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> Coming-out reloaded
malene
Beitrag 20.May.2016 - 08:59
Beitrag #21


Gut durch
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ZITAT(McLeod @ 19.May.2016 - 17:12) *
ZITAT(malene @ 19.May.2016 - 12:05) *
Kann es sein ... Dass Du am Ende in dieser Beziehung die Stärkere geworden bist, und dass sie diese Erkenntnis, noch weiter ins Schweigen treiben wird?


In ihrer Welt ist das für sie wichtig, dass sie stark ist. In meiner ist es mir ziemlich egal, wer wie stark ist, weil Stärke für mich nicht mit Macht und Ohnmacht einhergeht. Sondern da kann mensch sich anlehnen, ausruhen oder selbst was geben.


Ich sehe as genauso wie Du, aber wir beide sind nicht unbedingt in der Mehrheit ;-)

Was ich schön finde ist, dass Deine Eltern wieder mit Dir Kontakt aufgenommen haben. (IMG:style_emoticons/default/cheerlead.gif)

Das heisst, Euch steht noch eine neue Entwicklung bevor, eine Zukunft, in der Eure Beziehung sich auf ganz wunderbare Weise wandeln kann. Deine Mutter kann sich an dieses (sogenannte) neue Stärke/Schwäche-Verhältnis gewöhnen und es akzeptieren. Ich habe beobachtet, dass mit dem Alter viele Menschen sanfter und toleranter werden und die Sachen nicht mehr so eng sehen. Ich weiss, es gibt welche, die sich im Gegenteil verschliessen und verbitterter und immer trockener werden, aber seien wir mal optimistisch und nehmen mal an, dass Deine Mama zu der ersten Kategorie gehört. Vielleicht wird sie nun im Ruhestand, ohne Druck und Erwartungen, mehr Zeit für sich haben und entdecken, dass sie sich auch mal gehen lassen und anlehnen kann und nicht immer etwas beweisen muss.

Meine Frau hat im zarten Alter von 25 Jahren ihren Vater auf plötzliche und unerwartete Weise verloren. Sie hatten sich zwar vier Jahre vor seinem Tod versöhnt, aber bis heute tut es ihr leid, dass sie nicht diese langen Dikussionen mit ihm haben konnte wie ich mit meinem Papa, dass sie nicht miterleben konnte, wie er immer älter und weiser wurde und die Beziehung immer enger und liebevoller, wie es meinem Vater und mir vergönnt war. (Zugegeben, mein Vater und ich hatten uns nie verkracht, aber eine positive Entwicklung ist immer möglich).

Äh, diese kleine persönliche Geschichte habe ich nur erwähnt, damit Du weisst, dass ich mir sicher bin, dass Du auf dem richtigen Weg bist. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 20.May.2016 - 09:00
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McLeod
Beitrag 20.May.2016 - 09:20
Beitrag #22


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Ist noch n bisschen hin bis zu ihrem Ruhestand (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Danke für Deinen Optimismus. Ich bin da eher erwartungsfrei. Das Leben - wie Du es ja beschreibst - kann sich ganz plötzlich entscheiden, dass es mitten in Entwicklungen unterbricht. Und ob ein höfliches Danke vom Stiefvater jetzt gleich wieder "wir sind in Kontakt" ist...? Abwarten, Tee trinken, aufs Wasser gucken und sich um das Leben drumherum kümmern. Sagt mein Bauchgefühl...

McLeise
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malene
Beitrag 20.May.2016 - 09:27
Beitrag #23


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ZITAT(McLeod @ 20.May.2016 - 10:20) *
Ich bin da eher erwartungsfrei.


(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)

Loslassen ist wohl der beste Weg. Frau muss also nicht 80 werden, um weise zu werden. ;-)

Und lass es Dir dabei sehr, sehr gut gehen. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)
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McLeod
Beitrag 20.May.2016 - 09:34
Beitrag #24


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Ich bemühe mich stets (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
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McLeod
Beitrag 24.May.2016 - 11:17
Beitrag #25


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Vielleicht ein kleines Euch-Wissen-lassen: ich schickte meinem Stiefvater einen Tipp und er bedankte sich mit einem Foto desselben Ausblicks (bei besserem Wetter) dafür. Grüße von beiden. Ich lächelte.

Wäre schon irgendwie witzig, wenn jetzt er, den ich als Quell des Bewertens nach Gehaltsstufe einordne, bei uns beide jetzt ein bisschen Zündfunken gibt.

(IMG:style_emoticons/default/morgen.gif) Tee, viel Tee...

