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> "ich liebe dich nicht mehr", abstraktionen einer trennung
alba
Beitrag 27.Jun.2011 - 08:28
Beitrag #1


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ihr lieben,

ich verarbeite seit eineinhalb monaten die trennung einer viereinhalbjahres-beziehung.
die trennung kam insofern überraschend, als dass ich zuvor keine anzeichen gesehen habe, dass etwas derart 'schief' liegt. keine streitereine, keine genervtheiten, nur viel gemeinsames erleben, beständigkeit, rhythmus, ...
die begründung ihrerseits: "ich liebe dich nicht mehr."
was mich daran so umtreibt, ist die tatsache, dass sie mit der trennung den wunsch geäußert hat, mich weiter in ihrem leben zu haben. eine "stabile verbindung in irgendeiner art, wie, wird sich zeigen", aufzubauen/aufrecht zu erhalten. in eine freundschaft überzugehen, mich nicht ganz zu verlieren.

die trennung war für mich letztlich nachvollziehbar insofern, als dass sich einiges "eingeschliffen" hatte. ich hatte das durchaus schon bemerkt und gedacht: "so ist das eben nach viereinhalb jahren, das ist schon o.k. das ist ne phase, das wird auch wieder anders."
warum habe ich so falsch gelegen? warum statt arbeit an einer so langen, nahen und weiterhin einander gut gesinnten beziehung gleich das ende?? (ich weiß, einige von euch sind schon soo viel länger mit partner_innen zusammen; für mich wars meine mit abstand längste beziehung..)

ohne großartig auf weitere umstände, geschichte, nachgang einzugehen (auf nachfrage kann ich gern dinge erläutern), möchte ich eine eher philosophisch angehauchte frage an euch stellen, die mich seither stark umtreibt - auch jenseits der trauer und der (wieder) neu zu entdeckenden lebenssituation:

ist diese begründung, "ich liebe dich nicht mehr" nicht doch sehr abstrakt?
kann liebe einfach aufhören, nach viereinhalb jahren mit zukunftsperspektive, konkreten plänen und so viel gemeinsamen höhen und tiefen?

ist es nicht vielmehr so, dass die art der liebe, der zuneigung sich ändert?
wäre eine beziehung dieser dauer es nicht wert, sich gemeinsam hinzusetzen und diesen umstand zu bereden?

gibt es das: das plötzliche ende der liebe oder das ausschleichen der gefühle, bis sie plötzlich nicht mehr da sind?


von meiner seite hätte ich mir mehr auseinandersetzung, mehr transparenz und mehr gemeinsames handeln in einer solchen situation gewünscht. ich hatte durchaus auch schon den gedanken: "ist das noch liebe? oder ist sie mittlerweile einfach meine beste freundin??" habe mich aber entschieden, diese gefühle mit ihr gemeinsam zu durchleben, genau zu schauen, was da mit mir, uns, passiert, bevor ich eine so lange beziehung aufgebe..

ist das zu idealistisch? zu streng mit ihr??

nachdenkliche grüße,
alba

edit: korrekturen

Der Beitrag wurde von alba bearbeitet: 28.Jun.2011 - 18:56
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pfefferkorn
Beitrag 27.Jun.2011 - 09:41
Beitrag #2


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ich finde das eine gnaz spannende frage - und ich sehe so wie du es schilderst zwei seiten derselben medaille -

im grunde geht es um eine veränderung - es hat sich was verändert und jede hat es anscheinend empfunden und für sich benannt - die eine fragt sich, ob aus der geliebten eine gute freundin geworden ist, die andere benennt es als fehlen der "liebe" - das mit der liebe ist ein weites feld, weil sich das so schlecht einkreisen lässt was eine darunter versteht...

du wünscht dir, ihr hättet anders geredet - sozusagen gemeinsam beschlossen, wie die veränderung genannt wird - sie hat das für sich bemerkt und reingetragen aos eine form von "ende" - mit dem wunsch nun weiterzugucken, wohin die gemeinsame reise gehen kann - und darüber, dass es eine verbindliche ebene gibt scheint kein zweifel zu bestehen...

fragt sich, wo ist das begehren? und wie wichtig ist es einer ...

fragt sich auch, wie groß ist die kränkung, die dadurch entsteht, gesagt zu bekommen, eine liebe eine nicht mehr...

