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> Sandkasten oder spätberufen, Umfrage und Diskussion
Wann hast Du Dein Lesbischsein entdeckt?
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Abstimmungen insgesamt: 109
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Kirjava
Beitrag 25.Mar.2008 - 09:43
Beitrag #1


Fußballfreak
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Wer von euch kann meinen Wissensdurst stillen…bitte!

Seit gestern stellt sich mir die Frage (aufgrund eines anderen Postings), wie groß die Häufigkeit derer, die quasi schon von Kindesbeinen an lesbisch sind, eigentlich ist. Meine Wahrnehmung ist, dass es erstaunlich viele Userinnen gibt, die eine Beziehung mit Männern hatten und Kinder haben. :was:
Mir persönlich war schon in der ersten Klasse klar, dass ich bestimmt nicht würde heiraten wollen. Später dann, dass ich den klassischen Weg einer Frau definitiv nicht gehen wollte. Warum dem so ist, konnte ich bis vor kurzem auch nicht begründen.


Eine weitere Frage meinerseits wäre, ob es- schon wieder das ungeliebte Wort- normal ist, dass (jetzt gehe ich von mir selbst aus und dem Verhalten, das ich bei anderen mehr oder minder Gleichaltrigen beobachtet habe) frau sich lange nicht wie Frau fühlt, sondern betont männliches Verhalten an den Tag legt. Tritt diese Phase bei jeder auf oder gibt es Frauen, die nie versuchen, irgendetwas mit maskulinem Auftreten zu kompensieren?
Ich muss zugeben, dass ich richtiggehend entsetzt war, als ich mit zwölf oder dreizehn realisiert habe, dass zwischen mir und meinem Bruder doch ein gewisser Unterschied besteht :roetel: . Und ab diesem Zeitpunkt versuchte ich, mich z.B. meiner Mutter v.a. in Kleiderfragen zu widersetzen…Zum Teil führt das auch heute noch zu Streits à la „Anne Will zieht auch Kleider an und schaut gut aus, warum also du nicht?!!!“

Vielen Dank für euere Antworten!

Grüße,
Kirjava
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mek63
Beitrag 25.Mar.2008 - 09:55
Beitrag #2


Moornixes Schwester
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ich glaube, ich kann dich beruhigen, ich wußte auch sehr früh, dass ich mich eher den frauen hingezogen fühle, als den männern. für mich war das "normal", mich in frauen zu verlieben und für sie zu schwärmen.

und deine frage nach dem betont männlichen verhalten kann ich nur so erklären, dass ich immer versucht habe zu überspielen, dass ich nicht so bin, wie die anderen. das hat sich dann aber im laufe der zeit gegeben, so mit 16 jahren habe ich dann meine weibliche seite für mich entdeckt. aber was die kleiderfrage angeht, ich habe nie kleider gertagen, hosen sind einfach praktischer, und ich denke mir, dass das auch nichts mit der geschlechtszugehörikeit zu tun hat.

....und anne will sieht auch in hosen geil aus ;) :D
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Lisabeth
Beitrag 25.Mar.2008 - 10:10
Beitrag #3


auf Entdeckungsreise
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Hallo, Kirjava,

ich gehöre zu den Frauen hier, die ihr Lesbisch-Sein über Umwege, erst mit 33, entdeckt haben - sprich ich war verheiratet und habe zwei Kinder aus dieser Ehe.
Der Unterschied?
Ich finde es toll, wenn Frauen sagen können, sie haben das schon sehr früh gespürt, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlen. Im Nachhinein betrachtet säumen :D auch einige Frauen meinen Weg, die ich still und leise angeschwärmt hab. Aber es ist mir nie bewusst geworden, ich kam nie dahin, dass ich das auch nur als eine Option sehen konnte. Als ich aufgewachsen bin, in einer Kleinstadt bzw. einem mittelgroßen Dorf, war es einfach kein Thema, dass "das" überhaupt existiert. Ich WUSSTE einfach nichts davon! Frau wurde erwachsen, frau heiratete einen Mann.
Innerlich hab ich mich sehr gewehrt gegen diesen vorgezeichneten Lebensweg und hab versucht, im Kleinen Dinge anders zu machen. Aber letztlich bin ich zumindest teilweise doch erstmal da gelandet wo ich doch gar nicht hinwollte.
Und so kam mein CO für mich auch als große Erleichterung und Befreiung, bei allen Schwierigkeiten, die ich damit hatte, mein "altes" Leben an den Nagel zu hängen.
Im Nachhinein betrachtet hat der "kleine Kampf" gegen Vorurteile, Widrigkeiten, "Das-Ist-Halt-So"-Geschichten so viel Kapazitäten gebraucht, dass es für die Erkenntnis, Lesbisch zu sein, nicht mehr gereicht hat. Meine Interpretation.

Mit Kleidern und mädchenhaftem Kram (Prinzessin-Sein :wacko: ) konnte ich auch nix anfangen, hab lieber Pfeil und Bogen gebastelt und mit den Jungs aus dem Nachbardorf gewettet, wer es schafft, das Zelt der andern zu "legen". *grins*
Eine wirkliche eigene Identität, die mir gestattet, die Klamotten anzuziehen, die mir gefallen, ist erst nach und nach mit meinem CO gewachsen. Das kann auch mal ein Rock sein, aber in der Regel eher immer noch (?) nicht. Aber jetzt muss ich damit nichts mehr "beweisen", weder mir selber noch sonst jemandem. JETZT ist es einfach nur mein persönliches Wohlbefinden.

Ich wünsche Dir viel Freude und Neugier am Entdecken Deiner Person und Deiner Welt!
:blumen2:
Liebe Grüße,

Lisabeth
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Kirjava
Beitrag 25.Mar.2008 - 10:25
Beitrag #4


Fußballfreak
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Lisabeth, mir wäre es fast so ergangen wie dir:
QUOTE (Lisabeth @ 25.Mar.2008 - 10:10)
Als ich aufgewachsen bin, in einer Kleinstadt bzw. einem mittelgroßen Dorf, war es einfach kein Thema, dass "das" überhaupt existiert. Ich WUSSTE einfach nichts davon! Frau wurde erwachsen, frau heiratete einen Mann.

Aber ich hatte Glück.
Bis mir eine Klassenkameradin klar machte, dass der Großteil unserer Mitspielerinnen im Fußballverein lesbisch ist, war dieses Wort im meinem Wortschatz nicht existent. Leider, wie ich sagen muss. Danach war ich gezwungen, mich mit dem Gedanken auseinander zu setzen. Und siehe da, auf einmal konnte ich das Gefühl für eine andere Frau deuten...
QUOTE
Mit Kleidern und mädchenhaftem Kram (Prinzessin-Sein ) konnte ich auch nix anfangen, hab lieber Pfeil und Bogen gebastelt und mit den Jungs aus dem Nachbardorf gewettet, wer es schafft, das Zelt der andern zu "legen"
Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor...
Jetzt weiß ich auch, warum meine Mutter nie Probleme damit hatte, mich mit Jungs in einem Zelt schlafen zu lassen... :lol: Sie wusste "es" nämlich komischerweise Jahre vor mir... ;)

Der Beitrag wurde von Kirjava bearbeitet: 25.Mar.2008 - 10:26
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pandora
Beitrag 25.Mar.2008 - 10:31
Beitrag #5


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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nun, dann will ich auch mal versuchen, ein wenig licht ins dunkel zu bringen.
wobei mein winziger anteil, am großen unbekannten, natürlich nicht repräsentativ sein kann und wird. dafür ist unsere wunderbare welt einfach zu bunt und vielfälltig.
*hoffe ich jedenfalls* ;)

ich z.B bin eine, die von kindesfüßen an wusste, dass sie lesbisch ist.
hatte immer mal wieder eine affäre mit einer frau, die erste große liebe begegnete in form eines prachweibes...dennoch habe ich einen mann geheiratet.
ich wusste einfach nicht wie ich meine gefühle umsetzen sollte, wie ein leben mit einer frau aussehen könnte.
zudem wollte ich krampfhaft versuchen eine familie zu haben und alles anders und vieeeel besser zu machen, als es meine eltern taten.

ich z.b habe nicht "bewusst" ein betont männliches verhalten an den tag gelegt, ich war einfach so.
ich versuchte während meiner ehe sogar, mich bewusst feminin zu kleiden, mich zu schminken :wacko: und sehr weiblich auszusehen....
was soll ich sagen, ich kam mir immer wie kostümiert vor und die menschen um mich herum fanden mich nicht authentisch.
ich war in dieser von mir gespielten rolle, einfach nicht glücklich.
erst als ich "meinem ich" freien lauf ließ und so war und lebte, wie ich es mir wünschte, klopfte auch bei mir das glück an die tür.
seitdem fühle ich mich zuhause in meiner haut.

edit..komma hier und da :wacko:

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 25.Mar.2008 - 10:44
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malene
Beitrag 25.Mar.2008 - 11:11
Beitrag #6


Gut durch
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Nun, da will ich mal dazu beitragen, Deinen Wissensdurst zu stillen, Kirjava. ;)

Ich habe "es" auch von klein auf gewusst, konnte meinem Wissen lange keinen Namen geben, wurde mit 15 Jahren ganz selbstverständlich und sehr glücklich lesbisch und bin es bis heute geblieben. :)

Maskulines Auftreten habe ich nie gehabt. :gruebel: Als kleines Mädchen habe ich häufig Kleider getragen, was mich aber keineswegs daran gehindert hat, mich mit Jungs zu prügeln, auf Bäume zu klettern und zeitweise Bandenchef zu werden. :lol:

Schminke, schicke Kleidung (trage aber lieber Hosen ;) ) und Lesbisch-sein schliessen sich aus meiner Sicht gegenseitig nicht aus.

