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> Bundesweite Neuwahlen?, ...und nun?
Nachdem nun die letzte SPD-Hochburg gefallen ist, seid ihr - wie die SPD selbst vorschlägt - für bundesweite Neuwahlen?
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Abstimmungen insgesamt: 94
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blue_moon
Beitrag 23.May.2005 - 10:24
Beitrag #41


strösen macht blau!
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QUOTE (Diana @ 23.May.2005 - 10:43)
Na ja, die Demokratie sollten wir vielleicht bestehen lassen. :)

Aber das System ist durchaus reformbedürftig. Durch unser Wahlsystem, das in der Regel sehr knappe Mehrheiten ergibt und durch die föderalistische Struktur (Bundestag macht, Bundesrat stoppt) ist eine Regierung sehr unbeweglich geworden.

es steht ja zu vermuten, dass nach der nächsten wahl zunächst mal wieder alles 'funktionieren' wird. zumindest wären bei einem cdu-wahlsieg die mehrheiten in beiden häusern klar. an sich ist das föderalistische system ja auch wünschenswert, weil die länder nicht als 'erfüllungsgehilfen' des bundes funktionieren sollen. aber vielleicht müssen die aufgaben mal neu verteilt werden, zumal ja mit dem europa-parlament noch eine instanz dazugekommen ist, und irgendwann vermutlich ja auch mehr entscheidungen/kompetenzen auf diese ebene verlagert werden müssen.

mit
QUOTE
Die Lobbyisten verteidigen ihre Pfründe, die Politiker kleben an ihren Pöstchen.

beschreibst du meines erachtens ein grundproblem unserer demokratie. lobbyisten unterlaufen den gedachten politischen meinungsbildungsprozess - in diesem (wie in anderen staaten auch) unserem lande ist längst nicht mehr der/die bürgerIn der eigentliche souverän, sondern die meinungsbilder mit dem scheckbuch.
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Bilana
Beitrag 23.May.2005 - 10:35
Beitrag #42


Capparis spinosa
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Ich sagte ich nicht weg mit der Demokratie.
Aber Demokratie funktioniert nunmal am besten in einem Wohlfahrtsstaat. Die Entwicklung der letzten Jahre hat aber doch gezeigt, dass der immer weniger funktioniert. Jede Staatsform hat ein Verfallsdatum und das des Wohlfahrtstaates ist vielleicht jetzt gekommen.
Vielleicht brauchen wir erstmal einen Entwicklungsstaat, damit es irgendwann wieder etwas zu verteilen gibt. Und Entwicklungsstaaten tut eine eingeschränkte Demokratie durchaus gut. Institutionelle Reformen wäre ja schonmal ein Anfang, aber das sehe ich nach einer Neuwahl noch weniger als jetzt.
Der Bundesrat ist hochdemokratisch. Wer uneingeschränkt ja zur Demokratie sagt muss auch ja zum Bundesrat sagen. Aber der wird ja immer als problematisch angeprangert.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 23.May.2005 - 10:36
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Diana
Beitrag 23.May.2005 - 11:01
Beitrag #43


Gut durch
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QUOTE (blue_moon)
es steht ja zu vermuten, dass nach der nächsten wahl zunächst mal wieder alles 'funktionieren' wird.

Das ist richtig. Und dieser Gedanke macht mich nicht glücklich.
Das System, so wie es jetzt ist, erzeugt immer mal wieder solch eine Konstallation. Aus einem gewissen Unmut heraus oder aus reinem Überduss wählen die Wähler den "Wechsel". Nach dem Motto: Rot-Grün hat es nicht geschafft, sollen halt die anderen ran, Alternativen gibt es eh nicht.

Ich denke, Rot-Grün hatte keine Chance. Selbst im Politikfilz verstrickt (der Beruf des Politikers deformiert auf Dauer Denken und Persönlichkeit, s. J. Fischer) und im Dschungel der Instanzen (edit: und Lobbyisten) gefangen ist es ihr nicht gelungen, einschneidende Reformen umzusetzen.
Ich glaube – und vielleicht ist das ja auch ein Gedanke, den Bilana im Hinterkopf hat – dass man Reformen nicht im Weichspülgang und im 100igen Konsens durchsetzen kann. Es braucht eine gewisse "Machtstellung" der Regierenden (so wie sie zum Beispiel die erste Labourregierung in England hatte, das Wahlsystem dort schafft sehr klare Mehrheiten) um Reformen erfolgreich und auch schnell durchsetzen zu können.

