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> Erfahrungsaustausch, wenn die Hündin stirbt., sie ist 16,3 Jahre alt und herzkrank
Kalima
Beitrag 26.May.2006 - 16:14
Beitrag #1


Filterkaffeetrinkerin
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Beiträge: 16
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Da stehe ich nun mit meinem Problem,

Abschied von meiner jahrelangen Begleiterin.....

Und ich weiß nicht, wiiiie tiiiiief mich dieser Verlust treffen wird, ich weiß nur, er wird kommen.

Gestern flossen en masse Tränen bei mir, mein abgemagertes, süßes Wollknäulchen! Tja................. da lag sie bei mir im Bett, grunzelte zufrieden vor sich hin und in mir versammelten sich hunderte, mit – ihr - gelebten Geschichten .... ich frage mich: Wiiiie, um Himmelswillen soll ich das verkraften, wenn dieses Wesen sich von Erden verabschiedet !?????? Doch ein kleines Symbiöschen??!
Jetzt trage ich die Verantwortung dafür.
16 Jahre, treue Freundinnenschaft, mindestens 5 mal mit mir umgesiedelt, etliche Begegnungen mit Frau mitgelebt, insgesamt bestimmt 9 Liter Tränen, direkt von den Augen weggetröstet / abgeleckt. Das macht sehr sehr traurig. Verlust.

Hm, ....erstmals!!! und ich meine wirklich: erstmals! , will ich NICHT sehen!....... , was da auf mich zukommt. Als könne Kali die Augen vor ihrem eigenen Seien verschließen?! Ironie?! Jaaaa, ich möchte mich weigern! Mit Händen und Füßen, mit Riesentatzen kratzen, Magma spucken, schimpfen und fluchen.........* seufz * . Die Minute wird kommen; und die Stunden, Tage, Wochen, werden folgen..... . So IST es!

Welche kennt das??
Welche möchte mir erzählen, wie sie es schaffte, diese Leere !nicht! zu füllen!?
Diese Leere tragen zu lernen?


Liebe Grüße
Kalima
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Kalima
Beitrag 24.Jan.2007 - 17:03
Beitrag #2


Filterkaffeetrinkerin
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liebe romaine,

jaaaaa, tiefes ausatmen von mir. es ist komisch in der vergangenheitsform zu berichten :unsure: ich vermisse mein kleines sehr.
könnte ich die zeit zurückdrehen, würde ich eines ganz ganz arg machen:

streicheln, knuddeln, halten, küssen.........viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zeit mit ihr verbringen!

als sie starb und es vergingen so die wochen des bedrüselt seiens,
fragte ich mich ständig: "gab ich ihr volle aufmerksamkeit, liebe und geborgenheit???"
(ich weiß, ich gab und zwar alles!!!!), aber mit dem vermissen, kamen die zweifel.
da ich ja rentnerin war u. bin, hatte ich quasi 24h mit ihr, die ich fast ununterbrochen mit ihr verbrachte.

so geschah alles:



(folgende Geschichte verträgt nicht jede, bitte auf sich selbst achtgeben, gell!!!)



Vor mir liegt ein Plastikschälchen in dem normalerweise kleine Cocktailtomätelschen drin sind...ist zweckentfremdet worden...liegen Schneschnis Zauselhaare drin...ich greif ab und zu mal rein, wenn ich sie mal ganz nah spüren will.....

Lernte Frau kennen, im shoe....weil nur bei Schnesch seien wollend und nuuun Internetanschluß in meiner Hütte. Frau IST Tierärztin.....viele Gespräche ca.100 Stunden am Telefon (es lebe die flat!)

