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> Rassismus?
Liane
Beitrag 27.Sep.2008 - 11:47
Beitrag #1


Heiligenanwärterin
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Gestern haben wir den Film "The Family Stone" geschaut.

Unter anderem wird Meredith Rassismus vorgeworfen - weil sie den (weißen) Schwager und seinen (schwarzen) Lebensgefährten fragt, ob sie für ihr geplantes Adoptivkind eine Präferenz bzgl. der Hautfarbe haben.
Wenn ich keinen wesentlichen Satz überhört habe, war es lediglich diese Frage.

Mir wurde vor geraumer Zeit Rassismus vorgeworfen, weil ich den unterschiedlichen Körperbau verschiedener Rassen und die Auswirkung auf Alltägliches angesprochen habe.

Was ich nicht verstehe: wieso soll es abwertend sein, wenn ich sage, dass schwarze Menschen, AsiatInnen u.v.a. anders aussehen als weiße? Das ist nunmal so, und nicht nur im Bereich der Hautfarbe. Aber worin besteht die Wertung?

Wenn ich jemanden als viel kleiner als ich bezeichne, wird es als beleidigend angesehen - dabei wirkt ein 1,50 großer Mensch im Vergleich zu mir nunmal klein, genau wie ich im Vergleich zu einem 2m großen Menschen winzig wirke.

Wenn ich erklären soll, wer XY ist, und ich sage "XY ist die blonde Frau mit großer Nase", dann wissen alle, wer gemeint ist, sind aber peinlich berührt, weil ich die Nase als groß bezeichnet habe, was eine Abwertung bedeutet. Aber alle empfinden die Nase offensichtlich als groß - würden sie sonst gleich wissen, wer gemeint ist?
Alle sehen ein Merkmal, aber ausgesprochen werden darf es nicht - und ich sage nicht "mit der hässlich großen Nase" - das wäre in meinen Augen abwertend.


Wieso gilt das Ansprechen von Unterschieden und Besonderheiten als eine Wertung derselben?

Ich bin sehr interessiert an Euren Ansichten und Erfahrungen.
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LadyGodiva
Beitrag 27.Sep.2008 - 13:04
Beitrag #2


Strøse
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QUOTE (Liane @ 27.Sep.2008 - 12:47)
Wieso gilt das Ansprechen von Unterschieden und Besonderheiten als eine Wertung derselben?


Dem ist so aber nicht, selbiges zu (an) zu erkennen wäre dann schon Liberalismus für Fortgeschrittene. :lol:

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 27.Sep.2008 - 13:09
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subtle rose
Beitrag 27.Sep.2008 - 13:20
Beitrag #3


Vorspeisenexpertin
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QUOTE (Liane @ 27.Sep.2008 - 11:47)
Was ich nicht verstehe: wieso soll es abwertend sein, wenn ich sage, dass schwarze Menschen, AsiatInnen u.v.a. anders aussehen als weiße? Das ist nunmal so, und nicht nur im Bereich der Hautfarbe. Aber worin besteht die Wertung?

Wenn ich jemanden als viel kleiner als ich bezeichne, wird es als beleidigend angesehen - dabei wirkt ein 1,50 großer Mensch im Vergleich zu mir nunmal klein, genau wie ich im Vergleich zu einem 2m großen Menschen winzig wirke.

Wenn ich erklären soll, wer XY ist, und ich sage "XY ist die blonde Frau mit großer Nase", dann wissen alle, wer gemeint ist, sind aber peinlich berührt, weil ich die Nase als groß bezeichnet habe, was eine Abwertung bedeutet. Aber alle empfinden die Nase offensichtlich als groß - würden sie sonst gleich wissen, wer gemeint ist?
Alle sehen ein Merkmal, aber ausgesprochen werden darf es nicht - und ich sage nicht "mit der hässlich großen Nase" - das wäre in meinen Augen abwertend.


