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Beitrag
#1
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
Guten Tag allerseits,
In den letzten Jahren habe ich (auch durch mir sehr wichtige Menschen, die ich hier treffen durfte :blumen: ) sehr viel über Selbstreflexion und das menschliche Gefühlsleben lernen dürfen. Nun ist diese Woche etwas passiert, das mich etwas ratlos zurückläßt. Nicht so, daß ich deswegen nicht mehr schlafen könnte (dafür gibt's wichtigere Gründe), aber doch so, daß es mich wurmt. Warum das so ist... da muß ich etwas weiter ausholen. Vor ein paar Jahren, ich war gerade von zuhause ausgezogen, hatte ich eine deutlich jüngere Freundin. Ihr familiäres Umfeld war schwierig, ihre Eltern trennten sich gerade. Sie hatte wenige Freunde, war also insgesamt unsicher und hatte wenig Rückhalt. Ihre Art, das zu kompensieren, war, ein möglichst makelloses Bild von sich zu verbreiten. Gut in der Schule, perfektes Styling, viele Freunde (und die richtigen), all das waren ihre Ziele: Beliebtheit um jeden Preis. Nun kamen wir nach einem guten halben Jahr in die Situation, daß ich ihre Ex kennenlernen sollte. Wir lagen absolut nicht auf einer Wellenlänge. Schon auf dem Heimweg war meine Freundin geknickt, zweifelte den Sinn unserer Beziehung an. Warum? Sie konnte nicht mit mir beeindrucken. In den darauf folgenden Monaten wußte sie, mich bei der Stange zu halten, aber auch klar zu machen, daß gewisse Bedingungen daran geknüpft seien, mit ihr zusammen zu bleiben. Für mich war es damals schon überraschend, nicht nach wenigen Monaten ausgetauscht zu werden, sodaß ich sie nicht verlieren wollte. Also hängte ich mich absolut rein. Nach etwa einem Dreivierteljahr fing sie an, mit anderen Frauen zu flirten. Als eine davon erfuhr, daß es mich gibt, brach sie den Kontakt zu meiner Freundin ab, reagierte auf nichts mehr. Also bat ich diese andere, bitte wieder mit ihr zu sprechen - was meine Freundin wütend machte. In diesem Moment wurde mir klar, daß ich alles für sie tun könnte... Wenn ich nicht mit einer perfekten Schale aufwartete, würde sie mich niemals zu schätzen wissen. Wenn ich damals in den Spiegel sah, sah ich einen grauen Schatten. Wenn ich in mich hineinhörte, hörte ich auch nicht mehr als das. Es folgten vier Monate Trennungskampf, jede wollte die andere dazu bringen, den Verlust zu beklagen. Schließlich stritten wir uns recht heftig, es war mehrere Monate Funkstille. Seitdem versucht sie in wachsenden Intervallen, Kontakt mit mir aufzunehmen. Die Art, in der sie das bisher tat, zeigte ausschließlich den Versuch, die Ex mit dem zu beeindrucken, was aus ihr geworden ist. Fragen ihrerseits gab es kaum. Die letzte Kontaktaufnahme war vor zwei Jahren. Jedenfalls dachte ich das, bis mir diese Woche auf einem Online-Portal eine PN ins Postfach flatterte... Und nun merke ich, daß wir uns nie richtig ausgesprochen haben, sondern immer nur versuchten, voreinander stark auszusehen. Mein Kopf will die Sache endlich ruhen lassen, ein belangloses Stück Smalltalk absolvieren und mal gucken, was draus geworden ist. Aber mein Herz hat die alten Wunden nicht vergessen, will ihr mitteilen, daß sie ein Nichts geblieben ist, und seiner Wege gehen. Nun meine Frage: was ist mit mir los, daß ich immer noch nicht in der Lage bin, anzuerkennen, daß irgendwas aus ihr geworden ist, falls es so sein sollte? Warum ist es mir in vier Jahren nicht gelungen, aus diesem albernen Machtspielchen auszusteigen? Und wie kriege ich das hin? Sie hat mir leider unmöglich gemacht, gar nicht zu reagieren, sonst würde ich das vermutlich tun. Kann es sein, daß ich Angst habe, ihr Anerkennung zollen zu müssen? Angst, daß sie das umgekehrt nicht tun würde, weil ich noch immer nicht sagen kann "jetzt bin ich, was du wolltest, aber du kriegst mich nicht"? Was zum Teufel liegt mir daran? :help: |
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Beitrag
#2
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.173 Userin seit: 20.11.2007 Userinnen-Nr.: 5.278 ![]() |
Hallo dandelion!