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 25.Mar.2008 - 13:15
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Hrafntinna
Beitrag 25.Mar.2008 - 18:01
Beitrag #7


Salatfee
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Ich gehöre zu denen, die sicher immer schon lesbisch waren, aber es dewswegen auf keinen Fall als "einfach" empfanden mit einer Frau ins Bett zu gehen und lesbisch habe ich auch lange nicht als selbstverständlich empfunden! Und ich trage alles was mir Spaß macht, lang Haare, kurze Haare, Kleider und Hosen und fühle mich auch in Gummistiefeln noch sehl weiblich und im Abendkleid sehr lesbisch!!!!

Das Leben ist bunt und wir sind es auch!!!
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Liane
Beitrag 25.Mar.2008 - 18:16
Beitrag #8


Heiligenanwärterin
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@Kirjava
Verstehe ich richtig, dass Du Dich zu den "Spätberufenen" zählst, aber an Dir von früher Verhalten kennst, das Du als "Nachweis des Lesbischseins" vermutest?

Vielleicht wäre eine Umfrage "Immer schon lesbisch oder erst später?" gar nicht uninteressant.

Ich als "Spätberufene" habe nicht den Eindruck, dass ich mich speziell männlich gegeben habe oder das jetzt tue (schon wieder die Frage: was ist männlich/weiblich?....).
Mir hat das Rollenbild vom "Weibchen, das in herzigen Kleidchen kocht und putzt und zu allen lieb und sanft ist" nie speziell zugesagt - aber das geht vielen Heteras genauso, würde ich sagen.
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edelbratschi
Beitrag 25.Mar.2008 - 20:03
Beitrag #9


~ Fischkopp ~
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@Kirjava: Ich bin eine der späterberufenen. Ich war 25 (also zum Glück nicht ganz so spät (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) ) als ich meinen "Geistesblitz" hatte. Im Nachhinein ist mir klar geworden, warum bestimmte Dinge in meinem Leben so gelaufen sind, wie sie gelaufen sind. Warum ich immer irgendwie "anders" war. Warum ich immer für irgendwelche Mädchen und Frauen geschwärmt habe.
Zu deiner anderen Frage: Bislang habe ich noch nicht versucht, irgendwas durch "männliches" Verhalten zu kompensieren. Ich überlege aber dringend, mir männlichere Verhaltensweisen anzueignen, um dem einen oder anderen meiner y-Chromosom-tragenden Verehrer (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) klarzumachen, dass an mich nicht ranzukommen ist. (Typisch lesbische Verhaltensweisen reichen da nämlich offenbar nicht. (IMG:style_emoticons/default/sleep.gif) )
Ich war nie "typisch Mädchen", bin von meinen Eltern auch nicht dahingehend gedrängt worden, mal ein Kleid/Rock anzuziehen (in meinem Freundinnenkreis wäre das aber auch eher unüblich gewesen) o.ä., habe (gerade! (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif) ) den Jungs gerne Widerworte gegeben. Ich war immer *ich*, hätte ich mir mit meinem CO andere Verhaltensweisen zugelegt - in welche Richtung auch immer -, DAS wäre mir und anderen merkwürdig vorgekommen.
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sommersprosse
Beitrag 25.Mar.2008 - 23:16
Beitrag #10


Suppenköchin
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Hm, ich war früher immer mehr Junge als Mädchen.
Meine Mutter hat 5 mal die Woche gesagt: Kind, wann hörst du endlich auf dich zu benehmen als seist du ein Junge?!

Mit 12 habe ich das erste Mal festgestellt, dass Mädchen mich interessieren. Akzeptiert habe ich es erst in diesen Tagen...

Aber ich habe schon vor ein paar Jahren angefangen, mich endlich weiblich zu geben UND zu fühlen. Frau sein hat mir auf einmal Spaß gemacht.
... was nicht heißt, dass ich nicht immer noch gerne im Schlamm spiele und Bierkästen schleppe ;)

Im Großen und Ganzen war ich immer ich. Ich tue, trage, tratsche was ich will und womit ich selber klar komme (und manchmal auch das, womit meine Familie klarkommt).


Hoffe mit diesem Beitrag etwas Licht ins Dunkel der Fragenwelt gebracht zu haben ...




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pandora
Beitrag 25.Mar.2008 - 23:21
Beitrag #11


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (sommersprosse @ 25.Mar.2008 - 23:16)


Im Großen und Ganzen war ich immer ich. Ich tue, trage, tratsche was ich will und womit ich selber klar komme (und manchmal auch das, womit meine Familie klarkommt).

herzlichen glückwunsch, sommersprosse :blumen2:

und das alles geht so ganz ohne andere zu degradieren und zu beleidigen...
du bist du und lässt die anderen die anderen sein, ohne sie verändern oder kritisieren zu wollen, weil sie anders sind als du.
schöne bunte lesbenwelt*smile*
toll :zustimm:
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dandelion
Beitrag 25.Mar.2008 - 23:26
Beitrag #12


don't care
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hm... :gruebel:
also ich bin Sandkastenlesbe...
trage kurze Haare... ursprünglich, weil sie nach dem Schwimmen schneller trocknen, danach, weil sie nicht am Hals kitzeln und die Neurodermitis anfeuern, heute, weil ich das Gefühl von Stoppelnacken mag.

geschlechtsneutrale Klamotten (gerne auch Spiel mit Geschlechts-Klischees) finde ich gut, meistens auch praktisch - und da mein Humor generell etwas absurd ist, möchte ich nicht wirklich angepaßt aussehen. einfach als ne Art Warnung an mein Umfeld...

ich habe mich nicht männlich gegeben, um etwas zu kompensieren. als ich klein war, wollte ich Fußball spielen, Skateboard fahren, auf Bäume klettern und sowas. die Mädchen wollten das nicht, die meisten Jungs schon. also hing ich mit den Jungs rum. und wie jedes Kind habe ich versucht, meinen Platz zwischen den Kindern zu finden, die das gleiche machen wie ich. weil ich mich unter den lauten, raufenden Jungs aber nicht wohl fühlte, hab ich die Nähe der ruhigeren gesucht.
heute ist es immer noch so... wenn ich in einer Werkstatt bin, passe ich mich dem Ton genauso an, wie wenn ich im literarischen Zirkel sitze.

was das mit meinem Lesbischsein zu tun hat, weiß ich beim besten Willen nicht.

ach ja: ich wollte noch nie eine Prinzessin und will auch jetzt keine. und vor allem wollte ich nie eine sein. ich will auch keinen Prinzen. Generell scheint mein Gefühlsleben der Devise "Adel vernichtet" zu folgen...

in diesem Sinne - man reiche mir eine Schaufel ;) ist noch Platz in der Sickergrube?
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sommersprosse
Beitrag 25.Mar.2008 - 23:33
Beitrag #13


Suppenköchin
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QUOTE (pandora @ 25.Mar.2008 - 23:21)
und das alles geht so ganz ohne andere zu degradieren und zu beleidigen...
du bist du und lässt die anderen die anderen sein, ohne sie verändern oder kritisieren zu wollen, weil sie anders sind als du.

Ähm, ja klar ... das ist doch selbstverständlich :)
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malene
Beitrag 25.Mar.2008 - 23:42
Beitrag #14


Gut durch
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Ich glaube, dass frau (meist) tatsächlich erst die Pubertät überwinden und sich selbst gefunden haben muss, um die "bunte Vielfalt" der Lesbenwelt richtig schätzen und geniessen zu können. ;)
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Kirjava
Beitrag 26.Mar.2008 - 07:04
Beitrag #15


Fußballfreak
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Nun, ich würde nicht unbedingt behaupten, dass ich spätberufen bin. Ich habe mich ja nie für Jungs interessiert. Sehr zum Verdruss meiner Eltern. Außerdem habe ich (außer Weitpinkeln (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) ) gar nichts ausgelassen, was ein richtiger Junge nicht auch machen würde.
Erst vor ein paar wenigen Monaten, mit Ende 17, ist mir klar geworden, dass ich mich in eine Frau verliebt habe (was ich mir nicht eingestehen wollte oder nicht deuten konnte) und dass das gleichbedeutend mit lesbisch-sein sein muss.
Das war dann irgendwie, als hätte mir irgendjemand ein Brett vorm Kopf entfernt...seither gestatte ich es mir nämlich, Frauen interessant zu finden und somit viel zufriedener zu leben.

Ich bin auch mit meiner Homosexualität aufgewachsen, wenn man so will. Aber glücklicher? Wäre ich sicherlich gewesen, wenn ich mir meine Andersartigkeit zugestanden hätte. Aber mit 17 war das Kind dann schon längst in den Brunnen gefallen.