Wieso gilt das Ansprechen von Unterschieden und Besonderheiten als eine Wertung derselben?


ich denke, rassismus ist ein sensibles thema, womit viele ihre probleme haben aber auch probleme sehen, wo keine sind. leider scheinen wir immer noch nicht an dem punkt angekommen zu sein, menschen aus dem ausland, die sich offensichtlich in ihrem aussehen und ihrer sprache von uns unterscheiden, zu respektieren und zu akzeptieren. ich teile deine ansicht, dass es nun mal unterschiede gibt, wie jeder einzelne mensch dieser welt aussieht. ob nun hautfarbe, gesicht, nase, klamotten etc. wäre ja auch langweilig, wenn alle gleich aussehen würden!ich teile ebenso deine meinung, dass es darauf ankommt, wie man über die menschen spricht bzw was man über sie sagt.

ich möchte kurz zu mir etwas sagen. mein vater war ägypter und meine mutter ist deutsche, was zur folge hatte, dass ich eine mischung aus beidem bin :P
hier in deutschland sehen mich die leute auf der straße als ausländerin. wäre ich in ägypten, wäre es genauso. ich befinde mich schon mein ganzes leben in einer art identitätskrise, weil ich nicht weiß, wohin ich gehöre. mein vater hat uns leider nie die sprache beigebracht oder andere kulturelle traditionen etc erklärt. ich habe also genauso viel wissen über ägypten, wie jeder andere auch. leider. naja. jedenfalls ist es manchmal nicht einfach, hier zu leben, obwohl ich nicht weniger deutsch lebe, wie alle anderen auch. es ist meine hautfarbe, die andere zu handlungen ermutigt, die vielleicht sogar rasisstisch sind. ich begegne einglück nur sehr selten solchen vorurteilbehafteten menschen, trotzdem sind sie da. sicherlich ärgere ich mich auch oft über andere, die ihren schlechten ruf auch noch bestätigen. zb wenn ein türke wieder eine schlägerei anfängt oder ein pole beim klauen erwischt wird, aber genau solche generalisierungen der kulturen macht das zusammenleben nicht einfacher. ebenso die mangelhafte integration. wenn ich mir überlege, dass eine georgische kinderpsychologin hier in deutschland erneut studieren muss um sich zu beweisen, ob wohl sie die deutsche sprache beherrscht und ihr wissen ähnlich dem der deutschen kinderpsychologen entspricht, frage ich mich, wie sie hier überleben will, wenn sie hier nicht anerkannt wird, sondern durch die hohen studiengebühren gezwungen wird, bei einer putzfirma ihr geld zu verdienen( ist nicht abwertend gemeint!) was macht das mit einem menschen, wenn du darauf reduziert wirst, aus welchem land du kommst u nicht was du bist und kannst? ich glaube ich verfehle hier gerade dein thema.. sorry..
ich glaube letztendlich, dass alles fremde erstmal unsicher macht und "die mühe herauszufinden, was dahinter steckt", gegen das "einfach in eine schublade stecken und negativ bewerten" verliert.

isch abe fertig!

:D
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robin
Beitrag 27.Sep.2008 - 13:41
Beitrag #4


I lof tarof!
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Hallo liane :)

Da ich die familie stone nicht kenne (zuerst dachte ich, das sind die steinzeitcomicfiguren ... :huh: feuerstein?!) kann ich auch nix mit der zitierten situation anfangen.
Deine beispiele haben - wenn ich sie richtig verstanden habe - auch gar nix mit rassismus zu tun - sie können nicht rassistisch sein, es geht ja 'um ne blonde frau mit ner großen nase' :D
Deswegen kann ich gar nichts zu deinem thema sagen - bringe bitte ein paar beispiele, von denen du denkst, sie könnten 'falsch' interpretiert werden :)
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rubia
Beitrag 27.Sep.2008 - 14:51
Beitrag #5


Satansbraten
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Hallo Liane,

wenn es nach Deinen Beispielen ginge wäre ich extrem rassistisch B)

Nein, ich finde Deine Unterscheidungen völlig in Ordnung, nur dieser Vorwurf über den Du dich aufregst der ist *dumm und haltlos*!

