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Beitrag
#1
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 70 Userin seit: 14.06.2008 Userinnen-Nr.: 5.965 ![]() |
Hallo ihr alle,
ich habe ja schon in Miriams Vorurteils-Auflösungs-Thread bekundet, dass ich auch das Thema der Entstehung von Vorurteilen interessant finde, daher ein Extra-Thema dazu für alle, die das ebenfalls interessiert. Ich nehme als Ausgangspunkt mal einige Äußerungen aus Miriams Thema hier auf, sofern ihr keinen Einspruch dagegen erhebt. @shark, du hast angemerkt, dass du nur in den Punkten Vorurteile hattest, in denen du auch eine Übereinstimmung zwischen den Vourteilen, die dir vermittelt worden sind, und der Realität gesehen hast. Das finde ich interessant und auf jeden Fall mehrere Überlegungen wert. Ich stelle bei mir fest, dass mir von manchen Menschen früher beispielsweise vermittelt worden ist, dass Menschen aus Russland grundsätzlich arm und dumm wären und mangelnde Körperhygiene aufweisen würden. Ich habe das nie geglaubt. Auch dann nicht, als ich erstmals Kontakt zu einer russischen Familie hatte, die wirklich arm war, relativ ungebildet und die häufiger mal unangenehm gerochen haben. Trotzdem habe ich diese Erfahrung nie auf Menschen aus Russland allgemein ausgeweitet und da kein Vorurteil entwickelt. Und die erste Lesbe, die ich einigermaßen bewusst wahrgenommen habe, war meine frühere Musiklehrerin, eine kompetente, engagierte, faire, respektvolle, selbstbewusste und schöne Frau. Trotzdem hatten sich gewisse Vorurteile Lesben (also auch mir selbst) gegenüber eingeschlichen. Vielleicht weil ich erlebt habe, dass die Vorurteile größere Macht hatten als die tatsächliche vorurteilsfreie Realität – jene Lehrerin ist mit ziemlich fiesen Mitteln buchstäblich aus der Schule gemobbt worden, ganz egal was für ein hinreißender und kennenswerter Mensch sie gewesen ist. Deine Anmerkung, dass es auch immer darauf ankommt, von wem und von wie vielen und zu welcher Zeit man Vorurteile vermittelt bekommt, halte ich auch für wichtig und interessant, @shark. @robin, du hast geschrieben, dass du davon überzeugt seist, dass erst einmal jeder Mensch rassistisch wäre. Das befremdet mich etwas, um ehrlich zu sein. Ich erinnere mich daran, als Kind, ich war noch in der Grundschule, erlebt zu haben, wie ein dunkelhäutiger Mitschüler (der einzige im Übrigen) auf dem Schulgelände mit einem Messer bedroht worden ist. Ich war erschüttert darüber und habe das überhaupt nicht kapiert, war nur geschockt. Als ich nachfragte, warum jemand so was macht, sahen mich ein paar meiner Mitschülerinnen mit hochgezogenen Augenbrauen an und sagten etwas wie: wegen seiner Hautfarbe! Als wäre das logisch und vollkommen klar. Das hat mich wieder schockiert, weil ich keinen Bezug zwischen irgendeiner Hautfarbe und einem Messerangriff oder auch nur einer trennenden Andersartigkeit bilden konnte. Der Tag war der erste, an dem ich bewusst wahrnahm, dass einige Menschen hierzulande in dunkleren Hautfarben etwas Außergewöhnliches, Befremdendes sehen. Zuvor war es einfach so, dass ich natürlich gesehen habe, dass sich die Hautfarbe meines Mitschülers von denen der meisten anderen unterschied – aber auch die Hautfarben der Anderen waren nicht alle gleich. Einige sind schnell rot geworden, einige waren blasser und die meisten im Sommer brauner. Das war für mich in etwa so spektakulär wie die Tatsache, dass es unterschiedliche Augenfarben gibt – nämlich gar nicht. Ich habe mich damals echt dumm gefühlt, als Hautfarben für manche Menschen um mich herum einen Unterschied gemacht haben, der sogar in Messerangriffen gipfeln konnte. Und ich fürchte, seitdem habe ich diese frühere Unbelastetheit in Bezug auf Hautfarben zumindest zum Teil verloren, weil ich mich jetzt immer frage, ob