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Beitrag
#1
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Wasser. Ein Schweben, Glitzern, Gleiten; Übermut lebt im Oberbauch, sanft meine nackte Haut streichelnd pulsiert der Druck rings um mich. Meine Füße schlagen nach unten in die Kälte, deutlich spüre ich das Temperaturgefälle entlang meines Körpers; je länger ich so verweile, desto mehr scheine ich Teil des Ganzen zu werden. Die empfundene Auflösung meiner Körpergrenzen befremdet und verlockt zugleich. Schweben. Verzögerte Bewegungsabläufe gegen den Wasserwiderstand vertiefen das Gefühl der Unwirklichkeit. Ich führe meinen ungwohnt trägen rechten Arm in einer großzügigen halbkreisförmigen Bewegung von der Brust an meine Hüfte. Als ob es eine zweite Zeit unter der Oberfläche gäbe. Eine parallele Welt der Leichtigkeit für weniger als eine Minute, das Stechen in meinen Lungen bemisst ihre Endlichkeit.
Es wird Zeit, aufzutauchen. Ich durchbreche energisch die fast hautwarme oberste Schicht, warme Luft drückt sich in alle Winkel meiner Lunge und ich atme als ob ich neu geboren wäre. Ein paar Züge und mein Fußsohle gräbt sich Halt im Grund. Mit dem frischen Eindruck des Schwebens scheint es umso schwieriger, im Wasser vorwärts zu gehen; gegen den Widerstand, ohne festen Halt auf dem sandigen Grund. Nach und nach streife ich das Wasser ab, netzförmig bricht meine Haut hervor, rasch auf Schultern und Brust, immer langsamer bis hin zum Knöchel. Ermattet stehe ich in der warmen Sonne. Meine nassen Haare kleben schwer am Köper. Mein Leben, eine Insel. |
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Beitrag
#2
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Großer Hund ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.841 Userin seit: 04.11.2005 Userinnen-Nr.: 2.269 ![]() |
Mein Meer ist heute eine Menschenmenge, die sich langsam und doch unaufhörlich durch den U-Bahnhof wälzt. Wie eine Welle, die sachte an den Strand prallt und hinaufrollt. Ich mittendrin. Spüre, wie mich von hinten jemand drängelt. Unwillkürlich klappe ich mit den Zähnen, eine meiner Verrücktheiten. Ich hasse es, gedrängelt zu werden. Das Meer würde niemals drängeln. Es teilt sich zu Deinen Füßen und läuft sanft an Dir vorüber. Es drängelt nicht. Menschen tun es.
Ich lasse mich nicht drängeln. Vor mir trottet ein älteres Ehepaar, da geht es nun einmal nicht schneller. Ich habe ja Zeit. Doch das haben die wenigsten Meschen. Das Meer hat Zeit. Seine Zeit ist unendlich. Ich wünsche mich fort, weit, weit fort. Einsamkeit. Was würde wohl passieren, wenn ich mich hier, mitten in einem Meer aus Menschen, einfach fallen ließe? |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 05.05.2025 - 12:42 |