Ja, in gewissem Sinn passiert jetzt genau das, was ich mir hier wünsche. Es wird klare Mehrheiten geben.
Aber eine selbstzufriedene konservative Partei mit rückschrittlichem Denken und dem naiven Glauben an den allmächtigen Götzen "Wachstum", das ist genau das, was wir jetzt nicht brauchen können.

Der Beitrag wurde von Diana bearbeitet: 23.May.2005 - 11:33
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Marion
Beitrag 23.May.2005 - 12:05
Beitrag #44


Filterkaffeetrinkerin
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Ich weiß nicht ob Neuwahlen wirklich was bringen! Bisher war es doch immer so, das viele Worte gesprochen wurden, aber im Endeffekt sich nichts geändert hat!
Noch immer wird Ballast auf die sozial Schwachen abgeladen, die haben ja sonst nichts zu tun, also sollen sie das Päcklein ruhig schleppen!
Viele Menschen hier in Deutschland gehen sowieso nicht wählen, weil sie keinen Sinn darin sehen, sie kommen sich immer mehr verar...t vor.
Ich dachte immer die Regierung sollte sich ein bißchen nach dem Willen des Volkes richten, aber so ist es nicht. Wir werden übergangen, bekommen Reformen aufgedrückt (die zum Teil notwendig sind) ohne eine genaue Erkärung zu erhalten, warum und wieso das sein muß!
Ich bin kein politischer Mensch, habe mich irgendwie nie dafür interessiert, habe nicht studiert und kann nicht mit Worten jonglieren.
Aber ich habe erkannt, das es ganz egal ist, wer uns regiert, welche Partei das Sagen hat, die Kleinen werden nie auf einen grünen Zweig kommen. wir werden weiterhin so manchen Tag nicht wissen, wie wir den nächsten Tag überleben sollen.
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Alysandra
Beitrag 23.May.2005 - 17:18
Beitrag #45


Fürstin Pückler
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Eigentlich bin ich nicht für Neuwahlen: ich würde erstmal gerne sehen WAS genau die CDU in NRW denn jetzt alles sensationell besser macht, und dann wieder wählen, aber mir ist auch klar, dass die SPD/Grüne jetzt eh kein Gesetz mehr durchkriegen, mit dieser Mehrheit im Nacken also ist es wohl doch besser jetzt zu wählen.

@Grübler: Um wirklich etwas zu ändern sind vier Jahre wirklich kurz, aber wenn man jemand an der Regierung hat der völlig unfähig ist, macht es doch jedes Jahr, dass er mehr regiert nur schlimmer : Längere Regierungsabschnitte haben in dem Fall auch Nachteile...
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rowan
Beitrag 23.May.2005 - 22:37
Beitrag #46


Gut durch
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bundeskanzler schröder wird am 1. juli im bundesrat die vertrauensfrage stellen, neuwahlen ... damit scheint die bundestagswahl am 18.09. so gut wie sicher
cdu legte sich inoffiziell auf merkel als kanzlerkandidatin fest.

näheres dazu hier: http://www.n-tv.de/356343.html
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Rehauge
Beitrag 24.May.2005 - 09:43
Beitrag #47


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QUOTE (Marion @ 23.May.2005 - 12:05)
Viele Menschen hier in Deutschland gehen sowieso nicht wählen, weil sie keinen Sinn darin sehen, sie kommen sich immer mehr verar...t vor.



In NRW haben sich 39 % der Wahlberechtigten nicht gewählt. Ein starkes Grüppchen, dass eindeutig immer die Wahlsieger mit stärkt.

QUOTE
Aber ich habe erkannt, das es ganz egal ist, wer uns regiert, welche Partei das Sagen hat, die Kleinen werden nie auf einen grünen Zweig kommen. wir werden weiterhin so manchen Tag nicht wissen, wie wir den nächsten Tag überleben sollen.

Nun ja, Resignation führt einfach eindeutig in die Negativschleife. Wer etwas anderes haben will, muss etwas anderes tun. So einfach ist das, auch in der Politik. Und wer nichts macht, dem wirds gemacht, ob es nun passt oder nicht.

Vielleicht haben die "Kleinen" ja bisher murrend mit sich machen lassen, weil es doch ihre Partei war, die machte. Ich bin überzeugt, dass mit einer schwarzen Regierung endlich wieder Bewegung in unsere Land kommt.

