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Beitrag
#61
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 775 Userin seit: 16.10.2004 Userinnen-Nr.: 609 ![]() |
ein leichter wadenkrampf eröffnete den tag, der von mir verlangte, trotz heftigster sehnsucht nach den weichen daunen, das haus um neun uhr dreißig zu verlassen. der nächste schritt soll gemacht werden im team. ein gemeinsames projekt ist nicht das einzige was unsre 4er gruppe verbindet. also halb so schlimm selbst sonntags keine pause zu haben. weißgrau vor kälte liegt der asphalt mir zu füßen. trocken und still. das mag ich irgendwie unverändert, seit ich mir darüber gedanken mache. beim auseinandergehen, verbundene herzlichkeit. die wege trennen sich für eine gewisse zeit. abschiedsgefühle lassen wehmut aufkommen. wieder allein auf dem weg.....eine kunst für sich.
Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 05.Feb.2006 - 15:09 |
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#62
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 434 Userin seit: 18.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.499 ![]() |
Eine japanische Teeschale - feines durchsichtiges Porzellan, mit dunkelblauen Blumen umwunden, ein verschwimmendes, immer wieder neu zu interpretierendes Bild im Innern, wenn sie mit Tee gefüllt ist. China Royal Jasmine Curls schenkte mir die Teefachverkäuferin heute zum Probieren, eine der edelsten und teuersten Jasminspezialitäten aus China - und nun verkostet aus einer japanischen Schale? Bestimmt wären die Chinesen empört. Aber die Grazie der Schale paßt zum feinspritzigen Inhalt, der mir meinen Abend versüßt, welcher geboren ist aus einem dumpfen Tag voller unterdrückter Gefühle und Gedanken, die sich im Kreis drehten. Ein merkwürdiges Jahr kommt auf mich zu, ich spüre es, eines das alle verhüllenden Schleier beseite zieht und mir das Leben präsentiert - mit allen Zutaten.
Merk-Würdig, Denk-Würdig, des Wertes voll, wahrscheinlich. |
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Beitrag
#63
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... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 17.466 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 17 ![]() |
Im leichten Gang lausche ich nur noch imaginär des Schnees leichter Konsistenz. Ein Blick hinauf kündigt warme Tage an, genauso wie meine Schritte das Ankommen. Doch wo? Ich gehe seit Stunden. Oder Minuten? Schemenhaftes Wahrnehmen Deiner Person. Eine Hülle. Eine Facette gehüllt in Pastell. Wirst du meinen Gedanken Glauben schenken, sie erahnen? Ich selbst weiß sie nicht zu beschreiben. Dem Zwiespalt hingegeben genieße ich die Anwesenheit deiner Macht. Fessel mich weiter... Gestatte mir kaum Raum. Erst dann wird es Nacht. Erst dann erwache ich und du wirst mir gehören. Deine Wachsamkeit wird dich nicht bewahren.... wirst sündigen, dich stolz bei zeigen.
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Beitrag
#64
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Welt der zerbrechlichen Dinge – ich schließe meine Augen, damit du dich entfernst. Meine Ahnungen mögen mich verlassen, in mir sind all meine Gedanken dir.
