Die Kategorisierung der Flüchtlinge, Unterscheidung zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen |
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Die Kategorisierung der Flüchtlinge, Unterscheidung zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen |
10.Sep.2015 - 13:50
Beitrag
#1
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Dreht manchmal durch... Gruppe: Members Beiträge: 3.965 Userin seit: 30.10.2004 Userinnen-Nr.: 685 |
Hallo ihr Lieben,
ich weiß nicht, ob das Thema hier richtig ist, ansonsten liebe Strösen, verschiebt es bitte (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Ein Bekannter von mir hat sich neulich auf dem großen blauen Socialnetwork über die sogenannten "Wirtschatsflüchtlinge" ausgelassen. Ich habe eine Diskussion mit ihm angefangen, weil ich das, was er dazu geschrieben hatte, nicht so stehen lassen konnte und wollte. Vor allem auch deshalb nicht, weil er rechtspopulistische Internetseiten zitierte und diese als Wahrheiten darstellte. Letztendlich kann ich sagen, dass mit ihm und mir, zwei Welten aufeinander geprallt sind. Daher einfach mal meine Frage an euch. Was haltet ihr von diesem Thema. Ist es für euch in Ordnung, dass z.Z. viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen, oder seht ihr das skeptisch. Und vor allem, was haltet ihr von dieser Kategorisierung der Flüchtlinge in Kriegs- und Wirtschaftsflüchtende? Ich bin gespannt, was ihr von all dem haltet. |
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28.Aug.2018 - 10:45
Beitrag
#2
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mensch. Gruppe: Members Beiträge: 6.498 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 |
Woher kommt eigentlich dieses Gewaltpotenzial der Menschen hierzulande, die nicht geflüchtet sind? Und auch deren Eltern nicht...?
Wie kommt es, dass die junge Frau in dem Artikel ein Gefühl beschreibt, das ich nachvollziehbar finde (auch wenn ich Absolutheit nicht teile): "Wenn wir Frauen auf die Straße gehen, dann interessiert das ja niemanden"? Wie kommt es, dass es für immer mehr Menschen nachvollziehbar und akzeptabel erscheint, anhand des Aussehens (das nicht eine Form von Machtdemonstration, wie eine Glatze und Springerstiefel es zB sein können ist) zu entscheiden: "Ist diese Person potenziell gefährlich?" Oder auch "Lebt diese Person nicht nach den richtigen Regeln?" Und dass es akzeptabel scheint, jene die womöglich ein anderes (aber durchaus friedliches, den Gesetzen entsprechendes) Leben führen... Dass es irgendwie okay scheint, die zu maßregeln. Oder anzugehen. Oder anzugreifen? Und was bedeutet das für eine, wie mich, die sehr sichtbar anders lebt? Ich höre diese Aggression näher rücken, wenn im queeren Zentrum die Trans*frau, die mit ihrem roten Lippenstift und der tiefen Stimme und dem Adamsapfel noch eine Spur auffälliger ist, als ich, von ihren Straßenbahnerlebnissen erzählt. Aus den Vierteln, in denen ich gar nicht unterwegs bin, weil mein Geld für eine citynahe Wohnung im hippen Quartier reicht... Wer sind wir, dass wir es für selbstverständlich halten, unsere Mitmenschen in Töpfe zu werfen und mit einem Wort (Herkunftsland, Religion, Geschlecht, politische Haltung) einen kompletten Verhaltenskanon abzuleiten? Was macht das mit uns... Verhalten wir uns entsprechend der Kategorien? Ist es deutsch, über "ausländisch aussehende Menschen" nachzudenken, als ob in unserer Kindheit nicht längst zweite und dritte Generationen oder die Kinder binationaler Eltern aufgewachsen wären? Verquicken wir Fundamentalismus mit einer Religion oder einem ehemaligen Heimatland lieber, als mit unserem Land, das eins der extremsten fundamentalistischen Systeme seit der Industrialisierung etabliert hatte? Wie können wir mot dem Finger auf die Kinder anderer Nationen zeigen und denen einen Hang zum gewaltvollen Fundamentalismus unterstellen und die Gewalt aus unserer eigenen Heimat nicht in derselben Form betrachten? Wohin weisen wir bloß die Nazis aus? Was für eine sonderbare Strategie, die Gewaltpotenziale zu senken...? Strukturelle Diskussionen führen können ist zur Zeit wohl nicht unsere Kernkompetenz. Es springt zwischen persönlicher/individueller Ebene oft hin und her in die Beschreibung von Strukturen und analysierbaren Zzsammenhängen. Wenn es vor allem Männer sind, die sich Luft verschaffen, die einschüchtern und zuschlagen... Wenn es im Umfeld aogenannter Volksfeste oder einst unterhaltsamer Sportveranstaltungen zu erhöhter Gewaltausübung kommt... Wie entkommen wir der inneren Pauschalisierung, dass jeder Fußballfan ein Hooligan, jeder phänotypisch nicht-weiße Mann ein Frauenunterdrücker und jeder katholische Priester einer Kinderschänder sei? Wie kommen wir weg davin, Verurteilen und Ausgrenzen als Weg zu einer Lösung zu leben? Wenn es doch auch eine Selbstschutz-Komponente hat? Aus dem Weg gehen... Klare Kante zeigen... Ich sehe da noch nicht, dass diese Strategien und Taktiken wirklich nutzbringend sind. Es wird keine friedlichere, sicherere Welt dadurch, scheint mir. Denn die Aggression rückt näher. Auf Twitter ist sie Alltag, in der Straßenbahn in manchen Vierteln ist sie es. Und sie kommt aus allen Kulturkreisen, alle Geschlechter mischen mit, alle Hautfarben, alle Religionen werden zur Begründung herangezogen. Gewaltlosigkeit - kann sie durch Gewalt herbeigeführt und gestärkt werden? Ich hab Fragen, noch keine Antworten... Die Einteilung in Gruppen, um persönliche Konsequenzen zu ziehen, erscheint mir eine ungünstige Schlussfolgerung aus den strukturellen Beobachtungen. Das verschärft die Strukturen. Oder? McNachdenklich |
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