![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
im rahmen der gesundheitsreform ist die elektronische gesundheitskarte eine feste grösse. auf diesem maschinenlesbaren ausweis sollen demnächst patientendaten gespeichert werden können. was zunächst mal logisch und plausibel scheint, da die weitergabe von medizinischen daten in papierform ja bisweilen unpraktisch oder langsam ist.
damit die daten auf der karte nicht übermässig umfangreich werden, hat man sich entschlossen, die zu übermittelnden informationen zu verschlüsseln. nach diversen krankheitsbildern geordnet, geben diese schlüssel in kurzform das krankheitsbild - so weit wie möglich - wieder. so stehen alle kürzel, die mit dem buchstaben j beginnen für erkrankungen der atemwege, alles, was mit d beginnt, für krankheiten des blutes etc. nun gibt es auch die gruppe der erkrankungen, die mit f beginnt. im glossar dazu heisst es lapidar: psychische und verhaltensstörungen. sieht man sich die unterkategorien weiter an, wird deutlich, dass da auch infos gespeichert werden können, die ziemlich haariger natur sind und die die frage nach dem schutz dieser daten sofort mit sich führen. beim unterpunkt f52 - geht es denn auch um 's**uelle funktionsstörungen', und z.b. der punkt f52.8 steht für 'Sonstige s**uelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit'. vielleicht reicht meine phantasie ja zu weit, aber mit solchen infos an den falschen stellen kann schon einiges an schindluder getrieben werden, zumal der begriff einer störung ja möglicherweise dem wandel der zeiten unterliegt. das bundesgesundheitsministerium hat mit den datenschutzbeauftragten klare bestimmung zur verwendung dieser daten erarbeitet. diese schliessen auch das recht der patientin ein, eine kontrolle über die daten auszuüben. allerdings reden wir von expertendaten, die von laien nicht immer einzuschätzen sind, und die ja möglicherweise auch noch weiter 'geschlüsselt' verwendet werden können. ich denk mal so an die interpretation von arbeitszeugnissen, in denen ja im normalfall auch versteckte hinweise eingearbeitet sind. die tendenz zum gläsernen bürger geht weiter. es entsteht ein neuer, maschinell auswertbarer datenpool, der zumindest die möglichkeit von missbrauch eröffnet. natürlich ist in dem gesetzesvorhaben jeglicher missbrauch unter strafe gestellt, aber allein die gelegenheit wird so manche phantasie füttern. links: schlüsseltabelle und regierungshomepage zur gesundheitsreform: - klick - |
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 17.466 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 17 ![]() |
Wenn ich mir die Geschichte von Chipkarten und Co anschaue, finde ich das einen Schritt in die richtige Richtung. Wie oft kam es früher vor, dass Menschen ohne KV sich mal eben die Chipkarte von Freund/Freundin/Nachbar "geborgt" haben, um sich behandeln zu lassen. Desweiteren hat nunmal nicht jede Person auf dem Weg zum nächsten Supermarkt ihre Allergiepässe und Co bei sich. Wenn ich nun am eigenen Beispiel argumentiere (gut, ich bin pflichtbewusst und hab zumindest meinen Allergiepass im Auto, weil ich zu Fuß kaum unterwegs bin) und annehmen wollte, dass irgendwas passiert, dann kann eine falsche Behandlung schnell in die Hose gehen. Zumal ich nicht weiß, ob meine Eltern wissen, dass ich auf bestimmte Medikamente so allergisch reagiere, dass unter Umständen der Bestatter die nächste Adresse wäre. Von daher lege ich mir nur selbst Steine in den Weg, wenn ich die Datenspeicherung verweigere.
Wenn ich mit einem gebrochenen Bein beim Notarzt hocke, dann sind gewisse Dinge eben auch von Vorteil zu wissen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ärzte sich die Zeit nehmen, ihre Kollegen ranzuholen und sich vor den Rechner zu setzen um einen eventuellen Krankheitsverlauf zu bestaunen/verspotten/etc. Warum fragen denn viele Ärzte nach Eigenheiten, die wir manchmal mit Staunen beantworten? Sicher nicht, weil die Damen und Herren nichts zu tun haben, sondern weil es der Behandlung dienlich ist. Was den Punkt F52.8 angeht: Da dies als Unterpunkt für psychische Krankheiten zu bewerten ist, finde ich ihn angebracht. Dass normales Verhalten - ob hetero oder nicht - hier keine Anwedung findet, sei klar. Keine lesbische Frau würde wohl eine Therapeutin wählen, bei der sie das Gefühl hat, als Krankheit angesehen zu werden. Und als Patient sollte es möglich sein, gespeicherte Daten einzusehen und auch in Absprache verändern zu können. Es gibt ja leider auch mal eine falsche Diagnose und man kann es den Ärzten bei der Vielfalt der Krankheitsbilder nicht mal verdenken. |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.07.2025 - 13:33 |