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Beitrag
#1
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skaldkona ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.121 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 15 ![]() |
hallo, liebe frauen,
ich war eine gefühlte ewigkeit nicht mehr aktiv bei euch, nur ab und an mal kurz reingelinst. ich lese hier heute so herum und habe spontan das bedürfnis entwickelt, hier mal mein herumgeeire in sachen lebensführung kurz darzustellen, ich brauche euren rat, oder einfach nur anmerkungen. aktuell befinde ich mich in einer schwer aushaltbaren phase von generalisierter unzufriedenheit, beruflich, wie privat. unzufriedenheit ist gnadenlos bagatellisierend. im grunde fighte ich darum, dem leben genug positives abzuringen, um es nicht fortzuwerfen. ich leide an meinem job, sehe aber nicht, wie er loszuwerden wäre, im alter von 37 ist es mir in sachen materieller verpflichtungen kaum möglich, noch auf einen universitären abschluss zu schielen, oder gar an eine neue berufsausbildung zu denken. ich lebe in einer beziehung, die, noch jung, in euphorie gelebt sein will, was aber an fehlendem vertrauen und tiefer depression, in der eine der beiden beteiligten - meine eine - steckt, zu scheitern droht. ich bin auf der suche nach lösungen, habe ärzte um rat gefragt - die empfehlung erhalten, mir eine therapiestelle zu suchen und parallel antidepressiva zu nehmen. kann darin der weg zum glück liegen? steht es so schlimm, oder stecke ich nur in einer relativ normalen lebensphase genannt midlife-crisis? ich bitte um rat und anregung, kennt die eine oder andere derartig -ermüdende- phasen? welche erfahrungen hat die eine oder andere evtl. mit antidepressiva gemacht, was ist von einer tiefenpsychol. fundierten psychotherapie zu halten? wenn ich meinen beitrag so überfliege, klingt mir das selbst sehr nüchtern in den ohren, anders kann ich meinen zustand aber grad nicht verschiftlichen, ich will der emotion nicht tür und tor öffnen. danke fürs lesen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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Beitrag
#2
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 842 Userin seit: 10.06.2010 Userinnen-Nr.: 7.493 ![]() |
Liebe Megan
Nenne mir den/die die noch nie im Leben Depressive Verstimmungen ausgeliefert war.. (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) Hmm, ich kann Dir leider auch nicht viel raten wie Du Deine Unzufriedenheit - wobei Depression doch weit mehr als das ist?- "in den Griff" bekommen kannst. Falls Du aber eine ungefähre Ahnung davon hast, woran das Alles liegen könnte und es sich da evtl. um etwas bereits Langbestehendes handelt könnte ich mir gut vorstellen, dass Dir ein Therapieplatz helfen könnte. Nur an Einen- zeitnah- heranzukommen ist nicht so einfach schätze ich. Also von Antidepressiva würd ich zunächst abraten- Die meisten wirken wie eine "chem. Keule" sie setzen Dich "außer Gefecht" aber sie beruhigen weder, noch bauen sie Dich auf. Du schreibst aber von einer "tiefen Deppression". Da kann dann eigentlich auch nur wer wirklich an Rat und Tat weiterhelfen, der sich damit tiefgreifend auskennt. Ich gehöre leider nicht unbedingt dazu. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) Tut mir leid Dir da nicht wirklich unter die Arme greifen zu können. Aber irgendwie hab ich anderenseits auch das Gefühl, dass Du Jemand mit viel Kraft bist- eigentlich. Versuche Diese doch einmal zu mobilisieren. Und vielleicht verlangst Du auch zu viel von Dir selbst- ist Dein Anspruch an Dich wie Du zu sein hast zu hoch? LG |
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Beitrag
#3
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 969 Userin seit: 26.01.2011 Userinnen-Nr.: 7.732 ![]() |
Hallo Megan,
Lebenskrisen sind große Chancen. Sie zeigen Dir, dass da etwas nicht stimmig ist. Und wenn frau nicht im fluss ist, dann fühlt sich das nicht gut an. Und wenn dieser Zustand länger besteht, dann wird dies meist eine tiefe Depression. Hast Du Dich schon einmal gefragt, was Du gerne tun würdest? Seine Bestimmung finden ist manchmal so einfach und doch so schwer. Frag Dein Herz. Vielleicht kann eine gute Therapeutin Dich an diesen Punkt führen. Aber Antidepressiva oder Ärzte mit Sicherheit nicht. Eine sehr gute Lebens-Hilfe für mich war damals u.a. das Buch: "Greifen Sie nach den Sternen" von Sabine Asgodom. Also, das Leben fordert Dich auf, Dich neu zu orientieren. Lass Dich auf das Abenteuer ein. Mach was draus. Liebe Grüße, Yemaia Der Beitrag wurde von Yemaia 43 bearbeitet: 05.Apr.2011 - 08:39 |
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Beitrag
#4
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Antidepressiva oder Ärzte mit Sicherheit nicht. Abgesehen davon dass aufmerksame Hausärzte viele Menschen überhaupt erst darauf stossen, es könnte an der Seele liegen statt am stolpernden Herzen, dem steinharten Nacken oder dem schmerzenden Kopf, können auch Medikamente eine Hilfe darstellen. Wer Ruhe schaffen möchte um sich stellen zu können, darf natürlich über eine zeitlich begrenzte Einnahme von Antidepressiva nachdenken. Weniger geeignet sind sie für Menschen, die dazu neigen es bei der bequemen Dämpfung zu belassen oder die Alkohol hinterher kippen. |
