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> Die traurige Gewissheit der Verwirrung.., ..zwischen zwei Wänden..
blu
Beitrag 22.Feb.2006 - 22:11
Beitrag #1


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 394
Userin seit: 22.02.2006
Userinnen-Nr.: 2.644



Hallo!

Die Ungewissheit hat mich in dieses Forum getrieben, das Verlangen nach hilfreicher Unterstützung lässt mich diesen Beitrag schreiben.
Bevor ich näher auf mein Problem, meine Frage eingehe, schreibe ich kurz etwas über meine Person: Ich bin 17 Jahre alt und besuche ein Gymnasium. Ich war im jüngeren, einstelligen Alter ein sehr extrovertierter kleiner Mensch, durch einige u.a. auch familiäre Ereignisse hat sich dies (leider?) stark verändert und es fällt mir zunächst sehr schwer andere Menschen an mich ranzulassen. Wenn ich mir jedoch ersteinmal jemanden "ausgeguckt" habe, möchte ich diesen Menschen nie missen. Einmal in mein Herz eingenistet, ist es schmerzhaft, ihn da wieder rausholen zu müssen (was sich, unter der Betrachtung des eigenen Wohlbefindends auf langfristige Zeit, manchmal nicht vermeiden lässt).

Meine Lebenseinstellung zum Thema Liebe ist nicht einfach mit den Wörtern "hetero" oder "lesbisch" abzuhaken. Das Geschlecht ist bei mir nur zweitrangig, wie Bilana es schon sehr treffend im Thread "Ans andere Ufer" zu schreiben pflegte:
QUOTE
Aber grob gesagt, mir geht es um Liebe und Kompatiblität und nicht um Geschlechter.

Genau so sehe ich das auch, ich verliebe mich in die Persönlichkeit, in die Art, in den Geist eines Menschen. Wenn mal darüber mal in einer Runde spricht, sind in etwa dies meine Worte, wenn meine Meinung gefragt ist.
Ich habe auch eine Art Unverständnis darüber, wie man (heteros) sich von vornerein schon sicher sein kann, dass sich nicht in eine Person des selben Geschlechts verlieben kann. Bisher konnte mir darauf auch noch niemand irgendetwas erwidern, ich bin einfach mal so dreist zu behaupten, dass es auch keine Möglichkeit gibt, dagegen irgendetwas zu sagen.
Aber es ist auch nicht mein Anliegen darüber jetzt eine Diskussion anzufachen, vielmehr soll es meine Meinung zu diesem Thema widerspiegeln. :)
Um es also präzise auszudrücken, sehe ich mich in derzeitiger Lage klar als Mensch mit bisexuellen Neigungen.
Vielleicht rede ich mir das auch nur ein, aber zumindest habe ich so schon immer über das Thema Partner(innen) gedacht.

Ich führe nun seit einigen Jahren eine hetero-Beziehung - allerdings merkte ich schon vor recht langer Zeit, dass ich einfach nicht glücklich werden kann. Deshalb gab es auch schon oft und viel Streit & Stress, nun merke ich allmählich auch, wie sehr die Liebe bei mir schon abgenommen hat. Beziehungsweise stelle ich mir die Frage, in wie fern ich überhaupt geliebt habe?
Manchmal, nein, recht häufig sogar, überfährt mich ein richtiger Ekel vor dem männlichen Geschlecht. Teilweise sogar Hass, der möglichweise auch von diversen Erfahrungen als Kleinkind stammt, auf Männer.
Ich habe meine Bedenken an der Zukunft der Beziehung zu meinem Partner ihm gegenüber schon geäußert - ich will da absolut fair sein und schon gar nicht mit Gefühlen spielen.
Ich habe, um nicht voreilige Entschlüsse zu fassen, erstmal für eine Beziehungspause plädiert. Bis ich mir über meine Gefühle, welche momentan total aus den Spuren geraten sind, im Klaren bin - aber ehrlich gesagt glaube ich derzeit nicht mehr an die Möglichkeit einer Weiterführung der Partnerschaft.
Wie vermutlich schon an der Schreibweise zu sehen ist, bin ich darüber auch nicht sonderlich traurig. Wir hatten eine schöne Zeit und schon viel zu lange dachte ich nur noch an der Glück des Partners, meines habe ich vor langer Zeit zurück gelassen..