Marie erklärte mir die evtl. Abläufe von verschiedenen Sterbeprozessen.
Uns war klar, sie wird das süße Schimmelchen nicht lebend sehen, bzw. gar nicht sehen. Es fühlte sich stimmig an, von beiden Seiten. Es stirbt ein Teil meiner Lebensgeschichte und Marie gehört auf die lebende Seite...damit sich da keine Geschichtenn vermischen....
Sie begleitete uns telefonisch....wenn die Kleine Krämpfe bekam...Ich hatte doch keine Ahnung vom Sterben!!!! SIE hat genug Erfahrung gemacht, die Selbstherbeigeführten, sowie die Unfreiwilligen. hmmmm. Sie war wissend und erfahren, ich mußte erstmals da DURCH, wußte: ich komme nicht drum herum

Schneschni war soooo erschöpft, dass sie nichtmalmehr Wasser trinken konnte, nicht den Kopf alleine mehr anheben ...nix mehr...sie lummelte mit dem Kopf herum, wenn wir Bachele machten lag sie wie tot auf meinem Arm, die Leute glotzten doof!!! Arschgeigen!
Ich beschloss von da an sie zu wickeln, wie Baby....Diana gab mir Pampers....ich merkte wie froh die Kleine darüber war!!:-)
Es war ein leise vor sich hinsterben/gleiten...in eine andere "Zeit", mit ihrem Kopf schon fast in einem anderen Lebensraum....sie war die letzten drei Tage evtl alles in allem vielleicht 20 Minuten etwas anwesend....hm ..

Ich legte sie also in mein Bett....irgendwie wußte ich, es wird nun anders werden.....etwas Neues beginnt, damit "das Alte" "gelebte" gehen kann. Ich hatte noch wunderschönen Austausch mit einer gaaaanz netten Frau aus`m shoe, die im Hospiz arbeitet und mir auch sehr sehr geholfen hat...
Schenschni und ich lagen also die restliche uns verbleibende Zeit im Bett....ich küsste ihren Kopf und sagte ihr immer und immerwieder: "Ich danke dir, kleine süße Schneschni, für all die wunderschönen Jahre, die du mit mir verbracht hast!!!!!!!!!!!!"...knutsch auf Köpfle auf Schnäuzle auf`s Göschle überall hin....sie schmatzelte vor sich hin....ich flennte noch mehr (wie jetzt auch)....sie nahm mich noch wahr. ich lag eng hinter ihr.....stand nur noch zum Windelwechseln auf, oder um sie medizinisch zu versorgen...Eiter aus Nase, Augen, Vulva....krass.... sie vergiftete sich selbst (Marie), oder um sie zu tränken, künstliches Ernähren.... wir hörten zusammen Musik, ich las vor (schlimmer wie jede andere besorgte und für Geborgenheit sorgen wollende Mutter ;-) , aber sie liebte es und darum ging es mir!! Ich wollte ihr die Angst nehmen, von dem, was da auf uns beide zukam, unaufhaltsames, mächtiges, end-gültiges Abschied/Neubeginn...
Bot ihr "Normalität" was Sabine nicht so nachvollziehen konnte....ich versuchte so stark wie möglich für Schimmelchen zu seien! Ich wollte ihr Vertrautheit schenken (es gelang mir auch), damit SIE nicht nervös wird und dadurch evtl. ängstlich....nein, des wollte ich nicht. Sie fühlte sich "wohl", (Schilderung ihres Zustandes bei Marie, also auf der sichereren Seite und nur das Beste für Schnesch!)Und immerwieder Küsse und Streicheln....dacht schon, sie müßte doch langsam keine Haare mehr haben??? Sie genoss, das war mir wichtig und nur das!
Unsere letzte Nacht:
Telefonat mit Marie... 2 Uhr legten wir auf, nachdem ich alle Instruktionen bezgl. Schmerzmittelzugabe bekam und auch verabreichte...die Kleine zitterte etwas, was auf evtl. Schmerzen hinwies. Krampfanfälle kamen hinzu (Marie wußte!----ich nicht) Trotz Schmerzmittel ging Zittern nicht weg, wurde nicht besser. Ich holte Sabine hoch. Schnesch in der Mitte des Bettes und wir?!, eng um sie herum.
Das Zittern hörte auf :-)
Allgemeine Ruhe in uns und um uns herum... Sabine schlich wieder in ihr Bett, da Rufbereitschaft und Schlaf brauchend.
Ich schlief nicht lange in der Nacht.
Da es ja so heiß war, gab ich der Kleinen immerwieder Wasser über eine Spritze in ihr Schnütle.
Sms von Marie (Worte für den kommenden Abschied von Schnesch. Mut, Trost, Kraft, Glaube....) scheiße, es wird geschehen!
Und es geschah.
Es geschah das, worauf jede mehr oder weniger mit Entsetzen starrt.