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 24.May.2016 - 11:18
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malene
Beitrag 26.May.2016 - 10:05
Beitrag #26


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ZITAT(McLeod @ 24.May.2016 - 12:17) *
Grüße von beiden. Ich lächelte.


(IMG:style_emoticons/default/wink.gif) (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)
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Engeljess
Beitrag 26.May.2016 - 18:20
Beitrag #27


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☺, geniesse die kleinen zeilen. Hör nicht auf zu Lächeln!

Ein schönen Abend
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McLeod
Beitrag 28.May.2016 - 11:06
Beitrag #28


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Schmunzel... Ihr ahnt nicht, wer mir gestern an meinem Tag am Meer ne WhatsApp schickte.

Mal sehen, ob das jetzt tatsächlich ein Weg ist.
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McLeod
Beitrag 05.Sep.2016 - 09:01
Beitrag #29


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In die Stille hinein werde ich inzwischen sauer. Vielleicht auf Vorrat, mit Anlauf. Wenn sie sich höflich zu meinem Geburtstag melden sollte, kann sie mich mal kreuzweise. Wenn der Anlass sie quasi zwingt. Ich freu mich total, wenn alte Freunde an dem Tag mal wieder sagen "hey... viel los bei mir, Kalender meldet sich, denke auch an Dich!"... Aber diese über 300-tägige Stille mit dem Wissen um Verletztheiten - kann ich aktuell so gar nicht leiden. Und auch, dass sie alle Fäden in der Hand hält dabei. Auch, dass ich diese Fäden innerlich nicht gekappt bekomme, obwohl es aktuell so gar kein Bild davon gibt, was ich mir wünsche würde für uns. Eigentlich will ich nur meine Ruhe (und die hab ich ja zumidnest äußerlich), wenn ich vom Lauf der Zeit in unserer Mutter-Tochter-Beziehung erzähle, finde ich immer mehr Momente, bei denen mir einfach die Spucke wegbleibt und die ich früher einfach für mich selbst weggeatmet habe oder bei denen die Klärung auf halber Strecke steckenbleiben musste, mit halbgaren Aussagen und seltener Klarheit. Ich weiß, ich müsste mich auf die klaren, klärenden Erlebnisse fokussieren, dann würde ich vielleicht Bilder und Lösungen finden. Aktuell bin ich vorab sauer. Wenn sie sich nicht meldet, wäre das auch ein Armutszeugnis. Einzig ein "geht noch nicht... trotzdem alles Gute" oder ein "bin nun an einem Punkt für mich, an dem es ginge, wie sieht es bei Dir aus?" scheinen mir angemessen und respektvoll...

Wenn sie das lesen würde, würde sie vermutlich nochmal das süße Gift eines "Es tut mir leid, Tochter, dass ich Deinen Wünschen und Ansprüchen nicht genüge" einträufeln...

Diese Erinnerungen machen mich alle so traurig und wütend zugleich. Was ist los mit mir?

McLeise

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 05.Sep.2016 - 09:02
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malene
Beitrag 05.Sep.2016 - 09:30
Beitrag #30


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ZITAT(McLeod @ 05.Sep.2016 - 10:01) *
Diese Erinnerungen machen mich alle so traurig und wütend zugleich. Was ist los mit mir?

McLeise


Nun, ich nehme an, Du bist einfach verletzt. Dieses Schwiegen war der letzte Tropfen, die Schleusen sind geöffnet usw. Es gibt einfach Phasen, da kommen die Erinnerungen hoch wie plötzlich aufblitzende Bilder und frau kann sich kaum gegen sie wehren.

Hilft es Dir, wenn ich sage, dass das auch vorbeigeht? ;-) Dass nichts von Dauer ist und Du in einigen Wochen/ Monaten/Jahren nur die Schultern zucken wirst? Wahrscheinlich nicht. (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)

Nun, die beste Methode (funktioniert bei mir, möchte ich betonen, wir ticken ja alle verschieden) ist die Selbstbeobachtung. Du lässt dich ins Gefühl fallen und siehst Dir dabei quasi zu. Mit hat es bisher geholfen, zu den Dingen, die mich am meisten gequält haben, etwas Distanz zu gewinnen. „Den anderen“ gleichzeitig etwas weniger Macht über mich (Dich) einzuräumen. Loszulassen und Dir zu sagen, dass Du Dich mit der Wut und Traurigkeit nur selbst "bestrafst".

Nichtsdestotrotz tut mir diese Entwicklung sehr, sehr leid. Deine Mutter weiß wahrscheinlich nicht, oder will es nicht wissen (?), wieviel kostbare Zeit sie verliert. Warum nciht miteinander reden, solange man/frau es noch kann?

