Immer verliebt in Heterofrauen Einstellungen

[Astra]

Ich habe das Problem, dass ich mich immer nur in Heterofrauen verliebe, die logischer Weise nichts von mir wollen. Ich finde es verdammt schwer, eine Frau zu finden, die meine Gefühle erwidert. Ich lebe in einem sehr heterosexuell geprägtem Umfeld. Fühle mich dort auch einigermaßen wohl (manchmal mehr, manchmal weniger), bis auf die Tatsache eben, dass ich so gar nicht wirklich in Berührung mit anderen Lesben komme und so auch Angst habe, dass ich wohl nie die Richtige für mich finden werde. Ich bin nicht der Szenetyp und gehe nicht besonders gerne aus und muß einen Menschen eh erst richtig kennenlernen für eine Beziehung. Das alles kommt erschwerend hinzu.
Könnt ihr mir erzählen, ob ihr das Problem auch kennt, habt ihr evtl Tipps?

[kawa]

Ich kenne nur das Problem. Tipps habe ich leider keine. *seufz*

[Liane]

:troest:
Wenn Du praktisch nur von Hetero-Frauen umgeben bist, ist es eigentlich klar, dass Du Dich nur in sie verlieben kannst. Andere stehen ja nicht zur Auswahl.
Vielleicht gibt es irgendwelche Freizeitaktivitäten wie einen lesbischen Chor, Mitarbeit bei einer lesbischen Vereinigung, Zeitung o.ä.? Oder Du fährst mal in ein Frauenferienhaus und lernst an einem Wochenende Frauen kennen?
Hast Du es schon mit einer Kontaktanzeige versucht? Du kannst ganz gezielt "nur" nach Freizeitpartnerinnen suchen. So lernst Du lesbische Frauen kennen, über die Du dnn wieder neue kennenlernst usw. Und eines Tages triffst Du per Zufall dann auch eine, die Dir mehr bedeutet - und bei der Du zumindest die Chance hast, dass es ihr genauso geht.
:)

[freedom]

astra :troest:

was bedeutet schon "szene"? nicht jede ist dort "mitglied":-) und ich weiß auch nicht, ob frau sich dort findet...?
ich denke, frau fühlt sich eventuell sicherer,wenn sie sich in der szene bewegt, weil man weiss, alle haben dieselbe ausrichtung. aber 'ne garantie, dass es funkt gibt es nicht. ich finde die "szene" eher abschreckend angesichts der gestalten, die mir dort über den weg laufen. bis auf einige ganz wenige ausnahmen bin ich mir sicher, dort niemanden zu finden.
gleich und gleich gesellt sich gern, das schon, aber mehr??
insofern bewege ich mich lieber im hetero-kreis. und habe die objekte der "begierde" auch dort gefunden.
Nicht unbedingt glücklich, wie du meinen posts entnehmen kannst, aber dennoch...

kopf hoch!

eventuell steht SIE ja im supermarkt neben dir, oder beim schuhkauf oder in der bibliothek?

Who knows?

lg,
freedom

[H_Golightly]

Hallo Astra,

also du sprichst mir sowas von aus der Seele. Mir geht es nämlich ganz genauso. Ich habe mich leider bisher auch nur in Heterofrauen verliebt und kenne persönlich nicht eine einzige Frau, die auch auf Frauen steht. :( Das ist schon ein Jammer. Manchmal komme ich mir richtig verloren vor und denke dann, dass ich nie eine passende Freundin finden werde. :unsure:
Naja, aber dann habe ich zum Glück noch Leute um mich herum, die mich aufmuntern und meinen, dass auch ich mein Glück irgendwann finden werde. Ich hoffe, sie haben recht!
Wir beide müssen eben einfach abwarten und Tee trinken. ;)

LG,
H_Golightly :blumen:

[two-hearts]

[Rosenfreundin]

Hallo Astra,

ich weiß nicht, wie es bei Dir in Bayern ist. Hier in Köln gibt es eine Monatszeitschrift mit Anzeigen, die zum einen reine Kontaktanzeigen sind, so habe ich meine Frau kennengelernt. :wub:
Zum anderen aber gibt es dort auch Anzeigen von Frauensportvereinen, -stammtischen, -doppelkopfrunden etc. Vielleicht gibt es sowas ja auch bei Euch.