Als ich vorhin deinen Beitrag laß, dachte ich nur, dass es mich irgendwie an eine alte, ehemalige Freundschaft erinnert. Wir waren nie zusammen, aber irgendwie ist eine Kinder- oder Jugendfreundschaft ja manchmal ähnlich wie eine Beziehung später. Wir kannten uns seit dem Kindergarten. Eine Freundschaft hat sich jedoch erst so in der fünften Klasse entwickelt. Waren wir bei ihr oder mir, war immer alles in Ordnung. Sobald aber Mitschüler aus der "coolen" Gruppe dabei waren, war ich abgemeldet. Mit ihnen zog sie über mich her und setzte falsche Gerüchte über mich in die Welt. Ich habe lange, wohl zu lange, dieses Spiel mitgespielt. Aber so ganz ohne Freundin wollte ich ja auch nicht da stehen. Und obwohl ich wusste, dass es eigentlich ihr Unvermögen war, zu einer zu halten, die nicht der tollen Gruppe der Klasse angehörte und die nicht bei allen superbeliebt war, versuchte ich noch lange, nach dem ich mich "getrennt" hatte, möglichst aufrecht zugehen und fröhlich zu wirken, wenn wir uns zufällig irgendwo im Dorf trafen. Erst heute, einige (für mich viele) Jahre später sehe ich, dass wir eigentlich doch beide nur am Beginn der Pubertät standen und eigentlich beide nur unseren Platz in der Welt suchten. Dieser war eindeutig ein anderer. Während ich wenig auf die Meinung meiner Umwelt gebe, war sie, ähnlich wie deine Freundin, immer darauf bedacht, bei anderen möglichst gut anzukommen, und das ging mit der uncoolen MonaLisa nun mal nicht. So bin ich heute in der Lage, ihr (fast) ganz gelassen zu begegenen. Vor einigen Wochen haben wir uns sogar einmal schief angegrinst. Ich weiß heute, dass wir beide nicht zusammen passen, auch als einfache Freundinnen nicht. Dazu haben wir einen zu unterschiedlichen Anspruch an das Auftreten im Bezug auf Mitmenschen. Einen weiteren Versuch der Freundschaft würde ich daher nicht starten wollen. Wie dies bei dir ist, weiß ich natürlich nicht. Aber ich kenne das Gefühl, eigentlich miteinander abgeschlossen zu haben, aber trotzdem im Umgang miteinander noch verunsichert zu sein. Bei mir hat es schon Jahre gebraucht und das war nur eine normale Kinderfreundschaft. Bei einer wirklichen Beziehung sind sämtliche Gefühle viel tiefer und bewegen einen daher auch stärker und länger. Verhaltensmuster, die sich irgendwann einmal eingespielt haben, sind nur sehr schwer zu durchbrechen. Als Theorie haben wir dazu gelernt, dass ein Verhalten solange braucht, abgebaut zu werden, wie es auch aufgebaut wurde. Und das bei einer Therapie dazu. Ohne diese braucht es sicher noch weit länger oder aber funktioniert nie. (Was nicht heißen soll, dass ich dir bezüglich dieses Themas eine Therapie empfehlen würde!) Diese Reaktion wäre wohl doch etwas überzogen ;) Ich würde also sagen, dass dieser Prozess völlig normal ist. Ihr habt jede für sich in der Beziehung Rollen angenommen, die automatisch bei erneuten Treffen gespielt werden. Aufbrechen kannst du diese, indem du dir dessen bewusst wirst und entgegen dieser Erwartungen handelst. Absolut nicht einfach... Ich wünsche dir alle Gute damit! Liebe Grüße MonaLisa |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 15.05.2025 - 01:10 |