erschüttern konnte.
Geschrieben von: rheinfee am 17.Jan.2010 - 17:03
ZITAT
Ich bin froh, dass lektoriert wird. Autorinnen machen Fehler, kriegen manchmal etwas durcheinander und können vom Feedback anderer lernen. Es ist gut zu wissen, dass sich das noch mal jemand genau ansieht, es beruhigt. Ich bin manchmal sogar erstaunt, wie wenig lektoriert wird.
Eine Lektorin sieht die Geschichte mit einem ganz anderem Auge. Was einer Autorin gefällt, muss ihr nicht gefallen. Vor allem Jungautorinnen sind im ersten Moment enttäuschen und denken, dass ihre Geschichte - der Schreibstil - schlecht ist und können sich durch die Kritik ganz zurückziehen.
Durch das Feedback anderer lernen. Das ist schön gesagt.
Geschrieben von: Litt Leweir am 17.Jan.2010 - 18:12
ZITAT(rheinfee @ 17.Jan.2010 - 17:03)
Eine Lektorin sieht die Geschichte mit einem ganz anderem Auge...
Was ja auch von Vorteil sein kann. Auch Autorinnen neigen zur "Betriebsblindheit".
ZITAT
... Was einer Autorin gefällt, muss ihr nicht gefallen. Vor allem Jungautorinnen sind im ersten Moment enttäuschen und denken, dass ihre Geschichte - der Schreibstil - schlecht ist und können sich durch die Kritik ganz zurückziehen.
Das kann natürlich passieren und es tut weh. Und ist auch mir früher häufig und in den letzten Jahren auch immer mal wieder passiert.
Aber auch wenn's weh tut, ist es ein gutes Zeichen überhaupt ein Feedback zu bekommen. Formbriefe sind eigentlich schlimmer.
Ich habe in der Grundschule angefangen zu schreiben und meine ersten Texte waren mit Sicherheit sehr sehr sehr... verbesserungsbedürftig. Und es gibt mit Sicherheit viele Leute, die meine aktuellen auch noch dafür halten
. Und es ist auch immer möglich, sie noch zu verbessern, aber irgendwann müssen sie raus, sonst bleiben sie für immer in der Schublade. Diesen Moment abzupassen gehört auch geübt. Manchmal geht's auch schief.
Bis zu einem gewissen Grad ist Schreiben auch ein Handwerk, das gelernt werden muss. Wenn du den Friseuerberuf lernst, erwartest du ja auch nicht, dass dein erster Schnitt gleich ein Meisterwerk wird. Wahrscheinlich hörst du der Chefin sehr genau zu, wenn sie dir erklärt, wie es geht, wo du Fehler gemacht hast, was du noch verbessern kannst. Und du musst üben, üben, üben.... Deine Kreativität richtig ausleben, die neusten Superfrisuren kreieren und vielleicht auch mal Regeln brechen kannst du am besten, wenn du die Regeln kennst und das Handwerk beherrscht.
Warum soll es beim Schreiben anders sein?
Geschrieben von: rheinfee am 17.Jan.2010 - 19:58
ZITAT
Auch Autorinnen neigen zur "Betriebsblindheit.
Obwohl Textblindheit schnell korriegiert werden kann, indem eine neue Geschichte erfunden wird und sich damit anderweitig beschäftigt. Sonst kommt eine dicke Schreibblockade obendrein.
ZITAT
...aber irgendwann müssen sie raus, sonst bleiben sie für immer in der Schublade. Diesen Moment abzupassen gehört auch geübt.
Erinnert mich an ein Coming-out. Gleiche Situation.
Geschrieben von: Litt Leweir am 17.Jan.2010 - 20:12
ZITAT(rheinfee @ 17.Jan.2010 - 19:58)
ZITAT
Auch Autorinnen neigen zur "Betriebsblindheit.
Obwohl Textblindheit schnell korriegiert werden kann, indem eine neue Geschichte erfunden wird und sich damit anderweitig beschäftigt. Sonst kommt eine dicke Schreibblockade obendrein.
Es gibt auch "Fehler", die nichts mit einem bestimmten Text zu tun haben, bei mir jedenfalls. Ich bleibe dabei, es ist sehr hilfreich, andere ein Auge auf die eigenen Texte werfen zu lassen und auch zuzuhören, am besten ein überwiegend wohlwollendes, aber auch kritisches Auge. Das heißt noch lange nicht, dass ich mir jeden Schuh anziehen muss.
"...aber irgendwann müssen sie raus, sonst bleiben sie für immer in der Schublade.
Diesen Moment abzupassen gehört auch geübt."
Diese Sätze würde ich mir am liebsten selbst lektorieren
, leider habe ich grade keine Zeit mehr. Bis morgen.
Geschrieben von: Hortensie am 20.Jan.2010 - 12:37
Eingangs tauchte hier mal die Frage auf, ob das Buch in der Kategorie "Thriller" richtig "einsortiert" sei.
Spontan hätte ich geantwortet: "Ja".
Nach längerem Nachdenken komme ich aber zu dem Schluss, dass das Buch weder in der Kategorie "Thriller" noch in der Kategorie "Krimi" für mein Empfinden richtig "einsortiert" ist.
Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich es nicht spannend finde, aber eigentlich ist der Mord für mein Empfinden ein stilistisches Mittel gleich einer Klammer, dass die unterschiedlichen Geschichten dahinter zusammenhält und gleichzeitig die kommissarin als neue, fast neutrale Person in das Setting einführt.