ein entsprechender Mensch auch so was erlebt hat und ob es für ihn einen Unterschied macht und ob es daher auch für mich einen machen sollte (in Respekt davor, dass es unter Umständen sicher schwierig ist, mit dunklerer Hautfarbe durchs Leben zu gehen, wenn man dabei Messerangriffe befürchten muss). Das nur zur Erklärung, warum ich deine Meinung zum Thema, @robin, erst mal gar nicht nachvollziehen kann. Also wenn du mir erklären magst, wie du darauf kommst, würde mich das freuen. Meine eigenen Erfahrungen zum Thema weisen nämlich in die ganze andere Richtung. Des Weiteren frage ich mich, ob die Entstehung von Vorurteilen (gegen sich selbst und in Folge dessen auch gegen Andere, die in dem vorurteilsbelasteten Punkt ähnlich sind) grundsätzlich etwas mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun hat. Ich würde beispielsweise nur verwirrt lachen, wenn jemand mir erläutern würde, warum Menschen mit Zehen, die wie meine geformt sind, in irgendeiner Form minderwertig seien. Wenn mir jetzt aber von Anfang an eingeredet worden wäre, dass die Form meiner Zehen irgendeine Relevanz für meine Persönlichkeit und meinen Wert als Menschen hat und ich auch erlebt hätte, dass Menschen aufgrund der Form ihrer Zehen schlecht behandelt werden, dann würde ich auf so etwas allerdings wahrscheinlich schon ansprechen, ganz einfach deshalb, weil ich in diesem Punkt verunsichert wäre. Wirft die Frage auf, ob Vorurteile sich nur in Bereichen bilden können, in denen eine Verunsicherung besteht. Und Verunsicherungen sind wohl häufig da anzutreffen, wo das Selbstwertgefühl nicht hinreichend ausgebildet ist und/oder wo eine einigermaßen massive Verwirrung besteht (durch Nicht-Übereinstimmung von Selbstwahrnehmung und Spiegelung durch andere und/oder Sprunghaftigkeit in den jeweiligen Spiegelungen und/oder durch mehr oder weniger totalen Widerspruch zwischen eigener Wahrnehmung und der Wahrnehmung anderer auf die gleiche Sache bezogen). Mich interessiert, wie ihr das seht, was ihr zum Thema Entstehung bzw. Nicht-Entstehung von Vorurteilen sagen mögt usw. Viele Grüße, Geneviève |
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Beitrag
#2
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 379 Userin seit: 07.06.2007 Userinnen-Nr.: 4.583 ![]() |
Hallo Genevieve,
Du fragst nach der Entstehung von Vorurteilen. Ich glaube, d. wir uns ununterbrochen (Vor-)Urteile bilden. Steht jemand vor us, der sich ähnlich kleidet und uns anlächelt, dann gehen wir davon aus, d. es sich um einen netten Menschen handelt, der uns wohlgesonnen ist, mit dem wir Gemeinsamkeiten teilen, also mit dem wir keine Probleme bekommen werden. Und auch das ist lediglich ein VORurteil, denn wir kennen ihn ja in Wahrheit noch nicht. Sieht er aber ganz anders aus, mit Bekleidung, Gebräuchen o.ä., die uns fremd sind, dann kann das Angst machen, weil uns die Erfahrung fehlt, entspannt damit umzugehen. Wir können das nicht einordnen, und mal historisch gesehen: wir wissen nicht, ob Freund oder Feind. Vorurteile helfen uns, uns im Umgang mit anderen Menschen zurecht zu finden, begründen sich häufig in Erfahrungen, die uns beigebracht wurden (von Eltern, Großeltern oder Lehrern oder wem auch immer) Ich las mal in einer Zeitung von einer Mutter eines Mischlingskindes, die sich entsetzlich darüber aufregte, wie endwürdigend es sei, d. Menschen in Deutschland diesem Kind über den Kopf streicheln würden, die besonderen, krausen Haare anfassen wollten. Das sei Rassismus. Eine Freundin von mir bereiste Mali und Togo und noch andere afrikanische Länder - und dort passierte es ihr mit ihren langen, ganz glatten weißblonden Haaren genauso. Alles, was fremd ist oder unbekannt, verursacht Neugierde oder Angst - je nach Stabilität der jeweiligen Person oder auch Bedrohlichkeit der Situation. Ist das eine denkbare Erklärung? |
