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> Übergriffe auf Schwule und Lesben im Vorfeld des Eurovision Song Contest 2009
mariettavonb
Beitrag 16.May.2009 - 13:12
Beitrag #1


Gut durch
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Grad auf web.de gelesen. Ich war mal wieder erschüttert, wie mit normalen Menschen in Russland umgegangen wird...
ZITAT
"Unterdessen gibt es im Vorfeld des Grand Prix politische Unruhen. Die Moskauer Polizei hat vor dem Finale eine Kundgebung von Homosexuellen gewaltsam aufgelöst. Teilweise im Würgegriff wurden am Samstag mindestens 20 Männer und Frauen aus Russland und Weißrussland vor der staatlichen Lomonossow-Universität abgeführt. Auch ein US-Bürger wurde festgenommen. Die Demonstranten hatten bei der nicht genehmigten Kundgebung Plakate entrollt, auf denen die Einhaltung der Menschenrechte für Schwule und Lesben gefordert wurde. Augenzeugen berichteten, dass Polizisten der Spezialeinheit OMON die Demonstranten jagten und sie in Gefängniswagen sperrten."


wie denkt ihr darüber? froh sein, dass wir in deutschland leben? was kann man dagegen tun, dass es immernoch so wenig akzeptanz gibt?
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blaustrumpf
Beitrag 16.May.2009 - 17:14
Beitrag #2


Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM!
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Ja, ich finde das schrecklich, dass Russland beim Thema Menschenrechte nicht den geringsten Eifer zeigt, sich (west)europäischen Standards wenigstens behutsam anzunähern.

Allerdings wäre diese Demo auch in anderen Ländern eventuell aufgelöst worden: Eine nicht genehmigte Demonstration verstößt auch beispielsweise in Deutschland gegen das verfassungsmäßige Versammlungsrecht. Es gibt in jedem Land unterschiedliche Gründe, "ein Auge zuzudrücken". Auch "im Westen" kann nicht jeder einfach mal so einen international einigermaßen beobachteten Anlass als Kulisse für den eigenen Forderungskatalog nutzen - so berechtigt er auch sein mag.

Was ich allerdings falsch finde, ist nun von denjenigen, die auf der Bühne stehen werden, sowie von den einzelnen Jurys zu verlangen, Flagge zu zeigen. Das "Flagge zeigen" selbst wäre natürlich eine tolle Sache. Aber Zivilcourage kann nicht von anderen eingefordert werden. Wir können natürlich unserer Hoffnung Ausdruck geben, dass sie es tun. Aber es zu verlangen, dazu haben wir kein Recht. Nur von uns selbst können und dürfen wir das fordern. Und tun es oft genug nicht - und nicht immer sind es Ausreden, die uns hindern.

Und wie könnten wir die Akzeptanz in anderen Ländern fördern? Ich habe keine Ahnung. "Behandelt eure Minderheiten anständig, sonst kaufen wir kein Gas mehr"? Das wird nicht stattfinden und wenn, nicht funktionieren. Abgesehen davon, dass es der KSZE-Akte (gilt die eigentlich noch?) widerspricht, die verlangt, dass man sich aus den inneren Belangen anderer Länder gefälligst herauszuhalten hat, wäre das Akzeptanz, wenn ich etwas nur tue, weil es mir sonst schlechter geht?

Was wir tun könnten, wäre - meiner Meinung nach -, auf unsere PolitikerInnen einzuwirken, dass Homosexualität als Asylgrund ernster genommen wird. Da hätten wir Arbeit genug.
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daphine
Beitrag 16.May.2009 - 21:53
Beitrag #3


Suppenköchin
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1. Wieso ist die Demonstration nicht genehmigt worden? Weil hier die Menschenrechte für Homosexuelle mißachtet werden.

2. Warum wurden die Demonstranten dermaßen brutal und gewaltsam behandelt? Soweit mir bekannt ist, gibt es keine Informationen darüber wie es den verhafteten Demonstraten nun geht und wie sie weiterhin behandelt werden!