Deine Stimme erschließt sich mir in der Stille meiner Seele. Honiggleiches Murmeln deiner Knochen und Muskeln, Gewebe und Nerven, die seltene Einsichten preisgeben. Durch die Formen deiner Sprache gelange ich ins Labyrinth deiner Sehnsucht. Ihre Wege und Zustände strahlen Zerstörung aus. Ihr Gift aufnehmen lässt mich unvernichtbar sein. Sag gute Nacht. Du selbst musst Sprache sein und bedingungsloser mit mir sprechen. Solltest du dabei in Schwärze vergehen, rufe mich. Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 18.Feb.2006 - 19:56 |
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#65
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
Zerbrechlich wie Glas, stark wie Stahl, Kämpferin zwischen den Welten
Einfühlsam, Zart, Ruhepol und Energiespenderin Stelltest dich dem Leben mit erhobenem Haupt... Du meine Kraftspenderin, gehalten wird dein stolzes Haupt nun von mir Ich schaue dir in deine wundervollen blauen treuen Augen, begleite dich dort hin, wo du den Regenbogen siehst Far well ... Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 20.Feb.2006 - 13:24 |
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#66
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... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 17.466 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 17 ![]() |
Ein Flüstern im diffusen Licht. Es gilt Dir... wirst Du verstehen? Meine Fingerspitzen berühren meine Haut, ertasten kühle Feuchtigkeit auf hitzigem Körper. Unruhe macht sich breit, die Spannung der Muskelfasern verrät ungeahnt mein wahres Ich. Du siehst es nicht. Du erkennst es nicht. Zwischen den einzelnen Tropfen des Regens fühle ich mich wie ein Kind. Unschuldig. Die Dunkelheit in ihrer Weite - mein einziger Freund. Mein Feind heut Nacht? Dies gilt es herauszufinden. In spannungsvoller Erwartung reiche ich Dir die Hand zum Tanz. Zum Tanz der Worte...
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Beitrag
#67
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Ich bin müde, von dem was mich hier umgibt. So reiche ich dir den dunklen Spiegel meiner Seele, die nicht beurteilt werden kann, erlaube dir Einblick in Gedankenfetzen, die mein Innerstes zerfetzen:
Himmelsgewölbe, gefüllt mit Mondenlicht - ich bitte dich, wander mit mir unter dem schimmernden Himmelszelt. Sternschnuppen fallen dir zu Füßen, dunkel und glänzend liegt vor uns der Menschen Reich. Beschreiten wir sie – Hand in Hand, Seele an Seele, schweigend. Sei ein Opfer meiner Phantasie, doch verhindere es, eine Traumwelt zu verkörpern. Ich werde dir nichts tun. |
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Beitrag
#68
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Der Winterwald steht schwarz, leer sind seine Wege, die im rauchigen Nebel ihren Verlauf erahnen lassen. Während die Kälte in meinen Körper zieht, betrete ich diesen totgesagten Park. Der Atem seiner Geister schlägt mir lau entgegen und haucht mir seinen eisigen Reif auf die warmen Wangen. Schatten verschwinden leicht im graublauen Gesicht seiner Nebel.
Das ruhige Schlagen meines Herzens ist das einzige, was ich vernehme, als meine Hand wie in Trance die trockenen und stumpfen Hüllen der Waldwesen berührt. Im Glitzern des Schnees spiegeln sich die Kristalle meiner Gedanken, Wegweiser in eine andere Welt. Geleitet vom Mondenlicht leitet man mich auf eine schattenfreie Lichtung, wo niemals helle Schatten weilen. Der Schnee ist hier weißer, der Mond heller und die Nebel verziehen sich auf mein Zeichen. Er gibt glänzendes frei welch himmlisches Geschenk. Im Schleier der Nacht nehm ich es entgegen, halte es sacht in meinen Händen und im Atem des Windes trage ich es zu meinem Herzen und hülle dies Ding ein mit meiner Wärme. |
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Beitrag
#69
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Caroso lädt! Voll innerer Spannung betrete ich das Parkett. Die Luft vibriert und deiner Aufforderung folgend flattert mein Herz dir entgegen. Mit Vorsicht begegne ich dir, deinen Schritten sachte folgend, sie annehmend ohne Urteil. Wie von Geisterhand schwebe ich durch neblige Träume. Rundherum leere Gesichter, schauen mich aus hohlen Augen an. Vergessene Gedanken – wecke sie weiter mit jedem Schritt. Wirf mir deine Schrittfolge entgegen, wie Sterne, die vom Himmel fallen, komm meiner Seele nah und du wirst sehen, wie die Masken schwinden.
