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Beitrag
#1
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebes Forum,
nachdem ich hier schon viele Beiträge gelesen habe, möchte auch ich meine, etwas seltsame, Geschichte erzählen. Sie spielt in Russland. Ich selbst stamme aus dem deutschsprachigen Raum, lebe aber in dem riesigen Land bereits ein paar Jahre – allein mit meinem 3-jährigen Kater in einem kleinen Dorf. Schon über ein Jahr möchte ich ihn kastrieren lassen. Nur konnte ich mich nie für einen Tierarzt bzw. Tierklinik entscheiden (allerdings gehen hier die Uhren noch etwas anders als etwa im deutschsprachigen Raum). In der nächstgelegenen (20 km entfernten) Stadt gibt es eine staatliche städtische Tierklinik. Da fährt aber nur ein altersschwacher Bus hin, der ständig eine Panne hat. Keine schöne Vorstellung, mit einem kranken Tier im Winter bei -30 Grad mitten in der Pampa zu stehen. In der anderen, größeren Stadt, die 36 km von meinem Dorf entfernt und mit dem Zug zu erreichen ist, gibt es eine Tierarztpraxis (die von einer Tierärztin geführt wird) in der Nähe des Bahnhofs und eine staatliche Tierklinik, zu der man aber ziemlich weit laufen muss, da sie sich am anderen Ende der Stadt befindet. Zwischen diesen beiden Möglichkeiten schwankte ich nun. Der Vorteil der ersten ist klar die Bahnhofsnähe, andererseits haben mir Bekannte gesagt, dass diese Tierärztin ziemlich unfreundlich ist und ohnehin nur Tabletten und Injektionen verabreicht, aber keine umfassendere Therapie oder gar Analysen durchführt. In diesem Punkt hat die Tierklinik klar die Nase vorne. Anfang Juli erkrankte mein Kater. Ohne Tierarzt ging es nun nicht mehr. Einer plötzlichen Eingebung folgend entschied ich mich für die Tierklinik am anderen Ende der Stadt. Dienstagfrüh wollte ich also meinen Kater in den Kennel packen. Dummerweise ließ ich ihn noch hinaus, damit er seine Geschäfte verrichten konnte, schließlich würden wir ja eine zeitlang unterwegs sein. Trotz Rufen kam er nicht zurück – erst am Nachmittag. Doch da war es schon zu spät, in die Tierklinik zu fahren, die nur bis 18 Uhr geöffnet hat. Daher fuhren wir erst am Mittwoch. Dieses Mal aber ließ ich meinen Kater in der Früh nicht mehr hinaus. Die Straße in der sich die Tierklinik befindet, war mir unbekannt, fast wäre ich an dem Haus vorbeigelaufen. Wir waren etwas zeitig, 7.45 Uhr, dran (die Ordination beginnt erst um 8 Uhr), aber es war schon offen. Nach ein paar Minuten kam eine der Tierärztinnen und fragte, was der Kater habe. Ich antwortete, dass er sich anscheinend erkältet habe (meine Vermutung war allerdings Katzenschnupfen). Sie antwortete, dass sie uns gleich drannimmt. Sie sperrte den Behandlungsraum auf, untersuchte meinen Kater und stellte die Diagnose: Katzenschnupfen. Die Therapie würde sehr, sehr lange dauern und nicht einfach sein. Sie fragte noch, ob ich ihn überhaupt behandeln lassen möchte. „Ja, natürlich“, antwortete ich etwas erstaunt. Gleichzeitig aber vergegenwärtigte ich mir, dass es mit dem Tierschutz in Russland noch ziemlich im Argen liegt, obwohl sich inzwischen viel verbessert hat, und die Leute kranke Haustiere oft nicht vom Tierarzt behandeln lassen, sondern einfach aussetzen. Dann stellte sie sich vor. Nennen wir sie Larissa Michailowna. Sie schrieb mir auf einen Zettel einige Medikamente (samt Dosierung) auf, die in einer gewöhnlichen Apotheke zu kaufen sind, und stellte die Rechnung aus. In 5 Tagen sollte ich wieder zur Kontrolle kommen. Ich ging mit dem guten Gefühl, eine kompetente und überaus sympathische Tierärztin gefunden zu haben. In der Apotheke kaufte ich alles und