lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.

Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

> Schwuler Praktikant, Homophobe Schulleitung
leslie
Beitrag 01.Sep.2017 - 18:02
Beitrag #1


Miau
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.625
Userin seit: 17.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.495



Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, ich darf das Thema hier posten, falls nicht, bitte einfach löschen.

Ich bekam gerade eine Anfrage bzw. den Hinweis einer Kollegin, dass sich ein schwuler Fast-Student um ein Jahrespraktikum an unserer Schule bewirbt. Ich hab´ normalerweise nicht so gerne "fremde Leute" in meiner Klasse, hatte aber vor einigen Jahren auch schon mal einen schwulen Praktikanten (allerdings nur für 4-6 Wochen) in meiner Klasse, den ich mit Zehen und Klauen gegen meine homophobe Schulleiterin verteidigen musste. Der hatte sich in der Öffentlichkeit Hand in Hand mit seinem Freund gezeigt, war von Kindern gesehen worden, die hatten ihn dann gefragt: "Bist du schwul?" Er hat ehrlich geantwortet mit "Ja!". Daraufhin wurde er zur Schulleitung zitiert (und da er "mein" Praktikant" war, bin ich natürlich mitgegangen) und völlig zur Sau gemacht, das ginge ja gar nicht, er solle seine sexuelle Orientierung gefälligst für sich behalten, sonst würde er gefeuert etc. pp... Ich hab´ der Schulleiterin dann meinerseits einen Vortrag darüber gehalten, wie mutig ich es von dem jungen Kerl fand, mit 17 zu seiner Sexualität zu stehen - er hatte damit ja nicht rumgeprahlt, er hatte nur ehrlich geantwortet und sich nicht verleugnet - und dass ich es immer noch traurig fände, dass ich micht das seinerzeit eben nicht getraut hätte. Und dann hab´ ich dem Praktikanten seine Rechte ausgedruckt (er wusste nicht, dass ich lesbisch bin, hat sich aber sehr gefreut (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )
Jetzt haben wir wieder eine Bewerbung von einem (diesmal aber wohl offen schwulen) Jahrespraktikanten - nun entscheidet natürlich meine Schulleitung, ob sie ihn überhaupt nimmt - ich würde mich sofort bereit erklären, ihn für das Jahr zu betreuen und in meiner Klasse aufzunehmen - aber da sie so homophob ist, hab´ ich die Befürchtung, dass sie seine Bewerbung von vornherein ablehnt. Das darf sie aber doch gar nicht, oder? (Siehe mein erster Praktikant...) Aber wenn ich ihr den ganzen Kram jetzt auch nochmal raussuche und ausdrucke und sie sagt trotzdem "NEIN" - kann ich da noch irgendwas tun? Ich hab´ seine Bewerbungsunterlagen gesehen (die sind top, richtig gute Noten, gute Bewertungen) - mit welchem Recht darf sie ihn abweisen?

LG Leslie

edit: Und ein Argument, warum das Ganze hier vielleicht doch stehen bleiben darf: Bei einer offen erkennbaren lesbischen Praktikantin wäre das Spiel mit meiner Schulleitung das Gleiche...
Also: Vielleicht einfach vorstellen, dass es eine offen lebende Lesbe ist - dann passt das auch wieder - so homophob, wie meine Schulleitung ist, macht das wohl auch keinen Unterschied (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Der Beitrag wurde von leslie7259 bearbeitet: 01.Sep.2017 - 18:08
Go to the top of the page
 
+Quote Post
 
Start new topic
Antworten
leslie
Beitrag 13.Oct.2017 - 15:11
Beitrag #2


Miau
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.625
Userin seit: 17.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.495



Hallo Ihr Lieben,

der Praktikant ist inzwischen tatsächlich bei mir gelandet, er ist noch ein wenig anstrengend, weil er noch lernen muss, dass er kein "Zweitlehrer" ist, der ständig dazwischenquatschen kann, wenn ich was zu erklären versuche, aber er ist sehr bemüht und setzt sich v. a. auch für schwächere SchülerInnen ein, um die er sich sehr gut kümmert. (Ich hab´ auch an einem Tag demonstrativ mein Regenbogenarmband angezogen und er hat mich direkt darauf angesprochen, wäre das Thema also auch schon mal geklärt (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )
Soviel dazu.

Ich will jetzt aber nicht schon wieder einen neuen Thread aufmachen, daher schreibe ich das jetzt auch noch hierhin...

Wie schon der Untertitel und meine ersten Schilderungen verlauten lassen, ist meine Schulleiterin ja nun mal absolut homophob.
Heute hatten wir "Bewegungstag" (viele Spiel- und Sportaktionen auf dem Schulhof, zu denen man auch Helfereltern benötigt) - und ich habe einen Schüler in der Klasse, der halt zwei lesbische Mütter hat (die beiden wissen auch, dass ich lesbisch bin). Die sind sehr engagiert und waren auch heute beide da zum Helfen. Wie es der (von mir unauffällig eingefädelte (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) Zufall so wollte, hatte ich im ersten Block "Dienst" an der Radfahrstation zusammen mit der leiblichen Mutter meines Schülers - die mir dann beiläufig erzählte, dass ihre ältere Tochter letztes Jahr, als sie im 4. Schuljahr war, sich von der Schulleiterin anhören musste, dass Homosexualität unnormal sei. Ich fass´ es nicht.... Das nennt sich Pädagogin? Die Mutter berichtete mir dann auch, dass das Kind sich daraufhin total mies gefühlt hätte und es eine ganze Weile gebraucht hätte, bis sie sie wieder stabilisiert hätten. Wer kann denn bitte so bescheuert sein und einem Kind sagen: "Die Familiensituation, in der Du lebst, ist unnormal"?
Eine andere Kollegin hatte das damals wohl mitbekommen und aufgegriffen und den Kindern auch zu erklären versucht, dass es eben ganz verschiedene Familienmodelle gibt, und dass alles normal ist, solange man einander liebt und das auf Gegenseitigkeit beruht, und dass es völlig normal ist, wenn ein Kind zwei Mamas oder zwei Papas oder eben eine Mama und einen Papa hat oder eben auch bei alleinerziehenden Elternteilen aufwächst etc...

Ich möchte diese Frau einfach nur noch unangespitzt in den Boden rammen, ehrlich... Wären wir noch im Mittelalter, wäre die die erste, die uns auf den Scheiterhaufen brüllen würde...
Es macht echt Spaß, unter so einer Schulleitung arbeiten zu müssen und zu wissen, dass man in ihren Augen ja "unnormal" ist und quasi fast aussätzig *grummel*

Frustrierte Grüße
Leslie

Der Beitrag wurde von leslie7259 bearbeitet: 13.Oct.2017 - 15:14
Go to the top of the page
 
+Quote Post

Beiträge in diesem Thread


Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 16.06.2024 - 23:43