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> Wie sage ich es meiner Mitbewohnerin?
Sophie1990
Beitrag 23.Apr.2012 - 17:53
Beitrag #1





Gäste






Hallo allerseits,

Seit einiger Zeit treibt mich eine Frage herum, und ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier einige Meinungen dazu lesen könnte.

Es geht um Folgendes: Seit etwa einem dreiviertel Jahr wohne ich nicht mehr mit meinem (Ex-)Freund zusammen, sondern mit einer Kommilitonin. Wir kannten uns vorher nicht, sie kennt meinen Exfreund flüchtig. Wir verstehen uns recht gut, kochen oft und verbringen gemütliche Abende zusammen, aber es ist keine herausragende Freundschaft, manchmal sehen wir uns tagelang nicht oder treffen uns nur kurz müde und verschlafen im Flur. Über Beziehungsangelegenheiten haben wir bisher eigentlich nicht gesprochen - das heißt, sie hat zwar mal im betrunkenen Zustand interessiert gefragt, aber ich wollte nicht so recht darauf antworten. Dass ich lesbisch bin weiß sie nicht, ich habe es beim Einzug auch nie gesagt, weil mir das komisch vorgekommen wäre, und sie hat bisher auch nie etwas gemerkt.

Nun ist meine Freundin mittlerweile recht oft zu Besuch, bisher hat sie meine Mitbewohnerin nie getroffen, weil die wie durch ein Wunder immer gerade unterwegs war. Aber es ist sicher nur eine Frage der Zeit, und dann weiß ich nicht so recht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Eigentlich wäre es schön, wenn sie bescheid wüsste, dann muss ich nicht immer darauf achten, dass sie nichts merkt, wenn meine Freundin da ist. Vermutlich wird sie auch gelassen reagieren, also zumindest hoffe ich das. Trotzdem finde ich es schwierig: Wie soll ich es am besten sagen? Beim abendlichen Bier am Küchentisch wäre es ja schon mehr als eigenartig, plötzlich etwas zu sagen wie "Ach, und übrigens, die Freundin von neulich ist meine Freundin. Jaja, so eine Freundin. Tja. Ist doch okay für dich, oder??" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Vielleicht habt ihr ja schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder habt die ein oder andere Empfehlung? (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Es grüßt

Sophie
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Antworten (1 - 8)
Jumple
Beitrag 23.Apr.2012 - 20:42
Beitrag #2


Fürstin Pückler
*********

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Beiträge: 194
Userin seit: 18.03.2012
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Wir sind gerade von der Großstadt ins Dorf gezogen. Wenn ich allein unterwegs bin, werde ich gefragt, wie um Himmels Willen ich freiwillig in so ein Kaff ziehen konnte, ob es an meinem Mann läge oder ob ich mit meinen Eltern umgezogen sei. Ich antworte dann nur: "Nein, mit meiner Freundin." Mehr sage ich dazu nicht, aber ich habe den Eindruck, dass es von jedem verstanden und vor allem auch gleichzeitig akzeptiert wird. Was mich schon ein wenig überrascht, da schließlich aufm Dorf ja eigentlich (so dacht ich) mehr gequatscht wird und andere Lebensstile vielleicht etwas fremd sind. Wenn wir irgendwo zusammen auftreten, stellen wir uns auch nicht vor mit: "Ich bin XX und das ist meine Lebensgefährtin" oder dergleichen. Wir treten einfach zusammen auf, so wie wir sind und auch das wird dann rasch verstanden und genauso akzeptiert. Ich glaube, die größte Welle darum machen wir selbst und kaum die anderen. Ich meine, kaum ein Mensch der nicht in irgendeiner Weise davon "betroffen" ist oder im bisherigen Leben damit konfrontiert wurde, macht sich auch nur irgendeine wirkliche Platte um dieses Thema. Andere Heteras grübeln vielleicht die meiste Zeit, wie sie reagieren sollten, wenn sie mal schwanger werden oder weiß ich etwas. Ich kenne solche Gedanken nicht, da sie mich überhaupt nicht betreffen. Wenn Dich jemand nicht mag, kann es sein, dass dieser Mensch damit noch etwas gefunden haben könnte, womit er Dir das Leben schwer zu machen glaubt ... aber wer Dich kennt und von dem Du meinst, dass eine gewisse Sympathie vorhanden ist - und so scheint es mir bei der Mitbewohnerin auch zu sein - dem ist das doch völlig egal mit wem Du Deine Zeit verbringst und Dein Bett teilst.
Mein Motto ist daher immer: Mach es nicht zum Thema und es wird kein Thema sein.
Wenn es Dir nun so wichtig ist, dass sie es weiß, weil Du nicht aufpassen willst (wieso passt Du eigentlich bisher auf?), dann wäre es zum einen das einfachste, demnächst einfach nicht aufzupassen sondern davon auszugehen, dass sie es bereits weiß. Das wirkt natürlich und nimmt ihr gleich den Wind aus den Segeln, Dich oder Deine Freundin auch nur in irgendeiner Weise anzumachen. Oder Du nennst Deine Freundin einfach das nächste Mal "Schatz" oder liebkost sie sonst wie, wenn die Mitbewohnerin anwesend ist.
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Hortensie
Beitrag 24.Apr.2012 - 00:25
Beitrag #3