Zwar sagte mir meine Mutter vor vier Jahren schon, dass ich wohl lesbisch sei. Und dann wieder und wieder. Aber angekommen ist bei mir das nie. Den Gedanken zu Ende zu führen hatte ich nie in Erwägung gezogen, weil es für mich einfach abwegig wirkte. Es war ja niemand da, der gesagt hätte "sch...ß auf die Gesellschaft, geh' deinen eigenen Weg, ich/wir akzeptieren dich".
Nein, stattdessen bekomme ich daheim Hänseleien über "Kampflesben", "Mannsweiber", "Geschlechtsumwandlung vornehmen lassen" zu hören und andere Schmähungen (jetzt nicht von meiner Familie), die v.a. an meine Vereinskolleginnen gerichtet waren.

Das hat alles, zusammen mit den "Hetero-Berührungsängsten" uns gegenüber, zu meinem negativen Gesamtbild beigetragen.
Und wer bürdet sich schon gerne das auf, von dem er/sie glaubt, dass es schlecht sei?
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LadyGodiva
Beitrag 26.Mar.2008 - 09:03
Beitrag #16


Strøse
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Bei meiner früheren Frau glaubte die Mutter auch einen Persönlichkeitswandel nebst Identitätswechsel ihrer nun Frauen liebenden Tochter auszumachen.
Der erste, genügsame, wie stereotypisierende Blick.

In der Ablehnung steckt vermutlich ein großer Teil Nichtakzeptanz deiner Eigenständigkeit. Die Entdeckung meines ureigenen Willen hat mich mehr denn je meinen Eltern entfremdet - ich staune vielmehr, dass es Menschen gibt, die kein Bedürfnis haben, diesen Konflikt offen auszutragen. Mein offenbares Lesbischsein war da eigentlich nur das offensichtlichste Ende meines ewigen Kindseins, etwas, das nicht weg geschwiegen werden kann.
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Kirjava
Beitrag 26.Mar.2008 - 09:29
Beitrag #17


Fußballfreak
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Sicher, wenn ich mich selbst überprüfe, stelle ich sicherlich einige Veränderungen in meinem Gedankengut fest.
Aber ich bin noch nicht so weit, mit meinen Eltern einen "Krieg" zu beginnen. Meiner Mutter sind meine Neigungen so egal, wie wenn in Chicago ein Fahrrad umfällt. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Mein Vater hingegen...versucht, seine eigene Unsicherheit mit betont liberalem Gehabe zu übertönen.
Ich würde sagen, du hast Recht mit dem Thema Eigenständigkeit. Sicher lebe ich lieber in meiner kleinen, heilen Welt, doch soweit ich mich selbst beurteile, hat sich dieses Bild auch langsam verändert. Ich bin im Laufe der Zeit zu einer neuen, zugegebernermaßen ungewohnten, Akzeptanz meiner selbst gelangt.
Was das Lesbischsein anbelangt: ja, es war ein Schritt in Richtung Erwachsenenwelt. Aber ich würde meine Eltern doch lieber vor vollendete Tatsachen stellen, z.B. in Form einer Freundin.
Aber so weit bin ich einfach noch nicht. Meine Persönlichkeit, schätze ich, wird aber in Kürze das Verlangen nach einer Beziehung verspüren.
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LadyGodiva
Beitrag 26.Mar.2008 - 10:08
Beitrag #18


Strøse
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Für mich war mein Lesbischsein der definivste Punkt, an dem ich mich von meinem Elternhaus entfernt habe -
mein Lebenskonzept, mein Selbstverständnis, meine Sexualität betreffend.
Es ist beiden Seiten nicht leicht gefallen, das habe ich erst im Lauf der Zeit anerkennen können.
Ich bin noch sehr klassisch mädchenhaft erzogen worden, mit einer Selbstbescheidenheit und fundamentalen Schüchternheit, die schon immer in meiner Brust mit einem unbändigen Willen nach Freiheit und Eigenständigkeit fochten. (Literaturtipp: Droste-Hülshoff, Am Turme)
Zwischenzeitlich schnitt mich die heile Welt meines Bruders so tief, zuerst aus einer recht stumpfen Form von Neid, später aus großer Besorgnis um seine... Unbedachtheit, mit der er sich mit lapidarer Geste bereit erklärt, Dinge in der Familie weiter zu tragen.
Heute ist für mich Heteronormativität ein recht kurioses Phänomen, weit verbreitet wie etwa Zigarette Rauchen, aber eben nichts für mich. :D Mannomann, bin ich peacig geworden.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 26.Mar.2008 - 10:12
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pfefferkorn
Beitrag 26.Mar.2008 - 10:46
Beitrag #19


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QUOTE (Kirjava @ 25.Mar.2008 - 09:43)
Mir persönlich war schon in der ersten Klasse klar, dass ich bestimmt nicht würde heiraten wollen. Später dann, dass ich den klassischen Weg einer Frau definitiv nicht gehen wollte. Warum dem so ist, konnte ich bis vor kurzem auch nicht begründen.


Eine weitere Frage meinerseits wäre, ob es- schon wieder das ungeliebte Wort- normal ist, dass (jetzt gehe ich von mir selbst aus und dem Verhalten, das ich bei anderen mehr oder minder Gleichaltrigen beobachtet habe) frau sich lange nicht wie Frau fühlt, sondern betont männliches Verhalten an den Tag legt. Tritt diese Phase bei jeder auf oder gibt es Frauen, die nie versuchen, irgendetwas mit maskulinem Auftreten zu kompensieren?

das ich nie und nimmer heiraten wollte , das hab ich schon mit 8 lauthals verkündet - und "eingehalten" und zwar hetero, wie lesbisch - die ehe ist nix für mich - das was ich da so erlebt habe .... langt mir für mein kleines leben völlig...


heute lebe ich als femme - und das ist auch identitätsstiftend

als ich mir als kind immer anhören mußte, dass ich mein zimmer aufräumen soll, weil mädchen ordentlich zu sein haben, wollte ich alles - aber mich bitte nicht wie ein mädchen benehmen (bzw. so, wie meine eltern "mädchen" definiert haben)

trotzdem bin ich auch nicht unbedingt wie ein junge (ich bemühe hier schon auch ganz schön die klischees) gewesen....

trotzdem hab ich dringend in ner lederjacke rumlaufen müssen, mit stoppelkurzen haaren - weil ich mich damit dem leben gewachsen fühlte - irgendwann war dann was anderes wichtig -

das sind ja lles biografische fakten, die jeweils ihren sinn ergeben und jeweils zu mir gehört haben -

ich sah als hetera viel "lesbischer" aus als heute
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malene
Beitrag 26.Mar.2008 - 10:46
Beitrag #20


Gut durch
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QUOTE (LadyGodiva @ 26.Mar.2008 - 10:08)
Mannomann, bin ich peacig geworden.

Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Menschen, die sich in ihrer Haut wohl fühlen und in ihrem Privatleben glücklich, äusserst selten streitlustig sind. ;)
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shark
Beitrag 26.Mar.2008 - 12:22
Beitrag #21


Strösenschusselhai
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Ich bin "Spätzünderin"...

nach meiner ersten Frauen-Liebesgeschichte mit 19 Jahren, die ich beendet hatte, weil ich mir damals einfach nicht hatte vorstellen können, offen lesbisch zu leben und weil ich mir ebenfalls kein Bild davon hatte machen können, wie ich als Lesbe zu einer Familie hätte kommen könnten, habe ich einen sehr netten Mann geheiratet...

... und diesen nach 7 Jahren Ehe verlassen - weil ich nicht mehr wegschauen und weg-fühlen konnte von dem, was ich eigentlich wollte: nämlich mein Leben mit einer Frau teilen. Bis diese kam, dauerte es eine Weile, aber inzwischen bin ich seit nunmehr 10 Jahren lesbisch lebend und liebend - mit einer besonderen Frau an meiner Seite.

Diese wusste - im Gegensatz zu mir - schon immer, dass sie frauenliebend ist.

Und wenn wer fragen mag, welche von uns beiden "in der Welt" als weiblich(er) angesehen wird, dann bin das ich.

Ich selbst hingegen finde meine Frau ebenso weiblich - trotz fehlender Röcke im Boudoir und nur dürftig ausgestattetem Schminktäschchen.

Keine von uns beiden "verleugnet" ihre "Weiblichkeit".

Aber das, was Menschen zu erkennen glauben, unterscheidet sich von meiner (unserer) Selbsteinschätzung bisweilen beträchtlich... jedenfalls solange keine persönlichen Kontakte vorhanden sind.

Danach wird sich (immer wieder auch auf demselben eindimensionalen Niveau) gewundert, dass meine Frau von uns beiden die ist, die gern kocht, dass ich schneller einen Reifen wechseln kann als sie, sie viel mehr Parfumfläschchen besitzt als ich, wir beide Märchen lieben und ich auch nie Röcke trage.

"Weiblichkeit" tritt in den unterschiedlichsten Ausformungen zutage.

Ich finde das nicht nur normal, sondern auch spannend und sehr schön.



shark
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june
Beitrag 26.Mar.2008 - 12:46
Beitrag #22


Treue Seele
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Mhm, was ist die Definition von "Lesbe"? - Frage zehn sich als lesbisch definierende Frauen ... und Du hast zehn verschiedene Antworten. Lass diese zehn Lesben miteinander eine Diskussion führen, und Du bist bei 100 Antworten. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Für mich ist der Begriff "Lesbe" ein politischer; ungeachtet der Tatsache, wie er von jeder einzelnen sich als Lesbe definierenden Frau subjektiv gefüllt wird.
Die notwendige Grundlage dieses politischen Begriffes ist dabei freilich unabdingbar: Lesbe = eine Frau, die sich in ihrem ErL(i)eben primär auf Frauen bezieht.