Gleichzeitig wird mit der Kommissarin eine weitere, mögliche Beziehungsform bzw. die Entwicklung, die eine Beziehung nehmen kann, neben die bereits vorhandenden ergänzt.
Die Form "Thriller" ermöglicht es der Autorin meines Erachtens durch die "Klammerfunktion" mehrere unterschiedlich vertiefte weitere Geschichten "aneinderzureihen" ohne ihre handelnden Personen in vertiefende, theoretische Diskussionen (womöglich noch mit "moralischen Zeigefinger") zu verstricken und die zu erzählende Geschichte damit zu ersticken.
Ein Einbruch, ein mutwillig herbeigeführter Stromausfall hätte aus meiner Sicht hierzu auch dienen können. Es hätte nun nicht gerade eines Mordes dazu bedurft.
Unbestritten war es so aber die eleganteste Form, einen Rahmen zu schaffen.
Geschrieben von: Litt Leweir am 20.Jan.2010 - 22:12
Spannend und bringt mich zum Nachdenken über den Text. Vielen Dank!
ZITAT(Hortensie @ 20.Jan.2010 - 12:37)
Eingangs tauchte hier mal die Frage auf, ob das Buch in der Kategorie "Thriller" richtig "einsortiert" sei.
Spontan hätte ich geantwortet: "Ja".
Nach längerem Nachdenken komme ich aber zu dem Schluss, dass das Buch weder in der Kategorie "Thriller" noch in der Kategorie "Krimi" für mein Empfinden richtig "einsortiert" ist.
Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich es nicht spannend finde, aber eigentlich ist der Mord für mein Empfinden ein stilistisches Mittel gleich einer Klammer, dass die unterschiedlichen Geschichten dahinter zusammenhält und gleichzeitig die kommissarin als neue, fast neutrale Person in das Setting einführt.
Genregrenzen sind ja weit und dehnbar, die des Thrillers sind noch etwas weiter als die des Krimis. Ob Migräne ein Krimi ist, weiß ich auch nicht so genau, ein Thriller ist es für mich schon. Ausschlaggebend ist für mich der "thrill", der Nervenkitzel. Und ich finde es passt ganz gut zur Definition eines Psychothriller von http://de.wikipedia.org/wiki/Thriller
Ich finde auch, dass es nicht eigentlich um den Mord geht, aber er ist für mich schon mehr als eine Klammer, er ist Auslöser einer ganzen Reihe von Prozessen.
Spoiler:
In irgendeiner Vorschau haben wir mal geschrieben, es gehe in Migräne mehr um das Nichtmorden, als um das Morden.ZITAT
Gleichzeitig wird mit der Kommissarin eine weitere, mögliche Beziehungsform bzw. die Entwicklung, die eine Beziehung nehmen kann, neben die bereits vorhandenden ergänzt.
Meinst du eine andere Art, eine Beziehung anzugehen und zu leben?
ZITAT
Die Form "Thriller" ermöglicht es der Autorin meines Erachtens durch die "Klammerfunktion" mehrere unterschiedlich vertiefte weitere Geschichten "aneinderzureihen" ohne ihre handelnden Personen in vertiefende, theoretische Diskussionen (womöglich noch mit "moralischen Zeigefinger") zu verstricken und die zu erzählende Geschichte damit zu ersticken.
Da bin ich ganz neugierig: Welche theoretischen Diskussionen könnten das sein (die dann eben nicht geführt werden - und ich bin froh, dass das so rüberkommt - die aber geführt werden könnten) und vor allem: steckt irgendeine Moral in den Geschichten?
ZITAT
Ein Einbruch, ein mutwillig herbeigeführter Stromausfall hätte aus meiner Sicht hierzu auch dienen können. Es hätte nun nicht gerade eines Mordes dazu bedurft.
Ich glaube schon, dass es dann eine ganz andere Geschichte geworden wäre, andere Geschichten. Ich habe bestimmte Themen, die immer wieder kommen, unterschiedlich kombiniert, die in einem anderen Zusammenhang (der Mord in diesem Haus, die anderen tatsächlichen/scheinbaren Ereignisse) anders beleuchtet würden, mit anderen Schwerpunkten aus anderen Blickwinkeln.
ZITAT
Unbestritten war es so aber die eleganteste Form, einen Rahmen zu schaffen.
Nochmal Danke.
Litt
Geschrieben von: Hortensie am 21.Jan.2010 - 16:09
ZITAT
Gleichzeitig wird mit der Kommissarin eine weitere, mögliche Beziehungsform bzw. die Entwicklung, die eine Beziehung nehmen kann, neben die bereits vorhandenden ergänzt.
Meinst du eine andere Art, eine Beziehung anzugehen und zu leben?
Nein, ich meine ihre Beziheung davor.
Spoilerbeginn
von der Sie berichtete, dass sich die Partnerin als TransGender definiert ahbe und dann auch real FzM Wechsel vollzogen hätte.Spoilerende
[Da bin ich ganz neugierig: Welche theoretischen Diskussionen könnten das sein (die dann eben nicht geführt werden - und ich bin froh, dass das so rüberkommt - die aber geführt werden könnten) und vor allem: steckt irgendeine Moral in den Geschichten?
Als Moral weiss ich jetzt nicht, aber als Fazit könnte man durchaus herauslesen: Alles kann, nichts muss.
Zu den Diskussionen: das schreibe ich die Tage mal etwas ausführlicher, weil es mir im Moment noch sehr kompliziert erscheint, dies mit spoiler und so zu schreiebn, aber auch weil ich es im Moment noch nicht so "griffig" vor Augen habe.