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Beitrag
#3
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 70 Userin seit: 14.06.2008 Userinnen-Nr.: 5.965 ![]() |
Hallo kröpi,
dass man im Laufe seines Lebens bestimmte Dinge einfach lernt und dann auf Basis dieses Erlernten auch an ähnliche Situationen heran geht und dass das durchaus die Aufgabe hat, das Leben einfacher (da übersichtlicher) zu gestalten, bezweifle ich gar nicht. Das sehe ich auch so. Ich würde allerdings eine Unterscheidung treffen zwischen Vor-Annahme und Vor-Urteil. Um mal bei deinem Beispiel zu bleiben, ein Lächeln mit etwas Positivem zu verknüpfen und daran diesen Unterschied, den ich meine, zu erläutern: Ich mag es, wenn Menschen mich anlächeln (und bin auch eine, die eine Menge lächelt). Und ich verbinde das in erster Linie mit etwas Positivem. Trotzdem habe ich lernen können, dass Lächeln nicht gleich Lächeln ist und dass es da gravierende Unterschiede gibt (wie z.B. ein schleimiges Abo-Andrehungs-Versuch-Lächeln, ein schmieriges Macho-Lächeln irgendeines Typen, ein Zwangs-Lächeln von einer Verkäuferin, der es in Wirklichkeit gerade überhaupt nicht gut geht). Lächeln allgemein mit etwas Positivem zu verknüpfen, wäre hierbei das, was ich Vorannahme nenne. Ein Ausgehen von etwas, das ich gelernt habe (denn meist ist ein Lächeln wirklich positiv, sagt zumindest meine Erfahrung), das aber trotzdem nicht als unumstößliches Urteil da ist und im Einzelfall mehr oder weniger sofort beiseite gelassen werden kann, eben wenn mir jemand entgegen kommt, der/die mir irgendetwas andrehen will. Bei Vorurteilen sieht das meiner Meinung nach anders aus. Die sitzen fest, selbst wenn gegensätzliche Dinge erlebt werden. Da ist die Grundhaltung kein „Ich gehe erst mal von x aus, bin aber durchaus dazu in der Lage, x fallen zu lassen (entweder ganz oder für die spezielle Situation), wenn ich y bemerke“. Die Grundhaltung bei Vorurteilen scheint mir zu sein: „Ich gehe von x aus, selbst wenn um mich herum eine y-Situation besteht und ich bin nicht dazu in der Lage, die y-Situation wahrzunehmen und sie in mein Weltbild zu integrieren und das werde ich auch nie sein (wenn ich nicht wirklich daran arbeite), egal was um mich herum geschieht“. Vorannahmen sind demnach diese Lebensvereinfachungs-Einordnungen, die allerdings auch um andere, neue Situationen erweitert werden können und das relativ automatisch und problemlos. Vorurteile hingegen sind fest stehende Kategorisierungen, die sich nicht so einfach auflösen lassen und die auch nicht, ohne dass man wirklich etwas dafür tut, um andere Aspekte erweitert werden können. Der Ausgangspunkt „Feuer ist gefährlich und schlecht“ schützt erst mal, vor allem, wenn man Kind ist und es deshalb sein lässt, in Feuerzeuge oder in den brennenden Ofen zu fassen oder einen Brand zu legen. Wenn das eine Grundannahme ist, dann kann man später trotzdem realisieren, dass Feuer, wenn richtig damit umgegangen ist, positive Funktionen hat (Wärme, Licht). Wenn das ein Vorurteil ist, rennt man sein Leben lang schreiend und zitternd vor Feuer weg, auch dann, wenn man gerade ein eigentlich ganz gemütliches Lagerfeuer erlebt. Man ist nicht dazu in der Lage, komplexere Sätze zu bilden wie: „Feuer kann gefährlich und schlecht sein (Hausbrand z.B.), aber (!) auch angenehm und nützlich (beim Grillen z.B.).