Um 10h45 lagen wir noch im Bett und ich spielte ihr "lovers rock" von Sade vor. Kurz danach krampfte sie und setzte ein Häufle in de Windel (!!!) ??? Mist, dachte ich....schwarzer Stuhl, hmmmm, Augenbrauen hochzieh, hmmm, was nuuun?? Nehme sie hoch und geh mit ihr ins Sofazimmer, um sie "frisch" zu machen...Wie Schneschni aussah, möchte ich Dir nicht schildern, denn Du sollst sie so in Erinnerung haben, wie das Du sie kennengelernt hast.
Ich nahm die Windel weg, rieb vorsichtig mit Tuch den Po ab und stellte fest, dass da eher ein Abduschen angebracht wäre......
Ich wollte den kommenden Tod ignorieren(?)
ich hätte mich auch gerne davor gedrückt, (aber jetzt, bin ich dankbar dies erlebt zu haben....!!!!) Schneschni zeigte mir etwas wichtiges für mein weiteres Leben! Und ich verstand. Sah und verstand.
hm, wiiiie bekomme ich ohne mein Kleines zu sehr anzustrengen ihren Po sauber???? Das war meine "Sorge" "Ablenkung". aaaaahhhhhh, ich lege sie auf die Notenständerablage, so dass der Po frei schwebt und ich sie bequem tragen und säubern kann. Gedacht, getan...
Schimmelchen lag auf der Notenablage und fing heftigst an zu krampfen!!!
Ich dachte nur: "Scheiße, scheeeeeeiße, was mach ich denn da!!!???? bin ich nicht ganz dicht? Sie stirbt und ich denke daran, wie ich den Po sauber bekomme????" Ich hasste mich für einen Augenblick lang.....es blieben uns nur noch wenige Augenblicke!!!!!!!!!!!!!!!
wie hätte ich wissen können???? ich wußte nicht...
Sie sperrte ganz weit ihren Mund auf, die Augen waren seit Tagen fast ganz geöffnet (gingen nimma zu, ist wohl bei Sterbenden so, ließ ich mir sagen), die Zunge streckte sie (im Dillirium) weit und steif heraus, graugelblich war sie !Ich erschrak. Niemals zuvor soetwas gesehen :-O
Ich übte mich in contenaunce...vergeblich
Ein erneutes Krampfen von ihr...ich legte sie gerade wieder aufs Sofa, da gab ihr Körperchen nach.....*heeeeeeeeuuuuuuuuuul*
ich ging zitternd und wimmernd für einen Moment ins Bettzimmer...
Versuch mich zu fangen....Adrenalingetränkt stand ich fassungslos da.
Schaute nach 30 Sekunden zu ihr auf`s Sofa und beobachtete ihren Bauch......
kein Atmen mehr, keine Bewegung mehr.... JETZT IST SIE TOT. Mein zartes, kleines Wildwutzele...scheiße. Wie in Trance rief ich Sabine an, die auch in 20 Min. hier war.... Diana (Nachbarinsfreundin) kam auch.
Ich nahm die Folie von ihrem Po weg, das Tuch war mit ihrem Bachele getränkt....wickelte ihren Pöter in ein Bettuch ein und legte mich wieder zu ihr. Streichelte und küsste sie..... die Tränen steckten irgendwo in mir fest.... Da lag sie . Meine 16,5 jahrelate Hündin und Begleiterin, Freundin und Liebste.