Ich würde mir nie anmaßen, meinen Freundinnen ihr Lesbisch-sein aberkennen zu wollen, nur weil sie andere Vorstellungen von der Konkretisierung dieser Definition haben als ich. Im Gegenteil: das ist doch auch der Reiz der Sache...
Wo lesbisches Leben aufhört und queeres Leben anfängt, nun, das versuche ich gerade selbst auszutarieren.
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leslie
Beitrag 26.Mar.2008 - 12:56
Beitrag #23


Miau
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Ich bin auch eine sogenannte Sandkastenlesbe...
Ich habe schon im Kindergarten verkündet, dass ich gewiss nie heiraten werde - das bezog sich allerdings auf Männer, da ich ja nicht ahnen konnte, dass ich später mal die Möglichkeit haben würde, zumindest etwas, was grob in die Richtung geht, doch mit einer Frau tun zu können (und weil ich damals natürlich noch nicht explizit wusste, dass ich mich in Frauen verlieben würde...) Was ich aber wirklich schon von klein auf wusste: Mit einem Mann leben und ihn lieben? Nie.
Ich hatte immer (und immer gern) lange Haare, Röcke hingegen mochte ich nie (um mal ein paar Klischees aufzuzählen...) Ich war am liebsten draußen und bin auf Bäumen herumgekraxelt, habe mit den Spielzeugautos meines Bruders gespielt und meine Puppen in die hinterste Regalecke verbannt.
Irgendwann so im Alter von 12, 13 Jahren habe ich gemerkt, dass ich irgendwie "anders" bin als meine Mitschülerinnen (war auf einem Mädchen-Gymnasium). Alle schwärmten vom Deutsch- oder Physiklehrer, ich hingegen fand meine Englisch-Lehrerin toll... Ich habe mich aber nie getraut, was zu sagen, weil ich das Gefühl hatte, das "passt" nicht...
Naja - je älter ich wurde, desto klarer wurde mir, dass ich wohl lesbisch sei.
Ein Problem hatte ich damit nie (also, mit der Tatsache an sich... Im Gegenteil. Ich konnte mir ja nie vorstellen, mich in einen Mann zu verlieben, also war ich irgendwie erleichtert, dass ich das dann ja auch nicht "musste"...)
Streng katholisch erzogen, konnte ich aber auch mit niemandem darüber sprechen - weshalb mein "Coming Out" erst mit 22 Jahren begann, als ich mich richtig schmerzhaft unsterblich und unerreichbar in eine ältere Frau verliebt hatte und es an der Zeit befand, meine Gefühle nicht länger zu verstecken...

Ich habe mich nie so gekleidet, wie es irgendwelchen Klischees entsprach, sondern einfach so, wie es mir gefiel... weder besonders maskulin, noch besonders feminin...
Ich habe auch gar keine Lust, mir irgendwelche Klischees aufdrücken zu lassen... wozu auch?
Inzwischen sind meine Haare kurz - aber nicht, weil ich damit Zugehörigkeit zur "Lesbenfraktion" (hört sich doof an... naja) ausdrücken will, sondern weil´s einfach praktischer ist.

In diesem Sinne:
urlesbische Grüße,
Leslie
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Kirjava
Beitrag 26.Mar.2008 - 13:31
Beitrag #24


Fußballfreak
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Was die Kleidung anbetrifft, kann ich mir dir nur anschließen, leslie.
Seit ich mein erstes Kleiderbewusstsein entwickelt habe, habe ich immer versucht, mich möglichst nach meinen Vorstellungen anzuziehen.
Und praktischerweise ist mein Geschmack etwas légère. Was glücklicherweise zur Folge hatte, dass ich seitdem nie wieder die Frage "Willst du mit mir gehen?" hören musste. Das hat mich immer verwirrt, weil ich nie verstanden habe, was die Jungs nur toll an mir fanden. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

Ich sehe schon, dass man keine Pauschalantwort auf meine Fragen geben kann... (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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DerTagAmMeer
Beitrag 26.Mar.2008 - 13:53
Beitrag #25


Adiaphora
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QUOTE (malene @ 25.Mar.2008 - 23:42)
Ich glaube, dass frau (meist) tatsächlich erst die Pubertät überwinden und sich selbst gefunden haben muss, um die "bunte Vielfalt" der Lesbenwelt richtig schätzen und geniessen zu können. ;)

Mit Anfang 20 hab ich irgendwo aufgeschnappt, dass Männer sexuell gesehen ihre "besten Jahre" mit 18 bereits hinter sich haben, während Frauen erst mit 40 zu ihrer Topform auflaufen. In meiner jugendlichen Begeisterung für knackige Kurven und smarte Babybutches fand ich das damals nicht nur hochgradig ungerecht - sondern auch ausgesprochen unwahrscheinlich.
Seit ich der 40 näher bin als der 20 stelle ich allerdings fest, dass sich sexuelle Entwicklungen viel weiter und umfassender vollziehen als ich früher angenommen habe ... und freue mich nun mit Spannung und Dankbarkeit auf die vielen Jahre, die noch vor mir liegen B)
Aus diesem Grund erscheint es mir (mittlerweile) auch ziemlich einleuchtend, dass neben der Pubertät als typischem "Ausprobieralter" auch die "mittleren Jahre" eine bevorzugte Zeit sind, um eine neue Dimension der eigenen Sexualität zu entdecken und auszuleben. Und die ist (soviel Überheblichkeit gönne ich mir heute mal) definitiv über das Stadium der kompensatorischen Fixierung auf Frisuren, Schuhe, Röcke und Handtaschen hinausgewachsen ;)
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shark
Beitrag 26.Mar.2008 - 14:11
Beitrag #26


Strösenschusselhai
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Ich finde, Du darfst Dir das auch gönnen... Ich sehe das übrigens genauso.

Die Entwicklung des Menschen überhaupt verläuft, wie ich denke, in "Schüben" - nicht so sehr linear.

Zum Teil ist das wohl hormonell bedingt... zum Teil aber eben auch direkte oder indirekte Auswirkung der eigenen Lebensrealität, die wiederum Bedürfnisse schafft oder auch "ab-schafft", Zeichen von Reifung, gerade im späteren Lebensalter.

Meine Mutter zum Beispiel, die heterosexuell ist und noch nicht ganz 60 Jahre alt, befindet sich nach eigener Aussage jenseits des Zeitabschnittes, zu dem ihr ihre erotische Wirkung nach außen wichtiger (präsenter) war als das eigene Gefühl. Und erst jetzt, so sagt sie, kann sie sich in erotischen/sexuellen Zusammenhängen selbst wirklich spüren und wichtig nehmen.

Dass eine solche Zeit der Neudefinition bzw. Ablehnung aller Definitionen auch eine Zeit des (nach außen hin) Totalumbruchs sein kann, erscheint mir nur logisch...


shark
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snouka
Beitrag 26.Mar.2008 - 14:44
Beitrag #27


Fürstin Pückler
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auch ich bin eine spätberufene, habe erst mit 30 jahren, diversen gescheiterten (heute weiss ich warum) beziehungen zu männern und einem zu dem zeitpunkt 3 jährigen festgestellt, was bisher in meinem leben gefehlt hat.

diese frau hab ich dann vehement festgehalten und bin immer noch extremst glücklich mit ihr (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

wenn ich die letzten 20 jahre revue passieren lasse, sind dort immer wieder schwärmereien in richtung frauen vorhanden - aber ich habe mir damals nie eingestanden verliebt in eine frau zu sein, warum dies so ist, ich weiss es nicht.

was mein aussehen angeht, ich kleide mich so, wie ich mich fühle - das kann ebenso die feminine bluse, als auch das schicke männeroberhemd sein. je nach laune und anlass. und raspelkurze haare - ne die mochte ich noch nie an mir (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
allerdings (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) puppen hatten bei mir auch immer ein schweres leben, so in der hintersten ecke auf dem schrank liegend.
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kröpi
Beitrag 26.Mar.2008 - 16:49
Beitrag #28


Naschkatze
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Also ich bin - ja was eigentlich? :unsure:
Erst wollte ich sagen "Spätberufene":
Ich war als Kind ein Mädchen, was gegen den Willen der Mutter (die hätte mich am liebsten täglich in die praktische Wittram-Hose gesteckt, die matsch- und tobefest ist und nur einmal im Jahr gewaschen werden muß) ständig um rosa Kleidchen kämpfen mußte, habe nie die Barbie bekommen, die ich mir wünschte, weil meine Mutter so etwas ablehnte, und wollte zum Fasching als Prima-Ballerina gehen, weil meine Mutter mich nicht zum Ballett ließ :cheerlead: . Ich hatte ein Pony und wollte Lackschuhe (auch ein unerfüllter Wunsch). Ich hatte eine Lieblingspuppe, eine Babypuppe, mit der ich exsessiv spielte. :girl:
Ich heiratete und bekam 2 Kinder.