Ich tröste Dich hiermit aus der Ferne und schicke Dir viel positive Energie. ;-) (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) Mehr kann ich leider zur Zeit nicht tun. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 05.Sep.2016 - 09:36
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Hortensie
Beitrag 05.Sep.2016 - 09:57
Beitrag #31


"Jeck op Sticker"
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Schicke Dir mal positive Energie, bin grade selbst an einem Knackpunkt/Wendepunkt in meiner eigenen "Mutter/Tochter Beziehung" kann von daher nicht viel zum Thema beitragen.

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Wind
Beitrag 05.Sep.2016 - 15:37
Beitrag #32


Suppenköchin
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Hallo McLeod,

mir fehlen gerade tröstliche Worte und Kraft kann ich Dir auch nicht wirklich schicken aber ich kann Dich so gut verstehen und denk an Dich (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Wind
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McLeod
Beitrag 05.Sep.2016 - 15:44
Beitrag #33


mensch.
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Danke, Ihr Lieben...

Es gibt wohl nichts zu tun und der Nachmittag bringt andere Gedanken und Stimmungslagen. Bis zur nächsten Runde ;-) Aber jede bringt auch Veränderunge. Danke Euch!

ZITAT(malene @ 05.Sep.2016 - 10:30) *
Nichtsdestotrotz tut mir diese Entwicklung sehr, sehr leid. Deine Mutter weiß wahrscheinlich nicht, oder will es nicht wissen (?), wieviel kostbare Zeit sie verliert. Warum nciht miteinander reden, solange man/frau es noch kann?


Das ist was, was ich schon eine Weile sehr mutig von ihr finde. Sie hat es am eigenen Leib erfahren: hatte gerade eine Distanz-schaffende Krise mit ihrer Mutter, als diese unerwartet starb. Hat erst vor wenigen Jahren viel Unausgesprochenes aus ihrer Kindheit erfahren, das die Mutter eigentlich mit ins Grab genommen hat. Aber der fremde Vater nicht und es hat seinen Weg gefunden. Es sind so unglaubliche Fäden in ihrem Leben und sie strickt massiv und grenzüberschreitend in meinem rum oder will es... Ick kapier es nicht, was uns da seit Jahrzehnten im Grunde begleitet, auch wenn ich es langsam als rote Fäden wahrnehme und erkenne. Gute, wie schmerzhafte. Ist ja nicht nur auf eine Weise so. Ich kam mir desöfteren so vor, als kanalisierten sich in mir die Geschichten der Geister aus den Vergangenheiten, die vor meiner Geburt lagen. Klingt total esoterisch, ist aber immer sehr handfest gewesen. Ich neige nun wirklich nicht zum Okkultismus. ;-) Aber systemisch betrachtet im Sinne von Familienaufstellungen und übertragenen Aufträgen, Stellvertretungen usw. bin ich in beiden Familienzweigen auf sonderbare Art der Brennpunkt vorm Hohlspiegel.

McNachdenk

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 05.Sep.2016 - 15:45
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Engeljess
Beitrag 05.Sep.2016 - 17:25
Beitrag #34


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...........
(IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif) ,
"Zuhörend"
Es ist sehr schade für den Wandel.
............

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dietutwas
Beitrag 05.Sep.2016 - 17:52
Beitrag #35


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ZITAT(malene @ 05.Sep.2016 - 10:30) *
ZITAT(McLeod @ 05.Sep.2016 - 10:01) *
Diese Erinnerungen machen mich alle so traurig und wütend zugleich. Was ist los mit mir?

McLeise


Nun, ich nehme an, Du bist einfach verletzt. Dieses Schwiegen war der letzte Tropfen, die Schleusen sind geöffnet usw. Es gibt einfach Phasen, da kommen die Erinnerungen hoch wie plötzlich aufblitzende Bilder und frau kann sich kaum gegen sie wehren.



Sehr schön gesagt, liebe malene...

So ist das leider manchmal mit den Müttern, sie sind auch nur Menschen. Es tut mir leid für dich, liebe McLeod, und eure Beziehung. Auch ich habe meine Tochter-Mutter-Gift-Beziehung. Nach langem Schweigen, brach ich es und bot an, dass zwei sich Fremdgewordene, vielleicht eine neue Ebene erklimmen wollen/können und die Zukunft wieder mit Gemeinsamkeit versuchen zu gestalten. Kurz gesagt, 10x Kontaktangebot von mir. Nichts, aber auch gar nichts von ihr. Nicht mal ein simples Nein.

