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Beitrag
#1
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Es ist noch gar nicht so lange her, dass populärwissenschaftliche Zukunftsutopien ganze Roboterheere vorhersagten, die uns allerhand lästige Arbeiten abnehmen sollten. Vor kurzem sah ich einen TV-Schnipsel aus den 60er Jahren, der mir ins Bewusstsein führte, welche zentrale Rolle die Automatisierung in den Zukunftsentwürfen dieser Jahre spielt. Die Reduzierung menschlicher Arbeitsleistung steht hier als positiver Fortschritt - ausgesprochen wird es nicht, aber möglicherweise findet sich hier gar die Idee, weniger Broterwerb ergäbe mehr Freiraum zum Menschsein?
Tatsächlich ist der westliche Industriearbeiter teils durch Maschinen, teils durch hochspezialisierte und -produktive Kollegen, und (zuvörderst?) durch Menschen in Übersee von seiner Arbeit erlöst worden. Oder zumindest von ihrem zuverlässigen Fortbestand. Der Fortschritt ist also mehr oder weniger eingetroffen, die Diskussion über das nun eigentlich anstehende Menschsein (s.o.) hingegen scheint sich in Wohlgefallen aufgelöst zu haben. Es wird zurück gerudert und der reduzierte Broterwerb als Leistungsmangel moniert. Verschiedenste Etiketten von "faul und überflüssig" über "bedauernswert und förderungsbedürftig" bis hin zu "nicht kreativ genug für Alternativstrategien" kommen aus diversen Lagern. Allen gemeinsam ist, dass sie Leistung an Wirtschaft und materieller Existenzsicherung festmachen, und sie in dieser Form gleichzeitig zum gesellschaftlichen Masstab ernennen. Besonders letzteres hat sich für mein Empfinden von der Selbstverständlichkeit (jeder leistet seinen Beitrag) zum Imperativ (nur wer genug leistet zählt) gemausert. Liegt diese Verschiebung nun daran, dass die Idee des arbeitsbefreiten Menschen keine Antwort auf die Realität des arbeitslosen Konsumenten gab? War die Diskussion schon mal weiter, oder war sie bloss versponnener? |
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Beitrag
#2
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blau ist gesund ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.276 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 40 ![]() |
Schönes Thema (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Der Mensch hat heute mehr Freizeit, als vor ein paar Jahren. Der Mensch muß wesentlich weniger arbeiten, um sich ein Stück Butter leisten zu können. Der Mensch kann heute häufiger und viel weiter (wenn er dies möchte) in den Urlaub fahren. Der Mensch hat es heute sehr einfach, an viele, viele Informationen zu kommen. Ob der Mensch jetzt glücklicher ist? keine Ahnung. Ich glaube, der Mensch an sich ist heute ein Getriebener. Wie gut ist er in der Schule / Sport / Verein / Haushalt / Kindererziehung / ...?! Wieviel leistet sich der Mensch? Was erzählt der Mensch? Welche Interessen hat der Mensch? Gibt heute eigentlich noch jemand zu, dass er ein Couchpotaoe ist? (ohne schief angeguggt zu werden) Was sind die Hobbies? Kultur? Der Mensch muß eine Leistung erbringen. Komme was wolle. Das Problem ist, dass es in D, relativ wenig "einfache" Jobs gibt. Häufig wird die "Hürde" abgeschlossene Lehre verlangt. Aber das muß nicht so schlimm sein. Das angelsächsische Prinzip baut auf eine sehr große Zergliederung in Arbeitsabläufen. Die wiederum sehr genau und "genormt" durchgeführt werden muß. Ja, es erleichtert das Anlernen. Aber es erschwert bei Bedarf, den Mensch an eine andere Tätigkeit "spontan, schnell" ranzuführen. Dies widerum erlaubt das "deutsche" Prinzip. Die Vielfältigkeit der Ausbildung. Unabhängig davon, ob es auch tatsächlich gebraucht wird. Meine Eine hat auch eine Lehre absolviert und häufig gedacht "wat soll der sch...." Ich muß doch später nur ne Schublade aufzuziehen. Aber hey, es gilt die gleiche Ausbilung für ne Schublade aufziehen oder in einem Labor irgendwelche Dinge erforschen oder in einem Labor Stoffe prüfen. So ist das Leben. Kein Ponyhof. Es gilt eher eine andere Frage zu stellen. Eine die ökonomisch relativ einfach zu beantworten ist, aber ethisch viel schwieriger. Das Lohnverhältnis zwischen "alt" und "jung". Bitte hier muß sehr darauf aufgepasst werden, dass beide "parteien" nicht gegeneinander ausgespielt werden. Was ich meine: eine junge Kraft verdient weniger, als eine alte Kraft. Nehmen wir mal die kurzen Jahre nach einer Lehre raus. Warum verdient jemand mit 5 Berufsjahren weniger als jemand mit 35 Berufsjahren? Zum Vergleich nehmen wir mal die "Wissensberufe" raus. Vielleicht jemand der einfach schnell irgendwelche Dinge fertigstellen muß. Oder jetzt belastbarer ist, als mit 67 (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) grübelelnde Grüße (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 13:22 |