Aber, ohne mich jetzt zu weit vorwagen zu wollen, denke ich schon, dass eine mögliche überschrift des Buches wäre: dass hier im Prinzip alle möglichen se+++llen Verwicklungen und Beziehungsmodelle auftauchen und gelebt werden, die in den letzten 15 Jahren so im lesbischen Kontext (LFT, Berliner Lesbenwoche, "Lesbenforen.de etc.) diskutiert wurden, außer S/M und femmes/butches.
Ansonsten fehlte eigentlich nur noch die Debatte um veganes bzw. um ELP um den lesbischen Kosmos insgesamt darzustellen.
Soweit erstmal in kürze. Ich werde es in den nächsten Tagen, mal versuchen etwas, konkreter und ausführlicher zu fassen.
Wahrscheinlich ist es dann aber besser, dies im letzten Teil der Leserunde zu posten, da ich auch den Rahmen des Leserundencafé´s nicht sprengen möchte.
@litt:
es macht sehr viel Spass, sich mit dem Buch und dem "drumherum" auszutauschen und ich finde es klasse, hier auch u.a. mit der Autorin diskutieren zu können.
Geschrieben von: mayfair1965 am 21.Jan.2010 - 21:33
Ok, ich hab das Buch seit Mittwoch durch und muss mal ein großes Lob loswerden: Ich fand es mega-spannend und extrem unterhaltsam! Glückwunsch und Dank an Litt für diese tolle Story!
Ein bißchen weniger Trauma wäre für mich zwar auch ok gewesen, aber das hat meinen Lesespaß nicht beeinträchtigt.
Dann noch mal was anderes: Ihr hattet es doch neulich von der Beziehung der Autorin zu ihren Romanfiguren (bin jetzt zu faul zum zitieren). Es gibt Autorinnen (oder wenigstens eine), die twittern mit ihren Romanfiguren (die Romanfiguren natürlich auch miteinander) und die Leserschaft amüsiert sich köstlich. Das mag jetzt manchem vielleicht merkwürdig vorkommen, aber in diesem Fall passt es sehr gut zu den Figuren und macht einfach Spaß.
Geschrieben von: Litt Leweir am 21.Jan.2010 - 23:23
ZITAT(Hortensie @ 21.Jan.2010 - 16:09)
Als Moral weiss ich jetzt nicht, aber als Fazit könnte man durchaus herauslesen: Alles kann, nichts muss.
....
Aber, ohne mich jetzt zu weit vorwagen zu wollen, denke ich schon, dass eine mögliche überschrift des Buches wäre: dass hier im Prinzip alle möglichen se+++llen Verwicklungen und Beziehungsmodelle auftauchen und gelebt werden, die in den letzten 15 Jahren so im lesbischen Kontext (LFT, Berliner Lesbenwoche, "Lesbenforen.de etc.) diskutiert wurden, außer S/M und femmes/butches.
Ansonsten fehlte eigentlich nur noch die Debatte um veganes bzw. um ELP um den lesbischen Kosmos insgesamt darzustellen.
Oh, ich muss zugeben, dass mich der lesbische Kosmos nur am Rande interessiert. Für mich ist "Migräne" kein "lesbisches" Buch oder höchstens insofern als es lesbische Protagnonistinnen hat. Die Themen empfinde ich eher als allgemeinmenschlich.
Damit will ich dir allerdings nicht deine Leseart ausreden, Bücher leben davon, dass sie verschiedene Lesearten ermöglichen, das sie Prismen sind, und je nachdem in welchem Licht und aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet stellen sie sich anders dar. Und ich bin gespannt mehr über deine zu erfahren.
Aber, wenn du mich fragen würdest
: Mein oder eines meiner Spezialthemen ist in der Tat das Trauma
und
@mayfair
das wird wahrscheinlich auch in meinen nächsten Texten so bleiben, denn das Thema liegt mir am Herzen. Aber wenn es den Lesespaß nicht schmälert, umso besser, denn der liegt mir mindestens genauso am Herzen. Und ich freue mich sehr, dass du ihn hattest.
Jetzt in diesem Moment nach der Moral gefragt würde ich sagen - und ich setze einen Spoiler, weil ich die niemandem aufdrängen möchte (zuviel vorgreifen möchte ich auch nicht):
In "Strong at the broken Places" von Linda Sanford, aus dem ich in "Migräne" auch zitiere (vor dem zweiten Teil, glaube ich), habe ich ein Zitat von Robert Louis Stevenson gefunden: "Life ist not a matter of holding good cards but of playing a poor hand well."
Übersetzt: Es geht im Leben nicht darum, ein gutes Blatt in der Hand zu haben, sondern ein schlechtes Blatt gut zu spielen.
FÜr mich bedeutet das: auch die schlimmsten (Kindheits-)Erfahrungen machen aus einem Menschen nicht zwangsläufig einen Täter oder ein Opfer. Es gibt Auswege.Vielleicht würde ich morgen oder in einem Jahr oder in zehn Jahren eine andere Antwort geben, ich weiß es nicht.
ZITAT
@litt:
es macht sehr viel Spass, sich mit dem Buch und dem "drumherum" auszutauschen und ich finde es klasse, hier auch u.a. mit der Autorin diskutieren zu können.
Danke, mir macht es auch Spaß.