Und wenn nicht, könntest Du ja vielleicht einen solchen Stammtisch, Spielerunde, Leserunde o.ä. initiieren. Ich denke da z.B. an einen Aushang im Supermarkt oder eine Anzeige in der Zeitung.
Mußt ja nicht gleich "Lesbisch" in fett, rot und kursiv (vielleicht noch unterstrichen) drüberschreiben. Eine dezente Formulierung findet sich bestimmt. ;)

Liebe Grüße
Britta

[Lucia Brown]

@ Astra,

woher kommst du denn? Vielleicht bist du ja ganz in der Nähe und dann wäre wir schon zu zweit!

Mir geht es zur Zeit auch so. Allerdings hatte ich schon ein paar Beziehungen zu Lesben und die letzte Beziehung war auch richtig lange und sehr intensiv.

Jede Beziehung hat ja so ihre Funktionen und so hat eine "unerreichbare" auch ihre Funktion. Doch irgendwann sollten doch die Bedürfnisse und Wünsche, Sehnsüchte und Träume erfüllt werden. Deshalb wir auch die "Richtige" noch kommen, da bin ich mir ganz sicher.

B)

[McLeod]

[H_Golightly]

[Mausi]

Wobei es ja auch ein "Schutz" ist, sich n Heterofrauen zu verlieben. So kann es nicht "ernst" werden, falls eben doch noch nicht die Bereitschaft der Beziehung da ist oder eben es einfach "schöner" ist ohne Verantwortung verliebt zu sein.

Und wenn man viele Leute kennt, dann sind da bestimmt auch Lesben dabei (oder Schwule) nur weiß man es nicht.
Aber selbst wenn da eine Lesbe dabei wäre, würde es nicht heißen, dass diese dann dein Fall wäre bzw. du ihrer, wie McLeod schon sagte.

Mausi

[McLeod]

[Simonetta]

[Liane]

Klar können im Moment heterosexuell lebende Frauen auch ihre Liebe zum eigenen Geschlecht entdecken - das Forum ist voll von ihnen äääh uns B) - aber dennoch halte ich es für einen besseren Weg, nach Frauen zu suchen, die ihre lesbische Identität schon gefunden haben oder ihr auf der Spur sind, egal, ob frau eine Beziehung sucht oder auch nur Gleichgesinnte. Es ist einfach toll, sich mit anderen frauenliebenden Frauen zu umgeben :)

[freedom]

[H_Golightly]

[shark]

Das, was Du da schriebst, Astra, hätte ich vor Jahren mit Rotstift und drei Ausrufezeichen unterschrieben - lebe auch in fast ausschließlich heterosexueller Umgebung... und immer hatte ich gedacht, dass es mein Los sein würde, immer wieder mal per Kontaktanzeige nach einer netten Lesbe von Irgendwo Ausschau halten zu müssen. An die "zufällige" Begegnung mit meiner Traumfrau hab ich nie geglaubt.... das schien zuuuu unwahrscheinlich.

Und dann ist es doch passiert... ganz "aus Versehen" sozusagen und völlig natürlich.
Also: nicht die Hoffnung aufgeben - aber auch nicht verzweifelt suchen! ;)

Ich habe mich (von einigen Lehrerinnen und Nena abgesehen) nur einmal in eine heterosexuelle Frau verliebt - natürlich wurde kein Paar aus uns, aber Freundinnen sind wir zum Glück immer noch.... Irgendwas schützt mich davor, mich in Frauen zu verlieben, bei welchen ich mir 0% Chancen ausrechne....vielleicht auch, weil ich einfach nicht unglücklich verliebt sein will.

Wie einige hier schon schrieben: sich in eine unerreichbare (oder zumindest scheinbar unerreichbare) Frau zu verlieben, ist der perfekte Schutz davor, wirklich eine Beziehung leben zu "müssen".....

Vielleicht bist Du / ist es einfach noch nicht "soweit", Astra....