Dann kam DIE Frau und nun bin ich Lesbe. ALSO: Spätberufene

Aber nein: das bin ich auch:
Ich war immer als erste auf jedem Baum ("Mädchen wollten ja nie klettern"- wer hatte das von Euch noch geschrieben?), mit den Ponies sind wir Dorfkinder als Cowboys und Indianer morgens um 4 Uhr ohne Sattel in den Sonnenaufgang in den Wald galoppiert, um Wildschweine zu jagen, haben uns gegenseitig vom Pferd geschossen ("Pengpeng-du bist tot!"). Wir haben Butzen im Wald gebaut und auf den Feldern Lagerfeuer gemacht... :fly:
In der Schule bin ich Jungs immer aus dem Weg gegangen und habe 35 Jahre meines Lebens keinen Spaß am Sex gehabt und nicht geküßt, weil es mich ekelte, Männerlippen zu küssen. Als ich in die Pubertät kam, habe ich täglich Stunden (ich war als Dorfkind Fahrschülerin) damit verbracht, Aktzeichnungen in weiße Bücher zu kritzeln, die teilweise schon fast pornoraphisch waren. Es war nicht EIN nackter Mann darunter, die fand ich nämlich überhaupt nicht attraktiv, also auch nicht zeichnenswert... Ich verliebte mich in der Grundschule in meine Lehrerin, in der Orientierungsstufe und später im Gymnasium noch einmal. Ich verliebte mich in eine Kollegin und heiratete einen Freund aus Jugendtagen (wohl im Versuch, die platonische Beziehung in der Ehe aufrecht halten zu können?) und bekam 2 Kinder, um meinen Kinderwunsch zu erfüllen, der schon seit frühester Kindheit bestand.

Aber dann kam DIE FRAU und hat mich erkennen lassen, daß ich eigentlich schon immer eine Sandkastenlesbe war.... :knicks:

Und nun?

Sucht Euch was aus... ich kann mich da nicht klassifizieren :peace:

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shark
Beitrag 26.Mar.2008 - 16:53
Beitrag #29


Strösenschusselhai
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Will ich auch gar nicht. Freu mich einfach mit Dir. :)

Du hast so schön beschrieben, wie wirr Lebenswege sein können. Und wie doch alles einen Sinn ergeben kann. ;)

Alles Gute für Dich und alle anderen Frauen, die unterwegs sind.


shark
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dandelion
Beitrag 26.Mar.2008 - 17:20
Beitrag #30


don't care
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QUOTE (kröpi @ 26.Mar.2008 - 16:49)
"Mädchen wollten ja nie klettern"- wer hatte das von Euch noch geschrieben?

das war ich - hatte halt das Pech, in der Klasse hauptsächlich Mädels vorzufinden, die schon mal "Jungs doof finden" übten - und deshalb das, was "die Jungs so machten" nicht leiden konnten.
und die paar Mädels aus der Nachbarschaft... waren mir einfach zu laut, zu aggressiv, zu wenig phantasievoll und zu gleichgültig z.B. dem Wald gegenüber.

vermutlich war ich als Kind einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort ;)
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kröpi
Beitrag 26.Mar.2008 - 17:34
Beitrag #31


Naschkatze
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ich persönlich halte Klettern für so ziemlich das ungeschlechtsspezifische Kinderspiel, wo gibt. Meine Schwester ist die begeistertste Klettererin, die eich kenne. Erst waren es alle Bäume die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, später war es die Alpenwand. Und meine Schwester ist stock-hetero...

Als typisch geschlechtsspezifisch würde ich wenn überhaupt die Raufereien der Jungs bezeichnen, die wie kleine Zickenböckchen gnadenlos aufeinander los gehen. Mädchen machen die Streitereien seltener so als Balgerei unter sich aus. Zumindest war das so in den jeweiligen Kindergartengruppen meiner Kinder. Jungs schmeißen sich aufeinander, wälzen sich am Boden. Mädels neigen eher zu Haare oder KLamotten ziehen und gezielte Schläge... vielleicht auch kratzen-beißen-zicken, wie man so schön sagt?

Mit meinem Cousin habe ich exsessiv mit der Baby-Puppe gespielt- er Vater, ich Mutter und die Puppe unser Baby. Wobei retrospektiv zu erwähnen ist, d. er darauf bestanden hat, zu Hause das Baby zu versorgen, während ich immer malochen gehen mußte :P
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kröpi
Beitrag 26.Mar.2008 - 17:38
Beitrag #32


Naschkatze
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QUOTE (shark @ 26.Mar.2008 - 16:53)
Will ich auch gar nicht. Freu mich einfach mit Dir. :)
Du hast so schön beschrieben, wie wirr Lebenswege sein können. Und wie doch alles einen Sinn ergeben kann. ;)
Alles Gute für Dich und alle anderen Frauen, die unterwegs sind.
shark

Danke. :blumen2:
Aber es ist doch tatsächlich so - je nach Perspektive kann man sich ne Menge zurecht reden... -_-
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shark
Beitrag 26.Mar.2008 - 17:51
Beitrag #33


Strösenschusselhai
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Ich hatte eine Menge Barbiepuppen... die aber wurden statt von Matell hauptsächlich von meiner häkelnden und strickenden, nimmermüden Mama bekleidet - und von mir auch hauptsächlich zum "Abenteuerspielen" verwendet (was meine Mutter vor die Herausforderung stellte, zum Beispiel Tropenhelme häkeln und Schwimmwesten stricken zu "müssen"...). Die Püppchen mussten in einem kleinen Schlauchboot durch den tosenden, nahegelegenen Bach fahren, im Garten aus frischgemähtem Gras Burgen bauen und jede Menge kleine und kleinste Babypüppchen vor dem Verhungern retten... wobei sie recht oft selbst dadurch in Gefahr gerieten, dass sie zum Beispiel Oskar, unserem Bernhardiner in die Quere kamen, der das Blondhaar so lecker fand, das sie auf dem Kopfe trugen (zu Zöpfen... oder auch Kauknochen... geflochten, weil offenes Haar so unpraktisch war...) oder auch, weil sie hie und da mal noch in der Wiese Survivaltrainingsstunden absolvierten, während mein Vater schon mit dem Rasenmäher zugange war...

Auch Babypuppen hatte ich und eine Menge Plüschtiere. Die waren die Hälfte ihres strapazierten Lebens mit mir "im Busch" auf der Flucht vor bösen Menschenfressern oder Wilderern. :D
Oder auf der "Turnstange", die eigentlich eine Wäschestange war, und auf der ich ihnen "Kunststücke" beibrachte.

Ich hatte also jede Menge "Mächenspielzeug" - verwendete es aber anders als viele meiner Freundinnen damals.

Und nicht, dass ich nicht "gerauft" hätte... mit meiner kleinen, nervigen Schwester sowieso, aber auch mit den Nachbarbuben, die allesamt älter waren als ich.
Gewonnen hab oft ich bei unseren Mutproben (außer beim Regenwurmessen - das brachte ich einfach nicht über mich...).

Eigentlich war ich eine kleine Abenteurerin - egal wo und wann und wie.

Und trotzdem hab ich abends mit meiner Plüschwildsau in Lebensgröße gekuschelt und Grimms Märchen gelesen und "Hanni und Nanni" und "Nesthäkchen" (wobei Annemarie Braun, die Hauptfigur der Geschichten, mir immer leid tat, weil sie nur mit Batistkleidchen und Lackschühchen im botanischen Garten lustwandeln und ihren Puppenwagen schieben, und nicht wie ich mit Dreckfüßen durchs Feld laufen, durfte).

Apropos Puppenwagen: den hatte ich auch - bis ich mit meinem Papa, ein paar Spraydosen und einem Haufen Werkzeug einen "Rennwagen" für den Fastnachtsumzug daraus gebaut habe.

Ich war anders als die meisten Mädchen in der Nachbarschaft... und auch nicht...

Und ich bin froh, dass ich in den allerersten Jahren meines Lebens so frei sein konnte.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 26.Mar.2008 - 17:54
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mek63
Beitrag 26.Mar.2008 - 18:43
Beitrag #34


Moornixes Schwester
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@kröpi :zustimm: :lol: :patsch: :engel:
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krewati
Beitrag 27.Mar.2008 - 00:49
Beitrag #35


Salatfee
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Mir war auch schon immer klar das ich als Mädchen / Frau mehr auf Frauen stehe. Ich war damals in der 6,7 Klasse echt glücklich, das die Mädels so viel " testen " wollten. Muss gestehen, für mich war das kein Test, ich war mir meiner Sache sehr sicher.
Später habe ich das etwas aus den Augen verloren und hatte mir den Exfreund meiner älteren Schwester angelacht. Das war echt witzig, als er mir eines Abends gestand das er schwul ist! Ich hatte nichts besseres zu sagen als, ist doch ok. ich glaube ich mag auch eher Frauen, damals war ich 18 oder 19.
Blöderweise war ich dann nochmal der Meinung , ich müsste mal mit einem Mann ins Bett gehen. Das ist eine Erfahrung, auf die ich im Nachhinein gerne verzichtet hätte;-) Hatte mir einen "guten Bekannten "ausgesucht. Aber die "Voraussetzung" ,bzw. der Grund warum ich das gemacht habe , war nicht der beste. Ich wollte einfach nur sehen ,ob ich was für Männer empfinden kann.
Gut das ich dazu nur diesen einen und noch dazu halben Versuch gebraucht habe um mir die Wahrheit einzugestehen.

