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> Lesbische Lehrerinnen heute Coming out ganz selbstverständlich ?, Haben sich die Zeiten geändert ?
Violette
Beitrag 10.Sep.2020 - 20:38
Beitrag #1


Vorkosterin
*

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Beiträge: 2
Userin seit: 10.09.2020
Userinnen-Nr.: 10.163



Seit diesem Schuljahr bin ich Pensionärin und habe endlich viel Zeit zum Nachdenken - auch über meine 40 "Dienstjahre" auf voller Stelle
Während der letzten 10 Jahre merkte ich, wie selbstverständlich es für die schwulen Kollegen, Schulleiter und Schüler inzwischen wurde, sich zu outen.
Vielleicht lag es daran, dass ich an 3 Schulen in Kleinstädten gearbeitet habe, aber sämtliche Kolleginnen hüteten sich ängstlich vor einem Coming Out - ausnahmslos.
Meine französische Freundin machte an ihrer Schule dieselbe Beobachtung und litt darunter . An ihrem Lycée in Paris wurde es sogar SCHICK , sich als Schüler oder Kollege als schwul zu outen. Es werde allgemein damit kokettiert im Schulalltag Sie habe Schüler gehört, die sich verächtlich äußerten : " Wie - du treibst es noch mit Mädchen, mit Frauen ? " Hélène arbeitete bis 2019 an einem Lycée mit Schicki-Micki-Kids aus akademischen Familien ( oft auch KünstlerInnen ), was das Pariser Elternhaus angeht. Keine EINZIGE Schülerin habe sich jemals geoutet , sagt H. Hierzulande ist das in Städten wie z.B. Berlin offenbar ganz anders. Meine Erfahrung ist das ( siehe oben) allerdings auch nicht, aber wie gesagt : Ich unterrichtete nur an Schulen in der Provinz. Wie sind eure Erfahrungen , Eindrücke, eigenen Entscheidungen ? Es gibt hier einen alten Thread zum Thema, den ich sehr interessant fand, aber er ist nun schon mehr als 15 Jahre alt.
Ich freue mich auf einen Austausch mit Schülerinnen und Lehrerinnen : Sind wir denn im Vergleich zu den Männern zu feige , und falls ja ( mein Eindruck) , woran liegt das denn wohl, dass wir hier in Deutschland als Lehrerinnen oder Schülerinnen Probleme mit einem Coming Out haben ?
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plop
Beitrag 11.Sep.2020 - 08:14
Beitrag #2


feministische winterfeste klimperlesbe
************

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Beiträge: 5.475
Userin seit: 02.09.2004
Userinnen-Nr.: 232



das ist jetzt nicht explizit deine themenvorgabe violette(nebenbei ein herzliches hallo hier im forum)
aber ich beschreibe mal ein bisschen meinen umgang mit bedeckt halten und offen leben.
ich arbeite -zwar nicht in direkten allgemeinbildenden schulischen bereich-aber in schulischen
bezügen als lehrerin aber mehr im einzelunterricht; ich bin musikerin.

frau könnte meinen,bei kreativen menschen ist das alles ja viel offener,
aber kindererziehung ist kindererziehung,und wenn eltern dafür noch zahlen ,"dürfen sie ja ansprüche haben".
also ,auch in meinem umfeld komme ich mir oft noch wie ein alien vor.aber das"leider" erst seit kurzer zeit
nämlich erst seit unserer hochzeit.vorher war ich bedauerlicherweise kein alien,da nur mit wenigen leuten out.

wir bedienen jetzt ein bekanntes raster und ein traditionelles feld und ich habe schnell gemerkt,
dass ein outen superviel einfacher ist,wenn ich diese konventionellen strukturen und klar definierten begriffe verwenden kann:
ich verklausuliere in gesprächen nicht mehr ,wenn ich von meiner liebsten rede,
im gegenteil :ich kommentiere schonsehr bewusst und öfter als nötig an jeder ecke und kante ."meine frau meint auch,
ich habe mit meiner frau ,da muss ich meine frau fragen,etc............und rede einfach weiter!!!!

und bisher habe ich nur selten eine direkte reaktion bekommen(geschweige denn eine offen ablehnende)
ich denke-weil die leute bei einem so hetero konnotierten begriff erstmal gar nicht schnell genug weiterdenken.
und ich merke oft,wie spät der groschen fällt ,aber dann ist es raus . ich merke dann ganz schnell
zu meinem grossen erstaunen(oh jeh!!ich ignorantin!?! da bin ich opfer meiner eigenen vorurteile) ,
dass es für die meisten eltern recht selbstverständlich zu sein scheint .
und nach dem begreifen:dass sie -wie man es bei heteropaaren auch tut-bei privaten fragen eben meine frau mit einbeziehen.

ich könnte mir vorstellen,dass das in allgemeinbildeneden schulen auch möglich wäre-
aber auch da würde ich mehr bedenken haben,je nach konstellation einer klasse.

ich denke aber auch,dass schwule schon einen viel weiteren coming out weg hinter sich haben -
und dass schwule liebe "ernster" genommen aber auch heftiger angefochten wird-
eben weil es um männliches begehren und befindlichkeiten geht.

ausserdem fehlen momentan noch die vorbilder:
da legst du ja die entsprechen bescheidenen zahlen vor,violette

ich setze auf die generation,die du jetzt beschreibst:die kinder und jugendlichen in der schule,
die mit einer schon anderen erziehung gross werden und zusätzlich in der virtuellen welt die rückendeckung finden
selbst-bewusst zu sein und ihr eigenes leben leben

dass selbstbewusstes leben auch hipp sein kann und nachahmerinnen findet
weil es momentan cool ist schadet doch eigentlich nicht.oder?

wir sind doch cool (IMG:style_emoticons/default/cheerlead.gif)

Der Beitrag wurde von plop bearbeitet: 11.Sep.2020 - 08:34
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