bei der frage, ob du zu idealistisch seiest ...
ich halte diese frage nicht für zielbringend - ist ja die frage, welches ideal jede hat -
wenn eine z.B. das ideal hat, sich ungebunden zu fühlen "frei" zu sein - wenn die beziehung, in der sie steckt nicht mehr 100% das erleben ermöglicht. was sie möchte, ist das ein anderes ideal, als zu sagen.... so lange es geht zusammen versuchen...

es ist abstrakt zu sagen, die liebe ist zu ende, aber es ist legitim -
so schmerzlich es ist -

und meine frage an dich ist: wie ist denn jetzt euer miteinander? ist das befangen? oder traurig oder ganz anders oder wie würdest du das beschreiben? und was wünschst du dir heute von dieser frau ? kannst du dir eine freundschaft vorstellen? willst du das? oder möchtest du das gar nicht? grenzt du dich ab oder bist du in kontakt?

fragt ganz interessiert

p







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dandelion
Beitrag 27.Jun.2011 - 14:13
Beitrag #3


don't care
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Ob dir das hilft, was mir spontan dazu einfällt, wage ich zu bezweifeln. Aber ich schreibe es trotzdem mal...

In dem Moment, in dem ich nicht als "die Frau an ihrer Seite" gesehen werden will, ist nicht mehr genug Gefühl für eine Partnerschaft da. Dann so zu tun, als wäre noch was zu retten... Ich glaube nicht, daß ich nochmal so naiv sein werde. Bei mir ist dieses Gefühl praktisch gar nicht tagesformabhängig.
Dieses mäßig greifbare, aber erstaunlich eindeutig ausfallende Gefühl ist für mich, unabhängig von Bewunderung, Begehren, Verständnis, Fürsorge oder sonstwas, die Basis einer jeden Paarbeziehung (und ich habe jedes schon mal ohne das andere erlebt). Für wieviele das nun Liebe ausmacht, weiß ich nicht. Aber vielleicht ja auch für deine Ex.

Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 27.Jun.2011 - 14:14
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Deirdre
Beitrag 27.Jun.2011 - 15:11
Beitrag #4


Satansbraten
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Liebe Alba,

so, wie es dasteht, kann ich die Aussage deiner Freundin nicht nachvollziehen.

Für mich ist eine Beziehung dann dem Ende nahe, wenn der Gedanke, sich weiterhin miteinander zu beschäftigen und den Wunsch zu haben, sich miteinander weiterzuentwickeln, sich mit der Partnerin wieder und wieder auseinanderzusetzen, nur noch einen resignierten Widerwillen hervorruft. (Vielleicht kann dann das Gefühl eintreten, das Dandi beschreibt.)

Allerdings, ohne das von der Tagesform (@Dandi (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) ) abhängig machen zu wollen, durch eine plötzliche Wendung kann sogar aus dieser Situation ein erneutes Zusammenwachsen entstehen.

Die einfache Behauptung, dass "die Liebe vorbei" sei, wäre mir viel zu wenig, zu pauschal - um zu verstehen.
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alba
Beitrag 27.Jun.2011 - 15:45
Beitrag #5


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hallo pfefferkorn, dandi, deirdre,

vielen dank für eure anregungen und gedanken! ich antworte mal in einer reihenfolge, die mir grad sinnvoll vorkommt..

ZITAT(Deirdre @ 27.Jun.2011 - 16:11) *
Die einfache Behauptung, dass "die Liebe vorbei" sei, wäre mir viel zu wenig, zu pauschal - um zu verstehen.

ich denke, das ist auch mein punkt. nichtsdestotrotz versuche ich ihr bedürfnis, die beziehung mit dieser ansage zu beenden, zu verstehen. deshalb dieser thread. und auch, weil ich an anderer stelle von einer anderen person ebenfalls unbehagen zu einer solchen aussage gehört habe und da so mitgehen konnte. daraufhin ging die philosophiermaschine (aber eben auch die reflektiermachine der eigenen betroffenheit) in meinem kopf an. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