Ich würde also durchaus als Sandkastenlesbe durchgehen.Leider habe ich nicht immer dazu stehen können, sei es aus Rücksicht vor ungeouteter Ex oder Feigheit am neuen Arbeitzplatz. Mittlerweile haben sich die Zeiten geändert, ich bin endlich wieder ich und vor allem ich stehe wieder zu meinem lesbischsein und es wird von Allen als normal hingenommen.
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Moosmutzelchen
Beitrag 27.Mar.2008 - 07:12
Beitrag #36


Gut durch
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Also ich muss gestehen, dass ich früher sehr gerne so etwas wie eine Prinzessin sein wollte, nämlich Rapunzel ... Irgendwie hab ich es mit langen Haaren und die Schauspielerin aus meinem damaligem Lieblingsmärchen fand ich ganz besonders hübsch :roetel: Außerdem wollte ich auch unbedingt eine Indianerin sein, was sich auch jetzt nicht wirklich gelegt hat, außer, dass ich mittlerweile auf die Kriegsbemalung verzichten kann :D
Und außerdem wollte ich bis ich 17/18 wurde immer ein Junge sein, weil die sich einfach alles erlauben durften, die mussten sich nicht besonders brav benehmen und anständig sein, die konnten bocken, motzen, hatten vor nix Hemmungen und das wichtigste: sie konnten problemlos mit Mädchen/Frauen zusammen sein *seufz*
Rumgelaufen bin ich oft wie Pippi Langstrumpf, da konnte ich meine jungenhafte Seite austoben, Fallen bauen, mit den Jungs herumtollen, rennen, in den Dreck schmeißen, klettern, aber gleichzeitig auch Vogelnester bauen, Sandkuchen für alle backen usw. *g*

Mittlerweile bin ich mit meiner "Mischung" sehr zufrieden. Laut diesem berühmten Test (weiß grad nicht genau, wie der hieß, auf jeden Fall kriegt man damit raus, ob man mehr weiblich oder männlich ist) bin ich weit im männlichen Bereich :lol:, ich liebe Männerklamotten (die Sweatshirts und Hosen :wub:, warum gibts in der Frauenabteilung sowas Tolles nich, damit es mir wenigstens auch mal passen würde?!), laufe ziemlich "praktisch" rum, mag es aber auch, mich auch mal mädchenhafter (zumindest oben rum, Rock geht gar nich ;)) anzuziehen und habe eine Leidenschaft für lange Ohrringe ...
Oftmals fühle ich mich selbst wie ein kleiner "Gentleman", so, als würde ich in der Haut eines Mannes stecken... manchmal bin ich dabei so darin vertieft, dass ich fast vergesse, dass ich eigentlich ja 'ne Frau bin :roetel: aber ich bin froh darüber, dass es so ist und ich mich trotzdem so geben kann B)


Nervös haben mich Frauen übrigens schon im Kindesalter gemacht, vor allem immer die älteren. Komischerweise habe ich mich niemals in eine Gleichaltrige verliebt oder wenigstens mal geschwärmt :gruebel:
Hier meldet sich dann also mal noch ne Sandkastenlesbe ;)
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ele
Beitrag 27.Mar.2008 - 09:35
Beitrag #37


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Ich bin auch eine Spätberufene. Erst mit 33 und nach 16jähriger Beziehung mit einem Mann hat die Frauenliebe bei mir eingeschlagen wie der Blitz (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) Rückblickend gab es wohl schon ein paar Frauen, die ich sehr nett fand und deren Gesellschaft ich sehr schätzte, allgemein fühlte ich mich in rein weiblicher Gesellschaft am Wohlsten, aber verliebt in eine Frau war ich nie, vielleicht weil nie die Richtige dabei war. Wenn man mich allerdings gefragt hätte, ob ich mir vorstellen könnte mich einmal in eine Frau zu verlieben, dann hätte ich dies bejaht.

Zur "weiblich/männlich" Frage: ich finde es schön, wenn die Grenzen zwischen sogenannten typischen Verhaltensweisen, Bekleidungsstilen etc. verwischen. Ich trage genauso gerne Männerhemden, Hosen und grobe Schuhe wie Röcke und Kleider. Niemals könnte ich mir meine Frau im Rock und mit langer Wallemähne vorstellen, sie hat ihren eigenen Stil, ist darin konsequent und das macht sie extrem anziehend. Für mich ist es ein Zeichen von Freiheit, wenn jede/jeder den Stil für sich entdecken kann, in dem sie/er sich wohl fühlt.

Menschen, die ganz sie selbst sind, egal ob sie nun den geschlechtsspezifischen Stereotypen entsprechen oder nicht, sind mir die Liebsten.
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pfefferkorn
Beitrag 27.Mar.2008 - 10:56
Beitrag #38


Gut durch
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bei all dem was hier schon geschrieben wurde, will ich ergänzen, dass es ja deutlich auch viele heteras gibt, die es mit den stereotypen nicht so haben -
tomboys halt, die hetero werden...
die ich dann gerne mal für butches halte, aber da hab ich mich zweimal schon ganz schön vertan.... :-)
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LadyGodiva
Beitrag 27.Mar.2008 - 11:07
Beitrag #39


Strøse
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Wie kann identitätsstiftend sein, was eigentlich unmöglich ist?
Wenn das Puppentheather über der Hirnbasis von allem, was außerhalb der individuellen Wahrnehmung und Erfahrung liegt, nur Schattenrisse liefern kann, die maximal ein wachsames Auge einzufangen vermag.

Weiblich, männlich - das sind molekulargenetische Tatsachen, mit einer geringen, aber charmant-natürlichen Varianz, die in der Regel dennoch nicht an Eindeutigkeit vermissen lässt.

Und alles, was sich darüber erhebt, sind gesellschaftliche Zuschreibungen - nicht minder liebens- oder ärgernswert.
Aber auch nicht mehr als der Versuch, 6 mrd Menschen in zwei Körbchen zu sortieren, damit Ansager und Folgende in der kleinstmöglich menschlichen Einheit zu organisieren, nicht zuletzt, um so auch Unterdrückung, Enteignung und Willkür zu rechtfertigen. Gesellschaftlich werden diese archaischen Bedürfnisse auf hohem Niveau weiter gepflegt.

Frau sein, frei sein heißt für mich, kein Bedürfnis danach zu haben "männliche" Anteile in mir auszumachen - weil ich ihn diesen immer nur den Versuch einer Zuschreibung dessen sehe, was mir "eigentlich" nicht sein dürfte. Aber ich bin's doch, es fühlt sich jehers gut an. Und ziemlich sehr Frau, und ebenso lesbisch, vermutlich auch schon mit Schnuller und Sandschippe.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 27.Mar.2008 - 11:16
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Liane
Beitrag 27.Mar.2008 - 11:10
Beitrag #40


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Für die Zahlen habe ich nun eine Umfrage erstellt - das ist vielleicht etwas übersichtlicher.
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Rafaella
Beitrag 27.Mar.2008 - 11:17
Beitrag #41


Freies Vögelchen
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Ergänzend :

mir war das schon vor der Pubertät klar, trotzdem habe ich zunächst heterosexuell gelebt, weil ich die Stigmatisierung (60-er Jahre, katholisches Mlilieu) nicht ertrug

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 27.Mar.2008 - 11:17
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Ilymo
Beitrag 27.Mar.2008 - 11:17
Beitrag #42


Bør opbevares under vandet
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Ich hatte mein Leben lang Schwierigkeiten damit, mich in irgendwelche Stereotypen, die zu erfüllen man von mir erwartete, hineinzupressen. Mit elf, zwölf Jahren wurde mir auf einmal klar, dass ich lesbisch bin. Diese Erkenntnis ließ mich verzweifeln. Ich wagte es nicht, irgend ein Mädchen aus meiner Umgebung zu berühren, aus Angst, sie könnte etwas merken. Manchmal zwang mich meine Mutter, Röcke zu tragen. Weil es immer Kämpfe gab, sagte sie einmal, sie glaube, ich sei doch so eine Scheißlesbe, und ob ich denn niemals einen netten Mann und süße Kinderchen wollte? Nein, tatsächlich, das wollte ich als Elfjährige nicht. Meiner besten Freundin fiel auf, dass ich mich immer in Frauen verknallte, sie ging damit relativ relaxed um, wenn irgendwelche Orakelspiele gespielt wurden, sollte ich ihr halt immer Namen von Frauen nennen. Allerdings meinte sie, ich müsste dann folgerichtig auch lieber ein Mann sein wollen. Zuhause war ich immer in so einer Spaghat Position. Meine Eltern hatten sich getrennt, als ich vier Jahre alt war, und von diesem Zeitpunkt war ich der Partnerersatz für meine Mutter. Sie besprach mit mir Sachen und wollte meinen Rat in Angelegenheiten, die für ein fünf-, sechs,- siebenjähriges Kind einfach nicht geeignet waren. Ich durfte auch nicht weinen, um meine Mutter nicht noch zusätzlich zu stressen. Gleichzeitig sollte ich aber das niedliche kleine Mädchen sein, dass mit seinen Puppen spielt. Als meine Mutter ernsthaft begann, sich Sorgen um meine sexuelle Orientierung zu machen, forderte sie mich auf, mich nun endlich in einen Jungen zu verlieben. Nicht sehr sensibel, muss ich sagen, wusste sie doch schließlich am besten, dass ich als Neunjährige Missbrauchsopfer geworden war. Irgendwann entwickelte ich für mich einen Mechanismus, der mir erst mit 40 Jahren aufging: Immer, wenn ich mich in eine Frau verliebte, verliebte ich mich rasch der ordnung halber in einen Typ, der mit der Frau in einer Art Relation stand. Als ich in meine beste Freundin (eine andere als die aus der Schule) verliebt war (wir wohnten sogar zusammen, Hölle, kann ich Euch sagen, sie war 100% Hete und nannte mich, als ich Annäherungsversuche machte, Frosch und Schleimi und so), erkor ich ihren Bruder, der tatsächlich an mir interessiert war. Ich wurde schon als Schwiegertochter in spe dort gehandelt. Mit 40 dann wurde ich bei einem Vorstellungsgespräch vom Blitz getroffen. Die PDL betrat den Raum, und ich glaubte, verbrennen zu müssen. Oh nein, dachte ich, nicht schon wieder. Und dann: Verflixt nochmal, wieso eigentlich nicht? Wird es jetzt nicht allmählich Zeit, Du selbst zu sein? Mit der PDL wurde es nix, obwohl ich bis heute überzeugt bin, dass sie eigentlich "zur Familie" gehört, zeigte sie sich, als ich das Gesprächsthema 'mal vorsichtig in die Richtung lenkte, äußerst homophob. Nach meinem Outing (davon, dass ich einst in sie verknallt war, sagte ich nichts) sagte sie mir zwar, wie sehr sie sich über ein Vertrauen freue, brach aber gleich darauf jeden Kontakt zu mir ab. Meine jetzige Freundin ist die erste Frau, der ich meine Gefühle einzugestehen gewagt habe. Ich bin froh, dass ich mich getraut habe, denn sonst wären wir jetzt nicht zusammen, und ich bin froh, dass ich endlich zu meinen Gefühlen zu stehen wage, denn es ist soooo schön mit ihr. Ich hatte drei Beziehungen mit Männern, die alle nicht liefen, wie auch... Den S** habe ich über mich ergehen lassen und dabei nichts als Schmerzen und Ekel empfunden. Dass das auch etwas sein kann, was frau genießt, habe ich erst durch meine Freundin kennen gelernt. Und: Ja, ich bin froh eine Frau zu sein, ein Mann zu sein wäre nie eine Alternative, auch wenn ich nicht der klassische Mädchentyp bin.

