heiraten, ja, nein, oder doch? |
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heiraten, ja, nein, oder doch? |
21.Apr.2006 - 17:55
Beitrag
#1
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Gut durch Gruppe: Validating Beiträge: 1.369 Userin seit: 20.03.2005 Userinnen-Nr.: 1.385 |
eigentlich würden meine frau und ich gerne unsere partnerschaft eintragen. den gleichen namen zu tragen, offiziell eine familie zu sein *träum*
aber wir ernten nur pflichten, keine rechte. warum sollte ich mir weitere pflichten aufladen wenn das einzige recht ist, den gleichen namen zu tragen? wären wir da nicht total bescheuert? es ist einfach keine ehe, nur eine gleichstellung die keine ist. ein verdammt bitterer beigeschmack. da mitmachen? ich übernehme gerne verantwortung für meine partnerin, auch gesetzliche. moralisch trage ich diese schon lange, wir leben ja nun schon viele jahre zusammen. aber in dieser unfairen art und weise, das macht irgendwie der gedanke an heirat kaputt. volle pflichten keine/kaum rechte, wie soll man da freudig in die ehe gehen wenn die diskriminierung einem im nacken sitzt? "darf" ich überhaupt meine vorstellung von der gleichstellung homosexueller so verraten indem ich etwas in anspruch nehme, was diskriminierung pur ist? mich machen die überlegungen traurig. ich würde gerne offiziell zu meiner frau gehören, beide den selben namen tragen. aber unter diesen umständen? ich weiss es nicht. auf der einen seite sagt alles in mir "ja, mach es, egal wegen den fehlenden rechten" auf der anderen seite sagt alles in mir "nie nicht! diskriminierung noch unterstützen indem man diese diskriminierungsehe eingeht, ich verkaufe doch nicht meine einstellung in bezug auf gleichberechtigung damit meine frau den gleichen namen hat wie ich, die liebe ist ohne heirat auch nicht kleiner" wenn ich heirate, dann will ich eine ehe wie bei den heteros. und ich will aus liebe heiraten, es soll einer der schönsten tage in unserem leben werden. kann es das überhaupt werden, wenn man sich überlegt, was für eine farce die homoehe doch ist? macht mich ganz schön traurig. :huh: |
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12.May.2006 - 18:59
Beitrag
#2
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Adiaphora Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 |
"Abhängigkeit" ist so ein negativ besetzter Begriff, dass es mir ziemlich schwer fällt, ihn als Lebensideal anzupreisen. "Unabhängigkeit" klingt hingegen so appetitlich nach Abenteuer und grenzenloser Freiheit, dass ich es nur schwer mit der Erfahrung in Einklang bringen kann jederzeit in Topform bleiben zu müssen, um an allen Fronten gleichzeitig meine Frau stehen zu müssen. Also lebe ich lieber in "persönlicher, ökonomischen und emotionaler" Gemeinschaft mit Menschen, die ich gut leiden kann und vermeide es, darin eine Form negativer "Abhängigkeit" zu sehen. Viele persönliche und beruflich Ziele lassen sich im Alleingang für Leute wie mich (ohne übermenschliche Fähigkeiten und chronische Glückssträhnen) auch einfach nicht bewerkstelligen; nebenbei habe ich in mein persönliches Umfeld einfach mehr Vertrauen als in die staatlich verordnete Solidarität - vor allem aber bin ich wohl einfach ein Gemeinschaftstier, dem allein am Frühstückstisch der Appetit vergeht. Bürokratisch nennt sich diese Lebensform also "eheähnliche Gemeinschaft" und wie shark ist wohl auch die derzeitige deutsche Regierung der Auffassung, dass hier zunächst der Lebenspartner gefragt ist, bevor dass anonyme Solidarsystem in die Pflicht genommen wird. Nun ist nicht jede WG eine solche Versorgungsgemeinschaft. Aus diesem Grund ließe sich wohl im Falle nahender Arbeitslosigkeit mit ein wenig Aufwand und ein paar ausrangierten Möbeln der Eindruck erwecken, meine Frau und ich lebten jede für sich in einer hübsch auseinandergerechneten Zweckgemeinschaft mit jeweils einem Kater als Bezugsperson. Möglicherweise kämen wir damit sogar durch (wären wir nicht verpartnert) und so zu einem finanziellen Vorteil. Allerdings wäre das - nicht nur vor dem Gesetz, sondern auch in meinem Kopf - ganz banaler Betrug und für monatliche 345 weder den Aufwand noch den Dreck am Stecken wert. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 12.May.2006 - 19:00 |
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