ZITAT(pfefferkorn @ 27.Jun.2011 - 10:41) *
und meine frage an dich ist: wie ist denn jetzt euer miteinander? ist das befangen? oder traurig oder ganz anders oder wie würdest du das beschreiben? und was wünschst du dir heute von dieser frau ? kannst du dir eine freundschaft vorstellen? willst du das? oder möchtest du das gar nicht? grenzt du dich ab oder bist du in kontakt?

pfefferkorn, vielen dank für deine vielen gedanken! ich finde es gerade sehr hilfreich, mögliche lesarten ihrer seite präsentiert zu bekommen. mir fällt es mit der eigenen befangenheit sehr schwer, ihr handeln nachvollziehbar zu machen.

zunächst hatten wir recht häufig telefonischen kontakt (ich hatte, denke ich, an anderer stelle zu früherer zeit schon geschrieben, dass es sich um eine fernbeziehung über mehrere 100km handelte). sie hatte angeboten, da sie weiß, dass ich das reflektiertier in der beziehung war, sie jederzeit anzurufen. das habe ich anfangs wohl dosiert genutzt (etwa einmal wöchentlich). mir war wichtig, nur dann anzurufen, wenn mich eine frage oder der redebedarf wirklich drängte - ich wollte eine abgrenzung schaffen zum bisherigen umgang.
nach zwei wochen fuhr ich für eine woche in die stadt, in der sie lebt. die verabredung bestand bereits, und nach zwei jahren, die ich dort gelebt habe, habe ich dort natürlich auch eigene enge soziale kontakte, die ich sehr, sehr gern sehen und mit denen ich über die trennung reden wollte. wir haben uns in dieser woche recht häufig gesehen, weil sich unsere freund_innenkreise stark überschneiden (wie auch nicht..). diese zeit war sehr anstrengend, ich war die ganze woche über angespannt und brach, als ich dann wieder zuhasue war, für drei tage in trauer ein. das war eine sehr wichtige und produktive phase für meinen trennungsprozess. danach haben wir vor zehn tagen das letzte mal telefoniert.

da es mir nicht sehr gut ging mit dem kontakt, habe ich da dann zunächst einen riegel vorgeschoben. wir haben uns jedesmal wieder, auch und gerade auf mein bestreben hin, über die trennung/beziehung unterhalten. aus dem teufelskreis muss(te) ich raus, bevor ich weiteren kontakt zu ihr habe - ich kann anders ja gar nicht schauen, ob und wie sich weiterer verbindlicher kontakt überhaupt gestalten kann, wenn ich mich jedesmal nur um die beziehung/trennung drehe..

mittlerweile geht es mir besser. es tat gut, bewusst den kreislauf von verarbeitung allein und rückgeworfen werden im kontakt zu ihr zu durchbrechen. seither habe ich erstmals den kopf frei dafür, darüber nachzudenken, was ich mir von einer weiteren verbindung wünschen würde. was für mich sozusagen "gewinnbringend" wäre insofern, dass mir die zukünftige verbindung eben nicht mehr so schaden darf, wie sie es jetzt nach der trennung getan hat.
manchmal bin ich noch traurig, meistens aber schon eine recht zufriedene single-lesbe.

ich glaube, das problem ist, dass ich mir bestimmte verbindlichkeiten (auf die ich hier im offenen raum nicht eingehen mag) von ihr wünsche, die sie aber faktisch, obwohl sie anderes sagt, nicht erfüllt. ich denke aber auch, dass diese verbindlichkeiten gerade noch nicht gehen. und dass sich erst, wenn wir uns beide freunschaftlich-zugewandt in die augen schauen können, zeigen wird, ob sie noch diejenige ist, die ich für diese verbindlichkeiten um mich haben mag.

dieser so plötzliche schlussstrich unter eine beziehung, die sowohl ihrer meinung als auch meiner meinung nach bis zuletzt wunderbar harmonisch war, hat einen ordentlichen riss in mein vertrauen in ihr verhalten mir gegenüber gerissen. der satz "ich liebe dich nicht mher", in dem kontext, in dem sie ihn mir gegenüber formulierte, hat mich unglaublich verletzt, weil ich andere vorstellungen vonunserer verbindung und unserem umgang mit "hürden" hatte.
dieses vorgehen verletzt mich viel mehr als side trennung selbst und lässt mich vor allem trauern.
mit der trennung gehe ich, wie im ersten post angedeutet, ja schon irgendwie mit und kann die nachvollziehen. ich hätte mir wohl einfach mehr "gemeinsamen weg" gewünscht. und kann andererseits verstehen, dass das manchmal unmöglich ist.
schwierig.. und das macht auch gerade mein ambivalentes verhältnis zu dieser trennung, zu ihr und zu 'uns' (in zukunft) aus.

