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> Selbstschutz, Wie zähmt Ihr eure Paranoia?
wolke
Beitrag 27.Aug.2011 - 10:55
Beitrag #1


blinder Passagier
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Beiträge: 1.957
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Liebe Forumsdamen,


ich hatte gestern ein eindrückliches Erlebnis. (wiedereinmal, entweder ich bilde es mir nur ein, oder das nächtliche Straßenpublikum wird immer gefährlicher und aggressiver..)

Als wir gestern um Mitternacht in der Innenstadt auf den Bus warteten, war auch schon prompt der erstbeste Betrunkene (oder so ähnlich) auf dem Plan. Erst war es eine Art Anmache, wurde schnell zu Penetranz und schlussendlich beschimpfte er unsere Begleiterinnen obszön und aggressiv. Als wir ihn aufforderten Abstand von uns zu nehmen, uns in Ruhe zu lassen, drohte er uns, wenn wir noch einmal sagen er solle gehen, zeige er uns was für Probleme er machen kann. (Und rückt faustgeballt noch näher auf.)
Dann stiegen wir zu zweit in den beinahe leeren Nightliner und prompt saß er hinter uns. Ab diesem Zeitpunkt schien mir die Lage ernst zu werden- wir müssen an der Endbushaltestelle raus, allein, und es würde wohl niemand vor unserer Siedlung auf den Straßen sein; ich holte mein Handy raus und wir beschlossen, wenn er bei uns aussteigen sollte (wo er mit großer Wahrscheinlichkeit NICHT wohnt), bleiben wir im Bus und fahren zurück.... ich überlegte angestrengt, was wäre das klügste zu tun? Wenn er uns hinterherkommen sollte, uns bis zu unserer Wohnung verfolgt? Auf keinen Fall dorthin gehen. Aber was dann? Wann ist das Maß voll, und es macht Sinn die Polizei zu rufen? Und wann ist es definitiv zu spät dafür?
Ich bin mir heute noch nicht sicher was am sinnvollsten wäre.

Wir hatten Glück, denn er stieg woanders aus.


Nun, die eigentliche Frage, die ich Euch stellen wollte: Wie schützt Ihr Euch vor so etwas?
Tragt Ihr Pfefferspray in Euren Taschen? Oder verlasst Ihr euch auf Eure Schlüsselbunde? Oder haltet Ihr dies alles für unnötig, oder gar zwecklos?

Wir haben auf jeden Fall beschlossen, irgendetwas zu unserem Schutz mit uns zu tragen. Aber was?
Von Pfefferspray halte ich nicht so viel, ich habe irgendwo gelesen, dass man ziemlich nahe dran sein muss und gut zielen muss, um den Verfolger so abzuschrecken. Aber besser als nichts ist es wohl..
Was gibt es denn noch für Möglichkeiten, worauf zählt Ihr?

eure etwas verängstigte
wolke (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif)


Edit: heute Tippselchaos und Großkleinverwirrung. Und "es" durch "er" ersetzt, obwohl "es" fast besser gepasst hätte. ..

Der Beitrag wurde von wolke bearbeitet: 27.Aug.2011 - 10:59
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wolke
Beitrag 27.Aug.2011 - 16:22
Beitrag #2


blinder Passagier
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Danke für Eure Anstöße!

Inzwischen habe ich mich auch wieder beruhigt.


ZITAT(shark @ 27.Aug.2011 - 15:15) *
Von Pfefferspray rate ich grundsätzlich ab - viel zu schnell gerät so eine Dose in die Hände des Aggressors und kann dann gegen Dich eingesetzt werden. Damit bist Du dann wirklich jeder möglichen Gegenwehr beraubt.
Also: bloß kein Pfefferspray!
Es ist keineswegs "besser als nichts".

Lieber eine Trillerpfeife - oder noch besser: eine kleine Taschensirene - griffbereit haben; gerade die Sirene ist sehr laut und es gibt auch welche mit zusätzlichen starken Lichteffekten, die den Angreifer blenden. Durch den Lärm werden auch entfernter sich aufhaltende potentielle HelferInnen aufmerksam und damit steigt die Chance, dass der Aggressor sich lieber schnell vom Acker macht.


Hm, das stimmt. Diese Pfefferspray-Idee ist wohl ein wirklich wenig ratsames "gutes Gefühl". Die Trillerpfeife- das ist eine super Idee!!! (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)


ZITAT(Lucia Brown @ 27.Aug.2011 - 15:44) *
Dazu fällt mir "Wendo" ein. Das Internet ist voller Informationen dazu. Hier eine Beispielhomepage Wendo Info


Danke für den Link!


ZITAT(Sägefisch @ 27.Aug.2011 - 16:16) *
Leider sind die meisten solcher Kurse aber recht kurze Angelegenheiten. Man wird vielleicht bewusster, hat dann quasi die Schachregeln gelernt, jemanden Matt setzen lernt man aber über Jahre. Und auch nur wenn man dabei bleibt, und die meisten tun das eben nicht. Wissen um Techniken ist Hilfestellung, kann aber aus einer nachgiebigen Psyche keine offensive machen. Ich würde mich durch so ein Wochenende noch lange nicht wirklich gerüstet fühlen. Nicht mal durch einen grünen Gürtel oder ähnliche Kreisklasse. Wenn es hart zugeht, ziehen selbst aktive Kampfsportler nicht selten den Kürzeren, weil das Strassenrezept "schnell, brutal, keine Regeln" einfach im zivilisierten Bereich nicht gelehrt wird.

Ich denke, es gehört zum klaren Verhalten dazu sich einzugestehen, dass man gegen jemanden der wirklich Ärger machen will nur sehr begrenzte Mittel hat.


Genau so empfinde ich es auch. Wenn es auch sicher Tricks und Kurse gibt, die dieses "Ausgeliefert-Sein"-Gefühl mindern, so wird es mir doch in dem Moment klar, in dem es ernst wird.


ZITAT(Deirdre @ 27.Aug.2011 - 16:34) *
Nochmal zum Anfang dieses Threads: Wieso Paranoia? Realistische Gefahreneinschätzung ist überlebenswichtig!


Natürlich ist sie das, aber die leise Furcht macht einen erst wirklich angreifbar und beschwört manchmal unangenehme bis gefähriche Situationen herauf, die man womöglich bei ruhigem Verstand abwenden hätte können. Oder besser interpretieren.


Ich glaube auch wie svan, dass viele dieser Pöbel-Typen im Grunde harmlös wären - nur weiß man nie wie weit sie ihre Trunkenheit treibt; und vor allem die Gruppierungen fühlen sich in ihrer Dominanz Frauen gegenüber oder ihrer Aggression gegenüber allem andersartigen nur so stark, wie sie es meinen demonstrieren zu müssen.
Meine Busterminals, meine Lieblingsbars und Cafés, sowie die wenigen Szenelokale erzwingen ein dauerndes annähern an diese sozialen Brennpunkte. Wie oft wurden tätliche Angriffe auf Lesben oder Schwule zur Anzeige gebracht, sogar das Lokal demoliert. Womit wir wieder bei realistischer Gefahr wären.
Aber es ist wohl so, dass man all dem nicht viel mehr entgegenzusetzen hat als ein vernünftiges, deeskalierendes, selbstbewusstes Verhalten. BegleiterInnen. Und der Trillerpfeife, deren Idee mir sehr gut gefällt.

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