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> Akzeptanz? ***KANN TRIGGERN***
Missery
Beitrag 09.Jun.2011 - 21:47
Beitrag #1


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 20
Userin seit: 07.06.2011
Userinnen-Nr.: 7.859



Also erst einmal: Ich lebe in einem Heim...
Hat mehrere Gründe zum einem sind meine Eltern getrennt. Vielleicht denkt ihr jetzt, ja ich könnte doch zu einem Elternteil, gelle?
Also dann erzähl ichs mal ich war ein halbes Jahr bei meinem Dad und hätte mich da fast umgebracht wegen der ganzenj situation und weil der bro von seiner Freundin mich missbraucht hat und ich fühle mich auch immer noch schuldig. Es fällt mir noch heute schwer darüber zu reden, aber es ist nicht mehr so schlimm. Die Angst meine ich.

Und außerdem ist mein Dad der Teufel in Person. Und Gott war zu dieser Zeit leider im Urlaub.
Damit will ich sagen, dass es meinem Dad egal war, was passiert ist, für ihn zählte nur die Freundin und wenn ihm sein eigenes Kind nicht wichtig ist, dann weiß ich auch nicht weiter.

Jedenfalls war ich dann bei meiner Mum. Für genau 5 Wochen. Meine Mum wollte die ganze Zeit, dass ich so Kindergartenzeugs mit meiner Stiefsis mach und ich hatte keinen Bock, dazu kamen noch ein paar andere Probleme. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch. Jedenfalls kam ich dann mit Blaulicht und Sirene in eine Klinik auf so ne geschlossene Station.
Da habe ich Gamma kennen gelernt, den ich vor nem Monat zufällig auf der andren Gruppe (er wohnt da VERÜCKT) getroffen hab. Seitdem treff ich den dauernd in der Schule

Im November kam ich ins heim. Es sei besser so hieß es.
Zu dem kam dazu, dass ich mich immer wieder selbst verletze und so weiter, hab ne echt schwere Zeit hinter mir und es ist selbst jetzt noch schwer und schlimm für mich. Manchmal mach ich s noch.
Und zu allem Übel kommt morgen auch noch mein Dad (der Teufel persönlich in meinen Augen und wie oben meine Bezeichnung hat sich die Zwet für mich angefühlt wie in der Hölle)

Jedenfalls war ich zu dem Zeitpunkt nur Bi und das wusste überhaupt niemand. Wir ham hier nen Marokkaner und ich hatte Angst, wie er darauf reagiert weil alpha is etwas naja...

Naja dann bin ich jedenfalls mit Beta zamme gekommen. Da haben die ersten (Ita und Thita) Wir ham uns an dem abend voll geprügelt und ich hab ne Narbe davongetragen naja. Jedenfalls ham dies bei Epsilon ausgeplaudert aber der fand es voll cool und so...

Naja dann ein halbes Jahr später so gegen ende April hat mich so n Typ am Bhf begrapscht (bin von nbg angekommen...) und sie hat sich von mir getrennt weil sie dachte, ich wollte es. Später kam heraus der eigentliche Grund war, dass Zita ihr erzählt hat, dass ich was mit ihr am Laufen hab (Seitensprung) was gar nicht stimmt.

Am nächsten Tag war ich mit nem Betreuern, bei den Cops auf dem Revier den Typ anzeigen. War schon krass. Der Betreuer hat denen erst erzählt meine Eltern ham sich getrennt usw und dann ham die gedacht ich fantasiere... Am Ende hatte ich glatt nen Nervenzusammenbruch
Ein paar Tage später habe ich beschlossen nie wieder was mit Jungs. Das Kapitel ist für mich abgeschlossen. Vielleicht öffne ich es irgendwann in ein paar Jahren mal aber gerade nicht.

War wieder ein paar Tage Lamda und dann wieder im Heim. hab endlich n bisl Vertrauen zu denen gefasst, die Betreuer wissen es (unfreiwillig ich traue Sozipäds einfach ned übern Weg) dass ich eine Lesbe bin.

und die Gruppe auch

Manche akzeptieren es gut, wie Delta, Epsilon, Ita, Itha und Kappa.
Aber Alpha und die Betreuer ham ein Problem damit. Die Betreuer ham angst, ich mache mich an die anderen Mädels ran...