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#70
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Im Frühling. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.196 Userin seit: 14.12.2004 Userinnen-Nr.: 931 ![]() |
22.15 Uhr. Die Schwere meiner Augenlieder verrät mir meine Müdigkeit. Es ist dunkel und einsam. Nur das schwache Schimmern der Kerze spendet Licht, vertreibt die Dunkeltheit und Tristesse. Mein Bett wirkt einladend auf mich. Und obwohl ich mich nach dem langersehnten Schlaf verzehre, widerstehe ich meiner Sehnsucht für einen Augenblick. Ich schaue mich um. Meine Silhouette spiegelt sich an der Wand, führt mir die Einsamkeit vor Augen. Ich friere. Zittere. Nur widerwillig begebe ich mich in mein Bett - in die Wärme und doch absolute Kälte. Ich weiß, dass ich dir heute Nacht begegnen werde. Du wirst mich finden, obwohl ich mich nicht finden lassen will. Ich will mich verstecken, dir aus dem Weg gehen. Doch du bist mächtiger. Ich werde deine Gegenwart wahrnehmen, dich spüren und mich wehren, so gut ich kann. Ich weiß, dass du mich willst, aber ich werde mich nicht kampflos ergeben. Ich habe auch ein Ziel, für das ich kämpfe. Und ich weiß, dass es dir nicht Recht ist, dass ich mich darum bemühe. Du duldest Niemanden neben dir. Aber ich weiß, dass ich eine Chance habe. Du bist stark. Aber ich habe Jemanden an meiner Seite, der mir den Mut zum Kampf gibt. Und ich werde kämpfen. So lange, bis ich mein Ziel erreiche.
Und so schließe ich meine Augen - wohl wissend, dass du mich erneut angreifen und überraschen wirst. Aber dieses Mal werde ich mich wehren und dir beweisen, dass du dir die falsche Gegnerin ausgesucht hast. Und ich werde siegen. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Und Glaube versetzt Berge... |
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Beitrag
#71
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Im Frühling. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.196 Userin seit: 14.12.2004 Userinnen-Nr.: 931 ![]() |
Erhofft und dunkel umgibt mich die lang ersehnte Müdigkeit. Zart und scheu erstrahlt der Raum in erlösender Einsamkeit und Ruhe. Geborgen umschließt mich des Nachtes Kind. Fühle mich sicher in Deinem geliebten Antlitz. Die Nacht ist Dein… und so ergebe ich mich ihrer Schönheit – ihrer Faszination. Meine Ehrlichkeit und Offenheit weißt Du nicht zu schätzen. Vielleicht bemerktest Du sie nie. Aber ich bin viel tiefgründiger als Du denkst. Und so schließe ich meine Augen, gebe mich hin der Fremde, der Stille, dem Unbekannten. Bin geborgen und finde Schutz – in der Nacht… und in Dir…
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Beitrag
#72
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... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 17.466 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 17 ![]() |
War es gestern noch der Schatten, formen sich heute Gebilde warmen Marmors zu unsagbarer Ambivalenz. Bewegungen im Stillstand, der Konstante, unfähig des Wehrens gegen dieses Glück. Die Hektik der Metropole - in der Trübe ein Trauerspiel der Schachfiguren auf dem Brett, welches die Welt bedeutet. Eine vermeintliche Komödie. Ein vermeintliches Trauerspiel. Die Masken wohl gewählt versperren sie mir den Blick in trübes Blau, tiefes Braun, sanftes Grün. Es macht mir nichts. Nicht heute, nicht jetzt. Ich wähle den Spiegel. Tiefes Braun, sanft und glänzend zaubern sie das Lächeln auf rote Lippen, das sich meinem Blick nicht entziehen kann. Und ich tanze mit dem Harlekin um die Pantominen, die mich für einen Moment aufhalten. Marmor erwärmt sich nicht gestikuliert man mir und ich zaubere hinter meinem Rücken Kugeln hervor. Schwarzer Marmor. Weißer Marmor. Und ich tanze weiter mit meinem Freund, dem Harlekin, jonglierend mit vermeintlich Kaltem, welches warm und weich in meinen Händen landet. Um die verhüllten Masken tanzend, welche keine Farben erblicken suche ich Gleichgesinnte. Suche ich rote Lippen, einen Gefährten, den meine marmorierten Freunde gleichermaßen zu wärmen verstehen wie mich. Die Schwarz/Weißen weiterhin Akteure des Trauerspiels, Akteure der Komödie.