ZITAT(dandelion @ 27.Jun.2011 - 15:13) *
In dem Moment, in dem ich nicht als "die Frau an ihrer Seite" gesehen werden will, ist nicht mehr genug Gefühl für eine Partnerschaft da. Dann so zu tun, als wäre noch was zu retten... Ich glaube nicht, daß ich nochmal so naiv sein werde. Bei mir ist dieses Gefühl praktisch gar nicht tagesformabhängig.
Dieses mäßig greifbare, aber erstaunlich eindeutig ausfallende Gefühl ist für mich, unabhängig von Bewunderung, Begehren, Verständnis, Fürsorge oder sonstwas, die Basis einer jeden Paarbeziehung (und ich habe jedes schon mal ohne das andere erlebt). Für wieviele das nun Liebe ausmacht, weiß ich nicht. Aber vielleicht ja auch für deine Ex.

ich finde den gedanken, dass eine plötzlich realisiert, dass die andere nicht mehr die frau an ihrer seite sein kann bzw. sie selbst nicht mehr die frau an ihrer seite sein kann, ziemlich produktiv. danke. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

liebst,
die alba
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Hortensie
Beitrag 27.Jun.2011 - 23:21
Beitrag #6


"Jeck op Sticker"
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Mir selber ist das Gefühl, morgens aufzuwachen und zu denken "Ich liebe Dich nicht mehr" nicht unbekannt und ich finde es von deiner Freundin ein großes Geschenk an Dich, so ehrlich und offen mit Dir umzugehen, statt die Beziehung (bei einer Fernbeziehung auf meinem Erfahrungshintergrund nicht unmöglich) einfach im Sande verlaufen bzw. sich langsam zerläppern zu lassen.

4 Jahre sind auf jeden Fall eine lange Zeit (laut Statistik bekommen die meisten Heteros nach 4-5 Jahren beziehung das erste Kind, statt sich zu trennen) und es bleibt zu hoffen, dass Du nicht solange benötigst, um Dich wiederzuverlieben.

Die merkwürdigste Art, dass sich eine Frau mal von mir getrennt hat, begann mit den Worten "Du, ich glaube ich fang an mich in Dich zu verlieben" und endete mit dem (unvergesslichem) Satz
(Deshalb glaube ich, es ist besser, wir trennen uns und sehen uns nie wieder).

Aber ich will die werten Mitlesenden und Dich nicht mit alten Geschichten aus meinem Leben langweilen.

Deshalb würde ein Rat oder von mir (sässen wir in einer dieser vielen Lebsenkneipen dieser welt beim Bier oder sonstigem Getränk zusammen und Du hättest mir dies erzählt) ungefähr so lauten:

"Trauer um das was Du hattest, aber freue Dich auf dass was sein kann und vielleicht sein wird. Sie scheint auf jeden Fall ein unheimlich ehrlicher Mensch zusein, der den Mut hat auch schmerzliche Wahrheiten auszusprechen. Und Sie hat Dir angeboten, eine andere Art von Beziehug mit Dir haben zu wollen.Sie wirft Dich nicht aus ihrem Leben. Mach´was draus."

Der Beitrag wurde von Hortensie bearbeitet: 27.Jun.2011 - 23:24
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Mausi
Beitrag 28.Jun.2011 - 10:11
Beitrag #7


Mama Maus
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ZITAT(Hortensie @ 28.Jun.2011 - 00:21) *
Die merkwürdigste Art, dass sich eine Frau mal von mir getrennt hat, begann mit den Worten "Du, ich glaube ich fang an mich in Dich zu verlieben" und endete mit dem (unvergesslichem) Satz
(Deshalb glaube ich, es ist besser, wir trennen uns und sehen uns nie wieder).