Von Leuten, welche meinen mich solchermaßen beurteilen zu müssen, pflege ich mich zu distanzieren :)

LG rubia

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sonnenstrahl
Beitrag 27.Sep.2008 - 15:30
Beitrag #6


verboden vrucht
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Liebe Liane, ich kann an deinen Äusserungen auch nichts Rassistisches finden.
Das geschilderte Kommunikations-Problem taucht m.E. hauptsächlich überall dort gerne mal auf, wo mit der Tatsache bestimmter, vorwiegend äußerlicher Unterschiede über lange Zeit kollektive herabwürdigende Ungleichbehandlung verknüpft war und ist.
Für viele Menschen gilt es wohl deswegen als p.c., die o.g. Unterschiede lieber gar nicht erst zu erwähnen, bzw. am besten völlig zu negieren - was in meinen Augen in etwa so absurd ist, wie als Katzenhalterin zu behaupten "Es gibt keine Vögel, alle Tiere sind gleich", um den gehätschelten Stubentiger weiterhin, ohne Glöckchen am Halsband o.ä., frei durch´s (potentielle) Singvogelparadies streifen lassen zu können. ("Die können ja Karate lernen, wenn sie sich unterlegen fühlen. Oder Mentaltraining machen.")
Gruß, sonnenstrahl (die große Nasen oft total se.y findet. "Au! Immer auf die Finger" *jaul* ;) )
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kröpi
Beitrag 27.Sep.2008 - 15:34
Beitrag #7


Naschkatze
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QUOTE (sonnenstrahl @ 27.Sep.2008 - 15:30)
- was in meinen Augen in etwa so absurd ist, wie als Katzenhalterin zu behaupten "Es gibt keine Vögel, alle Tiere sind gleich", um den gehätschelten Stubentiger weiterhin, ohne Glöckchen am Halsband o.ä., frei durch´s (potentielle) Singvogelparadies streifen lassen zu können.

Naja - der Vergleich hinkt ein bißchen.. Wenn wir von Rassenunterschieden sprechen, dann sollten wir die Stubentiger untereinander vergleichen (Perser o Nacktkatze gegen Kartheuser o.ä) ..... :gruebel:
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regenbogen
Beitrag 27.Sep.2008 - 15:54
Beitrag #8


a.D.
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Ich würde das nicht auf "Rassismus" reduzieren, aber ich weiß, was du meinst, und ich hatte das Problem in letzter Zeit ziemlich oft - aus der anderen Sicht. Aber ich kann selbst nicht recht erklären, warum das so ist.

Meine Mutter kann sich schlecht neue Namen merken, und so beschreibt sie mir Leute, von denen sie mir berichtet, sehr oft mit bestimmten Merkmalen. "Die aus E.", "die mit dem Hund", "die mit dem behinderten Kind", "die Dicke". Ich weiß jeweils genau, wen sie meint, reagiere aber unterschiedlich auf ihre Beschreibungen (wobei sie mich tendenziell ehrlich gesagt eh nerven, weil ich selbst mit einem ziemlich guten Namensgedächtnis gesegnet bin). "Die aus E." und "die mit dem Hund" ist neutral und für mich OK, aber "die mit dem behinderten Kind" und "die Dicke" reduziert die Betreffenden für mich auf ein Merkmal, das, finde ich, nicht im Vordergrund stehen sollte. Ja, M. hat eine behinderte Tochter, aber wir kennen die gar nicht, und dass das M.'s auffallendstes Merkmal sein soll, finde ich irgendwie daneben. Sie hat außerdem blondes Haar, wohnt in K., lacht gerne... Da wären so viele "neutrale" Möglichkeiten, sie zu beschreiben. Und D. ist dick, ja, aber sie ist vermutlich nicht sehr stolz darauf, und dann soll sie nicht mit einem Merkmal beschrieben werden, das sie selber vermutlich lieber ignorieren würde.