verabreichte die Medikamente meinem kleinen Patienten, was dieser gar nicht toll fand. Nach 5 Tagen fuhr ich mit meinem Kater, dessen Zustand sich leider nicht gebessert hat, in der Früh wieder zu ihr. Larissa freute sich sichtlich, mich zu sehen. Anscheinend ist es in Russland gar nicht so selten, dass die Leute sich nach dem ersten Besuch nicht mehr zeigen, dachte ich. Sie untersuchte ihn wieder, wobei ich ihn im Nacken festhielt. Beim Abtasten berührte sie zufällig meine Hand, mit der ich den Kater festhielt. Danach schrieb sie mir wieder Medikamente (andere) auf, die ich in der Apotheke besorgen musste, und stellte die Rechnung aus. Dieses Mal sollte ich in 10 Tagen wieder kommen. Während der Untersuchung hat sie mich mehrmals tief aus ihren dunkelbraunen Augen angeschaut. Ich las darin aufrichtige Sympathie. Abermals dachte ich, was für ein Glück ich mit dieser Tierärztin hatte, denn ich hätte genauso gut eine alte Beißzange geraten können, gerade in einer staatlichen Klinik. Da wäre es mir sehr schwer gefallen, mit meinem Kater öfter herzukommen. Nach 10 Tagen fuhr ich mit meinem Kater, dessen Zustand sich sogar verschlechtert hat, in der Früh wieder zu ihr. Wie beim letzten Mal freundliche Begrüßung. Auf einmal beginnt Larissa mich, die ich die Ältere von uns beiden bin (ich bin fast 50, sie ist ein paar Jahre jünger), zu duzen. In Russland geht man jedoch schnell vom Sie zum Du über, wenn man jemanden sympathisch findet. Insofern hat das plötzliche Duzen durch Larissa keine besondere Bedeutung, außer dass sie mich eben sympathisch findet. Und wieder dieser tiefe Blick aus ihren dunkelbraunen Augen. Dieses Mal aber meinte ich, außer Sympathie noch etwas darin gelesen zu haben. Sie untersuchte wiederum meinen Kater und schrieb mir neue Medikamente auf. In 5 Tagen sollte ich wieder zur Kontrolle kommen. Als ich zum Schluss die Geldbörse aus der Handtasche nehmen wollte, meinte sie: „Du brauchst nichts zahlen“ und berührte mich mit der Hand an der Schulter. Ein eigenartiges Gefühl, als ob ein Funke übergesprungen wäre, durchzuckte mich, das ich nicht zu deuten wusste, mich aber den ganzen Weg nach Hause erfüllte und zu Hause weiter beschäftigte. Dann kam DER Tag, der 24. Juli. Wie gewöhnlich fuhr ich mit meinem Kater wieder zu ihr. Es war alles wie immer. Wirklich alles? Wieder diese tiefen Blicke aus ihren dunkelbraunen Augen. Und dieses Mal hob sich der Nebel und ich glaubte verstanden zu haben. Sie will etwas von mir!? Wieder das gleiche Spiel: Untersuchung, neue Medikamente, wieder brauchte ich nichts zu zahlen, und ich sollte am 31. Juli wieder kommen. Den ganzen Weg nach Hause war ich wie weggetreten. Ich überdachte noch einmal alles bis dahin Geschehene gründlich. Auch zu Hause konnte ich an nichts anderes denken. Wieder und wieder wälzte ich diese Gedanken in meinem Kopf. Ich war mir sicher, sie empfand für mich mehr als bloße Sympathie. Was würde ich ihr antworten, wenn sie mich fragen würde, ob ich schon einmal etwas mit einer Frau gehabt habe und ob ich es nicht mit ihr machen wolle? Nun, mit einer Frau hatte ich bisher nichts gehabt, aber mit ihr würde ich es nur zu gerne machen. Dieser Gedanke ließ mich nun nicht mehr los… Im September wollte ich meine Eltern und Freunde, die alle im deutschsprachigen Raum leben, besuchen. Dazu war es bald an der Zeit, die Flugtickets zu kaufen. Würde sich aber der Zustand meines Katers bis dahin so weit gebessert haben, dass ich ihn 4-5 Tage allein und ohne Medikamente lassen kann? Bei einem Heimatbesuch, den ich immer in der warmen Jahreszeit absolviere, mache ich es so, dass ich meinen Kater einfach