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Beitrag
#1
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Treue Seele ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.471 Userin seit: 26.08.2004 Userinnen-Nr.: 147 ![]() |
Hallo,
ab übermorgen pilgere ich den Jakobsweg, das letzte Stück zwischen Leon und Santiago de Compostela. Weil mich soeben akutes Reisefieber angesichts der geplanten 2 1/2 Wochen Einsamkeit (mein Plan ist es, zu schweigen und alleine zu laufen...) und spontanes Übernachten in Pilgerherrbergen gepackt hat, dachte ich, ich frage mal hier im Forum nach. Hat sich eine von Euch schon mal auf diesen Weg gemacht und kann mir ihre Erfahrungen mitteilen? Liebe Grüße June |
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Beitrag
#2
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Ich bin dieses Jahr in knapp 4 Wochen (plus An- und Abreise) im Zweierteam von St. Jean-Pied de Port bis Molinaseca (ein paar Etappen nach Leon) gewandert. Die verbleibende Strecke nach Santiago steht noch aus. Santiago selbst kenn ich allerdings gut - ich habe vor ca. 25 Jahren 2 Jahre lang dort gewohnt :wub: . Bin sehr gespannt, wie es dort jetzt ist - das letzte Mal war ich 1986 dort ...
Beim eigentlichen Gehen war ich viel allein (d.h. auch nicht zu zweit), viel zu zweit (in unterschiedlichen Zusammensetzungen), und manchmal in kleinen, ans Herz gewachsenen Grüppchen unterwegs. Einsamkeit wirst du um diese Zeit auf dem Camino eher nicht vorfinden, schon gar nicht in den Pilgerherbergen, so viel ist sicher. Und ob du es "schaffen" oder wirklich erforderlich finden wirst, die ganze Zeit zu schweigen ... da bin ich mal gespannt ... Den Weg zu gehen ist sicherlich für jeden, der es tut ein besonderes Erlebnis. Und für jeden aus ganz unterschiedlichen Gründen. Die Strecken (bis Molinaseca) sind mal atemberaubend schön, mal ganz nett, mal na ja ... halt an Nationalstraßen entlang, hupende Lastwagenfahrer, Staub ... Ich bzw. wir haben viele interessante und interessierte Menschen getroffen, auch immer wieder getroffen, und sehr internationale Freundschaften geschlossen, die z.T. per Emailkontakt aufrecht erhalten werden. Du wirst an Gepäck weniger brauchen als du denkst. Ich empfehle dir: Einen superleichten Sommerschlafsack, gute (wirklich gute) ultraleichte Regenklamotten (an denen ich nicht sparen würde), gut eingelaufene, leichte Wanderstiefel (im Sommer keinesfalls Goretex o.ä. weil sich ein Nässerückstau bildet, wenn es außerhalb des Schuhs wärmer ist als drin!), einen 45l-Rucksack, der sehr gut sitzt und eingestellt ist, einen 2l-Trinksack, 2 Paar leichte Wandersocken, 2 Seidenunterhosen (trocknen schnell und stinken nicht so wie Funktionsunterwäsche), 2 T-Shirts (ich finde die aus Merino ziemlich klasse - no stink! no juck! no schwitz .. jedenfalls nicht mehr als eh schon ..., 1 leichtes langärmeliges Teil, 1 Flleecejacke, 1 kurze und eine lange Schnelltrocken-Hose (wobei ich das Material direkt auf der Haut nicht so gut vertragen habe - das nächste mal nehme ich Baumwollhosen mit), 1 Mikrofaser-Handtuch, 1 Isomatte (es kann sein, dass in den Herbergen mal kein Platz mehr ist, und auch alle privaten Übernachtungsmöglichkeiten besetzt sind. Schon im April waren die Plätze manchmal knapp - und die richtigen Massen gehen den Weg jetzt, d.h. im Sommer), Sonnencreme, ein absolutes Minimum an Wasch- und Zahnputzzeug und Einkremkram, eine Schirmmütze, ein Halstuch, ein Verbands- und Blasenversorgungsset (ich habe mit den allseits beliebten Comp..d-Pflastern nicht so gute Erfahrungen gemacht, und bevorzuge ganz normale Wundpflaster), 1 Allzweck-Taschenmesser, leichtes Besteck, 1 vielverwendbares Plastik-Klapp-Essgeschirr (gibt´s bei Globetr.tter) ... öhm ... noch was? fällt mir vielleicht später noch ein ... Die überall angebotenen Pilgermenüs kamen mir nach dem dritten Mal zu den Ohren wieder raus. Ich war froh um jede Herberge mit Kochgelegenheit - und habe viele wundervolle Gemeinschaftskoch- und Ess- und Plauder- und Lach- und Zusammensei-Abende mit einer halbwegs festen Gruppe von 5-20 Leuten erlebt, die sich abends immer wieder in unterschiedlichen Konstellationen zusammenfand. Manchmal hatte ich von all der Gemeinschaft auch die Faxen dicke, dann war Hotel angesagt (ich glaube 6x in 4 Wochen). Das tat dann auch jedes Mal richtig gut! Wirklich schlechte Erfahrungen? Keine. Aber etliche gute in Bezug auf meine Grenzen und deren Dehnbarkeit (in vielerlei Hinsicht, sowohl körperlich als auch in Bezug auf meine Fähigkeit zum Miteinander) :) . Wenn du spezielle Fragen hast: Gerne! edit: Querrutscher entfernt ... Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 22.Jun.2008 - 17:31 |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 05.05.2025 - 11:54 |