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> Mehr Besitz macht glücklich oder ist belastend?
-Agnetha-
Beitrag 08.May.2015 - 09:01
Beitrag #1


ungerader Parallel-Freigeist
************

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Beiträge: 10.889
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Userinnen-Nr.: 83



Derzeit fällt mir viel zu Diskutieren ein. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

Ob Reichtum glücklich macht, wird ja sehr oft besprochen.

Mir geht es jetzt mehr um einen besonderes Aspekt.

Obwohl ich nicht reich bin, eben Mittelklasse, empfinde ich manchmal Gegenstände auch als eine Art Belastung.

So sehr ich mich über Geschenke freue, machmal weiß ich dann nicht was ich damit tun soll. Geschenke weg werfen oder verkaufen kommt mir nicht richtig vor. Jedenfalls nicht wenn sie von für mich wichtigen Menschen kamen. Aber irgendwann ist die Wohnung voll gestellt.

So geht es mir auch immer wieder mit Gegenständen die ich selbst gekauft habe. Manche Dinge erfreuen einen eben nur eine gewisse Zeit. Ist diese Zeit vorbei, kann man sich davon eigentlich auch wieder trennen.
Sofern ein Gegenstand noch okay ist, finde ich es aber oft schwer den einfach weg zu werfen. Ich habe ehrlich gesagt aber auch keine Lust Sachen im Internet zu verkaufen, für die ich pro Stück nicht mehr als 10 Euro bekommen würde.
Früher hat mir das noch mehr Spaß gemacht. Aber heute nicht mehr so. Empfinde ich dann eher als Stress. Man muss die Ware dann ja auch zügig abschicken.

Flohmärkte wären da eher was, aber auch das ist nicht so wirklich meines, da ich auch nicht gern "handle".


Bei manchen Dingen habe ich fast sowas wie ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie nicht mehr verwende.
ZB habe ich mir vor Jahren zwei Gameboys gekauft, damit ich mit meiner Freundin gemeinsam spielen kann.
Haben wir auch gemacht, aber jetzt schon lange nicht mehr.
Das fühlt sich dann irgendwie komisch an.


Anderes Beispiel...
ich habe mir vor Kurzem ein neues Smartphone gekauft, da der Akku des alten schon schlecht war.
Den Akku selbst zu tauschen war nicht möglich und ich konnte durch meinen Vertrag sowieso ein neues günstiger bekommen.

Das alte Smartphone liegt jetzt hier, ist bis auf den Akku völlig okay, hat keinen einzigen Kratzer. Das tut mir dann irgendwie auch leid.
Das könnte ich zwar wirklich verkaufen, dachte mir aber ich behalte es als Ersatz, falls mit meinem was sein sollte.
Ist einerseits ein gutes Gefühl, andererseits aber auch wieder nicht.


Wie geht es euch damit?
Kennt ihr sowas?


Mag aber noch dazu sagen, dass das kein großes Problem für mich ist.
Aber manchmal fühlt es sich komisch an.

Und dann denke ich, dass ich gar nicht noch mehr Besitz haben wollen würde, selbst wenn ich reich wäre.
Ich denke zB ein Ferienhaus, in dem ich dann nur 3 Wochen im Jahr bin und das sonst nicht genützt wird, das würde ich auch nicht gut finden.


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shark
Beitrag 08.May.2015 - 19:49
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Oh je... mein Schmerz-Thema.... (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)

Ich bin ja auch alles Andere als wohlhabend, aber vielhabend bin ich schon .... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Ich erklär mir meinen Wunsch nach schönen Dingen, die mir gehören, so, dass ich das eben bis weit in mein Erwachsenenleben hinein gar nicht hatte... also, etwas, das wirklich nur mir gehört.
Richtig aufgefallen ist mir das, als ich nach meiner Trennung von meinem damaligen Mann 1998 in meine allererste eigene Wohnung gezogen bin.
Plötzlich hatte ich den einzigen Schlüssel zu einer Wohnung. Und das, was darinnen war, war auch meins. Niemand konnte es haben wollen oder einfach mitnehmen oder sowas. Alles meins!

