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> China
Grübler
Beitrag 21.Mar.2008 - 23:58
Beitrag #1


blau ist gesund
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Hallo Ladies,

im Moment grübel ich über China. Jeder redet von China, vom Boom. Anscheinend herrscht die Meinung: Wenn ein Unternehmen nicht in C. investiert, dann macht er was falsch.

Anscheinend ist die Produktion, die vermeintliche Billigproduktion teurer für die dort produzierenden Unternehmen. Laut einem Artikel der WiWo ist der Apparart China ineffizient. Laut anderen Quellen ist China ein armes Land.

:huh: armes Land? *öhm*

Meines Wissens haben die einen Staatsfond, der so groß ist das sie locker min. 4 Daxunternehmen kaufen könnten. Naja, und vielleicht GM dazu.

Ich verstehe das Bild nicht. Von der einen Seite haben ein paar Leute schiss vor China. C. kann locker in ein paar Jahren über 20% am wirtschaflichen Weltgeschehen partizipieren. Europa würde dann zurückfallen. Durch die Finanzkrise wird nach C. gerufen wie nach einem weißen Ritter. Auf einmal keine Angst mehr zu erkennen.

Nun lese ich das China 5 Dollar einsetzen muß um einen zu erwirtschaften. Okay, diesen Teil das Artikels habe ich nicht wirklich verstanden Es ist ein armes Land. Die Unternehmen werden gepusht, die Zahlen sind wow. Aber es ist ein armes Land.

Ich versteh das alles nicht :help: :was:

Kann mir jemand die Sache erklären? *bitte*
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Liane
Beitrag 22.Mar.2008 - 04:36
Beitrag #2


Heiligenanwärterin
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Ich habe leider keine Ahnung. :was:
Wieso ich China als Bezugsland umbedingt vorziehen soll, ist mir ein Rätsel - angenommen, eine Firma spart dabei wahnsinnig viel Geld, dann kann ich das verstehen. Aber "Mist, die Beschaffung in China kommt uns teurer, als wenn wir bei uns in Deutschland einkaufen würden, aber da können wir nichts machen, wir müssen an China dranbleiben" ergibt für mich keinen Sinn.
Vielleicht bin ich einfach zu dumm dafür? Oder ich verstehe den Artikel nicht mal ein bisschen.
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Grübler
Beitrag 22.Mar.2008 - 16:26
Beitrag #3


blau ist gesund
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QUOTE (Liane @ 22.Mar.2008 - 04:36)
Wieso ich China als Bezugsland umbedingt vorziehen soll, ist mir ein Rätsel - angenommen, eine Firma spart dabei wahnsinnig viel Geld, dann kann ich das verstehen. Aber "Mist, die Beschaffung in China kommt uns teurer, als wenn wir bei uns in Deutschland einkaufen würden, aber da können wir nichts machen, wir müssen an China dranbleiben" ergibt für mich keinen Sinn.

Das kann ich mir nur so erklären, dass diese Leute denken, dass man sonst vom fahrenden Zug fällt.
Andererseits gibt es noch diese Aufbruchstimmung seitens den Chinesen. Firmen versuchen dort zu sein, um ihren Namen bekannt zu machen. Chinesen sind einerseits sehr produkttreu andereseits, wechseln sie rasch, wenn die Qualität nachlässt.
Einfach formuliert: Menschen kaufen nur das was sie kennen.
Da Westfirmen größtenteils nicht bekannt sind, müssen sie ihre Marke dort aufbauen und gleichzeitig dieses Gebiet verteidigen.
Immer mehr Chinesen können sich immer mehr leisten. Füge nun die Puzzelteile zusammen ;)

Ein bißchen verständlicher? :huh:
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Bilana
Beitrag 24.Mar.2008 - 23:08
Beitrag #4


