Alice Schwarzer, 65. Geburtstag Einstellungen

[The sonnenstern0...]

Ich bin der Meinung, dass der 65. Geburtstag von Alice Schwarzer
in einem Lesbenforum erwähnt werden sollte.

Heute am 03.12. feiert die Bundesverdienstkreuzträgerin
ihren 65. Geburtstag.

Meine Hochachtung !!!

Edit: Herzlichen Glückwunsch

:blumen2:

Der Beitrag wurde von The sonnenstern07 bearbeitet: 03.Dec.2007 - 14:28

[blue_moon]

na, zum geburtstag ist da ja wohl erstmal eine gratulation angesagt! :D

herzlichen glückwunsch!

:blumen2:

[Rafaella]

Auch von mir!! :blumen2:

[Milka]

auch von mir alles Gute und Gesundheit und ein Danke für das,
was Sie getan und erreicht hat :blumen2:

[Ocaineart]

[Lucia Brown]

Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Burzeltag! :blumen2:

Doch immer wieder mal stell ich mir die Fragen und gerade eben auch mal wieder: "Ist Alice Scharzer lesbisch?"

[blue_moon]

hm... :gruebel: - würde das was ändern?

[pandora]

[Liane]

Glückwunsch :blumen2: und vielen Dank für all den Einsatz :)

[basmati]

logisch ist sie lesbisch!
ich weiß auch mit wem sie zusammen ist... :-)
aber.....psssssssssssssssscht

ein burzelgruss an die schützin
:ph34r:

Der Beitrag wurde von basmati bearbeitet: 04.Dec.2007 - 23:04

[Rafaella]

ich weiß es auch :P

[shark]

Der stets bewunderten "großen Schwester", der Kämpferin mit Herz, Mut und Verstand

zum Geburtstag die allerbesten Wünsche. :blumen2:


shark

[rubia]

Auch von mir verspätet zwar, aber nicht minder herzlich :blumen2: Glückwunsch

Alice Schwarzer habe ich vom ersten Tag an bewundert und für *Emma* bin ich immer Reklame gelaufen :)

Ich wusste bisher nicht ob A.S. lesbisch ist, doch ich nahm es an. Eine Hete hätte nie ihre Zähigkeit besessen, Alice S. musste doch einige Schelte und Häme in den vergangenen 30 Jahren einstecken. Meinen Respekt hat sie sich verdient :zustimm:

rubia :morgens:



edit: das wichtigste Wort hinzugefügt

Der Beitrag wurde von rubia bearbeitet: 05.Dec.2007 - 23:54

[Rafaella]

Naja, sie definiert sich nicht als Lesbe - und so eine - Nicht-Selbstdefinition sollte m. E. dann auch respektiert werden. Sie liebt, so sagte sie mal, den Menschen, nicht das Geschlecht.
Außerdem sagte sie einmal, sie lege keine öffentlichen Bekenntnisse ab, weil sie nicht in allen anderen Zusammenhängen zu denen sie sich äußere, darauf reduziert werden wolle oder so ähnlich....
Man kann darüber diskutieren, ob das mit verinnerlichter Homophobie zu tun hat oder einfach realistisch ist.
Aber nevertheless - Frau Schwarzer ist eine sehr gute politische Journalistin, eine lupenreine Feministin, eine mutige Frau.

[Lucia Brown]

[nico]

Moin Zusammen!

Ehrlich gesagt kann ich die letzten Beiträge nicht wirklich verstehen.

Ich finde es nicht nur bedauerlich, daß eine Frau, die seit Jahrzehnten mit dem Slogan "das Private ist politisch" an der feministischen Front steht (und zwar durchaus erfolgreich, ohne Zweifel) ihre eigene Privatheit in der häuslichen Schublade läßt.
Eine Anne Will kann machen was sie will oder nicht will.
Aber von einer Feminstin der alten Schule, dem "Aushängeschild der Frauenbewegung" erwarte ich defintiv etwas anderes.
Ich kann es auch etwas emotionaler ausdrücken: Sie verrät UNS.
Wir, die im alltäglichen, praktischen Leben mit einer nicht immer frauen-, und schon gar nicht lesbenfreundlichen Umwelt konfrontiert sind (wer will das schon bestreiten?).

