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> Freundschaft/Liebesbeziehung, gibt es eine klare Grenze?
riona
Beitrag 20.Nov.2010 - 22:13
Beitrag #1


Satansbraten
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Meistens lese ich hier im Forum nur mit und ich habe lange überlegt, ob dies wirklich schreiben sollte, aber dieses Thema beschäftigt mich sehr und ich würde gerne eure Meinungen dazu hören. Vielleicht gibt es ja sogar jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Ich habe eine sehr gute Freundin, nennen wir sie mal Lina, die ich seit über fünf Jahren kenne. Wir gingen für eine kurze Zeit in die selbe Klasse, haben aber seitdem nie wieder in der gleichen Stadt gelebt. Obwohl uns immer mehrere Stunden Fahrtzeit trennten (oft sogar Ländergrenzen), ist Lina ohne Zweifel die Person, die mich am besten kennt, der ich alles über mich erzählen kann. Es gibt niemanden in meinem Leben, der mir so wichtig ist wie sie. Übers Internet, stundenlange Telefonate, unzählige sms, usw. haben wir immer Kontakt gehalten. Die ersten Jahre unserer Freundschaft haben wir oft darunter gelitten, dass wir uns nur ein paar Mal im Jahr treffen konnten und haben alle Ferien zusammen verbracht.
Sie hat mich auch durch mein gesamtes CO begleitet und wir waren immer füreinander da.

Irgendwann wurden wir zum ersten Mal gefragt, ob wir ein Paar wären, was wir damals beide mit Humor nahmen, aber bestimmt verneinten.
Ich muss rückblickend sagen, dass ich wirklich verstehen kann, dass wir als Paar gesehen wurden. Wir mailten uns täglich und ich wusste eigentlich immer was Lina machte. Die letzte Sms am Abend schickte ich an sie und die erste am Morgen auch. Wir schrieben einander Gedichte, Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke waren immer sehr persönlich und mit viel Aufwand gemacht. Das alles ging soweit gut, solange wir beide die gleichen Gefühle füreinander hatten: rein freundschaftliche.

Natürlich kam es, wie es kommen musste, irgendwann (so vor 2 Jahren) kam der Moment in dem ich zum ersten Mal dachte, dass sie eigentlich eine recht attraktive Frau ist. Wir sprachen mal darüber, was passieren würde, wenn ich mich in sie verlieben würde und zum ersten Mal gab es ein Thema über das wir nicht wirklich reden konnten und bei dem wir uns einfach nicht verstanden. Lina ist hetero und für sie scheint der Gedanken, dass ich sie attraktiv finden könnte total abwegig.
Ich frage mich doch, ob wir nicht schon lange so etwas wie eine platonische Liebesbeziehung fürhren, denn ich finde, dass wir uns soviel näher sind, als „nur“ Freunde.

Unsere Freundschaft hat sich verändert. Ich nahm ein wenig Abstand, vor allem um mich selbst zu schützen. Heute sind wir immer noch beste Freunde, aber Lina ist nicht mehr wie früher die Person,
die mein ein und alles ist. Es fließen keine Tränen mehr, wenn wir uns verabschieden und ich habe nicht mehr in meinem Kalender die Anzahl der Tage vermerkt bis wir uns endlich wiedersehen. Es geht uns beiden besser damit, denn das Gefühl unvollständig zu sein ohne die anderen, war auf Dauer recht anstrengend.

Doch immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich mir uns durchaus als Paar vorstellen könnte. Ich könnte mit ihr den Rest meines Lebens verbringen. Wir haben soviel gemeinsam durchgemacht und uns immer gegenseitig Kraft geben können, dass ich sie nie verlieren möchte. Es gibt immer mal wieder Situation, wo ich sie am liebsten küssen würde und wo ich frage, warum sie nicht auch auf Frauen steht. Es passiert nicht oft, aber doch immer mal wieder.


Ich frage mich, wo die Grenze zwischen einer Freundschaft und einer Liebesbeziehung geht. Gibt es überhaupt eine? Ich kenne viele Paare, die viel weniger verbindet als Lina und mich. Trotzdem wird deren Beziehung über die unsere gesetzt, nur weil sie auch körperlich ist.
Ich frage mich aber auch ob es mir vielleicht besser gehen würde, wenn ich sie Lina nie wiedersehe würde, anstatt alle paar Monate wieder in einer Situation zu landen, wo ich plötzlich Gefühle für sie habe oder eifersüchtig werde wenn sie mal wieder jemanden datet.