Meine Mutter findets au ned gut und mein Dad will es bei nächstwer gelegenheit "wegerziehen"

und so weiter und so fort...

Wo bleibt da die Akzeptanz? In was für einer Welt leben wir? Ich weiß es nicht



edit: die realen Namen wurden gegen griechische Buchstaben getauscht

Der Beitrag wurde von Grübler bearbeitet: 09.Jun.2011 - 22:14
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McLeod
Beitrag 10.Jun.2011 - 09:09
Beitrag #2


mensch.
************

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Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
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Hallo Missery,

ich kann Dein Dilemma verstehen, weil an vielen Stellen Akzeptanz schon gar kein großes Thema mehr ist, sondern gelebt und umgesetzt wird. Und es ist die Hölle, wenn die eigene Umgebung nicht dazu gehört - gerade während der Coming-out-Zeit, wo das eigene Wachsen und Werden bessere Bedingungen verdient hat.

Zunächst einmal glaub ich Dir auf's Wort, dass es besser ist, woanders als bei Deinen Eltern zu sein. Ich finde nicht, dass es automatisch heißen müsste "ich hab Eltern, also leb ich dort". In dem Heim, in dem Du jetzt lebst, scheint wenig Kompetenz in Sachen Vielfalt inklusive sexueller Orientierung zu finden zu zu sein. Das ist verdammt sch...ade, weil der Anspruch an solche Ersatz-Lebensräume für Jugendliche eben der ist, dass es dort gelebte und gut ausgebildete Kompetenz für das Miteinander gibt. Aber ich hab mich auch vor einigen Wochen in einer Integrierten Gesamtschule - also einem Schultyp, der ausdrücklich darauf ausgelegt ist, keine Unterschiede aufgrund seltener Ausprägungen von wasauchimmer zu machen - davon überzeugen lassen müssen, dass es auch für Lehrer/innen dort Themen gibt, die ihnen so fremd sind, dass sie lieber verunsichert schweigen, als ihren Job zu tun. Und ich mein grad nicht, dass sie für die Aufklärung der Kinder hätten sorgen sollen, sondern einfach mal ins Methodenköfferchen hätten greifen müssen, um Grüppchen in der Klasse zu mehr Aufmerksamkeit und Ruhe zu geleiten.

Ich schweife ab, sorry.

Ich lese also aus Deinem Schreiben verständliche Verzweiflung heraus. Vermutlich lassen sich die Heim-Mitarbeiter/innen nicht mal eben durch eine Fortbildung zum Thema lesbisch/schwul/hetero vorwärtsbringen. Aber das Heim hat, wenn ich es richtig verstanden habe, den Vorteil für Dich, dass Du dort sicherer bist, als in Deiner Familie. Außerdem ist mittlerweile allen klar - weil Du Dich geoutet hast - dass alles, was zwischen Jungs und Dir geschieht, bestimmt nicht von Dir ausgeht und mit Deinem Einverständnis. Das ist auch ein wichtiger Schritt, den Heteromädels in derselben Situation, nicht gehen können.

Meinst Du, Du kannst Dir jetzt als nächsten Schritt eine sinnvolle Ergänzung zur Heimsicherheit suchen? Gibt es eine Frauen- oder Mädchenberatungsstelle in Deiner Nähe, eine lesbischwule oder lesbische Jugendgruppe, irgendeine Institution, in der Coming-out-Angebote stattfinden? Manchmal gibt es lesbischwule Vereine, die das anbieten, manchmal versteckt es sich in einem Jugendzentrum oder eine Familienberatungsstelle. In Nürnberg, das Du erwähntest, gibt es auf jeden Fall den Verein fliederlich e.V., die ein Rosa Telefon, eine Junglesbengruppe usw. haben. Vielleicht ist das für Dich erreichbar? http://www.fliederlich.de/

Und mit dieser Verstärkung könntest Du gemeinsam schauen, wie es weitergeht, ob es dieses Heim (plus externe Coming-out-Unterstützung) bleiben kann oder ein anderes werden sollte. Einfach eine Frau oder Person mit ins Boot bekommen, die sich mit den jugendrechtlichen Sachen auskennt und nicht vom Thema sexuelle Orientierung überfordert wird.

Meinst Du, das wär was?

Auf Deine Antwort freut sich und wünscht Dir jetzt schon von Herzen viele gute und bessere Erfahrungen
McLeod
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