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Beitrag
#5
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Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.215 Userin seit: 04.12.2004 Userinnen-Nr.: 869 ![]() |
Hallo megan,
was Du schreibst, hört sich gerade in der eher vorsichtigen Verklausuliertheit für mich zumindest recht heftig an. Wenn ich Dich richtig verstehe, spielen zumindest drei Sachen eine Rolle: Mehr oder weniger heftige Depressivität, Leid am Beruf, und Bedenken, daß diese Situation auch noch die Beziehung gefährdet. Inwieweit das berufliche Leid zur Depressivität beiträgt oder vielleicht umgekehrt, ist nicht so eindeutig, während Dir die Beziehung als solche gut zu tun scheint und darin zumindest kein Grund für Depressivität läge - trifft es das denn so ungefähr (wenn nicht, korrigier mich bitte)? Ferndiagnosen zum Sinn oder Unsinn von Antidepressiva oder tiefenpsychologischer Therapie in einem ganz persönlichen Fall mag ich grundsätzlich nicht wagen. Allgemein möchte ich aber die Idee in den Raum stellen, nicht ausschließlich Ärzte, sondern vielleicht auch Psychologinnen/Psychologen um Rat zu fragen. Es gibt gewiß auch sehr vernünftige, aufgeschlossene Ärzte und unfähige, ideologisch beschränkte Psychos. Bloß im Durchschnitt scheint mir die Offenheit gegenüber verschiedenen Psychotherapieformen (es gibt ja nicht bloß tiefenpsychologische - hat es einen bestimmten Hintergrund, daß Du gerade diese erwähnt hast?) und das Wissen darüber in der Psychologie deutlich größer zu sein als bislang in der Medizin - und die Offenheit gegenüber Wegen ohne Psychopharmaka ebenfalls. Antidepressiva können manchmal sehr sinnvoll sein oder sogar notwendig, um überhaupt eine vernünftige Psychotherapie hinzubekommen (wobei es eine Reihe recht unterschiedlicher Antidepressiva gibt, d.h. verschiedene Wirkstoffklassen mit entsprechend verschiedenen Wirkungen und Nebenwirkungen, die man nicht unbedingt über einen Kamm scheren kann). Es erstaunt mich aber schon etwas, wenn in einer Situation, in der zumindest auch eine recht konkrete Unzufriedenheit mit der beruflichen Situation im Raum steht, von vornherein Antidepressiva ins Spiel gebracht werden. Was das berufliche Leid und den Studienabschluß betrifft: Warst Du eigentlich mit Deinem aktuellen Beruf auch schon vor der jetzigen depressiven Episode mehr oder weniger unzufrieden, oder ist diese Unzufriedenheit jetzt erst gekommen? Das könnte ja vielleicht ein Hinweis sein, ob man an der beruflichen Situation als (zumindest teilweiser) Ursache drehen kann, oder die berufliche Unzufriedenheit eher ein Ausdruck genereller Lebensunzufriedenheit wäre, an der man dann primär arbeiten könnte. Vorausgesetzt, daß die berufliche Unzufriedenheit schon für sich alleine ein Problem ist: Denkst Du, daß die Frage einer beruflichen/studiumstechnischen Veränderung tatsächlich zuerst eine finanzielle Frage ist, oder daß auch so etwas wie Angst vor der eigenen Courage und der damit verbundenen Unsicherheit mitspielen könnte, wenn Du etwas Neues wagen würdest? Du hast nichts Näheres bezüglich der erwähnten materiellen Verpflichtungen geschrieben (und auch nicht, um welche Studienrichtung es gehen würde, falls Du eine konkrete im Kopf hast), insofern kann ich Deine konkrete Situation nicht einschätzen. Jedenfalls kannte und kenne ich etliche Leute, die in den Dreißigern (und z.T. jenseits davon) studiert haben bzw. studieren, was in manchen Fächern keineswegs ungewöhnlich ist. Die Finanzierung fällt dann sehr unterschiedlich aus - neben Einzelnen mit gut verdienenden Ehemännern (dürfte wohl ausscheiden...) gibt es Studentenjobs nebenher, ganz regelrechte Berufstätigkeit im Ausbildungsberuf nebenher auf Teilzeitstelle kombiniert mit Teilzeitstudium, Berufstätigkeit Vollzeit vorneweg mit Ansparen über einige Jahre und anschließendem Vollzeitstudium, und andere, oft sehr individuelle Wege. Das ist meist schwierig, aber oft irgendwie doch erreichbar, wenn die Entbehrungen es denn persönlich wert sind. In Dich reinschauen kann ich nicht, aber der Gedanke, womöglich noch ein Vierteljahrhundert in einem Beruf zu verbringen, in dem Du, Deinen Worten nach, leidest, hört sich für mich furchtbar an. Daran verzweifeln ist eine Möglichkeit. Alternative Wege suchen, wenn Du denn aktuell die Kraft dafür finden kannst(?), wäre eine andere Möglichkeit. Ist ein Studienabschluß denn die einzige Alternative, oder gäbe es vielleicht auch noch andere Wege, die zumindest vielversprechender wären als die augenblickliche Situation? Noch eine letzte Denkanstoß-Frage: Hast Du irgendeine Idee, wie es sich auf Deine Beziehung auswirken könnte, wenn Du einen beruflichen/studiumstechnischen Wechsel wagen würdest? Könnte das zum Problem werden, oder Dich vielleicht sogar in einem Wechsel bestärken? Weil Du auch nach