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Beitrag
#1
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 550 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 55 ![]() |
Eine der Gender-Debatte geschwisterliche Thematik- nur ein wenig spezieller und dann doch auf einer anderen Ebene: Der Umgang mit Intersexualität.
Eines von 2000 Kindern soll statistisch intersexuell sein. Die Auseinandersetzung mit Intersexualität hat leider erst in den letzten Jahren richtig angefangen und zugenommen. Bekannte Persönlichkeiten sind Katrin Ann Kunze oder Michael Reiter, auch das Pulitzer Buch 2003 "middlesex" von Jeffrey Eugenides hat zur Auseinandersetzung beigetragen. Neben den "echten" Hermaphroditen, gibt es ja auch die sogenannten Pseudo-Hemaphroditen (alles im Link). Viele Intersexuelle werden auch nicht gleich bei der Geburt erkannt- und konnten auch daher oftmals den medizinischen Mißhandlungen entgehen. Oft ist es auch so, dass es viele gibt, die nichts von ihrer Intersexualität wissen. Meine Frage ist, ob mir jemand von euch einige gute Bücher zu dem Thema empfehlen könnte. Habe bereits u.a. Ulla Fröhling "Leben zwischen den Geschlechtern" gelesen, was eine wunderbare zwischenmenschliche Ebene aufzeigt. Meine andere Frage ist, wie ihr halndeln, reagieren und Umgang finden würdet, wenn euch seit geraumer Zeit- abseits allgemeiner Gedanken- Dinge auffallen und beschäftigen, die euer bisheriges Lebensbild auf der einen Seite durchwirbeln, auf der anderen klären würden. Was wären eure Gedanken als Partnerin, wie findet man einen menschlichen Zugang, ohne sich und die Partnerin zu überfordern und ohne das Thema totzuschweigen? Und wie seht ihr die Handlungen der modernen Medizin in Vergangenheit und Gegenwart- wie würdet ihr als Elternteil den Meinungen der Ärzte zu einer Geschlechtsangleichenden Operation entgegenstehen? Mißhandlung oder Hilfe? Weshalb spielt die Übereinstimmung von biologischem, sozialem, morphologischem, hormonellen und psychischem Geschlecht für die allgemeine Gesellschaft so wichtig- weshalb spielt es eine so große Rolle oder warum wird so viel Wert darauf gelegt? Nachtrag- Interessanterweise war nach der Rechtsreform des alten Friedrich II. eine Gesetzesregelung, wonach intersexuelle Personen sich bis zum 18.Lebensjahr selbst entscheiden konnten, womit sie angeredet werden wollten- Mann oder Frau. Auch wenn allein die Tatsache, dass sie sich überhaupt entscheiden mussten diskutierenswert ist, so stellt es doch einen fortschrittlicheren und humanderen Umgang dar, als es heute mit operativen Sofort-Angleichungen der Fall ist. Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 28.Sep.2004 - 17:00 |
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Beitrag
#2
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°~Fleckenzwergin~° ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.523 Userin seit: 21.07.2006 Userinnen-Nr.: 3.246 ![]() |
Das Leben in "Unklarheit" traumatisiert nicht? Mal von Bezugspersonen und verständnisvollen Menschen allgemein abgesehen, dürften der große Teil der Gesellschaft doch sehr ablehnend auf solche Betroffenen reagieren. Sollen diese etwa bis zur Entscheidungsphase isoliert bleiben, um derlei Ablehnung zu entgehen? Fakt ist einfach: Es gibt im Gedankenkollektiv der menschlichen Gesellschaft nur zwei Geschlechter. Und warum? Weil "Zwischenstufen" keinen wirklichen reproduktiven Zweck erfüllen. Es gibt keine echte Notwendigkeit für Akzeptanz. Alles zwischen den Geschlechtern wird de facto nicht gebraucht. Das ist hart, aber die Regel. Ich denke eine gesellschaftliche Traumatisierung dürfte in fast jedem Fall wesentlich nachhaltiger sein, als jene durch körperliche "Korrekturen". Stell Dir vor, Du wächst als zwischengeschlechtlich auf und wirst von der Gesellschaft denunziert bis zum Erbrechen. Und dann später entscheidest Du Dich für ein Geschlecht. Meinst Du, Dein näheres Umfeld, von dem Du ja immer ein Stück weit abhängig bist, würde Dich dann auf einmal so akzeptieren, wie Du es möchtest? Du würdest in dessen Augen immer ein Kuriosum (oder Schlimmeres) bleiben. Ist das etwa kein Trauma? Vielleicht sollten chirurgische Entscheidungen aber nicht sofort nach der Geburt geschehen. In den ersten Kinderjahren mag sich ja eine Geschlechsttendenz herausentwickeln, nach der man sich orientieren könnte. Der Beitrag wurde von Corinna Mirja bearbeitet: 14.Aug.2006 - 09:02 |
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