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> homo unterdrücken-krank ?
Liane
Beitrag 27.Jan.2008 - 13:49
Beitrag #41


Heiligenanwärterin
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QUOTE (needtoknow @ 27.Jan.2008 - 13:36)
Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass man seine S**ualität ja nicht gleich jedem auf die Nase binden muß? :gruebel:

Ich stelle mich nicht als erstes mit den Worten "Hallo, Liane, lesbisch." vor.
Aber ich nehme mir heraus, genausoviel zu binden wie Heterosexuelle. Und die binden den ganzen lieben Tag lang - es fällt nur niemandem speziell auf.
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shark
Beitrag 27.Jan.2008 - 13:51
Beitrag #42


Strösenschusselhai
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Ich finde, es ist relevant, was unter "Glück" zu verstehen sei...

Für mich wäre es ein unglückliches Leben gewesen, hätte ich mich damals gegen ein CO und in der Folge "lesbisches Leben" entschieden.

Für eine Andere mag das anders sein - für sie ist es vielleicht wichtiger (und glücklich-machender), abgesichert, anerkannt und gesellschaftskonform zu leben.

Darüber maße ich mir kein urteil an.

Aber, wie LG schon schrieb: ab dem Punkt, wo ein Mensch unzufrieden ist mit seiner Wahl und bejammert, was er scheinbar nicht (auch) haben darf, fehlt mir das Verständnis.

shark
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needtoknow
Beitrag 27.Jan.2008 - 14:02
Beitrag #43


Salzstreuerin
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QUOTE (malene @ 27.Jan.2008 - 13:46)
QUOTE (needtoknow @ 27.Jan.2008 - 13:36)
Glaubt Ihr, dass ein Mensch, der der Gesellschaft wegen oder vielleicht aufgrund von fehlendem Mut, nicht zu seinen Gefühlen steht auf Dauer glücklich sein kann?

Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass man seine S**ualität ja nicht gleich jedem auf die Nase binden muß?  :gruebel:

Nein zu Deiner Frage.

Was mich stutzen lässt: was meinst Du mit "gleich jedem seine Se*ualität auf die Nase binden"?

Wenn Du mit einer Frau zusammen lebst und sie nicht verleugnen willst, kommst Du nicht umhin, Deine Se*ualität zu offenbaren. Wenn Du sie zum Beispiel im Krankenhaus besuchst, mit auf die Hochzeit einer Kusine mitnimmst, ihr am Tisch in einem Restaurant verliebt in die Augen schaust; Du offenbarst Dich auf tausendfache Weise, auch ohne Dir ein Schild mit dem ach so schrecklichen Wort "Lesbe" um den Hals zu hängen. ;)

Damit meinte ich im Prinzip genau die Ironie, die Liane schrieb:

"Hallo, ich bin Liane und lesbisch"...

Ich habe lange auf dem Land gelebt, da ist es gang und gäbe, dass jeder den anderen kennt und Geheimnisse nur selten geheim bleiben.

Seit einigen Jahren wohne ich in der Stadt und es ist schon ein gewisser Lernprozess für mich gewesen, wie "professionell" hier kommuniziert wird... es wird viel geredet, immer freundlich, aber am Ende, ohne etwas zu sagen.

Wenn Du im Job nichts privates erzählst, outest Du Dich auch nicht. Wenn Du innerhalb Deiner Familie oder Deines Freundeskreises "offen" lebst, mußt Du nicht dauernd über Deine "S**ualität" reden, denn es ist einfach klar und selbstverständlich. Das ist dann aber in einem Maß, dass Du Dir selber ausgesucht hast.

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needtoknow
Beitrag 27.Jan.2008 - 14:07
Beitrag #44


Salzstreuerin
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QUOTE (LadyGodiva @ 27.Jan.2008 - 13:40)
Dass es dazwischen so vieles geben kann, ist längst sichtbar. Aber nicht für alle adaptierbar. Freisein heißt: sich entscheiden dürfen - oder manchmal dann auch müssen.

Und Entscheidungen hängen zum großen Teil an Rahmenbedingungen, sowie an der inneren Stringenz hierfür.