Rehauge
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Rehauge
Beitrag 24.May.2005 - 10:08
Beitrag #48


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QUOTE (Rieke @ 23.May.2005 - 07:24)

Und müssten wir nicht eigentlich erfreut sein, die erste Bundeskanzlerin in der Geschichte der Bundesrepublik zu bekommen?!  :gruebel:

wo darf denn Solidarität für Frauen aufhören :gruebel:

Das eiserne Mädchen
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Rieke
Beitrag 24.May.2005 - 13:47
Beitrag #49


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QUOTE (Rehauge @ 24.May.2005 - 11:08)
QUOTE (Rieke @ 23.May.2005 - 07:24)

Und müssten wir nicht eigentlich erfreut sein, die erste Bundeskanzlerin in der Geschichte der Bundesrepublik zu bekommen?! :gruebel:

wo darf denn Solidarität für Frauen aufhören :gruebel:

Das eiserne Mädchen

Danke für den Link Rehauge!!!

QUOTE
wo darf denn Solidarität für Frauen aufhören  :gruebel:


:lol: :lol: :lol:
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blue_moon
Beitrag 24.May.2005 - 14:39
Beitrag #50


strösen macht blau!
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noch ein link: fem-bio
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zevva
Beitrag 24.May.2005 - 16:07
Beitrag #51


Köschken Fan
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hier noch ein sehr schöner artikel:
QUOTE
Warum Sie alle Männer besiegt...
von Christine Eichel

Angela Merkel ist mächtig wie nie. Ihr größtes Erfolgsgeheimnis ist weiblicher Natur, meint Christine Eichel. Ihr unerkanntes Risiko ist programmatischer Natur, mahnt der Vordenker.

Nein, so haben wir uns ein Pokerface nicht vorgestellt: Weiche Züge, runde Wangen, blitzeblaue Augen und jener Anflug bemühter Harmlosigkeit, den man im Allgemeinen Handarbeitslehrerinnen zuordnen würde. Angela Merkel ist optisch eine Mogelpackung. Jedoch nicht die gängige Variante modernen Verpackungsdesigns, bei dem die attraktive Hülle einen schalen Kern auratisiert. Es verhält sich vielmehr genau umgekehrt: Hinter der mädchenhaften Anmutung der ewigen braven Tochter verbirgt sich eine intelligente Politikerin mit einem geradezu raubtierhaften Instinkt für Macht.
weiter lesen

Beim Cicero hatten sie auch mal ein schönes spezial über sie müsste januar oder februar gewesen sein.
edit: es war dezember. der link dazu: Wie viel DDR steckt in Angela Merkel? mit den Themen
- Hans-Joachim Maaz: Wie viel DDR steckt in Angela Merkel?
- Gabriele Bärtels: Russisch-Olympiade, 1. Platz
- Markus C. Hurek: Prediger gegen die Gier
- Christoph Seils: "Ich war gerne in der FDJ"
- Martina Fietz: "Das waren die glücklichsten Momente"
- Martina Fietz: Merkels Ehemann
- Martina Fietz: Merkels Baumann
- Heide Simonis: "Sie hat gewisse Chancen"

Der Beitrag wurde von zewa bearbeitet: 24.May.2005 - 16:12
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Bilana
Beitrag 24.May.2005 - 18:19
Beitrag #52


Capparis spinosa
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Das ist für mich jedesmal ein Phänomen. Nach diesen Artikeln zu urteilen und auch wenn Merkel mal auf Terminen im Osten, speziell Meckpom und Brandenburg gezeigt haben, die nicht unbedingt bundespolitische Bedeutung haben, dann wirkt sie irgendwie menschlich, fast nett und mitfühlend. Vielleicht ist sie privat ja so? Aber auf bundesebene...raubtierhafter Instikt nach Macht, genau so ist es. Macht das eine gute Politikerin aus? Sollte es nicht mehr sein? Und staatsfrauisch wie eine Thatcher, eine Clinton oder Ghandi wirkt sie auch dann nocht nicht.
Und sie soll nun unsere Zukunft bestimmen? Deutschland nach außen hin vertreten? Wird sie Bush in den Hintern kriechen? Und was wird dann mit den Beziehungen zu Russland und Frankreich?
Mir ist unwohl bei dem Gedanken an sie als Bundeskanzlerin. Ich hoffe auf Wunder, auf Münteferings strategische Überlegenheit und Schröders Überzeugungskraft.
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megan
Beitrag 24.May.2005 - 22:55
Beitrag #53


skaldkona
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angela merkel kann nicht weniger staats-frauisch sein, als schröder staatsmännisch ist.