Vielmehr bekunde ich Interesse an neuen Gefühlen, an der Hingezogenheit zu anderen Personen, welche ich mir nie hätte träumen lassen. Aber sie sind scheinbar wahr..
Es ist nicht das erste Mal, dass ich etwas für eine weibliche Person empfinde, aber gewiss war es - so glaube ich - nie so etwas starkes. :)


Es fing an mit dem Trennungsschmerz zu meinem ehemaligen besten Freund, ich war wirklich fertig - trotzdem ich versucht habe, wieder eine Freundschaft zu beginnen, ist nichts daraus geworden.
Und dann habe ich jemanden gebraucht, mit dem ich reden konnte, von dem ich mir einen guten Rat erhoffte. Ich habe sie "ausgewählt", ich habe mich ihr anvertraut. Mehr als ein Jahr ist es mitlerweile her.
Im Gespräch sagte sie mir, dass es manchmal einfach an der Zeit ist etwas zu beenden und jemand Neues zu finden. Dies sagte sie mit einem gewissen Unterdruck in ihrer Stimme und sehr tiefen Blicken.. (zumindest glaube ich das..)
Ich fragte sie mit unwirschem Ton, ob sie schon mal etwas wie eine beste Freundschaft gehabt hätte, wie sie so etwas beurteilen könne..
Heute könnte ich mich dafür schlagen.
Zur der Zeit kam sie mir körperlich sehr nahe.. als ich mit offenen Haaren herumgelaufen bin, strich sie mir sie zur Seite und sagte, dass ich nicht mein hübsches Gesicht verstecken sollte..
Sie streichelte mich, sie umarmte mich lange.
Eine Szene habe ich noch genau vor Augen - wir warteten auf einen Fachlehrer im Schulflur, morgens vor der ersten Stunde:
Sie spielte am Reißverschluss meiner Jacke und zog ihn immer weiter herunter - darunter hatte ich ein kleines schwarzes Top an, welche erst relativ spät die nackte Haut verdeckte (es war ein Sommertag). Ich schaute ihr ins Gesicht und erwartete eine Reaktion, wir sahen uns in tief in die Augen.. Irgendwann kam eine Freundin dazu, guckte sich das einige Momente lang an und meinte in einem mahnenden Tonfall zu ihr: "Sag mal, was machst du denn da?! Du siehst doch, dass sie Nichts drunter hat.."
Es erfolgte von ihr kein Kommentar mehr, von mir kam nur noch: "Mach dir da mal keine Sorgen.."

Und ich redete wieder mit ihr, kurz vor Beginn der Sommerferien 2005. Sie empfahl mir damals, mich von meinem Partner zu trennen (vielleicht auch aus persönl. Absichten?). Ich konnte es nicht, da mir diese Person einiges bedeutet und mir schon damals "drohte", dass er mich im Falle einer Trennung anfangen zu hassen müsse.
Heute bin ich weiter, bin ich darauf gefasst.

Es ist natürlich möglich, dass diese ganzen Andeutungen von damals, dass sie gar nicht so gemeint waren, sondern allein freundschaftliche Gesten waren. Es würde mich wundern, aber man bildet sich ja oft mehr ein, als es ist/war, wenn man es nur will. Und ich glaube, dass ich es will..
Was sagt ihr zu diesen Spielereien ihrerseits von damals? Ist es nur meine Einbildung oder steckte da wirklich etwas dahinter?