Und ich tanze weiter mit meinem Frend, dem Harlekin, jonglierend mit vermeintlich Kaltem, unverhüllt und unmaskiert. Bin ich einziger Akteur des Lebens. Der Beitrag wurde von LilithBerlin bearbeitet: 23.Feb.2006 - 23:39 |
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Beitrag
#73
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 434 Userin seit: 18.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.499 ![]() |
pme is gone -
ein neues Klavierkonzert für Mitternachststunden, dahinplätschernd, ein Ton auf den anderen folgend, wie Tautropfen, auf Wasser fallend. Inspiriertes Dahingleiten über die Tasten, rahmenlos, grenzenlos, hemmunglos, ohne Konstruktionsaufbau geplanter Instantmusiken, gespielte Muse schlicht. Claret, Grape, Burnt Rose, Mahogany, Ruby Earth, Mars Violet, Venetian Red - sanfter melancholischer Farbreigen, einzig verbunden durch den Grad der Röte, der alle Einzeltöne durchdringt. Charakterfarben, eine ernste in sich versunkene Frau dämmriger Schönheit dem Papier zu entlocken und würdig einzuhüllen. Mitternachtshaar und Augen, meergraublau - wie sehr bist du ich - und doch nicht. Rätseltraum - Kaleidoskop aus Bildern, kunstvoll in Marmor ziseliert. Tafel um Tafel schiebt sich lautlos vor meinen staunenden Blick, eine schöner als die andere, und doch jede eine verschlossene Tür ohne Schlüssel. Wie kann man sie öffnen? Der Beitrag wurde von Sanguine bearbeitet: 23.Feb.2006 - 23:08 |
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Beitrag
#74
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Der Trapezius schreit nach Vergebung. Umsonst. Die Hantelstange lastet unerbittlich auf ihm, drückt Blut und Nährstoffe aus ihm. Die Schmerzgrenze ist längst überschritten, aber die Übung wird zu Ende ausgeführt. 15 Kniebeugen steht auf dem Plan. Wenn nichts mehr Ordnung und Sinn hat, dann braucht der Mensch Pläne. Wenn es auch nur Trainingspläne sind.
Nach einem Tag alptraumhafter Bilder, die lähmen, aber nicht regen wollen, soll wenigstens der Körper etwas spüren, soll er sich bewegen, soll er Schmerz spüren. Der Mensch kann den Körper quälen. Jedoch die Psyche quält den Menschen. Der Körper ein Kraftwerk aus Muskelfasern und Blutgefäßen, angetrieben von Mitochondrien. Sie gehorchen, wenigstens die. Wird Pein erträglicher wenn man einen Namen für sie hat? Schützt Unwissenheit vor Leid? Mit einem metallischen Krachen fällt die Langhantel in die Halterung. Die Bilder im Kopf kehren zurück. |
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Beitrag
#75
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 434 Userin seit: 18.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.499 ![]() |
Fingerfrostkälte. Schneefälle, strahlendweißes Tuch auf schwarzer Wintererde und graubraun verdorrten Pflanzen - jedoch nur für Stunden ein Glitzerkleid, verschwunden dann, wie durch Zauberhand. Ein Kommen und Gehen, von Graupel, Hagel, Regen, dichten Flocken, der Winter kämpft, wankt, zwei Schritte vor, einen zurück - jedoch schon auf verlorenem Boden. Mehr und Mehr gewinnt der Frühling an Macht - Schneeschippen in dichtem Schneetreiben unter finsteren Wolken, doch schreien Kraniche darüber. Die Stille des Winters weicht - immer dichter wird der Vogelgesang.