draußen lasse. Durch eine Klappe kommt er in den Vorraum des Hauses, wo Futter und Wasser für diese Tage bereitstehen. Ich weiß, es ist nicht die ideale Lösung, aber da ich niemanden Zuverlässigen habe, der sich in den Tagen meiner Abwesenheit um ihn kümmert, ist das noch immer der bessere Ausweg. Bisher hat es immer problemlos geklappt. Diesbezüglich musste ich mich mit Larissa beraten. Am 31. Juli fuhr ich mit meinem Kater erneut zu ihr. Ich schilderte ihr die Situation, dass ich während meiner Abwesenheit niemanden hätte, der meinen Kater versorgen würde. Wir kamen zu dem Schluss, dass es, so wie es jetzt aussieht, riskant wäre, ihn allein zu lassen. Aber wir sollten, um eine endgültige Entscheidung zu treffen, doch noch etwas abwarten. Als ich erwähnte, dass ich alleine wäre und niemanden hätte, merkte ich ein gewisses Aufblitzen in ihren Augen und ein unverhohlenes Interesse. Für mich gab es keinen Zweifel mehr, dass sie mehr wollte – und ich mich in sie verliebt hatte. In 2 Wochen sollte ich wieder kommen. Ich war mir sicher, dass es in Wirklichkeit gar nicht notwendig war, so oft zu ihr zu fahren. Auf dem Nachhauseweg und zu Hause war ich total neben der Spur. Wieder und wieder überdachte ich alles. Aber wie sollte es weitergehen? Sie hatte einmal, noch ziemlich am Anfang, erwähnt, dass sie Kinder hat. Nach Larissas Alter zu urteilen, schätze ich so 10-14 Jahre alt. Ob sie verheiratet ist, weiß ich nicht. Sie stammt aus einer anderen Stadt, ein paar 1000 km von dieser entfernt, und dürfte noch nicht lange hier leben. Zu all dem kommt ja noch dieses dämliche Antigay-Gesetz, das Putin erlassen hat. Da muss man noch vorsichtiger sein, noch dazu hat unsere Stadt weit unter 100 000 Einwohner. 2 Wochen später fuhr ich wieder zu ihr. Es war ihr letzter Tag vor dem 2-wöchigen Urlaub. Ich fragte sie, was sie im Urlaub macht. Sie antwortete, sich um den Gemüsegarten und die Kinder kümmern und endlich ausschlafen. Sie schrieb mir wieder Medikamente auf und gab mir ihre Handynummer. Ich solle sie in 5 Tagen anrufen, wie es meinem Kater geht. Die Frage meiner Reise blieb weiter offen, aber mir das an sich schon egal. Ich wollte nicht mehr wegfahren. Und wieder ihre Blicke… Da ich leider schüchtern bin, wusste ich nicht, was ich machen sollte, außer ihr ebenfalls tiefe Blicke zuzuwerfen. Schade, dass ich sie nun ganze 2 Wochen nicht sehen würde. So blieben mir nur wunderschöne erotische Fantasien. Nach 5 Tagen rief ich sie an. Ich muss noch sagen, dass ich eine gewisse Telefonophobie habe und dadurch beim Telefonieren oft kein Wort herausbringe oder einfach nicht das sagen kann, was ich möchte, bzw. das nicht so rüber kommt, wie es sollte. Larissa meinte, ich könne nun doch fliegen, aber da hatte ich meinen Eltern und Freunden schon gesagt, dass ich nicht komme. Sie gab mir andere Medikamente an und ich sollte in 6 Tagen wieder anrufen. Das tat ich auch, nur brachte ich vor Aufregung kaum ein Wort heraus, so dass ich danach das Gefühl hatte, ich hätte alles verbockt. Ich sollte Anfang September wieder zu ihr kommen. Die ganze Zeit bis dahin saß ich wie auf glühenden Kohlen. Ich konnte es nicht erwarten, sie zu sehen, gleichzeitig aber fürchtete ich mich auch davor. Endlich kam der heißersehnte Tag. Im Behandlungsraum waren außer ihr noch eine andere Tierärztin und eine Helferin. Ich war entsetzlich aufgeregt. Larissa war zwar etwas kühler als sonst, wohl wegen des Herumgewusels, aber ihre Blicke eindeutig. Wie die vorigen Male schrieb sie wieder Medikamente auf. Dann stand sie vom Schreibtisch auf, um meinem Kater ins Maul zu schauen, da auch sein Zahnfleisch