Anfangs bin ich jeden Abend mit richtigen Glücksgefühlen durch die winzige Wohnung gegangen und hab alles angefasst.
Das sind meine Gläser, das ist mein Esstisch, das ist mein Radiogerät, das ist mein Duschvorhang, mein Bett, mein Telefon mit meiner eigenen Nummer, meins....
Fast alles kam vom Flohmarkt oder war von meiner Mama oder von FreundInnen geschenkt, aber jetzt war es eben meins. Das war ein unfassbar gutes, sicheres Gefühl.

Und ganz lang haben diese "ersten Besitztümer" eine echt wichtige Rolle gespielt und ich hätt sie nicht hergegeben. Wenn eines der Gläser kaputt ging, hat mich das richtig traurig gemacht.
Obwohl mein erstes Bett ein Bettsofa war, das überhaupt nicht bequem war, hab ich es ewig behalten; zuletzt stand es im Gästezimmer rum und hat unsere Gäste gequält... (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif)
Erst kürzlich habe ich mich dann doch davon trennen können.

Geblieben ist aber mein Hang, mir Dinge anzueignen. Schöne Dinge, nicht jeden Kram, aber ich kann nur schlecht widerstehen, wenn ich etwas sehe, das mir sehr gefällt und das zu mir und in mein Haus passt.
Ich kaufe grundsätzlich so gut wie nur auf Flohmärkten; das heißt: nicht so oft und nicht teuer.
Aber die Sachen sind dann halt da. Und weil sie eben auch für den Ort stehen, an dem ich sie entdeckt habe, vielleicht für einen besonders schönen (oder total verregneten) Tag oder was auch immer... einfach anders als wenn die Dinge aus dem Kaufhaus kämen ... ist es besonders schwierig, sie wieder herzugeben. Selbst wenn ich sie nicht mehr verwende oder sogar mehrfach Gleichartiges mein Eigen nenne...


In diesem Jahr muss ich meinen Dachboden entrümpeln. Der ist ein einziges Chaos und ich hab regelrecht Horror davor.
Ich weiß allerdings, dass es sich gut anfühlen wird, "auszumisten".
Schon wenn ich mit ner Ladung Kram im Auto losfahre und ihn wegbringe (zum Flohmarktladen einer Bekannten, zum Umsonstmarkt oder auch nur zum Recyclinghof), fühlt sich das fantastisch an. Befreiend.
Aber bis es soweit ist...!! (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif)
Es fällt mir sehr schwer, anzufangen.... dabei brauch ich eigentlich immer Hilfe. Ein guter Freund wird kommen und mich mit dem Dachboden unterstützen und meine Jüngste auch.
Meine Frau lass ich nicht rauf. Die ist so eine Minimalistin... die will immer gleich alles wegwerfen... (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Zum Glück wohnen wir nicht zusammen... (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif)

Also... ja, Besitz loswerden kann echt befreiend sein.
Endlich kann ich das grundsätzlich so sehen anstatt zu denken, dass das Anhäufen von Dingen mich "wirklicher" macht.
Manchmal stell ich mir vor, dass ich alles wegnehme, was da ist bis auf die notwendigsten Dinge. Und erst mal würd ich die Dinge wegtun, in eine Garage oder so. Und mal schauen, wie es sich anfühlt, wenn es um mich her leer ist. Überschaubar. Reduziert. Und dann, wenn das gut wäre, alles herzugeben.
Aber ich bin noch nicht so weit, das zu können; nicht mal richtig dran denken kann ich ohne dass es mich traurig macht.

Das alles ist eine riesige Aufgabe für mich, die ich jeden Tag neu beginne. Oft nur im Kopf, aber immerhin. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Ach ja... letzhin habe ich mich erfolgreich von etwas getrennt, das ich sehr liebte.
Ein altes, wunderschönes Mokkaservice.
Ich habe es einer guten Freundin zum Geburtstag geschenkt, weil es zu ihrem Teegeschirr, auf das sie so stolz ist, weil sie es eben auch auf einem Flohmarkt ergattert hat, perfekt passt.
Gleiches Design, gleiche Manufaktur, gleicher Jahrgang.
Sowas passiert nicht oft mit so seltenen Sachen.
Jedenfalls hab ich es ihr geschenkt, das Mokkaservice. In einem aufwändig selbst gestalteten Paket... das musste sein für den Abschied.
Aber ich fühl mich gut, dass sie es jetzt hat. Und es fehlt mir nicht. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 08.May.2015 - 19:53
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