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> urteil: muslime müssen am schwimmunterricht, teilnehmen
rowan
Beitrag 02.Jun.2005 - 20:01
Beitrag #1


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düsseldorfer gericht weist antrag der eltern zurück

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0...,358424,00.html
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Diana
Beitrag 04.Jun.2005 - 19:47
Beitrag #2


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Die Religion – als quasi neutrale Instanz – gibt es nicht. Obwohl das immer wieder suggeriert wird, bieten weder die Bibel noch der Koran klare, eindeutige Handlungsanweisungen. Eine religiöse Gemeinschaft kann sich zwar auf eine dieser Schriften beziehen, aber die Auslegung, und damit ihre konkreten Normen, schafft sie sich selbst. Und die Bandbreite der möglichen Interpretationen ist groß.
Fundamentalistische Christen unterscheiden sich in ihrer Weltsicht letztlich kaum von fundamentalistischen Muslimen. Auch hier ist die persönliche Freiheit des einzelnen ausdrücklich KEIN Wert. Im Gegenteil, diese Freiheit wird bekämpft, weil aus diesem Anti-Individualismus die Gemeinschaft, die Sicherheit und Geborgenheit bietet, ihre Kraft bezieht.
Unser Thema hier kann nicht Allah oder Gott, die Bibel oder der Koran sein.
Wir sprechen über das Phänomen des Fundamentalismus. Der Fundamentalismus ist zunächst mal nur eine mögliche Antwort auf die Herausforderungen unserer unübersichtlichen modernen Welt. Die europäische post-industrielle Kultur mit ihren Werten der individuellen Freiheit ist eine andere.

Die zweite Frage, die am Ausgangspunkt unserer Diskussion hier stand, ist die Frage, was Integration ist. Wie weit kann oder muss sie gehen, ob und in welcher Form ist sie notwendig und wie können wir sie erreichen.
Ich persönlich glaube nicht, dass eine Gesellschaft mit ausgeprägten Parallelwelten auf Dauer stabil sein kann. Wir schauen betreten auf unsere Füße, wenn eine junge Frau, die sich ihrer Zwangsverheiratung widersetzt hat, auf offener Straße ermordet wird. Aber wir möchten tolerant sein, wenn Eltern ihre Kinder nicht auf den Schulausflug, in den Schwimmunterricht oder in den Sexualkundeunterricht schicken. Dabei geschieht an dieser Stelle auch nichts anderes als das, was in letzter Konsequenz die junge Frau das Leben gekostet hat: den Kindern wird die Möglichkeit der freien Entscheidung genommen, es werden ihnen Erfahrungs- und Entwicklungsmöglichkeiten versagt. Sie werden gezwungen, sich strikten Normen zu unterwerfen und sie sollen mit den Alternativen zu diesen Normen möglichst nicht in Berührung kommen.
An dieser Stelle sollten wir nicht vergessen, dass unsere geltenden gesellschaftlichen Regeln nicht unzumutbar sind, sie sind von Respekt gegenüber der Individualität des einzelnen geprägt und sie bieten Schutz und Sicherheit im Rahmen eines Rechtsstaates. Der Sexualkundeunterricht enthält genausowenig eine Anleitung für rücksichtsloses und selbstschädigendes Verhalten wie von der Teilnahme an einem Schulausflug Gefahren für Leib und Seele ausgehen.

Mir ist klar, dass kein Gerichtsurteil "streng gläubige" Eltern davon abhalten wird, ihre Kinder weiterhin nicht in den Unterricht zu schicken. Aber es setzt ein Zeichen gegen falsch verstandene Toleranz, indem es auf den Sinn und die Tragfähigkeit der Werte unserer Gesellschaft verweist.


edit: Grammatik is nich so einfach

Der Beitrag wurde von Diana bearbeitet: 04.Jun.2005 - 19:53
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