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 03.Apr.2007 - 01:16

[Voyager]

[Astra]

Nehmen wir doch mal an, die Traumfrau steht an der Kasse am Supermarkt. Was macht ihr dann? Ich für meinen Teil renne da nicht hin und frag sie gleich nach ihrer Adresse oder sexuellen Neigung. Die is halt dann leider weg.
Da müßte es schon zufällig sein, dass man sich kennenlernt, aber mal ehrlich: Wie oft habt ihr zufällig Freundschaft geschlossen mit jemandem, der vor Euch an der Kasse stand?

Was ich sagen will, es ist leider nicht so einfach. Wenn mir jemand gefällt will ich die doch erstmal kennenlernen. Und wie mache ich das? Durch Freundschaft. Ich falle nicht gleich mit der Türe ins Haus, dass sich vielleicht ja noch mehr ergeben könnte. Ist vielleicht der falsche Weg und Angst vor direkter Konfrontation, aber ich wüßte nicht, wie ich es anders anstellen sollte!?

Und noch was zu Heterofrauen die sich "umpolen" lassen: Es gibt scheinbar ziemlich viele Frauen, die sich gar nicht so sicher sind auf was sie stehen, das stimmt wohl. Aber das ist ein langwieriger Prozess, bis sich so eine Frau mal klar wird, dass sie vielleicht doch auf Frauen steht. Und dann muß es ja nicht unbedingt ich sein. Das ist alles nicht so einfach, das ist ja das Problem. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt :-)

[Lemongras]

[two-hearts]

mir kommen zu diesem thema zwei gedanken/erinnerungen in den sinn:

1. ich kann mich an meine jüngere jugend ( ;) ) erinnern, da gab es ein mädel, in die ich...im nachhinein wissend...schon recht "verliebt" war. zumindest war es ihre nähe, die ich stets suchte. wir waren wirklich gute freundinnen. und dann verliebte sie sich in unseren trainer. urgs. ab sofort waren wir ein sogenanntes "dreiergespann". wir haben viel zu dritt unternommen und beim training haben wir uns eh immer gesehen. die einzigste, die dagegen schoss war meine mutter, die mir auf unsanfte art und weise klar machte, dass ich mich zurückzuziehen habe, da die zwei jetzt ein paar sind! :(
ich weiss heute weder, wie und mit wem sie lebt. ich habe sie vor 20 jahren aus den augen verloren...aber scheinbar nicht aus dem sinn!

2. ich empfinde es sogar als "gebundene" lesbe noch schwieriger andere lesben kennenzulernen.
:gruebel: ich versuchs noch einmal:
also, ich denke, dass es für single-lesben einfacher ist, die dame an der kasse anzusprechen als für lesben, die in einer beziehung sind...eine freundschaft betreffend!

mh...kann jemand meine gedanken besser lesen als es mir gelingt, sie zu formulieren?

[Simonetta]

Was ich jetzt nur nicht verstehe ist, wieso diese tolle Frau an der Kasse jetzt lesbisch sein soll - und wie wir das in Sekundenschnelle mitbekommen sollen... :gruebel: Weil das ist doch Astras und H_Golightly's und mein Problem, und das vieler anderer Lesben: wir verlieben uns "patsch" in irgendeine und dann ist's zufällig eben keine Lesbe. Dummerweise ist die Wahrscheinlichkeitstheorie auch nicht gerade auf unserer Seite, denn wieviel Prozent aller Frauen sind lesbisch- 2%? Dass also von zwei x-beliebigen Frauen eine lesbisch ist, ist schon nicht sehr wahrscheinlich, aber das ist ja dann gegeben, denn das sind ja wir. :) Aber dass die andere auch noch lesbisch ist... kann eine Mathematikerin mal bitte ausrechnen, wie wahrscheinlich DAS ist?

Ich hab mich sogar in eine Frau verliebt, bei der ich sehr stark das Gefühl hatte, sie könne auch lesbisch sein - was ihre Anziehung noch erhöht hat. :rolleyes: Und dann stellte sich heraus, dass sie sich absolut gar nicht vorstellen kann, mit einer Frau zusammen zu sein. :(

Umgekehrt suche ich zwar immer wieder den Kontakt zu Lesben, weil ich mir eine erfüllte Liebe wünsche, aber es ist mir dabei erst einmal passiert, dass ich mich dann in eine auch verliebt habe - denn der Frauentyp, der mein Herz schmelzen lässt, entpuppt sich in der Regel als "lesbisch wirkende Hetera".

Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 03.Apr.2007 - 08:43

[LadyGodiva]

Die erste Frau, mit der ich irgendwann einmal eng umschlungen auf ihrem Sofa landete, habe ich in der Tat beim Bäcker kennen gelernt.

In der "Szene" bewege ich mich auch höchst selten, maximal der ein oder andere Vortrag lockt mich aus meiner gepflegten Einsiedelei mitten in der Stadt.

Und nur wer genau hinschauen gelernt hat, sieht bei flüchtiger Begegnung in dieser die kleinen Frauenzeichen auf meinen Klappcreolen :rolleyes: (wenn ich nicht gerade wieder einmal ein paar "Klunkertage" pflege).

Es flort doch inzwischen eine recht vielgestaltige Lesbenwelt, eigentlich... müsste doch für jedes Töpfchen mehr als ein Deckel vorhanden sein, ob nun Gutschi oder Globetrotter, Friseurin oder Kranführerin, Kammermusikerin oder Hip-hop-Prinzessin.
Mag es wohl am Drama der Unerreichbarkeit liegen, wenn immer und immer wieder die Wahl des Herzens an eine dann gleich auch noch verbandelte Hetera geht? :gruebel:

Und zur Frage nach der Supermarktkasse - ich denke, mein "Angraben" wäre nach kürzester Zeit derart entwaffnend offensichtlich, dass die Dame weiß, woran sie bei mir ist. Warum denn so verzagt, nicht schämen, nicht zaudern. Tun!

[blaustrumpf]

Hallo, Astra

Da sind ja schon eine Menge Beiträge zusammengekommen, auch recht unterschiedlicher Art. Mausis Posting allerdings, finde ich, hätte noch mehr Aufmerksamkeit verdient (weshalb ich es hier auch zitiere).

Ich denke nämlich, dass an ihrer Theorie durchaus etwas dran ist – zumindest weiß ich es von mir: Als ich noch glaubte, hetero zu sein (und einfach nur nicht den "Richtigen" fand), habe ich mich oft in Schwule vergafft. Es ist mir gar nicht aufgefallen, wie automatisch das passierte.

Und dann las ich eines Tages einen Roman von Carrie Fisher, in dem die hetero-Heldin genau den gleichen Automatismus pflegt. Eine Freundin spricht sie darauf an und ihre Antwort war mir ein Augenöffner: "Da kann ich sicher sein, dass sie mich schon ablehnen, bevor sie mich kennen."

Genauso kann das nämlich funktionieren: Endlich bin nicht ich es "schuld", dass ich keine abkriege, ich verhalte mich genau richtig, nicht zuviel dies, nicht zuwenig das – und es funktioniert trotzdem nicht. Dann muss es an ihr liegen. Und ich kann weitermachen wie bisher.

Nein, schön war das nicht, als mir klar wurde, was da stattfand. Aber es ist wie Mausi es angedeutet hat: Manchmal schützt man sich und merkt es gar nicht. Und vor lauter Selbstschutz entgeht einem eine Menge. Diesen Mechanismus gilt es erst einmal zu durchbrechen.

Es ist egal, ob die Frau an der Kasse lesbisch ist oder nicht: Angeblich liegt der Prozentsatz übrigens nicht bei zwei, sondern eventuell sogar bei acht bis zehn Prozent. Rechnen wir die Eventualbisexuellen dazu, ist der Lottogewinn unwahrscheinlicher.

Gut, sexuelle Orientierung ist nur begrenzt ohne Weiteres zu erkennen. Und selbst wenn eine Frau theoretisch in Frage käme, bleibt das Problem: Komme ich für sie in Frage? Und da ist dann wieder schon ein wenig wurscht, in welche Richtung ihre Milchsäuren drehen.

In vielen Threads wurde von vielen der Rat gegeben, den ich nun auch Dir gebe: Reden hilft. Ja, ich weiß, das ist schwer. Es ist sogar manchmal ein bisschen peinlich. Selbst wenn Du nicht mit der Tür ins Haus fällst ("übrigens ich bin lesbisch, gehen wir mal Kaffee trinken", das fehlte noch).

