![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Wir tun's angeblich 84 Millionen Mal im Leben (interessanterweise fast doppelt so häufig wie der Welt anderer Teil :rolleyes: ) - seidig weich gleiten sie über unser individuelles Tor zur Welt und takten, mal nervös, mal gelangweilt oder zuweilen gar verführerisch unsere visuelle Wahrnehmung in gyrusgerechte Portionen.
Und doch... 100 ms, in denen uns auch im Wachzustand die Welt blind passiert, unzählige Male alltäglich unspektakulär; gelegentlich jedoch atemberaubend anders, der Augen(nicht)blick, in dem unsere Wahrnehmung eine Metamorphose erlebt. Ein Schritt zu weit, ein Wort zu viel, eine Geste zu wenig, ein unerwartetes Lächeln, ein Augenaufschlag, eine Hand und etwas fällt wie Schuppen von den Augen - der Moment einer Erkenntnis bleibt tief im Gedächtnis gebranntmarkt, auf Jahre abrufbar in seinen Facetten, mal beruhigende Erleichterung, mal herzklopfende Ahnung mit sich bringend. Ob nun Wahrnehmung allein oder an anderen, kassandrisch oder eher überfällig-keulenschlagartig... ich würde gerne mit Euch ein wenig darüber parlieren, inwiefern Kleinstmomente Euer Leben verändert, welches Erkennen sie mit sich gebracht und inwiefern sie Euch geprägt haben. |
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
Im Frühling. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.196 Userin seit: 14.12.2004 Userinnen-Nr.: 931 ![]() |
Oh ja... an solch einen Moment erinnere ich mich.
Es war im August vor zwei Jahren. Damals traf ich mich mit einer Freundin, die ich bis dato nur durch Schriftaustausch und Telefonate kannte. Ich wusste, dass sie nach ihrer dreijährigen Beziehung zu einem Mann kurz mit einer Frau zusammen war. Ich war mir jedoch meiner Gefühle in keiner Weise sicher, glaubte ich damals noch, das warme Gefühl ihr gegenüber als Freundschaft abtun zu können. Die zwei Wochen vor unserem Treffen waren gekennzeichnet von stundenlangen, heimlichen Telefonaten bis zum Morgen (heimlich, da ich damals noch bei meinen Eltern hauste), tausenden Sms am Tag. Jede wusste, was die Andere gerade tat. Und ich spürte, dass sie in mir etwas bewegte, was keine Frau zuvor geschafft hatte. Dennoch konnte ich nicht glauben, dass sie Jenes auch für mich empfand. Vielleicht wollte ich es sogar nicht glauben, da ich selbst mit meinen Gefühlen überfordert war und nicht wahrhaben wollte, dass es eine Frau war, die mich zu solchen Gedanken und Wünschen hinreißen konnte. So verbrachten wir in Köln einen wunderschönen Tag, schlenderten durch die Stadt, tranken Kölsch, redeten und lachten viel. Wir verstanden uns auf Anhieb. Als kannten wir uns schon ewig. Gegen Abend suchten wir am Rhein einen schönen Platz auf der Wiese. Sie breitete ihre Jacke aus, damit wir uns darauf setzen konnten. Ein Gitarrenspieler saß nicht weit weg. Er kam zu uns und begann ein Gespräch. Wir baten ihn, doch etwas Schönes für uns zu spielen. Das tat er. Jazz... Und ich mag Jazz doch so sehr. So lauschten wir dem Gitarrenspiel und unterhielten uns. Nach nur kurzer Zeit kamen wir darauf zu sprechen, dass sich unser Kontakt in den letzten Wochen doch so verändert hätte und intensiver geworden wäre. Wir gaben zu, dass wir einander verwirrten. Und so schön die Zeit mit ihr an diesem Tag auch war, ich kämpfte stets gegen meine Gefühle an, wollte sie nicht wahrhaben und glaubte, mir das Alles nur einzureden. Doch dann war er plötzlich da. Dieser Moment – das leise Rauschen des Rheins, der sanfte Abendwind, das Gitarrenspiel... und ihr Blick. Sie sah mich auf einmal an, wie sie es zuvor nie getan hatte. Ihre Augen strahlten und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Und in diesem Augenblick erkannte ich, dass ich nichts mehr wollte, als sie zu küssen, all meine Zweifel beiseite zu schieben und nur noch zu fühlen – und sei es mit ihr... einer Frau. Und es geschah... Sie beugte sich vor und küsste mich. Dieser Moment hat mein Leben schlagartig verändert. Auch, wenn noch Monate danach Zweifel in mir hochkamen und ich lange Zeit nicht wusste, wo ich hingehörte... Dennoch veränderte er mein Leben schlagartig. Wäre dieser Augenblick nicht gewesen, wäre ich nun sicherlich nicht hier, um diese Zeilen zu schreiben. Ein kurzer, vergänglicher Moment – vom Augenaufschlag und Lächeln meines Gegenübers geprägt... und so prägend für meinen weiteren Weg. Hach ja... :roetel: |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.05.2025 - 10:00 |