Der Beitrag wurde von Ilymo bearbeitet: 27.Mar.2008 - 11:30
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regenbogen
Beitrag 27.Mar.2008 - 12:10
Beitrag #43


a.D.
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QUOTE (Liane @ 27.Mar.2008 - 11:10)
Für die Zahlen habe ich nun eine Umfrage erstellt - das ist vielleicht etwas übersichtlicher.

Und ich hab das Ganze nun in einen Topf geschmissen. ;)

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Liane
Beitrag 27.Mar.2008 - 12:46
Beitrag #44


Heiligenanwärterin
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QUOTE (regenbogen @ 27.Mar.2008 - 12:10)
QUOTE (Liane @ 27.Mar.2008 - 11:10)
Für die Zahlen habe ich nun eine Umfrage erstellt - das ist vielleicht etwas übersichtlicher.

Und ich hab das Ganze nun in einen Topf geschmissen. ;)


:) Super, danke
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PikSieben
Beitrag 27.Mar.2008 - 12:57
Beitrag #45


ausgewilderte Großstadtpflanze
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Auch ich habe einen Großteil meiner Kindheit auf Bäumen verbracht: auf denen, die ich aus Freude erkletterte und immer wieder auf der berühmten Palme, auf die ich mich sehr oft gebracht sah:
Ich hab gern gemacht, was Kinder eben machen (auf Bäume klettern, mit meinem Meerschwein kuscheln, in Schutthalden und Bauruinen nach Abenteuern suchen, Schweinebammeln am Klettergerüst, Gummihopse, ...) und ich habe all dies als ICH getan. Dass all mein Handeln als männlich (=unangemessen) oder weiblich (=erwünscht und oft genug eingefordert) eingestuft wurde, empfand ich als erst als überraschende und verunsichernde, dann als einschränkende und auf die besagte Palme bringende Einmischung von Erwachsenen, gegen die ich mich immer gewehrt habe. Und ich habe mich dabei nie als etwas anderes als als Mädchen empfunden und konnte nie begreifen, dass andere das nicht genau so tun. Die Weigerung, das eigene Bild von Weiblichkeit zu überdenken und neu zu gestalten, anstatt mich auf irgendetwas festlegen zu wollen, hat mich immer wieder geärgert und sehr mein Denken in Bezug auf Männlichkeit und Weiblichkeit bestimmt.

Und dennoch gab es für mich schon immer EINE typisch weibliche Eigenschaft (und ich bin mir der Widersprüchlichkeit zu meiner sonstigen Einstellung gegenüber Geschlechtsrollenzuschreibungen durchaus bewusst), nämlich dass nur Mädchen/Frauen es schaffen, mein Herz zu erobern. Mein Lesbischsein habe ich also nicht auf einer körperlichen Ebene entdeckt oder auch nur auf die Probe stellen müssen, sondern es war irgendwie schon immer auf einer geistigen oder gefühlsmäßigen Ebene einfach da.
Und trotzdem hatte ich, als ich es dann benennen konnte, irgendwie auch Angst davor - Angst auch vor gängigen Klischees, gegen die ich mich zunächst wehren und abgrenzen zu müssen dachte (so mit 16-19 Jahren?).
Mittlerweile denke ich, dass ich eben den Klischees entspreche, die andere in mir sehen. Inwieweit ich mir daraufhin die Mühe mache, den Blick meines Gegenübers von seinen/ihren Klischees ab- und zu meiner Persönlichkeit hinzulenken, hängt vom Gegenüber ab.

*mit der Buddelschippe wink und sich für das spannende Thema bedank :blumen2:*

Pik7
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ThereSheGoes
Beitrag 27.Mar.2008 - 13:15
Beitrag #46


Naschkatze
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Im Grunde war mir meine sexuelle Orientierung schon immer klar,
aber zum einen war mir nicht bewusst, dass ich auch einen anderen Weg, als den der "Happy-Fernseh-Familie", einschlagen könnte, und zum anderen hatte ich
auch ziemlich Angst davor, mir einzugestehen, dass ich lesbisch sei. :wacko:
Ich hatte Beziehungen zu Männern (immer 4 oder 5 Jahre älter als ich), wider besseren Wissens. Irgendwann hat das mit dem mich selbst belügen und unterdrücken nicht mehr geklappt und letztlich kann ich eigentlich froh sein, dass es bei mir nur 19 Jahre gedauert hat und ich die Notbremse nicht zu einem späteren Zeitpunkt gezogen habe, der dann vielleicht zu spät gewesen wäre...
Ich war während meiner Kindergartenzeit immer das kleine Püppchen.
Klar, auch Bandenführerin (war das cool!!!), aber dann eher strategisch/diplomatisch sich im Hintergrund haltend.
Ich hab die süßesten Kleider und Zöpfchen getragen und wurde von vorne bis hinten von den Jungs verwöhnt. Mädchen waren mir nicht ganz geheuer und wurden daher eher von mir "geduldet".
Tja, und daaaaaaaaann, dann habe ich mich in meine Kindergärtnerin verliebt und ihr das auch gleich erzählt. Dann gab sie mir ein Foto von sich (das hab ich noch immer irgendwo :lol: ) und hat noch mehr Chaos angerichtet. Ja, sowas geht auch schon bei 5Jährigen.
Verliebt hab ich mich grundsätzlich in Mädchen, aber ich habe die Vorteile, die es bringt, Einfluss auf Jungs zu haben, schnell erkannt.
Warum nicht ausnutzen, hm?
(Rückblickend war/bin ich eiskalt gewesen, wobei ich eigentlich niemanden absichtlich verletzen wollte. :huh: )
Mädchen hatte ich leider nie so "unter Kontrolle" ;) , was für mich einen zusätzlichen Reiz darstellte. Jetzt, wie damals schon, weiß ich warum.
Heute kleide ich mich noch immer unbewusst feminin. Ich trage einfach das, was mir gefällt.

Trotzdem muss ich sagen, dass ich davon überzeugt bin, dass man sich in den Menschen und nicht in das Geschlecht verliebt. Es gibt zwar Präferenzen, die eher zutreffen, aber ich würde niemals sagen, dass ich mich niemals in einen Mann verlieben könnte, nur weil es bisher nicht der Fall war. Gefühle kann man nunmal nicht kontrollieren und ich will mich einfach nicht in eine Schublade einfinden.

Also, wenn schon in Kategorien denken (ieh, bah, pfui!),dann bin ich femme
und würde mich eher zu den Sandkastenlesben zählen.



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PikSieben
Beitrag 27.Mar.2008 - 13:31
Beitrag #47


ausgewilderte Großstadtpflanze
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*noch etwas hinterschieb*

Ich könnte von mir gar nicht sagen, ob ich nun femme oder butch bin, gerade weil ich hierzu Vorstellungen von Weiblichkeit/Männlichkeit heranziehen müsste, mit denen ich nicht umzugehen gewillt bin. Und auch in anderen Frauen sehe ich einfach die (potentiell liebenswerte) Frau, egal, was sie anhat oder welche Frisur sie trägt.

