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Hortensie
Beitrag 01.Nov.2013 - 23:04
Beitrag #1


"Jeck op Sticker"
************

Gruppe: Members
Beiträge: 14.613
Userin seit: 18.10.2008
Userinnen-Nr.: 6.317



Der Titel ist unglücklich gewählt, aber was Besseres fiel mir jetzt auch nicht ein.
Ich mache jetzt mal einen eigenen thread auf, weil mein Beitrag in die bestehenden nicht so recht zu passen scheint und ich die anderen threads auch nicht „zerspammen“ möchte.

Ich habe jetzt angeregt durch die verschiedenen Diskussionen mal weiter über die Thematik nachgedacht.
Für mich haben sich die Gedankenspiele um „Verliebt sein“ außerhalb der Beziehung und könnte es nicht sogar sein, dass die aktuelle Partnerin mich durch ihr Verhalten dazu bringen könnte, andere zu begehren, zu folgender These gebracht:

Ja, natürlich hat ein Mensch bestimmte Bedürfnisse. Ja, ein Mensch, der versucht, verantwortungsvoll mit sich umzugehen, kennt seine Bedürfnisse und erfüllt sich diese.

Verliebt ein Mensch sich in einen anderen Menschen, verliebt er sich auch in die Möglichkeiten, bestimmte Bedürfnisse mit diesem Menschen erfüllen zu können.

Lebt ein Mensch in einer festen Beziehung und kann nicht alles was er sich erwünscht, erhofft und ersehnt mit diesem Menschen leben, eröffnen sich aus meiner Sicht 2 Möglichkeiten:

Möglichkeit 1:
Mensch ist ein sehr reflektierter Mensch und kennt seine Bedürfnisse und kann diese formulieren.
Dieser Mensch würde also die unerfüllten Bedürfnisse ansprechen und mit dem Beziehungsmenschen kommunizieren.
Die Beziehung verstärkt sich durch die Kommunikation, beide Menschen „wachsen“ gemeinsam und beiden Menschen haben keine Bedürfnisse, die von einem dritten Menschen erfüllt werden müssten.

Möglichkeit 2:
Mensch kennt seine Bedürfnisse, kann diese aber aus verschiedenen Gründen innerhalb der Beziehung nicht kommunizieren.
Dieser Mensch wird dafür empfänglich sein, sich in andere Menschen zu verlieben, bei denen eine Erfüllung der Bedürfnisse möglich zu sein scheint.

Oder einfach ausgedrückt:
Ich verliebe mich außerhalb meiner Partnerschaft, weil mir innerhalb meiner Beziehung bestimmte Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Ich kann darüber aber auch nur eingeschränkt kommunizieren.
Vielleicht kommuniziere ich auch aus Angst vor Zurückweisung nicht.

Ich nehme also lieber in Kauf, dass meine Partnerin sich quasi als für mich und meine Bedürfnisse unzureichend fühlt, als diese Bedürfnisse mit ihr zu besprechen und Kompromisse zu finden.


Ich habe zwar alles in „Ich-Form“ geschrieben, aber ich möchte mit meiner Partnerin lieber über meine und ihre Bedürfnisse sprechen können, als auf ein Gefühl für jemanden drittes auszuweichen.
Ich möchte selber nicht das Gefühl bekommen, „2-Wahl“ zu sein und auch meine Partnerin betrachte ich lieber weiterhin als meine Gefährtin für mein Leben, als „Wartestation, bis sich was besseres findet“.
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shark
Beitrag 02.Nov.2013 - 14:41
Beitrag #2


Strösenschusselhai
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Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
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Ich glaub, dass ganz viel von dem, was neben und außerhalb von Beziehungen so an Unheil angerichtet wird (weil eben nicht kommuniziert, da kaum bis gar nicht reflektiert) nicht besonders viel mit echten "Bedürfnissen" in Richtung PartnerIn zu tun hat, sondern eher als chaosproduzierendes Symptom lang ignorierter höchstpersönlicher Baustellen gelten darf.

Ich habe in meinem Leben so viele Menschen kennengelernt, die fremdgehen, die nicht treu sein können oder wollen, die immer mal wieder den "Was wäre wenn...?"-Gedanken spinnen, die mit einem Fuß immer im Notausgang stehen, die ihren PartnerInnen Langweiligkeit, Stagnation und was weiß ich was vorwerfen, sich mit sich selbst bei der Bewertung ihrer Situation aber abseits von "Ich armes Opfer kann ja nicht anders; irgendwie muss ich mich ja befreien!" gar nicht erst beschäftigen.