"Jeck op Sticker"
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Ich weiss jetzt auch kein Patentrezept. Du schriebst, dass sie deinen EX-Freund kennt. Vielleicht bist Du ja über diese Schiene schon geoutet und ahnst es noch garnicht?

Vielleicht kannst Du dich auch einfach entspannt zurücklehnen und Dich mal auf folgenden - ich gebe zu, etwas "queren" Gedanken einlassen:

Wie würdest Du vorgehen, wenn Du hetero wärest? Aus welchen Gründen wärest Du dann neugierig, wie deine Mitbewohnerin auf den Menschen, in den Du dich mittlerweile verliebt hast, reagieren würde.

Jetzt stell´ Dir vor, in welcher Form Du dies von deiner Mitbewohnerin in Erfahrung bringen würdest.

Dann kommt der superschwere Teil:

Übertrage diese Form, der "Fragerei" auf deine Freundin und frage doch mal beiläufig, wie deine Mitbewohnerin deine "Herzenschöne" findet und ob es absolut fantastisch ist, dass Du dich verliebt hast.

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Joey
Beitrag 24.Apr.2012 - 05:30
Beitrag #4


Im Frühling.
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Gruppe: Members
Beiträge: 14.196
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Userinnen-Nr.: 931



Je mehr Du es "aufbauschst", desto mehr kann sie es komisch finden.

Mittlerweile weiß ich seit bald 7 Jahren (Himmel, wo ist die Zeit?!), dass ich auf Frauen stehen. Ich habe da immer ein Geheimnis draus gemacht - erst recht auf der Arbeit. Und mit der Zeit wurde es schwer, den Namen meiner Freundin in "männlich" abzuwandeln, weil irgendwann alle dachten, ich stünde nur auf Latinos. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

Was ich sagen möchte: Versuche es nicht mit einem "Du, ich muss Dir da mal etwas gestehen. Du bist ja sicherlich tolerant und wirst mich dann nicht anders sehen." (So begann ich früher alle Outing-Gespräche.) Warum eigentlich? Es ist nichts Besonderes - in diesem Sinne.

Sag es frei heraus. Ganz normal. Und wenn es beim Bier abends in der Küche ist oder während sie auf dem Sprung ist und sich die Schnürsenkel bindet. Der ideale Zeitpunkt.
Je selbstverständlicher und normaler Du es ihr sagst, desto selbstverständlicher kann sie reagieren.

Nur Mut. Es tut nicht weh. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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svan
Beitrag 24.Apr.2012 - 09:34
Beitrag #5


Gut durch
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Gruppe: Members
Beiträge: 3.084
Userin seit: 11.08.2009
Userinnen-Nr.: 6.882



Ich würde deiner Mitbewohnerin nur das sagen, was ich sagen würde, wenn ich mit einem Mann zusammen wäre. Also einfach deine Freundin als deine Freundin vorstellen, wenn es sich irgendwann ergibt. Das größte Problem bei der Akzeptanz unserer lesbischen Lebensweise sind wir selbst und unsere Ängste.
Echte Probleme damit das zu akzeptieren haben zumeist nur Familienangehörige, Eltern. Solange es sie nicht selbst betrifft, haben die meisten Leute kein Problem damit.
Gehst du mit deiner Freundin, durch die Stadt, ins Kino, ins Kaffee? Dann wirst du es merken, dass es völlig okay ist.
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pfefferkorn
Beitrag 24.Apr.2012 - 09:46
Beitrag #6


Gut durch
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Gruppe: Validating
Beiträge: 1.332
Userin seit: 16.02.2006
Userinnen-Nr.: 2.620



ich lese aus dem post heraus, dass es sophie wichtig ist, der mitbewohnerin unmißverständlich zu sagen, ass ihre freundin ihre geliebte ist -
das finde ich legitim

heißt, ich lese auch heraus, dass sophie wissen möchte, dass ihre mitwohni verstanden hat, mit wem sie zusammenwohnt -

das "muß" keine tun, dazu ist sie nicht "verpflichtet" - aber sie hat das bedürfnis zuhause klar lesbisch zu sein - und nicht irgendwie lesbisch...