Erfahrungen gefragt hast: Es gab mal eine Zeit, da war es bei mir privat schon arg dunkel, und es taten sich dann noch ganz akute Erinnerungs-Abgründe auf. Gleichzeitig steckte ich seit mehreren Jahren in einem Studium, in dem ich immer unglücklicher wurde und schließlich überhaupt keine Perspektive mehr sah. In einer der schwärzesten Zeiten meines Lebens habe ich mir den Tritt in den Hintern gegeben, zu wechseln, bin damit, allen Schwierigkeiten zum Trotz, glücklich geworden, und mir heute noch dankbar für diese Entscheidung. Ich hatte in dieser düsteren Zeit auch nach Psychotherapie gesucht - und wo ich sie am dringendsten gebraucht hätte, nicht gefunden. Für mich persönlich wußte ich, daß ich von Antidepressiva Abstand halten wollte, weil für mich ganz konkrete, zu bewältigende Probleme erkennbar waren - aber das muß nicht für jede so sein (ich kenne mehrere psychologisch sehr aufgeschlossene Menschen, die mit ihrer Entscheidung für Antidepressiva besser leben und womöglich sogar überhaupt noch leben). In der Zeit damals, wie auch noch ungefähr zwei, drei Mal seit dem, hatte ich, wenn es richtig schwarz wurde, irgendwo immer noch das schwache Gefühl, daß es mein Leben verdient, nicht einfach fortgeworfen zu werden, solange ich nicht wirklich alles versucht habe, es zu verbessern - auch wenn es manchmal fast übermenschliche Kräfte fordert. Ich wünsche Dir, daß Du in Dir genug Kraft findest, und wenn nötig den letzten Rest Kraft nutzen kannst, um bestmögliche Hilfe zu suchen. Auch wenn es darauf keine Gewähr gibt (und es manchmal kaum mehr vorstellbar ist), geht die Realität dann tatsächlich oft doch viel besser aus als befürchtet. Edit: Länger geworden als geplant, insofern auch danke fürs Lesen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Der Beitrag wurde von kahikatea bearbeitet: 05.Apr.2011 - 11:21 |
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Beitrag
#6
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Mama Maus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.982 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 78 ![]() |
Hallo megan,
es hört sich für mich auch schwierig an, wie es für Dich derzeit ist - zumindest was ich dort raus lesen kann. Was den Beruf angeht, wurden Dir schon viele Fragen gestellt. Ich kann, glaube ich, zu Deiner jetzigen Situation nicht viel sagen, aber von mir erzählen. Bis ich meinen Beruf- jetzt- gefunden hatte, habe ich 2 Berufsausbildungen abgebrochen & 2 lange Praktikas gemacht. Die Zeit war zeitweise hart, es war - aufgrund auch anderer Umstände- sehr(!) dunkel bei mir, und ich hatte mir mehr als 1 Mal überlegt, ob mein Leben überhaupt noch Sinn macht, den letzten Schritt selbst habe ich (zum Glück!) nie gewagt. Irgendwann dann, noch während der 1. Ausbildung, begab ich mich in tiefenpsych. fundierte Psychotherapie, die einige Jahre (aufgrund immer weiter werdender Zeitabstände) andauerte. Parallel nahm ich, einen Teil der Zeit Antidepressiva. Meine Funktionalität wurde wieder her gestellt, aufgrund der Kombi, die AD konnte ich irgendwann wieder absetzen und die Therapie weiter machen. Was ich sagen will: Es gibt einen Weg hinaus - meistens, wenn nicht sogar immer. Antidepressiva per se zu verteufeln ist falsch. Sie sind auf jeden Fall stimmungsaufhellend, ob dämpfend (die dann abends zum Schlafen eingenommen werden) oder antriebssteigernd (die dann morgens eingenommen werden) ist der jeweiligen Symptomatik anzurechnen und kommt eben auch auf die Verträglichkeit der einnehmenden Person an. Allerdings muss jede/r für sich entscheiden, inwieweit sie/er es haben möchte. Eine gute Stütze können sie sein, werden aber niemals eine Psychotherapie ersetzen - so es eben Faktoren gibt, die die Depressionen begünstigen. Ob es eine Midlife-Crisis ist, kann ich nicht beurteilen, Tatsache ist jedoch, dass Du schwer darunter leidest, wie es derzeit ist. Und, dass Du Hilfe und Auswege suchst (sehr guter, 1. Schritt). Mein Rat wäre es, bei Therapeuten anzurufen und eben mit ihnen probatorische Sitzungen zu vereinbaren. Es muss ja auch passen. Wenn Du nach den 1. Gesprächen merkst, es ist nichts für Dich, hast Du nichts verloren - aber eben versucht. Große Entscheidungen sollten aber, in der Phase einer akuten Depression, nicht getroffen werden - einfach weil sich meist schwer auseinanderhalten lässt, ob die Symptomatik vom Beruf, dem Privatleben oder anderen Baustellen her kommt. (ich sag das nun mit der akuten Depression, weil mir gerade kein anderer Begriff einfällt - ich stelle hier jedoch keine Diagnose!) Vielleicht wäre zur Entlastung auch mal eine Zeit des "Krank schreiben lassens" in Betracht zu ziehen? Manchen hilft es, anderen zieht es den Boden unter den Füssen weg (aufgrund fehlender Tagesstruktur). Aber je nachdem, wie es bei Dir ist, könnte eine kurze "Auszeit" evtl. Klarheit bringen und v.a. Kraft tanken bedeuten, um sich weitere Schritte bzgl. Therapie oder anderen Hilfsangeboten zu überlegen. Viel Glück und v.a. Kraft wünsche ich Dir. Mausi P.S.: @ Strösen - vielleicht eher ein Thema für Members Only? Edit: bearbeitet und genauere Daten rausgenommen, aufgrund des - für das Thema- zu öffentlichem Bereich Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 05.Apr.2011 - 18:07 |
