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Beitrag
#1
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Ich befinde mich derzeit wohl im abgründigsten Kapitel meiner bisherigen Biographie - bis dato als essenzielle Bestandteile meines Lebens erachtete Umstände und Konstellationen brechen zusammen, ganz plötzlich und unvermittelt; ich bin entsetzt in vielerlei Hinsicht, wohl am meisten darüber, dass ich wohl schon lange auf einem morschen Ast saß, dessen Tragkraft ich lange Zeit nicht wirklich überprüfen wollte.
Und während alles so in sich zusammensackt, dreht sich die Welt weiter... sehr tröstlich, eigentlich; mit ihr die kleinen Misslichkeiten des Alltags, über die es sich so herrlich belanglos aufregen lässt. Eine Fahrt in der Straßenbahn reicht mir da fast schon, um in Tränen der Wut und Verzweiflung ausbrechen zu können. Ich merke, wie mich das ewige Genörgel über das schlechte Kantinenessen, die unfreundliche Bedienung an der Kasse, Kollege xy oder überhaupt den fehlenden Sommer an sich aggressiv und mürbe zugleich macht. Manchmal würde ich am liebsten aufstehen, heulen und mit dem Fuß aufstampfen und den Miesepetern die Augen dafür öffnen, dass die am lautesten beklagten Übel wohl die noch am erträglichsten und teilbarsten zu sein scheinen, ansonsten ließe sich ihr nahezu überall einsetzbarer Smalltalkcharakter nicht erklären. Die Bedrohlichkeit durch Belanglosigkeit macht mich einfach rasend... Wie viel Zeit und Nerven widmen wir eigentlich der Belanglosigkeit? Was holt uns ins Leben, ins wirkliche Leben zurück? Auf welchem Niveau jammern wir eigentlich, was bewirkt es in uns? |
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Beitrag
#2
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Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.215 Userin seit: 04.12.2004 Userinnen-Nr.: 869 ![]() |
Vielleicht sind die am lautesten beklagten Übel die vergleichsweise sag-baren, während andere, beklagens-wertere für oberflächliche Unterhaltungen viel zu un-sag-bar sind? Dein Post erinnert mich an einen bestimmten Abschnitt meines Lebens - ich hoffe, hier nicht in vielleicht unpassender Weise hineinzuinterpretieren. Damals stand ich angesichts der sich bei mir selbst auftuenden Abgründe auch fassungslos vor der Beschäftigung anderer Menschen mit relativen Nichtigkeiten. Ich hätte mich meinerseits über all die ignoranten Nörgler aufregen können und hätte damit schlußendlich doch nur das gleiche wie diese getan, lediglich auf einer um eine Stufe abstrakteren Ebene. Die Nörgeleien anderer Menschen waren nicht wirklich so grundlegend, daß sie mich hätten aufregen sollen, es stand eigentlich etwas viel Grundlegenderes im Raum, das aber bei weitem nicht so leicht greifbar war. In dem Maße, wie ich mich mit dem auseinandersetzte, was mich ganz persönlich in Wut und Verzweiflung stürzte, wurde die Aufregung Anderer über Nichtigkeiten für mich persönlich belangloser. Was mir wichtig war und ist, weiß ich, und ich erwartete nicht mehr, dies potentiell mit allen Menschen teilen zu können. Vielleicht ist es ein Teil Resignation, aber mit einigen Menschen, die mir wichtig sind, kann ich mich, wenn nötig, auch über ziemlich Unsagbares austauschen. Daß dies mit vielen anderen, die sich über Banalitäten aufregen, nicht geht, war mir dann irgendwann einfach nicht mehr wichtig.
Mich selbst: Große Gefühle, im Schlechten wie im Guten, und manchmal auch der gezielte Blick auf vorhandene Freuden des Alltags, mögen sie auf den ersten Blick auch noch so klein sein. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 06.07.2025 - 03:06 |