Ich vermeide solche Beschreibungen im Stile von "die Dicke" (auch wenn das das Ganze zugegebenermaßen manchmal sogar erschwert, weil wir beispielsweise über D. nur wenig wissen und alle anderen Beschreibungen weniger eindeutig sind :rolleyes: ). Ich versuche stattdessen, Beschreibungen zu verwenden, die ich auch in Gegenwart der Betreffenden benutzen würde. Würdest du zu der Frau mit der auffallend großen Nase z.B. sagen "Ich hab dich schon von Weitem an deiner Nase erkannt" oder "Nein, du siehst der nicht ähnlich, du hast eine viel größere Nase"? Hm. :gruebel:
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robin
Beitrag 27.Sep.2008 - 16:12
Beitrag #9


I lof tarof!
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:unsure:
irgendwie stehe ich hier auf mehreren schläuchen: Was hat das alles mit rassismus zu tun?
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sonnenstrahl
Beitrag 27.Sep.2008 - 18:00
Beitrag #10


verboden vrucht
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QUOTE (kröpi @ 27.Sep.2008 - 16:34)
QUOTE (sonnenstrahl @ 27.Sep.2008 - 15:30)
- was in meinen Augen in etwa so absurd ist, wie als Katzenhalterin zu behaupten "Es gibt keine Vögel, alle Tiere sind gleich", um den gehätschelten Stubentiger weiterhin, ohne Glöckchen am Halsband o.ä., frei durch´s (potentielle) Singvogelparadies streifen lassen zu können.

Naja - der Vergleich hinkt ein bißchen.. Wenn wir von Rassenunterschieden sprechen, dann sollten wir die Stubentiger untereinander vergleichen (Perser o Nacktkatze gegen Kartheuser o.ä) ..... :gruebel:

Es ging mir eher um die Absurdität, als um die Rasse(katze)nunterschiede.

edit: KLammer versetzt

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 27.Sep.2008 - 18:01
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davvero
Beitrag 27.Sep.2008 - 18:06
Beitrag #11


Stadtei
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QUOTE (regenbogen @ 27.Sep.2008 - 16:54)

Ich vermeide solche Beschreibungen im Stile von "die Dicke" (auch wenn das das Ganze zugegebenermaßen manchmal sogar erschwert, weil wir beispielsweise über D. nur wenig wissen und alle anderen Beschreibungen weniger eindeutig sind :rolleyes: ). Ich versuche stattdessen, Beschreibungen zu verwenden, die ich auch in Gegenwart der Betreffenden benutzen würde. Würdest du zu der Frau mit der auffallend großen Nase z.B. sagen "Ich hab dich schon von Weitem an deiner Nase erkannt" oder "Nein, du siehst der nicht ähnlich, du hast eine viel größere Nase"? Hm. :gruebel:

:zustimm: Da kann ich Dir nur zustimmen...

...und finde dafür hast Du das hier verdient: :blumen2:
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rubia
Beitrag 27.Sep.2008 - 19:09
Beitrag #12


Satansbraten
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Rassismus = Rassekatzen/hunde??? :gruebel:

Irgendwie gleiten in diesem Forum die Themen ständig/meist ins Absurde :huh: :lol:

Ist aber trotzdem interessant was noch daraus werden kann/wird :)

rubia :morgens:
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Liane
Beitrag 27.Sep.2008 - 22:21
Beitrag #13


Heiligenanwärterin
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QUOTE (robin @ 27.Sep.2008 - 17:12)
:unsure:
irgendwie stehe ich hier auf mehreren schläuchen: Was hat das alles mit rassismus zu tun?

Rassismus ist nur ein Aspekt.

Wenn ich sage "Schwarze Menschen haben meist vollere Lippen", dann werten das manche Menschen als Rassismus.
Dabei sehe ich aber nur objektiv ein Merkmal, ich werte nicht, was mir aber (warum auch immer) unterstellt wird.
Wegen der unterstellten Wertung ist die Verbindung zu den großen Nasen entstanden - auch dort beschreibe ich, ohne zu werten.

Im Prinzip hast Du aber recht - es ist nicht ganz das selbe Thema.