Edit: Kleine Ergänzung
Geschrieben von: Litt Leweir am 29.Jan.2010 - 17:51
ZITAT(Hortensie @ 21.Jan.2010 - 16:09)
Zu den Diskussionen: das schreibe ich die Tage mal etwas ausführlicher, weil es mir im Moment noch sehr kompliziert erscheint, dies mit spoiler und so zu schreiebn, aber auch weil ich es im Moment noch nicht so "griffig" vor Augen habe.
Hast du es mittlerweile griffiger, bin neugierig.
Geschrieben von: Litt Leweir am 29.Jan.2010 - 18:05
Nun ist die Leserunde etwas eingeschlafen. Leider war ich krank und habe grade eben die dringendsten Alltagsgeschäfte geschafft und konnte mich nicht kümmern, aber jetzt geht es wieder.
Ich habe auch ein paar Fragen an Euch, hier die erste (die anderen findet ihr in den passenden Threads)
Migräne ist ja im Präsens geschrieben, das ist eher ungewöhnlich, denn die meisten literaischen Texte werden noch immer im Präteritum verfasst.
Ist es euch überhaupt aufgefallen? Wenn ja, gleich oder erst später? Macht es eucht den Zugang zum Text leichter, schwerer, liest es sich anders oder macht es überhaupt keinen Unterschied?
Lesen sich die beiden Perspektiven (Tonio, Joshua) unterschieldlich, wenn ja, hat das vielleicht auch etwas mit den Erzählperspektiven zu tun (Toni - ich, Joshua - er) zu tun?
Geschrieben von: kawa am 29.Jan.2010 - 19:28
ZITAT(Litt Leweir @ 29.Jan.2010 - 18:05)
Nun ist die Leserunde etwas eingeschlafen. Leider war ich krank und habe grade eben die dringendsten Alltagsgeschäfte geschafft und konnte mich nicht kümmern, aber jetzt geht es wieder. Ja, entschuldige, ich hatte zwischendurch auch andere Prioritäten...
Schön, dass es dir besser geht, Litt.
Und so interessante Fragen hast du gestellt!
ZITAT(Litt Leweir @ 29.Jan.2010 - 18:05)
Ist es euch überhaupt aufgefallen? Wenn ja, gleich oder erst später? Macht es eucht den Zugang zum Text leichter, schwerer, liest es sich anders oder macht es überhaupt keinen Unterschied?
Ja, mir ist es sofort aufgefallen. Es macht schon einen Unterschied, ob ein Text im Präsens oder Präteritum geschrieben ist. Präsens macht ihn meistens lebendiger, direkter, unmittelbarer im Miterleben, machmal sogar atemloser, und das passte hier in dieser Geschichte ganz gut.
Es gab aber Stellen, wo ich mir tatsächlich mal Präteritum gewünscht hätte, nämlich dann, wenn Toni oder Joshua etwas Zurückliegendes erzählen. Als Beispiel fällt mir die Stelle ein, als Joshua zum ersten Mal von Monika Haberstroh aufgesucht wird, S. 73. Der Abschnitt beginnt damit, dass die Kommissarin sich verabschiedet. Dann kommt der Rückblick auf die vorangegangene Szene. Das musste ich zwei Mal lesen, um die Durchbrechung der Reihenfolge zu begreifen. Und ich erinnere mich, dass ich noch kurz überlegt habe, ob hier nicht das falsche Tempus steht.
Und an einer einzigen Stelle hast du genau das gemacht: auf S. 293 unten, letzter Abschnitt, bis S. 294, erster Abschnitt. Das fiel mir so auf, dass ich es notiert habe. War das dort Absicht oder ein Versehen?
ZITAT(Litt Leweir @ 29.Jan.2010 - 18:05)
Lesen sich die beiden Perspektiven (Tonio, Joshua) unterschieldlich, wenn ja, hat das vielleicht auch etwas mit den Erzählperspektiven zu tun (Toni - ich, Joshua - er) zu tun?
Ja, sie lesen sich unterschiedlich, und zwar aus den genannten Gründen (ich/er). Und sicher auch, weil zwei unterschiedliche Persönlichkeiten beschrieben werden, aber das kann ich jetzt an keinem Beispiel festmachen. Das Thema hatten wir ja schon bei der Frage, ob und woran zu erkennen ist, dass es sich bei Toni um eine Frau handelt.
Geschrieben von: Litt Leweir am 30.Jan.2010 - 11:12
ZITAT(kawa @ 29.Jan.2010 - 19:28)
Ja, mir ist es sofort aufgefallen. Es macht schon einen Unterschied, ob ein Text im Präsens oder Präteritum geschrieben ist. Präsens macht ihn meistens lebendiger, direkter, unmittelbarer im Miterleben, machmal sogar atemloser, und das passte hier in dieser Geschichte ganz gut.
Das ist genau, das, was ich mir wünsche.
Aber ich muss zugeben, dass ich es selbst manchmal gar nicht sofort merke, wenn andere Texte im Präsens geschrieben sind.
Es macht für mich aber beim Schreiben einen großen Unterschied, es bringt mich näher heran...
ZITAT
Es gab aber Stellen, wo ich mir tatsächlich mal Präteritum gewünscht hätte, nämlich dann, wenn Toni oder Joshua etwas Zurückliegendes erzählen. Als Beispiel fällt mir die Stelle ein, als Joshua zum ersten Mal von Monika Haberstroh aufgesucht wird, S. 73. Der Abschnitt beginnt damit, dass die Kommissarin sich verabschiedet. Dann kommt der Rückblick auf die vorangegangene Szene. Das musste ich zwei Mal lesen, um die Durchbrechung der Reihenfolge zu begreifen. Und ich erinnere mich, dass ich noch kurz überlegt habe, ob hier nicht das falsche Tempus steht.
