Ich bin mir total unsicher, Ich weiß net, ob ich wirklich lesbisch bin Einstellungen

[Sticks]

Hallo,

seit einiger zeit, beschäftige ich mit der frage ob ich nun lesbisch bin oder nicht.
Ich hatte seit meinem 13 Lebensjahr da Gefühl, in der gegen wart von Frauen mich immer falsch zu verhalten.
Wenn meine Freundinnen mich umarmt haben, bekam ich immer ein kribbeln im Bauch.
Das hat sich bis heute auch nicht geändert, ich bin jetzt 21.

Ich habe mich eigentlich immer nur zu Frauen hingezogen gefühlt, aber bis auf Zungenküsse beim Flaschendrehen ist nie was passiert.
Ich wollte immer mehr, doch ich hab mich nicht getraut, weil mir die Freundschaft wichtiger war. Somit saß ich immer hilflos da und wusste nicht was ich machen sollte.

Jedes mal wenn dann eine Freundin bei mir geschlafen hat und wir uns ein Bett teilten, wollte ich immer weg, weil ich fühlte das ich mehr wollte.

Letztes Jahr hab ich mich aus irgendeinem Grund in meinen besten Freund verliebt, und er lebte mit ihm auch mein erstes Mal, aber ich fand es nicht schön. bitte nicht zu sehr ins detail gehen!


Nun seit Mitte letzten Jahr ist es aus mit ihm und seitdem träume ich die ganze zeit vom Sex mit einer guten Freundin. Ich will in ihrer nähe sein, jedes mal wenn wir reden, fühle ich mich klein und unwohl.

Nun frage ich mich ob ich lesbisch bin oder nicht?

Ich bin total verunsichert. Bei so Art Bravo-Test kam fast immer raus, das ich auf Frauen stehe.
Ich trau mich aber auch nicht mit meinem aller besten Freund zu reden, der mich akzeptiert egal was ich mache.

Ich hoffe eine von euch kann mir irgendwie helfen.

danke schon mal

Gruß

Sticks

Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 18.Jan.2010 - 21:46

[Joey]

Ob ich aus der Ferne helfen kann, weiß ich nicht. Vielleicht hilft es Dir, wenn ich Dir von meinen Erfahrungen berichte.

Was Du beschreibst, kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich habe mich zu Teeniezeiten gerne mal in gute Freunde verliebt - das allerdings immer unglücklich, so dass es nie zu einer Beziehung kam.
Dennoch habe ich immer wieder feststellen dürfen, dass auch die weiblichen Wesen meiner Parallelklassen meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Ich setzte mich im Bus immer in ihre Nähe, so dass sie auch einen Blick auf mich hatten, scherzte mit meinen Freunden herum und gab mich besonders cool, damit sie mich bemerkten. Wenn sie es taten, wurde ich rot und setzte mich still und unsicher auf meinen Platz und konnte mich die ganze Fahrt über kaum rühren. Mehrere Male fragte ich sogar meine Eltern, ob ich lesbisch sein könnte, weil ich ein Mädchen aus der anderen Klasse besonders toll fand. Meine Eltern wiesen das ab mit der Begründung, dass "nett finden" nicht gleich bedeutend mit "lesbisch sein" wäre.
Tja... mit 21 Jahren geschah dann das, was ich damals noch nicht so wahrhaben wollte. Ich verliebte mich und glaubte anfangs, es wäre eine Phase und sie bloß zur rechten Zeit am richtigen Ort gewesen. Mittlerweile weiß ich, dass es bei der Phase nicht geblieben ist, auch wenn ich mir manches Mal etwas Anderes einreden wollte. Ist eben bequemer, auf Männer zu stehen, weil man sich dafür verrückter Weise nie rechtfertigen braucht (für's auf-Frauen-Stehen auch nicht, aber das ist bei den meisten Widersachern noch nicht angekommen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ).

Für mich lesen sich Deine Gedanken, Gefühle und Träume so, als wärest Du den Frauen nicht abgeneigt. Sagen musst Du es Deinem besten Freund nicht, wenn Du Dir noch nicht sicher bist. Glaub mir: das wird sich mit der Zeit einfach ergeben. Ich habe es auch ein Weilchen erst einmal für mich behalten, bevor ich mit Freunden darüber reden konnte. (Sicher war ich mir damals übrigens auch nicht.) Aber echte Freunde, die nehmen Dich an, wie Du bist: ganz gleich, welches Geschlecht Dich anzieht.

