Dem Zufall auf die Sprünge helfen..., Abschied auf Zeit Einstellungen

[McLeod]

Liebe Mitlesenden,

ich hoffe, Ihr hattet ein schönes Wochenende. Meins war unerwartet ereignisreich. Nun habe ich eine etwa dreijährige Aufgabe übernommen, für die ich einiges anderes in meinem Leben ruhen lassen möchte. Unter anderem mein quasi ehrenamtliches Feedback-Beratungs-Hilfe-Unterstützungs-Engagement hier im (vor allem Coming-out-)Forum. Kommendes Wochenende werde ich mein Passwort hier zu einem zufälligen Buchstabenhaufen machen, weil ich ehrlich gesagt nicht die Selbstdisziplin besitze, um einfach nicht mehr herzukommen. Ich schreib sehr gern hier und mit Euch. Ihr habt mich bei einigen kniffligen Fragen in meinem Leben sehr schön weitergebracht. Danke!! Auch wenn ich hier, was viel öfter vorkam, meinen Senf oder meine 2 Cents zu eine Eurer Fragen oder Antworten abgegeben hab, hat es auch mich wachsen lassen.

Dank der Passwort-vergessen-Funktion bleibt mir der Weg hierhin zurück offen. Jedenfalls, solange ich nicht versehentlich auch mein Postfach dazu deaktivere. Das ist mir neulich bei einem GMX-Postfach passiert, weil mich Ewigkeiten durch Rechnerwechsel und "ach, das richte ich später ein" als inaktiv disqualifiziert hatte...

Ich möchte Euch, egal wie viel wir hier wissentlich miteinander zu tun hatten (vielleicht hab ich Dich nur gelesen, Dir nie geantwortet - und umgekehrt), an dieser Stelle einfach Danke sagen.

Warum schreib ich unter dem Titel "Dem Zufall auf die Sprünge helfen..."? Weil ich seit vielen Jahren an Veränderungen in meinem Leben arbeite: beruflich, privat, an meiner Art mit Menschen umzugehen. Ich hab viele Methoden und Werkzeuge durch, das kann ich Euch sagen. Meine Pläne waren zahlreich und wurden von mir ständig aktualisiert, verworfen, überarbeitet, angezweifelt. Oft genug haben sie mich - still - verzweifeln lassen. Ich dachte, aus mir wird immer ein Hinkebein bleiben. Ich komm schon vorwärts, irgendwie. Aber es könnte besser gehen. Dann sagte mir jemand, ich müsse halt mal dem Zufall auf die Sprünge helfen. Nicht nur dauernd lernen, sondern auch mal wieder rausgehen und anwenden. Und ich ging raus.

Nun wird mir ein Schub zuteil, der sich danach anfühlt, dass viele Knoten sich lösen. Heute Abend habe ich zum ersten Mal seit langem keine Idee, wie mein Leben in 3 Jahren aussehen wird. Oder auch nur in einem. Weil ich meine persönlichen Details wie immer rauslasse, mag es für Euch kryptisch sein. Danke für's durchhalten bis hierhin, gerade deswegen. Jedenfalls fühlt sich das Hinken gerade viel leichter und runder an. Und das wollte ich noch mit Euch teilen, da ich hier viele Frauen lesen durfte, die ihr Hinken, ihre Hürden, Ihre Tempowechsel, Herausforderungen, Ängste, Freuden mit mir geteilt haben, indem sie hier schrieben. Es fällt mir gerade deswegen schwer, hier loszulassen. Ich gehe jetzt in eine andere Küche (virtuell und real) zu Anderen, die mir noch total unbekannt sind. Auch dank der Zeit(en) hier, fühle ich mich bereit.

So... genug gekryptet. Eine Runde virtuellen Milchshake Eurer Wahl auf den (vielleicht temporären) Abschied. Wenn Ihr mir noch was zu sagen habt, dann jetzt. Übrigens auch gerne "endlich...!" ;-) (jaja, soweit reicht mein heutiger Buddhismus-Level!)

Sehr, sehr herzlich
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 13.Feb.2011 - 20:17

[McLeod]

War Retina die Netzhaut oder die Augenrückwand...? Sorry, Bio und Betragen manchmal mangelhaft ;-)

was mich aber viel eher umtreibt ist eine Frage, von der ich nicht weiß, wie ich sie stellen soll. Ohne noch kryptischer zu werden, als bei meinem Abschied auf Zeit. Weil es so schwer ist, ohne Details deutlich zu werden...

Ich hab spontan ein Engagement angenommen, das mir angetragen wurde. Es macht mir viel Spaß und es erfreut diejenigen, die es mir angetragen habe. Nun steht im Raum, dass aus dem Engagement etwas Festes wird. Es geht nicht beides auf einmal, ich müsste quasi (und nein, es geht nicht um Politik ;-) ) ein Amt ablegen. Ich wäre sicherlich weiterhin zum Wohle des Ganzen unterwegs, aber man könnte mir nun unterstellen - obwohl ich dann auch jedes Wochenende die Lottozahlen richtig tippen könnte - ich hätte mich via Engagement in eine bessere Startposition gebracht. Niemand wusste, dass da was Festes notwendig sein würde. Wobei ich das Feste auch vermutlich nie in Erwägung gezogen hätte, wenn ich nicht zuvor im Engagement das Ganze näher kennengelernt hätte. So, wie ich nie einen Hund gehabt hätte, hätte ich ihn nicht vorher wochenlang ausgeführt und wir uns kennengelernt. Und auf einmal brauchte er ein wieder Zuhause. Mir selbst trau ich eigentlich genug Standfestigkeit zu, etwaigen Unterstellungen freundlich zu begegnen. Viel schlimmer finde ich die Aussicht, dass es nichts wird, weil andere davor schrecken - die, die das entschieden müssen. Quasi das Tierheim ;-) Jedenfalls würde mich das bis ins Mark treffen, weil mir politische Entscheidungen statt aus sachlichen Erwägungen aus Gründen für "die gute Stimmung" getroffen ganz arg gegen den Strich gehen. Also wenn das Tierheim mir den Hund nicht anvertraut, weil es nicht gut aussehen könnte, ihn einer der Spaziergängerinnen mitzugeben, statt wie üblich einer der samstags interessierten Familie.

Und wie immer, wenn ich so unklare Dinge in mir rumschaukele, rege ich mein Sortiersystem im Kopf an, indem ich anderen beim Sortieren helfe. Quasi wie Summen, um die eigene Melodie zu finden...

Hat eine ne Idee? Oder schlaue Fragen, die mich auf den richtigen Weg, mit mir klarer zu kommen, schubsen könnten? Ich schreib auch nicht mehr in Grau, wenn's nicht off-topic ist, versprochen... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)