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Plum Plori
Beitrag 11.Mar.2012 - 14:43
Beitrag #1


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 27
Userin seit: 18.01.2012
Userinnen-Nr.: 8.104



So, nach 3 Wochen muss ich mir mal was von der Seele schreiben, obwohl ich meist alles irgendwie so mit mir ausmache. Aber vll. tut mir das jetzt gut.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich glaube dass man das, worin ich gerade stecke auch Lebenskriese nennt. Ich versuche das alles mal zu ordnen, (so gut ich kann). Es fing alles damit an, dass eine Person aus meiner Familie verstorben ist, zwar nicht meine Eltern, aber an der ich sehr sehr gehangen habe und zu der ich eine ganz enge Bindung hatte. Es war für uns alle klar, dass der Zeitpunkt naht, da die Person schwer erkrankt war. Ich habe mich die ganze Zeit davor gedanklich auf diesen Tag vorbereitet, aber wenn er mal da ist, bringt auch das nichts. Auf diesen Tag kann man sich nicht vorbereiten.
Als mich die Nachricht erreicht hat, bin ich zusammen gebrochen vor lauter Trauer. Diese weilte jedoch nur 2 Tage, da ich nicht wirlich Platz und Zeit hatte zu trauern (wg. Beruf und so). Dann war viel zu organisieren, eine Woche später flog ich in die Stadt in der die Trauerfeier statt fand.
Meine Freundin hat versucht so gut wie möglich für mich da zu sein. Doch meine ernüchternde Erkenntnis war dass einem nicht geholfen werden kann und man da alleine durch muss.

Parallel dazu (etwas vor dem Ableben der geliebten Person) freundeten meine Freundin und ich uns mit einem netten Lesbenpärchen an. Es lief alles so, wie wir uns so eine Freundschaft immer vorgestellt haben: Jeder versteht sich mit jedem, man sitzt bis spät in die Nacht zusammen bei leckerem Essen und einem guten Wein; lacht - ist unbeschwert. Dann kam der oben beschriebene Einschnitt in meinem Leben. Zunächst hat es gut getan zu wissen, dass sie für mich da sind. Haben sich rührend um mich gekümmert und alles. Als es klar war dass ich zur Trauerfeier fliege haben sie mir von sich aus angeboten, dass sie mich zusammen mit meiner Freundin zum Flughafen bringen und dann auch wieder abholen. Diese Gewissheit tat mir bei diesem schweren Gang gut.
Und jetzt fängt alles an: Es entwickelte sich so, dass die beiden mich nicht zum Flughafen begleiten konnten, wegen Arbeit. Das konnte ich voll und ganz vestehen. Meine Freundin sicherte mir zu, dass sie mich aber auf alle Fälle begleiten würde. Stellte aber dann am Abflugtag fest, dass es zeitlich für sie ja überhaupt nicht möglich sei, da sie erst so spät Feierabend hatte. Auch das überhaupt kein Problem. Da muss man halt auch einfach alleine durch.

Zwei Stunden bevor ich wieder zu Hause landete hab ich die Info bekommen, dass das Pärchen mich nicht abholt wegen starkem Unwetter. Meine Freundin kam alleine mit den öffentlichen kommen. Als ich landete, hab ich mich gefragt wo das Unwetter sei. Die Straßen waren frei.
Es klingt blöd aber ich habe mich etwas im Stich gelassen gefühlt. Ich habe mich zwei mal auf etwas verlassen in einer für mich nicht unwichtigen Situation und wurde stehen gelassen. Sie haben sich bei mir entschuldigt und dass das Wetter total unberechenbar über den ganzen Tag hinweg war. Das habe ich später auch von anderen Seiten gehört. Trotzdem stehe ich dem ganzen nach wie vor etwas zwiespältig gegenüber. Naja.

Nach meiner Ankunft und wieder zurück in der Arbeit bekam ich die Info dass es nicht sicher sei, dass ich weiter meinen Arbeitsplatz halten könne, aufgrund wirtschaftlicher und finanzieller Schwierrigkeiten meiner Arbeit. Dass alleine war schon eine ganz miese Info für mich. Nicht nur aus dem Grund, dass ich nun in Ungewissheit lebte sondern auch, weil ich meinen Nebenjob, den ich jedes Wochenende für einen Tag á 12 Std absolviere an den Nagel hängen wollte. Neben der Haupttätigkeit so gut wie gar kein Wochenende zu haben ist ganz schon krass und in meiner Situation ein echter Genickbruch, da keine Zeit zum erholen bleibt.

