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> Wunsch nach offenem Zueinanderstehen als Paar
Melanie7
Beitrag 12.Apr.2010 - 18:58
Beitrag #1


Vorkosterin
*

Gruppe: Members
Beiträge: 4
Userin seit: 12.04.2010
Userinnen-Nr.: 7.430



Hallo liebe Forumsleserinnen,
ich bin im Moment etwas überfordert und würde mich über eure Reaktionen und ggf. Tipps sehr freuen. Also in Kürze:

Das Thema ist mein Wunsch an meine Freundin, mit unserem Zusammensein offen gegenüber ihren FreundInnen/Familie umzugehen. Wir sind seit 6,5 Jahren zusammen und ich bin ihre erste Freundin. So nach unserem ersten halben Jahr fing ich an, ihr immer wieder mitzuteilen, dass ich mir wünsche, dass sie offen zu mir als ihrer Freundin stehen lernt und wie ich sie darin unterstützen könne. Mein Wunsch war es, meinen FreundInnen/Familie von meiner Freundin zu erzählen, was ich auch tat und (von fast allen) bekam ich positive Resonanz. Meine Freundin sagte immer, dass sie das auch wolle, jedoch änderte sich sehr lange erstmal nichts (ihre Worte waren ungleich ihren Taten). Ich litt ziemlich stark darunter, dass ich gegenüber ihren FreundInnen/Familie nie integriert wurde und schon gar nicht als ihre Freundin gesehen werden durfte. Ich zeigte ihr immer wieder durch spontane Reaktionen, Briefe, Gespräche, wie sehr ich unter dem „totgeschwiegen werden“ und „ausgeschlossen werden“ litt. Diverse Trennungsversuche meinerseits deshalb empfand ich als noch schlimmer, weshalb ich eben ihre CO-Schwierigkeiten in Kauf nahm.

Im letzten Jahr konnte meine Freundin dann doch endlich gegenüber einigen ihrer FreundInnen und einem Teil ihrer Familie offen zu mir als ihrer Freundin stehen. Das hatte ich mir ja so lange gewünscht, doch dummerweise hat mein jahrelanges Leiden bei mir so starke Spuren hinterlassen, dass ich es jetzt nur schwer schaffe, locker/offen ihren FreundInnen/Familie gegenüberzutreten. Ich fühle mich dann unerwünscht oder Fehl am Platz/überflüssig und bin sehr angespannt. Auch bin ich unsicher, inwiefern mich meine Freundin wirklich dabei haben möchte und nicht doch lieber ohne mich da wäre.

Ich bin mittlerweile nicht mehr in den 20ern und merke, wie ich mir perspektivisches, zukunftsorientiertes Beziehungsleben wünsche und ich beschäftige mich auch mit der Frage nach meinem eigenem Kinderwunsch. Für all das ist ein offenes Zueinanderstehen als Paar Voraussetzung.

Jetzt meine konkreten Fragen: Würdet ihr an meiner Stelle weiter an meiner derzeitigen Beziehung arbeiten, denn vielleicht schaffen wir ein offenes Zueinanderstehen ja doch irgendwann? Wenn ja, was könnten wir noch machen, um einfach locker und offen als Paar ihren FreundInnen/Familie gegenübertreten zu lernen? Oder würdet ihr die Beziehung aufgeben, um Neuem und auch meinen Wünschen nach offenem Zueinanderstehen mehr Chancen zu geben? Würdet ihr 6,5 Jahre Beziehung aufgeben, wenn ja gar nicht gesagt ist, ob ihr demnächst wieder eine „Frau eurer Träume“ treffen werdet?

Ich freue mich auf eure Kommentare und Reaktionen und schicke schonmal ein großes Danke voraus.
LG, Melanie
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Melanie7
Beitrag 13.Apr.2010 - 09:17
Beitrag #2