Und unter diesen Menschen sind einige, die versuchen, durch ihre Flatterhaftigkeit und ihr ganzes "hier ein bisschen verlieben, dort ein bisschen naschen - hat ja mit der Beziehung nix zu tun" eigene Verlustängste zu kompensieren. Und andere, die einfach ein grundlegendes Problem damit haben, sich für irgendwas im Leben mal wirklich zu entscheiden. Und solche, deren Selbstbewusstsein so schwach ausgeprägt ist, dass sie sich bloß dann überhaupt bemerkenswert finden können, wenn möglichst regelmäßig/viele Andere auf sie abfahren. Oder oder oder... Da gibt es noch ne Menge anderer Gründe, die mit der tatsächlichen Partnerin und deren Haltung/Verhalten gar nichts zu tun haben.

Viel zu viele Menschen gehen mit ihren Empfindungen eben nicht verantwortungsvoll um; sie erforschen sich nicht, sie wollen sich mit ihren wahren Beweggründen gar nicht befassen.
Und da ist dann der Schritt schnell gemacht, erstens die Partnerin für die eigenen Seelenlöcher verantwortlich zu machen (im Sinne von "Bei ihr bekomme ich nicht, was ich brauche") und zweitens eben statt "innen" lieber im "Außen" nach Lösung und Entlastung zu suchen.

Ich behaupte nicht, dass es wirklich polyamor fühlende Menschen nicht gebe; im Gegenteil, diese anerkenne ich sogar in besonderer Weise, weil sie nämlich so gar nicht leben könnten, wenn sie sich mit sich selbst und ihren Empfindungen nicht aufrichtig auseinandersetzen würden.

Aber ich sage, dass viel Unglück (auch im Selbstbild der solchermaßen "Beschuldigten und Betrogenen") abgewendet werden könnte, betrachteten Menschen nicht jede solcher Gefühlsregungen als Ergebnis eines "Bedürfnisses" nach etwas, das in ihrer Beziehung nicht zu bekommen sein kann.
Manche Menschen "benutzen" einfach Erotik und Phantasien außerhalb der Beziehung als Ausweg vor sich selbst. Fühlt sich gut an, beschäftigt die Sinne, erzeugt "Drama". Wenn das mal nicht von echten persönlichen Problemen ablenkt....!

Und leider ist es auch so, dass manchmal allergrößte gegenseitige Ehrlichkeit trotzdem nicht zu einem "gemeinsamen Wachsen" oder gar zu einem Grfühl von "Ich bekomme in meiner Beziehung das, was ich brauche" führt. Es gibt Menschen, die sich als Paar zusammentun, im Grunde aber so wenig gemein haben an Lebensvorstellungen, Werten und Bedürfnissen, dass sie einander nicht im Mindesten das geben können, was sie jeweils brauchen. Das zu erkennen und sich und der Anderen einzugestehen, ist auch nicht leicht.

Vielleicht bin ich jetzt am Thema vorbei... wenn ja: sorry... das war einfach das, was mir zu Deinen Zeilen eingefallen ist, Hortensie.


Einen schönen Samstag Euch allen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)



shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 02.Nov.2013 - 15:55
Bearbeitungsgrund: doppelt visieren ist auch doof.....
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Hortensie
Beitrag 02.Nov.2013 - 15:31
Beitrag #3


"Jeck op Sticker"
************

Gruppe: Members
Beiträge: 14.613
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ZITAT(shark @ 02.Nov.2013 - 14:41) *
Vielleicht bin ich jetzt am Thema vorbei... wenn ja: sorry... das war einfach das, was mir zu Deinen Zeilen eingefallen ist, Hortensie.

shark


Hallo shark,
alles was in dem Kontext "Beziehung/Bedürfnisse" an Gedanken zusammenkommt ist "im Thema". Deinen Beitrag empfand ich als absolut passend, weil es auch vor dem reflektierten Eingeständniss einen Fluchtreflex geben mag, den ich bisher in meinen Überlegungen nicht mit einbezogen habe.
Herzliche Grüße
H.
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