In den 70er Jahren hat sie in der Öffentlichkeit ihre Homosexulität bestritten. Wie haben sich damals wohl die poltisch aktiven Lesben gefühlt?
Heute sitzt sie auf dem Sofa von Thomas Gottschalk, dem Grabbler der deutschen Fernsehnation, und lässt sich fragen, ob sie es heute schade findet, das sie keine Familie und keine Kinder hat. Nicht die Frage war peinlich, sondern ihre Verlegenheit.


Das Private ist poltisch - das gilt für alle Frauen, aber nicht für eine Alice Schwarzer.
Prädikat: Unglaubwürdig.
Schade eigentlich.


... bedauert nico

Der Beitrag wurde von nico bearbeitet: 06.Dec.2007 - 21:09

[blue_moon]

naja, meine startzeit waren höchstens die auslaufenden 70er jahre, aber ich fühl mich mal zu einer antwort berufen. :D

verraten ist ein grosses wort. verraten beinhaltet die annahme einer verpflichtung. wäre alice schwarzer in der pflicht, sich zu outen, wenn sie denn lesbisch wäre? welche konsequenzen hätte ein outing in den 70ern für ihre politischen ziele gehabt - zum beispiel auf die §218-bewegung? wie glaubwürdig ist eine, die die legalisierung der abtreibung fordert, wenn sie sich als lesbe outet? ich denke, sich die entsprechenden schlagzeilen vorzustellen, benötigt keine aussergewöhnliche gabe.

sich (auch) zugunsten eines politischen ziels zurückzunehmen und die öffentlichkeit nicht am privatleben teilnehmen zu lassen, die boulevardpresse nicht die kindheit oder das verhältnis zur mutter zerpflücken lassen zu wollen etc, kann auch als massnahme, im politischen kampf nicht noch weiter beschädigt zu werden, gelten. wir reden von den siebziger jahren. damals gab es noch weitverbreitet männer, die ihren frauen das entgeltliche arbeiten verboten haben. es gibt zu hauf talkshowausschnitte, in denen klar wird, wie der ton gegenüber frauen war, wenn sie sich nicht den mund verbieten lassen wollten.

ich denke, eine "zweite front" hätte die priorisierte erste front - die gleichberechtigung - geschwächt. es gab eh schon spaltungen: die angepassten frauen und die, die ihre rechte einforderten, starke frauen, die auf individualität schwörten und sich nicht für andere einsetzen wollten, die courage gegen die emma, oft genug gab es innerhalb von feministischen gruppen zoff zwischen heten und lesben... ein outing hätte für eine verschiebung der grenzen sorgen können und für eine schwächung.

ich bin nicht der meinung, dass der zweck immer alle mittel heiligt. ich bin auch nicht der meinung, dass alice schwarzer immer alles richtig machte/macht, aber sie hat in über 30 jahren politischem kampf viel einstecken müssen - für diese grosse zielgruppe: frauen.

[Rafaella]

:zustimm:

[regenbogen]

Alice Schwarzer gibt 2008 die Chefredaktion der Emma ab

[shark]

Vielleicht hat Alice Schwarzer in den 70-ern ihre Homosexualität bestritten, weil sie eben nicht homosexuell ist?

Und schließlich: es geht und ging der EMMA und Alsice Schwarzer mit all ihrem Einsatz immer um alle Frauen - nicht um eine bestimmte Gruppe (der lesbischen Geschlechtsgenossinnen).
Und die Interessen der Frauen (in In- und Ausland und ohne Rücksicht auf die jeweiligen Systeme) hat sie stets klar und unnachgiebig vertreten.

Ich war und bin nicht immer mit ihr einer Meinung, aer ich empfand und empfinde sie als rechtschaffene, glaubwürdige und kluge Person, die viel erreicht hat in der Vergangenheit.
Auch für mich, die Lesbe.



shark

[Nordlicht]

[Pumba]

[LadyGodiva]

Jüngere Frau, verheiratet, kleine Kinder, Fernsehen und Print? Hoffentlich nicht diese beknackte Ortgies. Dann gute Nacht, Emma.