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Beitrag
#7
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Grüß dich Megan,
ich denke, es ist zunächst einmal völlig egal, ob dein derzeitiger Zustand durch eine tiefe, langfristige Frustration, durch hormonelle oder sonstige körperliche Veränderungen, durch "Vererbung", durch irgendwelche Trigger, ohne zu findende Ursache oder durch eine Mischung aus Vielem ausgelöst worden ist. Fest steht: Du steckst mitten drin und du lebst offenbar schlecht damit. Grund genug, dir professionelle Unterstützung zu suchen. Ich möchte dir empfehlen, bevor du möglicherweise eine (den Frust evtl. noch steigernde) Odyssee durch verschiedene Psychologen- oder Psychiater-Praxen antrittst, bis du vielleicht erst nach geraumer Zeit jemanden gefunden hast, bei dem sowohl Kompetenz als auch Wellenlänge stimmen, und der/die auch noch einen freien Therapieplatz anzubieten hat, zunächst zumindest eine psychologische Beratungsstelle aufzusuchen. Eine andere, intensivere, bewährte, oftmals mehr als nur erste Klärung schaffende Möglichkeit ist entweder ein ein- bis vier- oder fünfwöchiger Akut- oder mehrwöchiger ("regulärer") stationärer Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik. Oder die Teilnahme am Programm einer psychosomatischen Tagesklinik. Häufig folgt der Tagesklinikaufenthalt einem stationären, muss aber nicht. Du brauchst für beides eine Überweisung vom Hausarzt/von der Hausärztin. Für Laien bzw. Menschen ohne entsprechende Erfahrung mag das Wort Klinik in diesem Zusammenhang vielleicht nach der Steigerung von ambulanter Therapie für die "ganz ganz schlimmen" Fälle klingen. Tatsache ist aber, dass ein Klinikaufenthalt ohne vorherige ambulante Psychotherapie in sehr viel mehr Fällen von psychischer Beeinträchtigung als nur in den allergravierendsten einige Vorteile hat, und dass der Weg in eben dieser Reihenfolge oft verordnet und genutzt wird. 1. In einem geschützten Rahmen hast du Zeit und Raum nur für dich. Du kannst zur Ruhe kommen. Du bekommst Abstand vom Alltag und von den Menschen deines Alltags. In diesem Setting lässt es sich (allein und mit Unterstützung) gut (vor)sortieren. 2. Es finden in der Regel sowohl Einzel- als auch Gruppenangebote statt, und es kommen alle möglichen Psycho-, Kreativ- und Körpertherapieverfahren zur Anwendung. Aus dieser Vielfalt kann sich - wenn es gut läuft - ein facettenreiches Bild von dir und deiner Situation herauskristallisieren, das sowohl ganz direkt wertvoll für dich sein kann, als auch als Wegweiser für eventuelle weiterführende Therapien. D.h.: Du kannst gemeinsam mit einem erfahrenen Team von unterschiedlichen TherapeutÍnnen rausfinden, ob eine weiterführende ambulante Therapie (oder ein regulär-stationärer Aufenthalt nach einer Zeit auf der Akutstation) für dich Sinn macht - und wenn ja: Welche. 3. Du bekommst Kontakt zu Menschen, denen es ähnlich geht, wie dir. Auch das kann sehr hilfreich und gegenseitig motivierend sein. Und mitunter ist es auch eine lehrreiche Herausforderung. 4. Etliche Psychosomatische Stationen arbeiten auf Wunsch Hand in Hand mit anderen schul- oder auch alternativmedizinischen Stationen (z.B. anthroposophischen Stationen) derselben Klinik zusammen, so dass u.U. parallel auch herausgefunden werden kann, ob es körperliche (Mit-)Auslöser gibt, und eine Behandlung derselben eingeleitet werden kann. Könnte es z.B. sein, dass bei dir bereits die Wechseljahre begonnen haben, und dass das (auch) Einfluss auf deinen Zustand hat? Wer keine Antidepressiva nehmen möchte, hat die Möglichkeit, sich (dort oder außerhalb der Klinik) über Alternativen zu informieren. Es gibt sie. Auch von Anfang an. Und es gibt auch die Möglichkeit, sich zunächst mit Antidepressiva behandeln zu lassen, um der Krise die unerträgliche Spitze zu nehmen, und überhaupt erstmal ein Stück aus der Erstarrung herauszufinden, und mittels Alternativmedizin (z.B. klassischer Homöopathie) dafür zu sorgen, dass die Antidepressiva schneller wiedert ausgeschlichen werden können. Eine zeitlang ein Antidepressivum zu nehmen ist aus der Sicht vieler erfahrener Therapeuten, die ganzheitlich und naturheilkundlich arbeiten, ganz und gar kein nicht wiedergutzumachender Fehler, sondern nichts weiter als ein einmal begonnener Weg, der den Patienten an einen bestimmten Punkt gebracht hat, welchen auch immer. Oft ist es ein Punkt, an dem wieder mehr geht als zuvor. Und von dem aus es sich - bei Bedarf - wunderbar alternativ weiterarbeiten lässt. So oder so: Ich wünsch dir, dass du einen Weg findest und gehst, auf dem du wachsen, Altes loslassen, dich Neuem öffnen - und immer mehr du selbst werden kannst. Alles Gute! Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 05.Apr.2011 - 19:23 |
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Beitrag
#8
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
hallo megan.