entzündet war. Das tat sie aber nicht von ihrer Seite des Behandlungstisches aus, sondern sie trat an meine Seite heran, ganz dicht, uns trennten nicht einmal Millimeter, sie beugte sich tiefer zum Maul meines Katers und zu mir, ich mich zu hin – und es flogen die Funken zwischen uns. Wahnsinn. Ich sollte in 1 Woche wieder kommen. Auf dem Nachhauseweg war ich wieder total neben der Spur. Dieser Zustand hielt auch zu Hause an. Es musste etwas geschehen. Aber was? Auch wenn ich mir sicher bin, was sie will, so schien von ihr doch keine Initiative zu kommen. Nur, was sollte ich machen? Sie einfach direkt darauf anzusprechen, war mir zu plump und auch etwas gefährlich, denn wer weiß, vielleicht hört das Gespräch zufällig jemand von den Kollegen. Am Tag davor kam mir plötzlich eine Idee: sie zunächst direkt nur auf Freundschaft anzusprechen und zu fragen, womit ich ihr eine kleine Freude machen kann (in Russland sind kleine Geschenke üblich), da sie außer die ersten beiden Male für die Behandlung nichts mehr genommen hat. Vor einer Woche war ich wieder bei ihr. Bei meinem Kater hat sich inzwischen auch eine Wurminfektion eingestellt. Zur genaueren Bestimmung brachte ich Larissa ein paar dieser Würmer mit. Glücklicherweise war sie allein, musste aber gleich wegfahren (die Tierärzte dieser staatlichen Tierkliniken fahren u. a. in die Dörfer, um dort Hunde und Katzen u. a. gegen Tollwut zu impfen). Sie schrieb mir ein paar Antihelmetika auf, von denen ich ihm eines ihm geben sollte, und bestellte mich leider erst wieder in 17 Tagen, u. a. weil ich schon so müde aussehe. So lange ohne sie! Zum Schluss fasste ich mir ein Herz und sagte ihr, dass ich hier schon ein paar Jahre lebe, aber keine richtigen Freunde finden konnte. Erst vor 2 Jahren habe ich tolle Menschen (eine Familie mit 2 Kindern) kennen gelernt. Und jetzt sei auch sie, der nächste großartige Mensch, in mein Leben getreten. Da streichelte sie meine Hand. Ich sagte noch, ich würde mir wünschen, dass wir, auch wenn die Therapie meines Katers abgeschlossen ist, weiterhin Freundinnen und in Kontakt bleiben. Sie antwortete ganz warmherzig, das bleiben wir, ich solle beruhigt sein. Ich hätte ja ihre Handynummer. Dann erzählte sie noch kurz von ihren Tieren (Hunde, Katze, Vögel), die sie zu Hause hielt, auch Lustiges, so dass wir gemeinsam lachten. Ihr ging irgendwie das Herz über und die Worte sprudelten nur so aus ihr hervor, als ob sie nun endlich jemanden gefunden hätte, der ihr zuhört. Zum Schluss umarmten wir uns noch herzlich. Sie werde meinen Kater wieder gesund machen. Wir würden auch danach in Kontakt bleiben. Sie schien so glücklich. Ich war natürlich auch glücklich. Wie aber soll es nun wirklich weitergehen? Ich sehe sie erst wieder in 10 Tagen. Soll ich sie vielleicht mal anrufen? Wenn ich nur besser telefonieren könnte, aber ich bin am Telefon immer total blöd. Wenn wir uns in 10 Tagen wiedersehen, frage ich sie, womit ich ihr eine Freude machen könne. Das tat ich nämlich vor 1 Woche nicht, weil ich sie nicht länger aufhalten wollte. Aber wie soll es danach weitergehen? In Russland ist es, außer vielleicht in Moskau oder St. Petersburg, nicht üblich, sich in Cafes oder Restaurants (in kleineren Städten gibt es kaum etwas, außer eventuell McD. oder üble Kneipen) zu treffen, sondern zu Hause. Ich kann ihr daher nicht einmal vorschlagen, nach der Arbeit mal auf einen Kaffee zu gehen. Ich könnte sie nur zu mir nach Hause einladen, am Wochenende, aber das sind 36 km. Oder sie ergreift die Initiative. Oder soll ich dem ganzen mehr Zeit geben, entspannter herangehen? Vielen Dank fürs Lesen. Ich bin für jeden Rat und Kommentar dankbar. Liebe Grüße Viktoria |