(Ist vielleicht irgendwie widersprüchlich, aber ich empfinde so.)
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LadyGodiva
Beitrag 27.Mar.2008 - 13:42
Beitrag #48


Strøse
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Also, iiiich weiß immer viel früher als rechtzeitig, wann ich femme bin. :D
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H_Golightly
Beitrag 27.Mar.2008 - 15:50
Beitrag #49


Naschkatze
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Ich würde sagen, eine Art Mix aus 1. und 2. Meine Gefühle waren für mich eigentlich schon immer klar, aber ich habe alles verdrängt. Dennoch war ich niemals mit Männern zusammen, weil ich schon immer wusste, dass das einfach nichts für mich ist. Erst mit Anfang 20 kamen mir meine verdrängten Gefühle rictig ins Bewusstsein und wenn mich nicht alles täuscht, bin ich auch jetzt leider noch manchmal dabei, zu verdrängen.
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Peggyperplex
Beitrag 27.Mar.2008 - 15:50
Beitrag #50


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QUOTE (PikSieben @ 27.Mar.2008 - 13:31)
*noch etwas hinterschieb*

Ich könnte von mir gar nicht sagen, ob ich nun femme oder butch bin, gerade weil ich hierzu Vorstellungen von Weiblichkeit/Männlichkeit heranziehen müsste, mit denen ich nicht umzugehen gewillt bin. Und auch in anderen Frauen sehe ich einfach die (potentiell liebenswerte) Frau, egal, was sie anhat oder welche Frisur sie trägt.

(Ist vielleicht irgendwie widersprüchlich, aber ich empfinde so.)

Das ist es für mich nicht. Ich fühle das genau so. :zustimm:
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Vianne
Beitrag 29.Mar.2008 - 00:22
Beitrag #51


Salzstreuerin
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Also bei mir war es eher der Sandkasten. Meine erste große Liebe war eine Frau und irgendwie war das für mich selbst schon immer total normal. Nur der Schritt nach außen hat dann doch noch einiges an Überwindung gekostet.

Ich für meinen Teil habe mich nie sonderlich männlich gekleidet oder mich so verhalten. Ich war zwar noch nie der Prinzessinen-Typ, aber hab auch nix anderes gespielt als meine heterosexuellen Freundinnen.
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davvero
Beitrag 29.Mar.2008 - 09:26
Beitrag #52


Stadtei
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Ich habe eine Bekannte, die wurden von einen Autofahrer mit "Du blöde Lesbe" beschimpft und statt sich darüber zu ärgern, hat sich sich gefreut und gemeint "Der hat es erkannt". Sie war sichtlich begeistert!
Ich fand das toll, auch wen ich mich wahrscheinlich beleidigt gefühlt hätte.

Und zum Thema: Ich wusste es seit meiner Pupertät, habe aber erst ein paar Jahre später den Mut gefunden, es auch zu leben. Ich war nicht verheiratet, hatte aber ein paar Mal etwas mit Männern. Ich empfinde es auch im Nachhinein nicht als eklig oder ähnliches und habe nichts gegen Männer. Dennoch ist es für mich nicht mehr vorstellbar, jemals wieder etwas mit einem Mann anzufangen!

Mein Outfit ist eher lässig, stammt aber nicht aus der Herrenabteilung. Sollte ich aber mal mit einem Kleid zur Arbeit gehen, würde ich wohl durchaus zur allgemeinen Belustigung beitragen.
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malene
Beitrag 29.Mar.2008 - 12:00
Beitrag #53


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QUOTE (davvero @ 29.Mar.2008 - 09:26)
Ich habe eine Bekannte, die wurden von einen Autofahrer mit "Du blöde Lesbe" beschimpft und statt sich darüber zu ärgern, hat sich sich gefreut und gemeint "Der hat es erkannt". Sie war sichtlich begeistert!

:lol:

Einer Bekannten von mir ist das Gegenteil "passiert". Als sie sich vor einer Kollegin geoutet hat und diese gesagt hat: "Das hätte ich nie von Dir gedacht.", hat sie trocken geantwortet: "Da bin ich aber schwer beleidigt."

Vor einigen Monaten habe ich mich vor einem Kollegen geoutet, auf den Satz "Dusiehstabernichtlesbischaus" in angespannter Stellung lauernd wie der Torwart beim Elfmeter. :rolleyes: Als der Satz dann tatsächlich kam, folgte ich einer plötzlichen Eingebung und erwiderte: "Ja, streue nur Salz in meine Wunden, ich weiss es und es macht mir seit langem viel Kummer." :P

edit: ein Buchstabe zu viel

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 29.Mar.2008 - 16:24
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Moosmutzelchen
Beitrag 30.Mar.2008 - 15:45
Beitrag #54


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QUOTE (malene @ 29.Mar.2008 - 12:00)
Vor einigen Monaten habe ich mich vor einem Kollegen geoutet, auf den Satz "Dusiehstabernichtlesbischaus" in angespannter Stellung lauernd wie der Torwart beim Elfmeter. :rolleyes: Als der Satz dann tatsächlich kam, folgte ich einer plötzlichen Eingebung und erwiderte: "Ja, streue nur Salz in meine Wunden, ich weiss es und es macht mir seit langem viel Kummer." :P

:D

Dafür mache ich mir immer noch Gedanken, woran das Leute aus meiner Schule gemerkt haben wollen ... Ich weiß, dass eine sich mal aufregte, weil ich mit hellen Workerhosen, Sweatshirt, ohne Schminke und kinnlangen Haaren herumlief ... Aber daran kann man doch bitte keine Lesbe festmachen, oder? (IMG:http://www.neckline.de/snug/color-Dateien/image009.gif)
Schade, dass ich zu der Zeit noch alles verleugnete, das wäre bestimmt interessant geworden :rolleyes:
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H_Golightly
Beitrag 30.Mar.2008 - 21:38
Beitrag #55


Naschkatze
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QUOTE (Moosmutzelchen @ 30.Mar.2008 - 15:45)

Dafür mache ich mir immer noch Gedanken, woran das Leute aus meiner Schule gemerkt haben wollen ... Ich weiß, dass eine sich mal aufregte, weil ich mit hellen Workerhosen, Sweatshirt, ohne Schminke und kinnlangen Haaren herumlief ... Aber daran kann man doch bitte keine Lesbe festmachen, oder?

Vielleicht kam es ihnen seltsam vor, dass du nicht so über Jungs gesprochen hast? Oder hast du das zur Tarnung doch getan?
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Moosmutzelchen
Beitrag 30.Mar.2008 - 22:20
Beitrag #56


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Ich hatte sowas wie einen "Alibi-Freund" die letzten beiden Jahre auf der Schule und das wusste eigentlich auch soweit jeder, sie auch auf alle Fälle ... Aber mein Autreten hat ihr trotzdem nicht gepasst und andere waren auch nicht sonderlich überrascht, als ich mich danach geoutet habe :gruebel:
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Liane
Beitrag 31.Mar.2008 - 12:43
Beitrag #57


Heiligenanwärterin
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@Moosmutzelchen
Vielleicht war die nonverbale Kommunikation zwischen Dir und Deinem Alibi-Freund nicht überzeugend.
Mir wurde das vor langem "vorgeworfen" - und dabei war er nichtmal als Alibi gedacht...
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Mausi
Beitrag 31.Mar.2008 - 13:37
Beitrag #58


Mama Maus
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Naja - als ich 18/19 war (1-2 Jahre Jahr einen Freund hatte, und den Gedanken an Lesbisch sein schon seit etwas länger als ich diesen Freund hatte verdrängte) und ich mit Leuten auf das Thema Homosexualität kam - meinte einer so schlau zu sein und zu sagen "Also Lesben sieht man es an!" - ich natürlich in die Presche sprang und sagte, es wäre vollkommener Blödsinn und voller "Hohn" denn fragte wie eine Lesbe denn aussehe meinte er nur trocken "Sei mir net bös, aber genauso wie Du!"
Mausi eines der wenigen Male sprachlos in ihrer zerissenen Jeans, sehr kurzen Haaren und einem Karohemd :P

Einige Jahre später - gleiche Diskussion, gleiche Frage und Feststellung - 1 Monat bevor ich "schnallte" dass ich Frauen wirklich liebe

Womit wir beim Thema wären - "spätberufen" mit 20 - nachdem ich vieles verdrängte, mich in der Heterobeziehung in Frauen verliebte, kurz vor Ende dieser Beziehung auch die Gelegenheit gehabt hätte es "zu probieren" und aber nicht den Schneid hatte - "Treue (- als ob er das war ;) )" & "Weia Freundin von mir" und so hielten mich zurück.
Irgendwann lies es sich nicht mehr verdrängen, ab dem Moment war ich privat out (zumindest als sehr unentschlossen und doch eher "lesbisch tendiert" und keinen Freund mehr wollend) und beruflich noch nicht.
Von dem her - froh, dass es mich nicht noch später traf aber erklärend, wieso es mit dem Kerl nur negative Erfahrungen gab und ich so Kalt zu ihm war (u.a. eine Erklärung dafür) - der "arme" durfte emotional wirklich verhungern - wobei - tw. auch gerechtfertigt, aber das ist ne andere Geschichte.

Also "spätberufen" im Sinne von, vorher nie anerkannt und die Gefühle zu Frauen nicht zuordnen können!

edit: achso - wie gesagt- ob ich "butchig" oder "á la femme" wirke hängt wirklich von meiner Haarlänge ab ---> wobei meine Bewegungen immer eher "butchig" sind - aber trotzdem ich auch sehr feminin wirkken kann, wenn ich denn will - von dem her wäre das Klische mit ner Perücke oder "extensions" sowas von über den Haufen geworfen ;)

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 31.Mar.2008 - 13:39
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