Bei Rückbkenden habe ich in der Tat noch große Unsicherheiten. Bisher habe ich mich bemüht das erzählerische Präsens so weit wie möglich durchzuhalten, so wie das beim erzählerischen Präteritum auch ist. Beides ist ja eigentlich kein Tempus. Präsens verführt dazu, bei Rückblenden ins Präteritum zu verfallen, was eigentlich nicht konsequent ist. Beim erzählerischen Präteritum gibt es diese Möglichkeit erst gar nicht. Aber warum nicht die neuen Möglichkeiten nutzen, die das Präsens bietet?
Ich tendiere aber stark dazu Szenen auch im Präsens zu lassen. Bei der von dir beschriebenen Szene würde ich zukünftig versuchen andere Lösungen zu finden, um es klarer zu bekommen. Das müsste ich ja auch tun, wenn der Text im Präteritum verfasst wäre. Bei beschreibenden Rückblenden bin ich mir nicht sicher.
ZITAT
Und an einer einzigen Stelle hast du genau das gemacht: auf S. 293 unten, letzter Abschnitt, bis S. 294, erster Abschnitt. Das fiel mir so auf, dass ich es notiert habe. War das dort Absicht oder ein Versehen?
Hm, gute Frage, ich weiß es nicht.
Ist mir wahrscheinlich durchgerutscht. Aber wenn ich es so lese, ist es für mich auch stimmig. Die Passage ist auch eher beschreibend als szenisch, Joshua rekapituliert die Ereignisse für sich...
Ich werde wohl über dieses Thema noch viel nachdenken müssen...
Danke jedenfalls für dein Feedback dazu, ich werde es im Kopf behalten...
Geschrieben von: kawa am 30.Jan.2010 - 15:07
ZITAT(Litt Leweir @ 30.Jan.2010 - 11:12)
... Präsens ... Präteritum ... Beides ist ja eigentlich kein Tempus.
Sondern?
Ich will hier jetzt keine Grammatik-Diskussion vom Zaun brechen, aber "Tempus" ist der lat. Begriff für "Zeitform" (Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft). Und dazu gehören Präsens und Präteritum (außerdem noch Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II).
ZITAT(Litt Leweir @ 30.Jan.2010 - 11:12)
Bei Rückbkenden habe ich in der Tat noch große Unsicherheiten. Bisher habe ich mich bemüht das erzählerische Präsens so weit wie möglich durchzuhalten, so wie das beim erzählerischen Präteritum auch ist. Beides ist ja eigentlich kein Tempus. Präsens verführt dazu, bei Rückblenden ins Präteritum zu verfallen, was eigentlich nicht konsequent ist. Beim erzählerischen Präteritum gibt es diese Möglichkeit erst gar nicht. Aber warum nicht die neuen Möglichkeiten nutzen, die das Präsens bietet?
Bei einem im Präsens erzählten Text lassen sich Rückblenden durch Perfekt (vollendete Vergangenheit,
er ist gegangen) darstellen. Da sich das immer ein bisschen umgangssprachlich anhört, verfällt man eher ins Präteritum.
Ein im Präteritum erzählter Text nutzt für eine Rückblende das Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit, auch Vorvergangenheit genannt,
er war gegangen).
Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu klugscheißerisch...
Geschrieben von: regenbogen am 30.Jan.2010 - 15:16
ZITAT(kawa @ 30.Jan.2010 - 15:07)
Ein im Präteritum erzählter Text nutzt für eine Rückblende das Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit, auch Vorvergangenheit genannt, er war gegangen).
Ich will auch mitmachen. Rückblenden im Plusquamperfekt klingen oft so schwerfällig, dass es bei längeren Abschnitten als völlig legitim (um nicht zu sagen wünschenswert) gilt, geschickt ins Präteritum umzuschalten. Was nicht heißt, dass "geschickt" immer leicht hinzukriegen ist.
Es gibt Leute, die weigern sich, Bücher im Präsens zu lesen. Ich selber mag es ganz gerne, wenn es passt, eben weil es unmittelbarer wirkt.
Geschrieben von: kawa am 30.Jan.2010 - 15:22
ZITAT(regenbogen @ 30.Jan.2010 - 15:16)
Ich will auch mitmachen. ZITAT(regenbogen @ 30.Jan.2010 - 15:16)
Rückblenden im Plusquamperfekt klingen oft so schwerfällig, dass es bei längeren Abschnitten als völlig legitim (um nicht zu sagen wünschenswert) gilt, geschickt ins Präteritum umzuschalten. Was nicht heißt, dass "geschickt" immer leicht hinzukriegen ist.
Wohl wahr!
Geschrieben von: mayfair1965 am 31.Jan.2010 - 00:00
Ich habe mit Präsens-Geschichten eigentlich kein Problem, dauert ein paar Seiten, bis ich mich daran gewöhnt habe. Andererseits habe ich letztes Jahr ein längeres Werk im Präsens gelesen, und danach hatte ich etwas Probleme, mich wieder ans Präteritum zu gewöhnen.
Geschrieben von: kawa am 31.Jan.2010 - 00:43
ZITAT(mayfair1965 @ 31.Jan.2010 - 00:00)
Andererseits habe ich letztes Jahr ein längeres Werk im Präsens gelesen, und danach hatte ich etwas Probleme, mich wieder ans Präteritum zu gewöhnen.