(IMG:http://cosgan.de/images/smilie/konfus/k020.gif) (IMG:http://cosgan.de/images/smilie/konfus/k025.gif)
das ist wirklich sehr merkwürdig. Die Dame hatte wohl irgendwas falsch verstanden (IMG:http://cosgan.de/images/smilie/konfus/n010.gif) - auch wenn ich denke, dass ich die Dynamik dahinter verstehe.
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shark
Beitrag 28.Jun.2011 - 10:33
Beitrag #8


Strösenschusselhai
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ZITAT(alba @ 27.Jun.2011 - 09:28) *
kann liebe einfach aufhören, nach viereinhalb jahren mit zukunftsperspektive, konkreten plänen und so viel gemeinsamen höhen und tiefen?

ist es nicht vielmehr so, dass die art der liebe, der zumeigung sich ändert?
wäre beziehung dieser dauer es nicht wert, sich gemeinsam hinzusetzen und diesen umstand zu bereden?

gibt es das: das plötzliche ende der liebe oder das ausschleichen der gefühle, bis sie plötzlich nicht mehr da sind?


von meiner seite hätte ich mir mehr auseinandersetzung, mehr transparenz und mehr gemeinsames handeln in einer solchen situation gewünscht.



Liebe alba,

dass eine Liebe, die ich gestern noch fühlte, heute ohne erkennbare Ursache ganz plötzlich verschwunden ist, habe ich noch nie erlebt. Was aber nicht heißen soll, dass es das deshalb nicht geben könnte.
Ganz sicher fände auch ich es schwierig, damit umzugehen, wenn das Ende einer Beziehung mit einer solchen Begründung plötzlich einträte.

Jedoch kenne ich es, wenn Liebe sich langsam und lange Zeit fast unmerklich ausschleicht, bis ich eines Tages spüre, dass das, was noch an Gefühl da ist, für meine Idee von Beziehung nicht mehr ausreicht. Und dann kann auch ich nicht anders, als das zu kommunizieren und die Beziehung zu beenden.

Allerdings finde ich mich auch in Deinen Worten

ZITAT
ich hatte durchaus auch schon den gedanken: "ist das noch liebe? oder ist sie mittlerweile einfach meine beste freundin??" habe mich aber entschieden, diese gefühle mit ihr gemeinsam zu durchleben, genau zu schauen, was da mit mir, uns, passiert, bevor ich eine so lange beziehung aufgebe..


wieder.

Ich bin nämlich auch keine, die das erste ferne Aufblinken der Frage "Was verbindet uns (noch)?", die Andere schon als deutliches Anzeichen dafür nehmen, dass da nicht viel sein könne, weil man sich sonst diese Frage gar nicht erst stellen würde, automatisch mit dem zwangsläufigen Ende der Liebe bzw. Beziehung gleichsetzt.

Auch ich kann zeitweise nicht ganz so deutlich spürbare Liebe weiterhin grundsätzlich voraus-setzen und erst mal sehen, wie dauerhaft diese Empfindung von "Da fehlt was" ist.
Beziehungen sind schließlich auch "störbar" und Gefühle durchaus auch in der Lage, bedingt durch bestimmte Vorkommnisse und Einflüsse, zu schwanken.

Gerade in einer lange andauernden und mir wertvollen Liebesbeziehung (ebenso wie in einer Freundschaft) habe ich durchaus längeren Atem, wenn es darum geht, "Durststrecken" auszuhalten bzw. mit meiner Partnerin (oder meiner/meinem FreundIn) ihre Ursache zu ergründen und darauf hinzuwirken, dass sich die Beziehung wieder erholen kann.

Manchmal aber hilft alles nicht und dann finde ich es wichtig, anzuerkennen, dass Liebe auch - ohne Schuld oder Versäumnisse auf einer der Seiten - auf ein Maß hinwegschwinden kann, das eine Fortführung der Beziehung, wie sie einmal war, unmöglich macht.

Im besten Fall empfinden beide das so und können ihre Liebesbeziehung in Frieden auflösen und in eine neue Form des Zusammenseins münden lassen, so wie Deine ehemalige Partnerin das ja auch zu wünschen scheint.