Frühlingsbeginn - Neubeginne. Wieder eine Verwandlung aus einer Verpuppung, wieder ein neuer Schmetterling für einen neuen Lebensabschnitt. Abstreifen der alten, zu eng gewordenen Hüllen, Zurücklassen dessen, was nicht mehr gebraucht wird, was nur behindert. Sortieren und Frühjahrsputz im Selbst - auf das der Spargel in der neuen Küche um so besser schmeckt. |
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Beitrag
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Life is Life
Musik dröhnt aus einem kleinen Rekorder, der auf der Heizung steht. Das halbe Mietshaus hört mit. Sicherlich. Egal. Sie darf ihre 5 Minuten haben. Im Takt der Musik schwenkt sie den Kopf hin und her. Der Oberkörper wippt mit und erzeugt Wellen im Badewasser. Sie fängt an zu singen, zu grölen viel mehr. Die Musik beginnt den ganzen Körper zu erfassen, auch die Zehen. Wellen schlagen höher. Körperbewegung und Wasserwärme öffnen die Gefäße. Hände und Füße erscheinen voll Blut gepumpt. Blut, ein Oxymoron. Symbol und Träger für Leben und Tod gleichermaßen. Policy Of Truth Erinnerungen an Depeche Mode Partys werden wach. Das muss in einem anderen Leben gewesen sein. Erinnerungen ist das Schlagwort dieser Tage. Erinnerungen die unumstößlich wahrhaftig sind und doch so surreal. Erinnerungen können trügen, Photos nicht. Weil sie sie selbst gemacht hat. Auch das nie gesagte, nie geschriebene, nie photographierte schreit Wahrheit aus jeder Pore. Irgendwann wird sie begreifen. Irgendwann muss sie reden. Die Wahrheit. Manic Monday Es ist noch nicht einmal 7 Uhr. Aber ein Manic Monday wird es, da ist sie sich sicher. Leiser nun singt sie mit, die Zehen wippen noch immer im Takt. Sie beschließt noch für eine Weile sich dem beginnenden Tag zu verweigern. Tropfnass steigt sie aus der Wanne und lässt die CD von vorne starten. Wer sagt, dass an einem Montag Morgen nicht gebadet werden darf? Wer sagt das nicht laut Musik gehört werden darf? Musik kann alles überstrahlen. Gedanken, Schlaflosigkeit der Nacht. Das Telefon vielleicht und das Klopfen der Nachbarn. Die Wahrheit. Noch für ein kleines Weilchen. Life is life. |
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Beitrag
#77
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Kann Zeit gewonnen werden?
Die Norm muss höher werden, das steht fest. Aufgestachelt gierig greife ich nach meinem Werkstück, das nächste auf dem Band drängt schon nach. Erstaunlich, zu welcher monotonen Geschicklichkeit meine tauben, groben Finger noch fähig sind. Ich bin es leid und doch getrieben. Noch zwei Handgriffe und dann heißt es Abschied nehmen, nur, um einen weiteren Klon in empfang zu nehmen. Arbeit verbraucht mich, bringt nur Geld, das nicht das meine bleibt. Ein maschinelles Wabern und Rattern; das Laufband, es zieht mich mit. Dumpfes Dröhnen dringt in mich. Mein schwellender, schwerer Kopf trägt eine Eisenspange. Widerstrebend hebe ich die Lider, zu hell für meine Müdigkeit. Ich will nichts sehen. Missmutig drehe ich mich um, ziehe die rote Bettdecke über meinen Kopf. Dunkler, aber das Dröhnen bleibt. Metallische, verzerrte Klänge gesellen sich dazu - ein Schmerz durchfährt mich, erinnert an heißen Kaffee am blanken Zahnhals. Musik. Ich ziehe meine Beine an, der Versuch, dem Tag so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Doch er steht neben meinem Bett und mahnt Pflichterfüllung an. Wie in Trance greift meine Hand aus dem roten Kokon nach dem kleinen Digitalwecker... auch das Finden des winzigen Knöpfchens für die Beleuchtung ist reine Routine - vorsichtig unter die Decke nah ans kurzsichtige Auge geführt: halb acht. Das Zimmer vibriert. Unter mir wohl feinste Rockmusik, mal wieder. Meine Nachbarin. Sie besteht für mich nur aus Geräuschen. Lästig. Der Tag ist gelaufen. Nun singt die auch noch mit. Wie kann eine nur so lebendig sein? |