Das ist ja sowieso nicht Dein Ding, jemand einfach so anzusprechen, lese ich aus Deinem Eingangsposting. Wie und wo "passiert" es denn eigentlich, dass Du Dich verliebst? Hast Du da ein bestimmtes Muster erkennen können (außer dem, dass es im Zweifelsfall Heten sind)?

Vielleicht liegt hier die Lösung? Kann es sein, dass es ein bestimmter "Typ" ist, oder die gewisse "Aura"? Dann wird es wirklich schwierig. Lass doch mal lesen, vielleicht finden wir gemeinsam trotzdem noch ein paar Lösungsmöglichkeiten.

Daumendrückende Grüße, blaustrumpf

[Simonetta]

[Kaffeetasse]

Hallo ihr,

bin neu hier- aber melde mich mal gleich zu Wort ;)
Das Thema kenne ich leider auch. Und ich denke auch, dass es unter anderem ein Schutzmechanismus sein kann. Da ist man erstmal auf der sicheren Seite...
So kann ich es mir nur erklären. Vielleicht will ich es mir auch so erklären :rolleyes:

Kennt ihr auch diese gedanklichen Ausreden "Ach gott, du bewunderst sie nur...das ist bloß Faszination..."?

Lieben Gruß
Kaffeetasse

[Simonetta]

[Simonetta]

[freedom]

dass es nur so "flort", kann ich nicht bestätigen. da hat simonetta wohl recht. und wenn man sich dann mal in die "szene" begibt, z. b. zum tanzen, muß frau wie ich dann doch schon arg schlucken. dort werden zum teil doch in hohem maße die klischees bedient...

und außerdem: wer traut sich da alleine schon hin?

@simonetta

Was machst Du denn, um Frauen kennenzulernen? Gehst Du aus? Alleine?

LG
freedom



edit: tags geflickt

Der Beitrag wurde von regenbogen bearbeitet: 03.Apr.2007 - 19:27

[Simonetta]

[Mausi]

[H_Golightly]

[Lucia Brown]

[Simonetta]

[freedom]

@simonetta

also ran an die frauenwelt :D

wie wir von mausi erfahren haben, kann es auch glücklich ausgehen. gut so!

[Simonetta]

[Simonetta]

[freedom]

Edit: Aber so langsam komm ich auch in die Phase in der ich denke, sie kann mich mal.

[COLOR=gray]gute einstellung:-)
wenn es nur so einfach wäre...
viel glück mit müden grüßen,

freedom

[Simonetta]

[blaustrumpf]

Hallo, Mausi und Simonetta und Ihr Anderen

Damit keine Missverständnisse entstehen: Mit voller Absicht schrieb ich in meinem Langposting "ich" und nicht "man". Verallgemeinerungen helfen ja nur so und so weit (wobei auch das eine Verallgemeinerung ist, nöch?).

Was ich gerne aus meinem ersten Beitrag verstanden wissen möchte, ist dieses: Erst als ich erkannt habe, was – unbewusst – ablief, konnte ich das ändern. Ein Schutzmechanismus ist nicht unbedingt notwendigerweise auch einer, der immer gut ist, bloß weil er gut funktioniert.

Egal ob Szene oder nicht, Supermarktkasse hin oder her: Natürlich ist es schwer, die für mich passende Nadel in einem Heuhaufen zu finden. Viel leichter ist es aber auch nicht, sie in einem Haufen Nadeln zu entdecken.

Grüssli, blaustrumpf

[Fledi]

Hmm...

nun bringe ich auch mal wieder eine "alte Kamelle" :D

Fledi - seinerzeit jung, getrennt von der ersten Freundin, die Welt nicht haben wollend, schmollend und einfach ihr Ding machend, traf irgendwann auf eine Frau. Miteinander zu tun hatten wir täglich. Ihre amourösen Männerbekanntschaften waren in aller Munde und wahrlich divenhaft schritt sie in den Tag und über all das hinweg. Für mich, alle anderen und sich selbst war sie so heterosexuell, wie sie sich jede Woche in dreifacher Ausführung bewies und ihrem Umfeld gleich mit, dass es deutlicher nicht hätte sein können. Ein Kind komplettierte ihre kleine Familie und wo andere Menschen drei Kinder haben, hatte die Gute drei Männer.
Ich fand sie gutaussehend und so manches Mal schritt ich tief einatmend durch die Gänge oder Sonne, mitten in den intensiven Hauch Chanels. Wir hatten hier und da miteinander zu tun und irgendwann fiel ich. Ich klinkte mich aus meinem täglichen Dasein aus und verbarrikadierte mich zwei volle Wochen lang.