[Leandra]

[Rafaella]

:o

[LadyGodiva]

Es ist nur ein Stoßgebet, von dem ich inständig hoffe, dass es erhört wird.
Keinerlei Prise Insiderwissen. ;)

[blue_moon]

und jetzt verteilen wir uns in alle himmelsrichtungen und streuen das dementi... ;)

[LadyGodiva]

*Staub wieder einsammeln geht*

-_-

[Rafaella]

:mecker:

[Tinane]

:was:

[Pumba]

[shark]

*seufz* Ich hatte es auch schon geahnt..... :wacko:

[Leandra]

:wah:
Ja da bleibt zu hoffen, wir haben uns alle getäuscht in der Frau.

[frosch]

... ja, hoffentlich haben wir uns getäuscht, aber nach ihren bisherigen beiträgen in der emma zu schließen ... täuschen wir uns wohl leider nicht.
bleibt wirklich zu hoffen - wie oben schon bemerkt - dass alice schwarzer sie besser und genauer kennt. :wacko:
ach ja, noch herzlichen glückwunsch an frau schwarzer !
:blumen2:

Der Beitrag wurde von frosch bearbeitet: 08.Dec.2007 - 14:40

[davvero]

Auch von mir herzlichen Glückwunsch!

Ich habe mir noch nie Gedanken darum gemacht, ob Alice Schwarzer lesbisch sein könnte. Warum auch?

Ich schätze sie sehr, für alles was sie getan und erreicht hat.

Mir ist es auch jetzt egal ob sie nun lesbisch ist oder nicht. Das ist auch ihre allerprivateste Sache und daher verständlich, wenn sie entscheidet, ob das jeder wissen soll oder eben nicht!

Dem Gebet würde ich mich allerdings anschließen, wenn ich gläubig wäre. Also drücke ich feste die Daumen!

[Rafaella]

:D Das Gebet kannst dir sparen, davvero, es ist alles schon gelaufen: habemus mamam.
Oder wir beten, dass die Heilige Geistin die Frau Ortgies recht erleuchten möge :engel:

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 08.Dec.2007 - 18:10

[nico]

Darf ich nochmal was zu meinen Beitrag sagen?

Mir persönlich ist die sexuelle Orientierung oder Identität einer Alice Schwarzer egal.
Ich frage mich lediglich, warum das Credo der Frauenbewegung sie nicht berührt und scheinbar keine Bedeutung für ihre Persönlichkeit in der Öffentlichkeit hat, für sie als politische Person. Was ich von ihr in dieser Funktion erwarte, ist eine Positionierung. Und zwar auf eindeutige Nachfrage.

Einerseits wird das öffentliche Outing einer (TV-) Journalisten bejubelt und in den Himmel gelobt, aber ob die Frontfrau des deutschen Feminismus bei gegebenen Zeiten ihre Privatheit nicht politisiert oder nicht, das scheint hier niemanden weiter zu stören. Ein Outing einer Anne Will scheint doch durchaus eine gewisse Bedeutung für unsere "Gemeinde" gehabt zu haben, oder? Beim Lesen der Beiträge in diesem Forum und auch in der schwullesbischen Presse wird das mehr als deutlich.
Warum dann diese Gleichgültig bei einer Person, die doch de facto eine weitaus wichtigere Bedeutung für uns hat, haben sollte, als eine Anne Will?
Dafür habe ich kein Verständnis.


nico

[blue_moon]

was soll daran widersprüchlich sein, wenn sich die eine unter jubel outet, die andere entscheidung einer anderen respektiert wird?

für ihre rolle als 'frontfrau' (meine worte) der feministischen bewegung war es in erster linie wichtig, dass sie eine frau ist. immer unterstellt, es gäbe was zum outen, wäre dies ihrer rolle abträglich gewesen (als beispiel mal ihr einsatz gegen den alten §218). und schliesslich hat sie nie in erster linie für lesbische frauen kämpfen wollen, sondern für alle. und wir haben in gewissem umfang alle davon profitiert.

[nico]

Weil sie eine politische Person ist. Sie politisiert sich als Frau. Warum kann sie das nicht auch als Lesbe (wenn sie sich als diese definiert)?
Das bleibt für mich die Crux.