Sabine nahm mich in Arm, wie Diana auch....ich konnte den Schockzustand gut hinter IHRER (sie unterdrückten wegen mir!) Trauer verstecken. Wir saßen alle wie in Trance da und konnten nicht fassen. Ich tröstete, in dem ich schilderte, wie schnell doch alles ging und "witzte" über die Notenständeraktion, witzelte und stockte. Jede merkte. Dianas Kinder kamen, um von Schnesch Abschied zu nehmen, wollten sie nochmal sehen, auch weil Tod so etwas seltsames seltenes IST und .... . Thorben (8) heulte bitterlich, ich sagte ihm:" Jaaaa, weine mit mir, es IST traurig und deshalb weinen wir ...." Er heulte noch mehr...und es war gut für ihn.... . Sabine sammelte viele viele Blüten von ihren Pfllanzen uf Balkon, drapierte sie wunderschön um Schneschni herum und darauf....ich tat selbiges...wunderschöne riesige Blüte meiner Begonie, legte ich ihr ans Herz. Vor meiner indischen Göttinnenfigur , die mir Sabine aus Indien mitbrachte, stellten wir Schneschni`s Foto hin. Da lag sie....
Etwas Tesafilm, um die Augen geschlossen zu halten und goldfarbenes Geschenkband nahmen wir, um ihr Mündchen geschlossen zu halten,too. Leichenstarre trat durch die Hitze doch recht schnell ein, ca. 6-8h nach ihrem Sterben. Am Abend war sie steif/starr. Dann nahmen wir das Band und den Tesa ab. Sie sah müde, abgekämpft/verlebt aus. Ich veränderte nichts mehr an ihr. Weder gebürstet, noch gewaschen....nix von all dem.... . Ich lag den ganzen Nachmittag bei ihr, streichelte ihre Fußballen, ihr Brustkörble, küsste sie immerwieder....Ja, so zeigte ich mir, dass sie tot war. 11h07 starb sie .

Die Nacht dehnte sich über uns aus und die Zeit tat nichts anderes,als sich selbst fortzupflanzen. Der laute Sekundenzeiger meiner geklauten ......Bahnhofsuhr hämmerte gen Süden, lauter denn je...als wolle jede Sekunde, ihre Wahrheit verkünden:" sie ist toooot, sie ist toooot, sie ist toooot." Hm, dachte ich, werd ich jetzt wahnsinnig? Aber ich muß doch realisieren dass sie tot ist!!? Ich hatte Angst vor der Nacht. Eine Teelichtlampe erleuchtete orange den Raum. Ich stellte sie in ihrem Korb liegend, im Bettzimmer, an die Balkontüre. Nach paar Minuten war klar, hier ist nicht der richtige Platz für sie. Also: im Sofazimmer vor die Heizung. Jaaa, da stand sie richtig....
Die Nacht war leer....nicht mal ein Vakuum war vorhanden..... .