Danach war ich wieder präsent. Solche Aktionen waren damals typisch für mich. Eine frauenliebende Dame mit der ich nicht nur im Bett ein recht abgeklärtes Verhältnis aufweisen konnte erzählte mir umgehend schnaubend, dass jene extravagante Diva von ihr meine Telefonnnummer haben wollte um sich zu erkundigen. (*lach... von ihr hingegen selbst erfuhr ich voller Trotz, dass das nicht stimme, die Andere wollte die Telefonnummer.)
Ich war wieder da, mein Leben dümpelte weiterhin, die Prinzessin interessierte mich nicht weiter, bis auf den Hauch des Chanels und die netten Plaudereien über tiefgründige Literatur und die neuesten Theaterstücke.

Eines Tages gegen 17 Uhr, baumelte mein Wesen an einem lauen Nachmittag in der Sonne, obwohl es hätte im Französisch-Grundkurs weilen sollen. Nachdem sie mich dort nicht erblicken konnte, packte sie kurzerhand ihre Klamotten und verließ die Unterrichtseinheit :rolleyes: , sah mich in der Sonne und noch im Vorbeigehen sprach's und hob die Augenbraue: "Ich hab mir überlegt, du kommst heut Abend mit zu mir!".
Ich stammelte irgendwas von Zahnbürsten und Co und sie hob lediglich nochmals die Augenbraue und keinerlei Widerspruch hätte mich vor diesem Abend retten können.

Ja... daraus wurde die intensivste Beziehung die ich je hatte, dauerte über 4 Jahre und den einzigen Spruch den SIE noch vorzuweisen hatte, wenn ich mal wieder mit einer ach so heterosexuellen Freundin gemeinsam den morgendlichen Arbeitsweg antreten wollte und beschwichtigend ihre Heterosexualität beteuerte war: "DAS war ich auch mal!"

Ich habe sie nie gesucht, die heterosexuellen Frauen, ich bin nicht übermäßig ausgegangen um mich in die wilden Frauenhände zu begeben, ich stand auch nie so dermaßen auf Kontaktanzeigen.
Das Leben bringt die Liebe mit sich, gleichermaßen wie die Frauen. Auf Sexualität nimmt es dabei keine Rücksicht. Was sein soll, wird sein. So ist es immer :)

[LadyGodiva]

Ich habe zum Zeitpunkt meines COs in einer bayerischen Kleinstadt fernab jeglicher Szene gewohnt, deren Teil ich übrigens bis heute nicht (also irl ;) ) geworden bin. Von da wehre ich mich noch vehementer dagegen, in "lesbischen Ballungszentren" herrschen güldenste Datingbedingungen. Auch als eine unter 10000 kann man nach wie vor einsam bleiben, egal wie bunt die Auslage - die Häufung erhöht womöglich die Aufenthaltswahrscheinlichkeit, bringt aber auch dornentragende Blumen hervor.
Ich wollte mit meiner "zynisch" anmutenden Aufmunterung nur zu verstehen geben: es gibt nichts, dessen man sich schämen muss und wenn mir eine gefällt, dann äußere ich das auch, egal, was "daraus" enstehen könnte. Die Freiheit habe ich mir überall recht selbstständig genommen, egal ob Bodenmais oder Berlin, Kalkreuth oder Köln. Und insofern bleibt's dann wohl doch wieder eine Frage des Begegnens, nicht des Aufeinandertreffens. ;) Und eine gesunde Portion Fatalismus.


Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 04.Apr.2007 - 13:21

[Mausi]

[Simonetta]

[freedom]

@simonetta

Glaubst Du nicht, dass Du leiden würdest, wenn Ihr Euch nur als "Freundinnen" trefft?
Ich habe so eine Konstellation einmal mitgemacht, Fazit: NIE wieder! Dieses Hoffen und Bangen, die Projektion der eigenen Wünsche in die andere, die permanente Interpretation jeder Geste, jedes Wortes, es war der Horror für mich.
Und hinterher stellte sich heraus: ich hatte Recht. Sie liebte mich. Aber nicht genug, um ihren Mann zu verlassen. Nun haben wir eine Freundschaft, die sich nicht Freundschaft "schimpfen" sollte. Wir halten aneinander fest, jede litt (sie leidet immer noch), aber wir sind "Freunde"...