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Beitrag
#2
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 74 Userin seit: 16.09.2013 Userinnen-Nr.: 8.691 ![]() |
Liebe Rafaella,
danke für Deine lieben und einfühlsamen Worte! Auch ich lese Deine Beiträge gerne. Aus ihnen sprechen Erfahrung und Weisheit. Mich „leer“ zu machen, wird schwierig, aber ich bin nun doch schon entspannter. Ich sehe meine Begegnung mit Larissa als Fügung des Schicksals. Dieses Gefühl hatte ich von Anfang an und hat mich nicht mehr losgelassen, weshalb ich mir auch ein Zurücksetzen an den Anfang kaum vorstellen kann. Ich weiß, das klingt etwas esoterisch. Und es kommt noch mysteriöser (Vorwarnung: es wird astrologisch): Gestern habe ich mit meiner besten Freundin Renate (in meiner Heimat) nochmals alle Daten verglichen. Sie ist seit 1 Jahr in Pension und hat nun genug Zeit, sich ausgiebig ihrem Hobby, der Astrologie, der ich allerdings skeptisch gegenüberstehe, zu widmen. Bereits bei meinem letzten Heimatbesuch (lange bevor ich Larissa kennen lernte) hatte sie mir gesagt, dass ich laut ihren astrologischen Berechnungen (Planetenkonstellationen) im Sommer große Veränderungen erleben werde (eine genauere Beschreibung würde hier zu weit führen). Sie nannte diese „unerwartetes Glück“ (das ich im Bereich Freundschaft haben sollte) und „Großes Sextil“ (das mich zu einem Menschen führen sollte, der in der Lage ist, meine große Liebeskraft zu erwidern). Ich habe das zur Kenntnis genommen – und wieder vergessen. Erst im August habe ich mich wieder daran erinnert und sie gefragt, was das denn für ein „unerwartetes Glück“ hätte sein sollen. Das einzige, was in diesem Zeitraum passiert war, war, dass mein Kater krank wurde. Sie fragte mich, ob ich in dieser Zeit jemanden kennen gelernt habe. Ich antworte, nur die Tierärztin. Dann ist sie wohl das „unerwartete Glück“, meinte Renate, denn mein Kater war in diesem Zeitraum ja plötzlich krank geworden und musste unerwartet zum Tierarzt. Gestern nun hat Renate, einer plötzlichen Eingebung folgend, festgestellt, dass, als wir beide uns vor 24 Jahren kennen gelernt hatten, die Planetenstellung, die „unerwartetes Glück“ bedeutet, auf die Minute genau dieselbe war! Wir waren beide etwas verwundert. Nur damals war alles ganz anders. Renate ist hetero und ich war nie in sie verliebt. Sie ist einfach eine tolle Freundin, die mir hier unheimlich fehlt, und dass wir uns kennen lernten, war für mich tatsächlich „unerwartetes Glück“. Danach ist Renate noch auf dieses „Große Sextil“ zurückgekommen, und wir haben festgestellt, dass zu der Zeit, als es zu wirken begann, DER Tag (der 24. Juli) war, an dem ich glaubte, verstanden zu haben, dass zwischen Larissa und mir mehr ist, also der Tag, an dem es so richtig los ging. Da war ich dann schon etwas geschockt. Renate hat mir weiter mitgeteilt, dass es aus astrologischer Sicht (den Planetenstellungen) völlig klar ist, warum die Beziehung mit Larissa in letzter Zeit ins Stocken geraten zu sein scheint. Erst ab Mitte nächster Woche soll es langsam bergauf gehen, bis es Mitte November erneut funken soll. Wenn das wirklich alles so passiert, werde ich auch anfangen, an Astrologie zu glauben. Ich weiß ja nicht, was die Ladies hier im Forum von Astrologie und usw. halten, aber trotz allem sind das sind doch etwas zu viele Zufälle. Renate meinte jedenfalls, ich soll mich völlig entspannt zurücklehnen und nur etwas Geduld haben, auch unabhängig von ihren astrologischen Ausführungen. Im Grunde hat sie mir dann das gleiche geraten wie Du, Rafaella. Ich habe sie weiter nichts gefragt, z. B. ob sich wirklich eine Liebesbeziehung zwischen Larissa und mir entwickelt. Mir sind diese Horoskope u. Ä. einfach nicht geheuer. Es ist vielleicht eine nette Spielerei, aber nicht mehr. Wie ich aber jetzt sehe, kann ich dem doch nicht ganz entziehen. Entschuldige bitte diesen Exkurs in die Astrologie, aber mich haben Renates Ausführungen wohl doch etwas umgehauen. LG Viktoria |