Zusätzlich wollte meine Freundin immer mehr ihre freie Zeit nur noch mit dem neu kennengelernten Pärchen verbringen. Ich wollte aber einfach gern daheim bleiben. Jetzt wohnen wir ja nicht zusammen und wenn dann für die Beziehung - für zweisamkeit kaum noch Zeit bleibt - das ist nicht schön. Also der große Krach war vorprogrammiert. Ich habe immer mehr den 4er Treffen abgesagt, weil ich Ruhe brauchte. Einmal bin ich jedoch mit gegangen, war aber so schlecht gelaunt und traurig wegen allem. Konnte aber meine Gefühle noch nicht benennen, geschweige denn erklären was mit mir los ist. Demnach war das Treffen mit allen 3 ein reines Disaster.Es ging wieder eine Woche ins Land. Für das darauf folgende Wochenende wollten alle 3 mich tagsüber bei einem Event besuchen, auf dem ich Nebenjob bedingt war. Es gab dort jedoch viel Stress und viel angespannte Stimmung, was ich ihnen an zweiten Tag in folge einfach nicht antun wollte. Also habe ich mich bei dem Paar gemeldet, meine Situation geschildert und abgesagt. Es wäre mir zu viel geworden. Ich kassierte dafür jedoch ein: Jetzt haben wir uns extra dafür gehetzt. Dann nicht. Schönen Tag dir noch. Ich war am Boden zerstört. Ich konnte nicht vestehen, wie man mir 2 Std vor Ankunft am Flughafen absagen kann, ich dass ja auch verstehen konnte, trotzdem traurig deswegen war weil ich mich darauf verlassen habe. Aber die machen mir Stress wegen meiner Absage...Und zwischen den Stühlen stehend: meine Freundin.
Ok, es folgte ein klärendes Gespräch mit einer der beiden in dem ich, als auch sie, alles versucht haben zu erklären. Ich dachte damit sei alles wieder gut und geklärt. Paar Tage später stellte sich heraus dass dies nicht so war. Weil mit der anderen nichts besprochen wurde. So saß ich dann paar Tage darauf allen dreien (also meine Freundin auch mit dabei) gegenüber und es wurde wieder alles aufgerollt.

Dazu kam dass jetzt meine Freundin und ich einen essenziellen Streit hatten, in dem wir beide sagten, dass wir so nicht mehr können. Also mit ihr alleine nochmal ein Gespräch: Sie möchte am liebsten jede freie Minute mit den beiden verbringen, weil es ihr grad auch sehr gut tut. Ich will aber nicht, weil ich Zeit brauche um mich zu sortieren. Bin deswegen halt oft nicht bei den Treffen dabei und von daher auch stets außen vor. Oder ich stoße wegen der vielen Arbeit erst später dazu. Außerdem finde ich es erschreckend, dass wenn ich sage ich möchte mal nichts machen von ihr dann kommt: ok ist es dann ok wenn ich zu den beiden fahre. Nein-natürlich ist dass nicht immer ok, denn ich möchte auch mal wieder Zeit nur mit ihr verbringen. Kann sie aber nicht festhalten und sie dazu zwingen.
Unsere Missverständnisse konnten wir klären. Sie kommt mir etwas entgegen und für mich ist es natürlich auch ok, dass sie Zeit mit dem Pärchen verbringt wenn ich arbeiten bin oder halt auch mal so wenn ich meine Ruhe möchte. Jeder brauch ja auch seinen Freiraum. Dennoch die Situation ist sehr verfahren.

Bis jetzt glaub ich, dass keiner von den 3 so recht verstanden hat was mit mir los ist (was sie auch so gesagt haben) und wo das Problem liegt, dass es mir nicht gut geht und ich schnell in stress gerate. Ich würde mir zu viel Stress machen weil nur eins nach dem anderen geht. Ich weiß ich muss step by step machen. Zumindest ist der aktuelle Stand so, dass ich meine Hauptarbeitstelle behalten kann. Die Arbeitszeit im Nebenjob habe ich um einen Tag gekürzt. Mit den beiden herrscht wenigstens kein Klinsch mehr.
Im Grunde weiß ich vom Kopf her was zu tun ist aber im Herzen ist alles drunter und drüber. Ich möchte Zeit zum trauern in der ich alleine bin oder mal mit meiner Freundin alleine bin, ernte dafür aber unverständnis. Was ich bis jetzt auch nicht verstanden habe, dass es so ist, da alle 3 mir immer wieder gesagt haben: Du musst dir jetzt auch mal Zeit zum trauern geben.
Fazit von allem: Viele Widersprüche, sicher auch von mir aus und eine zerfahrene Situation zwischen meiner Freundin und mir.
Ich glaube es muss Zeit vergehen, in der sich zwischen meiner Freundin und mir sich die Wogen glätten können.

So ich habe jetzt wirklich viel geschrieben. Ich hoffe man kann dem halbwegs folgen was ich geschrieben habe. Und es tat gut, dass einfach mal so los zu werden.

In diesem Sinne
die Plum Plori

Der Beitrag wurde von Plum Plori bearbeitet: 11.Mar.2012 - 14:44
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