Nicht alles, was vermeindlich befreit, macht dann auch frei.
Und wer davor Angst hat, dem gestehe ich jeden Kompromiss der Welt zu - Maßgabe: selbstmitleidslos.

:zustimm: ich denke eben auch, dass einige Menschen mit den Begriffen Freiheit und Entscheidung überfordert sind.
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malene
Beitrag 27.Jan.2008 - 18:07
Beitrag #45


Gut durch
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QUOTE (Liane @ 27.Jan.2008 - 13:49)
Aber ich nehme mir heraus, genausoviel zu binden wie Heterosexuelle. Und die binden den ganzen lieben Tag lang - es fällt nur niemandem speziell auf.

Genau das meinte ich auch. :)
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DerTagAmMeer
Beitrag 27.Jan.2008 - 18:37
Beitrag #46


Adiaphora
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In meiner Familie habe ich zwei sehr unterschiedliche Frauen erleben dürfen, denen der Krieg in jungen Jahren nicht nur den Mann, sondern auch das Recht auf die eigene Sexualität genommen hat. Deutlicher hätte der Unterschied zwischen destruktiver Unterdrückung von Gefühlen und kompromissbereiter Kompensation kaum sein können.

Ebenso gab es Männer, die ihr "Recht auf ungezügelte Sexualität" über das Wohlergehen aller gestellt und rücksichtslos ausgelebt haben und solche, die aus Angst vor den eigenen Untiefen auf der Flucht vor der eigenen (homo-)sexuellen Identität geblieben sind.

Auf Anhieb wüsste ich niemanden, dem das Glück zuteil geworden wäre, mit einer Sexualität gesegnet zu sein, die sich ohne Zweifel, Ängste, Verletzungen, Frustrationen und Kompromisse hätte entwickeln und ausleben lassen.

Sexuelle Identität fällt wohl ebensowenig in den Schoss wie Charakter und Persönlichkeit. Sie ist vielleicht eher die Summe getroffener Entscheidungen, erstolperter Zufälle, verpasster Chancen und glücklicher Wendungen, ist gelebtes Leben wie alles andere auch. Dazu gehört für mich eben auch mit Frustrationen umgehen können - sich selbst aber auch anderen treu zu sein, den Boden unter den Füßen zu verlieren, um fliegen zu lernen oder eben abzustürzen.

Ich finde es insgesamt sehr schwierig, gesund zu leben - auch sexuell gesehen.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 27.Jan.2008 - 18:41
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H_Golightly
Beitrag 31.Jan.2008 - 01:14
Beitrag #47


Naschkatze
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QUOTE (miriam @ 26.Jan.2008 - 13:17)
ich glaube nicht, daß Holly ganz allgemein das Nicht-Ausleben von Gefühlen aus was für Gründen auch immer meinte, sondern speziell das Nicht-Ausleben aufgrund von eigener Nichtakzeptanz dieser Gefühle. Und das ist m.E. ein großer Unterschied! Zweiteres ist auf jeden Fall "gesundheitsschädlich", denke ich.

Ich denke, dass es zwei Arten von "Unterdrückern" gibt. Einmal die Leute, die ihre eigenen Gefühle nicht akzeptieren können und sie somit (fast) vollkommen unterdrücken. Diese Leute stürzen sich z. B. in eine gegengeschlechtliche Beziehung. Ihnen ist es in den meisten Fällen wohl nicht einmal bewusst, dass sie homosexuell sind. Sie merken höchstens, dass sie in ihrem derzeitigen Heteroleben irgendwie nicht glücklich sind. Für diese erste Gruppe ist es nur loguisch, dass sie ihre Gefühle auch nicht praktisch ausleben können. Höchstens, wenn ihnen eines Tages bewusst wird, was wirklich Sache ist.
Die zweite Gruppe sind die, die zwar für sich zu ihren Gefühlen stehen und genau wissen, dass sie homosexuell sind, dies jedoch praktisch nicht ausleben. Sie würden sich z. B. nicht trauen, sich zu outen oder eine Beziehung zu führen, aus Angst vor möglichen Konsequenzen etc. (dafür gibt es die unterschiedlichsten Beweggründe).