“ D.h. ein Dazulernen, mit Widersprüchen umgehen zu können und sie trotzdem integrieren zu können in das eigene Weltbild und die eigenen Ausgangspunkte, ist bei Vorurteilen nicht ohne Weiteres möglich. Dazu bedarf es Arbeit und nicht einfach einem Eintritt in Situationen, die dem Vorurteil widersprechen. - Ist zumindest meine Meinung zum Thema. Mir geht es hier darum, zu überlegen, warum manche gelernte Dinge sich als Vorannahme in einem selbst ausbilden und manche eben als Vorurteil. Darin, dass es wichtig und das Leben vereinfachend ist, von bestimmten erlernten Dingen einfach auszugehen, stimme ich dir völlig zu (sonst würde ja Lernen auch gar nicht funktionieren und man würde immer wieder die gleichen Fehler machen). Ich stimme dir auch völlig darin zu, dass neue, unbekannte, fremde Situationen eine gewisse Herausforderung sind, mit der man irgendwie umgehen muss und das auch auf Basis des bisher Erlebten macht. Für mich gibt es eben nur diesen massiven Unterschied, ob diese Ausgangspunkte, mit denen man auf die Welt zugeht, Vorannahmen oder Vorurteile sind. Viele Grüße, Geneviève |
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Beitrag
#4
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Damit ein Vorurteil (oder anders ausgedrückt: eine Erwartungshaltung) entsteht, braucht es ein paar Neuronen und Neurotransmitter im Hirn, mehr erstmal nicht. Jede Erfahrung ist nun ein Gang durch die grüne Wiese des "unwissenden" Hirns und so entstehen Trampelfade. Und das ist dann ein Vorurteil: ich höre Schritte und denke "ahhh... das ist doch der Weg X in meinem Hirn, der da gerade beschritten wird" - ehe ich *sehe*, wer da wo entlang geht.
Noch Fragen? :D Schmunzelnd: McVorLeod |
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Beitrag
#5
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Hallo geneviève :)
ich habe erst jetzt dein thema entdeckt und gelesen, dass du dir weitere erklärungen wünscht, über meinen ausspruch: Alle menschen sind (mehr oder weniger ausgeprägt) rassisten. Es ist von mir überhaupt nicht provokativ gemeint, sondern stellt es für mich eine schlichte tatsache dar, die nicht einmal sooo furchtbar ist, wenn mensch sich darüber bewusst ist. Erst dann kann ich beginnen, mich damit auseinanderzusetzen und versuchen (versuchen!) meine rassismen zu überwinden. Ich merke, dass das thema mich sehr berührt und es würde sehr viel raum und energie brauchen um es zu vertiefen ... was ich hier im forum, momentan, nicht so gerne tun möchte. Einfach weil ich es anstrengend finde :roetel: Wenn du magst, können wir darüber pe-emmen ;) Ciao, robin |
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Beitrag
#6
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 379 Userin seit: 07.06.2007 Userinnen-Nr.: 4.583 ![]() |
Hallo. Also ehrlich gesagt verstehe ich diesen "massiven" Unterschied nicht. Ob ich wohl nur annehme, d. es sich bei dem glattrasierten Mann mit Springerstiefeln um einen Neonazi handelt oder ob das nun ein Vorurteil ist? Meiner Meinung nach das, was mein Vater "Korinthenkackerei" nennt. Entscheidend ist doch lediglich, ob ich ihm eine Chance gebe, das Vorurteil oder die Vorannahme zu revidieren, falls das so sein sollte, daß er eigentlich ein menschenliebender, toleranter Mann ist, der lediglich seine Haarfarbe häßlich findet und Glatzen für männlich hält und die Stiefel von seinem Onkel geerbt hat und gleichzeitig so strunzdoof ist, nicht zu verstehen, d. er sich damit äußerlich einer Gruppe zuordnet? Wenn ich "annehme", d. alle Polen nur Autos klauen, "der" Franzose der Erbfeind ist, mit dem man keine Verträge schließen kann oder "alle langhaarigen Moslems Bomben bauen", dann bin ich keinen Deut besser, als wenn ich mein Vorurteil gegen Rußlanddeutsche pflege, d. sie nur unser Geld wollen und kein Deutsch können. Wie ist das mit "Erfahrungen" wie "Die Bahn ist nie pünktlich"? Vorannahme oder Vorurteil? "Schwule sind Frauenversteher?" Annahme? Vorurteil? Was ist mit diesen Sätzen, die hier im Forum gefallen sind: "ich verstehe nicht, wie Heteras ticken" (Ticken sie denn alle gleich? Vorannahme? Vorurteil?) oder "Mit Bi-Frauen laß ich mich erst gar nicht ein" Meiner