ich glaube nicht, daß wir ein angemessenes bild von ihr und ihrer potentiellen leistungsfähigkeit als kanzlerin haben. und bevor ich die aktuelle regierung weiter im amt sehe, bin ich mehr als bereit, merkel ans ruder zu lassen.

ihre position zu den usa, wie zu den großen inner- und außereuropäischen nachbarn bleibt zu beobachten, ihre kritische haltung zum eu-beitritt nachträgliches edit zum besseren verständnis: der türkei z.b. wiederum kann ich nur begrüssen.
und [sämliche] innenpolitische[n] belange mögen sich mit einer dann endlich wieder handlungsfähigen regierung verbessern.

so wie die lage sich darstellt, ist schröders schiff längst untergegangen, daß ich mir ggf. wünschte, es wäre nicht so gekommen, ändert nichts an dieser feststellung. jetzt heißt es sachlich zu schauen, was möglich und sinnvoll ist, für dieses land. ein festhalten an einer effektiv nicht mehr handlungsfähigen regierung ist dies jedenfalls nicht.

Der Beitrag wurde von megan bearbeitet: 25.May.2005 - 20:20
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Bilana
Beitrag 25.May.2005 - 07:51
Beitrag #54


Capparis spinosa
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Tut mir Leid, noch als Schröder Ministerpräsident in Niedersachsen war konnte ich mir gut vorstellen, dass er eines Tages mal Kanzler wird und diese Rolle als Person gut ausfüllt. Bei Merkel ist es nicht so. Vielleicht wäre sie eine gute Landesmutter in Meckpom oder Brandenburg. Aber quasi 1. Frau im Staat? Nee du.
Der EU-Beitritt der Türkei und der Ausstieg aus dem Atomausstieg sind mir zu wenig um sie und die CDU an die Regierung zu wollen.
Um Anne Will sinngemäß zu zitieren: "Bisher haben sie allein auf den Wechselwillen der Wähler gesetzt. Ihre Konzepte waren oberflächlich und unpräzise, werden sie das so fortsetzen?"

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blue_moon
Beitrag 25.May.2005 - 09:06
Beitrag #55


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QUOTE (Bilana @ 25.May.2005 - 08:51)
[...] der Ausstieg aus dem Atomausstieg sind mir zu wenig um sie und die CDU an die Regierung zu wollen.

kann mir mal jemand verraten, wie das gehen soll/was das soll? die wirtschaft hat sich doch seit sechs jahren darauf eingestellt - und soooo unglücklich sind die mit den konzepten zur stilllegung ja längst auch nicht mehr.

rehauges frage:
QUOTE
wo darf denn Solidarität für Frauen aufhören

läuft mir seit gestern hinterher. :rolleyes:

zum einen wär ich über eine frau in der spitze der politischen verantwortung schon ganz glücklich. zum anderen - und das überwiegt derzeit eindeutig - kann ich die frau einfach nicht kritiklos sehen. (dass das irgendwie auch zusammenpassen kann, muss ich ja vielleicht noch üben.) - angela merkel steht für so vieles, was mir zumindest unheimlich ist, dass ich mich mit dem freuen ziemlich anstrengen muss. die aussenpolitische ausrichtung (gerade in richtung usa, israel, der eiertanz um china - aber auch in richtung eu-beitritt der türkei) hat mir unter rot-grün bislang gut gefallen. da klang die oppositionelle merkel immer so ganz anders. die konservative wertediskussion wird uns wohl den wind wieder kräftiger um die nase wehen lassen. die halbgaren konzepte zur sozialversicherung (kopf-pauschale) - einem der grössten brennpunkte - sind bislang sozial absolut unausgewogen. meine steuerklärung, die ich die ich ja ganz gern auf dem merz'schen bierdeckel machen würde, ist ja nichtmal mehr in der union mehrheitsfähig, nachdem der urheber der diskussion von frau merkel abgesägt wurde. wirtschafts-ankurbel-konzepte seh ich nicht, und ich glaube kaum, dass ein superminister stoiber das ganze nur mit seinem namen schafft.