3. Wir in Deutschland sind das beste Beispiel dafür, das es manchmal schwer von Nöten ist, daß sich andere Länder einzumischen müßen, wenn grundsätzliche Menschenrechte mißachtet werden oder was glaubst Du, wie sonst der Nationalsozialismus "hierzulande offiziell ein Ende" genommen hätte?

4. Die Jurys und Teilnehmer des Eurovision Song Contests haben durch die Medien die Möglichkeit, die Menschen zur Stärkung und Achtung der Menschen aufzurufen! Das ist sonst eh ehr selten, daß derartiges die nötige Medienpräsenz findet! Es wäre fatal die Chance zu vertun und einfach das Showbusiness blindlings weitergehen zu lassen, gerade unter dem Aspekt, das sehr viele Teilnehmer dort selber homosexuell sind!

LG

Daphine

Der Beitrag wurde von daphine bearbeitet: 16.May.2009 - 21:54
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blaustrumpf
Beitrag 16.May.2009 - 23:50
Beitrag #4


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ZITAT(daphine @ 16.May.2009 - 22:53) *
1. Wieso ist die Demonstration nicht genehmigt worden? Weil hier die Menschenrechte für Homosexuelle mißachtet werden.

Das ist mir zu kurz gegriffen: In Russland gelten die Menschenrechte für niemanden - bis auf die, die Macht haben, ebendiese Menschenrechte zu ignorieren. So gesehen, ist da kein Unterschied in der Behandlung von Homosexuellen und in der von Heterosexuellen.
ZITAT(daphine @ 16.May.2009 - 22:53) *
2. Warum wurden die Demonstranten dermaßen brutal und gewaltsam behandelt? Soweit mir bekannt ist, gibt es keine Informationen darüber wie es den verhafteten Demonstraten nun geht und wie sie weiterhin behandelt werden!

Jede/r, die/der sich gegen die Macht in Russland stellt, wird brutal und gewaltsam behandelt, sobald sie/er dabei erwischt wird. Und dass - sobald sich die Autotür hinter den Verhafteten schließt - Informationen darüber, wie es ihnen geht, nur noch äußerst schwierig, langsam und nicht gerade zuverlässig zu erhalten sind.
ZITAT(daphine @ 16.May.2009 - 22:53) *
3. Wir in Deutschland sind das beste Beispiel dafür, das es manchmal schwer von Nöten ist, daß sich andere Länder einzumischen müßen, wenn grundsätzliche Menschenrechte mißachtet werden oder was glaubst Du, wie sonst der Nationalsozialismus "hierzulande offiziell ein Ende" genommen hätte?

Die von mir erwähnte KSZE-Akte ist deutlich nach dem Ende des Dritten Reichs unterzeichnet worden. Dass Deutschland seine Hilfe an andere Länder immer wieder von Bedingungen abhängig macht, ist bekannt. Dass deutsche Wirtschaftsinteressen den Nachdruck beeinflussen, mit dem um die Beachtung der Menschenrechte in den betreffenden Ländern angefragt wird, ebenfalls. Das allerdings gilt nicht nur für Deutschland.
ZITAT(daphine @ 16.May.2009 - 22:53) *
4. Die Jurys und Teilnehmer des Eurovision Song Contests haben durch die Medien die Möglichkeit, die Menschen zur Stärkung und Achtung der Menschen aufzurufen! Das ist sonst eh ehr selten, daß derartiges die nötige Medienpräsenz findet! Es wäre fatal die Chance zu vertun und einfach das Showbusiness blindlings weitergehen zu lassen, gerade unter dem Aspekt, das sehr viele Teilnehmer dort selber homosexuell sind!

Klar wäre es schön gewesen, wenn deutlich Stellung bezogen worden wäre. Und was hätte das gebracht, außer einem warmen Gefühl?

Bitte versteh mich nicht falsch: Ich anerkenne Deinen Standpunkt und begrüße Deine Engagiertheit.

Herzlich, blaustrumpf

(edit: Leerzeilen rausgenommen)

Der Beitrag wurde von blaustrumpf bearbeitet: 16.May.2009 - 23:51
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