Capparis spinosa
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Disparitäten. Die gibt es hier ja auch. Nur in China (und genau so Indien) gibt es sie in einer Dimension, die man auch kaum glauben kann, wenn man es nicht gesehen hat und noch schwerer zu verstehen.
Was man grob gesagt, gegen Disparitäten (hier genauer, Ungleichheit der Entwicklungschancen zwischen Menschen, Quartieren, Regionen, Ländern) tun müsste ist, das was erwirtschaftet wird auf alle gleich zu verteilen. Konkret: Von dem was in der "reichen" Region erwirtschaftet wird etwas weg nehmen und es in einer "ärmeren" Investieren. Ausgleich schaffen. (In der EU ist es festgeschriebenes Ziel und wird mit den Strukturfonds realisiert. In Deutschland mit dem Länderfinanzausgleich.)
Aber Länder mit einem geringeren Entwicklungsstand können sich das einfach nicht leisten. Bis zu einem gewissen Entwicklungsniveau heisst es: Nationales Wachstum um jeden Preis. Da werden Gewinne hauptsächlich dort investiert, wo sie das meiste bringen können und das sind die eh schon am besten entwickelten Regionen. China ist der beste Beweis dafür, das alles andere kaum fruchtet.

Und China (wie Indien) haben das Niveau, indem sie ernsthaft in periphere Regionen investieren können noch längst nicht erreicht. Sie sind im Prinzip, gemessen am Anteil der Ärmsten an der Bevölkerung und an den Disparitäten (wird gerne als Maß für Entwicklung genommen) in der Entwicklung noch hinter Ländern wie Thailand oder Malaysia. Der Unterschied ist die schiere Größe. der Anteil der Leute, die Konsumieren könenn in China ist sehr klein, aber absolut gemessen ist es eben doch ein erheblicher Absatzmarkt. (China hat ein pro Kopf Bruttoinlandsprodukt von ca. 2000 US-$, zum Vergleich Deutschland: 35400, Thailand 3100, Malaysia 5600)

Es sind Städte wie Shenzhen (10 Mio Einwohner), die "moderner" sind als jede europäische Stadt. Straßensystem, Metrosystem, moderne Häuser, mehr höchstwertige Dienstleistungen, perfekt für Firmen. (Alles mit Steuergeldern in 20 jahren aus dem Boden gestampft, aus dem Nichts, was einmal ein Fischerdorf war) Aber schon 1h Zugfahr weiter in Guangzhou sieht es ganz anders aus. Sehr trist, sehr kommunistisch und gar nicht schillernd. Körper- und geistig Behinderte, die ihren Lebensunterhalt mit Betteln verdienen. Und wer ärmlich Aussieht kommt gar nicht erst in die Wartehalle rein, wo die Züge nach Shenzen/Hongkong abfahren.
Und die ländlichen Regionen des Landes, nun ja.

ich erzähle das jetzt so lang und breit, weil mir das Thema wichtig ist. China hat sicherlich einiges geschaffen in den letzten 15-20 Jahren. Und durch bloße Masse sind mehrere beeindruckende Städte entstanden. Es ist schiere Masse, einfach nur Masse. Ein Land mit soAber die allermeisten Menschen leben in wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und vor allem politischer Armut.

Und neben Tibetern gibt es einige Ethnien, die auf ihrem eigenen Gebiet marginalisiert und unterdrückt werden. Nur Tibeter sind die einzigen mit Lobby.
Und DAS empfinde ich als die wahre Armut eines Landes. Das sollte man wirklich nicht vergessen, wenn man bald glänzende Bilder von den Spielen und Städten sieht. Wenn man Funktionäre in gutem Englisch sprechen hört. dann sollte nicht vergessen werden, das die meisten Chinesen nur wenige Jahre Schulbildung haben und mit Ach und Krach ihre Muttersprache Schreiben können.