The day after..hmmmm... keine gute Nacht, eine Nicht-Nacht.
Ich stellte sie wieder auf`s Sofa zurück.
Sie roch mehr und mehr....Tod machte sich breit
Heute Nacht wird sie begraben. Welch Vorstellung in mir!!!! Hm, kein Aufschub möglich. Große fette Fleischfliegen (die grün schillernden!:-( )kamen herein. Ich deckte sie mit Erikas "Fliegennetzt"(netzartig gewebter goldbehafteter Deko-Stoff)ab. Ich wollte nah bei ihr seien, obwohl der Geruch von h zu h immer heftiger wurde, egaaaal.
Es kamen Anrufe, echte Anteilnahme, Zuspruch, das ganze Todesszenario. Und es tat gut, einfach gut, ich spürte, ich war nicht alleine.
Marie sprach von: wässrigblutiges Sekret komme aus Mund (Lunge), mit Pfötlen streicheln vorsichtiger werden, da sie aufplatzen können... (muß eine doch auch wissen,hmmm, gell!!)
Die Stunden vergingen und ich war ebenso steif und kalt wie mein Kleines. Ich fing an, die ganze Wohnung peinlichst zu säubern....alles was mich an die Pflege und das Sterben erinnerte, zu beseitigen. Als dürfe es den Tod nicht geben. Aber es war gut so. Mir graute vor der Nacht. Ich wußte: sobald Erde auf ihren Körper rieselt, ist es geschehen.
Wir werden uns niiiiie-mehr-wiedersehen.
Harte Realität, deren ich überhaupt noch nicht gewachsen war.(?)
Bevor die Nacht einbrach, ging ich unsere Gassirunde ab und sammelte Dinge wie: Steinchen, die an ihren Lieblings-(Bachele)-bäumen drumherum lagen, Blätter, Rinde von diesen Bäuminnen (Platanen), Spitzwegerich, Klee, Löwinzahnblüten, Kräuter und und und, eben das, an dem sie sich gerne ausgiebig informierte:) ,ein. Ich wollte, dass sie oben auf ihrer Lieblingswiese, etwas von ihren Lieblingsrunden aus`m "Tal" mit hochnimmt.
Da flossen mehr Tränen....meine Tränen verabschiedeten repräsentativ.
Steinchen ans Pöterchen gelegt, Blätter Rinden Kräuter da hin, wo es sich stimmig anfühlte.
Es war dunkel genug, um loszuziehen, das Ritual des Loslassens konnte/mußte beginnen. Meinen männerliebenden Nachbarn zeigte ich die Kleine nochmal, da sie oft nach Schimmelchens Zustand fragten und ich fand, sie würden sie gerne nochmal verabschieden.... und so war es... sie "freuten" sich für diese Geste und wünschten mir alles alles Gute und ganz doll viel Kraft, für und nach diesem Schritt (fast orig.Worte)! Es tat gut!!! Weil so ehrlich von ihnen.
Wir, Sabine,Diana (Bärbel kam auf Turmberg noch dazu) traten diesen letzten Weg, mit Spaten und Schäufelchen, Mineralwasser, Blumen und Leckerlis, an.
Schneeeschni fing langsam an vom Riechen ins Stinken überzugehen (nur mit Kühlung zu mildern). Die kurze Autofahrt zum Turmberg hoch, prägte die Nase nachhaltig, aber auch das war stimmig! Gehört dazu, um Tod zu realisieren.
Hmmmmmm, wir suchten ein schönes Plätzchen für sie aus. Die Nacht war angenehm warm, der Himmel klar,------ es war soweit. An einem Bäumle, was vielleicht erst vor 2 Monaten geplflanzt wurde, setzte ich den ersten Spatenstich an. Voller Entsetzen vernahm ich: "Dieser Boden IST steinhart!!!!" .... Ich schaute nach ca. 8 Grabversuchen hoch zum Bäumle und stellte ganz "glücklich" fest:" Mädels, diese Bäumin ist tot!, wir müssen ein anderes Plätzle finden!" Zu groß die Gefahr, dass sie ein neues Bäumle hierhin pflanzen wollen und de Schneschni da vielleicht mit ausgebuddelt werden könnte. Gesagt, getan.
Neben Kirschi, fast Mitte der Wiese (IHRE Wiese, sie liebte sie über alles!!!!jedes andere Waufzili, des sich hierher wagte, wurde mit Knurren und Drohen vertrieben :-))))
Gegen 22h fing ich an(dann im Wechsel) zu graben. Megaharter Boden!! steinig und ausgetrocknet....ouuuuu, kann sich nur um Tage handeln, da ein Loch von mind. 80 cm Tiefe zu erreichen! Egal, jammern nützt nix, ran an de Arbeit. Diana beobachtete während ihrer Schaufelpause den phantastischen Sternenhimmel und verkündete fast triumphierend vor Freude, jede einzelne Sternschnuppe :-) Vier Frauen, jede repräsentierte eine Himmelsrichtung und ein Element. Eine wunderbare bezaubernde Nacht ....trotz Tod und Verlust, Trauer und Verdrängung...trotz all dem!!!
Wir gruben ca. 30 cm tief, bei einer Breite von ca 80 cm im Durchmesser.
Spaten angesetzt und der bricht gnadenlos ab!!!! bricht einfach ab. Wir starren uns an....auaaaa...., hmmmm, was nuuuun? Mit Händen 50 cm ausheben? , zwischendrin immermalwieder ein Duftwölkchen von der kichernden Schneeeschni.....(sie half ja niiie, wenn sie gebraucht wurde;-), was uns ermunterte wacker und irgendwie weiterzugraben. Diana hatte aus welchen Gründen auch immer, ein Kartoffel/Obst/Gemüse-schälmesser dabei! (?)(Sollte das etwas der Durchbruch werden???, mit einem Küchenmesserchen??? Grinsen in der Runde...Wir dachten darüber nach, die Beerdigung nochmal um einen Tag zu verschieben, aber immer wenn ein Wölkchen an uns hochzog, verwarfen wir diesen auch schnell wieder.....wir mußten da also durch! Punkt.
Jede kratzte ca. 30 Minuten, bevor sich die ersten fetten Blasen an den Händen zeigten.
Um ca. 1 Uhr waren wir soooo sehr erledigt, dass wir beschlossen, die Kleine in einer Tiefe von ca. 60 cm zu begraben.
DER MOMENT kam..... ich entfernte mich etwas vom Geschehen, weil Luftnot und weinen wie sau... hörte Sabine sagen: "Be...,komm her, die Schneschne liegt ganz schööööön in ihrem neuen Erdkörbchen, Du mußt das sehn!!! voller Liebe sagte sie das und ich ging wieder zu ihr. Da lag sie auf ihrem Fell, mit all den Blumenblüten und den anderen Geschenken....Diana legte einen Stein mit hinein, den sie mit ihren Kindern ausgesucht hatte.... . Sabine und ich öffneten die Schmackoverpackung und legten ihre Schmackolen, als Reisevesperle mit ins Grab.
Die Stille kehrte ein.
Tränen fielen auf die Erde, auf sie, auf mich, auf alles.
rosafarbene Rosen (aus TransFairhandel((war Sabine wichtig!!)) legten wir auf sie....jede drei Stück..... Innehalten.... Sabine deckte sie mit dem Fell was überstand fast ganz zu.
Erde fiel ganz langsam auf den reglosen und sich zersetzenden Körper. Auf diese kleinen Räääänskon, Schneeesch, Schimmelchen.....Eschi...
Neben Kirschi`s linker Seite liegt nun das Schneeeschni, hmmmm....
Innehalten. Wir legten noch 4 Rosen auf ihr Grab und standen noch eine Zeitlang da und schwiegen. Diana vermisste ihr Messer!! Wir haben es mit eingegraben??? (wir mußten "lachen"!!!) 1h30 , wir schlichen uns beinahe lautlos aus der Nacht, wegg von meiner Kleinen <3, mein Herz bröckelte, bebte....