Wenn jemand noch eine andere Gruppe von "Unterdrückern" zu unterscheiden weiß, kann er diese gerne mit auflisten. ;)

Die Frage ist nun, welche Form davon diejenige ist, die am meisten krank macht? :gruebel:
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LadyGodiva
Beitrag 31.Jan.2008 - 02:08
Beitrag #48


Strøse
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Schade, dass du im Thema eine Art Hierarchie des Grauens auszumachen versuchst, Holly.
Am "kränkesten" macht wohl größtmögliche intrapersonelle Inkongruenz, wie die genau aussieht, liegt nicht unmaßgeblich im Naturell des einzelnen. Wie ich schon schrieb - die einen wähnen sich lebensbedrohlich rat/halt/hilflos, wenn sie sich allein gedanklich auch nur zentimeterweit aus gewohnten Fahrwassern begeben sollten - und die anderen erdrosseln sich fast an jedem Raster, das seitens einer sehr um Kategorisierung bemühten Umwelt um sie herum schirmiert wird.
Die Frage ist in dem Fall weniger ein Begrübeln dessen: warum verhalte ich mich so oder so? Sondern eher konkret: welchen Preis bin ich bereit zu zahlen für meine Freiheit/meine Sicherheit - und: gibt es nicht doch eine Möglichkeit, das scheinbar Unvereinbare zu leben?
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H_Golightly
Beitrag 31.Jan.2008 - 19:01
Beitrag #49


Naschkatze
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QUOTE (LadyGodiva @ 31.Jan.2008 - 02:08)
Schade, dass du im Thema eine Art Hierarchie des Grauens auszumachen versuchst, Holly.

Die Frage im Ausgangsthread lautete doch, ob es krank macht, seine Homosexualität zu unterdrücken. :huh: Und darauf bezog ich mich auch nur.



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LadyGodiva
Beitrag 31.Jan.2008 - 19:04
Beitrag #50


Strøse
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Es war keine Kritik -
vielmehr eine kleine, traurige Feststellung. :wink:
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miriam
Beitrag 01.Feb.2008 - 14:57
Beitrag #51


Gut durch
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QUOTE (LadyGodiva @ 31.Jan.2008 - 02:08)
welchen Preis bin ich bereit zu zahlen für meine Freiheit/meine Sicherheit - und: gibt es nicht doch eine Möglichkeit, das scheinbar Unvereinbare zu leben?

Für mich paßt hier das Bild einer Waage:

in der einen Waagschale liegen das Bedürfnis nach Sicherheit, Angst vor dem Anders-Sein und -angesehen-Werden, möglicherweise Akzeptanzprobleme und der ganze andere Kram.

In der anderen Schale liegen die Gefühle, das wahre Ich und Sein.

Und da ist es individuell unterschiedlich, welche Seite schwerer wiegt. Bei mir ist es eindeutig die zweite Schale, ich schrieb schon, daß ich gar nicht um sie herumkäme. Und trotzdem wiegt auch die andere Seite etwas und ich muß auch sie bis zu einem gewissen Grade berücksichtigen, denn sonst würde ich, um beim Thema zu bleiben, vermutlich auch krank werden.

Also zeigt sich für mich wieder einmal, daß es darauf ankommt, die richtige Balance zu finden. Und die liegt meiner Meinung nach keineswegs immer in der Waagerechten sondern ist individuell verschieden.

Miriam
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LadyGodiva
Beitrag 01.Feb.2008 - 16:17
Beitrag #52


Strøse
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Na, ganz so einfach seh' ich's eben nicht.

Die fehlende Stringenz, eigenen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, kann nicht so einfach abgespalten werden. Es geht bei Entwicklung ja immer um eine Bewegung... nach vorne, eine Weitung. Da bringt ein Austarieren von erwünschten oder weniger genehmen Persönlichkeitsanteilen wenig, da es sich ja immer um intrapersonelle Konflikte handelt, die den Motor zur Fortbewegung bilden.

Es gibt für mich vielleicht ein "Ich, wie ich gerne wäre", das mit dem "Ich, wie ich mich selbst behindere" ringt, aber sicher nicht das "reine Ich" einerseits und die bösen, bösen Sachzwänge auf der anderen.
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