Jetzt ist mir zumindest klar, dass da nichts geht von Ihr aus. Behaftet in Schuld (die natürlich nur bei mir zu finden ist, weil sie ja liebt), die sie zuweisen muss, damit es ihr gut geht. Ich mag das nicht mehr. Die Vergangenheit ist gelebt und dazu stehen sollte schon drinnen sein. Eben auch zu den Schwächen. Ohne ein richtig oder falsch.

Naja, für mich kam mit dieser Erkenntnis, das Wissen, dass sie zu mehr nicht in der Lage ist und von mir Dinge erwartet, die Ihre Eltern Ihr hätten schenken müssen und auch nicht konnten. Diese Schwächen sind für mich akzeptabel, deswegen hätte sie wieder in mein Leben gekonnt, aber leider kann sie das nicht aushalten und so bleiben wir uns fremd. Ich muss da nichts mehr versuchen, nur weil eines nahen oder fernen Tages Gevatter Tod guten Tag sagt. Sollte sie aber vorher an meine Tür klopfen können, dann werde ich diese weit öffnen, damit sie gut und sicher durchtreten kann.

edit: Schräubchen was angedichtet


Der Beitrag wurde von dietutwas bearbeitet: 05.Sep.2016 - 17:54
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McLeod
Beitrag 06.Sep.2016 - 10:56
Beitrag #36


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Ja, meine Mutter ist auch nur ein Mensch. Und ich erst!

(IMG:style_emoticons/default/morgen.gif) Mit Tee ist viel zu erreichen.
McLeod
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dietutwas
Beitrag 06.Sep.2016 - 21:53
Beitrag #37


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Das Eine spricht das Andere ja nicht ab.

Stärken und Schwächen begleiten uns. Nur bei unseren Eltern, häufig bei unseren Müttern kommen wir nicht ins Reine. Rein in dem Sinne, dass wir nicht verletzt werden, durch die Taten/Worte oder eben auch nicht Worte/Taten. Die Erwartungen killen unsere Beziehungen.

Vielleicht habe ich jetzt auch zuviel darauß gelesen, dass auch du nur ein Mensch bist, aber wenn du den Tee nicht mehr brauchst, um deine Nerven und dein Herz zu schützen, dann werden die Worte und Taten deiner Mutter dir auch nicht mehr den Boden entreißen können, bzw. deine Wut entfachen. Und glaub mir oder nicht, so wie du dich hier repräsentierst, wird der Tag kommen. Und damit eine Leichtigkeit...

Aber, wie malene schon schrieb...wahrscheinlich hilft es dir jetzt wenig, dass diese Zeit vorbei geht.

ZITAT(malene @ 05.Sep.2016 - 10:30) *
Hilft es Dir, wenn ich sage, dass das auch vorbeigeht? ;-) Dass nichts von Dauer ist und Du in einigen Wochen/ Monaten/Jahren nur die Schultern zucken wirst? Wahrscheinlich nicht. (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)


LG
dietutwas
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McLeod
Beitrag 07.Sep.2016 - 11:43
Beitrag #38


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Heute früh fand ich eine Mail von meiner Mutter im Postfach. Gesundheitliche prekäre Situation in einem älteren Zweig unseres Familienbaums. Noch so eine ambivalente Familienbeziehung: eine stark wertende, hoch disziplinierte Persönlichkeit, die ich für ihre Erfahrung und ihren Blick auf die Welt immer bewundert habe. Aber Wärme und Nähe eher in blitzhaften Momenten. Anrufen, hinfahren, nachholen können wir eh nicht... ist es wichtig, sich nochmal in die Augen zu schauen? Ja. Wenn ich es so schreibe und mich frage. Für mich ja.

Muss ich dazu etwas mit meiner Mutter klären oder mich für die Nachricht bedanken? Höflichkeit und Distanz, die mir widerstrebt. Aber so richtig.

Klar, ich weiß ja, dass die Verbindungen immer besondere und wichtige sind. Dass wir uns nur bedingt entziehen können. Diese Familie ist voll mit solchen Verhältnissen und ich hab da keinen Auftrag, keine Mission. Mehr. Früher war ich der Kitt, die Brücke, die Türöffnerin. Jetzt ist gerade eine Zeit, in der ich viel für mich klären und verändern will. Anfangs musste. Jetzt will. Dannist da kein rechter Platz für mich in diesen Familien, die ich da habe. Das ist nicht traditionsgemäß. Da entzieht sich eine den Ambivalenzen und schafft für sich Klarheit, Freiraum, Entfaltung. Unglaublich... knn sie sich auch nur leisten, weil sie nie Kinder hatte... wahlweise: wurde aber auch Zeit, hätte sie mal Verantwortung für Kinder übernehmen müssen, wäre das viel früher pasiert usw. usf.