Überleg Dir das gut.

[Simonetta]

[freedom]

simonetta: :troest:

Das kenne ich :(

Die Frage, die es zu beantworten gilt, lautet: wobei leidest Du weniger: sie sehen oder nicht sehen?

[Kara]

ich würde an deiner stelle frauenzentren/lesbenzentren in deinem ort aufsuchen, vielleicht gibt es auch coming out gruppen oder dergleichen, wo du einfach frauenliebende frauen kennenlernst, denn anders wirst du dich immer wieder in heterofrauen verlieben!

es gibt auch bei "§$%&%/$§"§$%F§%§$§% nette frauen!

l e s a r i o n meinte ich!

Der Beitrag wurde von Kara bearbeitet: 04.Apr.2007 - 20:06

[Simonetta]

[freedom]

wo genau liegt das problem? simonetta?


ich kann dir sagen, wo du scorpions findest...oder schlangen. wirklich echte lebewesen, die dich killen könnten. mit denen ich konfrontiert war. mit denen ich umgehen mußte. nicht nur mit schwarzen mitbürgern, denen es scheißegal war, was und wie ich als weiße frau fühle.

Goldene Uhren sind mir auch noch nicht begegnet auf meinem lebensweg..

Ein Leben in der Literatur ist *ooops* - mehr als löblich.Ich tue das auch. Aber hallo???

WAS willst du?

[Little_Ru]

Sicher ist es schwierig, an seinem Wohnort auf nette Lesben zu stoßen, wenn man nicht der typische Szenegänger ist. Aber ich glaube, daß es heute so viele Möglichkeiten gibt, Frauen auch auf andere Art und Weise kennen zu lernen. Ich selber habe meine Frau im Internet auf einer einschlägigen Seite kennen gelernt- und das hat bestens funktioniert. Ich glaube, frau muß nur ein bißchen Fantasie walten lassen und sich auch der neuen Kommunikationsformen bedienen. Verfolg mal das, was Kara Dir empfohlen hat- ich glaube, das ist hier im Net verpönt, aber dort hatte ich Erfolg :)! Coming- out- Gruppen finde ich aus eigener Erfahrung etwas schwierig- ich kenne es nur so, daß man da höchstens zu zweit oder dritt ist und sich da nichts entwickelt. Sei erfinderisch, gib vielleicht auch mal in einem Magazin Deiner STadt eine Anzeige auf, such im Netz nach PArnterbörsen für Frauen- damit kann man schon ganz viele nette und liebenswerte Frauen kennen lernen- ich spreche da aus eigener Erfahrung und möchte Dir Mut machen!

[freedom]

sollte nicht so aggressiv klingen.

I am sorry @simonetta

[Simonetta]

@ freedom: Schon ok, ich hab dein Posting eben auch nicht so richtig verstanden... :gruebel: Ich hatte nur an das Zitat denken müssen, weil ich persönlich nicht losgehen und nach einer passenden Frau suchen möchte. Verstehst du? Ich suche nicht nach irgendeiner Frau, die deswegen passt, weil sie auch lesbisch ist. Ich habe mich immer wieder in ganz besondere Menschen verliebt, die mir an ganz unterschiedlichen Orten begegnet sind, wenn ich gar nicht damit gerechnet habe - einmal ist es übrigens auch tatsächlich sozusagen in der Szene passiert. :rolleyes:

Aber das gezielte Suchen ist nicht mein Ding. Deswegen Anna E. Weirauch. "Der Skorpion" ist übrigens ein Klassiker der Lesbenliteratur der 20er Jahre, von daher hielt ich das Zitat für passend.

@ Little Ru: Danke, das ist ganz lieb, dass du mir Mut machen willst. Ich bestreite gar nicht, dass man auch auf diesen Wegen einer tollen Frau begegnen kann. Aber ich habe Partnerbörsen und Kontaktanzeigen hinter mir und mein Ding isses einfach nicht. Meinem Verständnis von Romantik würde da eher die Supermarktkasse entsprechen... :rolleyes:

Außerdem will ich im Moment gar nicht unbedingt jemanden kennenlernen. Vielleicht ist das in meinen Beiträgen falsch rübergekommen. Ich muss erst mal meinen Gefühlshaushalt wieder in den Griff kriegen...

Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 05.Apr.2007 - 00:39

[Little_Ru]

@ Simonetta- genau wie Du habe ich noch vor über einem Jahr gedacht. Ich habe mir geschworen, meine Frau Nie über eine Kontaktanzeige oder Partnerbörsen kennen zu lernen. Aber wenn sich nichts anderes ergibt und die Sehnsucht da ist- was macht frau dann??? Also habe ich mich dazu entschlossen- widerwillig, wenig erwartend- und ich wurde mehr als belohnt. ich glaube, das Gefühl von wegen Supermarktkasse hat sich nach den ersten Mails erledigt gehabt- als klar war, dass da mehr war, dass wir viele GEmeinsamkeiten hatten, dass eine ganz tiefe Verbindung, ein Verstehen da war- und als wir uns das erste Mal getroffen haben, war das die Fortsetzung der Emails. Jedem, der mir früher gesagt hätte, dass das möglich ist, hätte ich widersprochen- ich hätte das nie im Leben glauben können, habe immer dagegen gewettert. ABer die Erfahrung, die ich gemacht habe, hat mir gezeigt: es ist möglich! Vielleicht ist es ein ganz großes Geschenk, vielleicht eine ganz große Ausnahme- aber wir sind der lebende Beweis dafür: Es kann funktionieren. Und inzwischen glaube ich sogar an die Vorteile dieser Art von Beziehungsbeginn: Man lernt sich im Vorhinein schon hziemlich gut kennen, weiß, worauf man sich einlässt- ich bin nie so wenig enttäuscht und desillusioniert worden, wie bei diesem "EXperiment". Aber sicher sind da die Erfahrungen, Ansprüche und Erwartungen verschieden- bei uns hat es einfach astrein gestimmt und geklappt, und darüber sind wri total glücklich!

[Candela]

[Astra]

Das ist auch so ein Punkt:
Freundschaft mit der Frau, von der man eigentlich mehr möchte, ja oder nein?
Vom Verstand her würde ich ganz klar sagen "nein", diesen Gefühls-Stress tu ich mir doch nicht (nochmal) an. Aber mach das mal, wenn du verliebt bist, dass du den Kontakt zu diesem dir lieben Menschen abbrichst. Es geht einfach nicht, wenn sie dir definitiv nichts böses getan hat.
Das blöde ist jedoch, man hat irgendwie immer noch Hoffnung und das tut dann verdammt weh, wenn man merkt, dass einfach nichts erwidert wird. Klar würde ich jeder anderen raten, tu es nicht, befreunde dich nicht mit einer Frau, von der du eigentlich mehr willst. Aber der Verstand ist die eine Seite...

[Gänseblümchen]

Ich stand vor einem Jahr auch vor dem Punkt, eine sich anbahnende Freundschaft sich weiter anbahnen zu lassen trotz aussichtsloser Verliebtheit (weil eben auch Heterofrau), oder nicht. Mein Verstand sagte ein deutliches Nein... das Gefühl nicht. Wir lernten uns dann näher kennen, ohne dass ich sonderlich viel dazu beigetragen hätte, und ich bin total froh, dass es so kam. Nicht nur wegen der Freundschaft, sondern auch weil sich das "Idealbild", das ich von ihr hatte, aufgelöst hat, und ich durch näheren Kontakt neben Gemeinsamkeiten auch Eigenschaften und grundsätzliche Einstellungen an ihr entdecken konnte, mit denen ich vermutlich nicht in einer Partnerschaft leben könnte oder wollte.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich nicht einfach die Klappe dicht gemacht und gewartet habe, bis der Schmerz nachlässt. Will damit sagen, oft hat der Verstand recht, aber eben nicht immer...

[hedonistin]

mich würde (nur so am rande) interessieren, was denn genau mit "lesbisch wirkender heterofrau" gemeint ist bzw. welchen unterschied es zur "hetero wirkenden heterofrau" gibt?
:gruebel:

[Lucia Brown]