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Beitrag
#3
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 194 Userin seit: 18.03.2012 Userinnen-Nr.: 8.155 ![]() |
Hallo Viktoria,
ich muss ganz schön grinsen über Deine letzten Posts. Sehr niedlich. Zum einen gefällt mir die Geschichte, da ich wie bereits erwähnt, auch sehr an meiner Tierärztin hing - aber das war mehr emotional als körperlich. Ich denke, bei Verliebtheit sollten beide Faktoren reinspielen, deswegen glaube ich nach langem Abstand, dass ich eher mütterliche Geborgenheit in ihr gesucht habe, obwohl ich den Gedanken einer Affäre auch reizend fand ;-) Was mich an meiner Geschichte noch immer so fesselt, ist, dass ich den Eindruck habe, dass sie mich sehr gut durchschaut hat. Und dass ich alles, was Du beschreibst - die Berührungen, Blicke, Interessenbekundungen etc. - erlebt habe, aber sie definitiv nicht das bedeuten können, was ich daraus schließen wollte - also dass sie Interesse an einer Affäre gehabt hätte. Obwohl auch Sprüche von ihr kamen, ob sie nicht doch lesbisch werden sollte und sie mich auch auf einen Übernachtungsbesuch zu sich einlud und ich in ihrem hätte Bett schlafen können - trotz ihrer kleinen Kinder und ihres Mannes. Bevor sie die Praxis schloss, rief sie mich zu sich, um mich zu fragen, ob ich "in ein tiefes schwarzes Loch fallen würde", wenn sie die Praxis verlässt. Ich bejahte. Ich denke, sie hat sehr gut gewusst, wie viel sie mir bedeutet, hat es selbst jedoch nicht bewertet. Keine Konsequenzen daraus gezogen, ob in guter oder schlechter Hinsicht. Sie hat einfach immer jede Situation wertungsfrei hingenommen. Das fasziniert mich sehr. Ich komme nicht umhin, mir Deine Tierärztin genau wie meine vorzustellen und glaube, dass ihr euch durchaus noch sehr viel näher kommen könntet, ohne dass es jedoch bedeuten müsste, dass ihr ein Liebespaar werdet. Deswegen versuche Dich zu entspannen. Aber das ist bei Verliebtheit eben sehr schwer. Ich kenne auch dieses plötzliche enttäuscht sein usw. Das ist vermutlich der ganz normale Lauf während einer Verliebtheit, die nicht (gleich) auf Gegenseitigkeit beruht. Übrigens haben Tierärzte diesen Körperkontakt einfach. Dass sich die Hände berühren, dass sie einen mal tätscheln, wenn es schlecht ums Tier steht. Dass sie einen auch mal öfter zu sich einladen, wenn sie das Gefühl haben, der andere braucht das um sich gegenüber seines Tieres nicht schlecht zu fühlen, im Sinne von "man hätte zu wenig getan". Im letzten Jahr hatte es mich richtig erwischt. Ich traf eine Frau, die mich körperlich sowas von anzog, dass ich noch glücklicher darüber war, eine Frau zu sein, da ich somit ihre Wirkung auf mich besser verstecken konnte ;-)) Ich wollte sie auch unbedingt als Freundin gewinnen, was schlussendlich komplett in die Hose ging. Davon erhole ich mich gerade noch ... Ich bin auch sehr esoterisch, spirituell, gläubig usw. und es gibt eigentlich nichts, woran ich nicht glaube. Also klar, warum sollte ich mich vor Astrologie verschließen? Ich habe jedoch eine sehr gute Freundin, die sich immer wieder in Männer verliebt und dann jede Woche sämtliche Wahrsagerinnen und Astrologen befragt, ob es diesmal nun der richtige