Ging's dir nach "Migräne" auch so? So kurz ist das Werk ja auch nicht.
Geschrieben von: Litt Leweir am 31.Jan.2010 - 09:12
ZITAT(kawa @ 30.Jan.2010 - 15:07)
ZITAT(Litt Leweir @ 30.Jan.2010 - 11:12)
... Präsens ... Präteritum ... Beides ist ja eigentlich kein Tempus.
Sondern?
Ich will hier jetzt keine Grammatik-Diskussion vom Zaun brechen, aber "Tempus" ist der lat. Begriff für "Zeitform" (Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft). Und dazu gehören Präsens und Präteritum (außerdem noch Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II).
Ich hoffe, ich bin jetzt auch nicht zu klugscheißerisch
, aber:
Präsens und Präteritum sind Tempi, ja, aber ich sprach ja vom "erzählerischen Präsens" und vom "erzählerischen Präteritum", das ist ein Unterschied.
Die wenigsten Texte beginnen mit "Es war einmal...". Gerade bei szenischen Schreiben wird ja so getan, als fände das Geschehen jetzt, in diesem Augenblick statt. Dennoch wird üblicherweise im Präteritum erzählt. Fritz Gesing, in dessen "Kreativ Schreiben" ich immer mal wieder gerne schaue, formuliert es treffender, als ich es je könnte
: "Gerade das szenische Darstellen zeigt das faszinierende Paradox allen Erzählens besonders deutlich: Es wird in der Zeitform der Vergangenheit Gegenwart fingiert..."
ZITAT
Ein im Präteritum erzählter Text nutzt für eine Rückblende das Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit, auch Vorvergangenheit genannt, er war gegangen).
Regenbogen hat es ja schon beschrieben: Das kling schwerfällig und wird auch nicht so gemacht, jedenfalls nicht, wenn es um ganze Passagen oder Szenen geht.
Ich habe Rückblenden auch schon mal mit ein paar Sätzen im Präteritum (oder Perfekt) eingeleitet und bin dann ins Präsens übergeglitten. Bei Migräne bin ich dann wieder davion abgekommen, weil es mir nicht konsequent schien. Aber erst nachdem mich meine Verlegerin darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich sehr inkonsequent war und Rückblenden mal im Präsens, mal in einer Vergangenheitsform, mal durcheinander geschrieben hatte
.
Aber, wenn ich euch jetzt so lese...
... vielleicht komme ich ja noch mal darauf zurück.
Und vielleicht sollte ich ja mal nachsehen, wie andere das machen. Aber meistens werde ich dann so in die Geschichte gesogen, das ich es vergesse.
ZITAT
mayfair:
Ich habe mit Präsens-Geschichten eigentlich kein Problem, dauert ein paar Seiten, bis ich mich daran gewöhnt habe. Andererseits habe ich letztes Jahr ein längeres Werk im Präsens gelesen, und danach hatte ich etwas Probleme, mich wieder ans Präteritum zu gewöhnen. biggrin.gif
Das bringt mich dazu noch mal nachzudenken, wie's bei mir ist:
Ich habe letztes Jahr drei Krimis von Gisa Klönne gelesen und es erst gar nicht bemerkt. Und als ich es gemerkt habe, war ich erfreut und habe es gleich wieder vergessen, obwohl ich eigentlich gucken wollte, wie sie es macht... Vielleicht schaue ich noch mal rein.
Drumherum habe ich "Präteritum-Bücher" gelesen und auch der Wechsel lief für mich eher unmerklich ab. Vielleicht liegts ja daran, dass ich im Präsens schreibe, keine Ahnung...
ZITAT
Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu klugscheißerisch... Eure Klugscheißerei ist mir sehr willkommen, ich hab ja gefragt. Und ich klugscheiße ggf. einfach zurück.
Geschrieben von: mayfair1965 am 31.Jan.2010 - 09:51
ZITAT(kawa @ 31.Jan.2010 - 00:43)
ZITAT(mayfair1965 @ 31.Jan.2010 - 00:00)
Andererseits habe ich letztes Jahr ein längeres Werk im Präsens gelesen, und danach hatte ich etwas Probleme, mich wieder ans Präteritum zu gewöhnen.
Ging's dir nach "Migräne" auch so? So kurz ist das Werk ja auch nicht.
Nein. Das liegt aber vermutlich daran, dass meine aktuelle Lektüre in englisch ist. Da fällt der Unterschiede wahrscheinlich nicht so auf.
Geschrieben von: kawa am 31.Jan.2010 - 11:39
ZITAT(Litt Leweir @ 31.Jan.2010 - 09:12)
Ich hoffe, ich bin jetzt auch nicht zu klugscheißerisch
Nein, gar nicht!
Ich finde das spannend und freue mich, wenn ich was lernen kann. Ich bin streng nach der Grammatik gegangen, und mir war der Unterschied zum "erzählerischen" Präsens/Präteritum nicht klar.
ZITAT(Litt Leweir @ 31.Jan.2010 - 09:12)
Eure Klugscheißerei ist mir sehr willkommen, ich hab ja gefragt. Und ich klugscheiße ggf. einfach zurück.
Geschrieben von: Hortensie am 01.Feb.2010 - 11:34
ZITAT(Litt Leweir @ 29.Jan.2010 - 17:51)
ZITAT(Hortensie @ 21.Jan.2010 - 16:09)
Zu den Diskussionen: das schreibe ich die Tage mal etwas ausführlicher, weil es mir im Moment noch sehr kompliziert erscheint, dies mit spoiler und so zu schreiebn, aber auch weil ich es im Moment noch nicht so "griffig" vor Augen habe.