Länder in der Region, die mit China kooperieren, wie Nepal und Bhutan tun dies aufgrund offenen militärischen und wirtschaftlichen Drucks.
Nur was die Außenwelt von China zu sehen bekommt ist zensiert und was Chinesen zu sehen bekommen von der Welt ist ebenso zensiert. Von China aus kommt man nicht einmal an simple Seiten wie den Lonely Planet, geschweige denn unabhängige asiatische Newsseiten.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 24.Mar.2008 - 23:24
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Grübler
Beitrag 24.Mar.2008 - 23:33
Beitrag #5


blau ist gesund
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hmm... China kämpft also darum, den Deckel drauf zu halten. Dem Westen zeigt es das "strahlende" Gesicht. Tolle Firmen, riesige Städte usw.
Wenn das ganze so sensibel, fragil ist... warum kommt es mir sovor, als ob Ch. dem Westen "droht"? Vielleicht bin ich naiv, aber ich empfinde es als "Wir sind besser als ihr und wir machen Euch platt". Für mich ist Ch. kapitalistischer als so manches Westland.

Was die Größe angeht und die vielen Minderheiten ohne Lobby. Dazu kann ich nichts sagen, weil mir das Wissen fehlt. Aber wenn die einen Staatsfonds haben der pro Tag! 1 Mio. Dollar erwirtschaftet. Warum nutzten Sie nicht einen guten Teil davon für ihr Reich? :huh:
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Bilana
Beitrag 24.Mar.2008 - 23:55
Beitrag #6


Capparis spinosa
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Man darf das nicht absolut sehen. Sie haben ja auch 1,3 Milliarden Einwohner.
Wie gesagt: Betrachtet man die Wirtschaftsleistung PRO KOPF, dann liegt China hinter Thailand und Malaysia. Dann liegt China auf Platz 109 der Weltrangliste. das China absolut gesehen (wirklich nur wegen der puren Masse) auf Platz 4 liegt ist dabei vollkommen unerheblich. Für den Ausgleich zählt nur was pro Kopf erwirtschaftet wird. Und das ist einfach nicht viel. Denn Subsistenzwirtschaft ist die Regel, nicht die Ausnahme.
Deckel drauf halten ist ein gutes Bild.
Ob China droht, vllt. Selbst wenn indirekt nur 1 % von 1,3 Milliarden Menschen als Konsumenten in frage kommen.... das ist ein gigantischer Absatzmarkt, den "wir" wollen. Um unsere Produkte abzusetzen und hier Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen.
Ich kann es nur mit Sicherheit über Nepal sagen. Da hat China konkret Dinge verlangt, die auch umgesetzt wurden, die aber gegen die Interessen des Landes und seiner Bevölkerung sind. China konnte das, weil sie eben ein wichtiger Handelpartner von Nepal sind. Und weil sie durch die pure größe eben auch ein großes Militär haben. Und sie haben Ausdauer, sie können immer neues Kanonenfutter nachschieben.
das weiß jeder in der Region. Die Grenzkonflikte/Kriegshandlungen (insbesondere Aksai Chin) mit Indien dauern inszwischen Jahrzehnte.
Ja auf der einen seite sind sie hardcore-kapitalistisch. Aber politisch eben ziemlich steinzeitlich kommunistisch. Und so werden sie sicher noch eine Weile weiter machen können, bevor die Menschen merken wie sie behandelt werden.

Ich hoffe die Proteste der Tibeter bewirken ein kleines Umdenken. In der Welt in bei den Menschen in China.
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Grübler
Beitrag 25.Mar.2008 - 17:37
Beitrag #7


blau ist gesund
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@ Tibet
Nein, es wird keine Auswirkungen haben. Ich bin der Meinung, dass das ganze so hoch kommt, wegen den olympischen Spielen. Ja und weil Tibet eine kleine Lobby hat.
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sophialein
Beitrag 25.Mar.2008 - 18:50
Beitrag #8


Gut durch
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QUOTE (Grübler @ 25.Mar.2008 - 17:37)
@ Tibet
Nein, es wird keine Auswirkungen haben. Ich bin der Meinung, dass das ganze so hoch kommt, wegen den olympischen Spielen. Ja und weil Tibet eine kleine Lobby hat.

Da möchte ich dir (leider) zustimmen.
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