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> Krank vor Sehnsucht, Krank vor Sehnsucht
Sin
Beitrag 10.Aug.2005 - 15:40
Beitrag #1


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Gruppe: Members
Beiträge: 4.591
Userin seit: 03.08.2005
Userinnen-Nr.: 1.942



Vor vier Monaten verließ ich meinen Freund nach 9 Jahren gemeinsamen Wachsen und Leben für meine Freundin. Bevor ich mich zur Trennung durchringen konnte, erlebten wir alle drei ziemlich chaotische Wochen. Als ich mich dann von meinem Freund trennte, zog meine Freundin ziemlich rasch bei mir ein – wir waren erst zwei Tage zusammen, schon fielen wir über uns her wie die Tiere, nach einem Monat zog sie bei mir ein, nach vier Monaten wollte sie mich heiraten. Ich erlebte die schönste Zeit meines Lebens mit ihr.
Unser erster gemeinsamer Urlaub führte uns ans Meer, wo wir wunderbare Tage verbrachten. Schließlich fand ich wieder zu mir selbst, da ich glaubte, mich verloren zu haben. Ich hätte nie gedacht, dass das Leben solche Freuden für mich bereit hält, geschweige denn, dass ich zu solchen Gefühlen noch imstande bin. Ich hatte mich eigentlich mit einem mittelmäßigen „normalen“ Glück mit meinem Freund abgefunden... Bis sie kam.

Mh, jetzt sind wir schon fünf Monate zusammen und sie hat seit drei Wochen einen neuen Job gefunden, der ihr eine einmalige berufliche Chance bietet. Leider ist dieser Job mit einer 6-Tage-Woche und 15-Stunden-am-Tag-arbeiten verbunden. Das heißt im Klartext: wir sehen uns nur noch von 01:00 Uhr nachts bis ca. 07:00 Uhr in der Früh, und da schlafen wir meist?! Nur Sonntags ist es unserem Glück gegönnt, ein paar Stunden mehr miteinander zu verbringen (falls nicht ihre Familie bei uns auf der Matte steht und ihre anderen Freunde sie sehen wollen). Nur leide ich derart darunter, dass ich nicht weiß, wie ich das aushalten soll. Zuerst wollte sie das ganze ein Jahr durchziehen, nun – da sie auch so sehr unter dieser „Trennung“ leidet – will sie auf drei Monate verkürzen. Nur ich merke, dass ich auch diese drei Monate nicht packe. Irgendwie fühle ich mich gefühlsmäßig so, als wenn mich jemand von 200 auf 0 zurück gebremst hat. Ich fühle mich voll an die Wand geklatscht. Durch diesen ganzen seelischen Streß bin ich ziemlich krank geworden (ich fress nun mal sowas gern in mich rein) und liege schon seit einer Woche nur im Bett. Besserung ist momentan nicht in Sicht.
Ich versuche sie, so gut es geht zu unterstützen. Ich mache ihr Mut, fange sie auf, wenn es ihr dreckig geht (sie wird nicht grad als sehr willkommene Kollegin im neuen Job behandelt) und baue sie wieder auf.

Aber ich weiß nicht, ob das für mich so richtig ist. Ich denke immer nach, ob der Preis, den ich für mein Glück zahlen muss, nicht viel zu hoch ist. Ich fange an, mich wieder mit meinem Ex-Freund zu treffen (wir waren auch bis jetzt zu dritt noch sehr gute Freunde- na gut, zur Zeit der Trennung gabs echt Stress miteinander). Er ist im Moment derjenige, der mich am meisten versteht, der für mich immer da ist und mir immer hilft. Ich weiss, dass das nicht richtig ist, da er sich dann wieder Hoffnung macht.
Jetzt habe ich mit meiner Freundin begonnen, ein „Paar-Tagebuch“ zu schreiben, d.h. ein Tagebuch für uns zu zweit, wo jeder seine Gedanken und Gefühle für den anderen aufschreiben kann. Aber ihr dauernd nur zu schreiben, wie schlecht es ihr geht, kann ich auch nicht... Das macht sie dann auch so fertig.
Auch ich hatte vorher die Ambitionen, beruflich unbedingt den maximalen Erfolg zu haben. Doch stellte sich nun für mich heraus, dass das nicht alles ist im Leben. Ich weiß nicht mehr wohin mit meiner Sehnsucht, mir fehlt die gemeinsame Zeit. Und ich weiß nicht, ob das unsere Beziehung aushalten wird, ob sie dafür stark genug ist – nach fünf Monaten...
Treffen mit anderen Freunden lenken mich nicht wirklich ab. Ich glaube eher, dass es uns noch mehr auseinander bringt. Ich befürchte, dass wir uns zu sehr auseinander entwickeln werden. Wie soll ich das bloss durchhalten?
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blue_moon
Beitrag 10.Aug.2005 - 16:46
Beitrag #2


strösen macht blau!
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Gruppe: Admin
Beiträge: 12.621
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 12



hallo sin,

wenn ich deine geschichte so lese, bekomme ich ein ziemlich schlechtes gefühl. dass das grosse verliebtsein auch möglichst viel und grosse nähe will, ist völlig klar, aber das, was du beschreibst, klingt schon eher danach, dass du nicht mit dir allein sein kannst. dass du nach drei wochen schon deinen ex-freund wieder ins spiel bringst (da weisst du was du emotional zu erwarten hast, dass du dich verlassen kannst etc.), klingt nach grosser verunsicherung. so, als würdest du dich durch deine freundin zurückgewiesen fühlen. dabei sind drei monate eine überschaubare zeit. und jede nacht das bett zu teilen, gemeinsam aufzuwachen, mag zwar im vergleich nicht besonders viel sein, aber sich auf die gemeinsamen sonntage zu freuen und sie ganz besonders zu gestalten, kann auch etwas sehr schönes sein. und wenn eine beziehung eine solche überschaubare situation nicht aushält, ist da was falsch.