Ich wünsche mir so sehr, dass sich diese Dinge noch einmal wiederholen könnten, damit ich einmal Gewissheit habe und auch gleich angemessen darauf antworten könnte.
Sie hatte mit allem Recht, sie hatte Recht, als sie sagte, ich müsste neue Dinge anfangen, sie hatte Recht, als sie sagte, dass mir die Beziehung nicht gut tut, dass ich mich in ihr verändert habe.. wieso sehe ich das alles erst jetzt?
Schon seit einiger Zeit fühle ich mehr. Bis heute weiß ich nicht, was genau ich fühle. Ich weiß, dass ich unbedingt mehr Zeit mit ihr verbringen möchte. Dass ich sie richtig kennen lernen möchte, dass ich für sie da sein möchte, mich schützend vor sie stellen möchte, wenn sie es braucht.
Ich will definitv eine richtige Freundschaft mit ihr, dass ist das, um was es mir in erster Linie geht. Allerdings könnte ich mir durchaus auch mehr vorstellen.. :roetel:

Letzten Freitag nahm ich sie an beiden Händen weg von anderen und fragte sie, ob sich sich mal auf einen Kaffee mit mir treffen möchte. Ich hätte das Empfinden mit ihr reden zu müssen, meinte ich. Sie sagte zu.. sie wolle sich mit mir treffen. Damit hatte sich das vorerst.
Am nächsten Montag sprach sie mich auf einen Termin für den selbigen Tag an, den ich verneinen musste. War es mir zu früh, wusste ich nicht, was ich hätte sagen sollen/können? Vielleicht war ich zu feige, ich weiß es nicht.
Dienstag sprachen wir wieder über einen Termin, sie sagte, dass sie nur noch am Samstag Vormittag bis Nachmittag Zeit für mich hätte, ab Nachmittag würden wir beide dann auf einer Feier sein.
An dem Dienstag meinte sie noch, sie glaube sowieso schon zu wissen, um was es geht. Ziemlich perplex sah ich sie erstmal an..: "ähm, meinst du?" "Ich glaube schon."
Später fragte sich sie nocheinmal, was genau sie denn glaube. Sie meinte, dass es entweder um Jungs ginge (sie erinnerte sich an alte Gespräche) oder um meine Gesundheit. Ich überlegte mir erstmal, wie sie auf Gesundheit kam, und mir wurde klar, dass da vermutlich jemand anderes geplappert haben muss. "Ach quatsch, als ob mir meine Gesundheit so nahe gehen würde..", sagte ich grinsend.
Das war es auch erst einmal zu dem Thema.

Das Mädchen macht mich fertig - was empfinde ich? Ihre Persönlichkeit haut mich um, bloß kriegt das keiner mit. Weil ich so verdammt kühl mit dem Thema umgehe, zumindest vom Äußeren her. Ist das nun gut? Ich weiß es nicht.
Wir sind so verdammt unterschiedlich - warum fühle ich mich dann so hingezogen? Sollte der Spruch "Gegensätze ziehen sich an" etwa doch fruchten?

Vielleicht sag ich ihr Morgen, dass das klar geht, bloß wie soll ich ihr beibringen, was ich fühle? Soll ich es erstmal dabei belassen, dass ich mir eine engere Freundschaft zu ihr wünsche. Das ist auch mein ursprünglicher Beweggrund sie anzusprechen, zumindest rede ich mir das jetzt ein.
Ich vermisse sie oft, ich möchte sie oft ganz fest an mich drücken, ihr zu spüren geben, dass sie mich hat und dass ich ihr Stärke geben will.
Aber wie soll ich ihr meine Nähe geben, wenn ich nicht einmal wirklich etwas über sie und ihre Probleme weiß, bzw. ob sie überhaupt welche hat..


Vielleicht sind es auch alles nur die typischen Begleiterscheinungen in der Phase des Erwachsenwerdens. Ich spüre jedoch, dass sich etwas ändern muss. In jeglichen Hinsichten in meinem Leben.

Danke schon mal für eure Meinungen :)
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