Mann sei und sie ihm diesmal näher komme - da stehe ich den Antworten immer sehr skeptisch gegenüber. Sicherlich kann man den Einfluss der Planetenstellungen usw. beobachten. Zum Beispiel gab es vor einer Weile eine Phase, wo die Menschen gereizter und streitsüchtiger waren und ich konnte es in meinem gesamten Bekannten- und Freundeskreis beobachten und einige Dinge klärten sich in dieser Zeit auch und wurden beendet. Wenn man um solche Dinge weiß, kann man sich entsprechend verhalten und z.B. ein Treffen nicht unbedingt in einem ungünstigen Moment vorschlagen. Genauso wie Du eben um ihre berufliche Situation gerade weißt und Dich entsprechend ja auch verhälst. Was mir aber bei dieser neuen Verliebtheit auffiel, war, dass ich auch sehr an Aussagen und Gefühlen der Verbundenheit festhielt. Zum Beispiel sagte sie, wir seien seelenverwandt und ich baute alles darauf auf. Ich hatte diese telepathische Verbindung zu ihr und konnte nur sehr schwer von ihr lassen, weil ich so sehr daran festhielt, das uns mehr verbindet. Ich war sogar versucht über eine Reise in die Anderswelt herauszufinden, ob wir vielleicht in einem früheren Leben einmal vereint waren, vielleicht als Mutter und Tochter oder Mann und Frau oder oder. Ich fühlte mich einfach so machtlos gegen das Gefühl und suchte wohl auch eine Art Ausrede, da ich aufgrund meiner Partnerin ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich noch eine andere starke Verbindung zu einer anderen Frau aufbauen konnte bzw. das zuließ. Zudem sprach ich Gefühlen auch eine gewisse Wahrheit und Ehrlichkeit zu, also dass, wenn mein Herz sagt, uns verbindet etwas, es dann auch so sein muss, egal wie viel die Vernunft oder reale Handlungen dagegen sprechen. Nachdem ich nun aber feststellen musste, dass ich einem Irrtum erlag, habe ich dem Gefühl der Verbundenheit keine Bedeutung mehr beigemessen. Habe noch einmal alles was ich erlebt habe, mit den neuen Informationen (dass sie nie Interesse hatte) rekapituliert und das Gefühl ist komplett verschwunden. Ich glaubte vorher felsenfest, dass Gefühle zuerst kommen ("das Herz schlug ja schon, bevor man denken konnte") und erst später der Verstand weiß, wie sie zu interpretieren sind. Inzwischen denke ich jedoch, dass sich das Gefühl einschlich, weil ich es so sehen wollte. Weil ich irgendwann begann mir vorzustellen, wie sie auf Nachrichten von mir reagiert, wie sie an mich denkt, wenn wir nicht zusammen sind, was sie nach einem Treffen mit mir ihrer Familie erzählt - ganz überschwänglich und gefühlsgeladen; wie sie mich vermisst, wenn ich es schaffte, mich eine Weile unsichtbar zu machen usw. Ich habe mir das Gefühl praktisch herbei gedacht und es ist unklar, welche Variante nun tatsächlich der Wahrheit entspricht, da ich auch nicht mehr in diese Richtung forschen möchte. Wenn sie für mich eine wichtige Person ist, dann wird uns das Schicksal noch einmal zusammenführen - ob in 10 oder 30 Jahren; oder spätestens wenn wir als Seelen wieder vereint sind, werden wir verstehen, warum wir uns nur kurz begleiteten und wofür wir einander wichtig waren. Was ich sagen möchte - vertraue, lebe nach Deinem Gefühl, werd nicht zu kopflastig, aber gib Dich allen Gefühlen und esoterischen Erklärungen nicht zu sehr hin, sondern höre auch auf das, was sie Dir jetzt schon zu verstehen gibt. Letztendlich hätte ich meine Erkenntnis, die ich jetzt erst machte, nämlich schon viel früher machen können, wenn ich nicht so viel Angst davor gehabt hätte, dass mich ihr Desinteresse an meiner Person zu sehr verletzen würde. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 04.05.2025 - 08:19 |