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Beitrag
#78
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Die Kapelle der Macht – einst so klar und rein – sie machten Krach. Lärm in meinen Ohren. Ich drehte die Lautstärke runter, ihre Musik war mir zu laut, verwirrten mich und überspannten den Bogen des Glücks. Bis zum Splittern gespannt, spiele ich auf ihm erneut die Töne. Aus ihm bebt ein Lied, welches mich tief erschüttert. Der Klang seiner Sehne – wird er mir Glück oder Schmerz bereiten? Sein ewig süßer Ton hallt in mir fort, legt mir Sätze ins Ohr, Lachen ins Herz und Wehmut auf die Seele. Ich schließe meine Augen und verharre, denn für einen Moment streichelt mich sein Klang, bevor er in ein grelles Quietschen übergeht. Unentschlossen, ob der Pfeil seinen Weg finden soll oder ob er auf ewig verdammt sei.
Ich weiß nun, was das Glück ist. Es war dieser eine Augenblick, dieser eine Moment im Spiegelsaal deiner Welt. Ich erblickte dich in einem Spiegel und versank mit dir in einem wunderbaren Wunderland, indem es keine Grenzen gab. Meisterin der Träume, die keine Erfüllung kennen, hör nicht auf, an die Erfüllung der Sehnsüchte zu glauben! |
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Beitrag
#79
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Der Mensch ist kein homo oeconomicus, sagt die Stimme. Leise, sanft und doch so nachdrücklich. Ein homo sociologicus aber auch nicht, antwortet sie der Stimme und lächelt höhnisch. Die Stimme schweigt gelassen. Trotzig kickt sie einen Stein von sich.
Sie geht weiter. Schwere Lederschuhe, die sonst nur Fels und Eis gewöhnt sind machen ihren Gang raumgreifend und grob. Die schweren Schuhe trägt sie nicht gegen die neu eingebrochene Kälte. Aber als Bollwerk gegen die Welt auf der sie läuft. Vielleicht ist der Mensch ein satisfier, flüstert sie. Vielleicht, antwortet die Stimme. Augen funkeln wissend. |
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Beitrag
#80
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Auf meiner Insel wird es Frühling. Die Luft ist geschwängert mit dem Duft des Frühlings.
Deine anmutige Zartheit bietet meinem Winter Paroli. Du sprengst das Eis mit all deiner Kraft, all deinem Mut. Du lässt liebend alles auferstehen. Heute könnt ich Regenwürmer küssen, die deine Wurzeln umspielen! Deine Blüte weist mir den Weg, lenkt mich sacht auf den Pfad, auf dem ich dich finden werde. Selbst wenn ich mich verirre in meiner Nacht, finde ich zu Dir. Ein milder Frühlingswind streicht mir um die Wangen. Die Kälte, die mich erstarren ließ, verlässt meinen Körper und ich spüre wieder Leben in mir. Mein Verstand belächelt mein Herz, darauf Acht gebend, dass du unsere Herzen mit deiner Glut nicht verbrennst. Verschnürt mit dem Band der Sehnsucht liegt mein Herz in meinen Händen, geschützt mit dem Siegel der Verschwiegenheit. Ich überlege, ob ich`s dir schenk. :) |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.05.2025 - 23:53 |