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> Depression nach Coming-Out. Brauche ich professionelle Hilfe?
Lisalaune
Beitrag 18.Mar.2018 - 18:31
Beitrag #1


Vorkosterin
*

Gruppe: Members
Beiträge: 2
Userin seit: 18.03.2018
Userinnen-Nr.: 9.927



Hallo,

ich bin total verzweifelt und brauche einen Rat. Seit meiner Jugend war ich überzeugt davon, dass ich bi bin. Hatte Techtelmechtel mit Frauen, aber nur Beziehungen mit Männern und meine Gefühle für Frauen so gut es geht verdrängt. Bin bei einer sehr homophoben Mutter aufgewachsen und leide seit meiner Jugend an Depressionen. (Habe eine dreijährige Therapie abgeschlossen).

Mit der Zeit stellte ich fest, dass ich keine romantischen Gefühle für Männer empfinde (vom schrecklichen Sex will ich gar nicht reden). Nach vielen frustrierenden Beziehungsversuchen mit Männern, fasste ich endlich den Entschluss, Frauen zu daten und dann traf ich meine jetzige Freundin. Ich war vom ersten Moment an in sie verliebt. Sie ist das Schönste, was mir je passiert ist. Die ersten Wochen waren wie der Himmel auf Erden. Ich wollte kein Geheimnis mehr aus ihr machen und beschloss, mich zu outen.

Bisher hat mein Umfeld sehr positiv reagiert. Nur meine Mutter ist überhaupt nicht damit klar gekommen. Sie meinte, dass ich ihr das Herz breche und sie nichts von meiner Freundin wissen will. Dazu muss man sagen, dass unsere Beziehung schon immer sehr schwierig, wenn nicht sogar toxisch war. Obwohl in meinem restlichen Leben sehr durchsetzungsfähig bin, hat meine Mutter eine seltsame Macht über mich. Ich will es ihr immer Recht machen und bin doch nie gut genug.

Seit dem Coming Out habe ich einen heftigen depressiven Rückfall erlitten. Fast täglich Panikattacken, Albträume, heule sehr viel, ziehe mich zurück und habe meine Hobbys aufgegeben. Wenn ich meine Freundin ansehe, ist da nur noch Trauer und Angst statt Freude und Liebe. Ich zweifele viel an mir. Bin ich vielleicht doch hetero? Kann ich nicht doch mit einem Mann zusammen sein? Warum kann ich nicht „normal“ sein? Liebe ich meine Freundin wirklich? Es bricht mir das Herz, dass ich ihr nicht die Sicherheit geben kann, die sie verdient. Ich hasse es, dass wir nicht einfach unbeschwert unsere gemeinsame Zeit genießen können, ohne dass ich an mir und der Beziehung zweifele. Ich schäme mich für meine Gedanken und will mich am liebsten vor ihr verkriechen und allein sein.

Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Hab schon überlegt, mir professionelle Hilfe zu suchen. Aber es kann Monate dauern, bis man einen Platz bekommt. Was soll ich tun? Mit wem kann ich reden? Mit meinen Freunden rede ich nie über solche persönlichen Dinge. Und ich möchte meine Freundin nicht verletzen. Könnt ihr mir vielleicht etwas empfehlen oder mir weiterhelfen?
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Lisalaune
Beitrag 27.Mar.2018 - 18:31
Beitrag #2


Vorkosterin
*

Gruppe: Members
Beiträge: 2
Userin seit: 18.03.2018
Userinnen-Nr.: 9.927



Hallo,

vielen Dank, dass ihr euch Zeit für mich genommen habt und für die lieben Rückmeldungen.

Mir geht es schon besser. Trotzdem denke ich, dass ich eine Therapie brauche. Ich glaube, das Coming-Out war nicht der alleinige Auslöser, sondern hat nur Probleme hervorgeholt, die ich verdrängt hatte. Dabei hoffte ich nach Jahren der Therapie, dass es endlich überstanden ist. Naja, so ist das halt. Es kann nur besser werden.

Ich habe mit meiner Freundin darüber geredet und sie unterstützt mich. Trotzdem ist es nicht einfach, weil ich mich häufig traurig und ängstlich fühle. Und um sie nicht runterzuziehen oder zu vergraulen, verheimliche ich oft meine wahren Gedanken. Was nicht gut für unsere Beziehung ist.

Ich wundere mich einfach, dass es so plötzlich kam. Das ist, als wäre ich über Nacht zu einem anderen Menschen geworden. Ich habe ehrlich gesagt Angst, dass sie mich bald verlässt, weil ich aktuell nicht mit dem alten Ich mithalten kann, in das sie sich verliebt hat.

Zu meiner Mutter: Ich glaube, das Problem ist gar nicht meine Mutter per se, sondern die Einstellung, die sie mir vermittelte. Ich war nie gut genug, egal wie sehr ich mich anstrengte. Leider hat sich diese kritische Haltung so stark in meinem Bewusstsein verfestigt, dass ich mich selbst mit negativen Gedanken plage. Ich denke, nur ein Profi kann mir da weiterhelfen.

Nochmal danke für die vielen Antworten. Ich habe mir Urlaub genommen und werde mich bald um einen Platz/Termin kümmern.
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