Vorkosterin
*

Gruppe: Members
Beiträge: 4
Userin seit: 12.04.2010
Userinnen-Nr.: 7.430



Hallo Melancholia, Dandelion, McLeod und DTAM,
danke für eure viefältigen Antworten, aus denen ich wirklich sehr viel hilfreiches mitnehmen kann.
Das was McLeod schreibt, trifft für mich die Sache ganz genau: Ich habe irgendwie die Ablehnung über die Jahre hinweg verinnerlicht und tue mich jetzt schwer im Kontakt mit „ihren Leuten“ (das meinte ich in meinem Anfangsbeitrag mit den bei mir „hinterlassenen Spuren“). Es ist nicht so, dass ich nicht bereits versucht hätte, was daran zu verändern. Einige Male habe ich den Kontakt mit ihnen „verpatzt“, weil ich mich zu unsicher/schüchtern/gehemmt verhalten habe und mich „Fehl am Platz“ gefühlt habe. Jetzt habe ich nur noch mehr Angst vor einem erneuten „Verpatzen“ meinerseits, so dass ich Kontakten mit „ihren Leuten“ eher aus dem Weg gehe. Eigentlich wünsche ich mir aber doch den Kontakt. Wie komme ich da heraus? Wie gesagt: „Ihre Leute“ sind nicht das Problem (sie sind größtenteils sehr nett und offen), sondern Problem sind die bei mir verinnerlichten Spuren der jahrelangen Ausschluss-Erfahrungen. Ja, heute denke ich, dass ich es doch vielleicht schaffe, diese Spuren weniger dominant werden zu lassen.

Durch das Aufschreiben und eure Antworten ist mir vieles klarer geworden und ich bin gerade guten Mutes, wieder ein paar Schritte in Richtung „Kontakt zu ihren Leuten“ zu wagen. Ganz vielen Dank euch!
LG, Melanie

Hallo Pfefferkorn,
dein Beitrag war zuvor noch nicht da, aber jetzt: Auch dir vielen Dank für deine Antwort. Ich meinte nur die Situationen, in denen meine Freundin mich direkt zu ihren Leuten mitnehmen möchte. Die Freiheit für beide, auch ohne Partnerin was mit anderen zu unternehmen, halte ich für ganz wichtig.
LG, Melanie

Der Beitrag wurde von Melanie7 bearbeitet: 13.Apr.2010 - 09:35
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sonnenstrahl
Beitrag 13.Apr.2010 - 10:29
Beitrag #3


verboden vrucht
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Beiträge: 2.903
Userin seit: 16.07.2005
Userinnen-Nr.: 1.862



ZITAT(Melanie7 @ 13.Apr.2010 - 10:17) *
Problem sind die bei mir verinnerlichten Spuren der jahrelangen Ausschluss-Erfahrungen.


Könnte es nicht auch sein, dass das, was du verinnerlicht hast, viel älter ist als die "Ausschluss-Erfahrungen" im Zusammensein mit deiner Freundin? Dass diese (erneuten) Erfahrungen ganz alte Wunden berühren - weswegen du nun auch nicht einfach mal eben auf ein neues Programm in eurer Beziehung umschalten kannst? Versuch doch mal, das, was du da in dir erlebst, getrennt von deiner Freundin zu betrachten, und dorthin zu fühlen.
Möglicherweise will da zuerst etwas geheilt werden, was in deiner ganz eigenen Geschichte begründet liegt, bevor die Verletzungen, die es zwischen euch gab, heilen können. ...
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Deirdre
Beitrag 13.Apr.2010 - 14:10
Beitrag #4


Satansbraten
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Gruppe: Members
Beiträge: 532
Userin seit: 11.03.2009
Userinnen-Nr.: 6.616



Hi Melanie, den Freunden Deiner Partnerin stehst Du nun nicht (mehr) als nur "Melanie" gegenüber, sondern Du befindest Dich in einer bestimmten Rolle. Du bist jetzt "Freundin von" und beide seid Ihr "lesbisch". Du bist nicht einfach nur Du. Das ist auch für Dich eine große Umgewöhnung, eine Art von Coming Out. Wenigstens diesen Menschen gegenüber.

Die kleinen und großen Unbehaglichkeiten dürften sich nach einiger Gewöhnung verlieren. Lass Dir und allen Beteiligten mehr Zeit.

Ich wäre sehr vorsichtig damit, Trennungsgedanken zu hegen, um eine "Verbesserung" zu erzielen. Natürlich fändest Du wieder eine Freundin, aber ein Mensch ist nicht austauschbar. Es wäre nicht die Frau, die die letzten wichtigen Jahre mit Dir geteilt hat.
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