generalisierte unzufriedenheit und feststeckend in den zwängen des lebens... ja, das kenn ich gut. darum: ich bin auf der suche nach lösungen, habe ärzte um rat gefragt - die empfehlung erhalten, mir eine therapiestelle zu suchen und parallel antidepressiva zu nehmen. kann darin der weg zum glück liegen? steht es so schlimm, oder stecke ich nur in einer relativ normalen lebensphase genannt midlife-crisis? ich bitte um rat und anregung, kennt die eine oder andere derartig -ermüdende- phasen? welche erfahrungen hat die eine oder andere evtl. mit antidepressiva gemacht, was ist von einer tiefenpsychol. fundierten psychotherapie zu halten? ich hab 2 wirkungen von medikamenten gespürt: unheimliche erleichterung und stabilisierung - das waren irgendwelche hammerspritzen. und antidepressiva in tablettenform, die ich ganz schnell nicht mehr nehmen wollte, weil die wirkung einen veränderten, aber noch unangenehmeren gefühlszustand mit sich brachte. in einer tagesklinik, in der im kern tiefenpsychologisch fundierte therapie angewandt wurde, habe ich menschen kennengelernt, die besser mit antidepressiva zurecht kamen - oder für die sie besser "eingestellt" wurden. ich kann Dir den mut, Dich auf den weg zu begeben, nur ans herz legen. Du hast lang genug versucht, es allein oder mit hausmitteln zu schaffen. es ist keine niederlage, sondern nur das ergreifen einer ausgestreckten, angebotenen hand. Du wirst, wenn Dich Dich drauf einlassen kannst (das wird anfangs sehr schwer sein und überwindung einer großen schwelle bedeuten), lernen, wieder auf eigenen füßen zu gehen und stehenzubleiben. natürlich knockt ein gezielter kinnhaken auch menschen mit therpieerfahrung aus. das leben wird nicht einfacher, es wird nur lebenswerter, lebendiger, mit der zeit mit mehr zufriedenheitsphasen und kürzeren depressiven löchern. kein mensch würde mit einem gebrochenen bein an einem marathon teilnehmen - das stigma er psychischen krankheit (und krankheit ist etwas, das heilen kann!) ist gruselig dominant. immer noch. aber es wird immer klarer, dass es dumm ist, ihm zu glauben. immer mehr menschen teilen sich mit. so wie ich hier grad in einem äußerst mitteilsamen moment. es ist wichtig, dass Du Deine eigenen erfahrungen machst. es gibt keine standard-so-geht-es-lösung und keine standard-das-bloß-nicht-tun-lösung. therapie ist ein erprobtes programm, um laufen zu lernen, das in besonderer häufigkeit zum gewünschten ergebnis geführt hat und darum empfehlenswert ist. du fragst: "steht es schon so schlimm?" - muss es das erst? bei mir war es so. es musste erst komplett unerträglichst werden, ehe ich losgegangen bin. andere gehen vorher los. ich hab sie bewundert. das auto muss ja nicht erst liegenbleiben, ehe es zur tanke geht, oder? fragt herzlich - und damit wieder im off(line) mcleod |
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Beitrag
#9
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skaldkona ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.121 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 15 ![]() |
(IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
... vielen lieben dank euch allen schon mal für eure gedanken und teils sehr offenen, ausführlichen antworten. ich habe das alles aufmerksam gelesen und möchte gern auf die eine oder andere einlassung noch direkt eingehen. ZITAT(Sinai78) .... Und vielleicht verlangst Du auch zu viel von Dir selbst- ist Dein Anspruch an Dich wie Du zu sein hast zu hoch? das ist ein sehr guter einwand, Sinai, bedankt. da liegt sicher sehr viel wahres drin. wenn es nur so einfach abzustellen, wie zu diagnostizieren wäre .. ZITAT(Yemaia 43) ...Eine sehr gute Lebens-Hilfe für mich war damals u.a. das Buch: "Greifen Sie nach den Sternen" von Sabine Asgodom. ich danke dir für den tip Yemaia, leider denke ich, dass ich mit buchlektüre allein nicht zurück auf spur, oder besser, stabile, neue sicht zu bringen bin (IMG:style_emoticons/default/mellow.gif) ZITAT(kahikatea) ...Es erstaunt mich aber schon etwas, wenn in einer Situation, in der zumindest auch eine recht konkrete Unzufriedenheit mit der beruflichen Situation im Raum steht, von vornherein Antidepressiva ins Spiel gebracht werden. ... Was das berufliche Leid und den Studienabschluß betrifft: Warst Du eigentlich mit Deinem aktuellen Beruf auch schon vor der jetzigen depressiven Episode mehr oder weniger unzufrieden, oder ist diese Unzufriedenheit jetzt erst gekommen? Das könnte ja vielleicht ein Hinweis sein, ob man an der beruflichen Situation als (zumindest teilweiser) Ursache drehen kann, oder die berufliche Unzufriedenheit eher ein Ausdruck genereller Lebensunzufriedenheit wäre, an der man dann primär arbeiten könnte. ... In Dich reinschauen kann ich nicht, aber der Gedanke, womöglich noch ein Vierteljahrhundert in einem Beruf zu verbringen, in dem Du, Deinen Worten nach, leidest, hört sich für mich furchtbar an. Daran verzweifeln ist eine Möglichkeit. Alternative Wege suchen, wenn Du denn aktuell die Kraft dafür finden kannst(?), wäre eine andere Möglichkeit. Ist ein Studienabschluß denn die einzige Alternative, oder gäbe es vielleicht auch noch andere Wege, die zumindest vielversprechender wären als die augenblickliche Situation? ... Noch eine letzte Denkanstoß-Frage: Hast Du irgendeine Idee, wie