Hab Geduld, lass Deine Träume, Wünsche und Gefühle zu. Du wirst schon merken, auf welchem Weg sie sich wohl fühlen und auch den Zeitpunkt abpassen, es Deinen Freunden mitzuteilen.

(IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

[Sticks]

ich würde gern mit anderen Frauen in meiner nähe darüber sprechen, nur wüsste ich nicht das es bei mir in der nähe Bars oder Treffpunkte für Lesben gibt.

es hat mir schon ein wenig geholfen, was du geschrieben hast. danke dir!

[Deirdre]

ich würde gern mit anderen Frauen in meiner nähe darüber sprechen

Vielleicht kannst Du im Internet mehr Infos finden, beispielsweise hier:
http://www.lambda-bb.de/component/option,c...,14/Itemid,160/

Übrigens habe ich mich anderen Frauen und Mädchen früher auch immer körperlich unbehaglich gefühlt - und diese Unbehaglichkeit hat sich in ein offenes Wohlgefühl gewandelt, seitdem ich lesbisch lebe. Ich weiß einfach, wo ich stehe. Ich brauche keine Gefühle zu verleugnen, weder Frauen noch Männern gegenüber. Das tut gut.

[Sticks]

danke Deirdre hab daran noch garnet gedacht... hab auch gleich mal eine frage geschickt...

[dandelion]

Ich habe mich eigentlich immer nur zu Frauen hingezogen gefühlt, aber bis auf Zungenküsse beim Flaschendrehen ist nie was passiert.
Ich wollte immer mehr, doch ich hab mich nicht getraut, weil mir die Freundschaft wichtiger war. Somit saß ich immer hilflos da und wusste nicht was ich machen sollte.

Jedes mal wenn dann eine Freundin bei mir geschlafen hat und wir uns ein Bett teilten, wollte ich immer weg, weil ich fühlte das ich mehr wollte.

"Manchmal tun wir Dinge nicht, damit andere nicht wissen, daß wir sie tun möchten."
Der Satz stammt aus dem Film "The Village" und beschreibt genau diese Situationen. Wo, an sich unverfängliche, Berührungen zu einem Staatsakt werden.

Bei mir war es wie bei meinen Vorposterinnen - nach dem Coming-Out war sowas kein grundsätzliches Problem mehr.
Ich denke, es hatte in meinem Fall was mit dem Gewissen zu tun. Wenn ich mich in Gesellschaft von Menschen befinde, die unter Umständen Interesse an mir haben könnten - andere Lesben, Heteros - bin ich zurückhaltender als sonst. Es sei denn, das (Des-)Interesse ist beiderseits offensichtlich. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, wenn ich ungeoutet in der Nähe von Frauen/Mädchen war. Wenn die ähnlich tickten, wußten sie ja gar nicht, daß jetzt der Zeitpunkt fürs "Fremdeln" gekommen war - ich hatte sie also getäuscht und warf mir das dann selbst vor.

Das obige Filmzitat gilt für mich allerdings heute noch (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) - mittlerweile muß ich dafür allerdings schon heftig verknallt sein. Oder wirklich eine Abneigung gegen die Person haben - dann allerdings will ich nur weg und nicht "mehr". (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Kann sowas auch ne Rolle spielen?

[Sticks]

das Zitat is echt klasse, irgendwie kommt mir das ganze sehr bekannt vor, mit den Dingen nicht tun.

Ich fühle mich immer dann unwohl in einer Gruppe von Mädchen/Frauen, wenn mein Interesse an einer größer ist als nur Freundschaft. Ich verkrampfe und weiß nicht, was ich tun soll.

In den meisten fällen weiß ich noch nicht mal ob Interesse von ihr dann besteht, ich will mich nicht blamieren und tue nichts.
Ich bin da auch sehr schüchtern, andere zu verkuppeln kann ich nur mir selbst in der Liebe helfen, schaff ich nicht.

[svan]

Das was bei Dir am nahesten ist, ist wahrscheinlich Bielefeld.
Da gibt es Treffs für junge Lesben in deinem Alter.
Queers and Guitar Ostbahnhof am 30.1 Party
Pandorras Donnerstag, Freitag, Samstag und extra Veranstaltungen
Jeden 1. Samstag im Monat Schwulen- und Lesben -Party in der Hechelei.
Alles Gute, Svan

[Sticks]

jo danke!