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> kündigen oder nicht?
dragonfly
Beitrag 31.Jul.2013 - 19:00
Beitrag #1


Salzstreuerin
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Hallo zusammen,

nach sehr langer Zeit, in der ich nur still mitgelesen habe, würden mich nun eure Meinungen und Erfahrungen zu folgendem Problem interessieren.

Meinen Job übe ich jetzt seit circa sieben Jahren aus. In der Zeit gab es immer mal wieder Phasen, in denen ich kündigen wollte, weil mir meine Arbeit keinen Spaß macht und, was noch viel schlimmer ist, ich so gar keinen Sinn in ihr sehe. Den Kündigungswunsch konnte ich immer wieder beiseiteschieben und habe mich also bis heute durchgekämpft.

Inzwischen ist es aber so, dass ich nach jedem Urlaub kündigen möchte, nach jedem Ärger, den ich auf der Arbeit erlebe...sofort denke ich "ich schmeiße alles hin". Das Einzige, was mich bisher davon abhielt, ist mein starker Wunsch nach finanzieller und beruflicher Sicherheit und die tollen Kollegen die ich habe und ohne die das Ganze kaum zu ertragen wäre.

Ich würde von euch gerne erfahren, ob ihr schon Ähnliches erlebt und daraus eure Konsequenzen gezogen habt, egal ob dabei Sicherheiten aufgegeben wurden und Zukunftsängste entstanden sind.

Mir ist bewusst, dass Geld nicht alles ist und ich bin auch kein Karrieremensch, der wer weiß was erreichen möchte. Aber der Gedanke an eine eventuelle Arbeitslosigkeit und daran, dass sich so schnell vielleicht nichts Anderes finden lässt, macht mir schon Angst.

Andererseits ist die Gesundheit wichtiger als alles Andere und ich sollte vielleicht nicht allzu viel Gewicht auf meinen Sicherheitswunsch legen.

Im Moment weiß ich einfach nicht weiter. Dieses ständige Hin und Her zwischen Kündigenwollen und nicht kündigen ist einfach sehr anstrengend.

Meine Freundinnen würden mich weitestgehend in der Entscheidung unterstützen. Meine Familie würde mich glaube ich nur blöd angucken. So nach dem Motto "man kann den Job doch erstmal so lange machen bis man etwas Anderes gefunden hat" bzw. "man wäre doch blöd, wenn man heutzutage einen so sicheren Job aufgeben würde".

Würde mich sehr freuen eure Erfahrungen lesen zu dürfen!

lg dragonfly
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nightshade
Beitrag 01.Aug.2013 - 09:32
Beitrag #2


Suppenköchin
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Ich würde auch sagen, erstes Kriterium wäre, dass du es dir leisten kannst, einige Zeit arbeitslos zu sein. Käme es für dich denn notfalls in Frage, zwischendurch auch eine andere Arbeit zu machen, bis du eine Stelle findest, die wirklich das ist, was du machen möchtest?
Wie konkret weißt du, was du wirklich willst? Das ist in meinen Augen ganz wesentlich dafür, dass man sich zielgerichtet bewirbt. Die vorangegangenen Vorschläge wie Urlaub nehmen, um sich intensiv um Bewerbungen zu kümmern, Teilzeit nehmen etc. wären mir auch in den Sinn gekommen. Ich habe letztes Jahr, als ich nach meinem 2. Examen nur Aushilfsjobs mit Halbjahresverträgen in Aussicht hatte, ganz bewusst entschieden, dass ich das nicht möchte. Plan B existierte aber, ich wollte ein Aufbaustudium machen, um meine Chancen zu erhöhen. Es kam allerdings nicht dazu, denn letztendlich bekam ich doch noch eine unbefristete Vollzeitstelle - nachdem ich die anderen Stellen bereits abgesagt hatte.

