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> Alice über den Kachelmann-Fall, 22.45 Maischberger ARD
svan
Beitrag 31.May.2011 - 21:25
Beitrag #1


Gut durch
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Bei Maischberger kommt gleich Alice Schwarzer zum Thema des Kachelmann-Prozesses.
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shark
Beitrag 31.May.2011 - 23:42
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

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Und das Problem, das ich übrigens für nahzu unlösbar halte, bleibt immer dasselbe:
Die einfach nicht mögliche Führung eines Nachweises für die Vergewaltigung, wenn keine eindeutigen dementsprechenden Verletzungen oder andere Beweismittel vorliegen und es keine ZeugInnen gibt.

Die Tatsache, dass fehlende Gegenwehr der Frau nach wie vor - und wider aller Erkenntnisse von PsychiaterInnen, PsychologInnen, TherapeutInnen, BeraterInnen der Opferschutzvereinigungen und vielen anderen Fachleuten, die sich mit zu Opfer gewordenen Frauen beschäftigen - als Indiz dafür angesehen wird, dass es sich bei einem von der Frau ungewollten Geschlechtsverkehr nicht um Vergewaltigung handeln kann, wird einfach vielfach den Tatsachen nicht gerecht.

Ich sehe aber auch nicht, wie dem juristisch abgeholfen werden könnte.
Denn irgendein Beweismittel muss das Gericht würdigen können, um zu einer Verurteilung kommen zu können - und eine während des Geschehens paralysierte Frau, die die Tat ohne Gegenwehr über sich ergehen lässt und vielleicht auch erst duschen geht oder gar Tage des Schocks verstreichen lässt, bevor sie sich bei der Polizei meldet, kann diese eben nicht aufbieten.

Da bleiben nur fähige GutachterInnen und möglichst gute psychologische Schulung aller, die mit der anzeigenden Frau zu tun haben - und selbst dann wird immer ein so großer Rest an Zweifel bleiben, dass ein Gericht am Ende nicht anders kann, als diesen anzuerkennen und "im Zweifel für den Angeklagten" zu befinden.

So traurig, so wahr. Und so richtig ja auch - denn unser Rechtssystem verlangt von Gerichten berechtigterweise nun mal, ohne Zweifel überzeugt zu sein, ehe sie verurteilen.
Letztlich kommt das in einem Verfahren jedem/jeder Angeklagten zugute, die oder der wirklich zu Unrecht vor Gericht gelandet ist.

Schlimm dabei ist jeder Fall, in dem deshalb einE SchuldigeR straffrei davonkommt und ein Opfer nicht zu seinem Recht gelangt und am Ende nicht selten als VerleumderIn dasteht.

Ich verstehe jede Frau, die aus genau dieser Befürchtung heraus nicht den Weg zu den Ermittlungsbehörden sucht.
Gerade dann, wenn der Täter in irgendeiner Form von Beziehung zu ihr steht.

Ich selbst bin diesen Schritt auch nicht gegangen. Meine Kraft hätte zum Zeitpunkt, zu dem ich noch hätte anzeigen können, nicht ausgereicht, ein solches Verfahren mit mehr als ungewissem Ausgang durchzustehen.
Ich habe meine Kraft in die Verarbeitung des Traumas gelegt, was mich jahrelang beschäftigt hat, und bin auf diese Weise aus der Opferrolle herausgetreten - aber der Täter war frei bis zu seinem Tode und hat in der Zwischenzeit einem weiteren Mädchen geschadet.

Dieses Mädchen hat den Preis für meine damalige Unfähigkeit, diesen Menschen anzuzeigen, mitbezahlt, was mich belastet.

Ich weiß aber auch, dass es vermutlich nicht zu einer Verurteilung gekommen wäre, wäre ich den gerichtlichen Weg gegangen.

Und zwar genau aus demselben Grund, weshalb Kachelmann freigesprochen wurde:

Ich hätte keine gerichtswürdigen Beweise und schon gar keine Zeugen auffahren können....

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 02.Jun.2011 - 12:14
Bearbeitungsgrund: Rechtschreibfehler
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