vielleicht ist es ja richtig und wichtig, dass einfach mal eine koalition in relativer ruhe reformen 'durchziehen' kann, unabhängig von wahlkämpfen und politischem taktieren, aber dazu müssen erstmal konzepte auf den tisch! und da war es ja in den vergangenen jahren nicht gerade so, dass rot-grün nur gemurkst und schwarz-gelb nur geglänzt hätte (oder glaubt irgendjemand, hartz wäre unter einer christlich-liberalen regierung 'besser' ausgefallen?). opposition ist in vielerlei hinsicht einfacher.
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Leila
Beitrag 25.May.2005 - 10:01
Beitrag #56


Fürstin Pückler
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QUOTE (Rehauge @ 24.May.2005 - 11:08)

wo darf denn Solidarität für Frauen aufhören  :gruebel:

...für mich hört sie genau da auf, wo's nur noch um's 'Frau-sein' geht und nicht mehr um Kompetenz, Können, Charisma.

Ich finde auch ein 'Quoten-Frau-Dasein' erniedrigend, weil es mehr 'Duldung' als 'Anerkennung' bedeutet. In einem solchen Umfeld möchte ich nie arbeiten müssen - und hab's zum Glück bis heute noch nicht.

Und desweitern kann ich Blue_Moon's Ausführungen nur zustimmen.

Gruss an alle

Leila
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Diana
Beitrag 25.May.2005 - 10:34
Beitrag #57


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Nein, für mich hat Angela Merkel keinen Bonus.
Dazu fehlen mir die "weiblichen" Qualitäten. Ich halte Frau Merkel für unberechenbar, hart und machthungrig. Ich kann bei ihr nicht den Ansatz von sozialer Kompetenz erkennen.

Und auch ich frage mich, wo denn die Konzepte von schwarz-gelb sind. In den letzten Jahren war davon nicht viel zu sehen.
Sie werden versuchen, auf der Welle der "Wechselstimmung" zu reiten, das wird sie auch sicher ein Stück weit tragen. Und die Wirtschaft wird sicherlich mit einem kleinen Freundenhüpfer reagieren. Und, wer weiss, vielleicht entsteht sogar ein kleines bisschen vom heißersehnten Wachstum, wenn die Bosse eine unternehmerfreundliche "Reform" nach der anderen dargereicht bekommen.
Aber wie uns das Beispiel der Deutschen Bank zeigt: wirtschaftlicher Erfolg bedeutet nicht mehr Arbeitsplätze, eher das Gegenteil ist zu erwarten.
Eine einseitige Ausrichtung auf Wachstum und Profit wird unsere gesellschaftlichen Probleme nur weiter verschärfen. Der Markt allein wird es nicht richten.

Ich möchte hier nicht einer Sozialromantik das Wort reden. Ich halte nichts von rückwärtsgewandtem Denken – das Argument "früher war alles besser" hilft hier sicher nicht weiter. Wir müssen uns den Tatsachen stellen: Das Wirtschaftsleben und mit ihm die Gesellschaft verändern sich. Firmen sparen Personal und verlagern ihre Produktion an billigere Standorte. Der soziale Druck wächst, die Schere zwischen Arm und Reich weitet sich. Wir alle werden also umdenken müssen.
Das sind aber derart folgenschwere, teilweise sehr bedrückende Entwicklungen, die möchte ich nicht dem Prinzip Geld und Markt überlassen sehen.
Worauf das hinausläuft, können wir uns in den USA life und in Farbe anschauen.

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Bilana
Beitrag 25.May.2005 - 11:32
Beitrag #58


Capparis spinosa
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QUOTE (blue_moon @ 25.May.2005 - 09:06)
QUOTE (Bilana @ 25.May.2005 - 08:51)
[...] der Ausstieg aus dem Atomausstieg sind mir zu wenig um sie und die CDU an die Regierung zu wollen.

kann mir mal jemand verraten, wie das gehen soll/was das soll? die wirtschaft hat sich doch seit sechs jahren darauf eingestellt - und soooo unglücklich sind die mit den konzepten zur stilllegung ja längst auch nicht mehr.


Derzeit ziehen wir 1/3 des Stroms aus Atomenergie. Das kann weder durch "Grüne Energie" noch durch Deutsche Braun- und Steinkohle ersetzt werden. Folge: Größere Es muss Strom importiert werden. Und woher? Aus Frankreich und dem Osten. Und das ist mit Sicherheit dann auch Atomstrom. das das so kommen wird, das würde wohl selbst Fischer nicht mehr abstreiten. Also ist das ganze unsinnig, eine Mogelpackung. Es verteuert auf lange Sicht nur die Strompreise und das ist nun wirklich eine Belastung für die Unternehmen, die nicht sein muss. Zumal Deutschland ja von Unternehmen lebt, die viel Enerie brauchen.