Nach deinen Schilderungen habe ich irgendwie das Gefühl, dass dich die Arbeit psychisch belastet. Hast du schon mal über die Möglichkeit nachgedacht, dich unter Umständen krankschreiben zu lassen? (Wenn es wirklich schlimm ist, wie gesagt, ich habe bei deinen Schilderungen nur so ein diffuses Gefühl und kann mich auch täuschen. Aber gerade die Tatsache, dass du auch bei einer Kündigung des ungeliebten Jobs vor allem das Negative siehst, empfinde ich als Alarmzeichen.)
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dragonfly
Beitrag 01.Aug.2013 - 18:38
Beitrag #3


Salzstreuerin
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ZITAT(nightshade @ 01.Aug.2013 - 10:32) *
Käme es für dich denn notfalls in Frage, zwischendurch auch eine andere Arbeit zu machen, bis du eine Stelle findest, die wirklich das ist, was du machen möchtest?

Wie konkret weißt du, was du wirklich willst?

Nach deinen Schilderungen habe ich irgendwie das Gefühl, dass dich die Arbeit psychisch belastet. Hast du schon mal über die Möglichkeit nachgedacht, dich unter Umständen krankschreiben zu lassen? (Wenn es wirklich schlimm ist, wie gesagt, ich habe bei deinen Schilderungen nur so ein diffuses Gefühl und kann mich auch täuschen. Aber gerade die Tatsache, dass du auch bei einer Kündigung des ungeliebten Jobs vor allem das Negative siehst, empfinde ich als Alarmzeichen.)


Hallo nightshade,

da halte ich es ähnlich wie du. Ich würde auch nur ungerne "irgendetwas" zwischendurch machen, sondern idealisiere schon in die Richtung etwas zu finden, was ich mir auch dauerhaft vorstellen kann. Konkretes, also wirklich Konkretes ist bisher nicht dabei. Was ich aber auch ok finde, weil mich das ein bisschen flexibel hält. Ich habe geisteswissenschaftliche Fächer studiert. Damit ist man zwar für nichts "richtig" ausgebildet, aber hat zumindest die Möglichkeit des Quereinstiegs in verschiedene Berufe. So ging es mir auch mit meiner jetzigen Arbeit.

Dein Gefühl täuscht dich übrigens nicht. Die Arbeit ist schon psychisch belastend, was vorrangig durch eine Unterforderung begründet werden kann. Dazu noch etliche ungünstige Rahmenbedingungen und schwieriges Klientel. Deswegen würde ich diese Tätigkeit auch liebend gern loswerden.

Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass man meine Aufgaben irgendwie anders verteilen kann und ich wieder zu halbwegs sinnvollen und intellektuell höherwertigen Arbeitsinhalten kommen kann. Habe in der nächsten Woche ein Gespräch dazu und bin schon ganz gespannt.

Vielen Dank auch für deine Rückmeldung!

Würde mich weiterhin freuen Erfahrungen vom Sprung ins kalte Wasser zu hören. Gibt es da erfahrene Schwimmerinnen unter euch? :-)
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sja
Beitrag 01.Aug.2013 - 22:04
Beitrag #4


Gut durch
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Hallo dragonfly,

ich kann schwer einschätzen, wie Deine Situation wirklich ist, aber wenn Du wirklich so nicht mehr kannst und willst, wie Du schreibst. Hilft wahrscheinlich wirklich nur den Arbeitsplatz zu wechseln.

Natürlich ist es sicherer, dies aus der Anstellung heraus zu tun. Wenn das aber zu lange dauert, dieweil die derzeitige Situation scheint Dich ja sehr zu belasten hilft im Zweifel nur der Sprung ins kalte Wasser. Das kann sicherlich schiefgehen, aber was kann dabei (außer der finanziellen Situation) wirklich schlimmer werden als es jetzt ist?

