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> fraktioniertes implodieren, cave, vorsicht, trigger-danger
megan
Beitrag 04.Apr.2011 - 22:26
Beitrag #1


skaldkona
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hallo, liebe frauen,

ich war eine gefühlte ewigkeit nicht mehr aktiv bei euch, nur ab und an mal kurz reingelinst.

ich lese hier heute so herum und habe spontan das bedürfnis entwickelt, hier mal mein herumgeeire in sachen lebensführung kurz darzustellen, ich brauche euren rat, oder einfach nur anmerkungen.

aktuell befinde ich mich in einer schwer aushaltbaren phase von generalisierter unzufriedenheit, beruflich, wie privat.
unzufriedenheit ist gnadenlos bagatellisierend. im grunde fighte ich darum, dem leben genug positives abzuringen, um es nicht fortzuwerfen.

ich leide an meinem job, sehe aber nicht, wie er loszuwerden wäre, im alter von 37 ist es mir in sachen materieller verpflichtungen kaum möglich, noch auf einen universitären abschluss zu schielen, oder gar an eine neue berufsausbildung zu denken.

ich lebe in einer beziehung, die, noch jung, in euphorie gelebt sein will, was aber an fehlendem vertrauen und tiefer depression, in der eine der beiden beteiligten - meine eine - steckt, zu scheitern droht.

ich bin auf der suche nach lösungen, habe ärzte um rat gefragt - die empfehlung erhalten, mir eine therapiestelle zu suchen und parallel antidepressiva zu nehmen.

kann darin der weg zum glück liegen? steht es so schlimm, oder stecke ich nur in einer relativ normalen lebensphase genannt midlife-crisis?

ich bitte um rat und anregung, kennt die eine oder andere derartig -ermüdende- phasen?
welche erfahrungen hat die eine oder andere evtl. mit antidepressiva gemacht, was ist von einer tiefenpsychol. fundierten psychotherapie zu halten?

wenn ich meinen beitrag so überfliege, klingt mir das selbst sehr nüchtern in den ohren, anders kann ich meinen zustand aber grad nicht verschiftlichen, ich will der emotion nicht tür und tor öffnen.

danke fürs lesen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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Sinai78
Beitrag 04.Apr.2011 - 22:46
Beitrag #2


Gut durch
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Liebe Megan

Nenne mir den/die die noch nie im Leben Depressive Verstimmungen ausgeliefert war.. (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)
Hmm, ich kann Dir leider auch nicht viel raten wie Du Deine Unzufriedenheit - wobei Depression doch weit mehr als das ist?- "in den Griff" bekommen kannst. Falls Du aber eine ungefähre Ahnung davon hast, woran das Alles liegen könnte und es sich da evtl. um etwas bereits Langbestehendes handelt könnte ich mir gut vorstellen, dass Dir ein Therapieplatz helfen könnte. Nur an Einen- zeitnah- heranzukommen ist nicht so einfach schätze ich. Also von Antidepressiva würd ich zunächst abraten- Die meisten wirken wie eine "chem. Keule" sie setzen Dich "außer Gefecht" aber sie beruhigen weder, noch bauen sie Dich auf. Du schreibst aber von einer "tiefen Deppression". Da kann dann eigentlich auch nur wer wirklich an Rat und Tat weiterhelfen, der sich damit tiefgreifend auskennt. Ich gehöre leider nicht unbedingt dazu. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) Tut mir leid Dir da nicht wirklich unter die Arme greifen zu können. Aber irgendwie hab ich anderenseits auch das Gefühl, dass Du Jemand mit viel Kraft bist- eigentlich. Versuche Diese doch einmal zu mobilisieren. Und vielleicht verlangst Du auch zu viel von Dir selbst- ist Dein Anspruch an Dich wie Du zu sein hast zu hoch?

LG
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megan
Beitrag 05.Apr.2011 - 22:27
Beitrag #3


skaldkona
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(IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
...
vielen lieben dank euch allen schon mal für eure gedanken und teils sehr offenen, ausführlichen antworten.
ich habe das alles aufmerksam gelesen und möchte gern auf die eine oder andere einlassung noch direkt eingehen.

ZITAT(Sinai78)
.... Und vielleicht verlangst Du auch zu viel von Dir selbst- ist Dein Anspruch an Dich wie Du zu sein hast zu hoch?

das ist ein sehr guter einwand, Sinai, bedankt. da liegt sicher sehr viel wahres drin. wenn es nur so einfach abzustellen, wie zu diagnostizieren wäre ..