Nachdenkliche Grüße,
riona
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riona
Beitrag 23.Nov.2010 - 21:32
Beitrag #2


Satansbraten
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ZITAT(McLeod @ 22.Nov.2010 - 12:12) *
Okay, also sind es erstmal andere, die so abstufen. Wie stufst Du denn ab? Wie sehr ist deren Meinung Deine - und wie viel könntest Du an diesem Punkt verändern? Kannst Du Dich selbst wert schätzen mit einer einmaligen Freundschaft und Deine Freunde und Bekannte, die "flachere" Ehen oder Partnerschaften leben, ebensoviel wert sein lassen?

Deine Antworten interessieren mich. Auch, weil ich meine Fragen natürlich für besonders Richtung "auf den Punkt führend" geeignet finde (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Wenn's aber nicht der Punkt sein sollte, fällt mir kein Zacken aus meiner Froschköniginnen-Krone. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)


Als ich heute nacht nicht schlafen konnte (aus verschiedenen Gründen, die aber nix mit Lina zu tun haben), habe ich ausreichend Zeit gehabt über deine Fragen nachzudenken und war am Anfang recht verwirrt worauf du denn hinaus willst ;-).
Dann bin ich mal alle Situationen durchgegangen, in der andere mir direkt oder indirekt sagten, dass Freundschaft ja wohl weniger wert sei als Liebe. Ich war erstaunt, dass das eigentlich weniger oft passiert ist, als es mir so vorkam. Ich bin es allerdings die immer gerne betont, dass Lina und ich nur (!) befreundet sind, nicht mehr. Als ich zuletzt bei Lina zu Besuch war, hatte ich für Linas Eltern ungefähr den gleichen Status wie der Verlobte von Linas Schwester und das schienen alle Beteiligten so zu sehen. Ich war darüber im Abstand am meisten verwundert.
Ja, wahrscheinlich stufe ich eine Liebesbeziehung höher ein als eine Freundschaft. Das liegt aber daran, dass ich eigentlich nicht wirklich Probleme habe Freunde zu finden und deshalb viele FreundInnen habe. Eine Beziehung, die problemlos über längere Zeit funktioniert hat, hatte ich bis jetzt noch nicht, weshalb ich das als schwieriger zu erreichen ansehe und damit wertvoller einschätze.
Nachdem ich noch etwas länger gegrübelt hatte, habe ich überlegt ob Freundschaft und Liebe überhaupt vergleichbar sind. Ist nicht eine Beziehung dann viel wert, wenn sie den Beteiligten gibt, was sie suchen?
(also, irgendwie komme ich immer mehr zu dem schluss, dass es einfacher wäre, wenn ich einfach aufhören würde zu versuchen, "abstrakte" dinge wie gefühle irgendwie zu bewerten oder zu sortieren...)
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dandelion
Beitrag 24.Nov.2010 - 15:15
Beitrag #3


don't care
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ZITAT(riona @ 23.Nov.2010 - 21:32) *
irgendwie komme ich immer mehr zu dem schluss, dass es einfacher wäre, wenn ich einfach aufhören würde zu versuchen, "abstrakte" dinge wie gefühle irgendwie zu bewerten oder zu sortieren...

was dir zweifelsohne mehr Zeit ließe, zu genießen, was ist - so du denn genießen kannst, was ist - was nicht zwingend so sein muß, mir aber so scheint. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Wenn ich spüre, wie stark ich mich im näheren Umfeld "aufgehoben" fühlen darf, ist es mir manchmal unangenehm. Nicht, weil ich lieber Ablehnung erfahren würde, sondern weil ich mich selbst in manchen Momenten nur schwer ertrage. Und weil es mich beschämt, von Menschen, die für mich das größte auf der Welt sind, in dieser unerträglichen Verfassung wahr- und dennoch angenommen zu werden. Ich wünschte, ich könnte mich selbst mehr akzeptieren, um meine Dankbarkeit offener und unmittelbarer zeigen zu können.

Daran mußte ich denken, als du die Situation bei Linas Eltern beschriebst. Findest du darin etwas wieder? (heute infolge eigener Überforderung keine Glückskeks-Ratschläge, sorry (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )
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