abgesehen davon find ich es allerdings schon zusätzlich auch bedenklich, was du von dem arbeitszeiten deiner freundin schreibst. regelarbeitszeiten (bei abhängig beschäftigten) von über 10 stunden täglich verbietet der gesetzgeber.

nachdenkliche grüsse
blue
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la-ola
Beitrag 10.Aug.2005 - 20:05
Beitrag #3


Gemüseputzi
****

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Beiträge: 49
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 90



Hallo sin,

ich kann sehr gut verstehen, dass Du die gemeinsame Zeit mit deiner Freundin vermisst, nachdem ihr einen so trubulenten Start hattet! Aber ich finde Deine Perspektive auch egoistisch: Wenn Sie soviel arbeiten muss, ist fast gar keine Energie mehr für irgendwas da - und Du machst ihr Druck und verstehst das nicht? Ich finde, 3 Monate sind eine überschaubare Zeit. Zeig Verständnis für sie; versetz' Dich in ihre Lage. Zu lieben heisst auch, in bestimmten Situationen los lassen zu können...

luck
la-ola
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Sin
Beitrag 10.Aug.2005 - 21:43
Beitrag #4


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Gruppe: Members
Beiträge: 4.591
Userin seit: 03.08.2005
Userinnen-Nr.: 1.942



Ihr habt ja alle Recht. Lieben heisst auch, loszulasen im richtigen Moment...
Nur möchte ich gern wissen, wie ich die Zeit überstehen soll. So wie ich mich kenne, werd ich sie noch dazu ermutigen doch ein Jahr durchzuhalten, damit sie ihre Chance wahrnehmen kann...

Die Frau ist meine große Liebe, mein einziges kleines Frauchen. Sie ist die Eine, auf die ich immer gewartet habe. Sie ist das Paradies; wenn sie den Raum betritt, erfüllt sie ihn mit Leben und die Sonne fängt an zu scheinen.
Und mein Herz blutet in den Stunden des Getrenntseins... :abschied:



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Liane
Beitrag 10.Aug.2005 - 21:50
Beitrag #5


Heiligenanwärterin
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Beiträge: 15.416
Userin seit: 06.09.2004
Userinnen-Nr.: 271



Hallo Sin :)

Verständlich, dass sie Dir fehlt.
Aber nimm es doch als eine Chance für Dich, Dich selber kennen- und lieben zu lernen. Und Freundschaften zu pflegen, die in den ersten Monaten einer Liebe ohnehin meist zu kurz kommen...
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Diana
Beitrag 11.Aug.2005 - 08:21
Beitrag #6


Gut durch
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Beiträge: 1.084
Userin seit: 21.10.2004
Userinnen-Nr.: 633



Hallo, Sin,

wenn ich Deinen Beitrag lese, dann habe ich das Gefühl, dass Du sehr heftige Umbrüche in sehr kurzer Zeit erlebt hast. Es ging alles so schnell und überstürzt, dass Du gar keine Zeit hattest, Dich damit auseinanderzusetzen. Veränderungen muss man verarbeiten und das kostet vor allen Dingen Zeit.
Dass Du jetzt so stark darunter leidest, dass Deine Freundin keine Zeit mehr für Dich hat, liegt das sicher einerseits an dem krassen Wechselbad (vorher jede Minute zusammen, jetzt kaum noch gemeinsame Zeiten), es liegt aber meiner Meinung nach auch daran, dass Dich die Ereignisse der letzten Wochen und Monate aus der Bahn geworfen haben. Du musst hier Deine innere Balance wieder ein Stück zurückgewinnen.
Ich glaube, Du solltest Dir Unterstützung von dritter Seite suchen, das können Freunde und Familie sein, das kann aber auch durchaus eine Person von der professionellen Seite sein.
Innerhalb der Partnerschaft zu deiner Freundin wird es womöglich schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, diesen sehr elementaren Lebenskonflikt auszutragen und zu lösen.
Du musst Dir hier in allererster Linie selbst helfen (lassen), dann kann auch die Paarbeziehung wieder ins Gleichgewicht kommen.


Liebe Grüße

von Diana

edit: Wort vergessen

Der Beitrag wurde von Diana bearbeitet: 11.Aug.2005 - 08:22
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Sägefisch
Beitrag 11.Aug.2005 - 09:49
Beitrag #7


Schlaudegen.
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Beiträge: 4.102
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 71



Einfach mal wissenschaftsgläubig sein. :rolleyes: :)
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