ZITAT(Yemaia 43)
...Eine sehr gute Lebens-Hilfe für mich war damals u.a. das Buch: "Greifen Sie nach den Sternen" von Sabine Asgodom.

ich danke dir für den tip Yemaia, leider denke ich, dass ich mit buchlektüre allein nicht zurück auf spur, oder besser, stabile, neue sicht zu bringen bin (IMG:style_emoticons/default/mellow.gif)

ZITAT(kahikatea)
...Es erstaunt mich aber schon etwas, wenn in einer Situation, in der zumindest auch eine recht konkrete Unzufriedenheit mit der beruflichen Situation im Raum steht, von vornherein Antidepressiva ins Spiel gebracht werden.
...
Was das berufliche Leid und den Studienabschluß betrifft: Warst Du eigentlich mit Deinem aktuellen Beruf auch schon vor der jetzigen depressiven Episode mehr oder weniger unzufrieden, oder ist diese Unzufriedenheit jetzt erst gekommen? Das könnte ja vielleicht ein Hinweis sein, ob man an der beruflichen Situation als (zumindest teilweiser) Ursache drehen kann, oder die berufliche Unzufriedenheit eher ein Ausdruck genereller Lebensunzufriedenheit wäre, an der man dann primär arbeiten könnte.
...
In Dich reinschauen kann ich nicht, aber der Gedanke, womöglich noch ein Vierteljahrhundert in einem Beruf zu verbringen, in dem Du, Deinen Worten nach, leidest, hört sich für mich furchtbar an. Daran verzweifeln ist eine Möglichkeit. Alternative Wege suchen, wenn Du denn aktuell die Kraft dafür finden kannst(?), wäre eine andere Möglichkeit. Ist ein Studienabschluß denn die einzige Alternative, oder gäbe es vielleicht auch noch andere Wege, die zumindest vielversprechender wären als die augenblickliche Situation?
...
Noch eine letzte Denkanstoß-Frage: Hast Du irgendeine Idee, wie es sich auf Deine Beziehung auswirken könnte, wenn Du einen beruflichen/studiumstechnischen Wechsel wagen würdest? Könnte das zum Problem werden, oder Dich vielleicht sogar in einem Wechsel bestärken?

liebe kahikatea,
... die sache mit den antidepressiva kommt aus (hoffentlich) berufenem munde, als abschlußempfehlung nach einem diagnosegespräch seitens einer in einer psychosomatischen klinik arbeitenden ärztin. jene empfahl diese als mögliche begleitung für eine tiefenpsychologisch fundierte psychotherapie.
die berufliche unzufriedenheit begleitet mich im grunde, seit ich die ausbildung begonnen habe; bereits damals galt mir der job eigentlich nur als finanzierungsgrundlage für geplantes studieren.
nun bedrängt mich die erkenntniss, dass es gut sein könnte, dass mir der job zum fluch gerät, den ich nicht los werde. letztlich finde ich mich immer wieder in, für mein temperament, meine erwartungen an einen beruf, ganz unerträglichen momenten wieder. ich übe einen sozialen beruf aus und kämpfe unter anderem mit sozialer phobie.
und ja, es klingt auch mir furchtbar in den ohren, mich noch ein viertel jahrhundert damit auseinander setzen zu müssen.
kraft für alternativen ... nein, die habe ich -momentan- nicht, ich kann grad kaum die nase über wasser halten.
letztlich fragst du mich, was eine berufliche veränderung eventuell mit meiner beziehung machen würde. das ist eine frage, die ich kaum beantworten kann, allerdings vermute ich, dass finanzielle einbussen nicht unbedingt befruchtend wirken würden. was das über die quali der bindung aussagt muss nicht weiter diskutiert werden...