@regenbogen
Stimmt - ich würde vermutlich nicht zu Menschen, die ich nicht sehr gut kenne (um einschätzen zu können, wie sie das auffassen) sagen "Deine Nase ist wirklich groß." Vielleicht, weil ich denke, die andere Person könnte es als Wertung empfinden, oder sie könnte ihre Abweichung von der Norm als Makel empfinden und empfindlich darauf reagieren. (Was ist schon Norm bei so vielen verschiedenen Menschen...)
Gegenfrage: hätte ich geschrieben "XY ist die blonde Frau mit der schönen Brille" - wäre es dann ein Problem gewesen? Die Brille ist sicher genausowenig ein Hauptwesenszug der Frau wie die Nase.
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regenbogen
Beitrag 27.Sep.2008 - 22:31
Beitrag #14


a.D.
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QUOTE (Liane @ 27.Sep.2008 - 23:21)
Gegenfrage: hätte ich geschrieben "XY ist die blonde Frau mit der schönen Brille" - wäre es dann ein Problem gewesen?

Nein, überhaupt nicht.
QUOTE
Die Brille ist sicher genausowenig ein Hauptwesenszug der Frau wie die Nase.

Noch weniger sogar, denn die Nase sitzt fest. ;)

Schwierig, schwierig, da mit so vielen Tabus behaftet. Ich selber bin da wie gesagt auch nicht entspannt (was sicher auch mit meinen eigenen Makel-Empfindungen zu tun hat), auch wenn ich mich selbst manchmal darüber ärgere.
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Liane
Beitrag 27.Sep.2008 - 22:31
Beitrag #15


Heiligenanwärterin
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Was ich mich frage ( jetzt beim Rassismus bleibend)

Ich sage z.B., schwarze Frauen können langsamer lesen als weiße Männer, weil ihre 4.Gehirnhälfte weniger permeable Synapsenhäute aufweist.
Für alle Medizinerinnen, und alle diejenigen, die jetzt die Lexika um Rat fragen: das ist nur ein Beispiel und daher bewusst absurd gehalten.
Nun kommt Person XY und unterstellt mir Rassismus (wegen schwarz/weiß) und Sexismus (wegen Frau/Mann).

Aber wie kann XY auf die Idee kommen, ich könne Fakten zur Abwertung einzelner Rassen/Geschlechter missbraucht haben, wenn XY nicht selber diese Wertung vornimmt?

Versteht irgendjemand, was ich meine? :help:
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regenbogen
Beitrag 27.Sep.2008 - 22:33
Beitrag #16


a.D.
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QUOTE (Liane @ 27.Sep.2008 - 23:31)
Versteht irgendjemand, was ich meine? :help:

Ich glaube schon.

QUOTE
Aber wie kann XY auf die Idee kommen, ich könne Fakten zur Abwertung einzelner Rassen/Geschlechter missbraucht haben, wenn XY nicht selber diese Wertung vornimmt?

Genau das ist eben auch mein Problem. :huh:
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Liane
Beitrag 27.Sep.2008 - 22:40
Beitrag #17


Heiligenanwärterin
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Auf die Gefahr hin, das robin nun total verwirrt ist... :troest:

Mich erinnert das an einen Zeitungsartikel diese Woche: die österreichische Stadt Linz wird Kulturhauptstadt 2009. Es wollte im letzten Jahrhundert schon der (vermutlich nicht nur uns) bekannte Adolf H., der ja nicht weit davon aufgewachsen ist, Linz zur Kulturhauptstadt machen. Und nun gab es in der Zeitung ein Interview, in dem gleich die 1.Frage war, ob es denn nicht eine sehr schwere Aufgabe sei, den selben Plan zu verfolgen wie Adolf H.

Hier hat ein böser Mensch eine Idee, die in Folge kein guter Mensch mehr haben darf, ohne des Bösen verdächtigt zu werden.

Und in meinem eigentlichen Thema gibt es eine Tatsache, die von Menschen als Argument für böse Taten missbraucht wurde. - Darf die Tatsache nun deswegen nicht mehr erwähnt werden?


edit: ein bisschen hie und da verbessert

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 27.Sep.2008 - 22:42
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regenbogen
Beitrag 27.Sep.2008 - 22:45
Beitrag #18


a.D.
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QUOTE (Liane @ 27.Sep.2008 - 23:40)
Und in meinem eigentlichen Thema gibt es eine Tatsache, die von Menschen als Argument für böse Taten missbraucht wurden. - Darf die Tatsache nun deswegen nicht mehr erwähnt werden?