es sich auf Deine Beziehung auswirken könnte, wenn Du einen beruflichen/studiumstechnischen Wechsel wagen würdest? Könnte das zum Problem werden, oder Dich vielleicht sogar in einem Wechsel bestärken? liebe kahikatea, ... die sache mit den antidepressiva kommt aus (hoffentlich) berufenem munde, als abschlußempfehlung nach einem diagnosegespräch seitens einer in einer psychosomatischen klinik arbeitenden ärztin. jene empfahl diese als mögliche begleitung für eine tiefenpsychologisch fundierte psychotherapie. die berufliche unzufriedenheit begleitet mich im grunde, seit ich die ausbildung begonnen habe; bereits damals galt mir der job eigentlich nur als finanzierungsgrundlage für geplantes studieren. nun bedrängt mich die erkenntniss, dass es gut sein könnte, dass mir der job zum fluch gerät, den ich nicht los werde. letztlich finde ich mich immer wieder in, für mein temperament, meine erwartungen an einen beruf, ganz unerträglichen momenten wieder. ich übe einen sozialen beruf aus und kämpfe unter anderem mit sozialer phobie. und ja, es klingt auch mir furchtbar in den ohren, mich noch ein viertel jahrhundert damit auseinander setzen zu müssen. kraft für alternativen ... nein, die habe ich -momentan- nicht, ich kann grad kaum die nase über wasser halten. letztlich fragst du mich, was eine berufliche veränderung eventuell mit meiner beziehung machen würde. das ist eine frage, die ich kaum beantworten kann, allerdings vermute ich, dass finanzielle einbussen nicht unbedingt befruchtend wirken würden. was das über die quali der bindung aussagt muss nicht weiter diskutiert werden... ZITAT(Mausi) ...Vielleicht wäre zur Entlastung auch mal eine Zeit des "Krank schreiben lassens" in Betracht zu ziehen? Manchen hilft es, anderen zieht es den Boden unter den Füssen weg (aufgrund fehlender Tagesstruktur). Aber je nachdem, wie es bei Dir ist, könnte eine kurze "Auszeit" evtl. Klarheit bringen und v.a. Kraft tanken bedeuten, um sich weitere Schritte bzgl. Therapie oder anderen Hilfsangeboten zu überlegen. liebe Mausi, krankschreibung zum kräftesammeln, ja, das ist aktuell thema, allein, dies wird maximal dazu dienlich sein, folgende schritte gangbar zu machen. im moment türmt sich alles wie ein berg vor mir auf, und ich bin schon so müd ZITAT(sonnenstrahl) ...Ich möchte dir empfehlen, bevor du möglicherweise eine (den Frust evtl. noch steigernde) Odyssee durch verschiedene Psychologen- oder Psychiater-Praxen antrittst, bis du vielleicht erst nach geraumer Zeit jemanden gefunden hast, bei dem sowohl Kompetenz als auch Wellenlänge stimmen, und der/die auch noch einen freien Therapieplatz anzubieten hat, zunächst zumindest eine psychologische Beratungsstelle aufzusuchen. Eine andere, intensivere, bewährte, oftmals mehr als nur erste Klärung schaffende Möglichkeit ist entweder ein ein- bis vier- oder fünfwöchiger Akut- oder mehrwöchiger ("regulärer") stationärer Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik. Oder die Teilnahme am Programm einer psychosomatischen Tagesklinik. Häufig folgt der Tagesklinikaufenthalt einem stationären, muss aber nicht. Du brauchst für beides eine Überweisung vom Hausarzt/von der Hausärztin. ai Sonnenstrahl, den ersten weg in richtung einer beratungsstelle bin ich gegangen, auch dort wurde mir die möglichkeit einer stationären aufnahme zur kenntnis gebracht. ich will es so schlicht sagen, wie es ist: ich habe angst davor. angst vor der konfrontation, vor der unausweichlichkeit und nicht zuletzt auch (rational durchaus als unsinnig deklariert) vor dem stigma ... kannst du das verstehen? ZITAT(McLeod) ... es gibt keine standard-so-geht-es-lösung und keine standard-das-bloß-nicht-tun-lösung. therapie ist ein erprobtes programm, um laufen zu lernen, das in besonderer häufigkeit zum gewünschten ergebnis geführt hat und darum empfehlenswert ist. du fragst: "steht es schon so schlimm?" - muss es das erst? bei mir war es so. es musste erst komplett unerträglichst werden, ehe ich losgegangen bin. andere gehen vorher los. ich hab sie bewundert. das auto muss ja nicht erst liegenbleiben, ehe es zur tanke geht, oder? wie treffend, McLeod. ich hoffe, ich fahre nicht an der tanke vorbei, den blinker habe ich bereits gesetzt, vielen dank auch dir für passende bilder. initiative tut not, ich bin erste hopser gegangen, und ahne, dass mir ein marathon bevor steht. wo mag das nur alles hinführen. und bevor ich jetzt zu sehr Eure nerven strapaziere, höre ich an dieser stelle auf. Der Beitrag wurde von megan bearbeitet: 05.Apr.2011 - 22:31 |
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Beitrag
#10
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"Jeck op Sticker" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.613 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 ![]() |
Hallo megan,