ZITAT(Mausi)
...Vielleicht wäre zur Entlastung auch mal eine Zeit des "Krank schreiben lassens" in Betracht zu ziehen? Manchen hilft es, anderen zieht es den Boden unter den Füssen weg (aufgrund fehlender Tagesstruktur). Aber je nachdem, wie es bei Dir ist, könnte eine kurze "Auszeit" evtl. Klarheit bringen und v.a. Kraft tanken bedeuten, um sich weitere Schritte bzgl. Therapie oder anderen Hilfsangeboten zu überlegen.

liebe Mausi,
krankschreibung zum kräftesammeln, ja, das ist aktuell thema, allein, dies wird maximal dazu dienlich sein, folgende schritte gangbar zu machen. im moment türmt sich alles wie ein berg vor mir auf, und ich bin schon so müd

ZITAT(sonnenstrahl)
...Ich möchte dir empfehlen, bevor du möglicherweise eine (den Frust evtl. noch steigernde) Odyssee durch verschiedene Psychologen- oder Psychiater-Praxen antrittst, bis du vielleicht erst nach geraumer Zeit jemanden gefunden hast, bei dem sowohl Kompetenz als auch Wellenlänge stimmen, und der/die auch noch einen freien Therapieplatz anzubieten hat, zunächst zumindest eine psychologische Beratungsstelle aufzusuchen.

Eine andere, intensivere, bewährte, oftmals mehr als nur erste Klärung schaffende Möglichkeit ist entweder ein ein- bis vier- oder fünfwöchiger Akut- oder mehrwöchiger ("regulärer") stationärer Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik. Oder die Teilnahme am Programm einer psychosomatischen Tagesklinik. Häufig folgt der Tagesklinikaufenthalt einem stationären, muss aber nicht. Du brauchst für beides eine Überweisung vom Hausarzt/von der Hausärztin.

ai Sonnenstrahl,
den ersten weg in richtung einer beratungsstelle bin ich gegangen, auch dort wurde mir die möglichkeit einer stationären aufnahme zur kenntnis gebracht. ich will es so schlicht sagen, wie es ist: ich habe angst davor.
angst vor der konfrontation, vor der unausweichlichkeit und nicht zuletzt auch (rational durchaus als unsinnig deklariert) vor dem stigma ...
kannst du das verstehen?

ZITAT(McLeod)
... es gibt keine standard-so-geht-es-lösung und keine standard-das-bloß-nicht-tun-lösung. therapie ist ein erprobtes programm, um laufen zu lernen, das in besonderer häufigkeit zum gewünschten ergebnis geführt hat und darum empfehlenswert ist. du fragst: "steht es schon so schlimm?" - muss es das erst? bei mir war es so. es musste erst komplett unerträglichst werden, ehe ich losgegangen bin. andere gehen vorher los. ich hab sie bewundert. das auto muss ja nicht erst liegenbleiben, ehe es zur tanke geht, oder?

wie treffend, McLeod. ich hoffe, ich fahre nicht an der tanke vorbei, den blinker habe ich bereits gesetzt, vielen dank auch dir für passende bilder.

initiative tut not, ich bin erste hopser gegangen, und ahne, dass mir ein marathon bevor steht. wo mag das nur alles hinführen.
und bevor ich jetzt zu sehr Eure nerven strapaziere, höre ich an dieser stelle auf.

Der Beitrag wurde von megan bearbeitet: 05.Apr.2011 - 22:31
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sonnenstrahl
Beitrag 07.Apr.2011 - 12:24
Beitrag #4


verboden vrucht
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ZITAT(megan @ 05.Apr.2011 - 23:27) *
... den ersten weg in richtung einer beratungsstelle bin ich gegangen, auch dort wurde mir die möglichkeit einer stationären aufnahme zur kenntnis gebracht. ich will es so schlicht sagen, wie es ist: ich habe angst davor.
angst vor der konfrontation, vor der unausweichlichkeit und nicht zuletzt auch (rational durchaus als unsinnig deklariert) vor dem stigma ...
kannst du das verstehen?


Ja.

Es geht allerdings nicht in erster Linie darum, ob andere dich verstehen, sondern darum ob du dafür Sorge trägst, mit dir selbst ins Reine zu kommen. Das kann auch geschehen, wenn andere dich nicht verstehen.

Konfrontiert wirst du so oder so. Die Frage ist, ob du dich bewusst und aktiv daran beteiligen möchtest.

Was deine Angst vor dem phantasierten Stigma betrifft: Du würdest sicherlich staunen, wer, wenn du dich nach oder während eines solchen Aufenthaltes diesbezüglich outetest, dir alles mit einem Gegen-Outing den Wind aus den besorgt geblähten Segeln nähme.
Ein Outing mehr - na und? (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)




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