Weil doch gerade eine Alice Schwarzer erkennen müsste, dass die Gleichberechtigung nur über eine Abkopplung von Frau und Mann als sexuelle Kategorien möglich ist. Das Patriachat ist auf die Zuweisung von zwei Geschlechtern zueinander angewiesen. Lesben (z.B.!) brechen aus dieser Zuteilung aus und tragen so (zunächst) zu einer Lockerung bei. In jedem Falle stellen sie mit ihrer Praxis die Zuweisung infrage.


Es gibt so viele spannende Theorien zu diesem - auch philosphischen - Thema und ich bin doch sicherlich nicht die einzige hier, die z.B. mal bei J. Butler reingelesen hat?




Ganz sicher wäre sie dazu gedrängt worden, an einer zweiten "Kampflinie" stehen zu müssen. Das hätte meiner Einschätzung aber nicht zwangsläufig dazu geführt, sich nicht auschließlich den Frauen im allgemeinen widmen zu können. Das hätte ich ihrer durchsetzungsfähigen Persönlichkeit ohne Zweifel zugetraut.

Die Kollegin DerTagAmMeer hat in einem anderen Thema was Treffendes zum besten gegeben, ich zitiere das jetzt hier mal (ist wohl doch ok? hier der link zum nachlesen):
http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=10390&st=20


Ich befürchte sogar, dass Beides zu meinem großen Bedauern häufig gegeneinander ausgespielt wird.
ENTWEDER Emanze ODER Lesbe. Beides geht nicht, die Diskurse hebeln sich gegenseitig aus. Der Emanze wird die politische Glaubwürdigkeit aberkannt, wenn sie sich als Lesbe outet - der Lesbe die Unantastbarkeit ihrer sexuellen Identität mit "feministischer" Opfer-Rhetorik ramponiert.
Es gibt wenig Frauen, die das Selbstbewusstsein und die Schlagfertigkeit besitzen Beides offen und mit Stolz nach Außen zu tragen.

Aber: Sexuelle Freiheit ist ohne Gleichberechtigung nicht zu haben - und Gleichberechtigung in ist in ihrem innersten Kern ein sexueller Kampf. "Für die Sache" mag ich eine Seite in den Hintergrund stellen und verschweigen können - um mir selbst gerecht zu werden, muss ich alles sein: weiblich, lesbisch und streitbar.

[blue_moon]

ob du's glaubst oder nicht, ich hab auch überlegt, ob ich dtam zitieren soll. :D

was kann jemandem mit heeren politischen zielen (gerade aus sicht der siebziger jahre) denn schlimmeres passieren als politisch unglaubwürdig zu sein und damit immer weiter von den eigenen zielen wegzurutschen? es hat viele gegeben, die in den 70ern mit auf die strasse gegangen sind und sich in den kampf gestürzt haben. die namen kennen heute nur eingeweihte. viele haben sich aufgerieben. alice schwarzer ist immer noch da.

wer sagt, dass es nicht ein hoher preis war, das eigene privatleben aus der öffentlichkeit herauszuhalten, einen teil der eigenen persönlichkeit zu verstecken? aber das war ihre entscheidung. ob sie richtig war oder nicht wird alice schwarzer besser beantworten können als jede andere. wenn es ein verrat war, dann nicht an uns, sondern an sich selbst.

[nico]

Du meinst, ich bin zu kompromisslos?
Leider meine Schwäche ...

Aber sicherlich hast Du recht, dass sie mit ihrer Strategie ihre Haut gerettet hat, auch für uns als Frauen.
Mein Wunsch nach Antworten auf meine kritischen Fragen bleibt dennoch weiter bestehen und ist auch als Ausdruck für Respekt und Bewunderung zu verstehen.



nico

[Astra]

Habe ich das richtig aufgefasst? Einige hier denken, man kann nur für die Lesben kämpfen wenn man sich selbst outet?

Finde ich nicht und ich finde es auch gut, dass nicht jeder Promi bereit dazu ist, sein Privatleben vor der Presse auszuschütten. Interessant finde ich auch, dass Alice Schwarzer automatisch als Lesbe angesehen wird, nur weil sie eine starke Frau ist die für Frauenrechte kämpft und ihr Privatleben nicht öffentlich macht. Oder habe ich ein Outing versäumt? ;-)

[nico]

... wenn Du "mich" gelesen hättest, wüßtest Du, dass ich nicht von einem Promi soetwas erwarte, sondern nur von der feminstischen Frontfrau ...