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> Gesellschaftsumbau
Sägefisch
Beitrag 11.May.2013 - 17:31
Beitrag #1


Schlaudegen.
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Mag mal wieder jemand ein großes Thema, oder haben gerade alle Liebeskummer? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Seit dem Ende des Kalten Krieges wird unsere Gesellschaft massiv umgebaut. Derzeit geht es ja sogar geradezu rasant voran, es passieren Entscheidungen von riesiger Tragweite. Die Laufrichtung dürfte den meisten eigentlich nicht so passen, beziehungsweise entspricht jedenfalls nicht den unmittelbaren Interessen der Mehrheit. Dennoch: kein Mucks.

Ich finde jedenfalls dass das eine sehr spannende Zeit ist, das reinste Lehrstück in politischer Durchsetzung. Da es mir selber gerade relativ gut geht, muss ich manchmal fast schon lächeln über die Eleganz mit der bei laufendem Betrieb demontiert und ersetzt wird. Für viele andere ist das natürlich eher bedrohlich. Viele der Gefüge, an denen entlang mein Begriff von der Gesellschaft in der ich lebe gewachsen ist, sind infrage gestellt, werden abgeschafft oder lassen Zweifel an ihrer Dauerhaftigkeit aufkommen. Ich meine hier relativ grundlegende Dinge wie den Souverän, das Solidarprinzip, möglicherweise sogar die Verfassung.

Habt Ihr noch das Gefühl in der Gesellschaft zu leben in der Ihr aufgewachsen seid?
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Hortensie
Beitrag 17.May.2013 - 12:10
Beitrag #2


"Jeck op Sticker"
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@ PikSieben:Ich finde dein posting nicht am Thema vorbei.


Ich denke, dass sich bei den Menschen so wenig nach außen sichtbarer Widerstand regt ist auch auf die Lebensumstände zurück zu führen. Die meisten Menschen, die heute beschäftigt sind, sind in sehr unsicheren Beschäftigungsverhältnissen beschäftigt.
Es gibt halt durch die vorangeschrittene Deregulierung viele Menschen in Zeitverträgen, oder in Beschäftigungsverhältnissen die den Lebensunterhalt nicht absichern.
Ich sage mal, etwas provokant: Wer in 2 Beschäftigungsverhältnissen steckt, um den Lebensunterhalt abzusichern, dem bleibt wenig Zeit, sich politisch (egal ob in einer Partei oder in einer Initiave) oder gewerkschaftlich zu engagieren.

Die gesellschaftliche Veränderung oder der Umbau lässt sich doch überall sehen: Rente ab 67, Leiharbeit nimmt drastisch zu, etwa 2 Millionen Kindern in Deutschland wachsen in Armut auf, Hartz IV zwingt Menschen Hungerlohnjobs anzunehmen und nicht zu vergessen die Kriegsbeteiligung der Bundeswehr.

In meiner Jugend gab es eine Friedensbewegung, die Ostermärsche waren eine oilitische größe und gegen den Irak-Krieg wurden Massendemos organisiert.
Heute ist der Ostermarsch eine Art Treffpunkt altbekannter Menschen ohne dass Jugendliche dazu kommen und der Arbeitsvertrag mit der Bundeswehr auch wenn Auslandseinsätze dazu gehören bietet eine überlegenswerte Jobalternative.

Manchmal bekomme ich das Gefühl, es gibt für eine Regierung in Deutschland keine Hemmschwelle mehr, soziale Leistungen zu zerstören oder Steuern für Normalverdienerinnen zu erhöhen.

Soweit erstmal von mir. Ich denke nochmal etwas weiter nach und vielleicht poste ich dann nochmal etwas.

@sägefisch: (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Vielen Dank für das Eröffnen dieses Threads. Für mich kam er auf jeden Fall zum richtigen Zeitpunkt, um das gesellschaftliche "Standing" nochmal zu überdenken.
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svan
Beitrag 19.May.2013 - 12:27
Beitrag #3


Gut durch
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ZITAT(Hortensie @ 17.May.2013 - 13:10) *
Ich denke, dass sich bei den Menschen so wenig nach außen sichtbarer Widerstand regt ist auch auf die Lebensumstände zurück zu führen. Die meisten Menschen, die heute beschäftigt sind, sind in sehr unsicheren Beschäftigungsverhältnissen beschäftigt.
Es gibt halt durch die vorangeschrittene Deregulierung viele Menschen in Zeitverträgen, oder in Beschäftigungsverhältnissen die den Lebensunterhalt nicht absichern.
Ich sage mal, etwas provokant: Wer in 2 Beschäftigungsverhältnissen steckt, um den Lebensunterhalt abzusichern, dem bleibt wenig Zeit, sich politisch (egal ob in einer Partei oder in einer Initiave) oder gewerkschaftlich zu engagieren.

Die gesellschaftliche Veränderung oder der Umbau lässt sich doch überall sehen: Rente ab 67, Leiharbeit nimmt drastisch zu, etwa 2 Millionen Kindern in Deutschland wachsen in Armut auf, Hartz IV zwingt Menschen Hungerlohnjobs anzunehmen und nicht zu vergessen die Kriegsbeteiligung der Bundeswehr.

In meiner Jugend gab es eine Friedensbewegung, die Ostermärsche waren eine oilitische größe und gegen den Irak-Krieg wurden Massendemos organisiert.
Heute ist der Ostermarsch eine Art Treffpunkt altbekannter Menschen ohne dass Jugendliche dazu kommen und der Arbeitsvertrag mit der Bundeswehr auch wenn Auslandseinsätze dazu gehören bietet eine überlegenswerte Jobalternative.

Manchmal bekomme ich das Gefühl, es gibt für eine Regierung in Deutschland keine Hemmschwelle mehr, soziale Leistungen zu zerstören oder Steuern für Normalverdienerinnen zu erhöhen.

Soweit erstmal von mir. Ich denke nochmal etwas weiter nach und vielleicht poste ich dann nochmal etwas.

@sägefisch: (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Vielen Dank für das Eröffnen dieses Threads. Für mich kam er auf jeden Fall zum richtigen Zeitpunkt, um das gesellschaftliche "Standing" nochmal zu überdenken.

Ich sehe es ähnlich, wie Hortensie. So lange die eigene wirtschaftliche Lage unsicher ist und das ist sie bei sehr vielen Menschen, ist keine Energie da, etwas zu ändern, zu verbessern, sich zu engagieren.
Bei den unter dreißig Jährigen ist die Zahl derer, die keine feste Stelle haben sehr hoch. Die genaue Zahl habe ich vergessen, es kam im Radio.
Die Unis sind verschulter geworden und die Aussichten auf eine feste Stelle sind kleiner geworden.
Dazu gehört auch, dass jüngere keine Familien gründen und nicht heiraten. Wie auch, wenn alles unsicher ist und man für einen neuen Job in irgendeine beliebige Stadt ziehen muss.
Früher war ein Studium eine Garantie auf eine feste Stelle. Das ist schon lange nicht mehr so. Und ich kenne einige, die in Zeitverträgen sind und bei ihrer Arbeit so wenig verdienen, dass sie sehr sparsam leben müssen. Wie soll da noch Energie und Freiraum für anderes da sein.
Was die Akzeptanz von Schwulen und Lesben angeht, so weiß ich nicht, ob sich viel geändert hat. Ich meine, dass es eine Decke ist, von vordergründiger Akzeptanz.
Ich kenne viele auch jüngere, die Homosexualität ganz klar ablehnen.


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