Meinung kann auch ein Urteil als "Fehlurteil" erkannt und revidiert werden, vorausgesetzt, ich bin offen und tolerant genug, das auch wahr zu nehmen. Ich kann mir auch vorstellen, d. man aus unbestimmten Gründen manche Vorurteile leichter revidieren kann als die von Dir beschriebenen "Vorannahmen". Daß man überrascht wahrnimmt, in einer Begegnung oder in einem Moment, wo man sich eingesteht, d. etwas, was man für eine unumstößliche Wahrheit hielt, sich dann doch ganz anders verhält. Und belanglos wirkende "Erfahrungen", wie Du sie beschriebst (Deine Erfahrung lehrte dich, d. lächelnde Menschen eher freundlich seien), die ja im Prinzip auch nur Vorannahmen sind, stellen sich dann pötzlich im Einzelfall als großen Irrtum heraus. Ich persönlich denke, Vorurteile sind immer und überall - man muß nur lernen, sich ihnen offen entgegen zu stellen und immer wieder zu hinterfragen. (Denn auch die DB kommt manchmal pünktlich an!) :D |
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Beitrag
#7
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
:zustimm: :) |
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Beitrag
#8
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 16 Userin seit: 25.03.2008 Userinnen-Nr.: 5.776 ![]() |
Ja, das sehe ich ähnlich. Kann mich den anderen hier nur anschließen.
Vorurteile ein langes, oft auch nicht ganz einfaches, Thema, dass mit über tausend Kapiteln und weiteren Untertiteln besprechen und ausschreiben kann. |
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Beitrag
#9
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 70 Userin seit: 14.06.2008 Userinnen-Nr.: 5.965 ![]() |
Hallo,
@robin: Wenn du immer noch etwas dazu sagen magst, können wir das auch gern per PM machen. Mich interessiert deine Sichtweise. Also fühl dich frei zu schreiben, was du schreiben möchtest, auch per PM. :blumen2: @kröpi: Du schreibst, dass du es entscheidend findest, ob man dazu in der Lage ist, eine bestimmte Annahme/ein Vorurteil zu revidieren oder nicht. - Genau das ist doch der ganze Unterschied, den ich ebenfalls meine und den ich versucht habe, mit den Begriffen Vorannahme (umlernen, komplexere Weltsicht möglich) und Vorurteil (umlernen, komplexere Weltsicht nicht ohne Weiteres möglich) zu verdeutlichen. Bei Wörtern wie „Korinthenkackerei“ vergeht mir allerdings schlagartig die Lust auf eine Diskussion. Viele Grüße, Geneviève |
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Beitrag
#10
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
@Geneviève:
Ich mag noch mal kurz was dazu sagen, weil ich mich auch gerade mit dem Thema beschäftige. Entstehen Vorurteile nicht durch Unsicherheit? Vorurteile, diese mentalen Modelle, werden doch gemacht um Möglichkeiten zu reduzieren und damit Unsicherheit zu reduzieren. Ich denke je unsicherer sich jemand fühlt um so leichter wird sie Vorurteile ausbilden, aufgreifen und umso stärker daran festhalten. Ich denke der entscheidende Unterschied ist, mit wie viel (nicht bewusster) Unsicherheit frau auf die Welt zugeht. Ich weiß nicht ob es geht Vorurteile umzulernen. Oft werden sie vielleicht durch andere Vorurteile ersetzt. Wichtiger finde ich seine eigene Unsicherheit zu erkennen, verstehen und damit umgehen zu lernen. Und auch die Unsicherheit bei anderen zu verstehen, was ja noch lange nicht gutheißen muss. Aber ich glaube das verstehen macht es einfacher mit Vorurteilen, die einem selbst entgegen gebracht werden umzugehen. Hm. Ist mir neulich so durch den Kopf gegangen. |
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Beitrag
#11
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Genau das meinte ich auch, wenn ich 'unsicherheit' mit 'rassismus' ersetze -_- |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 12.05.2025 - 00:41 |