Ich höre die strengen, mahnenden Eltern und spüre das hilflose oder trotzige Kind in mir. Ganz schön viel Arbeit, da bei sich zu bleiben und nicht in alte Dynamiken zu entschwinden. Die Gewohnheit ist aufgegeben, aber noch nicht überwunden.

Es bewegt mich sehr, seit heute früh, als ich die Mail fand und las. Das Schreiben hat ein wenig sortieren geholfen. Ich hab keine Fragen. Ich danke für tröstende Smileys und das Teilen eigener Geschichten. Bin da nicht immer gut darin, das anzunehmen, wenn es emotional so hoch hergeht in mir, insbesondere andere Geschichten...

Ist ganz schön gut mit Euch hier, muss ich mal kurz loswerden.
McLeod
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Kaj
Beitrag 07.Sep.2016 - 19:15
Beitrag #39


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Hallo McLeod

Ich bin absolut neu hier, habe diese Geschichte aber schon eine ganze Weile verfolgt, da mich selbst auch so ein Mutter-Thema umtreibt, wenn auch in ganz anderer Weise als dich. Meine Mutter ganz offensichtlich auch ein völlig anderes Leben lebt als deine. Da du um eigene Geschichten gebeten hast, schreibe ich jetzt einfach mal, auf die Gefahr hin, dass dir das gar nichts sagt.
Meine Mutter hat ihr ganzes Leben auf die Familie ausgerichtet, war Hausfrau, seit ihrem ersten Kind, obwohl sie ganz anderes Potential gehabt hätte. Daher muss ihre Familie - also ihre Ehe und ihre Kinder - einfach ein Erfolg sein. Und unter Erfolg versteht sie ganz klar bestimmbare Lebensereignisse, insbesondere für ihre Kinder: Ehe mit "guter Partie" (nach "bürgerlichen" Katergorien), zwei Kinder, guter Job (im Fall von Töchtern Teilzeit). Alles was abweicht, wird nicht goutiert und in der Kommunikation an die Umwelt, also Freundes- und Bekanntenkreis, nicht erwähnt, totgeschwiegen. Das erste, was in ihrem Lebensplan schief lief, war der Tod meines Vaters vor bald 20 Jahren. Im Nachhinein wurde ihre Ehe aber als idealste schlechthin konstruiert, sie hat alles richtig gemacht. Dieses Ideal überstrahlt alles. Dass mein Eindruck von der Ehe meiner Eltern ein ganz anderer ist, nun ja, sie hat da die Deutungshoheit. Entsprechend hat sie aber auch in der Kindererziehung alles richtig gemacht und wir sind eine ideale Familie...
Unschwer nachvollziehbar, dass mein Coming Out vor ein paar Jahren - gut, ich war nicht mehr ganz jung und es kam für sie sehr überraschend - ein nicht aussprechbares Ereignis darstellt. Darf niemand in ihrem Umfeld erfahren (auch wenn sie selbst angeblich "sehr liberal" ist).
Was will ich damit sagen?
Es gibt keine Auseinandersetzungen mit meiner Mutter, weil alles unter der Decke der "idealen Familie" gehalten wird. Es wird über nichts wirklich gesprochen, es ist wie eine Gummiwand, von der alles ab- und zurückprallt. Nicht dass ich mir Distanz oder Funkstille wünschen würde, gar nicht, sondern einfach von ihr so gesehen zu werden, wie ich bin. Nicht immer gemessen werden an ihrem Entwurf meines Lebens (der sehr eng ist), und vor allem, nicht diesen Entwurf als einzig Aussprechbares zu erleben. Bei mir denke ich immer, "meine Mutter, das Politbüro" (Ideologie überdeckt/bestimmt Kommunikation).

Ist nicht so ganz zum Thema, sorry, aber jetzt steht es mal da.

Dir die besten Wünsche,
Kaj
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McLeod
Beitrag 08.Sep.2016 - 08:28
Beitrag #40


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ZITAT(Kaj @ 07.Sep.2016 - 20:15) *
Da du um eigene Geschichten gebeten hast, (...)


(IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Hatte ich nun wirklich nicht. In ruhigen Zeiten hab ich Ressourcen um sie wahrzunehmen und Dinge zu entdecken.
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