Hast du es mittlerweile griffiger, bin neugierig.
Es ist in Vorbereitung und ich werde es wahrscheinlich in der letzten Runde der Leserunde veröffentlichen, um vorzubeugen, dass jemanden die Spannung dadurch genommen wird.
Geschrieben von: Litt Leweir am 21.Feb.2010 - 09:29
Mich würden noch sehr eure Lesegewohnheiten interessieren:
Was lest ihr sonst so? Nach welchen Kriterien sucht ihr euch Bücher aus? Lest ihr eher schnell oder langsam? Warum lest ihr? welchen 2Gewinn2 zieht ihr daraus?
Und nein, ich betreibe hier keine Markforschungsstudien, bin einfach nur neugierig. Und erzählennatürlich auch gerne etwas über meine Lesegewohnheiten, aber nicht jetzt .
Geschrieben von: kawa am 21.Feb.2010 - 11:41
ZITAT(Litt Leweir @ 21.Feb.2010 - 09:29)
Was lest ihr sonst so? Nach welchen Kriterien sucht ihr euch Bücher aus? Lest ihr eher schnell oder langsam? Warum lest ihr? welchen 2Gewinn2 zieht ihr daraus?
Ich lese gerne Autobiografien, manchmal Kurzgeschichten, sonst aber hauptsächlich Romane. Und da querbeet: ab und zu Krimis, hier und da ein Thriller, Liebesgeschichten, Heiteres, Ernstes, Historisches, Fantastisches, Lesbisches.
Ich komme bei der Auswahl meiner Lektüre gern auf bewährte AutorInnen zurück, verlasse mich auf Empfehlungen von Leuten, deren Literaturgeschmack ich schätze, oder lasse mich einfach vom Klappentext inspirieren.
Meine Lesegeschwindigkeit variiert sehr stark. Oft lese ich nur abends vor dem Einschlafen ein paar Seiten, dann kann es ein paar Wochen dauern, bis ich einen Roman durch habe. Manchmal lese ich aber, wenn's mich so richtig packt, an einem Wochenende einen 700-Seiten-Roman durch.
Der Gewinn beim Lesen ist für mich der Kontakt mit Sprache (gut Formuliertes kann mich über den Inhalt retten, und ich lese auch ab und zu in Fremdsprachen), das Abtauchen in eine andere Welt, die Auseinandersetzung mit anderen Denkweisen, Kulturen, Epochen, und einfach pure Unterhaltung oder Ablenkung.
ZITAT(Litt Leweir @ 21.Feb.2010 - 09:29)
Und nein, ich betreibe hier keine Markforschungsstudien, bin einfach nur neugierig.
ZITAT(Litt Leweir @ 21.Feb.2010 - 09:29)
Und erzählennatürlich auch gerne etwas über meine Lesegewohnheiten, aber nicht jetzt
.
Aber später, ja? Würde mich nämlich auch interessieren.
Geschrieben von: kawa am 02.Mar.2010 - 15:43
Hm, die Leserunde ist ins Stocken geraten. Oder abgeschlossen?
Aber noch ist nicht alles gesagt. Siehe hier:
ZITAT(kawa @ 21.Feb.2010 - 11:41)
ZITAT(Litt Leweir @ 21.Feb.2010 - 09:29)
Und erzählennatürlich auch gerne etwas über meine Lesegewohnheiten, aber nicht jetzt
.
Aber später, ja? Würde mich nämlich auch interessieren.
Und ich habe auch noch eine Frage an dich, Litt.
Wie hast du dich mit der Polizeiarbeit vertraut gemacht, z.B. wie Ermittlungen geführt werden, wie eine Verhaftung durchgeführt wird? Kann man sowas irgendwo nachlesen? Hast du dich mit Kriminologen unterhalten?
Geschrieben von: Litt Leweir am 02.Mar.2010 - 20:17
ZITAT(kawa @ 02.Mar.2010 - 15:43)
Und ich habe auch noch eine Frage an dich, Litt.
Wie hast du dich mit der Polizeiarbeit vertraut gemacht, z.B. wie Ermittlungen geführt werden, wie eine Verhaftung durchgeführt wird? Kann man sowas irgendwo nachlesen? Hast du dich mit Kriminologen unterhalten?
Polizeiarbeit spielt in "Migräne" keine große Rolle, ich habe mich nicht damit vertraut gemacht (mal abgesehen davon, dass ich schon seit Jahren Krimis lese und auch schon etliche Tatort gesehen haben
.
Ich habe aber zu Weihnachten diese Buch geschenkt bekommen:
[isbn="3886197204"]Von Arsen bis Zielfahndung[/isbn]
Da werde ich bestimmt reinschauen, wenn ich mal wieder was schreibe, wo Polizeiarbeit vorkommt, aber das wird wohl noch eine Weile dauern.
Bestimmte Details habe ich im Internet recherchiert, z.B. die Dienstgrade oder das Pensionsalter für Polizeibeamtinnen (die mir dann aber letzendlich doch egal waren).
Ich habe ein wenig über Herzkrankheiten recherchiert. Was nichts daran ändert, dass Toni ein medizinisches Wunder ist. Aber das wollte ich ja eigentlich auch so...
Ich recherchiere immer mal wieder Kleinigkeiten, manchmal nur, um mich dann doch über die Ergebnisse hinwegzusetzen. Aber ich schreibe ja keine Sachbücher, sondern "Fiction".