deshalb würde ich an sophies stelle einfach mal ansprechen, dass ich mein mitbewohnerin so mag und so mit ihr zusammenwohnen möchte, dass ich will, dass sie weiß dass die liebste die liebste ist und ihre zahnbürste hier nicht steht, weil sie so weit wegwohnt, sondern weil ich gerne mit ihr in einem bett übernacht :-)

was ich nicht tun würde, wäre zu fragen oder zu sagen: ist das ok für dich? das finde ich, kannst du, sophie, voraussetzen und dich nicht in die lage bringen, dich zu "rechtfertigen" - sollte es deiner mitbewohnerin nicht passen, muß sie ausziehen - das steht ja ein bisschen dahinter -

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dandelion
Beitrag 25.Apr.2012 - 13:47
Beitrag #7


don't care
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Gruppe: Admin
Beiträge: 34.734
Userin seit: 21.01.2005
Userinnen-Nr.: 1.108



Sollte deine Freundin mal zu Besuch kommen, während deine Mitwohni da ist, würde ich ankündigen "meine Freundin kommt übrigens am Wochenende vorbei, ich hoffe, das passt für deine Planungen?"
Oder man kann's drauf ankommen lassen, und deine Freundin taucht so selbstverständlich auf, wie es ihr Freund auch würde. Oder das Telefon klingelt, du gehst dran und begegnest einem fragenden Blick von ihr mit "oh, meine Freundin", ehe du dich mit "hallo Schatz!" dem Gespräch widmest.
Erfahrungsgemäß kommt dann irgendwann eine unsichere Frage, ob das jetzt deine Freundin-Freundin sei, je nach Erfahrungsstand des Gegenübers die kleine oder große Fragestunde, und dann ist gut.

Je unverkrampfter du bist, umso weniger wird sie das Signal kriegen, dass jetzt der Zeitpunkt für großes Gesch*sse gekommen ist.

Viel Erfolg!

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nightshade
Beitrag 28.Apr.2012 - 12:29
Beitrag #8


Suppenköchin
*******

Gruppe: Members
Beiträge: 101
Userin seit: 05.07.2011
Userinnen-Nr.: 7.893



Ich habe damals auch lange überlegt, wie ich es ihr sage. Wir sind sogar recht gut befreundet und trotzdem hatte ich wirklich Angst vor ihrer Reaktion. Letztendlich war es überhaupt nicht schlimm, sie war nur total überrascht. Es ergab sich dann, als noch eine weitere Freundin dabei war, aus einem unserer häufigen Gespräche über Dates und neue Bekanntschaften - da sagte ich, dass ich jemanden kennengelernt habe, es aber kein Mann sei. ;-) Sie ist zwar immer noch ein bisschen unsicher und traut sich nicht so richtig, mich nach ihr zu fragen (wir wohnen inzwischen nicht mehr zusammen, weil wir beide in eine andere Stadt umziehen mussten) - aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich die einzige Person in ihrem Bekanntenkreis bin, die eine homosexuelle Beziehung hat.
Also nur Mut! Hättest du einen neuen Frenud, würdest du deiner Mitbewohnerin ja sicher auch davon erzählen.
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Sophie1990
Beitrag 02.May.2012 - 19:25
Beitrag #9





Gäste






Wow, danke für Eure vielen tollen Antworten! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Am Wochenende war meine Freundin wieder für zu Besuch, und wir haben beschlossen, uns einfach ganz normal zu verhalten - also weder Heimlichtuerei noch übertrieben inszenierte Kussszenen. Es gab ein paar lockere Plaudereien und einen gemeinsamen Kochabend. Meine Mitbewohnerin fragte mich im Anschluss, ob ich noch eine schöne Zeit mit dem Besuch gehabt habe, grinste ein bisschen und erzählte mir dann von ihrer neuen Bekanntschaft. Wahrscheinlich weiß sie's, vielleicht auch nicht - zumindest ist es kein Thema. Und damit kann ich sehr gut leben. (IMG:style_emoticons/default/cool.gif)
Also: Je weniger Aufsehen darum gemacht wird, desto besser. Wahrscheinlich bin ich in diesem Haushalt die einzige, die sich über das Thema den Kopf zerbricht. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Nochmals vielen Dank an Euch! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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