Das scheint Dir nicht wirklich möglich gewesen zu sein, weil Du von dem Prozess, den sie und ihre Gefühlswelt durchlaufen haben, offenbar gar nichts mitbekommen hast.
Dass es dann einem Schock gleichkommt, iin dieser Plötzlichkeit verlassen zu werden, kann ich sehr gut verstehen.
Ebenso wie ich es verstünde, wenn Dir ein Hineingleiten in eine neue Form der Beziehung zu dieser Frau aktuell nicht möglich wäre.
Ihr steht einfach im Augenblick nicht am selben Punkt in Hinblick auf die Beziehung, die ihr hattet und in Bezug auf deren Ende.

Alles Liebe für Dich.

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 28.Jun.2011 - 10:35
Bearbeitungsgrund: Einschub
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svan
Beitrag 28.Jun.2011 - 16:38
Beitrag #9


Gut durch
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Liebe Alba, Beziehungen haben unterschiedliche Komponenten, die von den betreffenden unterschiedlich gewichtet werden, gleiche Werte, Intellekt, sexuelle Anziehung und natürlich Gefühle.
Wenn eins davon nicht passt, wird es schwierig. Und oft ist es so, dass wir unterschiedliche Wertigkeiten haben und dass es dann in einem Bereich nicht passt. Vielleicht war Deine Freundin in einem Bereich enttäuscht und fühlte sich nicht richtig verstanden? so dass dann mit der Zeit die Gefühle weniger wurden?
Mir scheint so eine Entwicklung denkbar zu sein. Die Enttäuschungen die man nicht mitteilt, wirken sich auf die Dauer entkräftend für die Beziehung aus. Aber selbst dann wenn darüber gesprochen wird, ist es dem anderen nicht immer möglich die Bedürfnisse zu erfüllen und die Enttäuschung bleibt oder das Gefühl der Fremde und der Entfernung....
Für eine Entliebung ist es sicher sinnvoll eine Weile Abstand zu halten und dann zu gucken, was geht.
Ich persönlich finde es schade, wenn Beziehungen zu Ende sind und dann auch die Freundschaft.
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alba
Beitrag 28.Jun.2011 - 19:09
Beitrag #10


Gut durch
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liebe hortensie, shark, svan,

danke für eure denkanstöße!

ZITAT(Hortensie @ 28.Jun.2011 - 00:21) *
"Trauer um das was Du hattest, aber freue Dich auf dass was sein kann und vielleicht sein wird. Sie scheint auf jeden Fall ein unheimlich ehrlicher Mensch zusein, der den Mut hat auch schmerzliche Wahrheiten auszusprechen. Und Sie hat Dir angeboten, eine andere Art von Beziehug mit Dir haben zu wollen.Sie wirft Dich nicht aus ihrem Leben. Mach´was draus."

(IMG:style_emoticons/default/smile.gif) das ist eine schöne perspektive, die ich gern annehmen mag. ja, die ehrlichkeit, mit der die trennung letztlich vonstatten ging und geht, ist ein tolles resultat einer aufrichtigen, langen und schönen beziehung. danke.

ZITAT(shark @ 28.Jun.2011 - 11:33) *
Im besten Fall empfinden beide das so und können ihre Liebesbeziehung in Frieden auflösen und in eine neue Form des Zusammenseins münden lassen, so wie Deine ehemalige Partnerin das ja auch zu wünschen scheint.

Das scheint Dir nicht wirklich möglich gewesen zu sein, weil Du von dem Prozess, den sie und ihre Gefühlswelt durchlaufen haben, offenbar gar nichts mitbekommen hast.
Dass es dann einem Schock gleichkommt, iin dieser Plötzlichkeit verlassen zu werden, kann ich sehr gut verstehen.
Ebenso wie ich es verstünde, wenn Dir ein Hineingleiten in eine neue Form der Beziehung zu dieser Frau aktuell nicht möglich wäre.
Ihr steht einfach im Augenblick nicht am selben Punkt in Hinblick auf die Beziehung, die ihr hattet und in Bezug auf deren Ende.