es ist schwer für mich, Dir auf deinen post zu antworten, aber deine fragen und Teile deines postings haben mich nicht losgelassen und mich seitdem ersten lesen immer mal wieder gedanklich beschäftigt. Es ist schwer für mich zu akzeptieren, abeer es ist wohl so, dass psychische EErkrankungen immer noch mit einem Stigma behaftet sind. Unabhängig davon mag Dir der gedanke helfen, dass es sich um zunehmende Erkrankungen handelt und niemand davor geschützt ist, eine Depression, ein Burn Out oder eine Lebenskrise mit depressiver belastungreaktion zu bekommen....ausser mensch lebt in einem Baumhaus oder in einem Iglu in der Eiswüste und hat mit niemanden ausser sich selber Kontakt. Antidepressive Medikamente einzunhemen ist keine leichte Entscheidung, aber sie können helfen, weitere Schritte unternehmen zu können, um zu schauen, welche Faktoren zu einer Erkrankung geführt haben und wie eine zukünftige Prophylaxe aussehen kann. Wenn mein Beein bricht, lasse ich mir einen Gips anlegeen und nutze Gehstützen...wenn meine Seele trägt und für nichts anderes als die depression raum in meinem Leben ist, nutzte ich Antidepreessiva las Krücken um in ein Leben ohne Depression zu humplen. Von Jung stammt glaube ich die Beschreibung " Die schwarze Dame, die die Bühne unseres Lebens betritt und ausfüllt" als Umschreibung für eine Depression. Ich kann gut nachvollziehen, dass man mit mitte 30 keinen Arbeitswechsel mehr anstrebt. Ich bin zwar etwas älter, aber wenn ich mir vorstelle, ich sollte eine weitere Ausbildung oder ein Studium anfangen und dafür die Sicherheit meiens derzeitigen Arbeitsplatzes aufgeben, macht mir der damit verbundende Verlust meiner materiellen Sicherheit, Angst. Wahrscheinlich wird aus mir nie ein Aussteiger, sondern nur ein Kleinbürger, aber ich finde meine derzeitigen Arbeitsplatz auch spannend genung, um mir vorstellen zu können, dort nooch ein paar Jahre zu arbeiten. Sollte dies nicht so sein, müsste ich wahrscheinlich kalkulierte Rissiken eingehen, um ein Burn Out zu vermeiden. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für die Entscheidungen, die vor Dir liegen. Herzliche Grüße H. |
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Beitrag
#11
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Geschirrspülerin ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 11 Userin seit: 04.04.2011 Userinnen-Nr.: 7.801 ![]() |
Hallo Megan!
Ich hatte vor einiger Zeit eine ähnlich Phase wie Du. Ich habe mir Jahre lange eingredet es ist alles ok und Ärzte brauche ich nicht. Letztes Jahr im Januar hatte ich dann einen Nervenzusammenbruch, nachdem ich bei der Arbeite von einer Kollegin und vom meinem EX Chef über Jahre gemobbt wurde. Auslöser war der Tot meiner Oma. Nachdem ich dann an einem geschlossenen Bahnübergang gestanden habe und mir überlegt habe was wohl sein würde wenn ich jetzt aussteige und auf die Schienen gehe, hab ich einen schreck bekommen und bin erst zu (nach Jahrenwieder mal) meinem Hausarzt gegangen und der hat mich wegen Verdacht auf Depressionen zu einem Phsychologen geschickt. Der hat mir Antidepressiva verschrieben und die habe ich dann ein viertel Jahr genommen. Sie haben mir geholfen aus meinem Loch und meinen Depressiven Stimmungen raus zu kommen. Ich kann Dir nicht sagen ob es bei Dir auch so klappt, aber es kann helfen mit Deinem Hausarzt und mit einem Phsychologen zu sprechen. Oft hilft es wenn man mit Fremden darüber spricht die auch wissen wie man solche Probleme in den Griff bekommen kann. Hoffe es hilft Dir ein wenig. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) LG Yvi |
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Beitrag
#12
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Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.215 Userin seit: 04.12.2004 Userinnen-Nr.: 869 ![]() |
Liebe megan,
noch ein paar Nach-Gedanken, in der Hoffnung, damit vielleicht ein paar nützliche Kriterien für Entscheidungen zu stiften: Falls du deine Nase im Moment gerade deshalb nur noch mühsam über Wasser halten kannst, weil deine aktuelle Umgebung dir zu schaffen macht und du deinen Alltag dort praktisch nicht mehr bewältigen kannst, dann könnte eine stationäre Zeit in einer Klinik weit hilfreicher sein als der Versuch, in so einem bedrückenden Alltag mit ambulanter Therapie etwas zu verändern. Falls womöglich auch primär körperliche Ursachen eine Rolle spielen können (hat das denn schon mal jemand abgeklärt, also neben Wechseljahren z.B. auch Schilddrüsenprobleme u.a.m.?), wäre eine Klinik vielleicht auch einfacher. Falls du die Nase dagegen gerade deshalb noch mühsam über Wasser halten kannst, weil dir deine Umgebung dabei hilft (Partnerin, andere Menschen, Tagesstruktur, etc.), dann muß eine stationäre Zeit in einer Klinik, womöglich recht weit entfernt von deinem augenblicklichen Umfeld, nicht unbedingt die bessere Alternative gegenüber ambulanter Therapie vor Ort sein. Je nachdem, wo du lebst, könnte ansonsten eine Tagesklinik vor Ort vielleicht ein überlegenswerter Weg dazwischen sein. Die Entscheidung für das eine oder andere kannst vermutlich nur du selbst abschätzen, oder eine Person, die dich und deine Situation wirklich sehr gut kennt. Wie gut das die von dir erwähnte Ärztin der psychosomatischen Klinik abschätzen kann, hinge wohl davon ab, wie intensiv dieses Diagnosegespräch war. Wenn du denkst, daß du noch Kraft finden könntest, auf die Suche nach ambulanter Therapie vor Ort zu gehen, bietet das bei aller Anstrengung auch die Chance, bei einer Person Therapie zu machen, bei der du ein gutes Gefühl dabei hast, dich zu öffnen, bei einer Person, von der du den Eindruck hast, daß sie dir ein großes Stück weiterhelfen kann, und du könntest auch inhaltlich schauen (und ggf. danach entscheiden), was