Über meine Lesegewohnheiten schreibe ich am Wochenende.
Geschrieben von: Hortensie am 21.Oct.2012 - 21:48
>> Scheib den Thread mal hoch<<
...und wie sehen deine Lesegewohnheiten so aus?
Ich lese z.B. häufig im ÖPNV und ansosnten meistens etwa 1,0 Stunde bevor ich einschlafe.
Bei verschiedenen Büchern hat letzeres auch schon mal zu einer drastsichen Verkürzung miener Nachtruhe geführt.
Manchmal wird die tatsächliche Länge der letzten etwa 40 Seiten etwas unterschätzt.
Geschrieben von: Litt Leweir am 24.Oct.2012 - 10:23
ZITAT(Hortensie @ 21.Oct.2012 - 22:48)
>> Scheib den Thread mal hoch<<
...und wie sehen deine Lesegewohnheiten so aus?
Darüber schreibe ich, wie oben bereits angekündigt, am Wochenende
.
Noch im Oktober des Jahres 2012. Versprochen!
Litt
Geschrieben von: Litt Leweir am 28.Oct.2012 - 18:34
ZITAT(Hortensie @ 21.Oct.2012 - 21:48)
>> Scheib den Thread mal hoch<<
...und wie sehen deine Lesegewohnheiten so aus?
Ich lese z.B. häufig im ÖPNV und ansosnten meistens etwa 1,0 Stunde bevor ich einschlafe.
Bei verschiedenen Büchern hat letzeres auch schon mal zu einer drastsichen Verkürzung miener Nachtruhe geführt.
Manchmal wird die tatsächliche Länge der letzten etwa 40 Seiten etwas unterschätzt.
Ich lese morgens vor der Arbeit und stehe dafür extra früher auf, meistens ca. 1 - 1 1/2 Stunden. Das ist die Zeit, in der ich mich am besten auf Bücher einlassen kann. Wenn ich diese Zeit morgens nicht habe, starte ich schlecht in den Tag. Vor dem Schlafengehen versuche ich manchmal zu lesen, aber das geht nicht so gut. Wenn ich nicht außerhäusig arbeite, kann es auch vorkommen, dass ich tagsüber lese, aber nicht regelmäßig. Ich lese am liebsten im Bett. In Bahnen und Bussen kann ich nicht so gut lesen, davon wird mir schlecht. Da greife ich auf Hörbücher zurück. Die höre ich auch wahnsinnig gerne beim Putzen. Ich habe ein Hörbuchabo und lade mir nur die ungekürzten Hörbücher herunter. Ich will die Bücher einfach ganz haben und sie dürfen gerne auch lang sein, damit ich lange was davon habe. Manchmal höre ich sie auch beim Ausdauersport, aber nicht immer, meistens höre ich dabei lieber Musik. Beim Hören bevorzuge ich die deutschen Fassungen, denn da bin ich nicht immer ganz so konzentriert. Auch beim Hören probiere ich immer wieder gerne neue Autorinnen und Autoren aus. Ich höre gerne Krimis, Thriller, Science Fiction, Fantastisches... Einen Paul Auster würde ich lieber lesen als hören.
Seit einem guten Jahr habe ich einen eBook-Reader und lese seither fast nur darauf. Das kommt mir entgegegen, weil ich dafür sehr günstig an englischsprachige Bücher komme und ich lese überwiegend Englisch, schon allein damit mein Englisch nicht ganz verschütt geht. Ich habe zwei Jahre in London gelebt und Anglistik studiert.
Ich mache sehr gerne neue Entdeckungen, da kommt es mir entgegen, wenn ich Bücher preiswert bekomme, ist dann nicht so schlimm, wenn mir etwas nicht so gefällt. Dafür entdecke ich dann immer wieder richtige Perlen. Bevor ich den eBook-Reader hatte, habe ich mir oft stapelweise gebrauchte Bücher oder Mängelexemplare gekauft. Da ich mich nur sehr ungern von Büchern trenne, platzen meine Bücherregale aus allen Nähten. Das ist ein weiterer Grund, warum ich eBooks mittlerweile ganz prima finde. Aber auf das Lesen "richtiger" Bücher möchte ich nicht ganz und gar verzichten, das möchte ich immer wieder tun. Und ich mag es, von Büchern umgeben zu sein.
Neben den Neuentdeckungen komme ich auch immer wieder auf (für mich) altbewährte Autorinnen und Autoren zurück. Ich lese schon seit Jahren und immer wieder gerne Ruth Rendell (auch sehr in der Variante Barbara Vine), Stephen King, Paul Auster, Martin Suter, Patricia Highsmith, John Katzenbach, Armistead Maupin ... Ich bin auch ein großer Harry-Potter-Fan. Es gibt bestimmt noch viele, die mir grade nicht einfallen. Vor drei Jahren habe ich entdeckt, dass ich wahnsinnig gerne Regina Nössler lese, was mich besonders freut, weil sie meine Lektorin ist. Und vor kurzem habe ich Phoebe Müller lesen hören und festgestellt, dass mir ihre Art zu schreiben sehr gefällt...
So weit erst mal.
Liebe Grüße
Litt
Geschrieben von: Hortensie am 28.Oct.2012 - 23:06
Danke dafür...um es ähnlich umfassend hinzubekommen, müsste ich um etwas Geduld, etwa bis zum nächsten Wochenende bitten... herzliche Grüße von Köln nach Berlin...
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