..aber ich wünsche mir, irgendwann an dem punkt zu sein, an dem die verbindung auf eine neue gute art wieder aufgenommen werden kann.
nur gerade ist es, eben wegen der unterschiedlichen positionen zur beziehung/trennung derzeit, mir nicht so recht möglich. ich brauche abstand, besinnung, zeit für mich und mit meinen gedanken und gefühlen, die so anders sind als ihre. wir sind in der bearbeitung von gedanken und gefühlen so grundverschieden, dass ich ohne die liebesbeziheung im hintergrund gerade das bedürfnis sehe, das allein zu durchleben.

bleibt zu hoffen, dass es irgendwann gelingt, diese andere art der beziehung aufzunehmen. das hinengleiten war mir aus meiner position einfach nicht möglich, so sehr ich es versucht habe. immerhin habe ich es versucht: das fühlt sich gut an. es nicht hingeworfen zu haben, sondern meinen eigenen weg aus der liebesbeziehung zu gehen, um die verbindung nicht komplett und dauerhaft kappen zu müssen.

ZITAT(svan @ 28.Jun.2011 - 17:38) *
Vielleicht war Deine Freundin in einem Bereich enttäuscht und fühlte sich nicht richtig verstanden? so dass dann mit der Zeit die Gefühle weniger wurden?
[...]
Ich persönlich finde es schade, wenn Beziehungen zu Ende sind und dann auch die Freundschaft.

diese möglichkeit der enttäuschung oder 'falschen' selbsteinschätzung habe ich bereits überdacht. es ist gut möglich, dass bestimmte beziehungsabsprachen für sie einfach nicht gingen - und sie sich mir zuliebe dennoch darauf eingelassen hat, um mich nicht zu verlieren. oder gar glaubte, es auch selbst zu wollen.
dass dann irgendwann die kraft fehlte, gegen ihre eigenen überzeugungen diese beziehung in der form aufrecht zu erhalten, ist sehr plausibel.

die frage ist: was bleibt nach einer liebe? ist da freundschaft? funktioniert eine freundschaft ohne die liebesbeziehung im hintergrund? manchmal sind es die veränderten rahmenbedingungen, die dann eine freunschaft verunmöglichen..
aber das ist zukunftsmusik. und bleibt eben abzuwarten, wenn cih bereit bin, mich auf das abenteuer einzulassen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

alba

edit: korrektur und ergänzung

Der Beitrag wurde von alba bearbeitet: 28.Jun.2011 - 19:13
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pfefferkorn
Beitrag 29.Jun.2011 - 08:57
Beitrag #11


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zu enttäuschung fällt mir ein, dass nicht eine die andere enttäuscht, wie ich mir das häufig vorgestellt habe und gar nicht wußte, was ich da machen kann

an diesem gedanken : ich enttäsche eine und weiß gar nicht, wie ichs nicht tun soll.... habe ich lange rumgeknabbert, bis ich lernen konnte, dass es die vorstellung in einer anderen ist, die ich nicht erfülle - jemand hat eine vorstellung, die liegt oft ncht offen da, sondern ist auch in deren system als satz "versteckt" - wenn die nicht erfüllt wird, dann tritt ein gefühl der enttäuschung ein -
insofern ist enttäuschung kein primäres gefühl, sondern das "ergebnis" eines vorganges...
und der läuft deutlich in einer! ab - die andere ist sozusagen die "stichwortgeberin" - aber mehr eben auch nicht ...

mir hat das ziemlich geholfen und aus eine "schuldfalle" rausgebracht
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Mondstern
Beitrag 29.Jun.2011 - 13:17
Beitrag #12


Großer Hund
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Liebe Alba,

was bleibt nach einer Liebe - auf diese Frage gibt es keine Antwort, glaube ich. Alles kann kommen. Trauer, Verzweiflung, Hass. Zuneigung, Freundschaft, eine ganz andere Art von Liebe, die mit Partnerschaft nichts mehr zu tun hat. In jedem Fall "wird" eine Liebesbeziehung nicht einfach zu einer Freundschaft, wenn eine der beiden Beteiligten feststellt, dass sie nicht mehr liebt. Vor allem dann nicht, wenn beide Beteiligten so unterschiedlich in ihrer Art des Umgangs mit Gefühlen sind, wie Du das andeutest.
Eine Freundschaft aufzubauen, wo einst Liebe war, kostet beide Beteiligten sehr viel Kraft. Und es funktioniert nur, wenn beide der jeweils anderen die Zeit und die Gelegenheit geben, diese Kraft aufzuwenden. Daran scheitern die meisten dieser Versuche.
Ich wünsche euch alles Gute.