für Therapiemethoden die Therapeutin/der Therapeut anbietet. In einer Klinik kannst du natürlich auch in jeder Hinsicht Glück haben, aber im Normalfall hast du dort nicht die Chance, mit mehreren Therapeutinnen/Therapeuten mal eine Kennenlernstunde (sog. "probatorische Sitzung") zu machen, um dann abzuschätzen, bei wem du persönlich dich am besten öffnen kannst und mutmaßlich am besten weiterkommst. Je nachdem, wieviel Kraft du noch hättest, dich über verschiedene Kliniken zu informieren und ggf. zu beeinflussen, wohin du gehst, steht mit der Entscheidung für eine bestimmte Klinik unter Umständen auch fest, mit welchen Methoden dort gearbeitet wird (Kliniken, wie auch auch niedergelassene Therapeutinnen/Therapeuten, die etwas taugen, machen allerdings auch nicht unbedingt immer genau das, was offiziell an der Tür steht bzw. abgerechnet wird). Zu einer Beratungsstelle zu gehen, würde ich grundsätzlich auch sehr empfehlen, bloß kann es dort auch darauf ankommen, wer dich (mit welcher Ausbildung) berät. Solange du irgendwie die Kraft dafür finden kannst, möchte ich dir auf jeden Fall sehr nahelegen, dich ein bißchen über verschiedene mögliche Therapiemethoden zu informieren. Das soll nicht heißen, das tiefenpsychlogisch fundierte Therapie nicht sinnvoll oder hilfreich wäre, aber es ist definitiv nicht die einzige Möglichkeit. Gerade bei Depression kann es auch gute Gründe bspw. für kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden geben (und bei sozialen Phobien auch - ohne damit jetzt eine Debatte über Tiefenpsychologie versus (kognitive) Verhaltenstherapie anzetteln zu wollen). Ein bißchen etwas hatten wir vor Jahren auch mal hier diskutiert: Suche nach richtiger Therapie Selbst falls du dich schließlich für eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie entscheiden solltest, könntest Du es als eigene, informierte Entscheidung tun, statt lediglich im Vertrauen auf eine Empfehlung. Sofern Du zufällig so etwas wie eine psychotherapeutische Ambulanz einer Universität in deiner Nähe hättest, so sind zumindest manche davon relativ undogmatisch, was Methoden betrifft. Alles Gute kahikatea Der Beitrag wurde von kahikatea bearbeitet: 06.Apr.2011 - 18:51 |
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skaldkona ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.121 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 15 ![]() |
Liebe Hortensie, liebe Ivy, auch euch meinen besten dank.
ich habe in der zwischenzeit erste maßnahmen ergriffen und mit medikamentöser th. begonnen. ich muss mich erst mal irgendwie wieder in den griff bekommen, bis ich mit psychotherapeutischer arbeit loslegen kann. liebe kahikatea, du fragst mich nach meiner schilddrüse, eine fährte, die wir auch schon geprüft haben, in der tat liegt da ein befund vor, welcher aber hormonell eingestellt wird. insgesamt bin ich vom umfeld her gut gehalten, ohne dieses wäre es wohl noch schwerer. ich hatte über tagesklinik nachgedacht, meine hausärztin hat sogar mit einer im umfeld telefoniert, nun verhält es sich leider so, dass ich nicht in deren einzugsgebiet wohne; recherchiert, was bei mir an wahrnehmbaren angeboten so existiert, habe ich noch nicht weiter. ich werde zunächst die telefonliste abtelefonieren,welche mir vorliegt, nach ambulanten therapeutinnen schauen. dein link 'suche nach richtiger therapie' war mir hilfreich, zudem habe ich das www bemüht, insgesamt tendiere ich tats. dazu, der tiefenpsychol. fund. therapie eine chance zu geben. letztlich kann ich ohnehin erst wissen, was es mit mir macht, wenn mich frau therapeutin in ihrer person damit konfrontiert. gesprächslastig liegt mir, wohingegen mir 'aktive' dynamische ansätze eher weniger leicht fallen würden ... ps: die beratung erfolgte in der ambulanz einer psychosom. uniklinik |
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
... den ersten weg in richtung einer beratungsstelle bin ich gegangen, auch dort wurde mir die möglichkeit einer stationären aufnahme zur kenntnis gebracht. ich will es so schlicht sagen, wie es ist: ich habe angst davor. angst vor der konfrontation, vor der unausweichlichkeit und nicht zuletzt auch (rational durchaus als unsinnig deklariert) vor dem stigma ... kannst du das verstehen? Ja. Es geht allerdings nicht in erster Linie darum, ob andere dich verstehen, sondern darum ob du dafür Sorge trägst, mit dir selbst ins Reine zu kommen. Das kann auch geschehen, wenn andere dich nicht verstehen. Konfrontiert wirst du so oder so. Die Frage ist, ob du dich bewusst und aktiv daran beteiligen möchtest. Was deine Angst vor dem phantasierten Stigma betrifft: Du würdest sicherlich staunen, wer, wenn du dich nach oder während eines solchen Aufenthaltes diesbezüglich outetest, dir alles mit einem Gegen-Outing den Wind aus den besorgt geblähten Segeln nähme. Ein Outing mehr - na und? (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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Beitrag
#15
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skaldkona ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.121 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 15 ![]() |
Dein posting hext mir ein schmunzeln ins gesicht :-) danke
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 11.05.2025 - 00:33 |