Ich habe mich an meinem Arbeitslplatz und bei meinem Arbeitgeber damals nach meiner Ausbildung sehr wohl gefühlt und hatte ursprünglich nur aus Hobby angefangen nebenbei zu studieren. Als der Arbeitgeber dann bei einer Fusion geschluckt wurde hat sich der Arbeitsplatz und das Betriebsklima so geändert, dass ich dort nicht dauerhaft bleiben wollte. Ursprünglich wollte ich dort bleiben, dass Studium durchziehen und mich dann wegbewerben. Allerdings ließ sich Studium und Arbeit beim fusionierten Arbeitgeber nicht mehr vereinbaren. Ich habe damals den Sprung gewagt, hatte allerdings glücklicherweise auch die finanziellen Reserven dazu, gekündigt zu Ende studiert und mich dann neu beworben. Hat dann zwar rund 100 Bewerbungen gekostet, aber ich bin dann wieder untergekommen und da die maximale Befristiungsdauer auf meiner letzten Stelle im Juni ausgelaufen war durfte ich mich gerade wieder bewerben. rd. 50 Bewerbungen später habe ich nun ab 1.9. wieder eine Stelle.

Es geht also häufig irgendwie wieder weiter, wenn auch vielleicht mit Umwegen. Aber ich denke keine Arbeitsstelle der Welt ist es wert sich dafür gesundheitlich kaputt zu machen. Soviel Geld, dass sich das lohnt kann gar kein Arbeitgeber zahlen.

Aufmunternde Grüße
sja
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dragonfly
Beitrag 04.Aug.2013 - 21:19
Beitrag #5


Salzstreuerin
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ZITAT(sja @ 01.Aug.2013 - 23:04) *
Hat dann zwar rund 100 Bewerbungen gekostet, aber ich bin dann wieder untergekommen und da die maximale Befristiungsdauer auf meiner letzten Stelle im Juni ausgelaufen war durfte ich mich gerade wieder bewerben. rd. 50 Bewerbungen später habe ich nun ab 1.9. wieder eine Stelle.

Es geht also häufig irgendwie wieder weiter, wenn auch vielleicht mit Umwegen. Aber ich denke keine Arbeitsstelle der Welt ist es wert sich dafür gesundheitlich kaputt zu machen. Soviel Geld, dass sich das lohnt kann gar kein Arbeitgeber zahlen.

Aufmunternde Grüße
sja


Hallo Sja,

wie hast du es in der Zeit geschafft nicht die Hoffnung zu verlieren? Hattest du Zukunftsängste und wie hast du sie in den Griff bekommen?

Es ist schön zu sehen, dass es wie du schreibst doch immer irgendwie weitergeht. Das macht mir auf jeden Fall Mut, sollte ich mich für eine Kündigung entscheiden.

dragonfly

ZITAT(once8 @ 01.Aug.2013 - 23:24) *
Und wenn du mit deinem Hausarzt darüber redest, ihm deine Situation schilderst, bzw. mit einem Psychologen, ihm erzählst, wie sehr dich die Situation beschäftigt und fertig macht, vielleicht fällt dein Fall unter Burn-Out oder depressive Phasen oder Ähnliches und du bekommst einen stationären Aufenthalt genehmigt, in dem du dich erholen kannst, zu dir kommst und dir Gedanken über eine Neuorientierung machen kannst.
In solchen Einrichtungen geht es nicht selten auch um den Arbeitsplatz, die Belastungen die man dort hat, was man verändern kann/muss und wie man es konkret angeht...


Hallo Once8,

eine Kur ist eine gute Idee. Ich glaube ich werde meinen Arzt beim nächsten Besuch mal darauf ansprechen. Mein Problem mit der Arbeit geht so Richtung boreout und ich hätte nicht gedacht, dass das so viel Kraft kostet. Aber ich habe es jetzt wieder gemerkt. Mein Urlaub ist vorbei und schon bin ich nach der Arbeit wieder erledigt. So kann es wirklich nicht weitergehen.

Hast du schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gruß,
dragonfly
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