Es war seltsam OHNE sie nach Hause zu gehen.
Stellten das leere Körbchen auf die Rückbank, startete den Motor und rollten langsam vom Parkplatz weg.... die Straße über den Berg rollend, hinab ins Tal,....etwas folgte uns.
Leere, erbarmungslose Leere....
Marie wünschte sich einen Laut von mir zu hören. Ich sprach mit ihr die ganze restliche Nacht, bis die Sonne wieder aufging.
Anrufe folgten, wie es mir ergeht???
Und seit 3,5 Wochen ist für alle DAS meinige! Drama schon halb vergessen. Ist für die "Anderen" auch okay so. Hm ......................................

Ja.....heute vor 4 Wochen.

Und erst jetzt......erst jetzt kommt das Bewußt-seien über diesen großen großen Verlust. Mein Herz ist mittlerweile gebrochen. Liege im Bett und weine bitterlich. Nur weinen. weinen, weinen und weinen... es kommen die Jahreszeiten....diese erinnern...wieder Schmerz, Nüsse sammeln und von Bäumin bengeln...keine die mir das Stöckle klauen will und mit hecktischem Bellen lautstark einklagen will!
Und wenn es schneit?...keine, die Schneebälle fangen will...die sich wie ein kleines Kind über das Schneetreiben freut.... keine Schneeeeschne mehr....
erst jetzt realisiere ich.
erst jetzt....
und es ist wie sterben....nur anders.

so war das.

Jede findet ihren weg und das sterben macht sinn. klingt doof, ich weiß.
Aber es zeigte mir etwas ganz bestimmtes.

Ich wünsche Dir eine ganz liebevolle Zeit mit Deinen Waufzelis.
Gerne lese ich in versch. Abständen, wie es euch/Dir geht.

Liebe Grüße
Be Kalima

isch abe fertisch.






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