Mondstern
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alba
Beitrag 29.Jun.2011 - 13:54
Beitrag #13


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ZITAT(pfefferkorn @ 29.Jun.2011 - 09:57) *
[...] dass es die vorstellung in einer anderen ist, die ich nicht erfülle - jemand hat eine vorstellung, die liegt oft ncht offen da, sondern ist auch in deren system als satz "versteckt" - wenn die nicht erfüllt wird, dann tritt ein gefühl der enttäuschung ein -
insofern ist enttäuschung kein primäres gefühl, sondern das "ergebnis" eines vorganges...
und der läuft deutlich in einer! ab - die andere ist sozusagen die "stichwortgeberin" - aber mehr eben auch nicht ...

letztlich kann ich innere vorgänge von anderen eben nicht intuitiv erfassen, sie müssen kommuniziert werden. wenn darüber keine kommunikation stattgefunden hat, kann ich zwar mit meinem verhalten die andere enttäuschen - aber ich das nicht wissentlich tun. und mit der enttäuschung umzugehen, kann an erster stelle eben nicht meine aufgabe sein, weil ich die muster nicht kenne, die zu dieser enttäuschung geführt haben.
ich denke ähnlich wie du.
zuerst ist jede person selbst verantwortlich für dererlei emotionen - nur in der kommunikation ist es möglich, sie evt. aufzulösen oder zu bearbeiten.
eine kommunikation einer möglichen enttäuschung fand ihrerseits nicht statt - sollte es eine gegeben haben, die zur beendigung der beziehung führte.
ich habe meine enttäuschung über den plötzlichen wandel ihrer positionierung zu mir angesprochen. sie war nicht fähig, darüber zu sprechen, aht immer wieder den gleichen satz gesagt.. ich habe draufhin auch anerkannt, dass sie aus ihrem wesen heraus nicht anders konnte und kann. dass sie "eben so ist", während ich das ganze vielleicht erstmal mit prozesshaftem charakter angesprochen hätte.

ZITAT(Mondstern @ 29.Jun.2011 - 14:17) *
was bleibt nach einer Liebe - auf diese Frage gibt es keine Antwort, glaube ich. Alles kann kommen. Trauer, Verzweiflung, Hass. Zuneigung, Freundschaft, eine ganz andere Art von Liebe, die mit Partnerschaft nichts mehr zu tun hat.

genau das ist der knackpunkt. liebe verschwindet m.e. nicht einfach. und in eine andere art von liebe - für mich gehört auch freundschaft dazu - zu 'wechseln', führt den satz ad absurdum..
hass empfinde ich nicht, trauer war da, lugt manchmal noch hervor aus dem vergangenen, wenn es durch gegenwärtiges überrasschend berührt wird. verzweiflung habe ich in den ersten stunden empfunden, nachdem sie es ausgesprochen hatte und wir angefangen haben, uns gemeinsam behutsam zu trennen.
letztlich bleiben viele positive gefühle und der wunsch, die verbindung nicht komplett zu kappen. mal sehen, was draus wird..
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pfefferkorn
Beitrag 29.Jun.2011 - 14:43
Beitrag #14


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das klingt ganz schön gut -

ich bin gespannt, wie der wandel weitergeht und freu emich, wenn du es aufschreibst
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alba
Beitrag 03.Jul.2011 - 11:28
Beitrag #15


Gut durch
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danke noch einmal an euch alle für die guten, helfenden, leiben worte! (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)


..puh, der wandel ist immer wieder auch geprägt von rückschlägen, hochs, tiefs..

gerade habe ich wieder eine eher frustrierte phase. bin enttäuscht über den satz, frage mich wieder, warum sie so etwas gesagt hat.. so eine endgültig-umfassende aussage,mit einer dynamik, das ich nie erwartet hätte zwischen uns.

dann wird sie mir plötzlich so unglaublich fremd..
dann weiß ich nicht, ob ich sie weiter um mich haben möchte..
dann frage ich mich, wer sie ist, war, ob ich sie je richtig gesehen habe und das der grund ist, warum es vorbei ist - meine projektionen, die sie enttäuschen musste..

aber das sind doch eher solche (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) und solche (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) als solche (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) überlegungen.
(diese erkenntnis ist auch irgendwie auf eine krude art ein gutes gefühl..)
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