Desweiteren stellt sich mir die Frage was nun schlimmer ist. Fossile Brennstoffe zu verstromen oder Atomenergie. Erstere sind in jedem Fall endlich und erzeugen Emissionen, letzteres radioaktiven Müll. Der ist aber in Deutschen Salzstöcken ganz gut aufgehoben und es spricht auch nichts dagegen, dass die technischen Lösungen zur Aufbereitung in der Zukunft verbessert werden können.
Atomstrom wird mittelfristig die Zukunft sein, der Tatsache muss man sich stellen.

Wenn es eine gute Alternative gibt, dann sollte man sicher aus der Atomenergie aussteigen, aber so?


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megan
Beitrag 25.May.2005 - 12:51
Beitrag #59


skaldkona
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QUOTE (Diana)
Dazu fehlen mir die "weiblichen" Qualitäten. Ich halte Frau Merkel für unberechenbar, hart und machthungrig. Ich kann bei ihr nicht den Ansatz von sozialer Kompetenz erkennen.


bei einer solchen argumentation, die faktisch keine ist, kann ich nur noch mehr graue haare kriegen.

QUOTE (blue_moon)
(...)opposition ist in vielerlei hinsicht einfacher.

richtig, dennoch, die regierung war nicht in der lage besserers, stimmigeres, koordinierteres zu leisten.

QUOTE (Bilana)
Aber quasi 1. Frau im Staat? Nee du.

aber durchaus, du.

QUOTE (BIlana)
Um Anne Will sinngemäß zu zitieren: "Bisher haben sie allein auf den Wechselwillen der Wähler gesetzt. Ihre Konzepte waren oberflächlich und unpräzise, werden sie das so fortsetzen?"

hierzu siehe oben

Der Beitrag wurde von megan bearbeitet: 25.May.2005 - 12:51
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marietta
Beitrag 25.May.2005 - 13:34
Beitrag #60


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QUOTE (megan @ 24.May.2005 - 23:55)
ich glaube nicht, daß wir ein angemessenes bild von ihr und ihrer potentiellen leistungsfähigkeit als kanzlerin haben. und bevor ich die aktuelle regierung weiter im amt sehe, bin ich mehr als bereit, merkel ans ruder zu lassen.


Hallo Megan,

damit gibst Du glaube ich die Haltung der Mehrheit der Bundesbürgerinnen wieder. Motto: Ich weiss auch nicht, wie es richtig geht, aber SO auf keinen Fall." Zeig mir doch mal bitte irgendeine Partei, die bessere Konzepte zur Lösung der aktuellen Probleme hat. Um mir gleich selbst die Antwort zu geben: die gibt es nicht. Es geht nicht ohne Opfer. Auch die CDU hat keine Lizenz zum Geld Drucken.

QUOTE
ihre position zu den usa, wie zu den großen inner- und außereuropäischen nachbarn bleibt zu beobachten, ihre kritische haltung zum eu-beitritt z.b. wiederum kann ich nur begrüssen.


*schüttel* Du befürwortest also eine Vasallenschaft zu den USA (wie Blair das vormacht) und siehst die EU-Osterweiterung kritisch? Da bin ich diametral entgegen gesetzter Ansicht. Ich wünsche mir ein starkes, noch stärkeres Europa, um dem Hegemonialstreben dieser autokratischen Supermacht, die die Menschenrechte nach Bedarf mit Füßen tritt, ein machtvolles europäisches Bündnis entgegen zu setzen.

QUOTE
und [sämliche] innenpolitische[n] belange mögen sich mit einer dann endlich wieder handlungsfähigen regierung verbessern.


Aha.
/Ironie an

Zum Beispiel die Gleichstellung Homosexueller.
Da ist ganz gewiss von der CDU zu erwarten, dass sie diese vorantreibt. Ebenso wie die weitere Gleichstellung der Frauen.

/Ironie aus

Ich bin immer wieder bestürzt zu sehen, dass einige Lesben und Schwule eine so starke Selbstverleugnung besitzen, dass sie sogar die CDU unterstützen.


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