Vielleicht ist das so (um noch ein weiteres Problemfeld in den Ring zu werfen ;) ) wie mit dem Begriff "schwul", der zuerst ein Schimpfwort war und dann von den Schwulen erobert wurde. Die "Neutralisierung" dieser Tatsachen kann vielleicht nur von den Betreffenden selbst vorgenommen werden (indem sie sie selbstbewusst für sich in Anspruch nehmen) oder braucht jedenfalls eine geraume Zeit der Verarbeitung.
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sykes
Beitrag 28.Sep.2008 - 00:07
Beitrag #19


Salzstreuerin
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Liane: auch ich kann deine aeusserungen nicht als rassistisch empfinden. rassismus fuer mich findet eigentlich nur dann statt wenn entweder eine gruppe von menschen, egal welche hautfarbe sie haben, entweder bevorteilt werden oder zB negativ benachteiligt werden indem man ihnen gewisse zugestaendnisse untersagt, die man der anderen gruppe zugesteht. rassismus findet auch statt wenn man einen teil die menschen negativ betrachtet auf grund seiner hautfarbe, nationalitaet oder religion.
ich weiss nicht, habe ich mich da richtig ausgedrueckt?
ich denke auch, es kommt auf den individuellen menschen an, wie schon jemand sagte, rassismus ist ein heikles thema und manch einer ist sehr empfindlich und betrachtet eine harmlose bezeichung als rassistisch.
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shark
Beitrag 28.Sep.2008 - 08:59
Beitrag #20


Strösenschusselhai
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Ich finde das Thema, das Du da aufgeworfen und sehr gut mit verschiedenen Bildern und Beispielen beschrieben hast, höchst interessant, liebe Liane.

Ich frage mich all das nämlich auch immer wieder, wenn jemand pikiert auf eine eigentlich objektive Beschreibung reagiert.

Und ich habe gerade "Die mit der grossen Nase" und "Die mit dem behinderten Kind" vor Augen dabei, um zu erläutern, wo ich die Ursache für diese "Beschreibungen" sehe.

Ich glaube nämlich, es geht dabei nicht um das "hervorstechendste persönliche Merkmal", das man an diesem Menschen finden kann, sondern um das, was (an ihnen oder in ihrer Lebensführung, an ihrem "Schicksal") sie von den "Anderen" am meisten (und manchmal auf die Schnelle auch am besten) unterscheidet. Und zwar automatisch so, wie wir wissen, dass auch die Umwelt das wahrnimmt - nicht nach eigenem Geschmack.

Es könnte auch "Die mit der dänischen Dogge" oder "Der mit den knallroten Haaren" oder "Die mit den Zwillingen" sein, um verschiedene Petras, Nachbarn oder ehemalige Schulkameradinnen voneinander zu unterscheiden.

Manchmal werden diese erkenn-, wahrnehmbaren Unterscheidungsmerkmale von der Umwelt als besonders schön, mal als eher unansehnlich oder auch bemitleidenswert bewertet; eigentlich aber sind sie viel neutraler als "Die mit der schönen Brille" (denn ich weiss ja nicht, ob der Mensch, dem ich erklären will, wen ich meine, den gleichen "Brillengeschmack" hat wie ich) oder "Der mit dem wunderschönen Motorrad" (vielleicht hat mein Gegenüber keinen Blassen von Bikes) oder "Die mit der sexy Freundin" (weiss mein Gegenüber, dass ich Frauen mit Silberblick a la B. Streisand extreeem sexy finde?).

Also letztlich: Kann meinE GesprächspartnerIn wirklich meine Beschreibung zur Identifizierung nutzen?

Ich finde, und ich denke, das ist klar, Deine Art der "Beschreibung", Liane, nicht verwerflich oder unmoralisch oder sonst was - ich finde sie nachvollziehbar, wertfrei und praktisch.

Aber mir ist auch klar, dass sich ein Gegenüber unwohl fühlen kann bei dem Gedanken, dass etwas "Negatives" (von dieser Person so bewertetes) genau das ist, das es auf die Spur bringt.

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 28.Sep.2008 - 09:02
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